
Benutzer149962 (35)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zunächst mal
Also wie der Titel schon sagt, geht es um mehrere Punkte, die ich einfach mal loswerden muss, weil einfach der innere Druck dazu da ist und auch um Hilfestellungen bzw. Meinungen dazu zu bekommen, wie es wohl weitergehen sollte bzw. ob es überhaupt weitergeht und wie die Dinge halt von Außen beurteilt werden. Vorab entschuldige ich mich, da ich weiß, dass es ein langer Text sein wird - ich bin nicht für's Kurzschreiben bekannt und hoffe dennoch, dass einige den Beitrag lesen.
Ich weiß, dass die Thematik relativ viel ist und sicherlich auch schwer vom Inhalt. Aber vorweg warum ich hier schreibe und nicht in spezielleren Foren für die einzelnen Bereiche - beispielsweise wegen der Studiumssituation, studis-online.. etc: Wer nachguckt, wird sehen, dass ich zuletzt vor 3 Jahren hier relativ aktiv unterwegs war und auch damals schon Probleme mit Familie hatte und auch mit meinem Studium. Wie ich da in einem der Beiträge schon erwähnte, habe ich in anderen Foren keine guten Erfahrung, bezüglich der Resonanz auf meine Probleme, gemacht - ich wurde da schon als Schmarotzer, Simulant oder gar Lügnerin bezeichnet, weil ihnen die Situation - wie sie es sagten - nicht realistisch erschien (im übertragenden Sinne Aussagen wie "solche Eltern gibt es nicht" bis hin zu "ist deine eigene Schuld und du solltest der Wahrheit ins Auge sehen, dass es so ist"). Also meistens war es dann auch am Thema vorbei und eben auch ohne überhaupt ernsthaft auf meine Probleme einzugehen, sondern nur "kluge" Sprüche oder Beleidigungen. Es ging sogar soweit, dass es verharmlost wurde - so als wäre es eine Lappalie, wie es mir geht oder was auch immer.
Beispielsweise hab ich mal nach Informationen über Bafög gefragt bzw. ob noch andere Dinge beantragt werden können zur finanziellen Entlastung. Wer meine vorherigen Beiträge hier kennt, weiß das ich gar nicht wusste wie viel Bafög ich bekam und meine Mutter ja meinte, dass ich Studium vergessen könne, da das Geld nicht reichen würde bzw. sie mich finanziell nicht unterstützen könne. Dinge, die ich damals in der Frage aber nicht gestellt habe, da ich einfach nur wissen wollte, ob es noch andere Möglichkeiten gab.
Als Antwort kam dann, dass ich arbeiten gehen solle, anstatt dem Staat auf der Tasche zu liegen und meine Einstellung ändern müsse und das Leben kein Ponyhof ist. Mal von ab, dass ich in dem Beitrag überhaupt nichts dergleichen gesagt habe. Ich hab lediglich gefragt, ob es noch andere finanzielle Hilfen gibt. Als ich der Person darauf antwortete, dass ich, wenn ich könnte, auch nicht vom Staat leben würde, aber es mir anders finanziell nicht möglich ist überhaupt ein Studium zu finanzieren und ich dem Staat 'nicht auf der Tasche' liege, da es sich beim Bafög immerhin um ein Darlehen handelt, dass ich irgendwann mal zurückzahlen muss sowie auch gefragt habe, wieso er da was auf meine 'Einstellung' schließen will, wenn ich einfach eine sachliche Frage stelle und zudem auch nirgends schrieb, dass das Leben ein Ponyhof sei. Der Herr meinte darauf, dass er ja früher auch studiert hätte, aber von vornerein nie Bafög haben wollte. Er habe sich alles mit Arbeiten finanziert und dann später eine Firma aufgemacht und auch sein Sohn hätte Abi mit 1.0 gemacht und dies ebenfalls ohne Bafög aus eigener Arbeit finanziert - ich solle mich nicht so anstellen, als wenn das Bafög nicht reichen würde etc. und den Hintern hochkriegen und Arbeit suchen.
Das ich auch im Beitrag nie geschrieben hatte, ob ich Arbeit suche oder nicht oder auch mein Einwand, dass es nicht jeder ohne Hilfe schafft das Studium zu finanzieren, galt dann halt nicht. Es wurde halt verharmlost.
Ich weiß die oben genannte Situation hat jetzt auch nicht so wirklich was mit dem, was ich jetzt schreibe zu tun, aber ich wollte eben erläutern - weil damals das eben auch schon angemerkt wurde - wieso ich mich hier melde und nicht an anderer Stelle.
Ich hab halt an die Zeit, die ich hier verbracht habe, nur positive Erinnerungen zumal ich auch wirklich das Gefühl hatte, hier sind Menschen, die helfen wollen und da auch viele Studenten bzw. auch andere Personen hier im Forum aktiv sein dürften, die was mit der folgenden Situation anfangen könnten, denke ich das ich nicht völlig falsch bin. Zumindest in Punkto Meinungen dürfte da was kommen, was mir im Grunde auch helfen würde, wenn ich input von außen bekomme.
Nun zu meiner derzeitigen Situation: Wie im Betreff angemerkt, haben sich einige Probleme ergeben bzw. Dinge verändert oder verstärkt, die ich damals im Forum allgemein oder auch nur am Rande angesprochen habe.
Ich habe damals tatsächlich das Studium gewechselt. Anstatt BWL, habe ich dann Medieninformatik gewählt. Nur war das die falsche Entscheidung und ich habe sie aus den vollkommen falschen Gründen getroffen. Ab hier dürfte es verworren werden. Denn um zu beantworten wieso ich die Dinge getan habe, die ich getan habe bzw. Dinge nicht geändert habe, von denen ich wusste, dass sie geändert werden müssten, muss ich auf eine Wechselwirkung eingehen, die sich aber erst jetzt vor knapp einen Monat für mich rauskristallisiert hat. Es geht dabei nämlich um die Psychosoziale Problematik, die ich unterbewusst sicherlich im Hinterkopf hatte, aber aufgrund meines familiären Umfelds und auch aus Scham habe ich dies immer verdrängt und einfach nur gemeint, dass ich eben anders bin und dies wohl meine Schuld sei.
Wenn ich nicht meine Tante gehabt hätte, mit der ich als einzige über meine Probleme reden konnte bzw. sie auch die einzige war, die sich je dafür interessiert hat und auch die Problematik dahinter erkannt hat, dann wäre es wohl nie zu den Entwicklungen gekommen, dass ich es mir eingestehe, das ich Probleme habe und diese nicht mehr alleine bewältigen kann. Denn sie war es, die mich letztlich mit zu einer Beratungsstelle nahm, damit ich einfach mal mit der Person rede. Ich wollte anfangs nicht mit, aber da sie eben meinte ich solle es mir nur anhören und angucken, mehr nicht, bin ich doch mitgegangen. Mitunter einer meiner besten Entscheidungen. Ich wünschte nur, dass es früher passiert wäre. Das hätte jetzt einiges vereinfacht.
Jedenfalls hab ich mit der Sozialarbeiterin da alleine gesprochen und ich bin in dem Fall einfach zusammen gebrochen, weil es für mich zu viel wurde - zu viel was ich verdrängt habe, zu viel was ich mir eingeredet habe und der ganze Druck mit meiner Familie, den ich nie zur Sprache bringen konnte, da ich eben nie den richtigen Rückhalt hatte.
Zu meiner Familiären Situation - Hintergründe - schreib ich jetzt noch was, da es sich daran leichter erklären lässt, welche psychosozialen Probleme ich meine:
Wie bereits erwähnt, ist der Leidensweg dahinter lang und ich hätte ohne die Beratungsstelle vermutlich nie darüber gesprochen. Ich mein ich wusste natürlich, dass es Probleme gibt, aber ich hätte mich nicht dazu bekannt, weil ich sie dann auch zugeben hätte müssen und ich habe diesen Schritt eigentlich immer als persönliches Scheitern empfunden. Als Schwäche, die mich angreifbar macht und auch vor meiner Familie wollte ich nicht als Totalversagerin dastehen und als Psycho, den sie sowieso schon in mir sahen.
Mein ganzes Leben lang hat man mir gesagt, dass ich nichts wert sei und das ich es nie zu etwas bringen werde. Aber ich fang erstmal von ganz vorne an. Quasi meine grobe, große Lebensgeschichte.
Wie man sicher schon gesehen hat, bin ich 28 Jahre alt. Nach wie vor lebe ich bei meiner Oma. Und das schon seit mindestens 10 Jahren und ich habe Probleme damit, hier wegzukommen. Die Gründe dazu erläutere ich noch. Jedenfalls hab ich eine abgeschlossene schulinterne Ausbildung zur Kaufmännischen Assistenz (Fremdsprachen und Korrespondenz). Der Abschluss an sich war notentechnisch sehr schlecht, wasw sich ebenfalls auf die psychosoziale Problematik zurückzuführen lässt. Ich habe mehr als einmal den falschen Weg eingeschlagen, ebenfalls aufgrund der Probleme.
Um die psychosozialen Faktoren bzw. Probleme nun mal auszuformulieren - auch hier bitte ich um Verständnis, falls einiges nicht nachvollziehbar, verworren oder unverständlich ist. Es ist für mich relativ schwierig, die Dinge offen zu kommunizieren, da in mir irgendwo immer noch der Gedanke ist, dass ich das nicht sagen sollte bzw. es eine Schwäche ist.
Familiäre Eckpunkte sind halt, dass meine Mutter Deutsche ist und mein Vater aus Syrien. Mein Vater hat meine Mutter kennengelernt, da war sie auch noch ganz jung. 18 Jahre alt. Ich nehme im Folgenden halt zu ihren Gunsten an, dass das mitunter mit einspielt wieso die Dinge gelaufen sind, wie sie gelaufen sind und auch ihre eigene familiäre Situation. Die Mentalität war sicherlich anders. Jedenfalls war sie damals auch noch im Endstadium ihrer Ausbildung. Mein Vater kam nach Deutschland, weil er wie er sagt wegen seiner Religion verfolgt wurde (Er ist Christ und dies wird wohl in Syrien teils auch verfolgt) und auch allgemein die Situation in Syrien schwierig ist. Halt Dinge wie Korruption, Gewalt, berufliche Situation.. halt Dinge, die man sich in Deutschland nur schwer vorstellen kann. Mein Vater hat einen Handwerksberuf gelernt und hat in Deutschland auf dem Bau gearbeitet. Heute ist er eben Frührentner, da er im Rahmen der Tätigkeit mehrere Bandscheibenvorfälle hatte. Er arbeitet im Moment in der Flüchtlingskrise auf Abruf als Übersetzer. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat er mittlerweile auch.
Kurzum: Mein Vater hat meine Mutter getroffen, da war sie gerade mal 18 und mit 19 Jahren hat sie mich bekommen und daraufhin meinen Vater geheiratet (oder auch vor meiner Geburt, genau weiß ich es nicht).
Ich selber bin die Älteste von insgesamt 6 Kindern, die meine Mutter eben bekommen hat. Auch im Ganzen innerhalb der Familie (Cousins etc.) bin ich die Älteste - zumindest mütterlicherseits, weil ich den Familienzweig meines Vaters gar nicht kenne. Aber es ist auf beiden Seiten wohl eine Großfamilie. Immer laut und ich war als Älteste auch immer diejenige, die die Kleineren beaufsichtigt hat und auch im Einzelnen zum Babysitten herangezogen wurde. Ich fand das als Kind natürlich schwierig, so früh so viel Verantwortung zu haben, allerdings vom jetztigen Standpunkt war das normal und auch in anderen Großfamilien wird das sicherlich so gehandhabt.
In jungen Jahren hatte ich noch relativ wenige Probleme. Auch die Probleme zu meiner Mutter fielen da auch nichts ins Gewicht, da man als Kind ja auch vieles ganz anders wahrnimmt. Laut meiner Oma hat sich meine Mutter viel zu wenig um uns gekümmert - also das betrifft hauptsächlich mich und meine 1 Jahr jüngere Schwester. Nicht weil sie vollkommen unverantwortlich war, aber sie war eben auch zu jung und unerfahren und teils war es zu viel. Das will ich ihr auch nicht vorwerfen. Ich denke auch, dass das mitunter Grund ist für unser Mutter-Tochter-Verhältnis. Ist wie gesagt nur eine Vermutung.
In jungen Jahren ging das halt wie gesagt noch. Ich war innerhalb der Familie immer ein aufgewecktes, fantasievolles Kind. Außerhalb war ich sehr schüchtern, zurückhaltend und ängstlich. Ich hatte vor allem soziale Schwierigkeiten im Umgang mit mir fremden Personen. Warum weiß ich gar nicht. Also ob es eine Schlüsselsituation gegeben hat oder nicht. Die sozialen Schwierigkeiten waren anfangs Dinge wie beispielsweise, dass ich mich nicht getraut habe, auf andere Kinder zuzugehen. Also ich habe mich nie getraut meine Meinung offen zu äußern oder Fragen zu stellen. Ich mochte somit auch in Geschäften nicht die dortigen Angestellten ansprechen, wenn ich beim Einkaufen etwas nicht fand. Im gesamten Verlauf meines Schullebens haben meine Eltern von den Lehrern gehört, dass ich ein stilles Kind wäre und mich auch im Unterreicht nie melden würde. Zudem würde ich Tagträumen und teils dem Unterricht nicht folgen. Wobei mich das Tagträumen nicht in meinen Leistungen beeinträchtigt hatte. Ich war eben anders und konnte mit anderen Menschen nur schwer was anfangen, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich hatte auch so nicht viel mit meinen Altersgenossen gemein. Auch mit meinen Geschwistern nicht so wirklich. Sicherlich gab es dennoch Überschneidungen bei Hobbies, aber diese waren meistens für andere nicht so wichtig wie für mich, d. h. die Gespräche waren mir einfach zu oberflächlich. Meine Geschwister waren auch immer das genaue Gegenteil von mir.
Fiel es mir schwer mich anderen mitzuteilen bzw. neue Kontakte zu knüpfen, fiel es ihnen eben leicht. Sie hatten daher immer viele Freunde, ein erfülltes Sozialleben wie Verabredungen mit anderen und waren eben sehr offen und aktiv. Ich war dagegen am liebsten zu Hause, habe gelesen, gezeichnet oder Musik gehört und eben auch am liebsten geschrieben. Ich war also schon immer mehr der kreative stille Typ Mensch.
Dazu zählte für mich auch das Tagträumen. Es war für mich immer eine Art Flucht. Das was ich in der Realität nicht zeigen bzw. ausleben konnte, war in meinem Inneren aber umso stärker vertreten. Ich war wie gesagt sehr fantasievoll. Meine Begabung mit dem schriftlichen fiel zum Beispiel auch früh auf. Mit 5 Jahren konnte ich schon das ABC und auch das Lesen konnte ich bereits vor Antritt der 1. Klasse mühelos. Ich habe anders als die meisten Kinder auch die meiste Zeit mit Lesen verbracht. Ich las schon früh Bücher, die über das übliche Maß hinausgingen. Ich wurde dafür scon von meinen Altersgenossen komisch beäugt, als wäre ich ne Außerirdische. Ich war für sie eben nicht zu verstehen wegen meiner Andersartigkeit.
Das aber nur so als Eckdaten erwähnt, um vielleicht die Probleme, die sich so ergeben haben, im Ganzen betrachten zu können. Denn ab dem Zeitpunkt beginnen die Probleme für mich. Wobei dies wie gesagt im Kindesalter von 5 - 10/11 Jahren noch nicht so gravierden war. Ich will nicht sagen ich hatte gar keine in dem Alter - ich wurde auch früh schon mit Mobbing konfrontiert. Beispielsweise bleibt mir eine Situation aus der 4. Klasse hängen, die ich als Auslöser für eine der psychosozialen Probleme halte. Also ich leide halt unter starken Verlustängsten und auch habe ich extreme Angst vor Zurückweisung. Ich hatte nämlich in der 4. Klasse erstmalig eine beste Freundin gefunden. Das Mädchen war neu zugezogen und ich hab mich von Anfang an sehr gut mit ihr verstanden. Allgemein war sie sehr beliebt und ich war stolz, dass gerade das beliebteste Kind der Klasse mit mir Zeit verbringen wollte. Das war bis dahin eben nicht vorgekommen und für mich war es auch gut.
Jedoch kam es dann irgendwann zu einem Streit. Weswegen weiß ich gar nicht mehr, aber in Folge des Streits hat sie die gesamte Klasse gegen mich aufgehetzt. Keiner meiner Klassenkameraden wollte von da an mit mir reden oder mit mir eine Gruppenarbeit machen. Ich hatte zu der Zeit auch Geburtstag und habe trotz der Situation meine Klassenkameradinnen eingeladen - jedoch ist nicht eine Person davon zu meinem Geburtstag gekommen. Alle meinten sie hätten keine Zeit oder sie nahmen die Einladung an und dann kam am Tag meines Geburtstages ein Anruf der Mutter, dass ganz plötzlich das Kind krank geworden wäre und ähnliches und das entsprechende Kind nicht kommen könnte. Man mag sich vielleicht vorstellen, wie das für ein Kind in dem Alter ist. Für mich ist damals eine Welt untergegangen, die so keine große war, aber es hat mich schwer getroffen und auch geprägt. Auch nachdem der Streit vorbei war und ich mich mit der Klasse versöhnt hatte: Für mich war es nicht mehr dasselbe. Ich hab da eben zum ersten Mal kennenlernen müssen, wie grausam Menschen sein können.
Auch wenn ich still war und keinem was tat, wurde ich zudem als Problemkind stilisiert. Ich habe mich also sowieso nie akzeptiert und verstanden gefühlt. Meine Mutter hat mich stets im Verlauf meiner Kindheit/Jugend mit meinen Geschwistern verglichen. Ich musste mir so viele Jahre anhören, warum ich nicht so sein könnte wie meine Geschwister? Warum kann ich nicht auch normal sein und was mit anderen unternehmen. Immer wieder meine Mutter, die mir sagt, ich solle mehr nach draußen. Ich musste mir aber später noch schlimmeres anhören: Aus dir wird nichts. Du bist zu schüchtern. Keiner wird doch so einstellen für einen Job. Du wirst keinen Mann finden mit deiner Art. Und meine Mutter versuchte mich neben ihrem Kontrollwahn auch zu Veränderungen zu zwingen. Plötzlich sollte ich mich in einem Sportverein anmelden.
Ich weiß wohl, dass meine Mutter es da auch gut gemeint hat, weil das ihre Art von Hilfe war - so von wegen ich solle neue Menschen kennenlernen. Nur in dem Moment war es nicht gut für mich. Auch die Art wie sie das halt durchgesetzt hat - nämlich wieder mit Erpressung -, hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur durch meine Mutter selbst, sondern auch durch meine Geschwister, die diese Sätze und Hilfestellungen seitens meiner Mutter aufgenommen haben und mir daher auch von denen an den Kopf geknallt wurden. Das hat mich halt insgesamt immer in meiner Gefühlswelt bestärkt, dass ich mich nicht geliebt fühlte und mich auch keiner akzeptiert und versteht. Ich fühlte mich somit auch in meiner Familie als Außenseiterin.
Zumal auch meine Mutter mir nicht bei der Mobbing-Sache half, die auch in der weiterführenden Schule an mir praktiziert wurde. Insgesamt fehlende Unterstützung für mein Selbstbewusstsein und Stärkung meiner Interessen und Fähigkeiten. Meine Mutter hat sich immer mehr auf die jüngeren konzentriert. Auch manchmal mit dem Beisatz: Du bist halt schon falsch erzogen und die haben ja noch die Chance was zu werden. Meine Oma hat das auch mal gesagt, dass meine Mutter an uns (mir und meiner 1 Jahr jüngeren Schwester) die Fehler gemacht hat und mit der Erfahrung daraus eben es bei den jüngeren besser gemacht hat. Ich fühlte mich also sowieso nicht als existent für meine Mutter. Ihre Hilfestellung zum Mobbing, als ich meinen Mut zusammengenommen hatte, ihr davon zu erzählen: Ignorier es einfach. Dann hört das schon irgendwann auf. Punkt. Mitunter lernte ich also auch, dass ich mit meinen Problemen auch mit niemanden reden konnte.
Ich fing also an meine Probleme - ich muss 14-15 Jahre alt gewesen sein - in mich reinzufressen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Essen wurde zu meiner Ersatz-Zuneigungshandlung. Ging es mir schlecht, habe ich gegessen. Also das typische Frustessen. Ich war zwar in dem Moment noch nicht dick, also ich wog höchstens 10 Kilo mehr. Aber es waren schon erste Warnzeichen. Meine Mutter hat diese ungewollt wohl auch verstärkt, da ich zwar Probleme mit Mobbing hatte, aber eben meine Mutter nicht erkannt hat, dass ich jemanden zum Reden gebraucht hätte. Meinen Vater kann man an dieser Stelle übrigens außen vor lassen. Wie eben schon in einem Beitrag von früher erläutert: Ich hab zwar kein Problem mit ihm an sich, aber er hat sich meist nicht um uns Kinder gekümmert oder um Papierkram etc. Er ist meistens nie zu Hause gewesen und halt eigentlich nur was gesagt bzw. geschimpft, wenn wir was angestellt haben. Das war's. Somit hab ich von ihm nie erwartet, dass er überhaupt was merkt.
Jedenfalls anstatt das meine Mutter sich mit mir mit den Problemen auseinandersetzt, hat sie als ich an Gewicht zulegte nur an mir herumgemäkelt. Auch da gibt es für mich eine Schlüsselsituation: Als wir einmal gemeinsam Kuchen gegessen haben und ich mir auch ein Stück nehmen wollte, da hat sie mich in die Seite gekniffen. Das bisschen Speck was ich da hatte, hat sie zusammengedrückt und mich angesehen und gesagt: Du brauchst das wohl ne?
Das hat mich bis ins Mark erschüttert. Ich hatte so schon kein Selbstbewusstsein und das hat mich noch mehr verletzt. Auch da will ich nicht davon ausgehen, dass meine Mutter das vollkommen böswillig meinte. Ich sag ja im Zweifel für den Angeklagten. Ich denke daher sie wollte mich animieren abzunehmen bzw. mich zur Vorsicht mahnen, aber aufgrund meines seelischen mehr instabilen als stabilen Zustands, hat das meine Fressattacken nur verstärkt. Meine Mutter hat es auch da nicht besser gemacht. Sie sah ja Handlungsbedarf und anstatt vernünftig mit mir darüber zu reden, hat sie mich wieder erpresst bzw. gezwungen genau das zu tun, was sie von mir erwartete. Sie hat mich als unter Zwang bei jedem Wetter egal ob Regen, Sturm oder sonstwas, draußen war, dazu genötigt, dass ich rausgehen musste um mit dem Fahrrad zu fahren. Sie hat auf meine Zwangsstörung - für mich ist es so im Nachhinein nichts anderes gewesen, da ich aus einem inneren Zwang heraus gegessen habe -, mit Zwangshandlungen reagiert. Und generell wenn ich nicht das gemacht habe, was sie wollte, hat sie mir das Handy abgenommen, mich eingesperrt (also ich durfte nicht aus meinem Zimmer) und/oder Fernseh-/Computerverbot.
Also zusätzlich zu den psychosozialen Problemen, bin ich heute auch noch stark übergewichtig (derzeit 116kg auf 161 cm. Das hat in den Jahren oft auch gependelt, weil ich beispielsweise auch mal so Phasen hatte, in denen ich es schaffte abzunehmen, aber immer wieder in das alte Muster zurückgefallen bin - von diesen Phasen habe ich sehr viele und viele unschöne Dehnungsstreifen, die mein Selbstwertgefühl auch krass runterziehen). Weitere gesundheitliche Probleme: Bei mir wurde PCOS diagnostiziert und ich habe zwar noch kein Diabetes, aber eine sogenannte massive Hyperinsulinämie, die auf lange Sicht ein Anzeichen für Diabetes Typ 2 sein kann. Auch eine latente Schilddrüsenunterfunktion ist diagnostiziert. Das erschwert insgesamt sowieso jede Abnahme mittlerweile und merke auch, dass ich es alleine nicht mehr schaffe.
Und mein Selbstwertgefühl leidet auch aufgrund der "Nebenwirkungen" des PCOS. PCOS ist eine Stoffwechsel- sowie auch eine Hormonstörung. Ich habe damit also einen erhöhten Androgenspiegel, was dazu zu stärker Behaarung, unreine Haut mit Tendenz zur Akne, Haarausfall, Zyklusstörungen - mitunter werde ich auch wohl Probleme haben überhaupt Kinder zu kriegen. Die Störung ist nicht heilbar, lässt sich aber stark wohl durch Abnahme lindern - was wiederum ein Teufelskreis ist, weil durch die Erkrankung ist es sowieso Abnehmen unter schwersten Bedingungen bzw. wie ich schon sagte: Ich schaffe es auch alleine überhaupt nicht mehr. Aber seitens Familie werde ich keine Hilfe kriegen. Eher verschlimmert es sich durch sie.
Insgesamt all die Dinge, die ich so genannt habe, interessieren meine Familie nicht und gelten mehr als Ausrede als das von ihrer Seite ernstgenommen ist. Ich will sicher nicht sagen, dass ich nicht auch Fehler gemacht habe. Aber ich wusste es halt auch nicht besser. Ich habe aber immer wieder versucht auf mich aufmerksam zu machen. So habe ich meiner Mutter schon mit 12 Jahren einen Brief geschrieben wie ich mich fühle etc. Sie hat darüber nur gelacht und gemeint, ich würde die Tatsachen verdrehen wie sie mir passen. Das ich mich eben halt selbst belügen würde und die Augen vor der Wahrheit verschließe.
Allerdings war das nie der Fall. Durchaus sind mir eigene Fehler bewusst. Auch eine Begleiterscheinung meiner psychosozialen Probleme, dass ich sehr stark anfange mich zu analysieren und jeden Fehler auf die Waagschale lege. Ich zerdenke die Situation oft stundenlang bei angeblichen Fehlverhalten und versuche es zu reflektieren und auch in die Situation immer von der anderen Seite aus zu betrachten. Das ist widerum zwar ein Vorteil, dass ich mich leicht in andere Menschen hineinversetzen kann - beim Schreiben auf jeden Fall auch praktisch, wenn man eigene Geschichten mit verschiedenen Personen hat.
Die Kehrseite ist, dass ich Angst vor Fehlern habe und mich jedes Mal fertig mache, wenn ich einen mache. Ich bin perfektionistisch veranlagt. Also ich weiß jetzt zum Beispiel schon, dass ich nach dem Schreiben dieses Textes, diesen immer wieder durchlesen werde und auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfe. Und dies ist bei mir wirklich schon zwanghaft, da ich es beim Sehen unästhetisch finde. Bei anderen widerum find ich es gar nicht schlimm.
Im Übrigen ist die Angst vor Fehlern maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich mündlich extrem zurückhaltend war in der Schule. Ich hatte immer Angst etwas falsch zu machen, weil bei jedem Fehler auch auf mich gezeigt wurde.
Meine Mutter hat mich in keinem Teil meines Lebens ernst genommen. Auch die Wahrung meiner Privatsphäre, hat sie nicht interessiert. Das ist auch ein Teilaspekt meines Lebens, wieso es mir bis heute schwerfällt über Probleme zu reden bzw. sie gegenüber anderen - in direktem Kontakt - zu kommunizieren. Ein gutes Beispiel für die Missachtung meiner Privatsphäre ist zum Beispiel als ich 11 Jahre alt war. Ich habe früher Tagebuch geführt. Meine Mutter hat mich nie mein Zimmer abschließen lassen und wenn ich beispielsweise nicht in meinem Zimmer war, ist sie wie selbstverständlich da rein und hat meine Sachen durchwühlt. Somit hat ise auch einmal mein Tagebuch gefunden und es meinen Geschwistern als wäre es nichts besonderes einfach wie eine Geschichte vorgelesen. Klar als 11-jährige stand noch nichts schwerwiegendes darin. Also nichts, was man so nicht hätte lesen dürfen, aber es waren eben meine Geheimnisse und Gedanken, die ich nicht laut aussprach. Meine Geschwister haben genauso wie meine Mutter darüber gelacht und ich durfte mir sehr sehr lange Kommentare anhören dazu. Das war ein tiefer Vertrauensbruch.
Das hat dazu geführt, dass ich nie wieder was in meinem Zimmer liegen gelassen habe. Ich habe alle meine persönlichsten Gegenstände immer bei mir. Auch heute noch trau ich mich nicht, irgendetwas liegen zu lassen. Das Verhalten meiner Mutter hat dazu geführt, dass ich mich nirgends sicher fühlte. Ich hatte keinen Rückzugsort und auch bei meiner Oma hab ich den nicht, denn wie es der 'Zufall' will ist auch hier kurze Zeit später mein Schlüssel verschwunden gewesen für mein Zimmer.
Ich weiß halt, dass sie in mein Zimmer gehen, wenn ich nicht da bin. Durch diese Sache aus meiner Kindheit reagiere ich mitunter auch so gereizt, wenn jemand ungefragt in mein Zimmer geht. Einfach weil ich niemanden aus meiner Familie mehr vertrauen kann. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass jemand meine Privatsachen anfässt und ich ertrage es noch weniger, wenn die Dinge in meinem Zimmer verstellt werden. Ich merke daran immer sofort, wenn jemand drin war und das führt bei mir stets zu einer inneren Anspannung, die man sicherlich nur schwer nachvollziehen kann.
Bei mir ist auch schon ein Tick geworden. Beispielsweise brauche ich meinen festen Platz. In der Küche/Esszimmer hab ich daher einen Platz fest. Es muss immer der gleiche Stuhl da stehen und der Stuhl muss auch genauso stehen, wie ich ihn hinterlassen habe. Wenn der besetzt ist, kann ich mich nicht überwinden, woanders zu sitzen. Ich weiß, dass ist jetzt für einige sicherlich albern. Meine Familie sagt ich stelle mich an und soll mich einfach woanders hinsetzen. Aber das bring ich nicht über mich. Ich weiß zwar woran es liegt, aber ich weiß auch nicht, was ich machen soll um es abzuwenden.
Zu meiner schulischen Laufbahn sei gesagt, dass ich insgesamt keine schlechte Schülerin war, trotz der allgemeinen Probleme. Meine Mutter sagt auch gerne, dass ich als Kind 'eigentlich' unkompliziert war. Ich war wie gesagt zwar still, aber meine schriftlichen Leistungen waren meistens sehr gut. Das lag aber auch mehr daran, dass ich mich schriftlich nicht fürchten musste was falsches zu sagen. Die Fehler, die ich schriftlich vielleicht machte, sahen eben nur meine Lehrer letztlich und diese haben mich nie verspottet. Und zudem wie man wohl gemerkt hat, war ich insgesamt ein braves Kind. Ich war gerade in jungen Jahren stets bemüht es meiner Mutter recht zu machen. Ich war sicherlich nicht immer fleißig. Ich neigte dazu Dinge vor mich herzuschieben. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich so keine Probleme. Ich konnte gut auswendig lernen, auch auf kurze Zeit. Konzentration war bei mir gut vorhanden und besonders unter Zeitdruck konnte ich perfekt arbeiten und es hat mir oft bessere Leistungen beschert als wenn ich mehr Zeit dafür gehabt hätte. Ich führe es darauf zurück, dass ich in solchen Momenten noch genauer arbeitete um eben keine Fehler zu machen. Ich wollte einfach ein gutes Kind sein. Ich wollte, dass meine Mutter auf mich stolz ist und mich lobte. Wenn ich schon keine Zuneigung bekam oder gar Aufmerksamkeit von ihr, dann wollte ich wenigstens Lob. Meine Mutter hatte ja wegen meiner jüngeren Geschwistern, die auch so mehr gefördert werden mussten als ich, sowieso kaum Zeit für mich.
Als ich allerdings merkte, dass egal was ich tat es für meine Mutter sowieso nicht genug war, hörte ich damit auf ihr alles recht machen zu wollen. Wie oft war es der Fall, dass ich mit ner 2 nach Hause kam, aber sie sagte dann es hätte ne 1 sein können. Ich hätte einfach zu wenig gelernt. Kam ich mit ner 5 - wie es irgendwann auch mal in Mathe der Fall war, weil ich manches einfach nicht verstand ohne Hilfe - heiß es auch ich wäre faul gewesen und hätte nicht gelernt, obwohl ich viel gelernt hatte.
Gleichzeitig fielen mir dann die unterschiedliche Handhabung bei meinen Geschwistern auf. Diese waren stets schlecht in Deutsch und Englisch (abgesehen von einer Schwester, die es ebenso gut kann wie ich - nur halt das Schreiben kann sie nicht so wie ich). Kamen diese dann mit ner 5 in den Fächern an, hieß es von meiner Mutter nur, dasss das nicht schlimm sei. Man könne das ja nicht lernen. Es war halt zweierlei Maß und ich begriff einfach, egal was ich mache es ist immer verkehrt. Ich hörte also auf damit und ließ meine Noten vollkommen abrutschen. Ich hatte keinerlei Motivation mehr. Mir war alles egal, auch wenn ich Ärger hatte. Ich hatte da einfach noch nicht den Punkt erreicht, dass ich nicht für meine Mutter lernte sondern für meine Zukunft.
Zuspruch bekam ich immer nur von außen. Meine Lehrer waren es, die meine Probleme zuerst bemerkten und die mir Komplimente machten. Sie haben immer gesagt, dass ich ein intelligentes Kind sei und man das auch merken würde. Das ich eben eigentlich alles problemlos konnte, wenn man mich eben dahingehend förderte. Sie haben mich halt ermuntert, damit ich mich wieder fange. Jedoch hat es wenige gebracht, weil ich eben Zuspruch von meiner Familie gebraucht hätte. Und Lehrer sind eben nur Lehrer aus jugendlicher Sicht. Was hätten sie auch schon tun können? Ich war auch nicht in der Lage mir selbst zu helfen.
Was auch problematisch ist, ist für mich meine Wahrnehmung. Ich kann mich eben nicht an Umarmungen meiner Mutter erinnern oder auch an keine dieser Mutter-Tochter-Gespräche. Klingt vielleicht schlimm, aber ich weiß es nur aus Aussagen von Oma und co, dass meine Mutter mich durchaus auch schon in den Arm genommen hat. Ich führe diese Wahrnehmung auf die selektive Wahrnehmung als Kind zurück. Das negative bleibt eben oft einfach stärker in Erinnerung als das positive.
Die einzige Bezugsperson als Kind war für mich meine Oma. Da hab ich viele positive Erinnerungen. Mitunter ein Grund, warum ich eben bei ihr lebe. Meine Oma hat mich halt zur Schule gebracht und abgeholt. meine Oma stand morgens früh immer auf um mir und meinen Geschwistern Frühstück zu machen (sie wohnte damals nebenan). Sie sorgte dafür, dass wir alles hatten was wir brauchten. Ich schlief als Kind oft bei ihr und sie hat auch viel mit mir unternommen. So erinnere ich mich daran, dass wir oft Eisessen waren, sie war mit mir Campen und auch war sie mit mir und meiner Schwester im Kino. Alles Dinge, die meine Mutter so nur selten gemacht hat, wenn überhaupt mal.
Natürlich ist die Bindung heute auch nicht mehr so harmonisch zu meiner Oma wie früher. Aber dennoch ist sie für mich die einzige Person, die mich soweit sein lässt wie ich bin.
Meine finanzielle Lage hat sich zudem auch derartig verschlimmert, dass ich es mir nicht leisten kann auszuziehen und darauf auf weiteres angewiesen bin. Wer meine vorherigen Beiträge von damals nachliest, wird wissen das es schon im Vorfeld einige Probleme gab, bezüglich Bafög und was meine Mutter damals abgezogen hat. Auch wenn ich jetzt mein Bafög kriege, gab es im Nachhinein noch Probleme, die das Bafög nicht abdecken konnte, weshalb ich weitere Schulden machen musste.
Auch solche Dinge werden mir von seiten meiner Mutter vorgeworfen, dass ich lebensuntauglich wäre und das es ja meine Schuld ist, wie ich geworden bin etc. Letztlich muss ich sagen, dass ich aufgrund meiner psychosozialen Probleme sehr leicht beeinflussbar bin und eben auch Dinge sehr zu Herzen nehme. Mitunter hab ich es ja dann auch selber geglaubt, dass ich zu nichts tauge.
Im Übrigen war bis zu dem Punkt viele dieser Entscheidungen nicht wirklich meine. Meine Mutter war in vielen Punkten die treibende Kraft und hat mich stets gedrängt 'irgendwas' zu machen. Wobei ich selbst noch nicht mal wusste, was ich werden will und auch nicht wusste, wie ich das herausfinden sollte. Mir wurde ja stets nur Horrorszenarien ausgemalt, dass aus mir ja eh nichts wird und meine Mutter instruierte meine Geschwister, dass sie bloß gute Jobs haben sollten, damit sie mich mit meinem Hartz IV unterstützen könnten. Ich habe also das erstbeste immer genommen, was mir angeboten wurde.. Ich dachte mir nur, dass ich irgendwas aus mir machen musste.
Das ganze führte auch dazu, dass ich sehr unsicher geworden bin. Ich habe eine schwere Störung zu mir selber. Ich habe halt Angst, Entscheidungen zu fällen, weil ich viele falsche Entscheidungen gefällt habe, aufgrund dieser Unsicherheit in mir.
Mitunter auch ein Vertrauensverlust in die eigene Fähigkeit, da ich beispielsweise nicht weiß worin ich gut bin. Was ich aus meinem Leben machen soll und in welche Richtung es geht.
Daraus resultiert auch meine derzeitige und frühere Lage mit dem Studium, die ich damals gar nicht so gesehen habe.
Klar zwischenzeitlich hatte ich immer Phasen des Umdenkens. Ich begriff irgendwann halt, dass ich das mit dem Lernen etc. alles nur für mich machen sollte und nicht für andere.
So habe ich dann letztlich mein Fachabi an einer Fachhochschule für Wirtschaft gemacht. Das sogar mit guten Noten. Ich gehörte zu einer der besten, auch wenn es hätte besser sein können. Aber die Prüfungen am Ende liefen leider nicht so optimal wie erhofft, weshalb ich von einem Schnitt von 2,4 auf 2,9 fiel. Danach beschloss ich zu studieren. Wobei ich da wieder vor dem Problem stand, was ich denn studieren wollte? Ich wusste auch da wieder nicht, was ich werden sollte. Wo bin ich gut? Was könnte mir liegen? Meine Stärken? Ich frag mich das auch jetzt noch, denn das Problem besteht nach wie vor. Jedenfalls machte ich da wieder den Fehler mich von naheliegenden Dingen leiten zu lassen bzw. dem erstbesten was mir einfiel. Wer da meinen vorherigen Beitrag gelesen hatte, weiß das ich damals zur Studienberatung gegangen bin. Leider wurde ich da falsch beraten - mir wurde gesagt ich müsste in Richtung Wirtschaft bleiben, ohne mir eben auch dazu zu sagen, dass das nur für Unis und nicht für Hochschulen galt. Ich habe dies damals so akzeptiert, auch weil ich ja nicht von einer Falschinformation ausging. Ich schrieb mich für BWL ein, obwohl ich Probleme mit Mathe habe, aber da ich ein Fachabi Wirtschaft hatte und das ja auch geschafft hatte, meinte ich halt, dass das schon passen würde.
Fehlanzeige. Ich habe nach 2 Semestern das Studium aufgegeben und mich darauf zwar mehr versucht damit zu beschäftigen, was ich wirklich interessant finde, aber es fällt mir schwer mich einzuordnen. Schließlich habe ich nie herausgefunden, was mir liegt, weil mir immer nur gesagt wurde mir liegt nichts und aus mir wird nichts. Letztlich habe ich mich für 2 Studiengänge beworben, da ich mir dachte irgendwas mit Medien, da ich damit eben Kreativität verband. Einmal "Medienwirtschaft und Journalismus" und einmal Fernstudiengang "Medieninformatik". Bei beidem bekam ich eine Zusage. Medienwirtschaft und Journalismus wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen, aber nachdem meine Mutter erfuhr wo der Studiengang lag und ich dafür umziehen müsste, hat sie es mir gleich schlecht geredet bzw. mich runtergeredet. Wie sollte ich das auch schaffen? Wohnung finden? Ich wäre ja nicht lebensfähig alleine. Ich könnte mit Geld ja nicht umgehen und ich wäre da ja ganz alleine und wer weiß wie die Leute da sind. Und sie würde mir nicht bei helfen, sie wäre ja generell dagegen das ich studiere, weil ich es nicht schaffen würde.. Da hab ich es mit der Angst zu tun bekommen und mich für Medieninformatik entschieden, obgleich das mit Mathe war. Aber ich dachte mir, es ist ja nicht nur Mathe und auch Medien drin und auch hab ich es mir zu leicht gemacht, weil ich mit Fernstudium natürlich keine Angst vor Repressalien haben musste oder Mobbing. Und Informatik hatte ich ja auch schon. Web-Design mit HTML, was ich zumindest in der Schule gut konnte.
Meine Mutter hat auch da nur wieder gemeckert, was ich ein Studium mit Mathe nehme und ich es eh nicht schaffen werde. Letztlich wird meine Mutter recht behalten, weil jetzt kommen wir zur gegenwärtigen Situation: Ich bin jetzt im 4. Semester Medieninformatik. Ich habe gerade mal 30 Creditpoints (alles in den Medienfächern - auf Anhieb bestanden) in der Zeit geschafft, stehe bei 2 Modulen im Drittversuch und schaffe mein Pensum nicht. Ich hatte eigentlich schon im 2 Semester gemerkt, dass es ein Fehler war das zu studieren. Aber als meine Mutter damit anfing wieder, dass ich das nicht schaffen würde, habe ich nicht abgebrochen. Ich wollte nicht nochmal versagen und dachte ich mir, vielleicht legt sich das auch wieder. Ich wollte es durchziehen. Ich hätte doch nochmal wechseln müssen.. aber ich hab auch Schulden für das Studium gemacht, weil ich mir Materialien leisten musste und auch mein Laptop ging in der Zeit kaputt, sodass ich einen neuen benötigte. Die Schulden sind mittlerweile so groß, dass ich sie mit - wie weiter oben schon angedeutet - gerade so mit Bafög bewältigen kann, aber ich kann es mir nicht leisten auszuziehen. Aber da zum nächsten Problem an der Misere. Ich werde vermutlich eh kein Bafög mehr kriegen, da ich jetzt auch meinen Leistungsstand angeben soll und der wird wohl negativ ausfallen.. Ich weiß also aktuell nicht weiter.
Der Leidensdruck in mir ist und wird immer größer, weil ich es einfach nicht schaffe alles reinzubekommen. Die Frau von der Beratung meinte zudem, dass ich möglicherweise an einer Depression leide.
Dafür spricht auch wohl diese Entscheidungsschwierigkeiten, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann, egal wie sehr ich es versuche, das ich unter Schlafsstörungen leide, keinen Tagesrythmus mehr wirklich reinkriege. Ich bin dauernd müde und gestresst. Ich ziehe mich immer mehr zurück und mein Gewicht wird auch nicht besser und das führt noch mehr dazu, dass ich mich zurückziehe. Es ist einfach zum Haare raufen.
Ich will so viel erreichen, aber ich schaffe es nicht. Ich kann es nicht alleine schaffen - weshalb ich den Antrag auf psychosoziale ambulante Betreuung bei der Beratungsstelle gestellt habe, aber gleichzeitig habe ich extreme Angst vor der Zukunft.
Ich will keine Maßnahmen vom Amt haben - damit hatte ich auch nur schlechte Erfahrungen zumal ich mich wegen Schüchternheit nur schlecht gegen das meiste wehren kann. Ich würde gern weiter studieren, aber augfrund derzeitigen Lage und der Tatsache, dass dieser Studiengang nur Stress für mich bedeutet wurde mir schon angeraten dies aufzugeben.
Ich kann auch keine Leistungsverschiebung nachlegen, weil ich ja für meinen gesundheitlichen Zustand bisher keine Gutachten habe. Auch das Geld werde ich alsbald nicht mehr aufbringen können, weil Bafög ohne den Leistungsnachweis erlischt und soweit ich weiß ist der Kfw Studienkredit ebenfalls mit Leistungsnachweis. Aber ich hab auch keine Alternative im Kopf..
Höchstens ich gebe den Studiengang auf und versuche was neues zu studieren. Aber ich komme mir damit schon wieder als Versager vor.. Ich bin 28 Jahre alt? Wie lange soll ich denn noch studieren heißt es da ja schon.. Da ist aber auch die Frage: Wenn man kein Bafög mehr kriegt und einen neuen Studiengang anfängt und dann versucht über Kfw zu finanzieren - werden die alten Semester mit eingerechnet oder?
Ich bin einfach verzweifelt, weil ein Studiumsabschluss tatsächlich ein großer Traum für mich ist, den ich gern verwirklichen will. Aber ich weiß nicht weiter.
Ich wüsste daher gern, was ihr hier davon haltet? Mir hilft es ungemein, wenn ich eine neutrale Perspektive zu meiner Situation kriege um vielleicht rauszukriegen, was ich noch machen kann.. Ich kann wegen der Situation aktuell kaum schlafen, weil ich mir einfach nur noch sorgen mache.. Es tut ja schon mal gut, wenn man sein Balast rausschreibt..
Bedanke mich in jedem Fall fürs Lesen - falls es jemand tut - und auch für evtl. Antworten.
Liebe Grüße
Mimi
Also wie der Titel schon sagt, geht es um mehrere Punkte, die ich einfach mal loswerden muss, weil einfach der innere Druck dazu da ist und auch um Hilfestellungen bzw. Meinungen dazu zu bekommen, wie es wohl weitergehen sollte bzw. ob es überhaupt weitergeht und wie die Dinge halt von Außen beurteilt werden. Vorab entschuldige ich mich, da ich weiß, dass es ein langer Text sein wird - ich bin nicht für's Kurzschreiben bekannt und hoffe dennoch, dass einige den Beitrag lesen.
Ich weiß, dass die Thematik relativ viel ist und sicherlich auch schwer vom Inhalt. Aber vorweg warum ich hier schreibe und nicht in spezielleren Foren für die einzelnen Bereiche - beispielsweise wegen der Studiumssituation, studis-online.. etc: Wer nachguckt, wird sehen, dass ich zuletzt vor 3 Jahren hier relativ aktiv unterwegs war und auch damals schon Probleme mit Familie hatte und auch mit meinem Studium. Wie ich da in einem der Beiträge schon erwähnte, habe ich in anderen Foren keine guten Erfahrung, bezüglich der Resonanz auf meine Probleme, gemacht - ich wurde da schon als Schmarotzer, Simulant oder gar Lügnerin bezeichnet, weil ihnen die Situation - wie sie es sagten - nicht realistisch erschien (im übertragenden Sinne Aussagen wie "solche Eltern gibt es nicht" bis hin zu "ist deine eigene Schuld und du solltest der Wahrheit ins Auge sehen, dass es so ist"). Also meistens war es dann auch am Thema vorbei und eben auch ohne überhaupt ernsthaft auf meine Probleme einzugehen, sondern nur "kluge" Sprüche oder Beleidigungen. Es ging sogar soweit, dass es verharmlost wurde - so als wäre es eine Lappalie, wie es mir geht oder was auch immer.
Beispielsweise hab ich mal nach Informationen über Bafög gefragt bzw. ob noch andere Dinge beantragt werden können zur finanziellen Entlastung. Wer meine vorherigen Beiträge hier kennt, weiß das ich gar nicht wusste wie viel Bafög ich bekam und meine Mutter ja meinte, dass ich Studium vergessen könne, da das Geld nicht reichen würde bzw. sie mich finanziell nicht unterstützen könne. Dinge, die ich damals in der Frage aber nicht gestellt habe, da ich einfach nur wissen wollte, ob es noch andere Möglichkeiten gab.
Als Antwort kam dann, dass ich arbeiten gehen solle, anstatt dem Staat auf der Tasche zu liegen und meine Einstellung ändern müsse und das Leben kein Ponyhof ist. Mal von ab, dass ich in dem Beitrag überhaupt nichts dergleichen gesagt habe. Ich hab lediglich gefragt, ob es noch andere finanzielle Hilfen gibt. Als ich der Person darauf antwortete, dass ich, wenn ich könnte, auch nicht vom Staat leben würde, aber es mir anders finanziell nicht möglich ist überhaupt ein Studium zu finanzieren und ich dem Staat 'nicht auf der Tasche' liege, da es sich beim Bafög immerhin um ein Darlehen handelt, dass ich irgendwann mal zurückzahlen muss sowie auch gefragt habe, wieso er da was auf meine 'Einstellung' schließen will, wenn ich einfach eine sachliche Frage stelle und zudem auch nirgends schrieb, dass das Leben ein Ponyhof sei. Der Herr meinte darauf, dass er ja früher auch studiert hätte, aber von vornerein nie Bafög haben wollte. Er habe sich alles mit Arbeiten finanziert und dann später eine Firma aufgemacht und auch sein Sohn hätte Abi mit 1.0 gemacht und dies ebenfalls ohne Bafög aus eigener Arbeit finanziert - ich solle mich nicht so anstellen, als wenn das Bafög nicht reichen würde etc. und den Hintern hochkriegen und Arbeit suchen.
Das ich auch im Beitrag nie geschrieben hatte, ob ich Arbeit suche oder nicht oder auch mein Einwand, dass es nicht jeder ohne Hilfe schafft das Studium zu finanzieren, galt dann halt nicht. Es wurde halt verharmlost.
Ich weiß die oben genannte Situation hat jetzt auch nicht so wirklich was mit dem, was ich jetzt schreibe zu tun, aber ich wollte eben erläutern - weil damals das eben auch schon angemerkt wurde - wieso ich mich hier melde und nicht an anderer Stelle.
Ich hab halt an die Zeit, die ich hier verbracht habe, nur positive Erinnerungen zumal ich auch wirklich das Gefühl hatte, hier sind Menschen, die helfen wollen und da auch viele Studenten bzw. auch andere Personen hier im Forum aktiv sein dürften, die was mit der folgenden Situation anfangen könnten, denke ich das ich nicht völlig falsch bin. Zumindest in Punkto Meinungen dürfte da was kommen, was mir im Grunde auch helfen würde, wenn ich input von außen bekomme.
Nun zu meiner derzeitigen Situation: Wie im Betreff angemerkt, haben sich einige Probleme ergeben bzw. Dinge verändert oder verstärkt, die ich damals im Forum allgemein oder auch nur am Rande angesprochen habe.
Ich habe damals tatsächlich das Studium gewechselt. Anstatt BWL, habe ich dann Medieninformatik gewählt. Nur war das die falsche Entscheidung und ich habe sie aus den vollkommen falschen Gründen getroffen. Ab hier dürfte es verworren werden. Denn um zu beantworten wieso ich die Dinge getan habe, die ich getan habe bzw. Dinge nicht geändert habe, von denen ich wusste, dass sie geändert werden müssten, muss ich auf eine Wechselwirkung eingehen, die sich aber erst jetzt vor knapp einen Monat für mich rauskristallisiert hat. Es geht dabei nämlich um die Psychosoziale Problematik, die ich unterbewusst sicherlich im Hinterkopf hatte, aber aufgrund meines familiären Umfelds und auch aus Scham habe ich dies immer verdrängt und einfach nur gemeint, dass ich eben anders bin und dies wohl meine Schuld sei.
Wenn ich nicht meine Tante gehabt hätte, mit der ich als einzige über meine Probleme reden konnte bzw. sie auch die einzige war, die sich je dafür interessiert hat und auch die Problematik dahinter erkannt hat, dann wäre es wohl nie zu den Entwicklungen gekommen, dass ich es mir eingestehe, das ich Probleme habe und diese nicht mehr alleine bewältigen kann. Denn sie war es, die mich letztlich mit zu einer Beratungsstelle nahm, damit ich einfach mal mit der Person rede. Ich wollte anfangs nicht mit, aber da sie eben meinte ich solle es mir nur anhören und angucken, mehr nicht, bin ich doch mitgegangen. Mitunter einer meiner besten Entscheidungen. Ich wünschte nur, dass es früher passiert wäre. Das hätte jetzt einiges vereinfacht.
Jedenfalls hab ich mit der Sozialarbeiterin da alleine gesprochen und ich bin in dem Fall einfach zusammen gebrochen, weil es für mich zu viel wurde - zu viel was ich verdrängt habe, zu viel was ich mir eingeredet habe und der ganze Druck mit meiner Familie, den ich nie zur Sprache bringen konnte, da ich eben nie den richtigen Rückhalt hatte.
Zu meiner Familiären Situation - Hintergründe - schreib ich jetzt noch was, da es sich daran leichter erklären lässt, welche psychosozialen Probleme ich meine:
Wie bereits erwähnt, ist der Leidensweg dahinter lang und ich hätte ohne die Beratungsstelle vermutlich nie darüber gesprochen. Ich mein ich wusste natürlich, dass es Probleme gibt, aber ich hätte mich nicht dazu bekannt, weil ich sie dann auch zugeben hätte müssen und ich habe diesen Schritt eigentlich immer als persönliches Scheitern empfunden. Als Schwäche, die mich angreifbar macht und auch vor meiner Familie wollte ich nicht als Totalversagerin dastehen und als Psycho, den sie sowieso schon in mir sahen.
Mein ganzes Leben lang hat man mir gesagt, dass ich nichts wert sei und das ich es nie zu etwas bringen werde. Aber ich fang erstmal von ganz vorne an. Quasi meine grobe, große Lebensgeschichte.
Wie man sicher schon gesehen hat, bin ich 28 Jahre alt. Nach wie vor lebe ich bei meiner Oma. Und das schon seit mindestens 10 Jahren und ich habe Probleme damit, hier wegzukommen. Die Gründe dazu erläutere ich noch. Jedenfalls hab ich eine abgeschlossene schulinterne Ausbildung zur Kaufmännischen Assistenz (Fremdsprachen und Korrespondenz). Der Abschluss an sich war notentechnisch sehr schlecht, wasw sich ebenfalls auf die psychosoziale Problematik zurückzuführen lässt. Ich habe mehr als einmal den falschen Weg eingeschlagen, ebenfalls aufgrund der Probleme.
Um die psychosozialen Faktoren bzw. Probleme nun mal auszuformulieren - auch hier bitte ich um Verständnis, falls einiges nicht nachvollziehbar, verworren oder unverständlich ist. Es ist für mich relativ schwierig, die Dinge offen zu kommunizieren, da in mir irgendwo immer noch der Gedanke ist, dass ich das nicht sagen sollte bzw. es eine Schwäche ist.
Familiäre Eckpunkte sind halt, dass meine Mutter Deutsche ist und mein Vater aus Syrien. Mein Vater hat meine Mutter kennengelernt, da war sie auch noch ganz jung. 18 Jahre alt. Ich nehme im Folgenden halt zu ihren Gunsten an, dass das mitunter mit einspielt wieso die Dinge gelaufen sind, wie sie gelaufen sind und auch ihre eigene familiäre Situation. Die Mentalität war sicherlich anders. Jedenfalls war sie damals auch noch im Endstadium ihrer Ausbildung. Mein Vater kam nach Deutschland, weil er wie er sagt wegen seiner Religion verfolgt wurde (Er ist Christ und dies wird wohl in Syrien teils auch verfolgt) und auch allgemein die Situation in Syrien schwierig ist. Halt Dinge wie Korruption, Gewalt, berufliche Situation.. halt Dinge, die man sich in Deutschland nur schwer vorstellen kann. Mein Vater hat einen Handwerksberuf gelernt und hat in Deutschland auf dem Bau gearbeitet. Heute ist er eben Frührentner, da er im Rahmen der Tätigkeit mehrere Bandscheibenvorfälle hatte. Er arbeitet im Moment in der Flüchtlingskrise auf Abruf als Übersetzer. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat er mittlerweile auch.
Kurzum: Mein Vater hat meine Mutter getroffen, da war sie gerade mal 18 und mit 19 Jahren hat sie mich bekommen und daraufhin meinen Vater geheiratet (oder auch vor meiner Geburt, genau weiß ich es nicht).
Ich selber bin die Älteste von insgesamt 6 Kindern, die meine Mutter eben bekommen hat. Auch im Ganzen innerhalb der Familie (Cousins etc.) bin ich die Älteste - zumindest mütterlicherseits, weil ich den Familienzweig meines Vaters gar nicht kenne. Aber es ist auf beiden Seiten wohl eine Großfamilie. Immer laut und ich war als Älteste auch immer diejenige, die die Kleineren beaufsichtigt hat und auch im Einzelnen zum Babysitten herangezogen wurde. Ich fand das als Kind natürlich schwierig, so früh so viel Verantwortung zu haben, allerdings vom jetztigen Standpunkt war das normal und auch in anderen Großfamilien wird das sicherlich so gehandhabt.
In jungen Jahren hatte ich noch relativ wenige Probleme. Auch die Probleme zu meiner Mutter fielen da auch nichts ins Gewicht, da man als Kind ja auch vieles ganz anders wahrnimmt. Laut meiner Oma hat sich meine Mutter viel zu wenig um uns gekümmert - also das betrifft hauptsächlich mich und meine 1 Jahr jüngere Schwester. Nicht weil sie vollkommen unverantwortlich war, aber sie war eben auch zu jung und unerfahren und teils war es zu viel. Das will ich ihr auch nicht vorwerfen. Ich denke auch, dass das mitunter Grund ist für unser Mutter-Tochter-Verhältnis. Ist wie gesagt nur eine Vermutung.
In jungen Jahren ging das halt wie gesagt noch. Ich war innerhalb der Familie immer ein aufgewecktes, fantasievolles Kind. Außerhalb war ich sehr schüchtern, zurückhaltend und ängstlich. Ich hatte vor allem soziale Schwierigkeiten im Umgang mit mir fremden Personen. Warum weiß ich gar nicht. Also ob es eine Schlüsselsituation gegeben hat oder nicht. Die sozialen Schwierigkeiten waren anfangs Dinge wie beispielsweise, dass ich mich nicht getraut habe, auf andere Kinder zuzugehen. Also ich habe mich nie getraut meine Meinung offen zu äußern oder Fragen zu stellen. Ich mochte somit auch in Geschäften nicht die dortigen Angestellten ansprechen, wenn ich beim Einkaufen etwas nicht fand. Im gesamten Verlauf meines Schullebens haben meine Eltern von den Lehrern gehört, dass ich ein stilles Kind wäre und mich auch im Unterreicht nie melden würde. Zudem würde ich Tagträumen und teils dem Unterricht nicht folgen. Wobei mich das Tagträumen nicht in meinen Leistungen beeinträchtigt hatte. Ich war eben anders und konnte mit anderen Menschen nur schwer was anfangen, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich hatte auch so nicht viel mit meinen Altersgenossen gemein. Auch mit meinen Geschwistern nicht so wirklich. Sicherlich gab es dennoch Überschneidungen bei Hobbies, aber diese waren meistens für andere nicht so wichtig wie für mich, d. h. die Gespräche waren mir einfach zu oberflächlich. Meine Geschwister waren auch immer das genaue Gegenteil von mir.
Fiel es mir schwer mich anderen mitzuteilen bzw. neue Kontakte zu knüpfen, fiel es ihnen eben leicht. Sie hatten daher immer viele Freunde, ein erfülltes Sozialleben wie Verabredungen mit anderen und waren eben sehr offen und aktiv. Ich war dagegen am liebsten zu Hause, habe gelesen, gezeichnet oder Musik gehört und eben auch am liebsten geschrieben. Ich war also schon immer mehr der kreative stille Typ Mensch.
Dazu zählte für mich auch das Tagträumen. Es war für mich immer eine Art Flucht. Das was ich in der Realität nicht zeigen bzw. ausleben konnte, war in meinem Inneren aber umso stärker vertreten. Ich war wie gesagt sehr fantasievoll. Meine Begabung mit dem schriftlichen fiel zum Beispiel auch früh auf. Mit 5 Jahren konnte ich schon das ABC und auch das Lesen konnte ich bereits vor Antritt der 1. Klasse mühelos. Ich habe anders als die meisten Kinder auch die meiste Zeit mit Lesen verbracht. Ich las schon früh Bücher, die über das übliche Maß hinausgingen. Ich wurde dafür scon von meinen Altersgenossen komisch beäugt, als wäre ich ne Außerirdische. Ich war für sie eben nicht zu verstehen wegen meiner Andersartigkeit.
Das aber nur so als Eckdaten erwähnt, um vielleicht die Probleme, die sich so ergeben haben, im Ganzen betrachten zu können. Denn ab dem Zeitpunkt beginnen die Probleme für mich. Wobei dies wie gesagt im Kindesalter von 5 - 10/11 Jahren noch nicht so gravierden war. Ich will nicht sagen ich hatte gar keine in dem Alter - ich wurde auch früh schon mit Mobbing konfrontiert. Beispielsweise bleibt mir eine Situation aus der 4. Klasse hängen, die ich als Auslöser für eine der psychosozialen Probleme halte. Also ich leide halt unter starken Verlustängsten und auch habe ich extreme Angst vor Zurückweisung. Ich hatte nämlich in der 4. Klasse erstmalig eine beste Freundin gefunden. Das Mädchen war neu zugezogen und ich hab mich von Anfang an sehr gut mit ihr verstanden. Allgemein war sie sehr beliebt und ich war stolz, dass gerade das beliebteste Kind der Klasse mit mir Zeit verbringen wollte. Das war bis dahin eben nicht vorgekommen und für mich war es auch gut.
Jedoch kam es dann irgendwann zu einem Streit. Weswegen weiß ich gar nicht mehr, aber in Folge des Streits hat sie die gesamte Klasse gegen mich aufgehetzt. Keiner meiner Klassenkameraden wollte von da an mit mir reden oder mit mir eine Gruppenarbeit machen. Ich hatte zu der Zeit auch Geburtstag und habe trotz der Situation meine Klassenkameradinnen eingeladen - jedoch ist nicht eine Person davon zu meinem Geburtstag gekommen. Alle meinten sie hätten keine Zeit oder sie nahmen die Einladung an und dann kam am Tag meines Geburtstages ein Anruf der Mutter, dass ganz plötzlich das Kind krank geworden wäre und ähnliches und das entsprechende Kind nicht kommen könnte. Man mag sich vielleicht vorstellen, wie das für ein Kind in dem Alter ist. Für mich ist damals eine Welt untergegangen, die so keine große war, aber es hat mich schwer getroffen und auch geprägt. Auch nachdem der Streit vorbei war und ich mich mit der Klasse versöhnt hatte: Für mich war es nicht mehr dasselbe. Ich hab da eben zum ersten Mal kennenlernen müssen, wie grausam Menschen sein können.
Auch wenn ich still war und keinem was tat, wurde ich zudem als Problemkind stilisiert. Ich habe mich also sowieso nie akzeptiert und verstanden gefühlt. Meine Mutter hat mich stets im Verlauf meiner Kindheit/Jugend mit meinen Geschwistern verglichen. Ich musste mir so viele Jahre anhören, warum ich nicht so sein könnte wie meine Geschwister? Warum kann ich nicht auch normal sein und was mit anderen unternehmen. Immer wieder meine Mutter, die mir sagt, ich solle mehr nach draußen. Ich musste mir aber später noch schlimmeres anhören: Aus dir wird nichts. Du bist zu schüchtern. Keiner wird doch so einstellen für einen Job. Du wirst keinen Mann finden mit deiner Art. Und meine Mutter versuchte mich neben ihrem Kontrollwahn auch zu Veränderungen zu zwingen. Plötzlich sollte ich mich in einem Sportverein anmelden.
Ich weiß wohl, dass meine Mutter es da auch gut gemeint hat, weil das ihre Art von Hilfe war - so von wegen ich solle neue Menschen kennenlernen. Nur in dem Moment war es nicht gut für mich. Auch die Art wie sie das halt durchgesetzt hat - nämlich wieder mit Erpressung -, hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur durch meine Mutter selbst, sondern auch durch meine Geschwister, die diese Sätze und Hilfestellungen seitens meiner Mutter aufgenommen haben und mir daher auch von denen an den Kopf geknallt wurden. Das hat mich halt insgesamt immer in meiner Gefühlswelt bestärkt, dass ich mich nicht geliebt fühlte und mich auch keiner akzeptiert und versteht. Ich fühlte mich somit auch in meiner Familie als Außenseiterin.
Zumal auch meine Mutter mir nicht bei der Mobbing-Sache half, die auch in der weiterführenden Schule an mir praktiziert wurde. Insgesamt fehlende Unterstützung für mein Selbstbewusstsein und Stärkung meiner Interessen und Fähigkeiten. Meine Mutter hat sich immer mehr auf die jüngeren konzentriert. Auch manchmal mit dem Beisatz: Du bist halt schon falsch erzogen und die haben ja noch die Chance was zu werden. Meine Oma hat das auch mal gesagt, dass meine Mutter an uns (mir und meiner 1 Jahr jüngeren Schwester) die Fehler gemacht hat und mit der Erfahrung daraus eben es bei den jüngeren besser gemacht hat. Ich fühlte mich also sowieso nicht als existent für meine Mutter. Ihre Hilfestellung zum Mobbing, als ich meinen Mut zusammengenommen hatte, ihr davon zu erzählen: Ignorier es einfach. Dann hört das schon irgendwann auf. Punkt. Mitunter lernte ich also auch, dass ich mit meinen Problemen auch mit niemanden reden konnte.
Ich fing also an meine Probleme - ich muss 14-15 Jahre alt gewesen sein - in mich reinzufressen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Essen wurde zu meiner Ersatz-Zuneigungshandlung. Ging es mir schlecht, habe ich gegessen. Also das typische Frustessen. Ich war zwar in dem Moment noch nicht dick, also ich wog höchstens 10 Kilo mehr. Aber es waren schon erste Warnzeichen. Meine Mutter hat diese ungewollt wohl auch verstärkt, da ich zwar Probleme mit Mobbing hatte, aber eben meine Mutter nicht erkannt hat, dass ich jemanden zum Reden gebraucht hätte. Meinen Vater kann man an dieser Stelle übrigens außen vor lassen. Wie eben schon in einem Beitrag von früher erläutert: Ich hab zwar kein Problem mit ihm an sich, aber er hat sich meist nicht um uns Kinder gekümmert oder um Papierkram etc. Er ist meistens nie zu Hause gewesen und halt eigentlich nur was gesagt bzw. geschimpft, wenn wir was angestellt haben. Das war's. Somit hab ich von ihm nie erwartet, dass er überhaupt was merkt.
Jedenfalls anstatt das meine Mutter sich mit mir mit den Problemen auseinandersetzt, hat sie als ich an Gewicht zulegte nur an mir herumgemäkelt. Auch da gibt es für mich eine Schlüsselsituation: Als wir einmal gemeinsam Kuchen gegessen haben und ich mir auch ein Stück nehmen wollte, da hat sie mich in die Seite gekniffen. Das bisschen Speck was ich da hatte, hat sie zusammengedrückt und mich angesehen und gesagt: Du brauchst das wohl ne?
Das hat mich bis ins Mark erschüttert. Ich hatte so schon kein Selbstbewusstsein und das hat mich noch mehr verletzt. Auch da will ich nicht davon ausgehen, dass meine Mutter das vollkommen böswillig meinte. Ich sag ja im Zweifel für den Angeklagten. Ich denke daher sie wollte mich animieren abzunehmen bzw. mich zur Vorsicht mahnen, aber aufgrund meines seelischen mehr instabilen als stabilen Zustands, hat das meine Fressattacken nur verstärkt. Meine Mutter hat es auch da nicht besser gemacht. Sie sah ja Handlungsbedarf und anstatt vernünftig mit mir darüber zu reden, hat sie mich wieder erpresst bzw. gezwungen genau das zu tun, was sie von mir erwartete. Sie hat mich als unter Zwang bei jedem Wetter egal ob Regen, Sturm oder sonstwas, draußen war, dazu genötigt, dass ich rausgehen musste um mit dem Fahrrad zu fahren. Sie hat auf meine Zwangsstörung - für mich ist es so im Nachhinein nichts anderes gewesen, da ich aus einem inneren Zwang heraus gegessen habe -, mit Zwangshandlungen reagiert. Und generell wenn ich nicht das gemacht habe, was sie wollte, hat sie mir das Handy abgenommen, mich eingesperrt (also ich durfte nicht aus meinem Zimmer) und/oder Fernseh-/Computerverbot.
Also zusätzlich zu den psychosozialen Problemen, bin ich heute auch noch stark übergewichtig (derzeit 116kg auf 161 cm. Das hat in den Jahren oft auch gependelt, weil ich beispielsweise auch mal so Phasen hatte, in denen ich es schaffte abzunehmen, aber immer wieder in das alte Muster zurückgefallen bin - von diesen Phasen habe ich sehr viele und viele unschöne Dehnungsstreifen, die mein Selbstwertgefühl auch krass runterziehen). Weitere gesundheitliche Probleme: Bei mir wurde PCOS diagnostiziert und ich habe zwar noch kein Diabetes, aber eine sogenannte massive Hyperinsulinämie, die auf lange Sicht ein Anzeichen für Diabetes Typ 2 sein kann. Auch eine latente Schilddrüsenunterfunktion ist diagnostiziert. Das erschwert insgesamt sowieso jede Abnahme mittlerweile und merke auch, dass ich es alleine nicht mehr schaffe.
Und mein Selbstwertgefühl leidet auch aufgrund der "Nebenwirkungen" des PCOS. PCOS ist eine Stoffwechsel- sowie auch eine Hormonstörung. Ich habe damit also einen erhöhten Androgenspiegel, was dazu zu stärker Behaarung, unreine Haut mit Tendenz zur Akne, Haarausfall, Zyklusstörungen - mitunter werde ich auch wohl Probleme haben überhaupt Kinder zu kriegen. Die Störung ist nicht heilbar, lässt sich aber stark wohl durch Abnahme lindern - was wiederum ein Teufelskreis ist, weil durch die Erkrankung ist es sowieso Abnehmen unter schwersten Bedingungen bzw. wie ich schon sagte: Ich schaffe es auch alleine überhaupt nicht mehr. Aber seitens Familie werde ich keine Hilfe kriegen. Eher verschlimmert es sich durch sie.
Insgesamt all die Dinge, die ich so genannt habe, interessieren meine Familie nicht und gelten mehr als Ausrede als das von ihrer Seite ernstgenommen ist. Ich will sicher nicht sagen, dass ich nicht auch Fehler gemacht habe. Aber ich wusste es halt auch nicht besser. Ich habe aber immer wieder versucht auf mich aufmerksam zu machen. So habe ich meiner Mutter schon mit 12 Jahren einen Brief geschrieben wie ich mich fühle etc. Sie hat darüber nur gelacht und gemeint, ich würde die Tatsachen verdrehen wie sie mir passen. Das ich mich eben halt selbst belügen würde und die Augen vor der Wahrheit verschließe.
Allerdings war das nie der Fall. Durchaus sind mir eigene Fehler bewusst. Auch eine Begleiterscheinung meiner psychosozialen Probleme, dass ich sehr stark anfange mich zu analysieren und jeden Fehler auf die Waagschale lege. Ich zerdenke die Situation oft stundenlang bei angeblichen Fehlverhalten und versuche es zu reflektieren und auch in die Situation immer von der anderen Seite aus zu betrachten. Das ist widerum zwar ein Vorteil, dass ich mich leicht in andere Menschen hineinversetzen kann - beim Schreiben auf jeden Fall auch praktisch, wenn man eigene Geschichten mit verschiedenen Personen hat.
Die Kehrseite ist, dass ich Angst vor Fehlern habe und mich jedes Mal fertig mache, wenn ich einen mache. Ich bin perfektionistisch veranlagt. Also ich weiß jetzt zum Beispiel schon, dass ich nach dem Schreiben dieses Textes, diesen immer wieder durchlesen werde und auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfe. Und dies ist bei mir wirklich schon zwanghaft, da ich es beim Sehen unästhetisch finde. Bei anderen widerum find ich es gar nicht schlimm.
Im Übrigen ist die Angst vor Fehlern maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich mündlich extrem zurückhaltend war in der Schule. Ich hatte immer Angst etwas falsch zu machen, weil bei jedem Fehler auch auf mich gezeigt wurde.
Meine Mutter hat mich in keinem Teil meines Lebens ernst genommen. Auch die Wahrung meiner Privatsphäre, hat sie nicht interessiert. Das ist auch ein Teilaspekt meines Lebens, wieso es mir bis heute schwerfällt über Probleme zu reden bzw. sie gegenüber anderen - in direktem Kontakt - zu kommunizieren. Ein gutes Beispiel für die Missachtung meiner Privatsphäre ist zum Beispiel als ich 11 Jahre alt war. Ich habe früher Tagebuch geführt. Meine Mutter hat mich nie mein Zimmer abschließen lassen und wenn ich beispielsweise nicht in meinem Zimmer war, ist sie wie selbstverständlich da rein und hat meine Sachen durchwühlt. Somit hat ise auch einmal mein Tagebuch gefunden und es meinen Geschwistern als wäre es nichts besonderes einfach wie eine Geschichte vorgelesen. Klar als 11-jährige stand noch nichts schwerwiegendes darin. Also nichts, was man so nicht hätte lesen dürfen, aber es waren eben meine Geheimnisse und Gedanken, die ich nicht laut aussprach. Meine Geschwister haben genauso wie meine Mutter darüber gelacht und ich durfte mir sehr sehr lange Kommentare anhören dazu. Das war ein tiefer Vertrauensbruch.
Das hat dazu geführt, dass ich nie wieder was in meinem Zimmer liegen gelassen habe. Ich habe alle meine persönlichsten Gegenstände immer bei mir. Auch heute noch trau ich mich nicht, irgendetwas liegen zu lassen. Das Verhalten meiner Mutter hat dazu geführt, dass ich mich nirgends sicher fühlte. Ich hatte keinen Rückzugsort und auch bei meiner Oma hab ich den nicht, denn wie es der 'Zufall' will ist auch hier kurze Zeit später mein Schlüssel verschwunden gewesen für mein Zimmer.
Ich weiß halt, dass sie in mein Zimmer gehen, wenn ich nicht da bin. Durch diese Sache aus meiner Kindheit reagiere ich mitunter auch so gereizt, wenn jemand ungefragt in mein Zimmer geht. Einfach weil ich niemanden aus meiner Familie mehr vertrauen kann. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass jemand meine Privatsachen anfässt und ich ertrage es noch weniger, wenn die Dinge in meinem Zimmer verstellt werden. Ich merke daran immer sofort, wenn jemand drin war und das führt bei mir stets zu einer inneren Anspannung, die man sicherlich nur schwer nachvollziehen kann.
Bei mir ist auch schon ein Tick geworden. Beispielsweise brauche ich meinen festen Platz. In der Küche/Esszimmer hab ich daher einen Platz fest. Es muss immer der gleiche Stuhl da stehen und der Stuhl muss auch genauso stehen, wie ich ihn hinterlassen habe. Wenn der besetzt ist, kann ich mich nicht überwinden, woanders zu sitzen. Ich weiß, dass ist jetzt für einige sicherlich albern. Meine Familie sagt ich stelle mich an und soll mich einfach woanders hinsetzen. Aber das bring ich nicht über mich. Ich weiß zwar woran es liegt, aber ich weiß auch nicht, was ich machen soll um es abzuwenden.
Zu meiner schulischen Laufbahn sei gesagt, dass ich insgesamt keine schlechte Schülerin war, trotz der allgemeinen Probleme. Meine Mutter sagt auch gerne, dass ich als Kind 'eigentlich' unkompliziert war. Ich war wie gesagt zwar still, aber meine schriftlichen Leistungen waren meistens sehr gut. Das lag aber auch mehr daran, dass ich mich schriftlich nicht fürchten musste was falsches zu sagen. Die Fehler, die ich schriftlich vielleicht machte, sahen eben nur meine Lehrer letztlich und diese haben mich nie verspottet. Und zudem wie man wohl gemerkt hat, war ich insgesamt ein braves Kind. Ich war gerade in jungen Jahren stets bemüht es meiner Mutter recht zu machen. Ich war sicherlich nicht immer fleißig. Ich neigte dazu Dinge vor mich herzuschieben. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich so keine Probleme. Ich konnte gut auswendig lernen, auch auf kurze Zeit. Konzentration war bei mir gut vorhanden und besonders unter Zeitdruck konnte ich perfekt arbeiten und es hat mir oft bessere Leistungen beschert als wenn ich mehr Zeit dafür gehabt hätte. Ich führe es darauf zurück, dass ich in solchen Momenten noch genauer arbeitete um eben keine Fehler zu machen. Ich wollte einfach ein gutes Kind sein. Ich wollte, dass meine Mutter auf mich stolz ist und mich lobte. Wenn ich schon keine Zuneigung bekam oder gar Aufmerksamkeit von ihr, dann wollte ich wenigstens Lob. Meine Mutter hatte ja wegen meiner jüngeren Geschwistern, die auch so mehr gefördert werden mussten als ich, sowieso kaum Zeit für mich.
Als ich allerdings merkte, dass egal was ich tat es für meine Mutter sowieso nicht genug war, hörte ich damit auf ihr alles recht machen zu wollen. Wie oft war es der Fall, dass ich mit ner 2 nach Hause kam, aber sie sagte dann es hätte ne 1 sein können. Ich hätte einfach zu wenig gelernt. Kam ich mit ner 5 - wie es irgendwann auch mal in Mathe der Fall war, weil ich manches einfach nicht verstand ohne Hilfe - heiß es auch ich wäre faul gewesen und hätte nicht gelernt, obwohl ich viel gelernt hatte.
Gleichzeitig fielen mir dann die unterschiedliche Handhabung bei meinen Geschwistern auf. Diese waren stets schlecht in Deutsch und Englisch (abgesehen von einer Schwester, die es ebenso gut kann wie ich - nur halt das Schreiben kann sie nicht so wie ich). Kamen diese dann mit ner 5 in den Fächern an, hieß es von meiner Mutter nur, dasss das nicht schlimm sei. Man könne das ja nicht lernen. Es war halt zweierlei Maß und ich begriff einfach, egal was ich mache es ist immer verkehrt. Ich hörte also auf damit und ließ meine Noten vollkommen abrutschen. Ich hatte keinerlei Motivation mehr. Mir war alles egal, auch wenn ich Ärger hatte. Ich hatte da einfach noch nicht den Punkt erreicht, dass ich nicht für meine Mutter lernte sondern für meine Zukunft.
Zuspruch bekam ich immer nur von außen. Meine Lehrer waren es, die meine Probleme zuerst bemerkten und die mir Komplimente machten. Sie haben immer gesagt, dass ich ein intelligentes Kind sei und man das auch merken würde. Das ich eben eigentlich alles problemlos konnte, wenn man mich eben dahingehend förderte. Sie haben mich halt ermuntert, damit ich mich wieder fange. Jedoch hat es wenige gebracht, weil ich eben Zuspruch von meiner Familie gebraucht hätte. Und Lehrer sind eben nur Lehrer aus jugendlicher Sicht. Was hätten sie auch schon tun können? Ich war auch nicht in der Lage mir selbst zu helfen.
Was auch problematisch ist, ist für mich meine Wahrnehmung. Ich kann mich eben nicht an Umarmungen meiner Mutter erinnern oder auch an keine dieser Mutter-Tochter-Gespräche. Klingt vielleicht schlimm, aber ich weiß es nur aus Aussagen von Oma und co, dass meine Mutter mich durchaus auch schon in den Arm genommen hat. Ich führe diese Wahrnehmung auf die selektive Wahrnehmung als Kind zurück. Das negative bleibt eben oft einfach stärker in Erinnerung als das positive.
Die einzige Bezugsperson als Kind war für mich meine Oma. Da hab ich viele positive Erinnerungen. Mitunter ein Grund, warum ich eben bei ihr lebe. Meine Oma hat mich halt zur Schule gebracht und abgeholt. meine Oma stand morgens früh immer auf um mir und meinen Geschwistern Frühstück zu machen (sie wohnte damals nebenan). Sie sorgte dafür, dass wir alles hatten was wir brauchten. Ich schlief als Kind oft bei ihr und sie hat auch viel mit mir unternommen. So erinnere ich mich daran, dass wir oft Eisessen waren, sie war mit mir Campen und auch war sie mit mir und meiner Schwester im Kino. Alles Dinge, die meine Mutter so nur selten gemacht hat, wenn überhaupt mal.
Natürlich ist die Bindung heute auch nicht mehr so harmonisch zu meiner Oma wie früher. Aber dennoch ist sie für mich die einzige Person, die mich soweit sein lässt wie ich bin.
Meine finanzielle Lage hat sich zudem auch derartig verschlimmert, dass ich es mir nicht leisten kann auszuziehen und darauf auf weiteres angewiesen bin. Wer meine vorherigen Beiträge von damals nachliest, wird wissen das es schon im Vorfeld einige Probleme gab, bezüglich Bafög und was meine Mutter damals abgezogen hat. Auch wenn ich jetzt mein Bafög kriege, gab es im Nachhinein noch Probleme, die das Bafög nicht abdecken konnte, weshalb ich weitere Schulden machen musste.
Auch solche Dinge werden mir von seiten meiner Mutter vorgeworfen, dass ich lebensuntauglich wäre und das es ja meine Schuld ist, wie ich geworden bin etc. Letztlich muss ich sagen, dass ich aufgrund meiner psychosozialen Probleme sehr leicht beeinflussbar bin und eben auch Dinge sehr zu Herzen nehme. Mitunter hab ich es ja dann auch selber geglaubt, dass ich zu nichts tauge.
Im Übrigen war bis zu dem Punkt viele dieser Entscheidungen nicht wirklich meine. Meine Mutter war in vielen Punkten die treibende Kraft und hat mich stets gedrängt 'irgendwas' zu machen. Wobei ich selbst noch nicht mal wusste, was ich werden will und auch nicht wusste, wie ich das herausfinden sollte. Mir wurde ja stets nur Horrorszenarien ausgemalt, dass aus mir ja eh nichts wird und meine Mutter instruierte meine Geschwister, dass sie bloß gute Jobs haben sollten, damit sie mich mit meinem Hartz IV unterstützen könnten. Ich habe also das erstbeste immer genommen, was mir angeboten wurde.. Ich dachte mir nur, dass ich irgendwas aus mir machen musste.
Das ganze führte auch dazu, dass ich sehr unsicher geworden bin. Ich habe eine schwere Störung zu mir selber. Ich habe halt Angst, Entscheidungen zu fällen, weil ich viele falsche Entscheidungen gefällt habe, aufgrund dieser Unsicherheit in mir.
Mitunter auch ein Vertrauensverlust in die eigene Fähigkeit, da ich beispielsweise nicht weiß worin ich gut bin. Was ich aus meinem Leben machen soll und in welche Richtung es geht.
Daraus resultiert auch meine derzeitige und frühere Lage mit dem Studium, die ich damals gar nicht so gesehen habe.
Klar zwischenzeitlich hatte ich immer Phasen des Umdenkens. Ich begriff irgendwann halt, dass ich das mit dem Lernen etc. alles nur für mich machen sollte und nicht für andere.
So habe ich dann letztlich mein Fachabi an einer Fachhochschule für Wirtschaft gemacht. Das sogar mit guten Noten. Ich gehörte zu einer der besten, auch wenn es hätte besser sein können. Aber die Prüfungen am Ende liefen leider nicht so optimal wie erhofft, weshalb ich von einem Schnitt von 2,4 auf 2,9 fiel. Danach beschloss ich zu studieren. Wobei ich da wieder vor dem Problem stand, was ich denn studieren wollte? Ich wusste auch da wieder nicht, was ich werden sollte. Wo bin ich gut? Was könnte mir liegen? Meine Stärken? Ich frag mich das auch jetzt noch, denn das Problem besteht nach wie vor. Jedenfalls machte ich da wieder den Fehler mich von naheliegenden Dingen leiten zu lassen bzw. dem erstbesten was mir einfiel. Wer da meinen vorherigen Beitrag gelesen hatte, weiß das ich damals zur Studienberatung gegangen bin. Leider wurde ich da falsch beraten - mir wurde gesagt ich müsste in Richtung Wirtschaft bleiben, ohne mir eben auch dazu zu sagen, dass das nur für Unis und nicht für Hochschulen galt. Ich habe dies damals so akzeptiert, auch weil ich ja nicht von einer Falschinformation ausging. Ich schrieb mich für BWL ein, obwohl ich Probleme mit Mathe habe, aber da ich ein Fachabi Wirtschaft hatte und das ja auch geschafft hatte, meinte ich halt, dass das schon passen würde.
Fehlanzeige. Ich habe nach 2 Semestern das Studium aufgegeben und mich darauf zwar mehr versucht damit zu beschäftigen, was ich wirklich interessant finde, aber es fällt mir schwer mich einzuordnen. Schließlich habe ich nie herausgefunden, was mir liegt, weil mir immer nur gesagt wurde mir liegt nichts und aus mir wird nichts. Letztlich habe ich mich für 2 Studiengänge beworben, da ich mir dachte irgendwas mit Medien, da ich damit eben Kreativität verband. Einmal "Medienwirtschaft und Journalismus" und einmal Fernstudiengang "Medieninformatik". Bei beidem bekam ich eine Zusage. Medienwirtschaft und Journalismus wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen, aber nachdem meine Mutter erfuhr wo der Studiengang lag und ich dafür umziehen müsste, hat sie es mir gleich schlecht geredet bzw. mich runtergeredet. Wie sollte ich das auch schaffen? Wohnung finden? Ich wäre ja nicht lebensfähig alleine. Ich könnte mit Geld ja nicht umgehen und ich wäre da ja ganz alleine und wer weiß wie die Leute da sind. Und sie würde mir nicht bei helfen, sie wäre ja generell dagegen das ich studiere, weil ich es nicht schaffen würde.. Da hab ich es mit der Angst zu tun bekommen und mich für Medieninformatik entschieden, obgleich das mit Mathe war. Aber ich dachte mir, es ist ja nicht nur Mathe und auch Medien drin und auch hab ich es mir zu leicht gemacht, weil ich mit Fernstudium natürlich keine Angst vor Repressalien haben musste oder Mobbing. Und Informatik hatte ich ja auch schon. Web-Design mit HTML, was ich zumindest in der Schule gut konnte.
Meine Mutter hat auch da nur wieder gemeckert, was ich ein Studium mit Mathe nehme und ich es eh nicht schaffen werde. Letztlich wird meine Mutter recht behalten, weil jetzt kommen wir zur gegenwärtigen Situation: Ich bin jetzt im 4. Semester Medieninformatik. Ich habe gerade mal 30 Creditpoints (alles in den Medienfächern - auf Anhieb bestanden) in der Zeit geschafft, stehe bei 2 Modulen im Drittversuch und schaffe mein Pensum nicht. Ich hatte eigentlich schon im 2 Semester gemerkt, dass es ein Fehler war das zu studieren. Aber als meine Mutter damit anfing wieder, dass ich das nicht schaffen würde, habe ich nicht abgebrochen. Ich wollte nicht nochmal versagen und dachte ich mir, vielleicht legt sich das auch wieder. Ich wollte es durchziehen. Ich hätte doch nochmal wechseln müssen.. aber ich hab auch Schulden für das Studium gemacht, weil ich mir Materialien leisten musste und auch mein Laptop ging in der Zeit kaputt, sodass ich einen neuen benötigte. Die Schulden sind mittlerweile so groß, dass ich sie mit - wie weiter oben schon angedeutet - gerade so mit Bafög bewältigen kann, aber ich kann es mir nicht leisten auszuziehen. Aber da zum nächsten Problem an der Misere. Ich werde vermutlich eh kein Bafög mehr kriegen, da ich jetzt auch meinen Leistungsstand angeben soll und der wird wohl negativ ausfallen.. Ich weiß also aktuell nicht weiter.
Der Leidensdruck in mir ist und wird immer größer, weil ich es einfach nicht schaffe alles reinzubekommen. Die Frau von der Beratung meinte zudem, dass ich möglicherweise an einer Depression leide.
Dafür spricht auch wohl diese Entscheidungsschwierigkeiten, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann, egal wie sehr ich es versuche, das ich unter Schlafsstörungen leide, keinen Tagesrythmus mehr wirklich reinkriege. Ich bin dauernd müde und gestresst. Ich ziehe mich immer mehr zurück und mein Gewicht wird auch nicht besser und das führt noch mehr dazu, dass ich mich zurückziehe. Es ist einfach zum Haare raufen.
Ich will so viel erreichen, aber ich schaffe es nicht. Ich kann es nicht alleine schaffen - weshalb ich den Antrag auf psychosoziale ambulante Betreuung bei der Beratungsstelle gestellt habe, aber gleichzeitig habe ich extreme Angst vor der Zukunft.
Ich will keine Maßnahmen vom Amt haben - damit hatte ich auch nur schlechte Erfahrungen zumal ich mich wegen Schüchternheit nur schlecht gegen das meiste wehren kann. Ich würde gern weiter studieren, aber augfrund derzeitigen Lage und der Tatsache, dass dieser Studiengang nur Stress für mich bedeutet wurde mir schon angeraten dies aufzugeben.
Ich kann auch keine Leistungsverschiebung nachlegen, weil ich ja für meinen gesundheitlichen Zustand bisher keine Gutachten habe. Auch das Geld werde ich alsbald nicht mehr aufbringen können, weil Bafög ohne den Leistungsnachweis erlischt und soweit ich weiß ist der Kfw Studienkredit ebenfalls mit Leistungsnachweis. Aber ich hab auch keine Alternative im Kopf..
Höchstens ich gebe den Studiengang auf und versuche was neues zu studieren. Aber ich komme mir damit schon wieder als Versager vor.. Ich bin 28 Jahre alt? Wie lange soll ich denn noch studieren heißt es da ja schon.. Da ist aber auch die Frage: Wenn man kein Bafög mehr kriegt und einen neuen Studiengang anfängt und dann versucht über Kfw zu finanzieren - werden die alten Semester mit eingerechnet oder?
Ich bin einfach verzweifelt, weil ein Studiumsabschluss tatsächlich ein großer Traum für mich ist, den ich gern verwirklichen will. Aber ich weiß nicht weiter.
Ich wüsste daher gern, was ihr hier davon haltet? Mir hilft es ungemein, wenn ich eine neutrale Perspektive zu meiner Situation kriege um vielleicht rauszukriegen, was ich noch machen kann.. Ich kann wegen der Situation aktuell kaum schlafen, weil ich mir einfach nur noch sorgen mache.. Es tut ja schon mal gut, wenn man sein Balast rausschreibt..
Bedanke mich in jedem Fall fürs Lesen - falls es jemand tut - und auch für evtl. Antworten.
Liebe Grüße
Mimi