
Benutzer94422
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- #1
Finde soetwas immer sehr schwer zu schreiben, es klingt so destruktiv. Vor allen Dingen, weil sie im Kern eine sehr sensible, liebevolle Person ist. Allerdings auch extrem stark unselbstständig / vergesslich.
Sie ist Dezember 2013 aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, wir haben uns im November 2015 erstmals kennen gelernt über eine Singlegruppe in Facebook. Bis Februar 2016 hat sie den C1-Kurs erfolgreich absolviert und war dann lange Zeit beim Jobcenter. In 2017 sollte ihre befristeter Aufenthalt ablaufen. Sie hätte verlängern können, aber wieder nur mit Befristung. Hätte Sie einen Job gehabt, könnte sie den unbefristeten Aufenthalt beantragen. Daher habe ich sie - weil ich eine Firma habe - angestellt. Konnte einen - aus meiner Perspektive - einfachen Auftrag akquirieren.
Leider wurde diese Arbeit nicht zur Zufriedenheit des Auftraggebers ausgeführt, daher musste ich den Auftrag am Wochenende unter Akkord selbst abarbeiten. Insgesamt hätte mich das beinahe an den Rand der Insolvenz getrieben, aber sie konnte den unbefristeten Aufenthalt erhalten.
Im Iran hat sie studiert und als Bauzeichnerin gearbeitet. Das Studium als auch die Arbeitserfahrung wurden ihr hier in Deutschland abgesprochen / mit einem Hauptschuldabschluss gleich gestellt. Trotzdem konnte sie / mit Vitamin B / eine Ausbildung zur TGA-Zeichnerin anfangen. Der Übergang von mir zum Ausbildungsbetrieb war nahtlos.
Zwecks dieser Ausbildung wurde sie im ersten Jahr an ein Partnerunternehmen vermittelt, die aber nach einem Jahr die Arbeit mit ihr eingestellt haben. Das zweite Jahr in einem zweiten Partnerunternehmen - allerdings jetzt im November meldete sich ihr Ausbildungsbetrieb bei mir, dass auch das zweite Partnerunternehmen die Arbeit mit ihr beenden möchte. Da ihr Ausbildungsbetrieb nicht über die Möglichkeit der Ausbildung verfügt, ist ihr ein Aufhebungsvertrag vorgeschlagen worden jetzt zum Jahresende. Ganz ehrlich Grund wurde mir (nicht ihr) genannt: Keinerlei Leistungsabfrage.
In der Berufsschule ist sie von den anderen Mitschülern isoliert, schreibt allerdings mittelmäßige Noten (was ich beeindruckend finde bei einem technischen Fach und nicht in der Muttersprache). Ihre Lehrer meinen, dass sie durchaus das Potential besitzt, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Das läge allerdings letztlich bei ihr selbst. Nur ob sie in diesem Berufsfeld am Ende glücklich wird, bezweifelt die Schule ebenfalls.
Summe: Unterm Strich höre ich von allen Seiten, dass es besser wäre, wenn sie die bislang 2 investierten Jahre abbricht. Das möchte sie aber auf keinen Fall, sondern die Ausbildung erfolgreich beenden - hat sie mehrfach betont.
Nur, aus der eigenen Beobachtung, sie ist nicht besonders zuverlässig, auch vergesslich, unkoordiniert / unorganisiert. Besonders das Vergessliche irritiert mich stark, da sie sehr schweres Asthma hat und durchaus ihr Asthmaspray irgendwo vergessen kann.
Auch erschwerend, dass sie teilweise ihre eigenen Termine / Todos nicht priorisiert. Z. B. ist eine Abgabefrist oder Klausur morgen und sie teilt mir am Vorabend mit, dass ich ihr helfen soll. Da fühle ich mich immer als derjenige, der die Kohlen aus dem Feuer ziehen soll. Das mache ich mittlerweile immer weniger, bzw. ungern, denn wenn die Situation eskaliert / die Frist verstreicht oder eine schlechte Klausur geschrieben wird, liegt auf einmal die Verantwortlichkeit bei mir und ich bin schuld.
Manches Mal hat sie mir schon unter Tränen mitgeteilt, dass sie sich für ihre Vergesslichkeit / Unzuverlässigkeit hasst und dass es im Iran nicht so gewesen sei. Sie versteht nicht, warum es so ist. Ihr Lehrer geht ebenfalls davon aus, dass mitunter ein psychologisches Trauma vorliegt, dass sie aus dem Iran mitgenommen hat. Ich habe sie schon mehrfach darauf angesprochen, ganz unverbindlich zum Psychologen zu gehen. Ihre Antwort: Dann musst du auch gehen.
Warum sagt sie das? Weil ich nicht heiraten will. Weil ich nicht in eine gemeinsame Wohnung ziehen möchte. Ihrer Meinung nach ist es unnatürlich, dass wir nach 4 Jahren noch nicht heiraten.
Das Thema ist sowieso GANZ schwierig. Schon ganz am Anfang hat sie mir mitgeteilt, dass sie unbedingt heiraten möchte. Allerdings habe ich ihr im darauffolgenden Satz gesagt, dass ich nie heiraten möchte. Eigentlich wurde und wird das Thema bei jeder Gelegenheit wieder von ihr aufgegriffen. Klassische Patt-Situation. Und eine Beziehung funktioniert nur mit Kompromissen. Daher sind wir so verblieben, dass wir höchstens zeremoniell "heiraten", was formaljuristisch keinerlei Auswirkungen hat. Damit ist sie an und für sich einverstanden. Aber seit gestern baut sie wieder Druck auf, dass ich das Weihnachten direkt meinen Eltern erklären MUSS und es in 2020 stattfinden soll.
Es wirkt so, dass sie ungeheuerliche Verlustängste hat und möchte mich binden - bessergesagt - festketten mit einer Heirat. Ich habe ihr gesagt, dass sie damit exakt das Gegenteil bewirkt.
Ich habe ihr schon mehrfach gesagt, dass ihre Prioritäten ganz anders sein sollten: Konzentration auf die Ausbildung / Schule. Daran arbeiten, organisierter zu sein und die Vergesslichkeit zu minimieren. Selbstständiger werden und erst *dann* lässt sich über eine zeremonielle Hochzeit sprechen. Aber nicht zuerst das Dach bauen und dann das Fundament.
Und zuletzt, allerdings das erste Streitthema unter Partnern, das Finanzielle. Natürlich verdient sie in ihrer Ausbildung sehr wenig. Es würde nur knapp reichen, aber es könnte reichen. Ich bin mir sicher, dass einige hier im Forum sind, die sich auch mit einem Ausbildungsgehalt durchschlagen. Jetzt habe ich den Vorteil, dass ich gut verdiene.
Klar unterstütze ich sie, aber ich habe seit geraumer Zeit das Gefühl, nur noch ein kostenfreies Taxi & Portemonaie auf zwei Beinen zu sein. Dann noch zuletzt die Aussage, dass ich ihr ein Auto kaufen muss, damit sie motiviert ist, den Führerschein zu machen.
Wie gesagt... das klingt alles sehr destruktiv. Aber ich habe auch nur ausschließlich die negativen Punkte benannt. Es gibt ebenso viele Punkte, die positiv sind.
Nur diese negativen belasten mich schon sehr stark... und mir fehlen langsam die Ideen, wie es weiter gehen kann. Besonders im Hinblick auf die Ausbildung.
Sie ist Dezember 2013 aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet, wir haben uns im November 2015 erstmals kennen gelernt über eine Singlegruppe in Facebook. Bis Februar 2016 hat sie den C1-Kurs erfolgreich absolviert und war dann lange Zeit beim Jobcenter. In 2017 sollte ihre befristeter Aufenthalt ablaufen. Sie hätte verlängern können, aber wieder nur mit Befristung. Hätte Sie einen Job gehabt, könnte sie den unbefristeten Aufenthalt beantragen. Daher habe ich sie - weil ich eine Firma habe - angestellt. Konnte einen - aus meiner Perspektive - einfachen Auftrag akquirieren.
Leider wurde diese Arbeit nicht zur Zufriedenheit des Auftraggebers ausgeführt, daher musste ich den Auftrag am Wochenende unter Akkord selbst abarbeiten. Insgesamt hätte mich das beinahe an den Rand der Insolvenz getrieben, aber sie konnte den unbefristeten Aufenthalt erhalten.
Im Iran hat sie studiert und als Bauzeichnerin gearbeitet. Das Studium als auch die Arbeitserfahrung wurden ihr hier in Deutschland abgesprochen / mit einem Hauptschuldabschluss gleich gestellt. Trotzdem konnte sie / mit Vitamin B / eine Ausbildung zur TGA-Zeichnerin anfangen. Der Übergang von mir zum Ausbildungsbetrieb war nahtlos.
Zwecks dieser Ausbildung wurde sie im ersten Jahr an ein Partnerunternehmen vermittelt, die aber nach einem Jahr die Arbeit mit ihr eingestellt haben. Das zweite Jahr in einem zweiten Partnerunternehmen - allerdings jetzt im November meldete sich ihr Ausbildungsbetrieb bei mir, dass auch das zweite Partnerunternehmen die Arbeit mit ihr beenden möchte. Da ihr Ausbildungsbetrieb nicht über die Möglichkeit der Ausbildung verfügt, ist ihr ein Aufhebungsvertrag vorgeschlagen worden jetzt zum Jahresende. Ganz ehrlich Grund wurde mir (nicht ihr) genannt: Keinerlei Leistungsabfrage.
In der Berufsschule ist sie von den anderen Mitschülern isoliert, schreibt allerdings mittelmäßige Noten (was ich beeindruckend finde bei einem technischen Fach und nicht in der Muttersprache). Ihre Lehrer meinen, dass sie durchaus das Potential besitzt, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Das läge allerdings letztlich bei ihr selbst. Nur ob sie in diesem Berufsfeld am Ende glücklich wird, bezweifelt die Schule ebenfalls.
Summe: Unterm Strich höre ich von allen Seiten, dass es besser wäre, wenn sie die bislang 2 investierten Jahre abbricht. Das möchte sie aber auf keinen Fall, sondern die Ausbildung erfolgreich beenden - hat sie mehrfach betont.
Nur, aus der eigenen Beobachtung, sie ist nicht besonders zuverlässig, auch vergesslich, unkoordiniert / unorganisiert. Besonders das Vergessliche irritiert mich stark, da sie sehr schweres Asthma hat und durchaus ihr Asthmaspray irgendwo vergessen kann.
Auch erschwerend, dass sie teilweise ihre eigenen Termine / Todos nicht priorisiert. Z. B. ist eine Abgabefrist oder Klausur morgen und sie teilt mir am Vorabend mit, dass ich ihr helfen soll. Da fühle ich mich immer als derjenige, der die Kohlen aus dem Feuer ziehen soll. Das mache ich mittlerweile immer weniger, bzw. ungern, denn wenn die Situation eskaliert / die Frist verstreicht oder eine schlechte Klausur geschrieben wird, liegt auf einmal die Verantwortlichkeit bei mir und ich bin schuld.
Manches Mal hat sie mir schon unter Tränen mitgeteilt, dass sie sich für ihre Vergesslichkeit / Unzuverlässigkeit hasst und dass es im Iran nicht so gewesen sei. Sie versteht nicht, warum es so ist. Ihr Lehrer geht ebenfalls davon aus, dass mitunter ein psychologisches Trauma vorliegt, dass sie aus dem Iran mitgenommen hat. Ich habe sie schon mehrfach darauf angesprochen, ganz unverbindlich zum Psychologen zu gehen. Ihre Antwort: Dann musst du auch gehen.
Warum sagt sie das? Weil ich nicht heiraten will. Weil ich nicht in eine gemeinsame Wohnung ziehen möchte. Ihrer Meinung nach ist es unnatürlich, dass wir nach 4 Jahren noch nicht heiraten.
Das Thema ist sowieso GANZ schwierig. Schon ganz am Anfang hat sie mir mitgeteilt, dass sie unbedingt heiraten möchte. Allerdings habe ich ihr im darauffolgenden Satz gesagt, dass ich nie heiraten möchte. Eigentlich wurde und wird das Thema bei jeder Gelegenheit wieder von ihr aufgegriffen. Klassische Patt-Situation. Und eine Beziehung funktioniert nur mit Kompromissen. Daher sind wir so verblieben, dass wir höchstens zeremoniell "heiraten", was formaljuristisch keinerlei Auswirkungen hat. Damit ist sie an und für sich einverstanden. Aber seit gestern baut sie wieder Druck auf, dass ich das Weihnachten direkt meinen Eltern erklären MUSS und es in 2020 stattfinden soll.
Es wirkt so, dass sie ungeheuerliche Verlustängste hat und möchte mich binden - bessergesagt - festketten mit einer Heirat. Ich habe ihr gesagt, dass sie damit exakt das Gegenteil bewirkt.
Ich habe ihr schon mehrfach gesagt, dass ihre Prioritäten ganz anders sein sollten: Konzentration auf die Ausbildung / Schule. Daran arbeiten, organisierter zu sein und die Vergesslichkeit zu minimieren. Selbstständiger werden und erst *dann* lässt sich über eine zeremonielle Hochzeit sprechen. Aber nicht zuerst das Dach bauen und dann das Fundament.
Und zuletzt, allerdings das erste Streitthema unter Partnern, das Finanzielle. Natürlich verdient sie in ihrer Ausbildung sehr wenig. Es würde nur knapp reichen, aber es könnte reichen. Ich bin mir sicher, dass einige hier im Forum sind, die sich auch mit einem Ausbildungsgehalt durchschlagen. Jetzt habe ich den Vorteil, dass ich gut verdiene.
Klar unterstütze ich sie, aber ich habe seit geraumer Zeit das Gefühl, nur noch ein kostenfreies Taxi & Portemonaie auf zwei Beinen zu sein. Dann noch zuletzt die Aussage, dass ich ihr ein Auto kaufen muss, damit sie motiviert ist, den Führerschein zu machen.
Wie gesagt... das klingt alles sehr destruktiv. Aber ich habe auch nur ausschließlich die negativen Punkte benannt. Es gibt ebenso viele Punkte, die positiv sind.
Nur diese negativen belasten mich schon sehr stark... und mir fehlen langsam die Ideen, wie es weiter gehen kann. Besonders im Hinblick auf die Ausbildung.