
Benutzer20579 (40)
Planet-Liebe ist Startseite
- #1
...oder: Will man immer nur das haben, was man eben nicht kriegen kann?
Mich plagt das ganze schon länger, deswegen hole ich mal weiter aus.
Zu mir selber lässt sich sagen, dass ich eigentlich ein "gutes Mädchen" bin, ich habe mein Abi mit 1,7 gemacht, bin nie sitzen geblieben, war immer gut und fleißig. Lag nie betrunken in irgendwelchen Straßengräben, fand die meisten in meiner Stufe blöd, und flüchtete mich mit einer Freundin in fröhliche Misanthropie. Wenn andere in der Disco waren, habe ich Computer gespielt, stand nie knutschend in der Ecke rum, wenn sich jemand in mich verliebt hatte, fertigte ich so lange pro und contra Listen an, bis derjenige eine andere hatte.
Trotzdem ging es mir soweit immer gut, ich war regelmäßig auf Parties, habe es zwar nie übertrieben, aber ich kann schon sagen, dass ich einige Freunde hatte und eine schöne Schulzeit. Ich habe in Bands gespielt und interessante Hobbies gepflegt... also eigentlich alles toll.
Meinen ersten Freund hatte ich mit 18, mit dem ist aber nichts gelaufen. Dann hatte ich noch eine Beziehung für 3,5 Jahre, die zerbrach, weil man sich nicht mehr liebte und mein Freund nichts auf die Reihe bekam und kein Verständnis für mein Studium hatte.
Dieses habe ich direkt nach dem Abi begonnen, es ist ein sehr hartes Studium , ich tue viel dafür und befinde mich notenmäßig wohl etwa im oberen Drittel.
Kurz nachdem ich mit dem einen Schluss hatte, datete ich schon den nächsten und kam mit ihm zusammen. Diese Beziehung stand von Anfang an auf wackligen Füßen, da er viele Affären hatte, die er erst kurz vor unserem ersten Date beendete. Für viele würde das kein Problem darstellen, für mich ist es das bis heute. Ich komme einfach nicht damit zurecht, so einen ehemaligen "Schlamperich" zu haben, da ich Liebe und Sex nicht trennen kann und es abstoßend finde. Die Beziehung läuft bis heute, obwohl zu Beginn viel Mist lief (er hat mich z.T. angelogen, einen auf Macho gemacht...) und ich ihm bis heute nicht richtig vertrauen kann. Er hat sich aber um 180° gedreht, er ist ein toller und liebevoller Freund, versucht alles wieder gut zu machen, was zu Beginn doof gelaufen ist. Er sagt, ich sei seine erste "richtige" Freundin, liebt mich über alles.
Und trotzdem nagen an mir so oft die Zweifel. Sobald mir irgendetwas nicht passt, fange ich an, einfach ALLEs in Frage zu stellen - mein Studium, die Stadt in der ich lebe, die Beziehung, einfach ALLES! Sobald wieder alles gut ist bin ich wieder überglücklich. Es geht so hoch und runter, ich nerve mich selber damit.
Teilweise denke ich, dass ich etwas verpasst habe - zuwenig "Mist" gebaut habe, zuwenig rumgehurt habe, zuwenig Drogen oder Alkohol, ersteres habe ich nie probiert. Ich hatte noch nie einen ON, habe 3 Jungs geküsst und 2 im Bett. Ich bin kein bisschen verklemmt, ich mache eigentlich alles und soll gut darin sein
Mich stößt es ab, Leute aus der Disco mit nach Hause zu nehmen, und gleichzeitig wünschte ich mir, ich hätte es getan, um mich nicht immer fragen zu müssen, ob ich was verpasst habe!
Doch gleichzeitig wäre ich ja dann eigentlich genauso "billig" wie die Leute, die ich verurteile, weil sie Affären oder ONs haben. Nicht, dass mich da jemand falsch versteht - ich finde das in Ordnung, wenn Leute das machen, ich finde es nur für spätere Beziehungen für mich problematisch. D.h. ich hätte meinen eigenen Freund nicht haben wollen, wenn ich gewusst hätte, was er "getan" hat, bevor ich ihn verliebt war, doch gleichzeitig wünschte ich mir, ich hätte es getan!
Ich weiß nicht, wie bedenklich es ist, dass ich diese Gedanken trotz intakter Beziehung habe. Gleichzeitig denke ich an Hochzeit, ich liebe ihn über alles! Wir wollen zusammenziehen, für immer zusammenbleiben. Doch dann sehe ich Leute, und stelle mir vor, wie es wäre, mit ihnen Sex zu haben, einen Dreier auszuprobieren, Unbekannte zu fragen, ob sie mit mir Sex wollen :kopfschue Das ist doch krank!
Ich mag diese ganze Oberflächlichkeit nicht, doch ich bewundere die Leute, die es ausleben können. Die fröhlich mal hier eine Beziehung haben, dann Schluss machen, die zwischendurch Affären haben, Parties machen, "nebenbei" studieren, im Karnevalsverein sind, seit der Grundschule die gleiche Freundin haben und einfach immer gut drauf sind. Ich selber hinterfrage alles, mich, alle Leute in meinem Umfeld, meine Toleranz sinkt von Tag zu Tag.
In meinem Studium sind so viele Idioten, Leute, die mich ausgenutzt haben, die nicht grüßen, die nichts mit einem zu tun haben wollen, wenn man den Dresscode nicht erfüllt. Das sind keine Vorurteile, es ist wirklich hart. In den Bibliotheken werden Bücher versteckt und Aufsätze rausgerissen, wenn man Pech hat, bekommt man falsche Klausurtermine gesagt und dass Vorlesungen ausfallen, die stattfinden...
Wenn man drei Leute gefunden hat, die in Ordnung sind, wartet man schon, wann sie blöd werden, weil es bis dato noch jeder geworden ist. Ich habe dann auch Angst, wenn ich meinen Freund vergraule, bin ich mehr oder weniger alleine hier, da viele Freundinnen schon weggezogen sind oder es planen, eben weil es hier mit den Leuten so schwierig ist. Es ist halt eine "Möchtegerneliteuni", wo viele studieren, die den Ruf nutzen wollen, einen Mann finden wollen und von zu Hause alles bezahlt bekommen.
Genau dann frage ich mich, ob ich dort überhaupt richtig bin, ob mein Berufsleben durch solche Leute geprägt werden soll? Dann versuche ich, viel zu lernen, um besser zu werden. Gleichzeitig vernachlässige ich dann wieder meine Freunde, sage Parties habe, habe immer Angst, was zu verpassen...
Ich weiß nicht, was das ist, was genau mein Problem ist. Es ist irgendwie die Tatsache, dass ich das Gefühl habe, ich kann nichts so richtig, bin auf jedem Gebiet nur ein bisschen zu Hause. Ich kann weder auf eine bewegte Partyzeit zurückblicken, noch auf viel sexuelle Erfahrungen mit vielen Partnern. Irgendwie war ich überall immer nur "so ein bisschen" dabei. Ich habe Angst, dass es das gewesen ist, dass "alle anderen" mehr erlebt haben. Gleichzeitig stehen mir meine eigenen moralischen Grundsätze im Weg, mein eigener Ekel, dass abstoßende Gefühl bei dem Gedanken, "einfach mal jemanden mit nach Hause zu nehmen". D.h. selbst in Singlephasen, oder wenn ich alleine auf Parties bin, blocke ich jeden Annäherungsversuch ab, weil ich auf so etwas gar keine Lust habe. Es ist nie so, dass es mir an Angeboten fehlt, vielmehr möchte ich es dann gar nicht. Aber andererseits...
Vielleicht hat sich ja jemand hier durchgekämpft und kann mir irgendwas dazu sagen!
Mich plagt das ganze schon länger, deswegen hole ich mal weiter aus.
Zu mir selber lässt sich sagen, dass ich eigentlich ein "gutes Mädchen" bin, ich habe mein Abi mit 1,7 gemacht, bin nie sitzen geblieben, war immer gut und fleißig. Lag nie betrunken in irgendwelchen Straßengräben, fand die meisten in meiner Stufe blöd, und flüchtete mich mit einer Freundin in fröhliche Misanthropie. Wenn andere in der Disco waren, habe ich Computer gespielt, stand nie knutschend in der Ecke rum, wenn sich jemand in mich verliebt hatte, fertigte ich so lange pro und contra Listen an, bis derjenige eine andere hatte.
Trotzdem ging es mir soweit immer gut, ich war regelmäßig auf Parties, habe es zwar nie übertrieben, aber ich kann schon sagen, dass ich einige Freunde hatte und eine schöne Schulzeit. Ich habe in Bands gespielt und interessante Hobbies gepflegt... also eigentlich alles toll.
Meinen ersten Freund hatte ich mit 18, mit dem ist aber nichts gelaufen. Dann hatte ich noch eine Beziehung für 3,5 Jahre, die zerbrach, weil man sich nicht mehr liebte und mein Freund nichts auf die Reihe bekam und kein Verständnis für mein Studium hatte.
Dieses habe ich direkt nach dem Abi begonnen, es ist ein sehr hartes Studium , ich tue viel dafür und befinde mich notenmäßig wohl etwa im oberen Drittel.
Kurz nachdem ich mit dem einen Schluss hatte, datete ich schon den nächsten und kam mit ihm zusammen. Diese Beziehung stand von Anfang an auf wackligen Füßen, da er viele Affären hatte, die er erst kurz vor unserem ersten Date beendete. Für viele würde das kein Problem darstellen, für mich ist es das bis heute. Ich komme einfach nicht damit zurecht, so einen ehemaligen "Schlamperich" zu haben, da ich Liebe und Sex nicht trennen kann und es abstoßend finde. Die Beziehung läuft bis heute, obwohl zu Beginn viel Mist lief (er hat mich z.T. angelogen, einen auf Macho gemacht...) und ich ihm bis heute nicht richtig vertrauen kann. Er hat sich aber um 180° gedreht, er ist ein toller und liebevoller Freund, versucht alles wieder gut zu machen, was zu Beginn doof gelaufen ist. Er sagt, ich sei seine erste "richtige" Freundin, liebt mich über alles.
Und trotzdem nagen an mir so oft die Zweifel. Sobald mir irgendetwas nicht passt, fange ich an, einfach ALLEs in Frage zu stellen - mein Studium, die Stadt in der ich lebe, die Beziehung, einfach ALLES! Sobald wieder alles gut ist bin ich wieder überglücklich. Es geht so hoch und runter, ich nerve mich selber damit.
Teilweise denke ich, dass ich etwas verpasst habe - zuwenig "Mist" gebaut habe, zuwenig rumgehurt habe, zuwenig Drogen oder Alkohol, ersteres habe ich nie probiert. Ich hatte noch nie einen ON, habe 3 Jungs geküsst und 2 im Bett. Ich bin kein bisschen verklemmt, ich mache eigentlich alles und soll gut darin sein
Doch gleichzeitig wäre ich ja dann eigentlich genauso "billig" wie die Leute, die ich verurteile, weil sie Affären oder ONs haben. Nicht, dass mich da jemand falsch versteht - ich finde das in Ordnung, wenn Leute das machen, ich finde es nur für spätere Beziehungen für mich problematisch. D.h. ich hätte meinen eigenen Freund nicht haben wollen, wenn ich gewusst hätte, was er "getan" hat, bevor ich ihn verliebt war, doch gleichzeitig wünschte ich mir, ich hätte es getan!
Ich weiß nicht, wie bedenklich es ist, dass ich diese Gedanken trotz intakter Beziehung habe. Gleichzeitig denke ich an Hochzeit, ich liebe ihn über alles! Wir wollen zusammenziehen, für immer zusammenbleiben. Doch dann sehe ich Leute, und stelle mir vor, wie es wäre, mit ihnen Sex zu haben, einen Dreier auszuprobieren, Unbekannte zu fragen, ob sie mit mir Sex wollen :kopfschue Das ist doch krank!
Ich mag diese ganze Oberflächlichkeit nicht, doch ich bewundere die Leute, die es ausleben können. Die fröhlich mal hier eine Beziehung haben, dann Schluss machen, die zwischendurch Affären haben, Parties machen, "nebenbei" studieren, im Karnevalsverein sind, seit der Grundschule die gleiche Freundin haben und einfach immer gut drauf sind. Ich selber hinterfrage alles, mich, alle Leute in meinem Umfeld, meine Toleranz sinkt von Tag zu Tag.
In meinem Studium sind so viele Idioten, Leute, die mich ausgenutzt haben, die nicht grüßen, die nichts mit einem zu tun haben wollen, wenn man den Dresscode nicht erfüllt. Das sind keine Vorurteile, es ist wirklich hart. In den Bibliotheken werden Bücher versteckt und Aufsätze rausgerissen, wenn man Pech hat, bekommt man falsche Klausurtermine gesagt und dass Vorlesungen ausfallen, die stattfinden...
Wenn man drei Leute gefunden hat, die in Ordnung sind, wartet man schon, wann sie blöd werden, weil es bis dato noch jeder geworden ist. Ich habe dann auch Angst, wenn ich meinen Freund vergraule, bin ich mehr oder weniger alleine hier, da viele Freundinnen schon weggezogen sind oder es planen, eben weil es hier mit den Leuten so schwierig ist. Es ist halt eine "Möchtegerneliteuni", wo viele studieren, die den Ruf nutzen wollen, einen Mann finden wollen und von zu Hause alles bezahlt bekommen.
Genau dann frage ich mich, ob ich dort überhaupt richtig bin, ob mein Berufsleben durch solche Leute geprägt werden soll? Dann versuche ich, viel zu lernen, um besser zu werden. Gleichzeitig vernachlässige ich dann wieder meine Freunde, sage Parties habe, habe immer Angst, was zu verpassen...
Ich weiß nicht, was das ist, was genau mein Problem ist. Es ist irgendwie die Tatsache, dass ich das Gefühl habe, ich kann nichts so richtig, bin auf jedem Gebiet nur ein bisschen zu Hause. Ich kann weder auf eine bewegte Partyzeit zurückblicken, noch auf viel sexuelle Erfahrungen mit vielen Partnern. Irgendwie war ich überall immer nur "so ein bisschen" dabei. Ich habe Angst, dass es das gewesen ist, dass "alle anderen" mehr erlebt haben. Gleichzeitig stehen mir meine eigenen moralischen Grundsätze im Weg, mein eigener Ekel, dass abstoßende Gefühl bei dem Gedanken, "einfach mal jemanden mit nach Hause zu nehmen". D.h. selbst in Singlephasen, oder wenn ich alleine auf Parties bin, blocke ich jeden Annäherungsversuch ab, weil ich auf so etwas gar keine Lust habe. Es ist nie so, dass es mir an Angeboten fehlt, vielmehr möchte ich es dann gar nicht. Aber andererseits...
Vielleicht hat sich ja jemand hier durchgekämpft und kann mir irgendwas dazu sagen!