Taschengeld: Wofür? Und wofür nicht?

LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Prinzipiell habe ich beim Thema Taschengeld eine relativ genaue Vorstellung, warum ich das zahle, und was die Kinder nicht vom Taschengeld bezahlen müssen. Ich gebe es, damit die Kinder Umgang mit Geld lernen, eine Vorstellung von Preisen haben, und gerade bei Freizeitvergnügen auch selbst abwägen müssen, was ihnen etwas wert ist und worauf man vielleicht verzichten oder sparen muss.

Deswegen müssen sie aus meiner Sicht auch Schulsachen, ÖPNV-Fahrten, etc. nicht zahlen. Jetzt kam gestern aber erstmals eine Frage auf, bei der ich echt gegrübelt habe: Geburtstagsgeschenke für Freunde? Als die Kinder kleiner waren habe ich das logischerweise alles bezahlt. Jetzt ist die Tochter 13 Jahre alt, bekommt 20 Euro Taschengeld im Monat - theoretisch könnte sie das durchaus selbst zahlen. Andererseits, wenn man so ein halbes Dutzend guter Freunde hat, und dann vielleicht noch zu ein paar anderen Feiern eingeladen wird, da ist man ja schnell immer 10 Euro mindestens los, das läppert sich halt schon auch zusammen.

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass dabei Kinder ggf. auch lernen, dass selbstgebastelte Dinge günstiger, kreativer und "wertvoller" sind, als irgendwas zusammengekauftes. Andererseits bin ich gerade bei Geschenken auch immer sehr der Überzeugung, man soll das schenken, was der Beschenkte haben möchte, sonst steht es am Ende eh nur dumm rum.

Erschwerend kommt hinzu, meine Tochter ist bereits extrem umsichtig mit ihrem Geld. Als Erziehungsmaßnahme muss ich das eh nicht mehr auszahlen. Die spendet jetzt sogar mittlerweile fünf Euro pro Monat von ihrem Taschengeld an eine Hilfsorganisation. Und wenn sie ne gute Bastelidee hat, dann macht sie Geschenke auch selbst. Ich habe jetzt gestern spontan entschieden, dass ich dir die 8 Euro, die das aktuelle Geschenk für ihre Freundin kostet, selbst zahle. Aber irgendwie braucht es da eine Regel und langfristige Lösung.

Spannenderweise war das Internet in der Hinsicht gar nicht so ergiebig. Beziehungsweise ich habe festgestellt, dass es auch insgesamt wohl extrem unterschiedliche Herangehensweisen mit Taschengeld gibt. Zum Beispiel auch die Philosophie "wir zahlen mehr, aber davon müssen dann auch Schulsachen, Bustickets, etc. finanziert werden" oder alles mögliche dazwischen.

Konkrete Frage: Wie handhabt ihr das mit Geschenken und allgemeine Frage - wie sieht es bei euch so aus mit Taschengeld und den damit zusammenhängenden Problemchen?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
20 Euro für eine 13 jährige und sie spendet dann auch noch 5 Euro?

Puhhh.

Ich habe meinem Kind auch das "bus ticket" und handyvertrag bezahlt. Zusätzlich auch alles für die Schule.

Aber 20 euro finde ich tatsächlich sehr sehr wenig.

Wie soll man damit den Umgang mit Geld lernen? Man hat doch überhaupt keinen.

Mit 20 Euro kannst du 1x ins kino (ohne popcorn und Getränk) das war's.

Es mag 13 jährige geben die noch kindlich sind und kein Interesse haben . Mein damals 13 jähriger war mitten drin im leben und ständig unterwegs.

Er bekam von mir 25 Euro die Woche Taschengeld und hatte immer die Option "aufstocken durch arbeit"

Geschenke für Freunde musste er immer selbst bezahlen.
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Wenn eine 13 jährige von ihren 20€ im Monat auch noch 5€ spendet, dann kann sie kein bisschen mit Geld umgehen. Was macht sie mit den restlichen 15€? Damit kann man noch einmal ausgehen und dann ist es weg. :hmm:
Sinnvoll wäre es in dem Alter ihr Anreize zu geben sich Geld durch kleine Arbeiten (und sei es im Haushalt) zu verdienen.
Es muss aber auch ein realistischer Betrag rauskommen wo eine 13 jährige nicht jeden Euro 4x umdrehen muss
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #4
Ich habe damals natürlich auch die Taschengeld Empfehlung von Jugendamt angeschaut.

Fand ich völlig Realitätsfern.

Ich bin auch der Meinung das ein Mädchen einen höheren bedarf an Taschengeld hat wie ein Junge.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #5
Also in sämtlichen Empfehlungen, die man online findet, ist die Richtlinie für 12/13-Jährige sowas um die 20-25 Euro im Monat. Bei 14-Jährigen geht es dann auf 30 Euro hoch.

Insofern finde ich das jetzt nicht krass wenig.

Meine Tochter kommt gut mit dem Geld aus, ich würde nicht sagen, dass sie "kindlich" ist, aber ist (noch) nicht in die Jugendkultur abgetaucht, die aus Ausgehen, Kino, etc. besteht, beziehungsweise sie hat eine Clique von 4-5 Mädchen, die sich noch sehr viel zu Hause treffen oder gemeinsam Dinge unternehmen, die weniger konsumlastig sind. In unserer Stadt war jetzt vor kurzem Volksfest/Kirmes, wo Fahrgeschäfte und Essen ja immer so richtig schön teuer sind, da kam sie gut mit klar, aber alle Freundinnen haben sich geärgert, wie teuer zwei Minuten Fahrgeschäft sind. Eine ihrer Freundinnen muss die Bustickets selbst bezahlen, die wirbt dann gelegentlich darum, stattdessen das Fahrrad zu nehmen, o.ä., bei dieser Freundin habe ich viel mehr das Gefühl, dass sie schon sehr arg auf das Geld schaut.

Dass sie spenden will ist ja ihre sehr bewusste Entscheidung, sie hat sich das auch sehr gut überlegt. Ich war zuerst nicht so begeistert, aber wir haben uns das zusammen angesehen, sie hat entschieden, dass sie das tun will und letztlich ist es ihr Geld, sie soll und kann damit machen, was sie will, das ist ja gerade der Sinn des Ganzen.
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Also in sämtlichen Empfehlungen, die man online findet, ist die Richtlinie für 12/13-Jährige sowas um die 20-25 Euro im Monat. Bei 14-Jährigen geht es dann auf 30 Euro hoch.

Insofern finde ich das jetzt nicht krass wenig.
Da kommt aber noch das Budgetgeld dazu!
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #7
. In unserer Stadt war jetzt vor kurzem Volksfest/Kirmes, wo Fahrgeschäfte und Essen ja immer so richtig schön teuer sind, da kam sie gut mit klar, aber alle Freundinnen haben sich geärgert, wie teuer zwei Minuten Fahrgeschäft sind.
Was heißt sie kam gut klar?

Das sie dann eben nicht gefahren ist oder die Fahrt ihr ganzes monatliches Taschengeld aufgefressen hat?

Nochmal: mit 20 bzw. 15 Euro im Monat lernt man keinen gesunden Umgang mit Geld.

Das sind 0,50 Euro/cent täglich.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Wenn eine 13 jährige von ihren 20€ im Monat auch noch 5€ spendet, dann kann sie kein bisschen mit Geld umgehen. Was macht sie mit den restlichen 15€? Damit kann man noch einmal ausgehen und dann ist es weg. :hmm:
Das Mädchen ist 13, es ist nicht so, dass Kids in dem Alter grundsätzlich "ausgehen" oder so - aber ja, auch Kids dürfen schon Prioritäten setzen. Die Aussage, sie könne deshalb nicht mit Geld umgehen, die find ich schon was zwischen dreist und beleidigend.

Hier allerdings + 1 Stimme für die Option, sich weiteres Geld durch kleine Arbeiten zu verdienen.
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Das Mädchen ist 13, es ist nicht so, dass Kids in dem Alter grundsätzlich "ausgehen" oder so - aber ja, auch Kids dürfen schon Prioritäten setzen. Die Aussage, sie könne deshalb nicht mit Geld umgehen, die find ich schon was zwischen dreist und beleidigend.
Wer 25% seines "Einkommens" spendet kann nicht mit Geld umgehen. Erwachsene spenden ja auch nicht jeden Monat 750€.
13 jährige gehen anders aus als 20 jährige. Schwimmbad z.b. (Eintritt 2,50€, Pommes 3,00€, Limo 1,50€ = 7,00€). ist dann auch nur einmal im Monat drin.
 
Allegiance147
Benutzer203000  Öfter im Forum
  • #10
Also Geschenke übernehmen wir Eltern. Kleidung, Essen, Trinken, Schulmaterial auch. Pflegeartikel wie Kosmetik in einem bestimmten Rahmen. Ich hab Teenager und ich bin nicht bereit ne Wimperntusche für 17.99 zu kaufen 😂 das können sie dann vom Taschengeld bezahlen.
Mobilfunk gibt's hier nur Prepaid und das zahle ich mit 15 GB kommen sie gut aus.
Meine 16 jährige bekommt 100 Euro, meine 14 jährige 75 Euro.
Die anderen sind groß und versorgen sich selbst.
Was die Kinder meines Mannes bekommen weiß ich nicht.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #11
Was heißt sie kam gut klar?

Das sie dann eben nicht gefahren ist oder die Fahrt ihr ganzes monatliches Taschengeld aufgefressen hat?

Doch sie ist gefahren, sie hatte ja für diese Sache eben Geld übrig. Kinder bekommen ja auch zu Geburtstagen und ähnlichen Veranstaltungen immer wieder mal Geld von Verwandten. Aus meiner Sicht sammelt sich da einiges an. Der (jüngere) Sohn hatte zeitweise Geld von dem er gar nicht wusste, was er damit machen sollte.

Ich wollte jetzt aber eigentlich auch gar nicht so sehr unbedingt mich hier rechtfertigen müssen, sondern die Frage stellen, wie ihr mit dem Sonderthema "Geschenke für Freunde" umgeht, oder ob ihr zum Beispiel eher mehr Taschengeld zahlt, dafür die Kinder aber auch teilweise Dinge selbst zahlen müssen, die in anderen Familien die Eltern übernehmen. Beziehungsweise zu einer allgemeinen Debatte einladen.

Ich glaube, dass ich ein aufmerksamer Mensch bin, ich habe ein Auge und ein Gefühl dafür, was meine Kinder benötigen, und wenn ich den Eindruck hätte, die kommen nicht klar, oder haben ein seltsames Verhältnis zum Geld, dann würde ich nachjustieren. Zur Wahrheit gehört halt auch, ich sehe uns als eher wohlhabend an, den Kindern mangelt es an nichts.

Nochmal: mit 20 bzw. 15 Euro im Monat lernt man keinen gesunden Umgang mit Geld.

Das sind 0,50 Euro/cent täglich.

Ich empfinde die Schärfe, die ich da herauslese und auch die kategorische Entschiedenheit, mit der du deine Überzeugung als allgemeingültige Wahrheit darstellst, als unangemessen.

Möglicherweise lebst du ein anderes Leben und hast andere Überzeugungen und Vorstellungen, das akzeptiere und respektiere ich und freue mich über jeden Austausch. Aber ich wiederum halte 25 Euro pro Woche plus Aufstocken wie von dir geschildert in meiner aktuellen Familiensituation für überflüssig viel Geld, das im Grunde nur dazu führen würde, dass sich die Kinder so viel Geld ansparen, dass sie sich ihre Playstation an Weihnachten dann selbst kaufen könnten. Das sind ja mehr als 100 Euro im Monat.

Wie gesagt, wenn das für dich und deine Familie gut funktioniert hat, dann freut mich das für dich. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es andere Realitäten gibt. Gerade dazu kann ein Thread hier ja dienen. Aber mit "du machst das falsch, das funktioniert so nicht" ist da aus meiner Sicht wenig gewonnen.

Im Übrigen bin ich sehr wohl der Meinung, dass man Kindern auch zu viel Geld zahlen kann. Es gibt einen Jungen in der Klasse meiner Tochter, der extrem viel darüber redet, was er sich wieder cooles gekauft hat (was ja in Ordnung ist, Menschen sollen sich freuen über Dinge) aber offenbar sein Selbstwertgefühl damit kompensieren muss, anderen Kindern vorzuwerfen, was sie alles nicht-cooles haben. Das ist nämlich dann möglicherweise dann eine der eventuell eintretenden Kehrseiten von "zu viel" Taschengeld.

Da kommt aber noch das Budgetgeld dazu!

Ja, aber das sind ja genau die Sache, die wir als Eltern übernehmen: Schulsachen, ÖPNV, Kleidung, Handy. Okay, "Essen außer Haus" ist eine Grauzone. Unsere Kinder essen aber Hauptmahlzeiten nicht viel außer Haus, spätestens seit Corona sind wir ein sehr starker Koch-Haushalt geworden. Schulmensa würde da eventuell drunter fallen, das zahle ich aber natürlich auch.
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #12
Ich finde 20€ auch etwas zu wenig. Ich weiß nicht mehr, was ich damals bekommen habe, aber es müssten um die 30 gewesen sein, was heute natürlich mehr wäre.
Heutzutage fände ich so 40-50€/Monat angemessen. Davon kann man dann auch mal ein Geburtstagsgeschenk für die Freundin selbst bezahlen.

Ich konnte damals auch durch kleine Arbeiten wie Rasenmähen, putzen noch etwas dazuverdienen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Wer 25% seines "Einkommens" spendet kann nicht mit Geld umgehen.
Das ist so als pauschale Aussage schlicht falsch und in ihrem Fall eben eine Frage der Prioritäten. Vielleicht ist ihr die damit verbundene Emotion schlicht mehr wert als ne große Tüte Pommes, und dann hat sie ihr Geld absolut richtig ausgegeben.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Wer 25% seines "Einkommens" spendet kann nicht mit Geld umgehen. Erwachsene spenden ja auch nicht jeden Monat 750€.
13 jährige gehen anders aus als 20 jährige. Schwimmbad z.b. (Eintritt 2,50€, Pommes 3,00€, Limo 1,50€ = 7,00€). ist dann auch nur einmal im Monat drin.
Du greifst eine 13jährige an, die von 20 Euro jeden Monat 5 Euro spendet. Gleichzeitig scheinst du aber selbst noch nicht mitbekommen zu haben, dass man für 2,50 in kaum einen Schwimmbad der Republik noch eine Pommes bekommen wird, weil alles deutlich teurer geworden ist.
Und: Würden die 7 Euro stimmen ginge das von den 15 Euro mehr als einmal im Monat. :tongue:

Wer kann also nun besser rechnen oder mit Geld umgehen? :zwinker:
 
Aktaion
Benutzer202907  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Wer 25% seines "Einkommens" spendet kann nicht mit Geld umgehen. Erwachsene spenden ja auch nicht jeden Monat 750€.
13 jährige gehen anders aus als 20 jährige. Schwimmbad z.b. (Eintritt 2,50€, Pommes 3,00€, Limo 1,50€ = 7,00€). ist dann auch nur einmal im Monat drin.
Erwachsene haben auch nicht 3000€ zum Verprassen, sondern geben 60-70% dafür für Lebensunterhalt, Fixkosten und Sozialabgaben ab.
Und wenn ich von meinen übrig gebliebenen 500€ dann 125€ spenden wollen würde, könnte ich mit Geld durchaus umgehen, wenn ich am Ende des Monats nichts vermisse.

Der Vergleich stinkt schon ein wenig.

Mit Geld umgehen heißt auch, dass man lernt, mit wenig Geld auszukommen, Prioritäten setzen zu können und zu wissen, dass nicht dauernd jemand da ist, der einen finanziell aus der Scheiße zieht, wenn man falsch haushaltet.
100€ für nen Teenager, dem man noch Handy und Geschenke bezahlt, finde ich in jeder Hinsicht maßlos überzogen.
Erklärt aber auch vlt ein wenig die Erwartungshaltung einiger junger Menschen heutzutage...
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #16
Wer 25% seines "Einkommens" spendet kann nicht mit Geld umgehen. Erwachsene spenden ja auch nicht jeden Monat 750€.

Ich finde das eine ziemlich aufschlussreiche (wenn auch eigentlich Off-Topic) Debatte, dass hier pauschal Kindern, die offensichtlich politisch engagiert sind, vorgeworfen wird, dass sie irgend eine Art von Defizit haben.

Erwachsene spenden logischerweise nicht 25 Prozent ihres Einkommens, weil sie mit diesem Einkommen noch Miete, Lebensmittel und Kleidung bestreiten müssen (und ggf. Kinder). Das "Einkommen" dieser Kinder ist das, was bei Erwachsenen für Vergnügen und Freizeit übrig bleibt. Plus die Tatsache, dass Erwachsene nicht regelmäßig im Jahr zu Ostern, Nikolaus, Weihnachten und Geburtstag noch automatisch kleinere und größere Sachen geschenkt bekommen in der Masse, wie es Kinder bekommen.

Jedenfalls: Nur weil in unserer Generation deutlich weniger Kinder auf den Gedanken kamen, sich bereits politisch-gesellschaftlich zu engagieren, heißt das nicht, dass die aktuelle Generation an Kindern defizitäres Verhalten zeigt ("kann nicht mit Geld umgehen"), wenn sie das tun. Vielleicht ist einigen auch nur einfach viel bewusster, dass sie in Wohlstand aufwachsen.

Nochmal: Ich war da anfangs auch eher dagegen, aber wer bin ich, dass ich meiner Tochter vorschreibe, was sie mit ihrem zur Verfügung stehenden Geld zu tun hat. Ich sehe meine Aufgabe darin, mit meinen Kindern darüber zu sprechen, was sie mit ihrem Geld tun wollen, eventuell auch Ratschläge zu geben, und ansonsten habe ich mich da raus zu halten, denn nur so lernen sie Selbständigkeit.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Art_emis
Benutzer174233  (36) Sehr bekannt hier
  • #17
Von Nichts kommt nichts und das dürfen auch Kinder schon früh lernen!

Umgang mit Geld lernt man in meinen Augen nicht, wenn man immer ausreichend davon hat und die Eltern alles finanzieren. Dabei geht es doch, wie der TS schon sagte, darum abzuwägen, was man sich überhaupt leisten kann.
Wir Erwachsenen können auch nur mittendrin und bei allem dabei sein, solange das unser Einkommen zulässt. Warum sollte mein Kind das dann anders lernen.

Bei uns wird das Taschengeld also auch eher klein angesetzt, reicht es nicht aus die persönlichen Wünsche zu erfüllen, muss man sparen oder sich eben was dazu verdienen.
Da unser Sohn erst 10 ist und somit noch kein Geld dazu verdienen kann/darf, bekommt er von uns die Möglichkeit, neben seinen Pflichthaushaltsaufgaben, auch vergütete Aufgaben zu erledigen.
Dieses Geld steht ihm dann aber zur freien Verfügung, er muss davon nichts für Schule, etc. bezahlen. Das zählt für mich zur "Grundausstattung", sowie auch Sportvereine, etc.
Handyvertrag hingegen nicht. Das gibt es erst, wenn er sich den auch selbst finanzieren kann.

Geschenke für Freunde haben bisher auch wir Eltern übernommen. Wobei da der Standard inzwischen auch bei ~20€-Geschenken liegt, was ich total übertrieben finde.
Weiß jetzt auch nicht, wie wir das später mal handhaben wollen.

Ich denke, eine Möglichkeit wäre, wenn man ein Budget festlegt, z.B. 10€ geben wir Eltern für Freundesgeschenke dazu, wird es teurer muss Kind/Teenie selbst drauflegen.
 
D
Benutzer191261  (38) Öfter im Forum
  • #18
Mein Sohn ist 12 und bekommt 25,-, meine Tochter 10 und bekommt 20,-. Meine Stieftochter ist 13 und bekommt auch 25,- und nochmal 25 aufs Sparbuch. Das finde ich absolut angemessen.

Busfahrkarte, Lehrmaterial, Handy (10,- im Monat) und Kleidung wird bezahlt. Kleinere Kosmetiksachen zahlen wir auch.
Wenn sie damit nicht hin kommen oder jeden Tag ins Kino wollen können sie sich was dazu verdienen. Meine Güte, wir haben früher Zeitung ausgetragen und Rasen gemäht um bisschen mehr zu haben. Wenn ich bei meinen Kindern dieses Engagement sehe gebe ich auch gern was dazu.

Zum eigentlichen Thema "Geschenke": Ich würde die Kinder da mit 5,- unterstützen und den Rest zahlen sie selbst. Wenn sie gut wirtschaften kommen sie mit den 5,- hin und wenn sie mehr brauchen müssen sie in die eigene Tasche greifen. Schließlich ist es ja ihr Geschenk. Wenn sie was teures schenken wollen müssen sie in die eigene Tasche greifen und ich denke das steigert auch die Wertschätzung gegenüber Geschenken...
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
LouisKL LouisKL Ich finde, ihr macht das völlig richtig und offenbar kommt ja eine verantwortungsbewusste junge Dame bei raus, der es nicht nur um Konsum geht.

Von dem Budget würde ich als Eltern dann aber die Geburtstagsgeschenke übernehmen, da man sich die Einladungen und die Monate, in denen viel oder wenig stattfindet, ja nicht aussuchen kann. Solange ihr sonst alles übernehmt, ist es fair, je nach Region. Wenn ihr in einer teuren Region wohnt und sie Kosmetik, Kleidung usw. noch extra bezahlen muss, würde ich schauen, ob ich mehr gebe. Ist ja auch ein Unterschied, ob sie Hygieneartikel braucht oder Schminke möchte.

Ggf. könntet ihr auch Boni wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld einführen, damit sie im Sommer und in der Vorweihnachtszeit mehr Budget zur Verfügung hat.

Wir geben aktuell 3 Euro die Woche für die 7jährige und ich finde die Wirkung jetzt schon prima. Vorgestern wollte sie im Rossmann ein großes Schleichtier, ich meinte zu ihr, dass das 13 Euro kostet und wie lange sie dafür sparen muss. Dann wollte sie auf einmal nur noch einen kleinen Hund haben. :grin: Als ich dann zu Hause darauf pochte, dass Geld wiederzubekommen, schaute sie kurz irritiert, ging dann aber zum Portemonnaie. Der Lerneffekt war jedenfalls da und das fand ich gut.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #23
Ich greife niemanden an, aber das ist in meinen Augen ein viel zu großer Prozentbetrag vom Verfügbaren um einen gesunden Umgang mit Geld zu haben. Von mir aus kann sie alles spenden. Mir doch egal aber der Umgang mit Geld ist da halt in meinen Augen problematisch.
Das waren jetzt die Preise von meinem Schwimmbad in der Stadt. Das es mit 15e mehr als einmal geht ist mir auch klar aber will man sein ganzes Geld ins Schwimmbad tragen?
Vielleicht will sie ja gar nicht ins Schwimmbad gehen. Genauso kannst du sagen, wer von 20 Euro für 7 ins Schwimmbad geht, setzt seine Prioritäten falsch, soll sie lieber was spenden. Am Ende geht es beim Thema Taschengeld doch darum, genau diese Priorität zu setzen, was einem wichtig ist. Meine Kinder kaufen gerne Hundespielzeug und Leckerlis für den Hund der Familienhelferin, da kann man auch sagen, rausgeschmissenes Geld, wir haben keinen Hund und die Dame kann ihren Köter selbst versorgen.

Meine Schwiegereltern haben es so gehandhabt - kein Taschengeld, weil "Der Junge kriegt von uns was er braucht" Und er soll es doch nicht für Quatsch ausgeben. Die Story eines Urlaubs, wo noch eine Freundin mitkam und sie kein Geld umtauschen sollten, weil sie "keins brauchen", am Ende meine Schwiegereltern aber bei allem sagten: "Das ist Quatsch, das braucht ihr nicht!", wird bis heute noch im Freundeskreis zum Besten gegeben. :zwinker:

Genau das ist doch aber der Sinn vom Taschengeld. Ob man sich jetzt für 20 Euro Gummibärchen kauft, dem Tierheim spendet oder ins Schwimmbad geht, genau das ist der Lerneffekt. Und nicht die Bewertung von Erwachsenen, ob das nun heißt, man könne mit Geld umgehen.
 
M
Benutzer181426  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Meine 12jährige bekommt jetzt 20€ von mir - im Monat wohlgemerkt! Dazu kommt immer mal ein Zehner von Oma und Opa, wenn sie dort ist.
Zu wenig scheint das nicht zu sein, denn sie hat, zusammen mit dem Geld, das sie zum Geburtstag bekam, da ihr keine größeren Wünsche einfielen (!), inzwischen über 600€ in der Spardose.
Den Handyvertrag zahle ich und sie hat eine kostenlose Fahrkarte für den ÖPNV, die im ganzen Bundesland gilt. Ihr nicht ganz billiges Hobby Reiten zahle ich, natürlich auch Schulbedarf und Klamotten, die sie benötigt.
Kindergeburtstage finden hier so nicht mehr statt, so dass sie eigentlich nur ihrer besten Freundin etwas schenkt, was sie selbst finanziert. Die Schwester bekommt auch etwas von ihr gekauft, und für Eltern und Großeltern bastelt sie in der Regel mit großem Eifer. Wäre noch laufend ein Kindergeburtstag nach dem anderen, würde ich die Geschenke dafür wohl weiter übernehmen.
Ihre Freizeit verbringt sie tatsächlich meistens hier im Kaff, bei uns, bei der Freundin, auf dem Reiterhof oder dem Bolzplatz. Da wird mit der Freundin gebacken, gebastelt, gekocht, gequatscht usw., also in der Regel nichts, wofür sie Geld bräuchte.
Sie lässt ihr Geld gelegentlich in Drogerien oder Modegeschäften, kauft sich bei Ausflügen mal was oder investiert in Leckerlis fürs Pony.
Manchmal kommt dann mal ein größerer Wunsch auf, den sie sich mit gesparten Geld dann selbst finanziert.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #32
LouisKL LouisKL Ich finde, ihr macht das super.

Vielleicht könnt ihr euch einfach mal mit eurer Tochter zusammen setzen und darüber sprechen. Vielleicht sagt sie dann sogar, dass es ihr lieber wäre, die Geschenke selbst zu finanzieren. Vielleicht auch gegen eine kleine Erhöhung - Verhandeln gehört ja auch irgendwie zum Umgang mit Geld dazu. :grin:
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #46
Bei uns war es im Freundeskreis üblich, für Geschenke zusammenzulegen. Jede/r hat 5€ gegeben und ab der Pubertät ergab das dann größere Geschenke. Keine Ahnung, ob das bei 13-Jährigen schon Sinn macht. Die Geschenke wurden unterschiedlich gehandhabt: manche Eltern haben das für die Kinder bezahlt, andere Kinder mussten das aus eigener Tasche bezahlen und mit dem Teilen der Kosten war das natürlich für alle möglich, sich am Geschenk zu beteiligen. In der Retrospektive habe ich bei Geburtstagen meiner Freunde immer viel zu viel geschenkt (wenn ich allein geschenkt habe) und ich fand es übertrieben, dass meine Eltern das Geld dafür gegeben haben.

Off-Topic:
der Eintritt im Freibad kostet hier auch nur 3€ für Kinder, aber die Essenspreise sind wirklich utopisch. Ich wollte mal (mit Erwachseneneintritt) ins Freibad meinen Geldbeutel nicht mitnehmen und habe nur 15€ oder so dabei gehabt, da konnte ich mir nur eine Mini-Portion kaufen. Getränk war gar nicht mit drin.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #48
Mädchen mehr für Kosmetik zu geben und damit sie sich nicht aushalten lassen 'müssen', finde ich auf sehr vielen Ebenen komplett falsch.

Dem stimme ich zu, ich halte die Herangehensweise dieser Tat in mehrfacher Hinsicht problematisch.

Zum einen würde ich damit suggerieren, dass jugendliche Mädchen bereits Kosmetik "brauchen". Das tun sie aus meiner Sicht nicht, wenn die Industrie uns das einredet, ist das letztlich Werbung und wenn die Gesellschaft uns das einredet, hat es eine sehr starke sexistische Komponente, mit der Frauen pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschoben werden sollen.

Es gibt ja heutzutage auch viele Männer, die viel Geld für Pflegeprodukte ausgeben, oder die wiederum Kosmetik-Themen haben, welche die Frauen nicht betreffen (Rasur, Bartpflege). Insofern wäre meine Botschaft an meine Kinder da: Schön aussehen können und dürfen beide Geschlechter und schön aussehen kostet Geld, und jeder muss auch selbst das Limit für sich herausfinden, was er da an Ausgaben bereit ist. Das lehrt sie übrigens nebenbei noch was anderes, nämlich dass Menschen, die besonders "schön" aussehen, möglicherweise auch recht wohlhabend sind. Gerade heute ist mir auf Social Media ein Foto untergekommen, wo es eine Diskussion gab, dass Vize-Präsident-Kandidat Tim Walz jünger sei als Brad Bitt und Tom Cruise, aber deutlich älter aussehe. Jeder, den das wundert, sollte sich mal überlegen, was Hollywood-Stars an Geld und Zeit in ihr Aussehen investieren.

Ganz abgesehen davon müssen Jugendliche auch ihr natürliches Aussehen noch nicht zwanghaft verändern oder bestimmte Pflegeprodukte als Standard ansehen. Ich musste jetzt offen gestanden erstmal googeln, was eine Haarmaske ist.

Was die Sache mit dem "Einladen" von Jungs angeht... Also, wenn beide Geschlechter dasselbe Geld erhalten, können Jungs nicht mehr Geld haben, um Mädchen einzuladen. Ich würde argumentieren, dass das auch keine Frage des Wohlstands ist, sondern des Charakters. Es wird immer irgendwo einen jungen Typen geben, der noch mehr Geld hat und sich noch mehr leisten kann. Insofern liegt es eher an der Einstellung und am Selbstbewusstsein des Mädchens, sich davon nicht verführen zu lassen. Irgendwie macht die Aussage Frauen, die weniger wohlhabend sind, automatisch zu leicht verführbaren Opfern reicher Männer. Ich glaube, dass die Realität differenzierter ist und ich möchte auch entschieden für eine Realität streiten, die differenzierter ist. Das ist aber eine Frage die auch mit Sexismus zu tun hat und nicht nur mit Ökonomie. (Sonst würden wir nämlich auch darüber sprechen, dass ärmere Jungs von wohlhabenden Mädchen unmoralisch mit Geld verführt werden könnten).
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #53
Ich plädiere eher dafür transparenter mit Heranwachsenden zu sein, was die eigenen Finanzen betrifft. Ihnen mal eine Gehaltsabrechnung zu zeigen, sie mit zum Wocheneinkauf zu nehmen, so dass sie auch ein Gefühl dafür entwickeln können, was Lebensmittel kosten, wie viel Miete man zahlt, was Strom kostet, Wasser usw.
Das macht aber auch nur Sinn, wenn das Gehalt relativ durchschnittlich ist. Bei hohen Gehältern geht der Schuss schnell nach hinten los und die Kinder glauben, sich jetzt einfach "alles" leisten zu können. Das Taschengeld der Kinder wird aber nicht prozentual an das Gehalt der Eltern angepasst.

Ich würde Kindern mit 13 auch nicht wesentlich mehr Taschengeld als 20-25€ geben. Wenn man als (Teil-)Familie etwas unternimmt (Kino, Eis essen, Schwimmbad, Schlittschuhlaufen...), dann würden wir das selbstverständlich zahlen. Auch alle notwendigen Sachen (Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel, Schultaschen...). Mein Kind soll sich nie entscheiden müssen, ob es sich die Lektüre für die Schule kauft oder ein Computerspiel. Ebenso Dinge, die wir für sinnvoll erachten (Bücher, Gemeinschaftsspiele...) und für Geburtstagsgeschenke könnte ich mir ein festes Budget pro Geburtstag (10-15€) vorstellen - gibt das Kind weniger aus, kann es die Differenz behalten, gibt es mehr aus, muss es den Rest selbst dazugeben.
Dass deine Tochter spendet, finde ich lobenswert, LouisKL LouisKL , solange sie nicht das Gefühl hat, dass sie das nun nicht mehr beenden kann.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #56
Das macht aber auch nur Sinn, wenn das Gehalt relativ durchschnittlich ist. Bei hohen Gehältern geht der Schuss schnell nach hinten los und die Kinder glauben, sich jetzt einfach "alles" leisten zu können.
Inwiefern? Der Wert von Geld ist relativ. Wenn ich 12.000€ im Monat mache, dann habe ich ja auch entsprechende Fixkosten, da mein Lebensstandard auch ein anderer ist.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #57
Inwiefern? Der Wert von Geld ist relativ. Wenn ich 12.000€ im Monat mache, dann habe ich ja auch entsprechende Fixkosten, da mein Lebensstandard auch ein anderer ist.
Ja, trotzdem bleibt weitaus mehr übrig am Ende es Monats, als wenn man als Familie netto 3000 € zur Verfügung hat. Wenn nicht, macht man da in meinen Augen doch etwas falsch. Und eine Familie mit den 12000€ monatlich könnte sich natürlich viel mehr und ganz andere Dinge leisten, aber das muss man dem Kind trotzdem nicht in jeder Hinsicht vorleben.
 
Beastie
Benutzer2160  (47) Beastialische Beiträge
  • #58
Zur eigentlichen Frage: ich würde die Geschenke bezahlen, wenn sie es braucht. Also wenn sie sagt, sie bastelt was oder so, ist das okay, wenn sie sagt, sie braucht Geld für ein Geschenk, weil sie zum Geburtstag eingeladen ist, wäre das auch okay.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #59
Ja, trotzdem bleibt weitaus mehr übrig am Ende es Monats, als wenn man als Familie netto 3000 € zur Verfügung hat. Wenn nicht, macht man da in meinen Augen doch etwas falsch. Und eine Familie mit den 12000€ monatlich könnte sich natürlich viel mehr und ganz andere Dinge leisten, aber das muss man dem Kind trotzdem nicht in jeder Hinsicht vorleben.
Ich sehe den Punkt nicht. Das Kind gehört nun einmal zur Familie und partizipiert von deim Einkommen der Eltern. Dafür geht man doch arbeiten....
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #60
Inwiefern? Der Wert von Geld ist relativ. Wenn ich 12.000€ im Monat mache, dann habe ich ja auch entsprechende Fixkosten, da mein Lebensstandard auch ein anderer ist.
Im Gegensatz zu den Leuten, die nur 3000 Euro haben, ist dieser Lebensstandard aber eine Entscheidung, die man auch wieder ändern kann. Lebensstandard runterfahren und Geld über haben ist ja nun leichter, als bei Existenzminimum Kosten zu senken. Und "Lebensstandard" und "Fixkosten" sind nun nicht unbedingt miteinander verbunden, meist sind in einem hohen Lebensstandard auch Kosten drin, die nicht so fix sind, wie man denken möchte.

So zu tun, als hätten alle im Verhältnis gleich wenig, weil ja der Lebensstandard quasi automatisch mitgeht, finde ich immer eine ziemliche Watsche für all diejenigen, die wirklich weniger Geld zur Verfügung haben. Die Wahlmöglichkeiten sind dann doch deutlich eingeschränkter, als mit mehr Geld.

Und genau das sollte auch das Taschengeld mit abbilden. Sonst ist das Erwachen als junger Erwachsener möglicherweise sehr böse - denn dass der Standard des Elternhauses für immer hält, ist ja nun auch keine Garantie.
 
nachbarin88
Benutzer59742  Meistens hier zu finden
  • #61
Wir geben aktuell 3 Euro die Woche für die 7jährige
Wow. Unser 10jährige kriegt aktuell 1 € pro Woche :seenoevil: Echt spannend, wie unterschiedlich das ist.
Man muss aber dazu sagen, das wir auch mehr geben können und würden. Aber aktuell hat er selbst sehr wenig Interesse, sich Dinge zu kaufen. Er ist auch nie alleine unterwegs mit Freunden oder so. Wenn wir im Supermarkt sind, holt er sich manchmal einen Snack oder eine Zeitschrift. Zum Geburtstag und Weihnachten kriegt er auch immer größere Summen von den Großeltern, die dann im Sparschwein landen.
Jetzt hat er sich zum ersten Mal was richtig großes geleistet: einen Lego Zug für 125 € :upsidedown:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #62
Ansonsten ist man eben die knausrige Freundin und wird schnell nicht mehr eingeladen.

Ist das so? Wie schade. Aber das erklärt vielleicht, warum ich als Kind Außenseiterin war. (Meine Eltern hätten mir niemals ein Geburtstagsgeschenk gezahlt)
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #63
Wow. Unser 10jährige kriegt aktuell 1 € pro Woche :seenoevil: Echt spannend, wie unterschiedlich das ist.
Ich orientiere mich da an den Listen im Internet, die empfehlen für 7jährige 1,50 bis 2 Euro die Woche. Sie kriegt also immer mal 2 oder 3 Euro, je nachdem, was wir klein haben, weil wir in einer ziemlich teuren Region leben. Freunde geben teilweise bis zu 5 Euro, damit die Kinder sich eine Zeitschrift pro Woche kaufen können.

Für einen Euro bekommt man hier keine Tüte Gummibärchen und keine Kugel Eis mehr. Das finde ich dann frustrierend, wenn sie selbst dafür schon 2 Wochen sparen muss, um sich eine Kugel Eis zu kaufen. Oder für eine Zeitschrift 5 Wochen. Das ergibt hier regional einfach keinen Sinn.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #64
Ist das so? Wie schade. Aber das erklärt vielleicht, warum ich als Kind Außenseiterin war. (Meine Eltern hätten mir niemals ein Geburtstagsgeschenk gezahlt)
Mein Kind ist eh schon auffällig. Da muss es nicht noch dadurch auffallen, dass es weniger schenkt, als hier sozial üblich ist.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (42) Beiträge füllen Bücher
  • #65
Genau das ist doch aber der Sinn vom Taschengeld. Ob man sich jetzt für 20 Euro Gummibärchen kauft, dem Tierheim spendet oder ins Schwimmbad geht, genau das ist der Lerneffekt. Und nicht die Bewertung von Erwachsenen, ob das nun heißt, man könne mit Geld umgehen.
Jupp.
Meine Tochter kauft sich von ihrem Taschengeld gerne ganz furchtbare Dinge. Eine in zehn verschiedenen Sprachen durch grässliche Lautsprecher singende, zerzauste Elsa auf dem Flohmarkt oder das fünfzigste Schleimtier das jedes Staubkorn einsammelt. Es kostet mich manchmal schon Überwindung, dann nicht zu sagen, dass sie das nicht kaufen soll und es unnötiger Quatsch ist - oft wird der unnötige Quatsch dann nämlich sehr geliebt. Und selbst wenn nicht, ist es ihre Entscheidung und gehört zum Selbständigwerden irgendwie dazu.


Geschenke: Aktuell zahlen die sowieso noch wir. Und später würde ich gucken, welche Beträge so Standard sind und das mit meinen Kindern absprechen, grundsätzlich sehe ich das aber bis zum späteren Jugendalter als Job von uns Eltern. Momentan zahlen wir 10-20€ für Geschenke und bisher funktioniert das ganz gut so.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (42) Beiträge füllen Bücher
  • #66
Sinnvoll wäre es in dem Alter ihr Anreize zu geben sich Geld durch kleine Arbeiten (und sei es im Haushalt) zu verdienen.
Da möchte ich eine Sache dazu sagen: Wir sind hier eine (große) Familie. Ich werde evtl. später mal Aufgaben finden oder sie dürfen sich dann (später!) beim Bäcker was aussuchen, wenn sie hingehen, aber an sich ist eben der Haushalt die Sache von allen, weil das Zusammenleben sonst nicht funktioniert. Und das finde ich in unserer Konstellation immens wichtig zu lernen.

n unserer Stadt war jetzt vor kurzem Volksfest/Kirmes, wo Fahrgeschäfte und Essen ja immer so richtig schön teuer sind, da kam sie gut mit klar, aber alle Freundinnen haben sich geärgert, wie teuer zwei Minuten Fahrgeschäft sind.
Ich kenn das tatsächlich so, dass es zum normalen Taschengeld noch extra Kerbgeld gibt. Das funktioniert auch ganz gut, weil man sich überlegen muss ob man lieber zehn Enten angelt und dafür Kruscht bekommt oder noch ne Runde Schiffschaukel fürs selbe Geld fährt. Oder drei Mal Karussell.
 
nachbarin88
Benutzer59742  Meistens hier zu finden
  • #67
Für einen Euro bekommt man hier keine Tüte Gummibärchen und keine Kugel Eis mehr. Das finde ich dann frustrierend, wenn sie selbst dafür schon 2 Wochen sparen muss, um sich eine Kugel Eis zu kaufen. Oder für eine Zeitschrift 5 Wochen. Das ergibt hier regional einfach keinen Sinn.
Das ist hier auch so. Allerdings gibt es einfach selten Situationen, wo sich unser Kind "alleine" Eis holen könnte. Wenn wir zusammen Eis essen gehen, zahlen natürlich wir.
Und sonst ist ja auch immer der kleine Bruder dabei, der noch kein Taschengeld bekommt. Da werden die Situationen auch oft schwierig, wenn sich der große Bruder eine Zeitschrift holen möchte und der Kurze das mitbekommt. Weil er kann sich ja noch keine selbst kaufen, ich selbst möchte aber auch nicht einfach so dem kleinen eine unnötige 5 € Zeitschrift holen. Zumal es dann ja unfair wäre, wenn ich es dem Kleinen schenke und der Große sein Taschengeld dafür hergeben muss. Da würde ich mich wirkich mal interessieren, wie das andere Eltern lösen? Das gleiche gilt natürlich in auch in anderen Situationen, zB Souvenierläden. Der Kleine liebt diesen "Tünniff" und Kuscheltiere. Den Großen interessiert es gar nicht. Wenn wir dem Kleinen also ein ein Kuscheltier kaufen, möchte der Große natürlich auch sein "Guthaben", am liebsten ausbezahlt :upsidedown:
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #68
Sonst ist das Erwachen als junger Erwachsener möglicherweise sehr böse - denn dass der Standard des Elternhauses für immer hält, ist ja nun auch keine Garantie.
Meine Töchter sind quasi schon erwachsen. Eine lebt auch nicht mehr daheim und studiert/arbeitet im Ausland. Sie verdient sogar schon recht gut und kann ihren Lebensunterhalt dadurch vollkommen selbst bestreiten.

Die kleinen Schwester will es ihr gleichtun.

Eigentlich ist es mehr an Anreiz und aufzeigen von Möglichkeiten, die man im Leben hat. Ist ja nicht so, dass das alles Zufall wäre...
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #69
Also ich finde das mit dem Taschengeld auch nicht so einfach, weil wir unseren Kindern die meisten Dinge eben zahlen (Bücher, mal ne Zeitschrift, Kleidung usw.). Und Kinder-Geburtstagsgeschenke sind bei uns kein wirkliches Thema, weil man nichts schenkt (wenn dann ein Klassen-Geschenk im Jahr, das zahlen die Eltern oder die Klassenkasse).
Ich denke, wenn sie älter werden, wird es mehr geben, was sie sich selber kaufen..? Aber keine Ahnung 😅 Bisher ist es eher begrenzt auf Süßigkeiten, Flohmarkt, kleine Geschenke für die Mama/Freundin und sowas. Und ja, sie geben auch gerne mal Obdachlosen oder Tierheimen was. Ich habe auch als Kind immer viele Hunde-Leckerlies gekauft und in so einen Tierheim-Spenden-Container getan. Das hat mir viel bedeutet. (Und ich konnte und kann sehr gut mit Geld umgehen).
Wenn sie älter sind, würden wir wohl eine Summe für Kleidung und Kosmetik geben, weil sie dann nicht mehr unbedingt mit uns shoppen. Aber das ist dann zusätzlich zum Taschengeld bzw. ein dementsprechendes Taschengeld.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #70
Ich bin gerade über dieses Video hier gestolpert und fand das noch einen interessanten Ansatz, der vielleicht auch für Geschenke funktioniert (sie nutzen es für Kleidung). Da gibt es (mit Limit fürs Maximum) für jeden Dollar, der vom Taschengeld ausgegeben wird, einen Dollar bzw. später 50ct von den Eltern oben drauf - weil Kleidung länger hält als als Kind und man nicht so oft neu kaufen muss.
+50% vom Preis dazu wäre vielleicht für Geschenke auch ein passendes Limit.
 
Es gibt 30 weitere Beiträge im Thema "Taschengeld: Wofür? Und wofür nicht?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren