Tokophobie - Die Angst vor Schwangerschaft

M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #1
Ihr Lieben, hier geht es nicht um die Angst schwanger zu WERDEN, dazu gibt es ja schon einige Threads hier, sondern um die Angst schwanger zu SEIN. Nennt sich Tokophobie. Ursachen sind häufig Traumata oder Angst vor Kontrollverlust. Zumindest ein Trauma habe ich meines Wissens nach nicht, dennoch ist die Vorstellung schwanger zu sein, für mich beängstigend und verstörend. Ich vermute bei mir als Ursache tatsächlich die Angst vor Kontrollverlust sowie Schwierigkeiten, mit großen Veränderungen umgehen zu können. Aber ob das wirklich die einzigen Ursachen sind?

Ich weiß nicht, was mir mehr Angst macht: Die körperlichen Veränderungen, damit ist nicht nur die Ästhetik gemeint, sondern auch das veränderte Körpergefühl; die Angst vor der Geburt (und zwar nicht nur vor den Schmerzen sondern vor allem vor dem erwartbaren Kontrollverlust) oder das Gefühl zu wissen, dass diese Entscheidung nicht mehr rückgängig zu machen ist und mein Leben und mein Körper nie mehr so sein werden, wie sie mal waren.

Es geht bei mir so weit, dass es mir schon nahegeht und ich mich unwohl fühle, wenn in Filmen oder Serien das Thema Schwangerschaft behandelt wird. Mir tut die Frau dann immer unglaublich Leid (selbst wenn sie sich freut 😃). Ähnlich war es auch als meine Schwester oder eine Bekannte schwanger waren. Interessant finde ich das Thema schon, und ich nehme da auch immer sehr viel Anteil und frage nach, wenn jemand in meinem Umkreis bzw deren Partnerin schwanger ist. Oft finden wir ja gerade die Dinge spannend, vor denen wir Angst haben.
Als ich noch in einer Beziehung war, hatte ich sogar hin und wieder Alpträume, dass ich schwanger sei. Meistens war es dann zu spät für einen Abbruch.

Interessanterweise war ich trotz der Tokophobie beim Thema Verhütung in der Vergangenheit nicht immer super konsequent. Heute ist das anders, aber mit Anfang 20 war ich manchmal zu unvorsichtig. Ist aber immer alles gutgegangen und ich vertraue Verhütungsmitteln absolut und bin keine der ängstlichen Frauen, die ständig zur Sicherheit einen Test machen.

Das ist wirklich einer der wenigen Punkte, wo ich Männer unglaublich beneide. Als Mann würde mir die Entscheidung Kinder Ja oder Nein viieeel leichter fallen.

Kennt das jemand? Mich würden eigene Erfahrungen von Frauen interessieren, die keine Kinder haben, aber welche wollen; welche, die keine haben und auch keine wollen; aber auch Userinnen, die trotzdem Kinder bekommen haben.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Kennt das jemand?
Jo. Angst gemischt mit Abscheu. Mein erster Gedanke bei nem positiven Schwangerschaftstest ist immer "mein Beleid" bevor ich nen Positionswechsel vornehme und solche Albträume hatte ich auch schon.
Das ist wirklich einer der wenigen Punkte, wo ich Männer unglaublich beneide.
Immer wenn es heißt "was würdet ihr für einen Tag als Mann machen" denke ich "sterilisieren lassen, und das muss übertragen werden!" :ninja:
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (29) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich war ungern schwanger. Gar nicht mal wegen der vielen körperlichen Veränderungen, sondern weil ich die ganze Zeit (vor allem am Ende, als das Kind sich so viel bewegt hat) ein Fremdkörpergefühl, bzw. fast schon ein parasitäres Gefühl hatte. Ich meine, in mir drinnen hat einfach ein anderer Mensch gelebt :what: ich fand das schon gruselig.

Trotzdem würde mich das nicht abhalten, noch ein Kind zu bekommen, weil es ja nicht von Dauer ist.

Vor welcher Art von Kontrollverlust hast du denn Angst? Ich habe meine Schwangerschaft und Geburt sehr selbstbestimmt erlebt :smile:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ist es denn wirklich eine Angst vor Schwangerschaft, oder möchtest du eben einfach keine eigenen Kinder haben?

Oder anders ausgedrückt: Hättest du gerne ein Baby mit deinen eigenen genetischen Merkmalen, nur halt das ganze Gekotze, Wasser in den Beinen, Tritte in den Bauch, Gefahr von Inkontinenz etc. nicht? Aber wenn es die Möglichkeit gäbe, das alles außerhalb deines Körpers stattfinden zu lassen, wäre eigentlich dann ganz nett?

Oder ist es eher ein: Du willst auch kein Baby, kein Kleinkind, kein Schulkind, keinen Nachwuchs?

Denn ich denke, zweiteres ist gar nicht mal so selten.
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Fremdkörpergefühl
Oh ja, das kommt auch noch hinzu, kann ich total verstehen.
Vor welcher Art von Kontrollverlust hast du denn Angst? Ich habe meine Schwangerschaft und Geburt sehr selbstbestimmt erlebt :smile:
Dass Dinge gegen meinen Willen getan werden. Habe da schon Geschichten gehört, z.B. dass keine PDA gegeben wurde, obwohl die Frau eine wollte. Manche Frauen machen Gewalterfahrungen... Und Frau verliert die Kontrolle über Körperfunktionen.
Ist es denn wirklich eine Angst vor Schwangerschaft, oder möchtest du eben einfach keine eigenen Kinder haben?

Oder anders ausgedrückt: Hättest du gerne ein Baby mit deinen eigenen genetischen Merkmalen, nur halt das ganze Gekotze, Wasser in den Beinen, Tritte in den Bauch, Gefahr von Inkontinenz etc. nicht? Aber wenn es die Möglichkeit gäbe, das alles außerhalb deines Körpers stattfinden zu lassen, wäre eigentlich dann ganz nett?

Oder ist es eher ein: Du willst auch kein Baby, kein Kleinkind, kein Schulkind, keinen Nachwuchs?

Denn ich denke, zweiteres ist gar nicht mal so selten.
Sagen wir so: Ich bin niemand, der unbedingt Kinder haben muss, ich kann mir auch ein Leben ohne gut vorstellen. Letztendlich habe ich mich da noch nicht festgelegt und da ich im Moment eh Single bin und noch halbwegs jung, ist es auch kein akutes Thema. Aber wenn das Ganze außerhalb meines Körpers stattfinden würde, könnte ich mir das mit dem passenden Partner schon vorstellen (auch wenn ich die Nachteile sehe).

Also Ja, es ist wirklich eine Angst und geht weit über keinen (richtigen) Kinderwunsch haben hinaus.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #6
Ich habe nicht wirklich eine Tokophobie, aber eine generalisierte Angststörung, die sich auch auf das Schwangersein und Kinderhaben bezieht. Es geht da ganz genau um den Kontrollverlust und die Angst, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben und die dann im Nachhinein zu bereuen. Ich habe dennoch ein Kind bekommen, und tatsächlich war die Entscheidung für ein Kind das, was am schwierigsten war. Der Rest (Basteln, Schwangerschaft, Geburt, etc) lief bisher mental dann tatsächlich recht unauffällig ab bzw. war ich deutlich entspannter als ich je erwartet hätte. Ich hatte irgendwie ein Grundvertrauen in die Natur/Biologie, und hab mir auch Mut gemacht damit, dass die Hormone ihren Teil der Arbeit dann auch machen würden. Am Ende hat die Neugierde, wie es ist, Mutter zu sein, dann doch überwogen. Bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Hier meine Geschichte: Ich gehöre nicht zur Fraktion, die Kinder bekommen (Schwangerschaft und Geburt) genossen haben.

Tatsächlich war Schwangerschaft 2 nach einer traumatischen Geburt ziemlich schlimm. Ich fühlte mich meinem Körper ausgeliefert und das ist kein tolles Gefühl.

Geburt 2 war dann gewaltvoll und hat mich nachhaltig traumatisiert.

Wenn du also diese Gefühle hast nimm sie bitte ernst.

Schwangerschaft und Geburt sind nicht umkehrbar. Was einmal los getreten ist musst du durchziehen, koste es was es wolle.

Nichtsdestotrotz liebe ich meine Kinder über alles und finde der Weg hat sich mehr als gelohnt. Würde ich es wieder tun und Kind 3 bekommen? Niemals.

Könnte mein Mann die Kinder austragen würde ich es mir überlegen. Mit meinem Körper. Never!

Ich bin auch traurig über alles was mein Körper mitmachen musste (Gewichtszunahme, gestraffte Brüste, Dammriss etc) aber ich bin auch wahnsinnig stolz. Mein Körper hat zwei Menschen geschaffen (mit Hilfe) und ich behandle ihn seither mit viel mehr Respekt und Liebe.

Und ich habe gelernt wie unfassbar belastbar ich bin. Das kann ich für mein Leben gut nutzen und ausspielen. Und ich weiß, dass es etwas übermenschlich großes gibt, nämlich die Liebe zu den eigenen Kindern.

Die ist so unfassbar und überwältigend und setzt Energiereserven frei von denen man nie gedacht hätte, dass man sie hat.

Summa summarum aber eine Grenzerfahrung.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Also ich kenne diese Gedanken auch, aber regelrecht Angst habe ich nicht. Ich habe keine Kinder und ich denke auch nicht, dass ich eigene Kinder haben werde. Tatsächlich ist es sogar mittlerweile oft so, dass ich mir denke, ein Glück hast du das nicht gemacht. Es war einfach auch noch nicht der richtige Partner da bzw. war ich fast immer skeptisch. Ich hatte aber auch nie einen ausgeprägten Kinderwunsch. Das ist halt auch keine Entscheidung die man leichtfertig trifft. Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre ein Pflegekind aufzunehmen. Wenigstens einem bereits existierenden Kind ein tolles Zuhause geben. Aber interessant, dass es auch dafür einen Fachbegriff gibt und das ich nicht alleine mit diesen Gedanken und Gefühlen bin.
 
M
Benutzer210596  (33) Klickt sich gerne rein
  • #9
EDIT
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich finds völlig verständlich Bedenken bis Angst vor Schwangerschaft und Geburt zu haben.
Es ist objektiv gesehen eine riesige Belastung für den Körper. Der macht monatelang das mit, was Leistungssportler:innen zB bei einem Marathon ihrem Körper zumuten. Und wenn man anschließend stillt, dann hat man inklusive Schwangerschaft für gut 1,5 bis 3 Jahre seinen Körper nicht mehr für sich.

Ich finde es gut, dass wir uns als Frauen zumindest in manchen Ländern dieser Welt entscheiden können, ob wir das wollen. Und wenn das zu einem Nein führt, sei es so.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
Summa summarum aber eine Grenzerfahrung.
Off-Topic:
Danke für deine ehrlichen Worte :smile:
Mir fällt vieles davon selbst nicht oder zumindest nicht in der Formulierung ein, wenn das Thema aufkommt und ich höre doch regelmäßig was dazu und was für eine tolle Mutter ich mit Sicherheit wäre und dass das ja alles natürlich ist (also wovor ich Angst habe) etc etc
Aber auch die natürlichste Sache der Welt kann fatale Folgen haben und ich zieh da meinen Hut vor dir und allen anderen Betroffenen, die trotz solcher Erfahrungen sogar noch mal schwanger werden und die daraus auch Stärke ziehen und nicht an so was zerbrechen. Das gilt beispielsweise auch für Fehlgeburten, wovor ich auch riesige Angst hätte :ashamed:

 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
und dass das ja alles natürlich ist
Ja klar, und bis unsere Medizin besser wurde war Tod bei der Geburt oder im Anschluss auch natürlich 😡
In MaiThinkX wurde es ganz gut zusammengefasst: Evolution heißt auch, dass Kindskopf durchs Becken nicht klappen kann, Hauptsache die Art als solche überlebt :zwinker:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Mich kribbelts beim Lesen schon am ganzen Körper. Eine Schwangerschaft wäre für mich absolut unvorstellbar. Ich glaube, wenn das überhaupt je für mich eine Möglichkeit wäre (selbst wenn ich in einer Beziehung wäre müsste Initimiät erst einmal physisch und psychisch möglich werden und allein das wird ein sehr weiter Weg), gehörte ich zu den Leuten, die doppelt und dreifach verhüten.

Ich habe als Kleinkind tatsächlich eine Erfahrung gemacht, die bei mir etwas ähnliches wie Panik verursacht, sobald ich daran denke, dass irgendetwas Fremdes durch Nase oder Mund oder andere Wege in meinen Körper gelangt (ich erspare euch hier die Details). Ob meine Psyche das auch auf die Schwangerschaft überträgt oder das nichts miteinander zu tun hat, weiß ich nicht, es ist jedenfalls einer von zwei möglichen Gründen, warum ich mit dem Thema Schwierigkeiten habe.

Mir werden auch immer mal wieder Beiträge zu Schwangerschaften auf YouTube angespült und die schaue ich tatsächlich sehr interessiert an, kann mir das für mich selbst aber so gar nicht vorstellen.
Ob ich ein Kind möchte weiß ich nicht, bezüglich einer Schwangerschaft bin ich mir aber zu 95% sicher, dass ich das auf gar keinen Fall will. Die restlichen 5% sind Zweifel, ob es mir das mit einem eventuell noch kommenden Kinderwunsch nicht doch wert wäre. Ich weiß aber nicht, wo der Kinderwunsch herkommen sollte und ob der je so stark wäre, dass es (salopp gesagt) ein Pflegekind nicht auch tun würde.

Der Kontrollverlust, den ich dank Behinderung und chronischer Krankheit bereits über meinen Körper erlebe, reicht mir vollkommen aus, um regelmäßig halb den Verstand zu verlieren. Da dann noch eine Schwangerschaft dazu? Ich glaube nicht. Ich hoffe sehr, mir bleibt eine Entscheidung diesbezüglich erspart.

Bevor ich den Thread gelesen habe war mir nie wirklich bewusst, wie stark meine Aversion gegen eine Schwangerschaft ist, aber ich schätze, ich kann froh sein, dass das Thema für mich im Alltag keine Relevanz hat und Gedanken an eine Schwangerschaft reine Gedankenexperimente sind.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #14
Man weiß es vorher eben nicht wie es kommt. Persönlich bin ich mehr bei Lotusknospe Lotusknospe und einer Angststörung, die vor der Schwangerschaft aber nur minimal eine Rolle spielte. In der Schwangerschaft war ich trotz ein paar Wehwehchen tiefenentspannt. Zum Beispiel hatte ich so selten Sorge, dass es dem Kind schlecht geht. Auch wenn er sich mal paar Stunden nicht bewegt hat, hat mich das irgendwie nie besorgt.

Auch wenn's oft mies war, war klar, dass manche Dinge endlich sind und nach der Geburt sofort (!) weg sein werden. Das gab mir Zuversicht und es war am Ende wirklich so. 🤗 Auch nach der Geburt bin ich zwar nicht tiefenentspannt, aber mir wird von anderen Mamas signalisiert, dass ich entspannt wirke bzw. dass wir entspannte Eltern wären.

Vor der Schwangerschaft hatte ich solche Angst vor der Geburt und den Schmerzen. Als ich schwanger war, war's dank der Hormone mehr ein "es ist da rein gekommen, also kommt's irgendwie auch wieder raus". :grin: Ganz komisch, aber ich hab's gelassen genommen. Die Gedanken an die Geburt kamen dann erst im letzten Trimester.

Und wenn ich eins gelernt habe, dann ist es Dinge durchzuziehen. In anderen Kontexten habe ich öfter mal aufgegeben kurz vorm Ende, aber wenn das Kind schlafen soll und man es noch 200x wippen muss, muss man es noch 200x wippen. Aufgeben in dem Kontext völlig unmöglich.
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #15
Ja, die Frage, ob man Kinder möchte oder nicht ist ja auch irgendwie die größte Entscheidung im Leben. Alles andere kann man ja mehr oder wenig rückgängig machen. Eine Beziehung kann man beenden bzw sich scheiden lassen, aus einer Wohnung ausziehen, ein Haus verkaufen, man kann auch in höherem Alter noch einen neuen Beruf ergreifen... Nur das Kind bleibt halt, wenn man sich einmal dafür entschieden hat.

Die körperlichen Dimension ist bei mir aber noch stärker ausgeprägt. Ich find die Vorstellung, ein neues Leben im Bauch zu haben echt gruselig. Ich kann nicht mal verstehen, wie man das nicht gruselig, ja, sogar schön finden kann. Dass man es schön finden kann, ein Baby zu haben, kann ich ja noch verstehen, dass gibt einem sicher unglaublich viel trotz aller Belastungen. Aber schwanger sein?! Dieses Gefühl, meinen Körper nicht für mich zu haben...
geplanten Kaiserschnitt
Was würde ein geplanter KS besser machen? Mehr Kontrollierbarkeit?
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ja, die Frage, ob man Kinder möchte oder nicht ist ja auch irgendwie die größte Entscheidung im Leben. Alles andere kann man ja mehr oder wenig rückgängig machen. Eine Beziehung kann man beenden bzw sich scheiden lassen, aus einer Wohnung ausziehen, ein Haus verkaufen, man kann auch in höherem Alter noch einen neuen Beruf ergreifen... Nur das Kind bleibt halt, wenn man sich einmal dafür entschieden hat.

Die körperlichen Dimension ist bei mir aber noch stärker ausgeprägt. Ich find die Vorstellung, ein neues Leben im Bauch zu haben echt gruselig. Ich kann nicht mal verstehen, wie man das nicht gruselig, ja, sogar schön finden kann. Dass man es schön finden kann, ein Baby zu haben, kann ich ja noch verstehen, dass gibt einem sicher unglaublich viel trotz aller Belastungen. Aber schwanger sein?! Dieses Gefühl, meinen Körper nicht für mich zu haben...

Was würde ein geplanter KS besser machen? Mehr Kontrollierbarkeit?
Und dann kommt ja auch noch die Angst dazu, dass das Kind vielleicht nicht mal gesund auf die Welt kommt. Angst vorm Versagen oder Angst davor in welche Welt es kommt. Manchmal hab ich das Gefühl, dass wir gar nicht soweit von einer Apokalypse entfernt sind 😅.
Da bin ich oft wieder eher dafür ein Pflegekind aufzunehmen. Denn wie Krava schon sagte, mir wird sehr oft gesagt, ich wäre eine tolle Mutter.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Was würde ein geplanter KS besser machen? Mehr Kontrollierbarkeit?
Es ist planbar und du weißt genau, was passiert. Sowas wie einen Geburtsstillstand oder Kristellern gibt es dabei nicht. Klar können dabei auch unvorhergesehene Dinge passieren, wie bei jeder Operation, aber wie bei jeder Operation wirst du im Vorfeld darüber aufgeklärt und kannst dich da seelisch und moralisch drauf vorbereiten.
Auch hat der Kaiserschnitt den Vorteil, dass die Gefahr einer späteren Inkontinenz oder Gebärmutterabsenkung wesentlich kleiner ist.

Allerdings gibt es natürlich auch Nachteile zur natürlichen Geburt. Die meisten hat dann das Kind zu tragen, das beim geplanten Kaiserschnitt ja "vor der eigentlichen Zeit" geholt wird. Und natürlich die Stigmatisierung in der Gesellschaft.
UND man läuft dann halt zeitlebens mit einer größeren Narbe herum. Während die natürliche Geburt quasi spurenlos wieder zurückgehen kann, hat man die Kaiserschnittnarbe halt garantiert.

Schmerzlich schenkt sich beides wenig. Bei der natürlichen Geburt hast du die Schmerzen auf einen Haufen gebündelt, beim Kaiserschnitt auf die zwei Wochen danach verteilt.

Gibt halt für alles Pro und Contra
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #18
Ich kann nicht mal verstehen, wie man das nicht gruselig, ja, sogar schön finden kann.
Ich glaube, man wächst da oft einfach hinein, Schwangerschaft ist ja ein Prozess. 🙂

Aber ja, ich finde den Gedanken manchmal regelrecht absurd, dass da drei Menschen in mir gelebt haben. 😅 Ich kann mir das auch gar nicht mehr vorstellen, habe komplett vergessen, wie sich das alles anfühlt (auch wenn ich noch weiß, dass ich viele Schmerzen hatte 😮‍💨). Heute schaue ich den Kindern beim Großwerden zu, beobachte ihre Persönlichkeiten.

Ich kann jede Frau verstehen, die das alles nicht erleben will. Allerdings denke ich mir auch, dass all das Unbekannte, der Kontrollverlust, die Verlagerung des Fokus eine großartige Erfahrung sein können. 🙂

Ich hatte vor dem ersten Kind große Angst vor Verletzungen und vor den Geburtsschmerzen. Ich dachte, ich würde das niemals schaffen und obendrein mein Sexleben zerstören.

Da ich aber nie die Wahl eines Kaiserschnitts hatte, hieß es für mich: roll with it. Und das tat ich. Trotz Ängsten. 🙂
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #19
Najaaaaa... Also mein Kind wurde schon ganz schön raus gedrückt, beide Ärzte auf mir gestemmt beim Kaiserschnitt. Am nächsten Tag haben sich meine Rippen blau angefühlt. :tentakel:
Das Gefühl eines Menschen fand ich schon anfangs merkwürdig. Als wir beim ersten Ultraschall waren, sagte ich zur Gynäkologin: das sieht aus wie ein echtes Baby. Und sie so: das ist ein echtes Baby. :grin: Wenn ich es vergleiche zu vor ein paar Jahren als die Angststörung ihren Höhepunkt hatte, dann hatte ich damals mehr Ängste vor Krankheiten als dass ich es jetzt komisch fand oder eine Art Kontrollverlust spürte, dass das Kind in mir wächst. Meine Vermutung ist, dass man da mehr Angst vor dem Leben mit Kind hat und dass das Kind und die Schwangerschaft irreversibel sind als vor der Schwangerschaft an sich. Zumindest für mich wäre das die schlüssigere Erklärung.

Edit: zum Körperlichen kann ich wenig sagen. In der gesamten Schwangerschaft habe ich wenig zugenommen und sah schon nach knapp zwei Wochen wieder aus wie vorher. Mein Bauch lässt manchmal noch vermuten, dass da ein Baby drin war, ist noch alles bisschen weich, aber insgesamt nach knapp 5 Monaten total im Rahmen.

Obwohl ich körperlich so aussehe wie vorher, mag ich meine Kaiserschnittnarbe nicht. Ich fühle mich damit null wohl. Das liegt aber wahrscheinlich mehr daran, weil ich noch nicht in der Mutterrolle zu 💯 Prozent angekommen bin. Mir fällt es schwer, das zu erklären, aber da spielen sehr viele Gefühle mit rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer82687  Meistens hier zu finden
  • #20
Für mich war auch lange klar, ich möchte nicht schwanger sein. Ich habe idR auch doppelt verhütet, damit ich bloß nicht schwanger werde. Weder haben die Rahmenbedingungen (finanziell, WG-/Studentenleben) gepasst, noch wollte ich die körperlichen Veränderungen wie Gewichtszunshme, Dehnungsstreifen etc. Lag auch daran, dass ich als Kind übergewichtig war und deshalb gemobbt wurde und es als Erwachsene endlich geschafft hatte schlank und sportlich zu sein. Da freiwillig wieder zuzunehmen war für mich lange undenkbar. Die Gedanken, dass es schon genug Menschen gibt, nicht absehbar ist, wie das mit dem Klima weiter geht, gefühlt ständig nur eine Katastrophe die nächste jagt und es nur eine Frage der Zeit ist bis es einfach überall knallt, sind bei mir auch immer präsent. Ich kann alle Gedanken hier, warum man nicht schwanger sein will völlig nachvollziehen und finde es sehr gut, dass jeder es für sich entscheiden kann. Ich kann auch immer die Personen null nachvollziehen, die anderen bei so etwas immer rein reden wollen. Da hat einfach niemand etwas mitzureden.

Mein Partner hat allerdings einen starken Kinderwunsch und mit ihm haben sich dann auch die Rahmenbedingungen geändert und ich bin vom Kopf in den letzten Jahren auch die Unsicherheiten aus der Kindheit los geworden. Ich hätte allerdings trotzdem eher eine Adoption oder ein Pflegekind bevorzugt.

Ich muss sagen, dass ich dafür, dass ich eben so lange absolut nicht schwanger sein wollte bisher psychisch ganz gut mit der Schwangerschaft klar gekommen bin. Schön finde ich schwanger sein trotzdem absolut nicht, muss ich ehrlich sagen. Ich mag meinen Körper für mich alleine. Irgendeine Art von Euphorie hatte ich zu keinem Zeitpunkt. Aber sowas wie ein Runners High habe ich auch immer vergeblich gesucht beim joggen. Vermutlich ist das bei vielen anders ausgeprägt und sie erleben eine Schwangerschaftwirklich als schön. Ich wurde auch schon gefragt, ob ich mich auf die Geburt freue. Ähm nein, ich freu mich auf die Zeit danach, wenn das Baby da ist, aber auf was genau soll ich mich bei der Geburt freuen? Dafür sehe ich das Ganze nicht rosarot genug. Es gibt ist einfach nicht absehbar ob es eine leichte oder komplikationsreiche Geburt wird.

Ich neige auch zu Ängsten und Zwängen/Zwangsgedanken, hatte mich da aber bisher in der Schwangerschaft gut im Griff. Vor der Geburt habe ich großen Respekt, aber auch da versuche ich mich jetzt in den letzten Wochen nicht verrückt zu machen. Es lief bisher was das Kind betraf alles ohne Komplikationen, da hoffe ich jetzt einfach, dass mein Körper dann auch alles für die Geburt mitbringt. Es gibt nun ja auch kein zurück. Ich habe mich ja dafür entscheiden können, sowohl das ob, als auch das wann, worüber ich sehr sehr froh bin.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
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  • #21
Ich habe die Kinder übrigens nie als Fremdkörper empfunden. Ich war oft von der Schwangerschaft genervt, ich war 9 Monate wirklich krank, mir ging es nie so schlimm, wie in diesem 2* 9 Monaten und ich will auch nicht nochmal schwanger werden. Aber dennoch fand ich es immer richtig, richtig toll das Kind in mir zu spüren.
Mir half das Wissen, dass die Scheiße maximal 9 Monate dauert. Dann hat man den Körper wieder für sich (wenn man nicht stillt).
Nicht alles kann man in einer Schwangerschaft planen, vieles aber verstehen. Und wenn man Dinge versteht, dann machen sie auch nicht mehr ganz so viel Angst. Und ja, ein KS ist 20-30 Minuten extrem, weil man im wachen Zustand vor 20 Leuten auf dem Tisch liegt aber dann ist auch das vorbei.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #22
Allerdings gibt es natürlich auch Nachteile zur natürlichen Geburt. Die meisten hat dann das Kind zu tragen, das beim geplanten Kaiserschnitt ja "vor der eigentlichen Zeit" geholt wird. Und natürlich die Stigmatisierung in der Gesellschaft.
Off-Topic:
Wer wird deshalb stigmatisiert? Die Mutter? Das Kind? Kaiserschnitte sind wirklich nichts ungewöhnliches, im Gegenteil: 2021 kam fast jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt!
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #23
Off-Topic:
Wer wird deshalb stigmatisiert? Die Mutter? Das Kind? Kaiserschnitte sind wirklich nichts ungewöhnliches, im Gegenteil: 2021 kam fast jedes dritte Kind in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt!
Trotzdem wird man als Mutter mit Wunsch-KS oft seltsam angeguckt und man darf sich anhören, dass man den leichten Weg gewählt hat. Aber es zwingt einen ja niemand "zuzugeben" dass es ein Wunsch -KS war. Ich tue das heute außerhalb des Internets zumindest nicht und sage einfach, dass das Kind halt falsch rum lag und gut ist.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Ich wurde von meiner esoterischen Mutter extrem gedrängt keinen KS zu machen. Dies sei eine "Vergewaltigung des Körpers". Das ist eine gängige Haltung im esoterischen/antroposophischen Universum.
Ich ärgere mich im Nachhinein keinen KS gemacht zu haben. Ich habe 2 natürliche Geburten erlebt und beide waren Horror. Insbesondere Nr2 hat mich nachhaltig traumatisiert. Ich denke ein KS wäre die bessere Wahl gewesen.
Heute wäre ich stark genug mich nicht mehr bedrängen zu lassen.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #25
Ah okay, jetzt verstehe ich, wie ihr das meint. Wobei ja jeder KS begründet ist und "ich habe Angst vor der natürlichen Geburt" ein genauso valides Argument wie Beckenendlage oder was auch immer sei sollte. Aber stimmt, da haben einfach viele Leute eine Meinung zu und teilen die auch gerne (ungefragt) mit. Ist bei der Frage "Stillen: ja oder nein? Und wenn ja, wie lange?" ja leider genauso, wenn nicht gar noch dogmatischer. :schuettel:
 
G
Benutzer211230  (30) Ist noch neu hier
  • #26
Ich muss zugeben das ich diese Angst/Panik Schwanger zu sein manchmal durchaus auch habe.

Dabei trage Ich eine Gynefix und bestehe eigentlich (fast) immer aufs Kondom.

Trotzdem hab ich während meiner letzten Beziehung und auch danach immer wieder Schwangerschaftstests gemacht obwohl es immer komplette Geldverschwendung war.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #27
Ah okay, jetzt verstehe ich, wie ihr das meint. Wobei ja jeder KS begründet ist und "ich habe Angst vor der natürlichen Geburt" ein genauso valides Argument wie Beckenendlage oder was auch immer sei sollte. Aber stimmt, da haben einfach viele Leute eine Meinung zu und teilen die auch gerne (ungefragt) mit. Ist bei der Frage "Stillen: ja oder nein? Und wenn ja, wie lange?" ja leider genauso, wenn nicht gar noch dogmatischer. :schuettel:
Wobei es nicht mal Angst sein muss. Bei mir war es primär das Gefühl von."ich will das nicht" und habe auch wirklich absolut nicht das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. Also selbst "Angst" war dann schon eine Lüge. Mein Körper gehört mir sollte eben vollumfänglich auch in der Geburtshilfe gelten. Tut es aber nicht.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #28
Ah okay, jetzt verstehe ich, wie ihr das meint. Wobei ja jeder KS begründet ist und "ich habe Angst vor der natürlichen Geburt" ein genauso valides Argument wie Beckenendlage oder was auch immer sei sollte. Aber stimmt, da haben einfach viele Leute eine Meinung zu und teilen die auch gerne (ungefragt) mit.
Ach, es ist nicht nur das. Es sind die vielen kleinen bewerteten Kleinigkeiten.
Beispiel Geburtsvorbereitungskurs (den man ja durchaus auch mit KS macht, weil da geht es ja auch viel um Babyversorgung und die ersten Wochen nach der Geburt). Lang und breit wurde die natürliche Geburt und wie das Kind sich dabei im Becken dreht besprochen. Ich frag nach Kaiserschnitt. O-Ton die Hebamme des Kurses: "Ja, das besprechen wir jetzt nicht, das passiert sowieso niemandem von Ihnen, Sie schaffen das alle sicher so".

Es gibt sowas wie einen unausgesprichenen Wettbewerb unter Schwangeren, den diejenige gewinnt, die die Geburt am leichtesten mit den wenigsten Schmerzmitteln am besten daheim in fünf Minuten im Badezimmer oder so schafft. (Bevor das falsch ankommt: Ich gönn jeder Schwangeren eine leichte Geburt und auch eine Hausgeburt :zwinker: )
Und da bist du halt als "Frau mit geplantem Kaiserschnitt" der designierte Verlierer :tentakel:
Najaaaaa... Also mein Kind wurde schon ganz schön raus gedrückt, beide Ärzte auf mir gestemmt beim Kaiserschnitt. Am nächsten Tag haben sich meine Rippen blau angefühlt. :tentakel:
Bei einem geplanten Kaiserschnitt? :what:
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #29
Ich muss zugeben das ich diese Angst/Panik Schwanger zu sein manchmal durchaus auch habe.

Dabei trage Ich eine Gynefix und bestehe eigentlich (fast) immer aufs Kondom.

Trotzdem hab ich während meiner letzten Beziehung und auch danach immer wieder Schwangerschaftstests gemacht obwohl es immer komplette Geldverschwendung war.
Das kennen sicher viele. Mir ging es aber eher um einen anderen Punkt mit dem Thread. Ich habe keine Angst, dass die Verhütung versagt, ich stelle mir schwanger sein furchtbar vor. Das ist mit Tokophobie gemeint.
 
thraca
Benutzer182699  (33) Öfter im Forum
  • #30
Ich weiß nicht so recht, ob ich es als "Angst" bezeichnen würde, es ist mehr eine Art abgestoßen sein, Fluchtinstinkt, auch wenn es mir total leid tut, das so zu schreiben. Aber ja, ich habe schon auch Angst davor, schwanger zu werden und würde es passieren, wäre es für mich keine Option, das Kind zu bekommen.

Ich hege große Bewunderung für alle Frauen, die das vollbringen und finde es auf einer abstrakten Ebene sehr... wie soll ich sagen, mächtig, archaisch, das Leben schlechthin eben, beneide irgendwo die Erfahrung und Frauen, die sowas schaffen, die Beziehung zum Kind usw. usf. Ich habe da riesen Respekt vor und komme mir ehrlich gesagt manchmal ein bisschen minderwertig neben Frauen vor, die das "durchgestanden" haben. Für mich ist es schon primär ein Durchstehen, die Vorstellung, dass diese Frauen das auch alles irgendwo (so insgesamt betrachtet) als schön empfunden haben, fällt mir nicht ganz so leicht. Rein auf Schwangerschaft und Geburt bezogen, meine ich.

Aber wenn es um meinen eigenen Körper geht, dann empfinde ich die Natur an dieser Stelle als verboten übergriffig und hier bin ich extrem froh, dass es die Möglichkeit gibt, absolut gegen die Natur selbst zu entscheiden.

Ich kann nicht sagen, woher das kommt, ich habe das schon als Kind so empfunden. Geburtsszenen in Filmen oder Paarungsszenen in Naturdokus fand ich schon immer schlimm, habe das stets als Vergewaltigung, Ausgeliefertsein, Gewalterfahrung, Opfer eines Verbrechens werden eingeordnet. Und ich fand es schon immer so extrem unfair, dass Nachwuchs bekommen den weiblichen Mitgliedern einer Spezies zufällt und dass ich weiblich bin und sowas von mir erwartet wird (was in meiner Realität ja zum Glück tatsächlich nicht der Fall ist, von der Gesellschaft irgendwo mal abgesehen).

Und bei den Menschen wollen dann noch so viele andere mitbestimmen (z. B. Religion) und man ist ihnen zum Beispiel bei der Geburt ausgeliefert, einfach Horror (ey diese Filmszenen, in denen die Frau da hilflos liegt und ihr alle zwischen die Beine glotzen, ich kann das irgendwie nicht als nüchtern medizinisch notwendig betrachten, kann sowas kaum anschauen). Man wird irgendwie so ein Objekt der Öffentlichkeit als Schwangere (oder auch nur als Frau), so empfinde ich das jedenfalls von außen.

Ich finde es zum Beispiel auch extrem widerlich, wenn Leute vor Abtreibungskliniken demonstrieren und solche Sachen (am besten sollen sie noch die Kinder von Vergewaltigern zur Welt bringen). Oder auch diese abwertenden Kommentare über Frauen, die einen Wunschkaiserschnitt wollen. Wie kann man sich anmaßen darüber bestimmen zu wollen, was mit den Körpern anderer Menschen geschieht? Auch hier empfinde ich das wieder als Versuch der Vergewaltigung, ich kann das gar nicht in Worte fassen, wie abstoßend ich das finde.

Ansonsten sind auch meine Probleme damit: Kontrollverlust, die (nachhaltige) Veränderung des eigenen Körpers (mit dem ich sowieso schon Probleme habe, ich denke nicht, dass eine Schwangerschaft und Geburt da zuträglich wären) und ich hatte auch noch nie einen Kinderwunsch. Den Parasitengedanken kann ich auch nachvollziehen, auch wenn der nicht ganz so stark ist. Da habe ich eher die Vorstellung, dass man sich eins mit dem Kind fühlt und es im eigenen Körper in Sicherheit wägt, es vielleicht eher schwer ist, das Kind dann der Außenwelt auszusetzen.

Ach ja, und auch ein großer Punkt für mich: Einmal für ein Kind entschieden, war es das, lebenslange Entscheidung. Ich tue mich so schon schwer damit, Entscheidungen zu treffen, ich würde es wahrscheinlich nie zu dieser Entscheidung schaffen.
 
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