Torschlusspanik - wie kann man zufrieden werden?

[Benutzer193678 (33)]

Liebe Leute!

Vielleicht habt ihr Tipps für mich.
Fühle mich momentan so einsam und unzufrieden. Ich bin Anfang 30, single, habe wenige Freunde um mich herum, die Zeit haben etwas zu unternehmen. Mir fehlt die Verbundenheit extrem,..alle anderen leben ihr Leben, in denen ich nur eine untergeordnete Rolle spiele.
Ich nutze Online Dating und unternehme hin und wieder was, um evtl auch einen Partner kennenzulernen. Irgendwie passt es nie mit den Männer und ich werde immer ungeduldiger, unzufriedener und zweifle daran, dass das überhaupt was wird. Die Torschlusspanik wird immer größer und ich merk dass ich das Leben nicht genieße. Es belastet mich sehr, dass alle anderen scheinbar haben was ich mir schon ewig wünsche - und bei mir will es nicht funktionieren.
Wie seit ihr damit umgegangen?
Danke im Voraus!

 

[Benutzer]

Hattest Du denn schon Dates/Beziehungen und wenn ja, wie hast Du die Männer da kennengelernt und woran ist es da letztlich gescheitert ?

 

[Benutzer193678 (33)]

Ja die letzte hab ich beendet, da ich nur freundschaftliche Gefühle hatte und dachte, so eine Beziehung ist nicht das richtige. Im Nachhinein tuts mir ein bissl leid, da ich nun ganz allein bin und seitdem auch keinen Passenderen kennengelernt hab. Ansonsten nur Männer, die im Endeffekt keine Beziehungen wollten.

 

[Benutzer]

Wie versuchst Du denn, Männer kennenzulernen ? Du müßtest schon ein bisßchen mehr schreiben, wenn Du konkrete Tippsa haben willst.

 

[Benutzer59943 (43)]

Was ist denn der Grund dafür, dass du kaum Freunde hast?
Oder warum haben diese Freunde nie Zeit für dich? Und wie können es dann Freunde sein? Wodurch seid ihr verbunden, wenn nicht durch gemeinsame Zeit?

Und wie verbringst du Zeit alleine? Auch ein Partner hat nicht 24/7 Zeit für dich.

Also wie holst du dir Impulse ins Leben?
Hobbys? Reisen? Was für Erfahrungen hast du zum Beispiel in den letzten 6 Monaten deines Lebens gemacht?

Ich bin 10 Jahre älter als du und hab die besten Erfahrungen meines Lebens in den letzten 10 Jahren als Single-Frau gemacht. Und ich hätte es nicht anders haben wollen.
Klar fehlt mir auch manchmal ein Partner an meiner Seite, aber ich genieße auch meine Unabhängigkeit. Ich bin frei, darf tun und lassen was ich will. Siehst du das so negativ? Kannst du daraus nicht mehr machen?

 

[Benutzer136760]

Worauf bezieht sich denn die Torschlusspanik und wieso hängst du alles an einem Partner auf?

Die anderen leben ihr Leben eben weil sie es leben und nicht auf jemanden warten, damit sie es leben können.

 

[Benutzer188960]

Mir geht es ähnlich wie Krava. Ich hatte allerdings nie das Bedürfnis eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen. Ich bin fünffache Tante und das reicht mir. Ich fahre meine Familie besuchen, wann immer es geht. Freunde habe ich auch nicht viele in unmittelbarer Nähe, aber sie sind da, auf der Welt verstreut. Die kann ich jederzeit besuchen. Ansonsten habe ich mich mit ein paar Kollegen über die Jahre angefreundet, mit denen ich hin und wieder etwas unternehme. Du könntest z.B. auch in einen Sportverein oder Dich anderen Gruppen anschließen. Dort lernt man neue Leute kennen und ihr teilt ein Hobby.
Ich habe über die Jahre so einige Hobbies für mich entdeckt. Ich habe mir das Häkeln beigebracht, lese gern und viel, diverse Basteltechniken, etc. Falls Du gern singst, kannst Du Dich auch einem Chor anschließen. Also es gibt so viel Möglichkeiten.
Du musst nur aus der Phase raus, in der Du Dich befindest. Erzwingen kannst Du sowieso keine Beziehung.
Ich wundere mich auch immer, warum manche Menschen von einer Beziehung in die nächste schlittern und immer ist es die große Liebe, während ich viele Männer für mich nicht als interessant und begehrenswert empfinde. Aber so ist es nun einmal. Ich suche aber auch nicht aktiv. Entweder das Schicksal schlägt zu oder eben nicht. Ich denke man muss lernen, sich mit seiner Situation abzufinden und trotzdem ein zufriedenes Leben führen.

 

[Benutzer32843 (37)]

Ich habe auch immer mal wieder Torschlusspanik, weil ich eigentlich gerne Kinder hätte. Bisher aber keinen Mann gefunden, der mir genügend gefällt.
Es geht aber eigentlich darum: dein Leben sollte Spass machen und erfüllt sein, auch ohne Partnerschaft. Ich habe viele Freunde, enge familiäre Beziehungen, mehr Hobbies als ich Zeit dafür habe, und einen tollen Job (meistens). Ich stehe am Morgen auf und bin zufrieden, und gehe abends zufrieden ins Bett. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich auch ein glückliches Leben haben werde, sollte sich nicht in den nächsten Jahren noch eine Beziehung ergeben. Und zwar so weit, dass ich auch gar nicht aktiv suche, es ist mir den Aufwand schlicht nicht wert.

 

[Benutzer186417 (47)]

weil ich eigentlich gerne Kinder hätte.

Wäre co-parenting allenfalls eine Option für Dich?
Ich will es nicht schönreden, aber eine Möglichkeit ist es am Ende halt schon.

 

[Benutzer182523 (35)]

Wäre co-parenting allenfalls eine Option für Dich?
Ich will es nicht schönreden, aber eine Möglichkeit ist es am Ende halt schon.

Off-Topic:
sie ist doch erst 31 alleine in einem Jahr kann so viel passieren.

 

[Benutzer186417 (47)]

sie ist doch erst 31

ProximaCentauri, an die das gerichtet war, ist etwas älter.
Aber auch noch nicht problematisch alt für Kinder.

 

[Benutzer77893]

Irgendwie passt es nie mit den Männer und ich werde immer ungeduldiger, unzufriedener und zweifle daran, dass das überhaupt was wird. Die Torschlusspanik wird immer größer und ich merk dass ich das Leben nicht genieße. Es belastet mich sehr, dass alle anderen scheinbar haben was ich mir schon ewig wünsche - und bei mir will es nicht funktionieren.
Wie seit ihr damit umgegangen?
Danke im Voraus!

Hmm, erstmal solltest du dir klar werden was du wirklich willst. Denn ein Partner hilft dir ja nicht automatisch bei deiner Torschlusspanik.
Zweitens, solltest du ganz schnell den Glauben verlieren, nur du hättest diese Problem und es gebe dafür nur eine Lösung.
Denn oh Wunder es geht allen so, die meisten Singles hätten nix dagegen endlich den richtigen Partner zu finden. Sie gehen aber wesentlich lockerer damit um, in ihrem Leben auch andere Weg/Lösungen zu akzeptieren. Das geht aber nur wenn du ersteres kennst, was du wirklich willst. Nicht dein Ziel ist das Ziel deines Lebens, sondern den Weg dahin.
Und drittens das Gras erscheint immer Grüner bei Anderen. Aber der Schein trügt! Ich habe mir auch zu sehr nur ein Partner gewünscht, jetzt allerdings mach ich mir eher Vorwürfe etwas vielleicht zu sehr gewollt zu haben, was nicht gepasst hätte. Nur weil ich nicht wusste was ich will und es eigentlich immer noch nicht weis - naja doch so eine Beziehung nicht nocheinmal.

Es gibt halt Dinge die man akzeptieren muss, Dinge die sich mit Hartnäckigkeit ändern lassen und Ding den man den Freiraum fürs leben/erleben geben sollte. Aber zu glauben niemanden mehr zu finden, solltest du nicht akzeptieren, sondern den Freiraum geben. Ganz anders bei der Frage was du wirklich willst, dise Frage zu beantworten solltest du hartnäckig hinterher sein und dafür auch Kompromiss drumherum erlauben.

Was ich sagen möcht ist, lass dich mehr von deinen Gefühlen leiten, als von deinen festen Vorstellung dies allein könnte dich nur glücklich machen.

 

[Benutzer186405 (53)]

8 8catie9 hast DU denn einen Kinderwunsch? Eine Torschlusspanik kenne ich dem Wortsinn nach nicht, das kann ich mir fast nur bzgl. Kinderwunsch vorstellen, ich würde es eher die Ernüchterung des Lebens nennen.

 

[Benutzer32843 (37)]

Wäre co-parenting allenfalls eine Option für Dich?
Ich will es nicht schönreden, aber eine Möglichkeit ist es am Ende halt schon.

Off-Topic:
Eher nein. Bei mir kommt dazu dass ich für eine Schwangerschaft meine ganzen Medikamente, die mir überhaupt ein Leben mit vernünftiger Lebensqualität ermöglichen, absetzen müsste. Würde dann heissen, dass ich die x Monate vermutlich recht am Arsch wäre. Würde dann auch heissen, dass ich danach erst mal wieder ein halbes Jahr mich durchseuchen müsste, bevor ich wieder auf dem Damm wäre (mit zusätzlich Baby). Zudem sind halt jederzeit irgendwelche Krankheitsschübe möglich. Heisst dementsprechend auch, dass es das Ganze wirklich "Wert" sein müsste, und ich vermutlich wesentlich mehr Unterstützung bräuchte als einfach n Co-Parent. Das spricht auch gegen z.B. Samenspende als Singlefrau oder ähnliche Ideen. Ist auch das Risiko für meine Gesundheit halt irgendwie nicht so wert. Wenns sich noch ergibt mit Partnerschaft etc., dann nehme ich das gern, und wenn nicht, bin ich glückliche Tante.

 

[Benutzer44981]

Mir geht es ein Stück weit ähnlich, wie dir: Mitte 30, Single, relativ wenige Freunde und ein Umfeld, das zu einem großen Teil mit Nestbau, Familiengründung, usw. beschäftigt ist und sich somit weiterentwickelt, während ich in meiner Situation festsitze.

Lange habe ich auch von einem "spießigen" Leben mit Frau und Kindern im Eigenheim geträumt - ohne jemals den ersten Schritt zu schaffen und wenigstens mal eine Partnerin zu finden. Und der Zeitdruck wurde größer, weil ich auch kein alter Vater sein wollte. (40 war meine persönliche Obergrenze zum Vater werden)
Inzwischen wäre die Zeit schon sehr knapp. Ich müsste bald eine Partnerin finden und damit auch gleich den Volltreffer landen, dass wir tatsächlich nach ein paar Jahren eine Familie gründen können.

Aber inzwischen will ich das überhaupt nicht mehr. Eine Partnerin hätte ich schon noch gerne. Aber Kinder will ich nicht mehr haben, weil ich ihnen das, was ihnen in der Zukunft und in diesem Staat so alles droht (Klimawandel, Sicherheitslage, kinderfeindliche Rentokratie Deutschland, usw.), einfach nicht antun will.
Das hat den Zeitdruck natürlich verringert - auch wenn ich nach wie vor gerne mal lieben und geliebt werden würde. Aber dafür bin ich jetzt noch planloser als zuvor und habe keine Idee, wie ein ein schönes, zufriedenstellendes Leben ohne Kinder aussehen könnte. Ich weiß nicht, ob das wirklich so viel besser ist, als die vorherige Torschlusspanik.

Gegen noch größere Einsamkeit helfen mir das Bouldern (in der Boulderhalle treffe ich immer nette Leute) und Gruppenreisen. Aber neue Freunde oder gar eine Partnerin habe ich da auch (noch) nicht gefunden...

 

[Benutzer186417 (47)]

(in der Boulderhalle treffe ich immer nette Leute)

Mein personalisierter Tipp für Dich
(Vielleicht schon mal geschrieben?)
Mit Deinen Kletterskills:
Gewöhne Dich an/erlerne das "Trad" Klettern draussen, und wenn Du dann eine mitnimmst, Du einer alpinen Route/Gratkletterei vorsteigst und ihr die Sicherungen so platzierst, dass das Seil immer so schön von oben kommt wie möglich (das braucht etwas Erfahrung/Skill), dann ist sie in vielen Fällen Dein.
Es funktioniert wirklich.
Ich ging eine Zeit lang immer wieder mal mit (wechselnden) Frauen auf einfache bis mittlere Hochtouren. Wenn ich einer Stufen ins Eis schlug, wo sie mit den Steigeisen unsicher war, war sie hin und weg, aber richtig und dauerhaft.
Was es genau ist, weiss ich nicht. Aber das Gefühl, dass Du ihr Sicherheit gibst, spielt sicher eine grosse Rolle.