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Benutzer188201 (29)
Ist noch neu hier
- #1
Halloooo 
ich, m, 26, wohne in einer großen WG und vor einigen Monaten ist ... nennen wir sie Lisa eingezogen.
Ich habe direkt gemerkt, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle und nach nur wenigen Wochen haben wir uns dann das erste Mal geküsst und hatten auch Sex.
Seitdem haben wir bis heute fast jede Nacht, die wir beide in der WG waren, in ihrem oder meinem Zimmer verbracht.
Sie hat, noch bevor wir etwas miteinander hatten, gesagt, dass sie sich die ideale Beziehung polyamor vorstellt und auch, dass sie bisexuell ist.
In meiner WG wohnt u.a. noch eine weitere Mitbewohnerin, nennen wir sie Vanessa. Auch Vanessa ist bisexuell.
Vanessa und Lisa kamen von Vornherein sehr gut miteinander aus.
So gut, dass ich mich oft wie Luft gefühlt habe, wenn wir mal etwas zu dritt unternommen haben. Dieses Gefühl begleitet mich in der Liebesbeziehung generell regelmäßig. Dies ist aber auch manchmal der Fall, wenn andere Menschen die dritte Person sind.
Jedenfalls haben wir, ca. einen Monat nachdem wir etwas miteinander hatten, als WG einen Zelturlaub gemacht. Die ganze WG wusste zu dem Zeitpunkt dann auch von uns beiden.
Von Anfang an fühlte ich mich hier von Lisa wie Luft behandelt. Jegliche Annäherungs- und Zuneigungsversuche wurden hart von ihr abgewiesen. Auch zeigte sie mir keinerlei liebevolle Gesten oder Worte oder ähnliches, wenn wir uns in einer Gruppe mit den anderen und nicht allein aufhielten.
In solchen Momenten fühle ich mich wenig wertgeschätzt und es tut mir sehr weh. Das habe ich ihr seitdem auch schon einige Male gesagt und da sie daran arbeitet ist es mittlerweile auch ein wenig besser geworden. Sie sagt aber auch, dass meine Eifersucht sie belastet.
Aus Frust vor den schmerzhaften Zurückweisungen habe ich mir an dem Abend ein wenig die Kante gegeben. Hat natürlich überhaupt nicht geholfen. Es hat mir einfach so weh getan die beiden die ganze Zeit tanzen und rumblödeln zu sehen. Aber in dem Moment direkt ansprechen konnte ich sie auch nicht.
Später am Abend, ich war schon sehr betrunken, hat Lisa mir dann erzählt, dass sie mit Vanessa rumgemacht hat. Sex hatten sie keinen.
Ich weiß leider nicht mehr, wie ich in dem Moment reagiert habe. Scheiß Alkohol.
Im Schnelldurchlauf jetzt der Rest:
Es gab viel Streit und viele Tränen. Vanessa hat sich in Lisa verliebt. (ist schon fast eine Komödie eigentlich aber für mich halt ein einziges Drama).
Lisa hat in einem Gespräch gesagt, dass sie sich für mich entschieden hat und sowieso, dass das ganze dumm von ihr war.
Mein Vertrauen zu ihr ist trotzdem sehr geschädigt. Wir haben etliche Male über die Sache gesprochen aber sie sieht keine Schuld bei sich. Sie sagt, ich hätte Signale gesendet, dass das für mich OK wäre.
Ich hatte ihr tatsächlich im vorhinein gesagt, dass ich das Konzept der Polyamorie verstehe. Und ich hatte ihr gegenüber zuvor auch angemerkt, dass ich bei den beiden eine Anziehung spüre. Ich konnte zu dem Zeitpunkt jedoch keine Grenzen setzen, weil alles so neu und schnell und chaotisch für mich war.
Für mich bedeutet gerade so ein Beziehungskonzept auch, in dieser Situation mit mir liebevoller und respektvoller umzugehen.
Seitdem besteht eine Spannung bei uns dreien.
Wochen nach dem Vorfall und ein paar Tage nach Lisas Geburtstag hat sie mir gesagt, Vanessa wolle sie "zum Essen ausführen".
Das hat mich direkt wieder getriggert aber in dem Moment habe ich es noch nicht artikulieren können. Ich bin ein sensibler Mensch und deswegen hat mich das die ganze Nacht dann aber nicht schlafen lassen.
Ich habe Lisa danach gesagt, dass mich das verletzt hat und ich ihr Verhalten manchmal sehr rücksichtslos finde. Für sie hat das Ganze jedoch immer etwas mit "Freiheit" zu tun. Generell tut sie sich sehr schwer damit, Dinge, die ich anmerke, anzunehmen. Wenn sie Dinge anmerkt, dann zeige ich stets Verständnis und versuche so gut es geht, auf sie einzugehen. Aber auch hier arbeitet sie an sich, wenn die Schritte auch klein sind.
Als die Wunde einigermaßen verheilt war, habe ich mich im Internet sehr mit dem Poly-Thema beschäftigt. Aus dem Kreis meiner Freundinnen und Freunde gibt es leider niemanden, der bzw. die einen solchen Lebensstil pflegt.
Ich wollte versuchen, mich dem Thema zu öffnen.
Als ich ein paar Mal Lisa von meiner Recherche erzählt habe, hat sie mir versichert, dass ich ihr "reiche" und ich mir keine Gedanken über die Polyamorie mehr machen soll.
Das hat mich schon sehr beruhigt.
Außerdem hat Vanessa sich nun, nach einigen Monaten, dazu entschieden auszuziehen.
Ich habe trotzdem jedes Mal, wenn Lisa trinkt und feiert, egal ob mit mir oder ohne mich, extreme Angst, das noch einmal zu erleben.
Mir fällt gerade ein, dass ich ihr das auch einmal so sagen kann. Manchmal ist es jedoch wie ein Minenfeld für mich in solchen Gesprächen, da sie oft sehr launisch ist. Das sagt sie auch selbst über sich.
Ich frage mich, ob ich ihr Folgendes sagen darf:
Ich brauche die Sicherheit, dass so etwas nicht noch einmal passiert, ohne dass du vorher mit mir darüber sprichst.
Eigentlich habe ich kein Problem, Dinge anzusprechen, aber da sie sehr schnell zornig reagiert, hat sich das leider entwickelt bei mir.
Zum Beispiel auf meinen Vorschlag, eine Nacht in der Woche jeweils alleine zu verbringen. Oder als ich meinte, ich fühle mich nicht mehr wohl in der WG und schaue mich nach anderen WGs um. (ich habe jedoch beschlossen, hier erstmal wohnen zu bleiben).
Ich merke gerade, dass eine solche Reaktion oft dann kommt, wenn ich Abstand möchte.
In der WG ist übrigens auch der Christoph. Mit dem macht sie auch sehr viel und auch zu zweit und da waren auch ein, zwei Situationen, wo sie einfach nur auf seinem Bett saß und ich das sah und direkt einen Stich wie von einem Messer in der Bauchgegend verspürt habe.
Mir haben auch schon vier Menschen, die sich viel in der WG aufhalten bzw. hier auch wohnen, gespiegelt, dass sie es nicht OK und rücksichtslos mir gegenüber finden, wie nah Lisa dem Christoph ist.
Das bestätigt mich in meinen Gedanken, eventuell sehr verarscht zu werden. Verunsichert bin ich trotzdem.
Ich bin letztens zu Christoph gegangen und habe ihn auf die Spannungen zwischen uns beiden angesprochen und das hat geholfen. Ich mag ihn auch einfach als Menschen und vertraue ihm.
Ich grüble sehr sehr viel und bemerke, dass ich oft Gedanken über Lisa habe, die nichts mit Liebe zu tun haben.
Generell bin ich regelmäßig unglücklich in dieser Liebesbeziehung.
Kurz nach der Sache mit Vanessa habe ich Lisa einmal gesagt: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn eine Beziehung schon so anfängt, sie auch genau so weitergeht." Sie meinte das wäre nicht fair von mir, meine Erfahrungen auf diese Beziehung umzumünzen. Ich habe, für mich gesagt, jedoch Recht behalten. Immer wieder tun mir kleinere oder größere Dinge weh.
In meiner Verunsicherung stelle ich mir oft die folgenden Fragen:
Passen wir überhaupt zueinander?
Versuche ich zu sehr, mich anzupassen?
Sollte ich an meinem Selbstwertgefühl arbeiten?
Tut sie mir generell einfach nicht gut?
Ich denke auch mal daran, Schluss zu machen, weil mich das Ganze so sehr emotional belastet.
Was mich abhält, ist auch Angst, ja. Angst, was dann mit der WG für mich wird, da sie stets wie eine Familie für mich war. Angst, dass Lisa mich (verbal) verletzen wird, weil die Emotion Wut eine große Rolle bei ihr spielt.
Und ich weiß, dass das verdammt schlechte Gründe sind, um in der Beziehung zu bleiben.
Gleichzeitig sind da auch viele schöne Momente. Sie schreibt und sagt mir oft sehr liebe Dinge. Sie berührt mich und schenkt mir sehr persönliche Dinge. Der Sex ist toll. Wir lachen viel zusammen und sie geht tatsächlich langsam immer mehr auf Dinge ein, die ich angesprochen habe.
Könnt ihr mir bitte Eure Meinungen hierzu sagen?
Und ein dickes Danke schonmal fürs lesen und dass ihr euch die Zeit für mich nehmt
Gruß,
Patrikk
ich, m, 26, wohne in einer großen WG und vor einigen Monaten ist ... nennen wir sie Lisa eingezogen.
Ich habe direkt gemerkt, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle und nach nur wenigen Wochen haben wir uns dann das erste Mal geküsst und hatten auch Sex.
Seitdem haben wir bis heute fast jede Nacht, die wir beide in der WG waren, in ihrem oder meinem Zimmer verbracht.
Sie hat, noch bevor wir etwas miteinander hatten, gesagt, dass sie sich die ideale Beziehung polyamor vorstellt und auch, dass sie bisexuell ist.
In meiner WG wohnt u.a. noch eine weitere Mitbewohnerin, nennen wir sie Vanessa. Auch Vanessa ist bisexuell.
Vanessa und Lisa kamen von Vornherein sehr gut miteinander aus.
So gut, dass ich mich oft wie Luft gefühlt habe, wenn wir mal etwas zu dritt unternommen haben. Dieses Gefühl begleitet mich in der Liebesbeziehung generell regelmäßig. Dies ist aber auch manchmal der Fall, wenn andere Menschen die dritte Person sind.
Jedenfalls haben wir, ca. einen Monat nachdem wir etwas miteinander hatten, als WG einen Zelturlaub gemacht. Die ganze WG wusste zu dem Zeitpunkt dann auch von uns beiden.
Von Anfang an fühlte ich mich hier von Lisa wie Luft behandelt. Jegliche Annäherungs- und Zuneigungsversuche wurden hart von ihr abgewiesen. Auch zeigte sie mir keinerlei liebevolle Gesten oder Worte oder ähnliches, wenn wir uns in einer Gruppe mit den anderen und nicht allein aufhielten.
In solchen Momenten fühle ich mich wenig wertgeschätzt und es tut mir sehr weh. Das habe ich ihr seitdem auch schon einige Male gesagt und da sie daran arbeitet ist es mittlerweile auch ein wenig besser geworden. Sie sagt aber auch, dass meine Eifersucht sie belastet.
Aus Frust vor den schmerzhaften Zurückweisungen habe ich mir an dem Abend ein wenig die Kante gegeben. Hat natürlich überhaupt nicht geholfen. Es hat mir einfach so weh getan die beiden die ganze Zeit tanzen und rumblödeln zu sehen. Aber in dem Moment direkt ansprechen konnte ich sie auch nicht.
Später am Abend, ich war schon sehr betrunken, hat Lisa mir dann erzählt, dass sie mit Vanessa rumgemacht hat. Sex hatten sie keinen.
Ich weiß leider nicht mehr, wie ich in dem Moment reagiert habe. Scheiß Alkohol.
Im Schnelldurchlauf jetzt der Rest:
Es gab viel Streit und viele Tränen. Vanessa hat sich in Lisa verliebt. (ist schon fast eine Komödie eigentlich aber für mich halt ein einziges Drama).
Lisa hat in einem Gespräch gesagt, dass sie sich für mich entschieden hat und sowieso, dass das ganze dumm von ihr war.
Mein Vertrauen zu ihr ist trotzdem sehr geschädigt. Wir haben etliche Male über die Sache gesprochen aber sie sieht keine Schuld bei sich. Sie sagt, ich hätte Signale gesendet, dass das für mich OK wäre.
Ich hatte ihr tatsächlich im vorhinein gesagt, dass ich das Konzept der Polyamorie verstehe. Und ich hatte ihr gegenüber zuvor auch angemerkt, dass ich bei den beiden eine Anziehung spüre. Ich konnte zu dem Zeitpunkt jedoch keine Grenzen setzen, weil alles so neu und schnell und chaotisch für mich war.
Für mich bedeutet gerade so ein Beziehungskonzept auch, in dieser Situation mit mir liebevoller und respektvoller umzugehen.
Seitdem besteht eine Spannung bei uns dreien.
Wochen nach dem Vorfall und ein paar Tage nach Lisas Geburtstag hat sie mir gesagt, Vanessa wolle sie "zum Essen ausführen".
Das hat mich direkt wieder getriggert aber in dem Moment habe ich es noch nicht artikulieren können. Ich bin ein sensibler Mensch und deswegen hat mich das die ganze Nacht dann aber nicht schlafen lassen.
Ich habe Lisa danach gesagt, dass mich das verletzt hat und ich ihr Verhalten manchmal sehr rücksichtslos finde. Für sie hat das Ganze jedoch immer etwas mit "Freiheit" zu tun. Generell tut sie sich sehr schwer damit, Dinge, die ich anmerke, anzunehmen. Wenn sie Dinge anmerkt, dann zeige ich stets Verständnis und versuche so gut es geht, auf sie einzugehen. Aber auch hier arbeitet sie an sich, wenn die Schritte auch klein sind.
Als die Wunde einigermaßen verheilt war, habe ich mich im Internet sehr mit dem Poly-Thema beschäftigt. Aus dem Kreis meiner Freundinnen und Freunde gibt es leider niemanden, der bzw. die einen solchen Lebensstil pflegt.
Ich wollte versuchen, mich dem Thema zu öffnen.
Als ich ein paar Mal Lisa von meiner Recherche erzählt habe, hat sie mir versichert, dass ich ihr "reiche" und ich mir keine Gedanken über die Polyamorie mehr machen soll.
Das hat mich schon sehr beruhigt.
Außerdem hat Vanessa sich nun, nach einigen Monaten, dazu entschieden auszuziehen.
Ich habe trotzdem jedes Mal, wenn Lisa trinkt und feiert, egal ob mit mir oder ohne mich, extreme Angst, das noch einmal zu erleben.
Mir fällt gerade ein, dass ich ihr das auch einmal so sagen kann. Manchmal ist es jedoch wie ein Minenfeld für mich in solchen Gesprächen, da sie oft sehr launisch ist. Das sagt sie auch selbst über sich.
Ich frage mich, ob ich ihr Folgendes sagen darf:
Ich brauche die Sicherheit, dass so etwas nicht noch einmal passiert, ohne dass du vorher mit mir darüber sprichst.
Eigentlich habe ich kein Problem, Dinge anzusprechen, aber da sie sehr schnell zornig reagiert, hat sich das leider entwickelt bei mir.
Zum Beispiel auf meinen Vorschlag, eine Nacht in der Woche jeweils alleine zu verbringen. Oder als ich meinte, ich fühle mich nicht mehr wohl in der WG und schaue mich nach anderen WGs um. (ich habe jedoch beschlossen, hier erstmal wohnen zu bleiben).
Ich merke gerade, dass eine solche Reaktion oft dann kommt, wenn ich Abstand möchte.
In der WG ist übrigens auch der Christoph. Mit dem macht sie auch sehr viel und auch zu zweit und da waren auch ein, zwei Situationen, wo sie einfach nur auf seinem Bett saß und ich das sah und direkt einen Stich wie von einem Messer in der Bauchgegend verspürt habe.
Mir haben auch schon vier Menschen, die sich viel in der WG aufhalten bzw. hier auch wohnen, gespiegelt, dass sie es nicht OK und rücksichtslos mir gegenüber finden, wie nah Lisa dem Christoph ist.
Das bestätigt mich in meinen Gedanken, eventuell sehr verarscht zu werden. Verunsichert bin ich trotzdem.
Ich bin letztens zu Christoph gegangen und habe ihn auf die Spannungen zwischen uns beiden angesprochen und das hat geholfen. Ich mag ihn auch einfach als Menschen und vertraue ihm.
Ich grüble sehr sehr viel und bemerke, dass ich oft Gedanken über Lisa habe, die nichts mit Liebe zu tun haben.
Generell bin ich regelmäßig unglücklich in dieser Liebesbeziehung.
Kurz nach der Sache mit Vanessa habe ich Lisa einmal gesagt: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn eine Beziehung schon so anfängt, sie auch genau so weitergeht." Sie meinte das wäre nicht fair von mir, meine Erfahrungen auf diese Beziehung umzumünzen. Ich habe, für mich gesagt, jedoch Recht behalten. Immer wieder tun mir kleinere oder größere Dinge weh.
In meiner Verunsicherung stelle ich mir oft die folgenden Fragen:
Passen wir überhaupt zueinander?
Versuche ich zu sehr, mich anzupassen?
Sollte ich an meinem Selbstwertgefühl arbeiten?
Tut sie mir generell einfach nicht gut?
Ich denke auch mal daran, Schluss zu machen, weil mich das Ganze so sehr emotional belastet.
Was mich abhält, ist auch Angst, ja. Angst, was dann mit der WG für mich wird, da sie stets wie eine Familie für mich war. Angst, dass Lisa mich (verbal) verletzen wird, weil die Emotion Wut eine große Rolle bei ihr spielt.
Und ich weiß, dass das verdammt schlechte Gründe sind, um in der Beziehung zu bleiben.
Gleichzeitig sind da auch viele schöne Momente. Sie schreibt und sagt mir oft sehr liebe Dinge. Sie berührt mich und schenkt mir sehr persönliche Dinge. Der Sex ist toll. Wir lachen viel zusammen und sie geht tatsächlich langsam immer mehr auf Dinge ein, die ich angesprochen habe.
Könnt ihr mir bitte Eure Meinungen hierzu sagen?
Und ein dickes Danke schonmal fürs lesen und dass ihr euch die Zeit für mich nehmt
Gruß,
Patrikk