Traumjob oder Beziehung... ein Kompromiss?

wildwaldfuchs
Benutzer172747  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen! :smile:

Ich stecke in einer wirklichen Zwickmühle! Ich befinde mich derzeit in einem Job, der mich nicht glücklich macht. Zufälliger Weise würden dieses Jahr meine Wartesemester reichen, um mit dem Tiermedizinstudium beginnen zu können. Das ist schon seit ich klein bin mein großer Traum!

Mein Freund sieht das Studium als großes Problem an, da wir bis jetzt schon eine Art Fernbeziehung geführt haben und die Strecke Hannover Hamburg mit Studium und ohne Gehalt die ganze Situation für uns nicht besser machen würde.

Wir wollten eigentlich Ende des Jahres damit beginnen eine Familie zu gründen und zusammenzuziehen. Das wünsche ich mir auch noch immer. Dennoch möchte ich auch dieses Studium.

Ich weiß gerade nicht, was ich machen soll. Meine Beziehung ist mir am wichtigsten, dennoch möchte ich nicht unglücklich in meinem Job sein, den man noch sein Leben lang ausübt. Die Liebe besteht ja bekanntlicher Weise aus Kompromissen. Doch hier einen vernünftigen und fairen zu finden, scheint mir so schwer...
den glücklich sollen am Ende beide sein.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich 30 werde und mein Freund 37 ist. Berufsbedingt kann er leider nur in Hamburg arbeiten. Ich weiß alter ist nicht alles, aber in Punkto Familie auch ein wichtiger Grund.

Danke für eure Ohren! Ich hoffe jemand hat vielleicht eine Idee, wie man diese Situation lösen kann!? :thumbsup:
 
3
Benutzer111415  (31) Meistens hier zu finden
  • #2
Wieso kann er nur in Hamburg arbeiten? Kann er nicht nach Hannover wechseln?
Und könntest du evtl. auch in Hamburg Tiermedizin studieren?
 
wildwaldfuchs
Benutzer172747  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Es gibt leider nur an 5 Unis in Deutschland die Möglichkeit Tiermedizin zu studieren. Wenn Hamburg darunterfallen würde, dann wäre es sicherlich einfacher einen Kompromiss zu finden :smile:

Weil es seine Stelle nur so in Hamburg gibt. Er würde halt schon mit mir in die Mitte ziehen... also in ein Kuhdorf zwischen Hannover und Hamburg. Von da aus fährt er dann schon eine Stunde zur Arbeit und ich 1,5-2 Stunden (kommt auf Auto oder Bahn an).
Nur jeden Tag nach Hannover zu pendeln und dabei so viel Zeit für den Weg zu verlieren... und wie soll man das dann mit Kindern machen? :confused:
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #4
Wie alt seid ihr denn und wie lange schon zusammen? Läuft die Beziehung richtig gut? Ist er dein Traummann?
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Also ich glaube in einen sauren Apfel müsst ihr beißen, entweder Kinder hinten anstellen und studieren. Oder Kinder und auf’s Studium verzichten. Oder geht das evt. auch als Fernstudium zu studieren (ich muss fragen, kenne mich da leider nicht aus!).

Und wenn dir deine Arbeit keinen Spass macht, auf jeden Fall etwas anderes suchen. Man verbringt die Hälfte oder über die Hälfte seiner Lebenszeit dort, da sollte man doch gerne hingehen (speziell meine Meinung).
Ich würde an deiner Stelle auf das Studium nicht verzichten und weiter die Fernbedienung führen oder sogar nur Wochenendbeziehung, dann sehen wie es läuft, und Kinder auf später verlegen (vorerst!). Manchmal sieht man ja auch erst, wenn man etwas anfängst bzw. macht, sich neue Wege auftun.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Bevor ihr in die Mitte zieht und dann beide rumgurkt ohne Ende, zieht entweder nach Hannover oder Hamburg und holt euch ein entsprechendes Bahnabo (Jobticket oder gleich eine Bahncard 100). Der ICE braucht etwas über 1 Stunde. Und das ist garantiert billiger, als wenn ihr beide Auto fahrt.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #7
Hi,
Ich denke, ihr müsst das gemeinsam in Ruhe besprechen. Deine Situation ist ja nunmal mehrdimensional. Vielleicht überlegst du dir mal, wie es für dich optimaler Weise aussehen würde. Also z.B. ihr wohnt zusammen in Hannover, du Studierst, Kinder erst in 5 Jahren...
Kann er sich denn vorstellen, mit Kindern zuhause zu bleiben oder würdet ihr dann gleich eine Kita in Anspruch nehmen.
Achtung jetzt kommt meine Meinung (darf jeder gerne anders sehen): Wenn ihr die Kinder sowieso in die Kita bringen würdet, weil er seinen Job nicht aufgeben mag und du sicherlich nach einem solchen Studium auch in diesem Beruf arbeiten magst, dann wäre das echt schade, weil ihr einfach wenig von euren Kindern mitbekommt. - Habt ihr Eltern in der Nähe, die sich um ihre Enkel kümmern würden?

Ich hoffe, ihr beide findet eine gute Lösung, dazu müssen aber wahrscheinlich alle Karten einmal auf den Tisch...
Viel Glück:knuddel:
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Sehen wir das ganze mal nüchtern und realistisch:
Du bist 30, hast also biologisch gesehen noch genug Zeit um zu studieren und danach Kinder zu bekommen.
DU musst dir jetzt die Frage stellen, was ist DIR wichtiger?
Früh Familie gründen und auf das Studium verzichten (mit Kindern stelle ich mir das verdammt hart vor zumal ihr dann vermutlich in Hamburg leben würdet und die Uni in Hannover ist)...oder studieren und danach Familie?
Was möchtest DU?
Kinder werden recht schnell groß und dann hängst du evtl in einem Job fest und bereust das du deinen Traumjob nicht studiert hast...davon hast du dein ganzes Leben was.
Kinder werden selbständig und ziehen irgendwann aus- der Job aber bleibt.
Je älter man wird, desto schwieriger sich beruflich auf was Neues einzulassen- oft auch weil finanzielle Gründe dagegen sprechen.
Jetzt könntest du noch, weil keine Verantwortung, kein Haus, keine Kinder, keine wirklichen Verpflichtungen da sind.
Aus dem Aspekt würde ich es wohl betrachten und entscheiden.
Beziehungen können halten oder auch nicht... und dann würdest du dir Vorwürfe machen wenn du wegen deinem Freund die Chance nicht ergriffen hast.
Ich denke, wenn ihr beide euch liebt, dann findet ihr einen Weg diese Zeit gemeinsam zu überstehen... für eure Zukunft.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #9
So böse sich das auch anhören mag, aber was bleibt dir ganz sicher? Ein Studienabschluss oder dein Freund?
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Was macht dich so sicher, dass es dein Traumjob ist? Ist es "nur" der Kindheitstraum oder hast du den Beruf bereits intensiv kennengelernt? Hast du Praktika in Tierarztpraxen gemacht, dich mit Personen unterhalten, die den Job schon länger machen?

Recht viele Leute studieren ihren Kindheitstraum und sind dann überrascht, dass der Job auch seine negativen Seiten hat.

Off-Topic:
Selbst eine Bekannte von mir, die vorher Krankenschwester war und unbedingt Ärztin werden wollte, hat erst im Studium (nach dem Physikum) gemerkt, dass der Job nicht so schön ist, wie sie dachte.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Sehen wir das ganze mal nüchtern und realistisch:
Du bist 30, hast also biologisch gesehen noch genug Zeit um zu studieren und danach Kinder zu bekommen.
DU musst dir jetzt die Frage stellen, was ist DIR wichtiger?
Früh Familie gründen und auf das Studium verzichten (mit Kindern stelle ich mir das verdammt hart vor zumal ihr dann vermutlich in Hamburg leben würdet und die Uni in Hannover ist)...oder studieren und danach Familie?
Was möchtest DU?
Kinder werden recht schnell groß und dann hängst du evtl in einem Job fest und bereust das du deinen Traumjob nicht studiert hast...davon hast du dein ganzes Leben was.
Kinder werden selbständig und ziehen irgendwann aus- der Job aber bleibt.
Je älter man wird, desto schwieriger sich beruflich auf was Neues einzulassen- oft auch weil finanzielle Gründe dagegen sprechen.
Jetzt könntest du noch, weil keine Verantwortung, kein Haus, keine Kinder, keine wirklichen Verpflichtungen da sind.
Aus dem Aspekt würde ich es wohl betrachten und entscheiden.
Beziehungen können halten oder auch nicht... und dann würdest du dir Vorwürfe machen wenn du wegen deinem Freund die Chance nicht ergriffen hast.
Ich denke, wenn ihr beide euch liebt, dann findet ihr einen Weg diese Zeit gemeinsam zu überstehen... für eure Zukunft.
Ich glaube, du vergisst dabei eine Sache:
So ein Studium dauert mindestes 5 Jahre. Bis dahin ist sie zwar "erst" 35, aber er schon 43. Biologisch würde das natürlich noch funktionieren... aber es könnte trotzdem durchaus sein, dass er sich irgendwann mit deutlich Ü40 einfach zu alt fühlen wird, um noch Vater zu werden.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #12
Wäre es überhaupt sicher, dass du den Studienplatz bekommst?
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #13
Was macht dich so sicher, dass es dein Traumjob ist? Ist es "nur" der Kindheitstraum oder hast du den Beruf bereits intensiv kennengelernt? Hast du Praktika in Tierarztpraxen gemacht, dich mit Personen unterhalten, die den Job schon länger machen?

Recht viele Leute studieren ihren Kindheitstraum und sind dann überrascht, dass der Job auch seine negativen Seiten hat.

Off-Topic:
Selbst eine Bekannte von mir, die vorher Krankenschwester war und unbedingt Ärztin werden wollte, hat erst im Studium (nach dem Physikum) gemerkt, dass der Job nicht so schön ist, wie sie dachte.

Damit hast du nicht unrecht, aber ich sehe das so. Wenn es ein Kindheitstraum ist, hat sie gute Chancen das Studium zu schaffen. Traumjob wird sie damit nicht finden, im Gegenteil man findet sein Traumjob doch nur wenn man ständig weiter sucht. Aber so ein Studium erleichtert ihr ungemein den Einstieg in die Arbeitswelt, wenn die Richtung schon mal stimmt! Aber auch wenn nicht, ist es mit einem Studienabschluss einfacher nochmal was anderes zu Studieren und das ganz egal ob was anerkannt wird, den die Grundlagen sind die Selben und die bleiben einem sein Leben lang!

Kinder bleiben einem auch ein Leben lang, aber nicht der Partner! Und rein Biologisch gesehen, hätte sie die Zeit, warum sollte sie sich dann nicht die Zeit für so was Sinnvolles nehmen?
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Ich glaube, du vergisst dabei eine Sache:
So ein Studium dauert mindestes 5 Jahre. Bis dahin ist sie zwar "erst" 35, aber er schon 43.

Studienbeginn immer zum Wintersemester, also Oktober 2019.
Regel- und Mindeststudiendauer 11 Semester, also 5,5 Jahre.
Demnächst Studium frühestens fertig März 2025
Erstes Kind also irgendwann Ende 2025, wenn sie nicht vorher noch ein paar Tage im Beruf arbeiten möchte. Und ob es dann wirklich der Traumberuf ist, und wo man eine Stelle findet, ist eine ganz andere Frage.

Wie wäre es mit einer Fortbildung in Deinem jetzigen Beruf und einem Arbeitgeberwechsel, wenn Du zur Zeit mit Deiner Situation so unzufrieden bist?
 
wildwaldfuchs
Benutzer172747  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #15
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Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Also ich würde ja erst die Familiengründung in Angriff nehmen... ein Studium kann man auch mit Kindern beginnen. Vielleicht ändern sich deine Wünsche und Prioritäten mit Kind auch nochmal. Wenn du erst studierst und dann in den Beruf einsteigst, möchtest du vermutlich auch nicht gleich wieder pausieren?
 
wildwaldfuchs
Benutzer172747  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #17
Also ich glaube in einen sauren Apfel müsst ihr beißen, entweder Kinder hinten anstellen und studieren. Oder Kinder und auf’s Studium verzichten. Oder geht das evt. auch als Fernstudium zu studieren (ich muss fragen, kenne mich da leider nicht aus!).

Und wenn dir deine Arbeit keinen Spass macht, auf jeden Fall etwas anderes suchen. Man verbringt die Hälfte oder über die Hälfte seiner Lebenszeit dort, da sollte man doch gerne hingehen (speziell meine Meinung).
Ich würde an deiner Stelle auf das Studium nicht verzichten und weiter die Fernbedienung führen oder sogar nur Wochenendbeziehung, dann sehen wie es läuft, und Kinder auf später verlegen (vorerst!). Manchmal sieht man ja auch erst, wenn man etwas anfängst bzw. macht, sich neue Wege auftun.


Es geht leider nicht als Fernstudium. Sonst wäre das größte Problem gelöst. Ich wollte es eigentlich schon immer. Aber ohne Kompromiss wird die Beziehung wohl nicht möglich sein. Jeder hat seine Wünsche... nur wie kann man die fair miteinander verbinden?

Bin am Überlegen, ob man vielleicht etwas finden könnte, dass nicht so Zeit intensiv ist und mit einer Familie möglich wäre. Mein Freund möchte keine 5,5 Jahre darauf warten... was ich verstehen kann, da er nächsten Monat 38 wird...
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Hi,
Ich denke, ihr müsst das gemeinsam in Ruhe besprechen. Deine Situation ist ja nunmal mehrdimensional. Vielleicht überlegst du dir mal, wie es für dich optimaler Weise aussehen würde. Also z.B. ihr wohnt zusammen in Hannover, du Studierst, Kinder erst in 5 Jahren...
Kann er sich denn vorstellen, mit Kindern zuhause zu bleiben oder würdet ihr dann gleich eine Kita in Anspruch nehmen.
Achtung jetzt kommt meine Meinung (darf jeder gerne anders sehen): Wenn ihr die Kinder sowieso in die Kita bringen würdet, weil er seinen Job nicht aufgeben mag und du sicherlich nach einem solchen Studium auch in diesem Beruf arbeiten magst, dann wäre das echt schade, weil ihr einfach wenig von euren Kindern mitbekommt. - Habt ihr Eltern in der Nähe, die sich um ihre Enkel kümmern würden?

Ich hoffe, ihr beide findet eine gute Lösung, dazu müssen aber wahrscheinlich alle Karten einmal auf den Tisch...
Viel Glück:knuddel:



Danke für deine liebe Antwort! Ja, das meint er auch... man brauch Zeit für die Kinder und die habe ich dann nicht... und eigentlich braucht man dann keine Kinder machen. Ja, irgendwie hat er so wie du recht... aber wieso kann man denn nicht die Sachen miteinander verbinden, dass alle Parteien glücklich sind? Ist es egoistisch von mir gegenüber meinen Kindern? :confused:
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Sehen wir das ganze mal nüchtern und realistisch:
Du bist 30, hast also biologisch gesehen noch genug Zeit um zu studieren und danach Kinder zu bekommen.
DU musst dir jetzt die Frage stellen, was ist DIR wichtiger?
Früh Familie gründen und auf das Studium verzichten (mit Kindern stelle ich mir das verdammt hart vor zumal ihr dann vermutlich in Hamburg leben würdet und die Uni in Hannover ist)...oder studieren und danach Familie?
Was möchtest DU?
Kinder werden recht schnell groß und dann hängst du evtl in einem Job fest und bereust das du deinen Traumjob nicht studiert hast...davon hast du dein ganzes Leben was.
Kinder werden selbständig und ziehen irgendwann aus- der Job aber bleibt.
Je älter man wird, desto schwieriger sich beruflich auf was Neues einzulassen- oft auch weil finanzielle Gründe dagegen sprechen.
Jetzt könntest du noch, weil keine Verantwortung, kein Haus, keine Kinder, keine wirklichen Verpflichtungen da sind.
Aus dem Aspekt würde ich es wohl betrachten und entscheiden.
Beziehungen können halten oder auch nicht... und dann würdest du dir Vorwürfe machen wenn du wegen deinem Freund die Chance nicht ergriffen hast.
Ich denke, wenn ihr beide euch liebt, dann findet ihr einen Weg diese Zeit gemeinsam zu überstehen... für eure Zukunft.

Danke für deine lieben Worte! Ich möchte wirklich beides. Nicht das eine weniger oder mehr. Mein Partner fühlt sich gerade, als wenn unsere Beziehung und er mir weniger wichtig ist, als die Möglichkeit des Studiums. Aber das stimmt nicht. Ich möchte es: ihn, Kindern und Tierarzt werden. Nur leider scheine ich das alles zu naiv zu sehen...
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Was macht dich so sicher, dass es dein Traumjob ist? Ist es "nur" der Kindheitstraum oder hast du den Beruf bereits intensiv kennengelernt? Hast du Praktika in Tierarztpraxen gemacht, dich mit Personen unterhalten, die den Job schon länger machen?

Recht viele Leute studieren ihren Kindheitstraum und sind dann überrascht, dass der Job auch seine negativen Seiten hat.

Off-Topic:
Selbst eine Bekannte von mir, die vorher Krankenschwester war und unbedingt Ärztin werden wollte, hat erst im Studium (nach dem Physikum) gemerkt, dass der Job nicht so schön ist, wie sie dachte.


Hall Zaniah,


berechtigte Frage! Ich weiß es einfach! Ich habe ein Praktkium gemacht, habe mit Tierärzten gesprochen, mehrere Tiere bereits selbst auf unserem Hof behandelt. Das ist der Job, den ich machen will und könnte (außer ich bin zu dumm das Studium zu schaffen...).

Die negativen Seiten sind mir bekannt... mein jetziges Gehalt ist mehr als ich später verdienen würde. Einen Grund mehr, warum mein Freund diesen Weg, seiner Meinung nach gegen ihn und einer gemeinsamen Familie, nicht versteht.
[doublepost=1549124895][/doublepost]
Ich glaube, du vergisst dabei eine Sache:
So ein Studium dauert mindestes 5 Jahre. Bis dahin ist sie zwar "erst" 35, aber er schon 43. Biologisch würde das natürlich noch funktionieren... aber es könnte trotzdem durchaus sein, dass er sich irgendwann mit deutlich Ü40 einfach zu alt fühlen wird, um noch Vater zu werden.


Leider hast du damit sehr recht Banane.... er möchte halt auch nicht erst in 6-7 Jahren Vater werden, was ich auch verstehen kann...
[doublepost=1549125011][/doublepost]
Studienbeginn immer zum Wintersemester, also Oktober 2019.
Regel- und Mindeststudiendauer 11 Semester, also 5,5 Jahre.
Demnächst Studium frühestens fertig März 2025
Erstes Kind also irgendwann Ende 2025, wenn sie nicht vorher noch ein paar Tage im Beruf arbeiten möchte. Und ob es dann wirklich der Traumberuf ist, und wo man eine Stelle findet, ist eine ganz andere Frage.

Wie wäre es mit einer Fortbildung in Deinem jetzigen Beruf und einem Arbeitgeberwechsel, wenn Du zur Zeit mit Deiner Situation so unzufrieden bist?

Bin ich gerade dabei zu entwerfen. Aber die Möglichkeit das Studium wirklich machen zu können nicht wahrzunehmen... schon eine harte Entscheidung!
[doublepost=1549125183][/doublepost]
Also ich würde ja erst die Familiengründung in Angriff nehmen... ein Studium kann man auch mit Kindern beginnen. Vielleicht ändern sich deine Wünsche und Prioritäten mit Kind auch nochmal. Wenn du erst studierst und dann in den Beruf einsteigst, möchtest du vermutlich auch nicht gleich wieder pausieren?


Danke für die liebe Antwort! Deine Idee ist meinem Freund auch schon eingefallen... ist ein Studium denn mit Ende 30 und Kinder realistisch zu schaffen?
[doublepost=1549125252][/doublepost]
Wäre es überhaupt sicher, dass du den Studienplatz bekommst?

DIe letzten zwei Jahre hätte ich mit meinem derzeitigen Stand meiner Wartesemester einen Studienplatz bekommen. Klar, geben die niemals eine 100 prozentige Zusage dafür ab, aber das ist auch schon mal eine Aussage!
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #18
Es geht leider nicht als Fernstudium. Sonst wäre das größte Problem gelöst. Ich wollte es eigentlich schon immer. Aber ohne Kompromiss wird die Beziehung wohl nicht möglich sein. Jeder hat seine Wünsche... nur wie kann man die fair miteinander verbinden?

Das ist eine Frage die dich das ganze Leben lang begleiten wird! Erst einmal was ist denn fair? Damit meine ich was sind Punkte von den Ihr nicht abrücken wollt. Wo gibt es Punkte bei den man sich aufeinander zu bewegen kann?
1. Beispiel: Er will Kinder, du keine! Da gibt es kein Kompromiss, nix was man fair verbinden kann. Evtl. später aber evtl. nie, daher wenn man sich jetzt entscheiden müsst wäre das ein Grund zur Trennung. Manche Entscheidungen kann man vertagen, aber nicht in alle Ewigkeit!
2. Beispiel: Er will Kinder, du schon aber später! Möglicher Kompromiss...
So oder so lasst euch immer Zeit für die Entscheidung aber niemals vergessen!

Bin am Überlegen, ob man vielleicht etwas finden könnte, dass nicht so Zeit intensiv ist und mit einer Familie möglich wäre. Mein Freund möchte keine 5,5 Jahre darauf warten... was ich verstehen kann, da er nächsten Monat 38 wird...

Danke für deine liebe Antwort! Ja, das meint er auch... man brauch Zeit für die Kinder und die habe ich dann nicht... und eigentlich braucht man dann keine Kinder machen. Ja, irgendwie hat er so wie du recht... aber wieso kann man denn nicht die Sachen miteinander verbinden, dass alle Parteien glücklich sind? Ist es egoistisch von mir gegenüber meinen Kindern? :confused:

Ich auch, muss ich jetzt auch Torschlusspanik schieben, besonders wo ich mich jetzt getrennt habe? Nein, weil beim Mann die Biologisch Uhr langsamer Tickt. Und vergiss eines nie, Kinder sind extrem Zeit intensiv und das bleibt auch so bis sie ausziehen. Und wer wird die meiste Zeit investieren müssen, du als Mutter oder er als Vater?
Daher NEIN das ist nicht egoistisch! Wenn dann könnte man ihm das gleich vorwerfen, denn er denkt nur daran Vater zu werden, aber nicht was das für dich bedeutet würde! Egoistisch ist es am Ende nur, wenn keiner von seinen Standpunkt abrücken könnte, aber dann ist es auch egal, weil man sich dann Trennen muss.

Danke für deine lieben Worte! Ich möchte wirklich beides. Nicht das eine weniger oder mehr. Mein Partner fühlt sich gerade, als wenn unsere Beziehung und er mir weniger wichtig ist, als die Möglichkeit des Studiums. Aber das stimmt nicht. Ich möchte es: ihn, Kindern und Tierarzt werden. Nur leider scheine ich das alles zu naiv zu sehen...

berechtigte Frage! Ich weiß es einfach! Ich habe ein Praktkium gemacht, habe mit Tierärzten gesprochen, mehrere Tiere bereits selbst auf unserem Hof behandelt. Das ist der Job, den ich machen will und könnte (außer ich bin zu dumm das Studium zu schaffen...).

Die negativen Seiten sind mir bekannt... mein jetziges Gehalt ist mehr als ich später verdienen würde. Einen Grund mehr, warum mein Freund diesen Weg, seiner Meinung nach gegen ihn und einer gemeinsamen Familie, nicht versteht.

Willst du dem Kapitalismus immer hinterherhecheln oder willst du glücklich werden bzw. Leben?
Und was ist mit ihm? Es gibt bestimmt auch noch für ihn besser bezahlte Jobs, ändert er deswegen ständig sein Arbeitsplatz? Ich denke nicht, daher ist das kein Argument. Ein Argument wäre wenn ihr euch Kinder schlecht weg nicht leisten könntet.

Danke für die liebe Antwort! Deine Idee ist meinem Freund auch schon eingefallen... ist ein Studium denn mit Ende 30 und Kinder realistisch zu schaffen?

Es ist alles im Leben schaffbar, aber umso größer der Berg, umso größer die Gefahr das man irgendwann abbricht. Daher sollte dir Frage eher sein, glaubst du du könntest das Schaffen? Man kann mit einer kleinen Faustregel arbeiten, wie viele 8 Std. Jobs die du jetzt hast oder hochgerechnet hättest, kannst du am Tag machen? Ich würde nur zwei schaffen nämlich Arbeitsplatz und den Haushalt, weil ich auch Zeit für Freunde, Beziehung etc. haben will. Manche schaffen 3 Arbeitsplatz Jobs etc, ja geht denn die Wochenende nicht vergessen. Aber das ist für mich kein Leben mehr!
Wenn du also jetzt ein Job hast der 8 Std. geht und dich die meiste Zeit langweilst, ist das ganze sehr realistisch! Wenn nicht ist es doch die Frage, wer macht den Haushalt (das ist auch mindestens ein 8 Std. Job besonders mit Kindern). Würde er neben seinen Job auch ein weitern machen, namens Haushalt? Und vergiss dabei nicht ihr braucht auch Zeit für einander, bedeutet ergo keine Freunde mehr sehen etc. und das gilt für beide! Seit ihr bereit das auf euch zu nehmen? Wenn nicht dann sieh was ich zum Egoismus geschrieben habe.

DIe letzten zwei Jahre hätte ich mit meinem derzeitigen Stand meiner Wartesemester einen Studienplatz bekommen. Klar, geben die niemals eine 100 prozentige Zusage dafür ab, aber das ist auch schon mal eine Aussage!

Dann bewerbe dich doch erstmal, jetzt bei verschiedenen Unis! Es bringt nix über ungelegte Eier zu reden, ein Studienplatz kannst du immer noch ablehnen!
 
Ica82
Benutzer172688  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Also ich würde auf jeden Fall ein weiteres Praktikum machen, bevor ich die Entscheidung treffe. Nimm dazu min. 3 Wochen Urlaub am Stück und besprich das ganz genau mit einem Tierarzt. Er soll dir alles zeigen, den wirklichen Alltag mit allem Papierkram, Operationen, den Arbeitszeiten mitten in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen, bei Minusgraden im Stall stehen etc. - auch die nicht so tollen Seiten. Ein kleines Praktikum nebenbei, evtl. in der Schulzeit, ist ja was ganz anderes, als das was alles dazu gehört. Oder auch die Behandlung der eigenen Tiere auf dem Hof ist ja nicht vergleichbar. Wobei ich den Beruf an sich auch toll finde. :smile:
Du musst ja auch entscheiden, ob du Groß- oder Kleintiere behandeln willst, musst entscheiden, ob du selbständig oder in einer Klinik arbeiten möchtest. Je nachdem, bedeutet das auch hohe finanzielle Ausgaben. So leicht eröffnet man ja auch keine Praxis mehr, da muss man sich meist sehr verschulden. Wollt ihr das gemeinsam machen, dein Mann und du?

Dann muss man in eurem Alter auch überlegen, ob man es sich leisten kann, auf ein gutes Gehalt komplett zu verzichten und somit seinen Lebensstandard stark runter zu schrauben - auch dein Mann, der dich ja vermutlich finanzieren muss. Bafög bekommst du ja sicher nicht, wenn er gut verdient, oder?
Ich verdiene z.B. ganz gut, aber wir haben durch einige wichtige Anschaffungen im letzten Jahr auch höhere fixe Kosten, die kein Problem darstellen. Es ist aber so, dass wir ab Mai in meiner Elternzeit echt rechnen müssen. Da fehlt nämlich über die Hälfte meines Geldes, da ich den Höchstsatz bekomme.
Klar, Geld ist nicht alles!!!! Man muss glücklich sein im Leben und nicht reich !!!
Aber ich könnte jetzt nicht einfach auf Null runter gehen, das funktioniert nicht.

Kinder mit über 36 - für mich war das nicht immer leicht. Vorher ging es nicht, ich hatte den falschen Partner (Hauptgrund), ich musste nach dem Studium auch erstmal ein paar Jahre im Beruf sein etc..
Ich bin nun auch 36 und erwarte mein erstes Kind.:smile: Ich habe mir schon Sorgen gemacht,ob ich überhaupt (schnell) schwanger werden kann mit 36. Zum Glück hat das geklappt - bei meiner Freundin (38) geht es leider gar nicht mehr, sie hat zu lange gewartet. Vielleicht lässt du dich vor der Entscheidung mal gründlich beim Gyn durchchecken, dann ist es sicherer.
Aber ab 33 war ich sehr unglücklich, dass ich keine Kinder hatte. Vor allem, wenn meine Freundinnen Kinder bekamen. Nun hoffe ich, dass alles gut verläuft und mein Kind gesund ist. :smile:
Wenn der Kinderwunsch schon jetzt groß ist, würde ich das nicht so leicht auf später schieben, denn ich würde mal vermuten, dass du nach dem Studium erstmal ein paar Jahre arbeiten, dich spezialisieren, Fuß fassen willst. Sonst hast du ja weder Geld (Elterngeld) noch praktische Erfahrung und bist aus dem Beruf aufgrund des Kindes erstmal raus.
Und die 6 Jahre Studium müsst ihr auch erstmal gemeinsam wuppen. Wie groß ist denn der Kinderwunsch deines Mannes? Bei mir war er mit 33 ja schon so groß, dass ich echt unglücklich war.
Und im Studium Kinder kriegen, die dann der Mann versorgt - ist das bei euch finanziell möglich? Dann hast du evtl. kein Geld und er nur noch das Elterngeld. Müsstet ihr mal ausrechnen. Für mich wäre es aber auch keine Option, nicht selber ein Jahr beim Kind zu bleiben. Aber das ist ja bei jedem anders. :smile:
Oh jee, alles was ich geschrieben habe ist sehr negativ, sorry.:frown:
Aber ich habe es vom Alter her und finanziell die letzen Jahre so empfunden.
Auf jeden Fall würde ich ohne vernünftiges Praktikum nichts entscheiden. Vielleicht guckst du dich mal in alle Richtungen um, welcher Beruf der passende für dich wäre? Oder was eine Weiterbildung in deinem Beruf vielleicht ändern würde.
Dann kannst du dich ja trotzdem noch für Tiermedizin entscheiden.
 
K
Benutzer127716  (34) Meistens hier zu finden
  • #20
Auch ich habe bzgl. Job vs. Beziehung/Liebe eine sehr nüchterne Sichtweise: Einen Job machst du dein Leben lang, Liebe/Beziehungen dagegen nicht.

Was ich an eurer Stelle tun würde:

1) Ausrechnen, welche zusätzlichen Kosten auf euch zukämen und was an Einkommen wegfiele, wenn du studierst:
-Die Bahnfahrten allein mit Bahncard 50 bspw. würden 255 EUR + 52 x 20 x 2 EUR kosten = ~2500 EUR pro Jahr oder ~200 EUR pro Monat. Außerdem gibt es Blablabla car oder Flixbus.
-Gibt es Studentenwohnheime? Wie leicht findet man WGs?
-Könntest du Bafög bekommen?
-Könntest du nebenher arbeiten gehen? Meine Vermutung ist nein, wie bei allen Medizin-Studiengängen

2) Mich vorher so gut es geht mit dem potenziellen Job nach dem Studium beschäftigen, insb. durch Praktika, Berichte o.ä. Ist das mein Traumjob? Brenne ich dafür? Wie viel verdiene ich?

3) Das Studium ein Semester ausprobieren, um es zu testen

4) Transparent diskutieren, welche Optionen es für die Fernbeziehung gibt (Bspw. wenn du Fr keine Pflichtveranstaltung hättest oder er Home Office machen kann)

5) Transparent diskutieren, welche Optionen es für die Kinderplanung gibt (Wann? Wie wachsen die Kinder auf? Es gibt an manchen Unis mittlerweile auch Kitas bspw.)

Last but not least:
Die meisten Menschen bereuen selten das, was sie gemacht haben, sondern nur das, was NICHT gemacht haben.
 
Ica82
Benutzer172688  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #21
Auch ich habe bzgl. Job vs. Beziehung/Liebe eine sehr nüchterne Sichtweise: Einen Job machst du dein Leben lang, Liebe/Beziehungen dagegen nicht.

Was ich an eurer Stelle tun würde:

1) Ausrechnen, welche zusätzlichen Kosten auf euch zukämen und was an Einkommen wegfiele, wenn du studierst:
-Die Bahnfahrten allein mit Bahncard 50 bspw. würden 255 EUR + 52 x 20 x 2 EUR kosten = ~2500 EUR pro Jahr oder ~200 EUR pro Monat. Außerdem gibt es Blablabla car oder Flixbus.
-Gibt es Studentenwohnheime? Wie leicht findet man WGs?
-Könntest du Bafög bekommen?
-Könntest du nebenher arbeiten gehen? Meine Vermutung ist nein, wie bei allen Medizin-Studiengängen

2) Mich vorher so gut es geht mit dem potenziellen Job nach dem Studium beschäftigen, insb. durch Praktika, Berichte o.ä. Ist das mein Traumjob? Brenne ich dafür? Wie viel verdiene ich?

3) Das Studium ein Semester ausprobieren, um es zu testen

4) Transparent diskutieren, welche Optionen es für die Fernbeziehung gibt (Bspw. wenn du Fr keine Pflichtveranstaltung hättest oder er Home Office machen kann)

5) Transparent diskutieren, welche Optionen es für die Kinderplanung gibt (Wann? Wie wachsen die Kinder auf? Es gibt an manchen Unis mittlerweile auch Kitas bspw.)

Last but not least:
Die meisten Menschen bereuen selten das, was sie gemacht haben, sondern nur das, was NICHT gemacht haben.

Bei Punkt 1.) würde ich mal nach dem Semesterticket gucken, ich glaube Hannover Hamburg könnte drin sein. Bin mir aber nicht ganz sicher.
Auf jeden Fall konnte ich damals von Bremen aus sowohl nach Hamburg als auch Hannover umsonst damit fahren.

Zu Punkt 5): Ich würde als Partner NICHT wollen, dass mein Kind in Hannover ist und ich in Hamburg. Das ist ja wie alleinerziehend. Aber vielleicht stört es euch ja nicht. :smile:
Und ich frage mich, ob das bei einem Tiermedizinstudium machbar ist, denn das beinhaltet ja auch einen sehr großen praktischen Teil, der auch abends und nachts stattfindet und in langen Schichten ablaufen kann.
Das müsst ihr auch genau rausfinden.
Ich kenne einige, die in Hannover Tiermedizin studiert haben. Die studierten ganz anders, als ich studiert habe (vor- und nachmittags). Das ist nicht auf den Tag beschränkt - so wie ich das mitbekommen habe. Aber ich kannte sie eher flüchtig.
Nur als ich z.B. mit meiner Katze zum Notdienst in der TiHo war, war es ein Sonntag Abend und da nahm uns auch eine Studentin auf, viele Studenten liefen da rum etc.. Nebenbei Kinder, allein erziehend (weil der Mann woanders wohnt), stelle ich mir schwierig vor.
Also gut durchplanen. :smile:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ich hab jetzt nicht alles gelesen aber.. ganz ehrlich ... für dieses Studium eine funktionierende Beziehung aufzugeben wäre nichts, wozu ich raten würde. Schon gar nicht bei Familienplänen.
Ein überwältigend großer Anteil meiner Freunde hat diesen Studienabschluss für die Familie aufgegeben.

Es ist wirklich eine etwas spezielle Welt, und die Arbeitsbedingungen sind enorm beschissen (auch wenn man fairerweise sagen muss, dass es grade besser wird) - das ist kein Job, den man macht, um zu leben, man lebt für diesen Job. Mit 30 "erst studieren und arbeiten wollen" in der Tiermedizin macht dich fast 40 bis Zeit für Familie wäre. Und es ist echt kein Job der gut vereinbar ist mit Familienplänen, wenn man nicht viel Glück hat (oder selbstständig ist).

Überleg dir echt gut, wie genau deine Vorstellungen nicht vom Job selbst sondern von dir und deinen Prioritäten in diesem Job sind. Vom Wahnsinn des Studiums ganz zu schweigen.
Aus Erfahrung rate ich nicht dazu, Familienpläne zu opfern.

Off-Topic:
...und ich weiß wovon ich spreche, ich habs studiert.

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Ich möchte es: ihn, Kindern und Tierarzt werden. Nur leider scheine ich das alles zu naiv zu sehen...

Meine ehrliche Meinung, nachdem ich ein bisschen mehr gelesen habe - ja, tust du. Manche Dinge gehen einfach nicht, egal wie sehr man findet, das sei unfair. Man kann auch nicht Pilot sein und am Boden bleiben.
Wenn man wirklich Familie will, mit einem Familienleben, das nicht nur ein Einzelkind bei Großeltern und Kita parkt, dann muss man entweder in diesem Job selbstständig sein, oder jünger und Glück haben mit der Stelle.
Es ist kein Job bei dem man pünktlich gehen kann, der weg ist wenn man zuhause ist. Wie gesagt, ich bin sicher, du weißt wie der Job aussieht, du weißt aber nicht, wie du im Job aussiehst. Und ich habe direkt um mich einen Großteil meiner Kommilitoninnen, die nicht nur einmal mit dem nächsten Baum geliebäugelt haben, die aus der Müdigkeit nie raus kommen, und die sich entscheiden müssen ob sie ihre Kinder sehen wollen, oder arbeiten. Weil der Job eben so ist.
Ja die Arbeitgeber werden besser, gerade fällt ihnen zum Beispiel auf, dass das Arbeitsgesetz auch in der Tiermedizin gilt.

Dennoch, auch mit dem nettesten Arbeitgeber wird die Familie immer hinten an stehen, oder der Job, weil der Tag nicht genug Stunden hat, um beides in vollem Einsatz zu bringen. Sehr viele meiner Freundinnen haben sich entschieden, dass es das nicht wert ist, die Kinder kennen zu lernen, wenn sie Teenager sind. So viele wünschen sich, sie hätten das früher beachtet.
Niemals würde ich die Chance eine Familie zu gründen DIESEM Job opfern.
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #23
Ich schlage mich ganz klar auf die Studium-Seite, allein, weil jede andere Lösung mir viel zu sehr in die Richtung: "Mann verdient den Lebensunterhalt, Frau verzichtet auf den Berufstraum und die mögliche Karriere und zieht den Nachwuchs groß"-Schiene geht. Ich würde es zumindest ausprobieren, nur, damit Du später, wenn Deine Kinder aus dem Haus sind nicht sagen musst "ach hätte ich mal...". Und Kinder sind verdammt schnell aus dem Haus, das geht je nach Charakter und Pubertätsheftigkeitmit mit 12 oder 13 los, dass sie sich nur noch sporadisch zum Abholen von Nahrung und Taschengeld sehen lassen. Mein Eintreten für's Studium wird noch verstärkt durch: Du studierst nicht, weil Deine potentielle Unistadt gut eineinviertel ICE-Stunden von der Stadt entfernt ist, die er beruflich kaum verlassen kann. Das halte ich für unsymmetrisch, das ist kein alternativloser road blocker.

Genug Lösungsansätze sind hier schon gebracht worden. Hamburg-Hannover ist kein Hexenwerk. Vielleicht stellst Du im zweiten Semester schon fest, dass das Studium gar nicht das ist, wovon Du geträumt hast (Du wärst nicht die erste). Vielleicht schaffst Du es, Studium und Familie unter einen Hut zu bekommen (Du wärst nicht die erste). Vielleicht könnt Ihr keine Kinder bekommen, dann hast Du auf beides verzichtet (Du wärst nicht die erste). Vielleicht findet er nächstes Jahr die scharfe Schnitte aus dem Marketing viel besser als Dich (Du wärst nicht die erste). Das Leben besteht aus so vielen Unwägbarkeiten und Zufällen, dass ich nicht vorsorglich auf den Traum verzichten würde.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Also ich würde auf jeden Fall ein weiteres Praktikum machen, bevor ich die Entscheidung treffe. Nimm dazu min. 3 Wochen Urlaub am Stück und besprich das ganz genau mit einem Tierarzt. Er soll dir alles zeigen, den wirklichen Alltag mit allem Papierkram, Operationen, den Arbeitszeiten mitten in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen, bei Minusgraden im Stall stehen etc. - auch die nicht so tollen Seiten. Ein kleines Praktikum nebenbei, evtl. in der Schulzeit, ist ja was ganz anderes, als das was alles dazu gehört. Oder auch die Behandlung der eigenen Tiere auf dem Hof ist ja nicht vergleichbar. .

Ganz wichtig das da. Und am besten auch wirklich selbst mitarbeiten. Wobei ich das alles gemacht habe und der JOB keine Überraschung war. Ich und meine Gefühle waren eine Überraschung.
Dazu kommen nämlich bockige, gemeine und dumme Besitzer, soviel Leid durch Ignoranz, schlechte Arbeitsklimata, cholerische Chefs, die mit Skalpellen werfen und einem absichtlich Steine in den Weg legen, aus Angst man könnte ihnen etwas wegnehmen, Zeitvorgaben wann zu stempeln ist, ob man geht oder nicht, ununterbrochen Diskussionen übers Geld, Facebook-Shitstorms, Fehler die Leben kosten, Erpressungen, Drohungen, Vorwürfe... von Chefs, Besitzern, Kollegen... wenn ich einen Arbeitsalltag früher erzählt habe, wurde mir nicht geglaubt.
Das ist der Beruf dessen Selbstmordrate 4 mal so hoch ist wie in andern. Das liegt nicht daran, dass man Tiere behandelt. Denn der Job an sich, der ist cool. Aber es gibt niemals das Behandeln der Tiere allein, wie zuhause auf meinem Hof.

Alles andere kommt mit - sieben Personen, die ich von der Uni kannte, haben sich umgebracht, in den ersten Berufsjahren. Und sehr viele mehr gehen und kommen nie wieder. Der Beruffstand kämpft mit einem massiven Personlamangel, nicht ohne Grund. Tierarzt sein ist eben nicht primär das behandeln der Tiere, das ist der allerkleinste Teil davon, emotional gesehen.

Off-Topic:
fünfjähriges Patenkind auf die Frage, was sie denn denkt, was ihr so Spaß machen könnte "Weiß nicht, vielleicht Tierärztin." Mama und ich entsetzt. "Niemals. Verboten. Verstanden? Du darfst werden was du willst, wir bezahlen dich. Aber niemals studierst du Tiermedizin." Sie lapidar. "Ok, dann muss aich auch nicht soviel weinen wie die Mama." genau. Kind. Such dir einen BEruf in dem du nicht so viel weinen musst.

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Ich würde es zumindest ausprobieren, nur, damit Du später, wenn Deine Kinder aus dem Haus sind nicht sagen musst "ach hätte ich mal...". .

Würde es um einen Bürojob gehen, würde ich das auch sagen. Aber in diesem Job wird sie denken "Hätte ich lieber nicht..." weil sie sich nicht zerreißen kann und biologisch gesehen einfach nicht genug Zeit für beides ist.
Jetzt studieren, ca 6 Jahre, dann Kinder kriegen - ein Jahr später arbeiten wollen - Jobaussichten gehen gegen null, niemand stelle eine frische Mutter ohne jegliche Berufserfahrung ein.
Und möglicherweise übersteht die Beziehung das Studium nicht - was sehr oft der Fall ist weil es eben kein "normales" Studium ist. Dann hat sie Arbeit in etwas was jetzt ihr Traum ist, sich aber bei sehr vielen, bei denen das so war, umweglos zum Alptraum entwickelt hat.
Aber keine Chance auf eine biologisch noch vertretbare Familiengründung. Dann bricht sie in Tränen aus, weil sie seit 48 Stunden Dienst hat und keinen Müsliriegel mehr, und hat erkannt, wie schwer es ist, jemanden kennen zu lernen, wenn man in einer Klinik wohnt. Und dann ist sie 50, macht längst was andres und wünscht sich, sie hätte sich für das entschieden, was auf Dauer wirklich zählt, wenn man es haben möchte. Familie.

Nicht falsch verstehen, ich würde auch 20 jährigen von diesem Studium abraten, aber mit dem Hintergrund, den sie schildert, ist das schlicht eine Entscheidung gegen die Familie. Während erst Kinder kriegen und danach noch studieren durchaus möglich ist, und in meinen Augen der einzig realistische Weg VIELLEICHT beides unter einen Hut zu bekommen. Zumal die Kinder dann IM Studium klein wären, was ganz gut geht, und wenn es ans arbeiten geht, schon gut zu sortieren. Dann ist es eine Geldfrage. Wenn Geld keine Rolle spielt, wäre das der Weg.

Off-Topic:
Was ich aus dem Berufsstand alles erzählen könnte klingt immer so an den Haaren herbei gezogen, weil das doch nicht wahr sein kann. Leider ist es wahr. Auch wenn, wie gesagt, die Stellen, die einen nicht auf Raten töten, tatsächlich mehr werden. Vor zwei Jahren hat der Chef meiner Freundin ihr ins Gesicht gesagt, wie sie auf so einen Schwachsinn wie Arbeitsgesetz käme, das gelte nicht in der Tiermedizin.
 
Zuletzt bearbeitet:
wonderkatosh
Benutzer142764  (29) Benutzer gesperrt
  • #25
Unabhängig von der Entscheidung fürs oder gegen das Studium würde ich dir raten, dich beruflich umzuorientieren. Du bist in deinem jetzigen Beruf nicht glücklich und du musst ca. noch 30 Jahre arbeiten. Möchtest du 30Jahre lang etwas machen, was dich nicht glücklich macht?

Thema Tiermedizin: Ich kenne mich nicht genau aus in diesem Bereich, aber gibt es die Möglichkeit speziell in diesem Bereich als MFA zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen? Du wärst am Thema dran und würdest auch weiter Geld verdienen (wenn auch weniger).

Und zum Thema Kinder & Studium: Fühlst du dich denn bereit für die Familienplanung? Viele meiner Kommilitonen haben sich für Kinder während des Studiums entschieden. Für sie ist das teilweise echt stressig und man sollte ggf. auch 1,2 Semester mehr Studienzeit einrechnen, aber wenn beide Partner sich absprechen und organisieren, ist es dennoch möglich.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #26
Off-Topic:
Bei Punkt 1.) würde ich mal nach dem Semesterticket gucken, ich glaube Hannover Hamburg könnte drin sein. Bin mir aber nicht ganz sicher.
Aber nicht für den ICE, und ohne dauert es ewig.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #27
du sagst du bist 30. das studium braucht 5,5 jahre und wird warscheinlich auch nicht gleich beginnen. vermutlich sommer? das heißt du wärst erst in 6 jahren fertig. danach kinder bekommen, du bist dann erstmal für ein paar jahre zu hause und würdest vermutlich erst mit anfang 40 mitte 40 in die berufswelt einsteigen. ich will dir das nicht schlecht reden aber meinst du für die 20 jahre lohnt sich das noch?du darfst ja auch nicht vergessen das dir die jahre flöten gehen wo du nicht in die rentenkasse zahlst etc. und das dein freund mit 60 kein pupertären teenie mehr zu hause haben will verstehe ich auch vollkommen. wir reden hier ja nicht über eine umschulung oder eine ausbildung die man in 2,5 jahren schaffen könnte. ich würde hier schon fast behaupten du hast dich einfach zu spät im leben für etwas entschieden.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #28
ich würde hier schon fast behaupten du hast dich einfach zu spät im leben für etwas entschieden.
Wartesemester, das war keine freiwillige Entscheidung :zwinker:
Aber wäre TFA nicht eine Alternative? Das geht auch mit Kindern sicher besser...
 
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