
Benutzer120069 (44)
Benutzer gesperrt
- #1
Liebes Forum,
ich habe mich hier heute angemeldet und hoffe auf ein bisschen Hilfe von euch.
Ich bin weiblich und fast 32 Jahre alt.
Mein Hauptproblem ist der Kontakt zu anderen Menschen.
Damit tue ich mich schon seit meiner frühen Kindheit schwer und ich weiß nicht richtig wo die Ursache liegt.
Eine Vermutung von mir ist die lieblose und kalte Art meiner Eltern. Soweit ich zurückdenken kann wurde ich in eine Ecke gesetzt und musste mich allein beschäftigen.
Ich wurde nie in den Arm genommen, so das es für mich selbstverständlich wurde nicht zu meinen Eltern zu gehen wenn ich traurig war oder mir was weh tat. Ich machte das mit mir selbst aus.
Leider entwickelte sich bei mir das Problem daraus das ich auch nicht in der Lage war jemanden zu trösten oder mich in jemanden reinzufühlen.
Das verstärkte sich bei mir noch als ich merkte, das andere Kinder Spaß daran hatten mich zu ärgern. Ich weinte dann jedes Mal.
Als ich älter wurde, tat meine Mutter alles um mich loszuwerden. Morgens war ich ja in der Schule und nachmittags hatte ich bis zum Abendessen das Haus zu verlassen. Es hieß dann "Geh mal bei der oder der klingeln, ob sie mit Dir spielen." Da ich keine richtige Freundin hatte, hatte ich das Gefühl, ich würde mich irgendwo aufdrängen. Ich wurde auch ganz oft abgewimmelt. So fuhr ich oft stundenlang ziellos mit dem Rad durch die Gegend.
Oder was ich auch erlebte war das sich ein Mädchen bereit erklärte mit mir ins Schwimmbad zu gehen und dann auf der Liegewiese jeden Gesprächsversuch von mir abwürgte.
Mein Klassenlehrer bemerkte das ich eine Einzelgängerin war und vermittelte mir den Kontakt mit einem Mädchen aus meiner Nachbarschaft. Doch das Mädchen aus sehr gebildetem Hause interessierte sich nicht besonders für mich und nannte mich verächtlich "Straßenkind".
Gleichzeitig versuchten auch meine Eltern mich zu "sozialisieren". Ich wurde im Ballett und in einer Bastelgruppe angemeldet. Beides war schrecklich für mich. Ich war grob-und feinmotorisch ungeschickt und so war beides nichts für mich. Ich musste aber 2 Jahre durchhalten. Freunde fand ich da auch keine.
Da ich es von klein auf gewohnt war links liegen gelassen zu werden, war ich nur dann richtig zufrieden, wenn ich allein war. Ich war ein Bücherwurm und liebte meine Teddys.
Trotzdem ging das "Sozialisierungsprogramm" meiner Eltern weiter. Ich musste zu den Messdienern, was ich sehr widerwillig tat. Später wurde ich in einer Jugendgruppe angemeldet, mit denen ich auch im Sommer zelten fahren musste. Auch da stieß ich nur auf Ablehnung. Es war ein Junge darunter, der sehr nett zu mir war. Beim Flaschendrehen küssten wir uns. Doch noch am gleichen Abend sagten die beiden Mädchen, mit denen ich mir ein Zelt teilte, das er nicht zu mir passen würde. Am nächsten Tag schon ignorierte mich dieser Junge komplett.
Manchmal versuchte ich selbser auch Kontakte zu initiieren, doch mir fehlte das Geschick. Es gab eine Klassenkameradin, die sich schon mal mit mir traf. Doch kaum kam eine dritte dazu machte mir dieses Mädchen den Kontakt wieder kaputt. Ich weiß nicht, wie oft sich diese Entwicklung in meiner Kindheit und Jugend wiederholte: zuerst toleriert und dann wieder weggeschmissen zu werden.
Meine Eltern lernten zu der Zeit auch eine Familie kennen, mit denen wir dann oft zusammen waren. Die Tochter hasste mich und zeigte mir deutlich, wie sehr sie mich verachtete, während ihre Mutter komische Sprüche über mich abließ. Sie sagte mal was in der Art von, ich soll nicht so blöd gucken und in der Gegend herumstarren.
Wir fuhren auch mit denen in Urlaub und ich distanzierte mich ganz schnell.
Einmal hatte ich das Glück in einem Ferienlager ein nettes Mädchen kennenzulernen. Sie war mit einer Freundin da die sich mit einer anderen anfreundete. Ich hatte danach regelmäßigen Briefkontakt zu ihr und sie lud mich zweimal zu sich ein. Leider war auch ihre Freundin dabei, die so was belustigtes und herablassendes mir gegenüber an sich hatte. Ihre Schwester fragte mich nach meinem Berufswunsch. Als ich ihn äußerte, lachte sie mich aus. Nach meinem zweiten Besuch brach das Mädchen den Kontakt zu mir ab, obwohl ich nett und höflich gewesen war.
Ich war generell ein stilles Mädchen, aber manchmal hatte ich den Drang so richtig die "Sau rauszulassen".
So war es z.B. wenn ich mit meinen Eltern oder Großeltern jemanden besuchte. Ich war dann oft richtig vorlaut und frech, so das die Leute mich nicht wiedersehen wollten, was mir nur recht war.
In der Jugendgruppe war ich auch manchmal verhaltensauffällig.
Als ich mit 18 zum letzten Mal mit meinen Eltern in Urlaub war, lernten wir dort eine Familie mit einer 13-jährigen Tochter kennen. Ich begab mich in den beiden Wochen voll auf das Niveau dieses kindlichen Mädchens und alberte und kreischte herum.
Wobei ich sagen muss das ich eh nicht altersgemäß entwickelt war. Ich hinkte der normalen emotionalen Reife um Jahre hinterher.
Als Trauma hängengeblieben ist bei mir die Klassenfahrt wo ich 16 war. Das war das Alter wo ich mehr denn je von meinen Klassenkameraden entfernt war. Auf den Zimmer wurde abends gesoffen und die Bravo gelesen, gekichert und gelacht. Ich wollte meine Ruhe haben. War geschockt, als ich morgens ein nacktes Pärchen in einem Bett in unserem Zimmer vorfand.
Ich dachte mit einem neuen sozialen Umfeld in der Ausbildung würde sich alles ändern.
Ich war fleißig und bemühte mich erwachsen zu wirken, war aber ganz schnell wieder Außenseiterin. So kapselte ich mich auch da sehr bald wieder ab. Ein Kollege hatte einen herrlichen Spaß daran mich zu mobben und ich konnte mich nicht wehren. Ich war so verzweifelt das ich meiner Mutter davon erzählte. Die rief in der Firma an und machte den Kollegen rund. Er ließ mich dann auch in Ruhe, aber bei allen anderen war ich ganz unten durch und das ließen sie mich spüren! Ein Kollege packte mich mal und wollte mir den Kopf ins Klo drücken. Ich konnte das gerade noch abwenden, weil ich zappelte und schrie wie wild.
In der Berufsschule waren auch ganz komische Leute. Da ich sehr fleißig war, war ich Klassenbeste, aber auch da wurde ich verachtet. Eine sagte, ich sehe scheiße aus und würde mit meiner Schminke aussehen wie ein Chinese.
Später fand ich einen Job in einem großen Unternehmen, wo ich im Call-Center mit sehr vielen Mitarbeitern tätig war.
Zuerst ging ich noch in der Masse unter, aber schon bald war ich auch da unbeliebt. Es hieß, ich wäre arrogant oder stur. Dabei waren das nur meine Ängste nicht negativ aufzufallen und wieder abgelehnt zu werden.
In einem weiteren Job sagte man ich wäre nicht clever und nicht umsichtig genug. Ich würde die Arbeit manchmal nicht sehen. Auf alles müsste man mich hinweisen. Diese Kritik führte auch wieder dazu das ich mich abgrenzte von den Kollegen und sie mich dann wieder komisch fanden.
Privat bin ich auch einsam. Ich hatte Kontakte die aber in die Brüche gingen weil es sich entwickelte wie immer.
Man war unzufrieden mit mir und ließ mich wieder fallen.
Irgendwie kann ich bis heute nicht richtig nachvollziehen was bei mir schief gelaufen ist außer das meine Eltern mich emotional vernachlässigt haben.
Aber ich finde keine Erklärung dafür warum ich immer abgelehnt wurde.
Könnt ihr mir weiterhelfen warum ich keinen Zugang zu anderen finde?
Sorry für den langen Text.
Gruß
Stormy
ich habe mich hier heute angemeldet und hoffe auf ein bisschen Hilfe von euch.
Ich bin weiblich und fast 32 Jahre alt.
Mein Hauptproblem ist der Kontakt zu anderen Menschen.
Damit tue ich mich schon seit meiner frühen Kindheit schwer und ich weiß nicht richtig wo die Ursache liegt.
Eine Vermutung von mir ist die lieblose und kalte Art meiner Eltern. Soweit ich zurückdenken kann wurde ich in eine Ecke gesetzt und musste mich allein beschäftigen.
Ich wurde nie in den Arm genommen, so das es für mich selbstverständlich wurde nicht zu meinen Eltern zu gehen wenn ich traurig war oder mir was weh tat. Ich machte das mit mir selbst aus.
Leider entwickelte sich bei mir das Problem daraus das ich auch nicht in der Lage war jemanden zu trösten oder mich in jemanden reinzufühlen.
Das verstärkte sich bei mir noch als ich merkte, das andere Kinder Spaß daran hatten mich zu ärgern. Ich weinte dann jedes Mal.
Als ich älter wurde, tat meine Mutter alles um mich loszuwerden. Morgens war ich ja in der Schule und nachmittags hatte ich bis zum Abendessen das Haus zu verlassen. Es hieß dann "Geh mal bei der oder der klingeln, ob sie mit Dir spielen." Da ich keine richtige Freundin hatte, hatte ich das Gefühl, ich würde mich irgendwo aufdrängen. Ich wurde auch ganz oft abgewimmelt. So fuhr ich oft stundenlang ziellos mit dem Rad durch die Gegend.
Oder was ich auch erlebte war das sich ein Mädchen bereit erklärte mit mir ins Schwimmbad zu gehen und dann auf der Liegewiese jeden Gesprächsversuch von mir abwürgte.
Mein Klassenlehrer bemerkte das ich eine Einzelgängerin war und vermittelte mir den Kontakt mit einem Mädchen aus meiner Nachbarschaft. Doch das Mädchen aus sehr gebildetem Hause interessierte sich nicht besonders für mich und nannte mich verächtlich "Straßenkind".
Gleichzeitig versuchten auch meine Eltern mich zu "sozialisieren". Ich wurde im Ballett und in einer Bastelgruppe angemeldet. Beides war schrecklich für mich. Ich war grob-und feinmotorisch ungeschickt und so war beides nichts für mich. Ich musste aber 2 Jahre durchhalten. Freunde fand ich da auch keine.
Da ich es von klein auf gewohnt war links liegen gelassen zu werden, war ich nur dann richtig zufrieden, wenn ich allein war. Ich war ein Bücherwurm und liebte meine Teddys.
Trotzdem ging das "Sozialisierungsprogramm" meiner Eltern weiter. Ich musste zu den Messdienern, was ich sehr widerwillig tat. Später wurde ich in einer Jugendgruppe angemeldet, mit denen ich auch im Sommer zelten fahren musste. Auch da stieß ich nur auf Ablehnung. Es war ein Junge darunter, der sehr nett zu mir war. Beim Flaschendrehen küssten wir uns. Doch noch am gleichen Abend sagten die beiden Mädchen, mit denen ich mir ein Zelt teilte, das er nicht zu mir passen würde. Am nächsten Tag schon ignorierte mich dieser Junge komplett.
Manchmal versuchte ich selbser auch Kontakte zu initiieren, doch mir fehlte das Geschick. Es gab eine Klassenkameradin, die sich schon mal mit mir traf. Doch kaum kam eine dritte dazu machte mir dieses Mädchen den Kontakt wieder kaputt. Ich weiß nicht, wie oft sich diese Entwicklung in meiner Kindheit und Jugend wiederholte: zuerst toleriert und dann wieder weggeschmissen zu werden.
Meine Eltern lernten zu der Zeit auch eine Familie kennen, mit denen wir dann oft zusammen waren. Die Tochter hasste mich und zeigte mir deutlich, wie sehr sie mich verachtete, während ihre Mutter komische Sprüche über mich abließ. Sie sagte mal was in der Art von, ich soll nicht so blöd gucken und in der Gegend herumstarren.
Wir fuhren auch mit denen in Urlaub und ich distanzierte mich ganz schnell.
Einmal hatte ich das Glück in einem Ferienlager ein nettes Mädchen kennenzulernen. Sie war mit einer Freundin da die sich mit einer anderen anfreundete. Ich hatte danach regelmäßigen Briefkontakt zu ihr und sie lud mich zweimal zu sich ein. Leider war auch ihre Freundin dabei, die so was belustigtes und herablassendes mir gegenüber an sich hatte. Ihre Schwester fragte mich nach meinem Berufswunsch. Als ich ihn äußerte, lachte sie mich aus. Nach meinem zweiten Besuch brach das Mädchen den Kontakt zu mir ab, obwohl ich nett und höflich gewesen war.
Ich war generell ein stilles Mädchen, aber manchmal hatte ich den Drang so richtig die "Sau rauszulassen".
So war es z.B. wenn ich mit meinen Eltern oder Großeltern jemanden besuchte. Ich war dann oft richtig vorlaut und frech, so das die Leute mich nicht wiedersehen wollten, was mir nur recht war.
In der Jugendgruppe war ich auch manchmal verhaltensauffällig.
Als ich mit 18 zum letzten Mal mit meinen Eltern in Urlaub war, lernten wir dort eine Familie mit einer 13-jährigen Tochter kennen. Ich begab mich in den beiden Wochen voll auf das Niveau dieses kindlichen Mädchens und alberte und kreischte herum.
Wobei ich sagen muss das ich eh nicht altersgemäß entwickelt war. Ich hinkte der normalen emotionalen Reife um Jahre hinterher.
Als Trauma hängengeblieben ist bei mir die Klassenfahrt wo ich 16 war. Das war das Alter wo ich mehr denn je von meinen Klassenkameraden entfernt war. Auf den Zimmer wurde abends gesoffen und die Bravo gelesen, gekichert und gelacht. Ich wollte meine Ruhe haben. War geschockt, als ich morgens ein nacktes Pärchen in einem Bett in unserem Zimmer vorfand.
Ich dachte mit einem neuen sozialen Umfeld in der Ausbildung würde sich alles ändern.
Ich war fleißig und bemühte mich erwachsen zu wirken, war aber ganz schnell wieder Außenseiterin. So kapselte ich mich auch da sehr bald wieder ab. Ein Kollege hatte einen herrlichen Spaß daran mich zu mobben und ich konnte mich nicht wehren. Ich war so verzweifelt das ich meiner Mutter davon erzählte. Die rief in der Firma an und machte den Kollegen rund. Er ließ mich dann auch in Ruhe, aber bei allen anderen war ich ganz unten durch und das ließen sie mich spüren! Ein Kollege packte mich mal und wollte mir den Kopf ins Klo drücken. Ich konnte das gerade noch abwenden, weil ich zappelte und schrie wie wild.
In der Berufsschule waren auch ganz komische Leute. Da ich sehr fleißig war, war ich Klassenbeste, aber auch da wurde ich verachtet. Eine sagte, ich sehe scheiße aus und würde mit meiner Schminke aussehen wie ein Chinese.
Später fand ich einen Job in einem großen Unternehmen, wo ich im Call-Center mit sehr vielen Mitarbeitern tätig war.
Zuerst ging ich noch in der Masse unter, aber schon bald war ich auch da unbeliebt. Es hieß, ich wäre arrogant oder stur. Dabei waren das nur meine Ängste nicht negativ aufzufallen und wieder abgelehnt zu werden.
In einem weiteren Job sagte man ich wäre nicht clever und nicht umsichtig genug. Ich würde die Arbeit manchmal nicht sehen. Auf alles müsste man mich hinweisen. Diese Kritik führte auch wieder dazu das ich mich abgrenzte von den Kollegen und sie mich dann wieder komisch fanden.
Privat bin ich auch einsam. Ich hatte Kontakte die aber in die Brüche gingen weil es sich entwickelte wie immer.
Man war unzufrieden mit mir und ließ mich wieder fallen.
Irgendwie kann ich bis heute nicht richtig nachvollziehen was bei mir schief gelaufen ist außer das meine Eltern mich emotional vernachlässigt haben.
Aber ich finde keine Erklärung dafür warum ich immer abgelehnt wurde.
Könnt ihr mir weiterhelfen warum ich keinen Zugang zu anderen finde?
Sorry für den langen Text.
Gruß
Stormy