Trennen oder weitermachen - Angst vor völliger Vereinsamung

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Benutzer216018  (43) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo

Ich kämpfe mit dieser Frage schon so lange und komme immer weniger damit klar.
Ich bin mir auch gar nicht sicher ob hier überhaupt jemand meine spezielle Situation nachvollziehen kann, es ist auch schwierig (zu erklären) wenn man nicht selbst drin steckt.

Ich bin mit meinem Freund seit über 8 Jahren zusammen, bin nach einiger zeit Fernbeziehung zu ihm ins benachbarte Ausland gezogen und hab alle und alles hinter mir gelassen.

Davor hatte ich sozusagen das erste Mal im Leben sowas wie einsoziales Netz (davor war ich eher einsam gewesen aber nicht völlig allein), viele Bekannte durch ein Hobby (vom ex geerbt), eine handvoll Freunde, neuer Job, neue eigene Wohnung, mein Leben hätte gut werden können.

Er hat mich bedrängt endlich zu ihm zu kommen, das könne so nicht ewig weitergehen ich müsse mich mal entschieden etc. Ich konnte es damals tatsächlich nicht, haderte, ich wusste ich kann viel besser verdienen bei ihm und ne schönere wohnung haben aber mir tat es leid alles hinter mir zu lassen was ich mir so aufgebaut habe nach der toxischwn beziehung zum ex und ich wusste (kenne mich ja) dass ich es schwierig haben würde mir sowas nochmals aufzubauen.

Diese Ängste sagte ich ihm immer wieder er meinte nur das wird schon, er hätte ja auch Freunde gefunden.
Ernst genommen hat er mich in solchen Gefühlsäusserungen leider noch nie.
Durch einen Schicksalsschlag (habe eine sehr nahe Person verloren) bekam ich Angst auch ihn zu verlieren und zog doch ins Ausland.

Fühlte mich abeniche so angekommen, wir hatten sofort viel Streit (gleich zusammen gezogen) er liess mich links liegen, kein sex mehr, kaum nähe, wir unternahmen aber viel am wochenende miteinander. Er kontte und wollte mir aber nicht sagen, warum er nicht mit mir schlafen wollte, ich habe mich nicht beachtet und nicht begehrt gefühlt und so soo allein, dass ich nach nem halben jahr dort die beziehung bereits in frage stellte.

Habe dann aber einen Mann kennen gelernt,mich angefreundet (er auch in einer beziehung) wir sind gemeinsam augegangen und haben geflirtet aber nichts weiter, das hat mir aber über die schwerste zeit hinweg geholfen.

Mit den menschen hier kam ich sonst schwer in kontakt, verlor dann bald auch meine beste freundin in der heimat (borderline typ, hat mich einfach fallen lassen, das tat weh) bekannte von damals waren geschichte, familie hatte ich tausende kilometer weit weg und kaum kontakt, unsere leben sind sehr verschieden.
Meine mutter ist narzisstin, habe den kontakt irgendwann auch abgebrochen als ich das erkannt habe (alles in dieser schwerer ersten zeit des lebens hier).

Soo, jetzz sitze ich in diesem land fest, habe in der heimat nix mehr, bin mir sicher dass ich für meinen freund keine liebesgefühle mehr habe, aber er ist die einzige familie für mich, und mein "bester" freund (zumindest ein mensch der mich sehr gut kennt) ich habe sonst niemanden in der art ausser dem besagten mann, das ist aber eine andere geschichte und kompliziert.

Ich öffne mich sehr schwer menschen gegenüber, sie strengen mich sehr schnell an (das ist mindestens meiner kindheit mit meiner mutter geschuldet dazu neurodiverse anteile die ich seit kurzem kenne und es ist alles soweit echt kacke, damit zu leben).

Wenn ich mich trenne, bin ich allein.
Angst vorm alleinsein kriegt da ne ganz andere bedeutung als sonst hier. Denn mit allein MEINE ICH ALLEIN.

Dann verliere ich meine fast einzige bezugsperson.

Andererseits leide ich in dieser beziehung sehr, kriege keine nähe, keine guten gespräche zusammen, sex is dementsprechend nur ne nummer (wenns denn einen gibt, so 2 mal im jahr), von ihm kein verständnis dafür, auch seit wir in paartherapie gehen, gibt er mir an allem die schuld, ich solle doch einfsch mal glücklich sein, er versteht das nicht.

Ich bin nur noch der schlechte teil meiner selbst, habe auszucker und gefühlsschwankungen, die er mir vorwirft, aber seinen anteil daran nicht sieht, ich fürchte auch er hat narzisstische anteile (mein vorheriger freund war schlimmer aber da war die beziehung nur kurz) die mich mit der zeit mürbe gemacht haben (er glaubt immer er wisse besser wie ich fühle und glaubt mir meine äusserungen nicht)
habe das alles aber zu spät gesehen (sehen wollen) denn es sind eben nur anteile, und keiner würde das von ihm glauben, der übliche scheiss, ich wäre selbst schuld an allem.

aber vor allem das nicht reden können/wollen über gefühle macht mich mittlerweile einfach nur krank. Er ignoriert alles dazu. Keinerlei diskussion ist über uns möglich, selbst mit paarberatung nicht (da zeigt er immer elan und einsicht, sobald wir aus der tür sind ist alles weg.)

Wie gesagt, ich wäre schon seit jahren immer wieder so weit, zu gehen, aber frage mich dann immer wieder- wohin?
Eine zeit lang dachte ich sogar, es wäre besser ich würde mich umbringen, statt so ein einsames leben ertragen zu müssen. Das war eine phase, jetzt ist es einfach nur noch resignation.

Zurückgehen in alte land ist keine option, da hab ich mittlerweile noch weniger, wofür es sich lohnen würde. Und ich mag das land hier.

Also alle die sagen, ach, keine angst vorm allein sein, die haben glaube wirklich keine ahnung was das tatsächlich heisst ( nicht bloss ohne partner, sondern ohne partner, familie und freunde).
Dann wenigstens lieber doch einen mitbewohner haben, einen ansprechpartner wenigstens, wenn man heimkommt...

Gott ich weiss es echt nicht.
Ich weiss nicht wie ich das alles angehen sollte.
Ich hab angst vor mir selbst was ich da so allein auf dauer machen würde.

Sorry für die wall of text, wollte es kurz machen hat nicht geklappt.
 
B
Benutzer28461  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Mein Eindruck: Du bist jetzt schon ganz allein. Nur lebst Du eben gerade bei einem anderen Menschen.

Hab keine Angst vorm alleine sein, "alleiner" als jetzt kannst du doch gar nicht mehr werden.

Wenn du die jetzige Situation verlässt, kannst du höchstens wieder wenige alleine werden.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Fühl dich erstmal gedrückt :knuddel:

Vom Handy nur ganz kurz: meiner Erfahrung nach ist man ohne "falschen" Partner niemals mehr alleine, man denkt das nur und hat deshalb Angst.
Aber nach einer Trennung befreit man sich von der Last und merkt auch schnell wie es einem besser geht.
Dann klappen auch Sozialkontakte, weil man dann viel freier und gelöster ist.

Fang an zu reisen und schau dir die Welt an. Kann ich dir nur empfehlen.
Die Welt ist voll von tollen Menschen, also los und vergeude keine Zeit in einer Beziehung die dich nur runterzieht.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #4
Och je du Ärmste, das klingt alles ganz furchtbar!
Auch von mir ein ganz herzliches :knuddel:

Ich hab angst vor mir selbst was ich da so allein auf dauer machen würde.
Spielst du damit darauf an, dass du Selbstmordgedanken hast?

Du hast offensichtlich eine beschissene Kindheit gehabt. Auch hier nochmal :knuddel:

Du kannst da nix für. Du hast ganz blöde und schädliche Muster gelernt. Immerhin erkennst du sie mittlerweile, aber du lebst sie noch, hast es noch nicht geschafft, daraus auszubrechen.

Eine Paartherapie mit einem Menschen mit narzisstischen Mustern ist aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt. Machst du denn für dich selber auch eine Therapie?
Solltest du tatsächlich mit dem Gedanken spielen, dich selber zu verletzen, würde ich dir raten, direkt stationär in eine Klinik zu gehen. Das hätte den großen Vorteil, dass du aus deinem toxischen Umfeld raus bist, unter anderen Menschen bist, und dort vielleicht direkt jemanden kennenlernst, der oder die sich als Freund/ Freundin eignet.

Übrigens: dass du dich jetzt ganz alleine ohne Freunde fühlst und ziemlich isoliert dastehst, ist kein Zufall. Das ist eine ganz klassische Strategie bei Narzissmus. Das macht dein Partner absichtlich, eben damit du ihn nicht verlässt und er mehr Macht über dich hat.
Falls du dich über das Thema mehr informieren möchtest kann ich dir ganz viele Infos/ Links dazu liefern.

Aber ich glaube als erstes müssen wir dein Selbstwertgefühl mal ein bisschen pushen. Ich bin mir sicher dass du eine ganz wunderbare Frau mit tollen Stärken bist und es da draußen Menschen gibt, die dich sehr schätzen würden und gerne mit dir befreundet sein möchten.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #5
Dann wenigstens lieber doch einen mitbewohner haben, einen ansprechpartner wenigstens, wenn man heimkommt...
Wenn du mit dem aber hat nicht teilen kannst, was dich bewegt und sich in dir abspielt, dann bist du vielleicht nicht physisch alleine, aber psychisch/emotional gesehen schon.

Er erkennt deine Gefühle und deine Wahrnehmung ja nicht an, lässt dich damit alleine und genau das kann ein Gefühl von Einsamkeit entstehen lassen bzw. dieses sehr verstärken.

Du findest im Internet auch professionelle, psychologische Beratung und das völlig kostenlos.

"Der Weg nach Vorne" wäre z.B. so eine Plattform.
 
J27
Benutzer175612  (56) Öfter im Forum
  • #6
Also alle die sagen, ach, keine angst vorm allein sein, die haben glaube wirklich keine ahnung was das tatsächlich heisst ( nicht bloss ohne partner, sondern ohne partner, familie und freunde).
Dann wenigstens lieber doch einen mitbewohner haben, einen ansprechpartner wenigstens, wenn man heimkommt...
Ich kann deine Angst erahnen. Aber du bist erst 43, ich denke, dein Leben kann sich noch durchaus zum Besseren wenden. Dafür hast du noch Zeit.

Aber nach einer Trennung befreit man sich von der Last und merkt auch schnell wie es einem besser geht.
Dann klappen auch Sozialkontakte, weil man dann viel freier und gelöster ist.
Genau das denke ich auch. Es ist sehr schwer, dir Ratschläge zu geben. Es ist, als würde man sagen: "würfle, es wird bestimmt eine sechs!". Niemand kann es wissen.

Ich kenne deine berufliche Situation nicht. Könntest du in deinem Heimatland (ist es Deutschland?) beruflich wieder Fuß fassen? Ich würde dann empfehlen, zurück zu ziehen, auch wenn es ein Rückzug in die Einsamkeit ist. Dann hast du wenigstens noch die Chance, dein Leben neu zu gestalten. Möglicherweise klappt es nicht so, wie du es dir wünschst, aber wenigstens gibst du dir selber eine Chance. Und in 20 Jahren rückblickend wirst du denken, dass du dir selbst nicht vorzuwerfen hast, nichts unternommen zu haben.
 
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