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Benutzer78753 (36)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Ich möchte diesen Thread nutzen, um mich über meinen Vater zu unterhalten, der den Alltag durch seine teilweise wirklich unglaublichen Verhaltensweisen, extrem anstrengend macht.
Auch wenn mein Vater gut gelaunt ist, kommt es regelmäßig vor, dass er im Haus richtig nach Gründen sucht, um sich über mangelnde Sauberkeit zu beschweren. Er haut mir und meiner Mutter dann regelrecht alle Stellen um die Ohren, an denen er etwas gefunden hat. Im selben Atemzug beschwert er sich dann auch, wenn er irgendwo einen Kratzer gefunden hat, oder er die Vermutung hat, jemand hätte die Tür nicht an der Klinke geöffnet und so einen Fettabdruck hinterlassen. Auf Idee einfach selbst schnell den Staub wegzumachen, kommt er nicht, er beschwert sich nur und macht meine Mutter und mich herunter. Ergebnis seiner Ausführungen ist dann immer, dass meine Mutter den Haushalt schlampig führt, wir immer nur alles versauen würden und für uns eh alles viel zu gut wäre. Besonders absurd wird das in Bezug auf die Küche. Seit 25 Jahren hat meine Mutter die gleiche Küche, die zudem noch zwei Umzüge hinter sich hat und nach dem letzten Umzug weder über eine richtige Spüle, noch über eine richtige Arbeitsplatte verfügt. Dass an den Fronten einer Küche 25 Jahre Kochdämpfe nicht spurlos vorbeigehen, ist wohl selbstverständlich. Trotzdem beschwert sich mein Vater andauernd darüber und nimmt dass dann auch als Grund, meiner Mutter keine Spüle und Arbeitsplatte, oder auch eine neue Küche, die nach 25 Jahre sicherlich nicht unangebracht wäre, zu kaufen, weil sie ja eh alles versauen würde und für sie so etwas eh viel zu schade wäre. Mein Vater zeigt dieses Verhalten selbst, wenn meine Mutter an einem Feiertag für die Verwandtschaft gekocht hat und die Stimmung eigentlich gut war. Dann kommt er direkt nach dem Essen in die Küche, und macht meine Mutter herunter, warum die Küche so unaufgeräumt ist, obwohl das natürlich logisch ist, dass man nach 3 Gängen für vier oder mehr Leute keine aufgeräumte Küche mehr hat. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter zwar niemand ist, die den ganzen Tag am wienern ist, aber trotzdem die Sachen ordentlich sauber macht. Dazu kommt, dass sie noch arbeiten geht und vor allem in der alten Küche, die noch nicht einmal eine richtige Arbeitsplatte hat, auch die Motivation, alles ganz gründlich zu reinigen, nicht besonders ausgeprägt und auch rational nicht sinnvoll ist.
Ein weiterer Punkt, der im Alltag extrem nervt, ist der ausgeprägte Geiz meines Vaters, der oft gepaart ist mit großem Sozialneid. Ähnlich wie über die Sauberkeit, beschwert sich mein Vater auch gerne, wenn irgendwo ein Licht (Energiesparlampe) oder ein anderes Gerät an ist. Je nachdem, wie er meine Mutter und mich am meisten ärgern kann, bestimmt sich dann das weitere Vorgehen. Bei Lampen denkt er nicht daran, die auszumachen, sondern ruft dann nach uns und lässt uns die dann persönlich ausmachen, anstatt gerade selbst den Schalter zu drücken. Hat man z.B. den Videorecorder an, um etwas aufzunehmen, wird der natürlich ohne zu fragen ausgezogen. Früher ist es sogar vorgekommen, dass er dann einfach am Sicherungskasten den Strom für den Raum abgestellt hat, oder wenn man seiner Meinung nach zu lange am Duschen ist, hat er einfach das Wasser abgestellt. Immer wieder macht er dann meine Mutter und mich herunter, was wir doch für Verschwender wären und dass wir unseretwegen wohl pleite gehen würden. Dabei lässt er immer Geräte an, wie sie ihm passen. So läuft der Fernseher, auch wenn er für eine Stunde im Garten ist. Spricht man ihn darauf an, winkt er wenn er gut gelaunt ist, einfach ab. Ist er schlecht gelaunt, sagt er, er sei der Chef und könne machen, was er will, meine Mutter und ich hätten jedoch zu tun, was er sagt. Dabei hat man aber auch verstärkt das Gefühl, dass er vieles nur macht, um meine Mutter und mich zu ärgern, denn richtige Sparvorschläge, wie einen günstigeren Stromanbieter lehnt er immer ab. Die angebliche Sparwut meines Vaters führt soweit, dass er uns den Gefrierschrank abgestellt hat, weil dieser zuviel Strom verbrauche. Jetzt müssen wir die Sachen bei meiner Oma einlagern. Entsprechend ist auch der Ersatz bestehender Geräte eine extrem langwierige Angelegenheit, wenn man auf meinen Vater angewiesen ist. Selbst für eine neue Küchenwaage (Preis 30€) muss man 3 Monate lang Tests und Preise wälzen, sowie Sonderaktionen abwarten, bis eine neue gekauft wird. Dieses Verhalten spielt in alle Lebensbereiche. Wenn ich einen Freund besuchen fahre oder meine Mutter und ich einkaufen fahren, kommt es durchaus vor, dass er sich beschwert wie teuer das wäre und warum man sich diese Fahrt nicht sparen könnte. Seit 2 Jahren fährt mein Vater mit einem kaputten Auspuff, weil ihm 30€ Reparatur bei ATU zu viel sind. Seit meine Mutter sich nach 11 Jahren für sich ein neues Auto (Golf V, 75PS) gekauft hat, muss sie sich andauernd anhören, was sie für eine Verschwenderin wäre und dass das Auto ja viel zu groß und teuer sei. Solche Beispiele könnte man noch viele ausführen. Dazu kommt, dass mein Vater sich immer über alle diejenigen, die vielleicht mehr Geld haben oder sich mehr leisten beschwert und sie als Gauner und Verbrecher darstellt, was auf die Dauer auch sehr nervig ist, weil er sich im Gegenzug immer selbst total arm redet. Hat gerade ein Bekannter einen neuen Audi bekommen, wird sich halt immer beschwert, dass er selbst so arm wäre und sich noch nicht einmal einen neuen Auspuff leisten könnte. Dabei ist die finanzielle Situation meiner Eltern eigentlich gut. Das Haus ist abbezahlt, meine Eltern haben genügend Rücklagen und beide sichere Einkommen als Beamte. Trotzdem zeigt mein Vater das angesprochene Verhalten regelmäßig und führt damit natürlich auch regelmäßig zu schlechter Laune in der Familie.
Ein weiteres Problem ist die Art meines Vaters, alle Dinge schlecht zu reden, sowie nur seine eigene Meinung zählen zu lassen. Prinzipielles Thema ist zum Beispiel die Berufswahl. Mein Vater glaubt da, genaue Pläne für mich zu haben. Wenn ich ihm aber sage, dass ich eben seine Ziele und Vorstellungen nicht teile, wird er direkt persönlich. Das mag damit zusammen hängen, dass unsere Einstellungen da sehr unterschiedlich sind. Mein Vater ist ein Fan von sicheren Jobs ohne Verantwortung und mit wenig Arbeit, ich würde schon gerne in einer Firma oder Behörde versuchen bisschen was zu erreichen. Wenn ich ihm das aber sage, meint er nur, ich würde eh nie etwas erreichen und würde wenn überhaupt nur ausgenutzt und dann entlassen werden. Bei diesem Thema habe ich dann auch das Gefühl, dass er mit sich selbst nicht zufrieden ist. In der Profession, in der mein Vater im Staatsdienst tätig ist, hätte sich mein Vater vor 20 Jahren auch relativ risikolos selbstständig machen können. Diejenigen seiner Kollegen, die das gemacht haben, sind alle jetzt ziemlich wohlhabend. Und auch in seinem jetzigen Job, ist er Karriere technisch auf einer einfachen Sachbearbeiter Ebene verblieben, was aber ganz klar auf seine eigenen Entscheidungen zurückzuführen ist, er wollte sich nie anpassen und, wie eigentlich üblich, hin- und wieder einmal die Abteilung wechseln. Genau darin liegt denke ich auch sein Sozialneid begründet, weil er in denen, die relativ viel Geld haben, irgendwie das sieht, was er sich nicht getraut hat. Der Gedanke, dass ich dann irgendwie mehr erreichen könnte wie er, scheint ihm dann am allerwenigsten zu gefallen.
Bei al seinen Ausfällen ist zu bemerken, dass er für sich selbst immer unfehlbar ist. Wenn er also wie oben geschildert einen Kratzer oder Fleck entdeckt, sind nur meine Mutter und ich die Schuldigen. Dass im ein Missgeschick hätte passiert sein können wird kategorisch abgelehnt. So ist mein Vater der Einzige, der gegen sein allgemeines Verbot Getränke mit ins Wohnzimmer nimmt. Findet er dann im Wohnzimmer einen klebrigen Fleck, scheidet natürlich aus, dass er dafür verantwortlich ist, weil etwas Saft seines Getränks ausgelaufen ist.
Dann muss man als nächsten Punkt noch seine absolute Unzuverlässigkeit erwähnen, die wieder mit der Launenhaftigkeit zusammenhängt. Verspricht mein Vater zum Beispiel, meine Mutter von der Arbeit abzuholen, damit ich mit ihrem Auto etwas erledigen kann, wird dieses Versprechen nach kurzer Zeit, sobald er schlecht gelaunt ist, wieder revidiert. Am Ende weiß er dann nichts mehr von seinen Versprechen. Als ich ihn einmal auf solch ein Versprechen ansprach, bezeichnete er mich als dreisten Lügner, weil er nie etwas zugesagt hatte. Als meine Mutter, die seine Aussagen ebenfalls gehört hatte, meine Version bestätigte, wurde diese ebenfalls beleidigt. Das führt dazu, dass man eigentlich keine Zusage von meinem Vater irgendwie ernst nehmen kann, weil er alles je nach Laune wieder ändert. So hat mein Vater mir einmal zugesagt, er würde meinen Musikunterricht zahlen. Daran hielt er sich aber nicht, leugnete die unter Zeugen gemachte Zusage, sodass ich über ein Jahr Geschenke von Verwandten für den Gitarrenunterricht ausgeben musste. Auch bekomme ich seit über 2 Jahren kein Taschengeld, weil er, sobald er sich wieder über irgendetwas aufregt, direkt das Taschengeld streicht.
Ein nächstes Kapitel ist sein Verhalten, wenn man ihm bei irgendetwas hilft, z.B. wenn er etwas an einem der Nebengebäude baut. Prinzipiell wird man dann immer vor der gesamten Nachbarschaft beleidigt und angebrüllt, wie unfähig man sei. Er erklärt nichts, lässt über nichts mit sich reden und schreit nur herum. Auch bei den Terminen, an denen er Mitarbeit fordert, werden prinzipiell so gelegt, wie am meisten Ärger gemacht werden kann. So hat er immer solche Arbeitstage an den Daten, wo ich einen Ausflug geplant oder Karten für eine Messe o.ä. habe. Aufgrund seines unmöglichen Verhaltens habe ich daher meine Mitarbeit bei solchen Aktion aufgekündigt. Natürlich regt er sich aber auch darüber immer auf, aber ich sehe nicht ein, mich dabei anbrüllen und schikanieren zu lassen.
Diese Beschreibungen sind natürlich sehr lang, beschreiben aber noch lange nicht alle Aktionen, die mein Vater im Alltag bringt. Natürlich finden sich auch noch Tage, an denen man mit meinem Vater gut auskommt, an vielen ist das aber, sobald er wieder selbige Verhaltensweisen an den Tag legt, nicht möglich. Laut meiner Mutter war mein Vater früher nicht so, aber mindestens in den letzten fünf Jahren war er so, wie er jetzt ist. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter sich oft nur bei mir über ihn aufregt, und ansonsten nichts zu ihm sagt, und macht, was er sagt, während ich ihm immer ordentlich Widerworte geben, wenn er mal wieder irrational seinen Frust an uns auslässt. Oftmals ärgert er sich dann wohl über seine Mutter, die wiederum ihn total im Griff hat, und der er eben keinerlei Contra gibt.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Eigentlich gefällt es mir gut in meinem Wohnwort. Eigentlich alle meine Freunde wohnen in der Nähe und mit meiner Mutter und Oma verstehe ich mich wirklich super. Ausziehen ist also nicht wirklich eine Alternative, auch finanziell nicht. Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich machen könnte?
Viele Grüße,
MBond
Auch wenn mein Vater gut gelaunt ist, kommt es regelmäßig vor, dass er im Haus richtig nach Gründen sucht, um sich über mangelnde Sauberkeit zu beschweren. Er haut mir und meiner Mutter dann regelrecht alle Stellen um die Ohren, an denen er etwas gefunden hat. Im selben Atemzug beschwert er sich dann auch, wenn er irgendwo einen Kratzer gefunden hat, oder er die Vermutung hat, jemand hätte die Tür nicht an der Klinke geöffnet und so einen Fettabdruck hinterlassen. Auf Idee einfach selbst schnell den Staub wegzumachen, kommt er nicht, er beschwert sich nur und macht meine Mutter und mich herunter. Ergebnis seiner Ausführungen ist dann immer, dass meine Mutter den Haushalt schlampig führt, wir immer nur alles versauen würden und für uns eh alles viel zu gut wäre. Besonders absurd wird das in Bezug auf die Küche. Seit 25 Jahren hat meine Mutter die gleiche Küche, die zudem noch zwei Umzüge hinter sich hat und nach dem letzten Umzug weder über eine richtige Spüle, noch über eine richtige Arbeitsplatte verfügt. Dass an den Fronten einer Küche 25 Jahre Kochdämpfe nicht spurlos vorbeigehen, ist wohl selbstverständlich. Trotzdem beschwert sich mein Vater andauernd darüber und nimmt dass dann auch als Grund, meiner Mutter keine Spüle und Arbeitsplatte, oder auch eine neue Küche, die nach 25 Jahre sicherlich nicht unangebracht wäre, zu kaufen, weil sie ja eh alles versauen würde und für sie so etwas eh viel zu schade wäre. Mein Vater zeigt dieses Verhalten selbst, wenn meine Mutter an einem Feiertag für die Verwandtschaft gekocht hat und die Stimmung eigentlich gut war. Dann kommt er direkt nach dem Essen in die Küche, und macht meine Mutter herunter, warum die Küche so unaufgeräumt ist, obwohl das natürlich logisch ist, dass man nach 3 Gängen für vier oder mehr Leute keine aufgeräumte Küche mehr hat. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter zwar niemand ist, die den ganzen Tag am wienern ist, aber trotzdem die Sachen ordentlich sauber macht. Dazu kommt, dass sie noch arbeiten geht und vor allem in der alten Küche, die noch nicht einmal eine richtige Arbeitsplatte hat, auch die Motivation, alles ganz gründlich zu reinigen, nicht besonders ausgeprägt und auch rational nicht sinnvoll ist.
Ein weiterer Punkt, der im Alltag extrem nervt, ist der ausgeprägte Geiz meines Vaters, der oft gepaart ist mit großem Sozialneid. Ähnlich wie über die Sauberkeit, beschwert sich mein Vater auch gerne, wenn irgendwo ein Licht (Energiesparlampe) oder ein anderes Gerät an ist. Je nachdem, wie er meine Mutter und mich am meisten ärgern kann, bestimmt sich dann das weitere Vorgehen. Bei Lampen denkt er nicht daran, die auszumachen, sondern ruft dann nach uns und lässt uns die dann persönlich ausmachen, anstatt gerade selbst den Schalter zu drücken. Hat man z.B. den Videorecorder an, um etwas aufzunehmen, wird der natürlich ohne zu fragen ausgezogen. Früher ist es sogar vorgekommen, dass er dann einfach am Sicherungskasten den Strom für den Raum abgestellt hat, oder wenn man seiner Meinung nach zu lange am Duschen ist, hat er einfach das Wasser abgestellt. Immer wieder macht er dann meine Mutter und mich herunter, was wir doch für Verschwender wären und dass wir unseretwegen wohl pleite gehen würden. Dabei lässt er immer Geräte an, wie sie ihm passen. So läuft der Fernseher, auch wenn er für eine Stunde im Garten ist. Spricht man ihn darauf an, winkt er wenn er gut gelaunt ist, einfach ab. Ist er schlecht gelaunt, sagt er, er sei der Chef und könne machen, was er will, meine Mutter und ich hätten jedoch zu tun, was er sagt. Dabei hat man aber auch verstärkt das Gefühl, dass er vieles nur macht, um meine Mutter und mich zu ärgern, denn richtige Sparvorschläge, wie einen günstigeren Stromanbieter lehnt er immer ab. Die angebliche Sparwut meines Vaters führt soweit, dass er uns den Gefrierschrank abgestellt hat, weil dieser zuviel Strom verbrauche. Jetzt müssen wir die Sachen bei meiner Oma einlagern. Entsprechend ist auch der Ersatz bestehender Geräte eine extrem langwierige Angelegenheit, wenn man auf meinen Vater angewiesen ist. Selbst für eine neue Küchenwaage (Preis 30€) muss man 3 Monate lang Tests und Preise wälzen, sowie Sonderaktionen abwarten, bis eine neue gekauft wird. Dieses Verhalten spielt in alle Lebensbereiche. Wenn ich einen Freund besuchen fahre oder meine Mutter und ich einkaufen fahren, kommt es durchaus vor, dass er sich beschwert wie teuer das wäre und warum man sich diese Fahrt nicht sparen könnte. Seit 2 Jahren fährt mein Vater mit einem kaputten Auspuff, weil ihm 30€ Reparatur bei ATU zu viel sind. Seit meine Mutter sich nach 11 Jahren für sich ein neues Auto (Golf V, 75PS) gekauft hat, muss sie sich andauernd anhören, was sie für eine Verschwenderin wäre und dass das Auto ja viel zu groß und teuer sei. Solche Beispiele könnte man noch viele ausführen. Dazu kommt, dass mein Vater sich immer über alle diejenigen, die vielleicht mehr Geld haben oder sich mehr leisten beschwert und sie als Gauner und Verbrecher darstellt, was auf die Dauer auch sehr nervig ist, weil er sich im Gegenzug immer selbst total arm redet. Hat gerade ein Bekannter einen neuen Audi bekommen, wird sich halt immer beschwert, dass er selbst so arm wäre und sich noch nicht einmal einen neuen Auspuff leisten könnte. Dabei ist die finanzielle Situation meiner Eltern eigentlich gut. Das Haus ist abbezahlt, meine Eltern haben genügend Rücklagen und beide sichere Einkommen als Beamte. Trotzdem zeigt mein Vater das angesprochene Verhalten regelmäßig und führt damit natürlich auch regelmäßig zu schlechter Laune in der Familie.
Ein weiteres Problem ist die Art meines Vaters, alle Dinge schlecht zu reden, sowie nur seine eigene Meinung zählen zu lassen. Prinzipielles Thema ist zum Beispiel die Berufswahl. Mein Vater glaubt da, genaue Pläne für mich zu haben. Wenn ich ihm aber sage, dass ich eben seine Ziele und Vorstellungen nicht teile, wird er direkt persönlich. Das mag damit zusammen hängen, dass unsere Einstellungen da sehr unterschiedlich sind. Mein Vater ist ein Fan von sicheren Jobs ohne Verantwortung und mit wenig Arbeit, ich würde schon gerne in einer Firma oder Behörde versuchen bisschen was zu erreichen. Wenn ich ihm das aber sage, meint er nur, ich würde eh nie etwas erreichen und würde wenn überhaupt nur ausgenutzt und dann entlassen werden. Bei diesem Thema habe ich dann auch das Gefühl, dass er mit sich selbst nicht zufrieden ist. In der Profession, in der mein Vater im Staatsdienst tätig ist, hätte sich mein Vater vor 20 Jahren auch relativ risikolos selbstständig machen können. Diejenigen seiner Kollegen, die das gemacht haben, sind alle jetzt ziemlich wohlhabend. Und auch in seinem jetzigen Job, ist er Karriere technisch auf einer einfachen Sachbearbeiter Ebene verblieben, was aber ganz klar auf seine eigenen Entscheidungen zurückzuführen ist, er wollte sich nie anpassen und, wie eigentlich üblich, hin- und wieder einmal die Abteilung wechseln. Genau darin liegt denke ich auch sein Sozialneid begründet, weil er in denen, die relativ viel Geld haben, irgendwie das sieht, was er sich nicht getraut hat. Der Gedanke, dass ich dann irgendwie mehr erreichen könnte wie er, scheint ihm dann am allerwenigsten zu gefallen.
Bei al seinen Ausfällen ist zu bemerken, dass er für sich selbst immer unfehlbar ist. Wenn er also wie oben geschildert einen Kratzer oder Fleck entdeckt, sind nur meine Mutter und ich die Schuldigen. Dass im ein Missgeschick hätte passiert sein können wird kategorisch abgelehnt. So ist mein Vater der Einzige, der gegen sein allgemeines Verbot Getränke mit ins Wohnzimmer nimmt. Findet er dann im Wohnzimmer einen klebrigen Fleck, scheidet natürlich aus, dass er dafür verantwortlich ist, weil etwas Saft seines Getränks ausgelaufen ist.
Dann muss man als nächsten Punkt noch seine absolute Unzuverlässigkeit erwähnen, die wieder mit der Launenhaftigkeit zusammenhängt. Verspricht mein Vater zum Beispiel, meine Mutter von der Arbeit abzuholen, damit ich mit ihrem Auto etwas erledigen kann, wird dieses Versprechen nach kurzer Zeit, sobald er schlecht gelaunt ist, wieder revidiert. Am Ende weiß er dann nichts mehr von seinen Versprechen. Als ich ihn einmal auf solch ein Versprechen ansprach, bezeichnete er mich als dreisten Lügner, weil er nie etwas zugesagt hatte. Als meine Mutter, die seine Aussagen ebenfalls gehört hatte, meine Version bestätigte, wurde diese ebenfalls beleidigt. Das führt dazu, dass man eigentlich keine Zusage von meinem Vater irgendwie ernst nehmen kann, weil er alles je nach Laune wieder ändert. So hat mein Vater mir einmal zugesagt, er würde meinen Musikunterricht zahlen. Daran hielt er sich aber nicht, leugnete die unter Zeugen gemachte Zusage, sodass ich über ein Jahr Geschenke von Verwandten für den Gitarrenunterricht ausgeben musste. Auch bekomme ich seit über 2 Jahren kein Taschengeld, weil er, sobald er sich wieder über irgendetwas aufregt, direkt das Taschengeld streicht.
Ein nächstes Kapitel ist sein Verhalten, wenn man ihm bei irgendetwas hilft, z.B. wenn er etwas an einem der Nebengebäude baut. Prinzipiell wird man dann immer vor der gesamten Nachbarschaft beleidigt und angebrüllt, wie unfähig man sei. Er erklärt nichts, lässt über nichts mit sich reden und schreit nur herum. Auch bei den Terminen, an denen er Mitarbeit fordert, werden prinzipiell so gelegt, wie am meisten Ärger gemacht werden kann. So hat er immer solche Arbeitstage an den Daten, wo ich einen Ausflug geplant oder Karten für eine Messe o.ä. habe. Aufgrund seines unmöglichen Verhaltens habe ich daher meine Mitarbeit bei solchen Aktion aufgekündigt. Natürlich regt er sich aber auch darüber immer auf, aber ich sehe nicht ein, mich dabei anbrüllen und schikanieren zu lassen.
Diese Beschreibungen sind natürlich sehr lang, beschreiben aber noch lange nicht alle Aktionen, die mein Vater im Alltag bringt. Natürlich finden sich auch noch Tage, an denen man mit meinem Vater gut auskommt, an vielen ist das aber, sobald er wieder selbige Verhaltensweisen an den Tag legt, nicht möglich. Laut meiner Mutter war mein Vater früher nicht so, aber mindestens in den letzten fünf Jahren war er so, wie er jetzt ist. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter sich oft nur bei mir über ihn aufregt, und ansonsten nichts zu ihm sagt, und macht, was er sagt, während ich ihm immer ordentlich Widerworte geben, wenn er mal wieder irrational seinen Frust an uns auslässt. Oftmals ärgert er sich dann wohl über seine Mutter, die wiederum ihn total im Griff hat, und der er eben keinerlei Contra gibt.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Eigentlich gefällt es mir gut in meinem Wohnwort. Eigentlich alle meine Freunde wohnen in der Nähe und mit meiner Mutter und Oma verstehe ich mich wirklich super. Ausziehen ist also nicht wirklich eine Alternative, auch finanziell nicht. Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich machen könnte?
Viele Grüße,
MBond