
Benutzer161594
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo ihr Lieben,
ich muss mich gerade dringend ein bisschen sortieren, was meine akademische und berufliche Situation betrifft und ich glaub, dass mir auch ein bisschen Input von außen gut tun könnte, deshalb versuch ichs mal hier.
Ich betreibe ein Lehramtsstudium im Bachelor-Master-System, aktuell im 8. Semester, zusätzlich studiere ich noch einen Eigentlich-Vollzeit-Bachelor im geisteswissenschaftlichen Bereich. Ich arbeite neben dem Studium 10 Stunden, mit Pendel- und Randzeiten sind das etwa ca. 13 Stunden die Woche, was mich das an potentieller Lern/Studienpräsenzzeit kostet. Dazu kommen die Lehramtspraktika, mit teilweise unmöglichen Strecken zu pendeln.
Der Studieneinstieg fiel mir schwer, ich hab im Lehramt das Fach gewechselt und dadurch mehrere Semester verloren, außerdem war ich sehr undiszipliniert (hatte das in der Schule nie gebraucht und musste es erst lernen) und musste mir erst Strategien aneignen, um in der Uni erfolgreich zu sein. Das habe ich inzwischen absolut in den Griff bekommen! Ich arbeite sehr diszipliniert, bekomme gute Note, liefere auf hohem Niveau ab. Inzwischen mache ich im Semester 45-50ects aufgeteilt auf rund 13 Kurse und das sehr erfolgreich.
Durch meine anfänglichen Schwierigkeiten, den Fachwechsel und die Ects Aufteilung auf zwei Studiengänge studiere ich trotzdem Zeitverzögert. Ich brauche voraussichtlich noch 3 Semester um den vierjährigen Bachelor of Education fertig zu haben, habe dann also elf statt acht Semester gebraucht. (Was - und das muss ich mir echt selbst sagen! - gar nicht so schlecht ist, dafür das ich 3 Semester davon ein anderen Fach studiert habe, ein zweites Studium betreibe, arbeiten gehe und fordernde Psychotherapie mach.)
Wahrscheinlich liegen meine Gedanken auch ein bisschen daran, dass gerade Prüfungszeit ist - die aktuellen Wochen sind die stressigsten im Semester, eh klar. Aber ich hab so viele Pläne und langsam ein bisschen Zweifel.
Für meinen Fachbachlor brauche ich 25 Ects in einer Fremdsprache, verpflichtend. Im Bachelorlehramt braucht man 100 Ects pro Fach. Fehlen also nur 2-3 Semester Studium, und ich hätte ein ganzes Fach mehr studiert. Außerdem reizt es mich fachlich, ich finde gerade die Fremdsprachendidaktik auch super spannend und kann mir das gut vorstellen zu unterrichten. Es gibt also den Plan, noch ein weiteres Fach zu inskribieren.
Gleichzeitig qualifiziert mich auch mein Fachbachelor weiter, besonders im anschließenden Master könnte ich für das Lehramt durchaus relevante Akzente setzen, ich könnte als Schwerpunkt Deutsch als Zweit- und Fremdsprache wählen. Was vielleicht nicht blöd wär, wenn ich mir vorstellen kann, nicht mein Leben lang klassisch in der Schule zu lehren, sondern auch in anderen Kontexten (und ich kann).
Es macht absolut Sinn, hier alles abzuschließen. Aber ich merke, wie frustriert ich manchmal bin, weil ich "immer noch nicht fertig" bin und anstatt dass ich mal zügig ein Studium fertig mach, so viel parallel studier und das sogar erweitern möchte. Aber es sind Qualifikationen, die ich gerne hätte. Aber im besten Fall ist das Lehramt eh schon so vorbestimmt, weil halt einfach anders als die freie Marktwirtschaft, dass es mir finanziell gar nichts bringt, "überqualifiziert" zu sein. Ich bin am Ende top ausgebildet, ich kann nicht sagen, ob ich das finanziell spüren werde, bzw. hier wo ich lebe, gibt es gerade grundsätzlich keine Stellen an Schulen und meine Fächerkombination ist...schwierig
("studier nicht Deutsch auf Lehramt, mach lieber gleich den Taxischein.")
Abgesehen von der Frage ob Fachbachelor/master + drei Lehramtsfächer machbar sind oder nicht, reizt mich gerade enorm eine andere Fortbildung im pädagogischen Bereich, die ich zwar erst frühestens in vier Semestern angehen würde, aber durchaus schon als Idee da ist.
Und jetzt weiß ich nicht mehr genau wo mir der Kopf steht. Ich hab total Bock auf das alles. Aber ich merke gerade auch, wie unglaublich viel Kraft das kostet, so viel machen zu wollen, immer übervolle Semester zu haben, immer zu viel zu tun, immer die erste zu sein, die lernen anfängt, weil sich das bei den Prüfungsmassen anders nicht ausgeht.
Wenn ich genau wüsste, dass sich das alles auszahlt.... aber ich hab schon auch ein bisschen Angst, dass ich dann mal überqualifiziert und unterbezahlt bin, und mich dafür jahrelang massiv wo reingehängt hab..
Und mein Gott, sollt ich vielleicht nicht erst mal jetzt ein Studium fertig kriegen? Fertig-fertig? Aber wenn ichs jetzt nicht mach, mach ichs halt nie.. ganz ehrlich, ich finde es jetzt mit 23 schon langsam schwierig, mich zu 18jährigen Abiturient*innen in den Kurs zu setzen, während ich seid vier Jahren studier. Das wird nicht besser. Was ich jetzt nicht mach, mach ich nicht mehr...
Ich seh jedenfalls gerade ein bisschen den Wald vor lauter Bäumen nicht und weiß gerade nicht, wie ich weitermachen könnte/sollte :/
ich muss mich gerade dringend ein bisschen sortieren, was meine akademische und berufliche Situation betrifft und ich glaub, dass mir auch ein bisschen Input von außen gut tun könnte, deshalb versuch ichs mal hier.
Ich betreibe ein Lehramtsstudium im Bachelor-Master-System, aktuell im 8. Semester, zusätzlich studiere ich noch einen Eigentlich-Vollzeit-Bachelor im geisteswissenschaftlichen Bereich. Ich arbeite neben dem Studium 10 Stunden, mit Pendel- und Randzeiten sind das etwa ca. 13 Stunden die Woche, was mich das an potentieller Lern/Studienpräsenzzeit kostet. Dazu kommen die Lehramtspraktika, mit teilweise unmöglichen Strecken zu pendeln.
Der Studieneinstieg fiel mir schwer, ich hab im Lehramt das Fach gewechselt und dadurch mehrere Semester verloren, außerdem war ich sehr undiszipliniert (hatte das in der Schule nie gebraucht und musste es erst lernen) und musste mir erst Strategien aneignen, um in der Uni erfolgreich zu sein. Das habe ich inzwischen absolut in den Griff bekommen! Ich arbeite sehr diszipliniert, bekomme gute Note, liefere auf hohem Niveau ab. Inzwischen mache ich im Semester 45-50ects aufgeteilt auf rund 13 Kurse und das sehr erfolgreich.
Durch meine anfänglichen Schwierigkeiten, den Fachwechsel und die Ects Aufteilung auf zwei Studiengänge studiere ich trotzdem Zeitverzögert. Ich brauche voraussichtlich noch 3 Semester um den vierjährigen Bachelor of Education fertig zu haben, habe dann also elf statt acht Semester gebraucht. (Was - und das muss ich mir echt selbst sagen! - gar nicht so schlecht ist, dafür das ich 3 Semester davon ein anderen Fach studiert habe, ein zweites Studium betreibe, arbeiten gehe und fordernde Psychotherapie mach.)
Wahrscheinlich liegen meine Gedanken auch ein bisschen daran, dass gerade Prüfungszeit ist - die aktuellen Wochen sind die stressigsten im Semester, eh klar. Aber ich hab so viele Pläne und langsam ein bisschen Zweifel.
Für meinen Fachbachlor brauche ich 25 Ects in einer Fremdsprache, verpflichtend. Im Bachelorlehramt braucht man 100 Ects pro Fach. Fehlen also nur 2-3 Semester Studium, und ich hätte ein ganzes Fach mehr studiert. Außerdem reizt es mich fachlich, ich finde gerade die Fremdsprachendidaktik auch super spannend und kann mir das gut vorstellen zu unterrichten. Es gibt also den Plan, noch ein weiteres Fach zu inskribieren.
Gleichzeitig qualifiziert mich auch mein Fachbachelor weiter, besonders im anschließenden Master könnte ich für das Lehramt durchaus relevante Akzente setzen, ich könnte als Schwerpunkt Deutsch als Zweit- und Fremdsprache wählen. Was vielleicht nicht blöd wär, wenn ich mir vorstellen kann, nicht mein Leben lang klassisch in der Schule zu lehren, sondern auch in anderen Kontexten (und ich kann).
Es macht absolut Sinn, hier alles abzuschließen. Aber ich merke, wie frustriert ich manchmal bin, weil ich "immer noch nicht fertig" bin und anstatt dass ich mal zügig ein Studium fertig mach, so viel parallel studier und das sogar erweitern möchte. Aber es sind Qualifikationen, die ich gerne hätte. Aber im besten Fall ist das Lehramt eh schon so vorbestimmt, weil halt einfach anders als die freie Marktwirtschaft, dass es mir finanziell gar nichts bringt, "überqualifiziert" zu sein. Ich bin am Ende top ausgebildet, ich kann nicht sagen, ob ich das finanziell spüren werde, bzw. hier wo ich lebe, gibt es gerade grundsätzlich keine Stellen an Schulen und meine Fächerkombination ist...schwierig
Abgesehen von der Frage ob Fachbachelor/master + drei Lehramtsfächer machbar sind oder nicht, reizt mich gerade enorm eine andere Fortbildung im pädagogischen Bereich, die ich zwar erst frühestens in vier Semestern angehen würde, aber durchaus schon als Idee da ist.
Und jetzt weiß ich nicht mehr genau wo mir der Kopf steht. Ich hab total Bock auf das alles. Aber ich merke gerade auch, wie unglaublich viel Kraft das kostet, so viel machen zu wollen, immer übervolle Semester zu haben, immer zu viel zu tun, immer die erste zu sein, die lernen anfängt, weil sich das bei den Prüfungsmassen anders nicht ausgeht.
Wenn ich genau wüsste, dass sich das alles auszahlt.... aber ich hab schon auch ein bisschen Angst, dass ich dann mal überqualifiziert und unterbezahlt bin, und mich dafür jahrelang massiv wo reingehängt hab..
Und mein Gott, sollt ich vielleicht nicht erst mal jetzt ein Studium fertig kriegen? Fertig-fertig? Aber wenn ichs jetzt nicht mach, mach ichs halt nie.. ganz ehrlich, ich finde es jetzt mit 23 schon langsam schwierig, mich zu 18jährigen Abiturient*innen in den Kurs zu setzen, während ich seid vier Jahren studier. Das wird nicht besser. Was ich jetzt nicht mach, mach ich nicht mehr...
Ich seh jedenfalls gerade ein bisschen den Wald vor lauter Bäumen nicht und weiß gerade nicht, wie ich weitermachen könnte/sollte :/
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