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Benutzer161532 (31)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo!
Ich habe vor einigen Monaten schon mal einen ähnlichen Thread hier im Forum erstellt, da sich mittlerweile aber sehr viele Dinge verändert haben - vor allem, was mein Gefühlsleben und meine Einstellung angeht. Im Moment bin ich ziemlich durch den Wind und ich will mich schon mal dafür entschuldigen, wie elendig lang dieser Thread bestimmt wird, da ich gerade gar nicht mal weiß, was ich alles schreiben möchte und erst mal beim Schreiben meine Gedanken ordnen muss.
Okay, erst mal eine ganz kleine, stark zusammengefasste Vorgeschichte:
Habe über die letzten sechs Jahre mein Leben in fast allen Bereichen (Freunde, Schule, Aussehen, Gesundheit) extrem verbessert. Über die letzten zwei Jahre und vor allem über die letzten Monate habe ich hauptsächlich mein Selbstvertrauen enorm verbessert - durch Psychotherapie, Selbsttherapie, Sport, Bücher, Videos, Übungen und generell indem ich immer wieder meine Komfortzone verlassen habe.
So, das ist zwar alles schön und gut, aber es gibt nach wie vor einen Problembereich, der sich durch mein ganzes Leben zieht, und mich davon abhält, endlich wirklich glücklich und zufrieden zu sein: Liebe und Beziehungen. Ich habe im Grunde mein ganzes Leben lang keine einzige echte Beziehung geführt und praktisch nur schlechte Erfahrungen mit Frauen gesammelt.
Es ist eigentlich kein Wunder, dass ich nur negative Erfahrungen in Sachen Liebe gesammelt habe, da ich in meiner Jugend einfach ein ziemlich übergewichtiger Sonderling war und in den letzten Jahren zuerst nicht wirklich viele Gelegenheiten dazu hatte, Frauen kennzulernen, da ich einen Fernlehrgang gemacht habe, und danach mich absichtlich davon abgehalten habe, Frauen kennenzulernen, da ich seit einem Jahr ein Auslandsjahr in Japan plane, welches schon in zwei Wochen losgeht. Ich wollte also nicht das Risiko eingehen, mich zu verlieben und dann meine Pläne für Japan über den Haufen zu werfen. Klar also, dass ich nicht erwarten kann, in den letzten zwei Jahren gute Erfahrungen gesammelt zu haben, aber trotzdem lastet die Tatsache, dass ich eben nur negative gemacht habe, wie ein kleines Trauma auf mir und gießt Öl in das Feuer meiner Selbstzweifel. Selbstzweifel habe ich übrigens fast nur noch in Sachen Liebe und Beziehungen und nicht mehr in anderen Bereichen meines Lebens.
Wer meine anderen Threads kennt, weiß vielleicht, dass meine beste Freundin eine ziemlich große Rolle in meinem Leben spielt. Ich kenne sie jetzt seit etwa acht Jahren. Damals habe ich sie ebenfalls übers Internet kennengelernt, mittlerweile haben wir uns allerdings schon mehrmals getroffen.
Jedenfalls ist sie mir sehr wichtig, weil ich in meinem ganzen Leben keinen Menschen kennengelernt habe, der besser zur mir passt und mehr auf einer Wellenlänge mit mir ist als sie. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, gemeinsame Interessen, eine gemeinsame Vergangenheit, denselben Humor, eine ähnliche Einstellung zum Leben, wir vertrauen einander blind und können über alles reden. Andersherum spiele auch ich eine große Rolle in ihrem Leben und sie hat sich jetzt für nächstes Jahr zum Studieren sogar extra eine Uni in meiner Stadt ausgesucht, damit sie bei mir in der Nähe ist.
Trotzdem läuft das Ganze auf rein freundschaftlicher Basis - zumindest von ihrer Seite aus. Wie es bei mir ist, weiß ich seit heute selbst nicht mehr. Vor zwei Jahren, kurz vor unserem ersten Treffen, haben wir damit angefangen, ein wenig miteinander zu flirten und ich war mir fast sicher, dass sich beim Treffen (ein gemeinsames Wochenende in Paris, im gleichen Hotel, im gleichen Bett) dann eine Beziehung ergeben würde, da sie mir wirklich eine Menge Signale gesendet hat.
Nun, das Problem damals war, dass Signale bei ihr überhaupt nichts zu bedeuten haben. Sie ist schon wirklich extrem speziell und sehr anders als alle anderen Mädchen, die ich kenne, und ihr Freundeskreis besteht auch hauptsächlich aus Kerlen, weil sie mit anderen Mädchen nicht so gut klarkommt. Wie dem auch sei, der Punkt ist, ich habe mir damals große Hoffnungen gemacht, habe mir bei dem Treffen dann ein Herz gefasst und fiel schließlich aus allen Wolken, als sie sagte, dass sie nicht so empfindet. Das war ein ziemlicher Wendepunkt in meinem Leben und danach machte ich mich länger als ein Jahr lang aufs Übelste fertig und redete mir immer wieder ein, dass mich niemals ein Mädchen haben wollen würde, wenn nicht einmal meine beste Freundin, die mich sowohl menschlich als auch äußerlich sehr mag, etwas mit mir anfangen will.
Irgendwann fing ich allerdings an, an meinem Selbstvertrauen zu arbeiten und habe heute ein stärkeres als jemals zuvor in meinem Leben. Das merke ich allein daran, dass ich vor zwei Tagen schon wieder einen Korb von ihr bekommen habe, und nicht annähernd so am Boden zerstört bin wie damals, sondern eigentlich ganz gut damit klarkomme, auch wenn es natürlich ein wenig wehtut. Und da wären wir jetzt auch bei meinem Problem: Ich bin mir nach dieser Erfahrung von vor zwei Tagen nicht mehr sicher, wie meine Gefühle für sie wirklich aussehen.
So, nach dieser viel zu langen Einleitung, ab zum Hauptteil!
Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass wir "nur" beste Freunde sind und hatte angefangen, die positiven Seiten daran zu sehen. Ich muss auch sagen, dass ich mir diese zwei Jahre immer fast 100 %ig sicher war, dass ich NICHT in sie verliebt bin. Es war eher so, dass sie die einzige Frau in meinem Leben war und ich mich sowieso wie verrückt nach einer Beziehung sehnte. Dass bestätigte sich auch dadurch, dass ich nicht annähernd so starke Gefühle empfand wie damals bei meiner Internetbeziehung mit 16. Ich erklärte mir das Ganze also immer damit, dass ich wohl nur auf Teufel komm raus IRGENDEINE Beziehung haben wollte, um endlich diese Erfahrung zu machen.
Mir ist klar, dass eine Beziehung mich nicht automatisch glücklich machen und mein Leben erfüllen wird, aber dennoch fehlt sie mir. Mir fehlt einfach die Erfahrung, selbst zu sehen, dass eine "echte" Beziehung vielleicht gar nicht so toll ist, um das krampfhafte Verlangen loszuwerden, mich endlich in eine solche zu stürzen und eine Einstellung zu entwickeln, mit der ich das Leben und die Liebe einfach auf mich zukommen lassen kann, ohne etwas erzwingen zu wollen.
Wie dem auch sei, ich war mir jedenfalls sicher, nicht verliebt zu sein, und hatte mich damit abgefunden, dass wir einfach nur beste Freunde sind. Dem Treffen, das dieses Wochenende stattgefunden hat und das wir schon länger geplant hatten, konnte ich also endlich ganz entspannt und ohne irgendwelche Erwartungen entgegensehen. Das letzte Mal hatten wir uns vor einem Jahr gesehen, weil sie danach für ein Auslandsjahr in die USA ging und erst Ende letzten Monats wieder nach Deutschland zurückkam.
Meine lockere Einstellunge änderte sich dann allerdings plötzlich, als sie mir beiläufig erzählte, dass sie sich in ihrer Stadt mit einem Kumpel getroffen hatte, dass es fast zum Sex gekommen wäre und dass sie es auch gewollt hätte, einfach nur weil sie ihn "mag" (nur Sex, eine Beziehung wollte sie auf keinen Fall). Das Ganze wurde nur nichts, weil der Typ der beste Freund ihres Ex-Freunds war und dieser anscheinend immer noch nicht über sie hinweg ist. Es hat mich auch ziemlich gewundert, das zu hören, weil sie eigentlich davor immer meinte, dass sie keinen großen Spaß am Sex hat und überhaupt nicht der Typ für einen One Night Stand wäre.
Jedenfalls musste ich dann feststellen, dass es mir überhaupt nicht gefiel, dass sie mir das alles erzählt und das ich die nächsten Tage an nichts anderes mehr denken konnte.
Ich war mir nicht sicher, was dieses Gefühl jetzt zu bedeuten hatte. Ich war eifersüchtig, das liegt auf der Hand, aber wieso? Weil ich sie attraktiv finde und auch gerne mit ihr schlafen würde? Weil ich mich gefragt habe "Wieso er und nicht ich? Was ist an dem besser als an mir, wenn es dir nur darum geht, dass du ihn "magst"? Oder weil ich tatsächlich vielleicht doch in sie verliebt bin? Ich selbst glaube, dass ich die schlechte Erfahrung in Paris ausgleichen und meine Selbstzweifel entgültig zerstören wollte. Ich wollte mir beweisen, dass ich sehr wohl begehrenswert und attraktiv bin, und dass es mir weniger um den Sex, sondern um die weibliche Bestätigung, die ich dadurch bekommen würde, ging.
Außerdem war ich mir auch unsicher, wieso zur Hölle sie mir das erzählt, da sie ja zumindest wusste, dass ich sie auch attraktiv finde. Freunde von mir und sogar mein Psychologe (bei dem ich ja wegen meines Selbstvertrauens war und bei dem ich am Freitag meine letzte Sitzung habe) waren der Meinung, dass das ziemlich wahrscheinlich ein Zeichen sein könnte. Dass sie mich anstacheln wollen würde und die Geschichet vielleicht frei erfunden war.
Dazu kamen noch einige andere Signale von ihr, die ich diesmal aber vorsichtiger aufnahm, da sie in der Hinsicht ja wie gesagt ziemlich speziell ist. Zum Beispiel hatten wir noch kein Programm für Freitagabend und als ich sie fragt, ob ihr was Gutes einfällt, meinte sie, wir könnten ja an einen FKK-See fahren und nachts zusammen nackt baden, und spielte dann auch mit, als ich frech einen Witz drüber machte, dass wir dann ja endlich Sex im Freien ausprobieren könnten. Außerdem hat sie ab und zu ein paar Witze gemacht, bei denen ich mir einfach denke "Hey, Mädel, so was sagt man doch zu niemandem, von dem man absolut nichts will" wie zum Beispiel "Wenn ich immer nur zu dir komme, lernst du ja gar nicht meine Mum kennen. Na ja, egal, spätestens wenn wir dann mal heiraten, seht ihr euch ja." Oder sie hat auch einem gemeinsamen Freund von uns erzählt, dass sie mal mit mir geschlafen hätte und hat diese Lüge konsequent durchgezogen.
Aber na ja, wie beim letzten Mal hatten diese Signale wieder nichts zu bedeuten. Das Treffen an sich lief super, wir hatten viel Spaß und ich war entgegen meiner Erwartungen vollkommen locker und konnte sie ständig zum Lachen bringen. Ich bin teilweise auch ziemlich stolz auf mich, wie sehr ich mich im Vergleich zu damals in Paris verändert hatte. Ich hatte kein Problem mehr damit, mit ihr zu flirten, ihr ein paar Komplimente zu machen , Körperkontakt aufzubauen und auch die Ablehnung am Samstag konnte ich ganz gut verkraften. Ich wüsste jedenfalls nicht, was ich beim Treffen falsch gemacht hätte - ich hab mich auf jeden Fall getraut, ihr zu zeigen, dass ich Interesse an ihr habe und sie attraktiv finde, was vor zwei Jahren noch eine riesige Hürde für mich gewesen ist.
Nun zu dem, was am Samstag passiert ist: Wir waren spät abends zu zweit grillen und haben ein schönes Lagerfeuer gemacht, uns ein bisschen die Sterne angeguckt, geredet, getrunken und ein wenig geflirtet. Das Flirten und der Körperkontakt wurde dann irgendwann heftiger, bis ich eine scherzhafte Bemerkung zu ihren Brüsten machte und sie mich darauf fragte, ob sie sie anfassen will. Das sah ich dann als Zeichen, langsam ernst zu machen, also fing ich an ihre Brüste zu streicheln, was sie auch zuließ. Danach setzte ich mich hinter sie, fing an sie zu massieren und sagte ihr, sie soll sich hinlegen und ihre Jacke ausziehen. Da lag ich dann über ihr und massierte ihren nackten Rücken, ihren Po und ihre Brüste und sie ließ es nicht nur zu, sondern sagte auch, dass es sich gut anfühle. Als ich dann aber ihren BH öffnete und anfing, direkt ihre Brüste zu massieren, ging es ihr zu weit und sie wollte plötzlich nicht mehr, was ich dann natürlich auch akzeptiert und aufgehört habe.
Danach hatten wir ein sehr offenes, langes Gespräch und ich konnte endlich rauslassen, was ich seit Jahren mit mir rumgetragen hatte und hatte keine Angst mehr, die Selbstzweifel, die die Sache in Paris damals geweckt hatte, auszusprechen und mit ihr über alles zu reden. Sie war sich - genau wie erwartet - überhaupt nicht darüber bewusst, dass sie mir Signale gegeben hatte und war überrascht, dass ich überhaupt mir ihr Sex haben wollte, da sie doch meine beste Freundin ist.
Ich habe ihr auch offen gesagt, dass mich ihre Signale verwirren und dass ich mich schlecht und unattraktiv bei dem Gedanken gefühlt habe, dass sie mich nicht als Mann sieht und respektiert und das es an meinem Selbstvertrauen gekratzt hat, dass ich manchmal den Eindruck hatte, ich sei für sie so was wie ihr schwuler bester Freund. Sie hat mir in aller Ehrlichkeit gesagt, dass das überhaupt nichts damit zu tun hat, dass sie mich attraktiv findet, fast niemandem so sehr vertraut wie mir und mich sehr mag, aber das sie mich eben als ihren besten Freund sieht und mit Sex nichts verkomplizieren möchte.
Das Gespräch war zwar eine Enttäuschung, hat mir aber auch Klarheit gebracht und - überraschenderweise - mein Selbstvertrauen gestärkt, da sie mir zwar nicht mit Taten, aber dafür zumindest mit Worten einen Teil der weiblichen Bestätigung gegeben hat, die mir immer gefehlt hat, und ich selbst auch froh war, zu sehen, wie viel mehr ich mich heute im Vergleich zu vor zwei Jahren traue und wie viel ich verkrafte. Zum anderen hat es das Vertrauen zwischen uns noch mal gestärkt, weil wir noch nie so ein extrem offenes Gespräch miteinander hatten, und mich in Zukunft nicht mehr der Gedanke, dass sie vielleicht mal meine Freundin sein konnte, davon abhalten wird, mit ihr zum Beispiel über meine Sorgen zu reden.
Ich vertraue ihr und glaube, dass das wirklich ihre aufrichtige und ehrliche Meinung war, was sie mir da alles gesagt hat, aber es fällt mir schwer, ihre Gefühle nachzuvollziehen. Deswegen denke ich, dass es mir helfen würde, die Sichtweise von anderen Frauen zu so was zu hören, auch wenn meine beste Freundin vielleicht nicht gerade die normalste Frau ist.
Mein Problem ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, was mich als Partner oder Liebhaber für sie disqualifiziert. Ist das bei euch Frauen wirklich so, dass ihr euch sexuell oder generell in Sachen Liebe zu einem Mann nicht mehr hingezogen fühlen könnt, wenn ihr schon lange mit ihm vertraut und befreundet seid?
Als Mann kann ich das zumindest im Moment noch nicht nachvollziehen. Sogar ganz im Gegenteil: Für mich sind die Punkte, die uns verbinden, die perfekte Voraussetzung für eine glückliche Beziehung. Ich meine, wir finden uns gegenseitig attraktiv, sind auf einer Wellenlänge, können über alles reden, vertrauen uns, haben viele Gemeinsamkeiten, denselben Humor und auch kompatible Vorstellungen für die Zukunft. So sehr ich es auch versuche, ich verstehe einfach nicht, was da noch fehlt.
Wie gesagt, ich bin, denke ich, eigentlich nicht in sie verliebt, aber trotzem ist da immer diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die mich zweifeln lässt, ob sie nicht vielleicht doch die Richtige für mich ist, eben weil wir so viele Gemeinsamkeiten haben. Was ich nicht verstehe, ist eben, dass sie diese "Stimme" anscheinend nicht hat, obwohl wir uns einig sind, dass wir auf einer Wellenlänge sind und viel gemeinsam haben.
Ein weiteres Thema ist auch noch folgendes: Die ganze Sache hat mich zwar nicht annähernd so sehr mitgenommen wie damals, aber ich kann auch nicht behaupten, dass sie völlig wirkungslos an mir vorbeigezogen wäre. Ich muss jedoch sagen, dass ich sehr froh bin, dass ich es so viel besser als vor zwei Jahren aufgenomme habe und dass ich damit meinem momentan größten Ziel einen enormen Schritt nähergekommen bin: Die Angst vor Ablehnung zu bekämpfen.
Wie dem auch sei, ich bin natürlich trotzdem etwas traurig und vor allem auch verwirrt und unschlüssig. Obwohl ich überhaupt kein Gefühl der Verliebtheit spüre, habe ich trotzdem Sehnsucht nach ihrer Nähe und einer Beziehung mit ihr und bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich nicht doch verliebt bin. Im Moment kann ich mir noch selbst sagen, dass es wahrscheinlich einfach nur daran liegt, dass ich mir generell eine Beziehung wünsche, aber es gibt da vier Gedanken, die mir Angst machen:
1. Was, wenn ich keine Partnerin finde, die zu mir passt? Ich kann mir so schlecht vorstellen, jemanden zu finden, der besser oder auch nur genauso gut zu mir passt wie meine beste Freundin, wenn ich einen solchen Menschen in 21 Jahren nur ein einziges Mal im Leben gefunden habe.
2. Ich habe Angst, dass ich dann irgendwann in einer Beziehung bin, und mir dann denke "meine beste Freundin ist mir eigentlich immer noch lieber". Ich wüsste nicht, was ich dann machen soll. Mittlerweile mache ich mir keine Illusionen mehr und halte mich an der kleinen Hoffnung fest, dass wir ja vielleicht doch ein Paar werden könnten, wenn ich aus Japan zurückkomme und wir in der gleichen Stadt wohnen. Wenn ich also in einer Beziehung bin und merke, dass ich doch in meine beste Freundin verliebt bin und meine Gefühle doch nicht nur der Wunsch nach irgendeiner Beziehung waren, bliebe mir wohl nur noch übrig, den wichtigsten Menschen in meinem Leben aus meinem Leben zu entfernen, um mich nicht weitere Jahre damit zu quälen.
3. Was, wenn sie all das nur gesagt hat, um mich nicht zu verletzen? Ich glaube ihr zwar eigentlich und sie hat mir auch mehrmals versichert, dass sie mich da nicht anlügen würde, aber trotzdem kann ich meine Zweifel nicht ganz zur Seite schieben und habe Angst, auf Frauen generell einfach unattraktiv zu wirken und dass es nicht nur daran liegt, dass wir eben beste Freunde sind.
4. Ich habe Angst, dass der Wunsch nach einer Beziehung mir mein Japanjahr kaputtmacht. Dass ich die Zeit dort nicht genießen kann, weil ich mir die ganze Zeit denke; "Ich wäre lieber in Deutschland geblieben und hätte mir eine Freund gesucht, dann wäre ich glücklicher."
Soooo, jetzt geht es mir schon besser. Und ich fühle mich auch nicht mehr so verwirrt, nachdem ich mir das jetzt alles vom Herzen geschrieben habe und meine Gedanken etwas ordnen konnte. Heute morgen, als ich sie zum Bahnof gebracht habe und sie dann weg war, war ich noch ziemlich niedergeschlagen, hatte keinen Apettit, keine Motivation, heute irgendwas zu tun, und war mir nicht sicher, ob es überhaupt noch Sinn hat, befreundet zu bleiben, aber jetzt denke ich wieder, dass es auf jeden Fall Sinn hat und ich damit auch gut leben kann, sobald ich nur ein paar Tage das ganze verarbeitet habe.
Noch mal kurz die wichtigsten Punkte zusammengefasst, da mir klar ist, dass man bei so einem riesigen Text natürlich nicht auf alles eingehen kann:
Danke an alle, die sich diese Wall of Text durchgelesen haben. Mich kurz zu fassen, ist nicht meine Stärke. Ich freue mich über jede Antwort!
Ich habe vor einigen Monaten schon mal einen ähnlichen Thread hier im Forum erstellt, da sich mittlerweile aber sehr viele Dinge verändert haben - vor allem, was mein Gefühlsleben und meine Einstellung angeht. Im Moment bin ich ziemlich durch den Wind und ich will mich schon mal dafür entschuldigen, wie elendig lang dieser Thread bestimmt wird, da ich gerade gar nicht mal weiß, was ich alles schreiben möchte und erst mal beim Schreiben meine Gedanken ordnen muss.
Okay, erst mal eine ganz kleine, stark zusammengefasste Vorgeschichte:
Habe über die letzten sechs Jahre mein Leben in fast allen Bereichen (Freunde, Schule, Aussehen, Gesundheit) extrem verbessert. Über die letzten zwei Jahre und vor allem über die letzten Monate habe ich hauptsächlich mein Selbstvertrauen enorm verbessert - durch Psychotherapie, Selbsttherapie, Sport, Bücher, Videos, Übungen und generell indem ich immer wieder meine Komfortzone verlassen habe.
So, das ist zwar alles schön und gut, aber es gibt nach wie vor einen Problembereich, der sich durch mein ganzes Leben zieht, und mich davon abhält, endlich wirklich glücklich und zufrieden zu sein: Liebe und Beziehungen. Ich habe im Grunde mein ganzes Leben lang keine einzige echte Beziehung geführt und praktisch nur schlechte Erfahrungen mit Frauen gesammelt.
Das fängt schon in der ersten Klasse an, in der ich dem Mädchen, in das ich damals "verliebt" war, einen Liebesbrief geschrieben habe, den sie völlig ignorierte. Obwohl ich mich eigentlich an gar nichts mehr in diesem Alter erinnern kann, habe ich genau zu diesem Thema noch eine ganz klare Erinnerung, wie ich mit klopfendem Herzen bei meiner Oma geschlafen habe und mir vorgenommen hatte, morgen diesem Mädchen den Brief zu geben.
In der sechsten Klasse verlief es ähnlich. Damal schrieb ich meinen Schwarm anonym ein paar Gedichte und gestand ihr dann im Landschulheim beim Flaschendrehen, dass ich in sie verliebt war. Sie fand mutig, dass ich mich das getraut hatte und meinte, sie hätte meine Gedichte toll gefunden, aber aus der ganzen Sache entwickelte sich nichts und später erfuhr ich, dass sie meine Gedichte bei ihren Freunden rumgezeigt hatte und sich angeblich über mich lustig gemacht haben soll.
Zwei Jahre später hatte ich ziemlich viele Probleme mit meinem Leben. Ich hatte mich vom extrovertierten Energiebündel zum verschüchterten Einsiedler entwickelt, mich abgekapselt, all meine Freunde verloren, extrem zugenommen, fast all mein Selbstvertrauen verloren und mich ins Internet zurückgezogen. Das alles hatte aber damals eher weniger mit meinem Pech in der Liebe zu tun, sondern mit anderen Dingen, die hier jetzt den Rahmen sprengen würden. Jedenfalls schickten mich meine Eltern damals gegen meinen Willen ins Ferienlager. Zuerst fühlte ich mich dort extrem unwohl und war sehr schüchtern, fand dann aber mit der Zeit tolle Freund und verliebte mich wieder in ein Mädchen, das zufällig auch in meiner Gegend wohnte und sich auch super mit mir verstand. Nach dem Ferienlager lud sie mich zu ihr nach Hause ein und ich war überglücklich, dass meine Gefühle endlich einmal erwidert wurden. Wurden sie aber nicht. Das Ganze verlief sich im Sande und für sie war ich wohl einfach nur ein guter Freund.
Mit 16, als mein Selbstvertrauen noch mal deutlich schlechter war, lernte ich ein Mädchen übers Internet kennen, das sich offenbar extrem für mich interessierte und wie eine Klette an mir klebte. Anfangs war ich genervt von ihr, doch irgendwann änderte sich das, wir kamen und näher und ich verliebte mich auch in sie. So entstand meine erste "Beziehung", die etwa ein halbes Jahr lang ging und dann von einem auf den anderen Tag plötzlich in die Brüche ging, ohne dass ich sie auch nur ein einziges Mal im echten Leben gesehen hatte. Wie dumm es für euch auch klingen mag, aber obwohl ich sie nie in natura gesehen hatte, muss ich sagen, dass ich bis heute niemals stärker "Liebe" empfunden habe und dieses halbe Jahr wohl die glücklichste Zeit meines Lebens war.
Mit 19 lernte ich wieder ein Mädchen übers Internet kennen und verliebte mich in sie. Diesmal wollte ich es aber nicht schon wieder eine reine Internetbeziehung und traf mich direkt mit ihr. Ich weiß noch, wie nervös ich damals auf der Zugfahrt zu ihr war und wie ich mir vornahm, ihr zur Begrüßung ein Kompliment zu machen und schon allein beim Gedanken weiche Knie bekam und mir nicht zutraute, dass ich das über die Lippen bringen würde. Nun, als ich sie dann traf, war die Enttäuschung erst mal groß, denn das Bild, das ich von ihr hatte, war 4 Jahre alt und in dieser Zeit hatte sie wohl ungefähr 50 Kilo zugenommen und war nicht wiederzuerkennen. Ich habe mich damsl gezwungen, trotzdem eine Beziehung mit ihr einzugehen und habe mich selbst dafür fertig gemacht, dass ich so oberflächlich war und sie unattraktiv fand, habe nach zwei Wochen aber dann eingesehen, dass das Ganze keinen Sinn hat und ich außerhalb der Beziehung viel glücklicher war.
In der sechsten Klasse verlief es ähnlich. Damal schrieb ich meinen Schwarm anonym ein paar Gedichte und gestand ihr dann im Landschulheim beim Flaschendrehen, dass ich in sie verliebt war. Sie fand mutig, dass ich mich das getraut hatte und meinte, sie hätte meine Gedichte toll gefunden, aber aus der ganzen Sache entwickelte sich nichts und später erfuhr ich, dass sie meine Gedichte bei ihren Freunden rumgezeigt hatte und sich angeblich über mich lustig gemacht haben soll.
Zwei Jahre später hatte ich ziemlich viele Probleme mit meinem Leben. Ich hatte mich vom extrovertierten Energiebündel zum verschüchterten Einsiedler entwickelt, mich abgekapselt, all meine Freunde verloren, extrem zugenommen, fast all mein Selbstvertrauen verloren und mich ins Internet zurückgezogen. Das alles hatte aber damals eher weniger mit meinem Pech in der Liebe zu tun, sondern mit anderen Dingen, die hier jetzt den Rahmen sprengen würden. Jedenfalls schickten mich meine Eltern damals gegen meinen Willen ins Ferienlager. Zuerst fühlte ich mich dort extrem unwohl und war sehr schüchtern, fand dann aber mit der Zeit tolle Freund und verliebte mich wieder in ein Mädchen, das zufällig auch in meiner Gegend wohnte und sich auch super mit mir verstand. Nach dem Ferienlager lud sie mich zu ihr nach Hause ein und ich war überglücklich, dass meine Gefühle endlich einmal erwidert wurden. Wurden sie aber nicht. Das Ganze verlief sich im Sande und für sie war ich wohl einfach nur ein guter Freund.
Mit 16, als mein Selbstvertrauen noch mal deutlich schlechter war, lernte ich ein Mädchen übers Internet kennen, das sich offenbar extrem für mich interessierte und wie eine Klette an mir klebte. Anfangs war ich genervt von ihr, doch irgendwann änderte sich das, wir kamen und näher und ich verliebte mich auch in sie. So entstand meine erste "Beziehung", die etwa ein halbes Jahr lang ging und dann von einem auf den anderen Tag plötzlich in die Brüche ging, ohne dass ich sie auch nur ein einziges Mal im echten Leben gesehen hatte. Wie dumm es für euch auch klingen mag, aber obwohl ich sie nie in natura gesehen hatte, muss ich sagen, dass ich bis heute niemals stärker "Liebe" empfunden habe und dieses halbe Jahr wohl die glücklichste Zeit meines Lebens war.
Mit 19 lernte ich wieder ein Mädchen übers Internet kennen und verliebte mich in sie. Diesmal wollte ich es aber nicht schon wieder eine reine Internetbeziehung und traf mich direkt mit ihr. Ich weiß noch, wie nervös ich damals auf der Zugfahrt zu ihr war und wie ich mir vornahm, ihr zur Begrüßung ein Kompliment zu machen und schon allein beim Gedanken weiche Knie bekam und mir nicht zutraute, dass ich das über die Lippen bringen würde. Nun, als ich sie dann traf, war die Enttäuschung erst mal groß, denn das Bild, das ich von ihr hatte, war 4 Jahre alt und in dieser Zeit hatte sie wohl ungefähr 50 Kilo zugenommen und war nicht wiederzuerkennen. Ich habe mich damsl gezwungen, trotzdem eine Beziehung mit ihr einzugehen und habe mich selbst dafür fertig gemacht, dass ich so oberflächlich war und sie unattraktiv fand, habe nach zwei Wochen aber dann eingesehen, dass das Ganze keinen Sinn hat und ich außerhalb der Beziehung viel glücklicher war.
Es ist eigentlich kein Wunder, dass ich nur negative Erfahrungen in Sachen Liebe gesammelt habe, da ich in meiner Jugend einfach ein ziemlich übergewichtiger Sonderling war und in den letzten Jahren zuerst nicht wirklich viele Gelegenheiten dazu hatte, Frauen kennzulernen, da ich einen Fernlehrgang gemacht habe, und danach mich absichtlich davon abgehalten habe, Frauen kennenzulernen, da ich seit einem Jahr ein Auslandsjahr in Japan plane, welches schon in zwei Wochen losgeht. Ich wollte also nicht das Risiko eingehen, mich zu verlieben und dann meine Pläne für Japan über den Haufen zu werfen. Klar also, dass ich nicht erwarten kann, in den letzten zwei Jahren gute Erfahrungen gesammelt zu haben, aber trotzdem lastet die Tatsache, dass ich eben nur negative gemacht habe, wie ein kleines Trauma auf mir und gießt Öl in das Feuer meiner Selbstzweifel. Selbstzweifel habe ich übrigens fast nur noch in Sachen Liebe und Beziehungen und nicht mehr in anderen Bereichen meines Lebens.
Wer meine anderen Threads kennt, weiß vielleicht, dass meine beste Freundin eine ziemlich große Rolle in meinem Leben spielt. Ich kenne sie jetzt seit etwa acht Jahren. Damals habe ich sie ebenfalls übers Internet kennengelernt, mittlerweile haben wir uns allerdings schon mehrmals getroffen.
Jedenfalls ist sie mir sehr wichtig, weil ich in meinem ganzen Leben keinen Menschen kennengelernt habe, der besser zur mir passt und mehr auf einer Wellenlänge mit mir ist als sie. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, gemeinsame Interessen, eine gemeinsame Vergangenheit, denselben Humor, eine ähnliche Einstellung zum Leben, wir vertrauen einander blind und können über alles reden. Andersherum spiele auch ich eine große Rolle in ihrem Leben und sie hat sich jetzt für nächstes Jahr zum Studieren sogar extra eine Uni in meiner Stadt ausgesucht, damit sie bei mir in der Nähe ist.
Trotzdem läuft das Ganze auf rein freundschaftlicher Basis - zumindest von ihrer Seite aus. Wie es bei mir ist, weiß ich seit heute selbst nicht mehr. Vor zwei Jahren, kurz vor unserem ersten Treffen, haben wir damit angefangen, ein wenig miteinander zu flirten und ich war mir fast sicher, dass sich beim Treffen (ein gemeinsames Wochenende in Paris, im gleichen Hotel, im gleichen Bett) dann eine Beziehung ergeben würde, da sie mir wirklich eine Menge Signale gesendet hat.
Nun, das Problem damals war, dass Signale bei ihr überhaupt nichts zu bedeuten haben. Sie ist schon wirklich extrem speziell und sehr anders als alle anderen Mädchen, die ich kenne, und ihr Freundeskreis besteht auch hauptsächlich aus Kerlen, weil sie mit anderen Mädchen nicht so gut klarkommt. Wie dem auch sei, der Punkt ist, ich habe mir damals große Hoffnungen gemacht, habe mir bei dem Treffen dann ein Herz gefasst und fiel schließlich aus allen Wolken, als sie sagte, dass sie nicht so empfindet. Das war ein ziemlicher Wendepunkt in meinem Leben und danach machte ich mich länger als ein Jahr lang aufs Übelste fertig und redete mir immer wieder ein, dass mich niemals ein Mädchen haben wollen würde, wenn nicht einmal meine beste Freundin, die mich sowohl menschlich als auch äußerlich sehr mag, etwas mit mir anfangen will.
Irgendwann fing ich allerdings an, an meinem Selbstvertrauen zu arbeiten und habe heute ein stärkeres als jemals zuvor in meinem Leben. Das merke ich allein daran, dass ich vor zwei Tagen schon wieder einen Korb von ihr bekommen habe, und nicht annähernd so am Boden zerstört bin wie damals, sondern eigentlich ganz gut damit klarkomme, auch wenn es natürlich ein wenig wehtut. Und da wären wir jetzt auch bei meinem Problem: Ich bin mir nach dieser Erfahrung von vor zwei Tagen nicht mehr sicher, wie meine Gefühle für sie wirklich aussehen.
So, nach dieser viel zu langen Einleitung, ab zum Hauptteil!
Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass wir "nur" beste Freunde sind und hatte angefangen, die positiven Seiten daran zu sehen. Ich muss auch sagen, dass ich mir diese zwei Jahre immer fast 100 %ig sicher war, dass ich NICHT in sie verliebt bin. Es war eher so, dass sie die einzige Frau in meinem Leben war und ich mich sowieso wie verrückt nach einer Beziehung sehnte. Dass bestätigte sich auch dadurch, dass ich nicht annähernd so starke Gefühle empfand wie damals bei meiner Internetbeziehung mit 16. Ich erklärte mir das Ganze also immer damit, dass ich wohl nur auf Teufel komm raus IRGENDEINE Beziehung haben wollte, um endlich diese Erfahrung zu machen.
Mir ist klar, dass eine Beziehung mich nicht automatisch glücklich machen und mein Leben erfüllen wird, aber dennoch fehlt sie mir. Mir fehlt einfach die Erfahrung, selbst zu sehen, dass eine "echte" Beziehung vielleicht gar nicht so toll ist, um das krampfhafte Verlangen loszuwerden, mich endlich in eine solche zu stürzen und eine Einstellung zu entwickeln, mit der ich das Leben und die Liebe einfach auf mich zukommen lassen kann, ohne etwas erzwingen zu wollen.
Wie dem auch sei, ich war mir jedenfalls sicher, nicht verliebt zu sein, und hatte mich damit abgefunden, dass wir einfach nur beste Freunde sind. Dem Treffen, das dieses Wochenende stattgefunden hat und das wir schon länger geplant hatten, konnte ich also endlich ganz entspannt und ohne irgendwelche Erwartungen entgegensehen. Das letzte Mal hatten wir uns vor einem Jahr gesehen, weil sie danach für ein Auslandsjahr in die USA ging und erst Ende letzten Monats wieder nach Deutschland zurückkam.
Meine lockere Einstellunge änderte sich dann allerdings plötzlich, als sie mir beiläufig erzählte, dass sie sich in ihrer Stadt mit einem Kumpel getroffen hatte, dass es fast zum Sex gekommen wäre und dass sie es auch gewollt hätte, einfach nur weil sie ihn "mag" (nur Sex, eine Beziehung wollte sie auf keinen Fall). Das Ganze wurde nur nichts, weil der Typ der beste Freund ihres Ex-Freunds war und dieser anscheinend immer noch nicht über sie hinweg ist. Es hat mich auch ziemlich gewundert, das zu hören, weil sie eigentlich davor immer meinte, dass sie keinen großen Spaß am Sex hat und überhaupt nicht der Typ für einen One Night Stand wäre.
Jedenfalls musste ich dann feststellen, dass es mir überhaupt nicht gefiel, dass sie mir das alles erzählt und das ich die nächsten Tage an nichts anderes mehr denken konnte.
Ich war mir nicht sicher, was dieses Gefühl jetzt zu bedeuten hatte. Ich war eifersüchtig, das liegt auf der Hand, aber wieso? Weil ich sie attraktiv finde und auch gerne mit ihr schlafen würde? Weil ich mich gefragt habe "Wieso er und nicht ich? Was ist an dem besser als an mir, wenn es dir nur darum geht, dass du ihn "magst"? Oder weil ich tatsächlich vielleicht doch in sie verliebt bin? Ich selbst glaube, dass ich die schlechte Erfahrung in Paris ausgleichen und meine Selbstzweifel entgültig zerstören wollte. Ich wollte mir beweisen, dass ich sehr wohl begehrenswert und attraktiv bin, und dass es mir weniger um den Sex, sondern um die weibliche Bestätigung, die ich dadurch bekommen würde, ging.
Außerdem war ich mir auch unsicher, wieso zur Hölle sie mir das erzählt, da sie ja zumindest wusste, dass ich sie auch attraktiv finde. Freunde von mir und sogar mein Psychologe (bei dem ich ja wegen meines Selbstvertrauens war und bei dem ich am Freitag meine letzte Sitzung habe) waren der Meinung, dass das ziemlich wahrscheinlich ein Zeichen sein könnte. Dass sie mich anstacheln wollen würde und die Geschichet vielleicht frei erfunden war.
Dazu kamen noch einige andere Signale von ihr, die ich diesmal aber vorsichtiger aufnahm, da sie in der Hinsicht ja wie gesagt ziemlich speziell ist. Zum Beispiel hatten wir noch kein Programm für Freitagabend und als ich sie fragt, ob ihr was Gutes einfällt, meinte sie, wir könnten ja an einen FKK-See fahren und nachts zusammen nackt baden, und spielte dann auch mit, als ich frech einen Witz drüber machte, dass wir dann ja endlich Sex im Freien ausprobieren könnten. Außerdem hat sie ab und zu ein paar Witze gemacht, bei denen ich mir einfach denke "Hey, Mädel, so was sagt man doch zu niemandem, von dem man absolut nichts will" wie zum Beispiel "Wenn ich immer nur zu dir komme, lernst du ja gar nicht meine Mum kennen. Na ja, egal, spätestens wenn wir dann mal heiraten, seht ihr euch ja." Oder sie hat auch einem gemeinsamen Freund von uns erzählt, dass sie mal mit mir geschlafen hätte und hat diese Lüge konsequent durchgezogen.
Aber na ja, wie beim letzten Mal hatten diese Signale wieder nichts zu bedeuten. Das Treffen an sich lief super, wir hatten viel Spaß und ich war entgegen meiner Erwartungen vollkommen locker und konnte sie ständig zum Lachen bringen. Ich bin teilweise auch ziemlich stolz auf mich, wie sehr ich mich im Vergleich zu damals in Paris verändert hatte. Ich hatte kein Problem mehr damit, mit ihr zu flirten, ihr ein paar Komplimente zu machen , Körperkontakt aufzubauen und auch die Ablehnung am Samstag konnte ich ganz gut verkraften. Ich wüsste jedenfalls nicht, was ich beim Treffen falsch gemacht hätte - ich hab mich auf jeden Fall getraut, ihr zu zeigen, dass ich Interesse an ihr habe und sie attraktiv finde, was vor zwei Jahren noch eine riesige Hürde für mich gewesen ist.
Nun zu dem, was am Samstag passiert ist: Wir waren spät abends zu zweit grillen und haben ein schönes Lagerfeuer gemacht, uns ein bisschen die Sterne angeguckt, geredet, getrunken und ein wenig geflirtet. Das Flirten und der Körperkontakt wurde dann irgendwann heftiger, bis ich eine scherzhafte Bemerkung zu ihren Brüsten machte und sie mich darauf fragte, ob sie sie anfassen will. Das sah ich dann als Zeichen, langsam ernst zu machen, also fing ich an ihre Brüste zu streicheln, was sie auch zuließ. Danach setzte ich mich hinter sie, fing an sie zu massieren und sagte ihr, sie soll sich hinlegen und ihre Jacke ausziehen. Da lag ich dann über ihr und massierte ihren nackten Rücken, ihren Po und ihre Brüste und sie ließ es nicht nur zu, sondern sagte auch, dass es sich gut anfühle. Als ich dann aber ihren BH öffnete und anfing, direkt ihre Brüste zu massieren, ging es ihr zu weit und sie wollte plötzlich nicht mehr, was ich dann natürlich auch akzeptiert und aufgehört habe.
Danach hatten wir ein sehr offenes, langes Gespräch und ich konnte endlich rauslassen, was ich seit Jahren mit mir rumgetragen hatte und hatte keine Angst mehr, die Selbstzweifel, die die Sache in Paris damals geweckt hatte, auszusprechen und mit ihr über alles zu reden. Sie war sich - genau wie erwartet - überhaupt nicht darüber bewusst, dass sie mir Signale gegeben hatte und war überrascht, dass ich überhaupt mir ihr Sex haben wollte, da sie doch meine beste Freundin ist.
Ich habe ihr auch offen gesagt, dass mich ihre Signale verwirren und dass ich mich schlecht und unattraktiv bei dem Gedanken gefühlt habe, dass sie mich nicht als Mann sieht und respektiert und das es an meinem Selbstvertrauen gekratzt hat, dass ich manchmal den Eindruck hatte, ich sei für sie so was wie ihr schwuler bester Freund. Sie hat mir in aller Ehrlichkeit gesagt, dass das überhaupt nichts damit zu tun hat, dass sie mich attraktiv findet, fast niemandem so sehr vertraut wie mir und mich sehr mag, aber das sie mich eben als ihren besten Freund sieht und mit Sex nichts verkomplizieren möchte.
Das Gespräch war zwar eine Enttäuschung, hat mir aber auch Klarheit gebracht und - überraschenderweise - mein Selbstvertrauen gestärkt, da sie mir zwar nicht mit Taten, aber dafür zumindest mit Worten einen Teil der weiblichen Bestätigung gegeben hat, die mir immer gefehlt hat, und ich selbst auch froh war, zu sehen, wie viel mehr ich mich heute im Vergleich zu vor zwei Jahren traue und wie viel ich verkrafte. Zum anderen hat es das Vertrauen zwischen uns noch mal gestärkt, weil wir noch nie so ein extrem offenes Gespräch miteinander hatten, und mich in Zukunft nicht mehr der Gedanke, dass sie vielleicht mal meine Freundin sein konnte, davon abhalten wird, mit ihr zum Beispiel über meine Sorgen zu reden.
Ich vertraue ihr und glaube, dass das wirklich ihre aufrichtige und ehrliche Meinung war, was sie mir da alles gesagt hat, aber es fällt mir schwer, ihre Gefühle nachzuvollziehen. Deswegen denke ich, dass es mir helfen würde, die Sichtweise von anderen Frauen zu so was zu hören, auch wenn meine beste Freundin vielleicht nicht gerade die normalste Frau ist.
Mein Problem ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, was mich als Partner oder Liebhaber für sie disqualifiziert. Ist das bei euch Frauen wirklich so, dass ihr euch sexuell oder generell in Sachen Liebe zu einem Mann nicht mehr hingezogen fühlen könnt, wenn ihr schon lange mit ihm vertraut und befreundet seid?
Als Mann kann ich das zumindest im Moment noch nicht nachvollziehen. Sogar ganz im Gegenteil: Für mich sind die Punkte, die uns verbinden, die perfekte Voraussetzung für eine glückliche Beziehung. Ich meine, wir finden uns gegenseitig attraktiv, sind auf einer Wellenlänge, können über alles reden, vertrauen uns, haben viele Gemeinsamkeiten, denselben Humor und auch kompatible Vorstellungen für die Zukunft. So sehr ich es auch versuche, ich verstehe einfach nicht, was da noch fehlt.
Wie gesagt, ich bin, denke ich, eigentlich nicht in sie verliebt, aber trotzem ist da immer diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf, die mich zweifeln lässt, ob sie nicht vielleicht doch die Richtige für mich ist, eben weil wir so viele Gemeinsamkeiten haben. Was ich nicht verstehe, ist eben, dass sie diese "Stimme" anscheinend nicht hat, obwohl wir uns einig sind, dass wir auf einer Wellenlänge sind und viel gemeinsam haben.
Ein weiteres Thema ist auch noch folgendes: Die ganze Sache hat mich zwar nicht annähernd so sehr mitgenommen wie damals, aber ich kann auch nicht behaupten, dass sie völlig wirkungslos an mir vorbeigezogen wäre. Ich muss jedoch sagen, dass ich sehr froh bin, dass ich es so viel besser als vor zwei Jahren aufgenomme habe und dass ich damit meinem momentan größten Ziel einen enormen Schritt nähergekommen bin: Die Angst vor Ablehnung zu bekämpfen.
Wie dem auch sei, ich bin natürlich trotzdem etwas traurig und vor allem auch verwirrt und unschlüssig. Obwohl ich überhaupt kein Gefühl der Verliebtheit spüre, habe ich trotzdem Sehnsucht nach ihrer Nähe und einer Beziehung mit ihr und bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich nicht doch verliebt bin. Im Moment kann ich mir noch selbst sagen, dass es wahrscheinlich einfach nur daran liegt, dass ich mir generell eine Beziehung wünsche, aber es gibt da vier Gedanken, die mir Angst machen:
1. Was, wenn ich keine Partnerin finde, die zu mir passt? Ich kann mir so schlecht vorstellen, jemanden zu finden, der besser oder auch nur genauso gut zu mir passt wie meine beste Freundin, wenn ich einen solchen Menschen in 21 Jahren nur ein einziges Mal im Leben gefunden habe.
2. Ich habe Angst, dass ich dann irgendwann in einer Beziehung bin, und mir dann denke "meine beste Freundin ist mir eigentlich immer noch lieber". Ich wüsste nicht, was ich dann machen soll. Mittlerweile mache ich mir keine Illusionen mehr und halte mich an der kleinen Hoffnung fest, dass wir ja vielleicht doch ein Paar werden könnten, wenn ich aus Japan zurückkomme und wir in der gleichen Stadt wohnen. Wenn ich also in einer Beziehung bin und merke, dass ich doch in meine beste Freundin verliebt bin und meine Gefühle doch nicht nur der Wunsch nach irgendeiner Beziehung waren, bliebe mir wohl nur noch übrig, den wichtigsten Menschen in meinem Leben aus meinem Leben zu entfernen, um mich nicht weitere Jahre damit zu quälen.
3. Was, wenn sie all das nur gesagt hat, um mich nicht zu verletzen? Ich glaube ihr zwar eigentlich und sie hat mir auch mehrmals versichert, dass sie mich da nicht anlügen würde, aber trotzdem kann ich meine Zweifel nicht ganz zur Seite schieben und habe Angst, auf Frauen generell einfach unattraktiv zu wirken und dass es nicht nur daran liegt, dass wir eben beste Freunde sind.
4. Ich habe Angst, dass der Wunsch nach einer Beziehung mir mein Japanjahr kaputtmacht. Dass ich die Zeit dort nicht genießen kann, weil ich mir die ganze Zeit denke; "Ich wäre lieber in Deutschland geblieben und hätte mir eine Freund gesucht, dann wäre ich glücklicher."
Soooo, jetzt geht es mir schon besser. Und ich fühle mich auch nicht mehr so verwirrt, nachdem ich mir das jetzt alles vom Herzen geschrieben habe und meine Gedanken etwas ordnen konnte. Heute morgen, als ich sie zum Bahnof gebracht habe und sie dann weg war, war ich noch ziemlich niedergeschlagen, hatte keinen Apettit, keine Motivation, heute irgendwas zu tun, und war mir nicht sicher, ob es überhaupt noch Sinn hat, befreundet zu bleiben, aber jetzt denke ich wieder, dass es auf jeden Fall Sinn hat und ich damit auch gut leben kann, sobald ich nur ein paar Tage das ganze verarbeitet habe.
Noch mal kurz die wichtigsten Punkte zusammengefasst, da mir klar ist, dass man bei so einem riesigen Text natürlich nicht auf alles eingehen kann:
- Ich bin verwirrt und bin mir nicht sicher, ob ich in meine beste Freundin verliebt bin oder nicht.
- Ich hätte gerne die Meinung von Frauen zum Thema Liebe unter Freunden.
- Ich habe Angst, keine passende Partnerin für mich zu finden und dass ich in einer Beziehung immer noch was von meiner besten Freundin wollen könnte.
Danke an alle, die sich diese Wall of Text durchgelesen haben. Mich kurz zu fassen, ist nicht meine Stärke. Ich freue mich über jede Antwort!
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