
Benutzer136704 (33)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo liebe Leute,
nach 25 Jahren habe ich tatsächlich meinen "Traumman" gefunden. Wir kennen uns seit 5 Jahren und seit 1 1/2 Jahren sind wir ein Paar. Es ist schöner als in jedem Hollywood und Bollywood Film den ich je gesehen habe. Er war u.a. in der schwierigsten Zeit meines Lebens für mich da (Todesfall in der Familie).
Er plant bereits eine gemeinsame Zukunft und es ist sehr ernst. Ich bin ab April nicht mehr an meinen Studiumort gebunden und wir wollen danach zusammen ziehen. Er hat bereits seine kleine Wohnung gekündigt und mit seiner Mutter uns ein kleines zu Hause gefunden. Soweit ich mitbekommen habe, möchte er mir Ende nächsten Jahres einen Antrag machen. Alles wunderbar, wenn da nicht meine Eltern wären...
Mein Freund ist Deutsch, ich eigentlich auch, nur habe ich einen Migrationshintergrund. Meine Familie ist Yezidisch und die yezidischen Heiratsregeln sind sehr streng: man kann nur als Yezide geboren werden, konvertieren nicht möglich und einer Ehe mit einem Nicht-Yeziden wird mit einem Ausstoß aus Familie und Religion "bestraft".
Ich bin sehr westlich, offen und mit ganz viel Freiheit erzogen worden. Ganz tolle Eltern die mich bei allem tatkräftig unterstützt haben. Selber auch sehr modern und deutsch.
QIch dachte zumindest ich sei ein freier Mensch, bis ich erlebt habe wie meine Mutter reagiert hat als sie erfahren hat, mit wem ich mein Leben verbringen möchte. Kurz gesagt: Sie würde den Kontakt zu mir abbrechen, wenn ich ihn heiraten sollte. Ich müsse mich entscheiden zwischen Familie oder Freund. In Wahrheit aber, will ich mich für MICH entscheiden und gegen niemanden. Weder mit Gewalt, Argumenten, Verständnis und Liebe konnte ich bei meiner Mutter etwas bewirken. Sie hat in den nächsten Tagen sehr gelitten und geweint. Das ganze belastet mich total. Mein Vater weiß nichts davon, aber kann es schon ahnen. Wir hatten nämlich vorgestern zu dritt ein Gespräch und dabei hat sich herauskristallisiert, dass auch mein Vater gegen eine Heirat mit einem Nicht-Yeziden wäre. Wobei er noch zugänglicher und offener war, als meine Mutter und meine abgeneigt Einstellung bezüglich Religionen nachvollziehen kann. Dennoch: Das ist emotionale und psychische Erpressung! Jaja.. Immer diese Migranten hier Hätte ich erzählt, dass wir in ein paar Monaten zusammen ziehen wollen, hätten sie mich sicher direkt vor die Tür gesetzt. Zusammenziehen vor der Ehe ist ein absolutes No-Go.
Fazit: Keine Chance. Die yezidische Gesellschaft übt nunmal indirekt enormen Druck aus und meine Eltern legen viel Wert auf ihre Kultur und die gesellschaftlichen Vorstellungen. Diese strengen Heiratsregeln sind nicht mehr zeitgemäß, aber trotzdem: Meiner Mutter nach verlieren sie dadurch ihr Ansehen etc. Meinem Vater nach kann eine binationale Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Man würde dadurch seine Identität und Kultur aufgeben. Angebliche Assimilation..etc. Im Endeffekt akzeptieren sie nicht nicht meinen Freund sondern mich nicht! Ich fühle mich nunmal keiner Religion zugehörig und Kulturen sind schön und gut, aber davon mein Leben beeinflussen will ich auch nicht. Für mich ist diese Einstellung überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich habe ein ganz anderes Weltbild und stoße gegen Wände mit allen Argumenten. Religion und Kultur kann man nun mal nicht mit Logik erklären. Es macht mich traurig, zu sehen wie meine Eltern sich (und mir) das Leben so schwer machen.
Fakt ist: Sollten mich meine Eltern abstoßen (und das werden sie), werde ich innerlich sterben und mit Sicherheit nicht glücklich werden. Wovor auch mein Freund Angst hat.
Andererseits kann ich auch nicht glücklich werden, sollte ich meinen Schatz verlassen. Beides fühlt sich wie tiefe Messerstiche an. Einerseits habe ich so großes Glück und könnte den ganzen Tag Bäume umarmen, aber im selben Moment breche ich vor Trauer zusammen und würde am liebsten vom nächsten Baum erschlagen werden.
Meine Frage ist nicht, wie ich mich entscheiden soll, sondern wie ich das ganze emotional überleben soll. Ändern kann ich meine Eltern nämlich nicht.
Wie kann ich unter diesen Umständen noch ein glückliches leben führen? Garnicht... Bis nächstes Jahr muss ich aber etwas tun, sollten wir tatsächlich zusammen ziehen. Ich möchte einfach nicht, dass niemand wegen mir leiden muss.
nach 25 Jahren habe ich tatsächlich meinen "Traumman" gefunden. Wir kennen uns seit 5 Jahren und seit 1 1/2 Jahren sind wir ein Paar. Es ist schöner als in jedem Hollywood und Bollywood Film den ich je gesehen habe. Er war u.a. in der schwierigsten Zeit meines Lebens für mich da (Todesfall in der Familie).
Er plant bereits eine gemeinsame Zukunft und es ist sehr ernst. Ich bin ab April nicht mehr an meinen Studiumort gebunden und wir wollen danach zusammen ziehen. Er hat bereits seine kleine Wohnung gekündigt und mit seiner Mutter uns ein kleines zu Hause gefunden. Soweit ich mitbekommen habe, möchte er mir Ende nächsten Jahres einen Antrag machen. Alles wunderbar, wenn da nicht meine Eltern wären...
Mein Freund ist Deutsch, ich eigentlich auch, nur habe ich einen Migrationshintergrund. Meine Familie ist Yezidisch und die yezidischen Heiratsregeln sind sehr streng: man kann nur als Yezide geboren werden, konvertieren nicht möglich und einer Ehe mit einem Nicht-Yeziden wird mit einem Ausstoß aus Familie und Religion "bestraft".
Ich bin sehr westlich, offen und mit ganz viel Freiheit erzogen worden. Ganz tolle Eltern die mich bei allem tatkräftig unterstützt haben. Selber auch sehr modern und deutsch.
QIch dachte zumindest ich sei ein freier Mensch, bis ich erlebt habe wie meine Mutter reagiert hat als sie erfahren hat, mit wem ich mein Leben verbringen möchte. Kurz gesagt: Sie würde den Kontakt zu mir abbrechen, wenn ich ihn heiraten sollte. Ich müsse mich entscheiden zwischen Familie oder Freund. In Wahrheit aber, will ich mich für MICH entscheiden und gegen niemanden. Weder mit Gewalt, Argumenten, Verständnis und Liebe konnte ich bei meiner Mutter etwas bewirken. Sie hat in den nächsten Tagen sehr gelitten und geweint. Das ganze belastet mich total. Mein Vater weiß nichts davon, aber kann es schon ahnen. Wir hatten nämlich vorgestern zu dritt ein Gespräch und dabei hat sich herauskristallisiert, dass auch mein Vater gegen eine Heirat mit einem Nicht-Yeziden wäre. Wobei er noch zugänglicher und offener war, als meine Mutter und meine abgeneigt Einstellung bezüglich Religionen nachvollziehen kann. Dennoch: Das ist emotionale und psychische Erpressung! Jaja.. Immer diese Migranten hier Hätte ich erzählt, dass wir in ein paar Monaten zusammen ziehen wollen, hätten sie mich sicher direkt vor die Tür gesetzt. Zusammenziehen vor der Ehe ist ein absolutes No-Go.
Fazit: Keine Chance. Die yezidische Gesellschaft übt nunmal indirekt enormen Druck aus und meine Eltern legen viel Wert auf ihre Kultur und die gesellschaftlichen Vorstellungen. Diese strengen Heiratsregeln sind nicht mehr zeitgemäß, aber trotzdem: Meiner Mutter nach verlieren sie dadurch ihr Ansehen etc. Meinem Vater nach kann eine binationale Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Man würde dadurch seine Identität und Kultur aufgeben. Angebliche Assimilation..etc. Im Endeffekt akzeptieren sie nicht nicht meinen Freund sondern mich nicht! Ich fühle mich nunmal keiner Religion zugehörig und Kulturen sind schön und gut, aber davon mein Leben beeinflussen will ich auch nicht. Für mich ist diese Einstellung überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich habe ein ganz anderes Weltbild und stoße gegen Wände mit allen Argumenten. Religion und Kultur kann man nun mal nicht mit Logik erklären. Es macht mich traurig, zu sehen wie meine Eltern sich (und mir) das Leben so schwer machen.
Fakt ist: Sollten mich meine Eltern abstoßen (und das werden sie), werde ich innerlich sterben und mit Sicherheit nicht glücklich werden. Wovor auch mein Freund Angst hat.
Andererseits kann ich auch nicht glücklich werden, sollte ich meinen Schatz verlassen. Beides fühlt sich wie tiefe Messerstiche an. Einerseits habe ich so großes Glück und könnte den ganzen Tag Bäume umarmen, aber im selben Moment breche ich vor Trauer zusammen und würde am liebsten vom nächsten Baum erschlagen werden.
Meine Frage ist nicht, wie ich mich entscheiden soll, sondern wie ich das ganze emotional überleben soll. Ändern kann ich meine Eltern nämlich nicht.
Wie kann ich unter diesen Umständen noch ein glückliches leben führen? Garnicht... Bis nächstes Jahr muss ich aber etwas tun, sollten wir tatsächlich zusammen ziehen. Ich möchte einfach nicht, dass niemand wegen mir leiden muss.