Während Probezeit woanders bewerben?

_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Huhu :smile:

Ich habe folgendes Problem mit meinem momentanen Arbeitgeber:
Mir wurde mit einer Kündigung zum Ende der Probezeit (Ende Dezember) gedroht, weil ich charakterlich derer Meinung nach nicht ins Team passe.
Wenn ich mich so und so änder, dann überdenken die das nochmal, wenn nicht, dann muss ich Ende Dezember gehen.

Ich gehe jetzt erstmal vom Schlimmsten aus und möchte mir gerne Alternativen suchen und mich woanders bewerben, um gegebenenfalls in einem anderen Betrieb nahtlos weiter machen zu können.

Meine Frage ist jetzt: Darf ich mich während ich noch da arbeite woanders bewerben?
Kontaktieren die eventuell meinen jetzigen Betrieb, wenn die meine Bewerbung bekommen haben?
Kann ich deshalb gekündigt werden?


Danke schonmal :smile:
 
oOmuffinOo
Benutzer113048  Sehr bekannt hier
  • #2
Du kannst dich jederzeit auch während einem bestehenden Arbeitsverhältnis bewerben.
Wenn du sicher gehen möchtest, kannst du in der Bewerbung vermerken, dass du darum bittest, dass die Bewerbung vertraulich behandelt wird, da du dich noch in einem Arbeitsverhältnis befindest. Bietet sich an, wenn du in ner Branche arbeitest, wo jeder jeden kennt.
Im Normalfall wird dein aktueller AG auch nicht irgendwie kontaktiert. Ne Bewerbung ist ne Sache zwischen dir und dem AG, bei dem du dich bewirbst.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Natürlich darfst Du Dich bewerben, wer sollte Dir das verbieten?
Ist auch das völlig normale Vorgehen, dachtest Du echt, alle anderen würden erst nach der Kündigung suchen?

Dass sich jemand beim aktuellen Arbeitgeber erkundigt, ist unwahrscheinlich. Das wäre auch kein hinreichender Kündigungsgrund, spielt bei Dir aber keine Rolle, wenn Du in der Probezeit bist, da braucht es ja keinen Grund.
 
blackinmind
Benutzer27300  (48) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Du darfst dich nicht nur woanders bewerben, nach der Ansage deines AGs würde ich dir sogar dringend dazu raten. Vielleicht wäre es nach dieser Ankündigung sogar empfehlenswert, dich direkt beim Arbeitsamt arbeitssuchend zu melden. Ich bin mir nicht sicher, ob eine solche mündliche Ankündigung ggf. bereits zu Sperrfristen beim ALG führen könnte, wenn du dich daraufhin nicht direkt beim AA suchend meldest.

Und wenn du in deiner Bewerbung vermerkst, dass du dich in einem (derzeit) ungekündigten Arbeistverhältnis befindest, wird da normalerweise auch niemand deinen jetzigen AG kontaktieren.

Ich habe mich auf meine letzten beiden Jobs aus ungekündigten Arbeitsverhältnissen heraus beworben und habe dann nachdem die neuen Arbeitsverträge unterzeichnet waren, meinen vorherigen AG die Kündigung ausgehändigt. Unter einhaltung der vertraglichen Kundigungsfristen versteht sich. Das würde bei dir innerhalb der Probezeit aber wegfallen, da eine Kündigung in der Probezeit idR ohne Frist und ohne Angabe von Kündigungsgründen beiderseits möglich ist.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Meine Frage ist jetzt: Darf ich mich während ich noch da arbeite woanders bewerben?
Ja klar! Du solltest vielleicht nicht den Firmencomputer zum Schreiben der Bewerbung benutzen und sie nicht über Deine Firmen-E-Mail-Adresse schicken.
Mir wurde mit einer Kündigung zum Ende der Probezeit (Ende Dezember) gedroht, weil ich charakterlich derer Meinung nach nicht ins Team passe.
Das ist doch eigentlich Grund genug, die Koffer zu packen - es sei denn, Du wärst auch der Auffassung, Dein Arbeitgeber hätte Recht.

So 'ne Nummer ist immer ärgerlich - aber sofern Du Dir nix vorzuwerfen hast, hak's unter "Erfahrung" ab. Und bewirb Dich!
 
_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Das ist doch eigentlich Grund genug, die Koffer zu packen - es sei denn, Du wärst auch der Auffassung, Dein Arbeitgeber hätte Recht.

Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Betrieb, weil ich mich da total unwohl gefühlt habe.
Das war jetzt der Auslöser, dass ich mich woanders bewerben möchte.
Was mein Arbeitgeber mir vorwirft sehe ich überhaupt nicht als die Wahrheit an und es schockiert mich eher, wie dort von mir gedacht wird.
Es fielen auch Sätze, wie "Wir hatten noch nie solche Probleme mit einem Azubi.", erklären durfte ich mich zwar, aber geglaubt wurde mir kein Wort, sondern immer nur alles im Mund herum gedreht, sodass es wieder gegen mich sprach.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich hatte von Anfang an Probleme mit dem Betrieb, weil ich mich da total unwohl gefühlt habe.
Ehrlich: Dann würde ich mir überlegen, mich krankschreiben zu lassen. Du hast in diesem Jahr sowieso nur noch bis Mitte Dezember Zeit, Dich irgendwo anders zu bewerben, danach passiert bis Mitte Januar nix, weil viele in Urlaub sind.
Es fielen auch Sätze, wie "Wir hatten noch nie solche Probleme mit einem Azubi."
Hier kann keiner beurteilen, ob Dein Noch-Arbeitgeber unrealistische Ansprüche an einen Auszubildenden hat oder Du tatsächlich Defizite hast, an denen Du arbeiten solltest. Aber selbst wenn: Wenn Du schon alles könntest, wärst Du nicht in der Ausbildung! Mit Vorwürfen bringt man Leute nur selten zur Einsicht...

Es ist Wochenende - sofern Du nicht selbst einen Computer (und falls noch ein Betrieb schriftliche Bewerbungen haben will, einen Drucker) hast, versuch, Dich in Verwandtschaft oder Bekanntschaft an 'nen PC zu setzen und schreib Bewerbungen.

Viel Glück!
 
Zuletzt bearbeitet:
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #8
Bist du dort Azubi? Hab ich das richtig verstanden?
 
_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
schreib Bwerbungen

Da bin ich schon bei. Habe direkt damit angefangen :jaa:


Dann würde ich mir überlegen, mich krankschreiben zu lassen

Ich arbeite lieber im Dezember noch weiter und versuche das, was sie bemängeln besser zu machen. Wenn ich nichts anderes finde, dann muss ich wenigstens versuchen nicht raus zu fliegen.
Ich bin leider auch auf den Gehalt angewiesen
[doublepost=1575110785,1575110749][/doublepost]
Bist du dort Azubi? Hab ich das richtig verstanden?

Ja, ich bin Azubi. Seit September
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Natürlich darfst Du das. Und: ich würde den jetzigen Arbeitgeber verschweigen. In oder am Ende der Probezeit entlassen zu werden, ist mindestens stark erklärungsbedürftig und ein dicker negativer Punkt.

weil ich charakterlich derer Meinung nach nicht ins Team passe.
Wenn ich mich so und so änder,
Aber für Deine Zukunft: was ist denn damit gemeint?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #12
Im Fall von "Azubi" musst ohnehin die Kammer ins Boot holen.
Dann kannst du dich auch von denen unterstützen lassen.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Darf ich mich während ich noch da arbeite woanders bewerben?

Dürfen ja, wird aber natürlich deinen jetztigen AG nicht besänftigen wenn es bekannt wird. Daher Klappe halten.

Kontaktieren die eventuell meinen jetzigen Betrieb, wenn die meine Bewerbung bekommen haben?

Hängt vom Job und vom Unternehmer ab.

Je wichtiger der Job und je intelligenter das Unternehmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit.

Ja, wenn sie halbwegs was auf dem Kasten haben tun sie das, ja. Wenn sie höflich sind fragen sie nach einer Referenz die sie anrufen können. Wenn sie unhöflich sind tun sie es einfach.

Kann ich deshalb gekündigt werden?

Ja, in der Probezeit kannst du idR wegen allem gekündigt werden.

Zusammenfassend: Ist ein Risiko das du eingehen musst. Rechne damit dass sie dich raushauen, die Rute steht ja chon extrem deutlich im Fenster, bewerbe dich Vollgas überall. Erzähl es in der Firma nicht herum. Falls dein jetziger Arbeitgeber dahinterkommt, spiel die Mitleidstour - "buuhuuhuu ich dachte ihr wollt mich ja nicht behalten habt ihr gesagt".
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Je wichtiger der Job und je intelligenter das Unternehmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit.

Ja, wenn sie halbwegs was auf dem Kasten haben tun sie das, ja. Wenn sie höflich sind fragen sie nach einer Referenz die sie anrufen können. Wenn sie unhöflich sind tun sie es einfach.
Dass ein (intelligentes) Unternehmen bei der Bewerbung auf einen (wichtigen) Job einfach so den derzeitigen Arbeitgeber anruft – im Zweifel auch noch einfach irgendwen bei der aktuellen Bude? – ist mir so noch nie begegnet und halte ich auch für unwahrscheinlich. Das passiert doch höchstens dann, wenn sich die beiden jeweiligen Chefs*innen ohnehin schon gut kennen und im Kontakt stehen.
 
S
Benutzer176127  Öfter im Forum
  • #15
In meinen Jahren als Ausbilder hab ich einige Azubis erlebt. Schief gegangen sind nur zwei Ausbildungen, wovon eine abgebrochen wurde. Dem ziemlich stark körperlich behindertem konnten wir einfach trotz allem Engagements keine adäquate Ausbildung gewährleisten. Wir wollten es undedingt schaffen, letztlich ist der Azubi aber in eine spezialisierte Schule gewechselt und hat dort die Ausbildung fertig gemacht.
Im anderen Fall waren wohl psychologische Probleme ausschlaggebend, die mit viel Krankheit einhergingen. Damit kam dann auch eine Überforderung zum Tragen, zudem führte ihre Schwangerschaft auch zur Verlängerung. Die Ausbildung haben wir dann noch erfolgreich beendet, das Arbeitsverhältnis allerdings auch.
Ich selbst halte es für extrem wichtig, dass Betriebe ausbilden und hab zu den drei vorhandenen noch eine vierte Ausbildungsrichtung hinzufügen können. Jetzt sind wir von einem großen Konzern aufgekauft worden, der generell nicht mehr ausbildet. Das halte ich sowohl gesellschaftsverantwortlich für grundfalsch und für das Unternehmen gefährlich. Es darf niemand über den Fachkräftemangel maulen und selbst die Ausbildung verweigern.
Ja, Ausbilden ist harte Arbeit, und nicht jeder junge Mensch ist gleich. An der Schwelle zum Erwachsenwerden ist es für viele junge Menschen schwer vom unbeschwerten Schulalltag in die selbstverantwortliche Arbeitswelt zu gelangen. Freund, Party und Freizeit haben einen großen Anteil am jungen Leben und nun wird erwartet, dass die Prioritäten anders gestellt werden. Das ist für viele ältere Ausbilder weit weg, letztlich haben sie dieses Problem aber mit jedem neuen Azubi wieder zu bearbeiten.
Eine Ausbildung kostet dem Ausbildungsunternehmen viel Geld, die Ausbildungsvergütung ist der geringste Anteil.
Kaum ein Unternehmen gesteht es sich schon in den ersten Monaten zu gescheitert zu sein.
Eigen- und Fremdbild passen nur selten zusammen. Du schreibst nicht, was sie dir konkret vorwerfen. In jedem Vorwurf steckt immer auch ein Körnchen Wahrheit. Wechselst du nur die Stelle, wird dich dieses Problem wieder einholen, wenn du nicht daran gearbeitet hast. Ich wünsche dir, dass du die kleinen Wahrheiten hinter den eventuell überzogenen Vorwürfen herausarbeiten und offenen Herzens daran arbeiten kannst.
Ansonsten, nimm Kontakt mit der Kammer auf, sie helfen dir in ein anderes Unternehmen vermittelt zu werden.
Sowohl Kammer als auch jeder neue Ausbildungsbetrieb wird danach fragen, was die Ursache für den Abbruch war. Bereite dich gut darauf vor. Argumentierst du mit dem schlechten Ausbilder, ist das genauso schlecht, wie die Aussage, dass ein schlechter Lehrer Schuld an einer schlechten Zeugnisnote war. Das beweist nur unerwachsene Nicht-Reflektion. Von einem Erwachsenen erwartet man, dass er selbstkritisch für sich kämpft und nicht wartet, bis ihm das Leben serviert wird.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Beim vorherigen AG haben wir nicht nachgeforscht. Gegoogelt und gefacebookt habe ich aber immer. Mir persönlich war es immer wichtig, ob der Bewerber sozial bzw. ehrenamtlich engagiert ist. Das zeigt auch eine gewisse Teamfähigkeit und spart einiges an Anfangsstress. Letztlich mussten aber auch wir nehmen, was wir kriegen konnten.
Hoffe, ich konnte auch etwas helfen, viel Erfolg. Du hast eine gute Ausbildung verdient.
 
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_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
wenn du nicht daran gearbeitet hast.

Ich weiß, woran ich arbeiten muss und tue das auch, um woanders nicht wieder "Auf die Schnauze" zu fallen.
Teilweise stimmte es schon, was mir vorgeworfen wurde, aber nicht in dem Ausmaß und jetzt wird alles, was ich tue und/oder sage total auf die Goldwaage gelegt und als schlecht bewertet. Ich möchte auch keine 3 Jahre da arbeiten, wenn die jetzt so voreingenommen sind.

Argumentierst du mit dem schlechten Ausbilder

Das werde ich nicht, ich werde mich gut auf das Gespräch vorbereiten, sollte ich eins haben, aber es nicht einfach auf den AG schieben.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Also ich empfehle auch, dass Du Dir was suchst und sag einfach, dass Du im Diskretion bittest und Dich im ungekündigten Verhältnis befindest.

Viel Erfolg
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Ja, würd ich machen
Dann bist Du auf der sicheren Seite
 
_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Genau. Das ist auch total normal und üblich.

Okay, dann mache ich das. Hatte nur Sorge, dass das komisch klingt, wenn ich darum bitte mit der Bewerbung vertraulich umzugehen.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #22
Schreibe ich das mit in das Bewerbungsanschreiben?
Für jemand, der nicht ganz doof ist, sollte eigentlich der Hinweis reichen, daß Du Dich z.Z. in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis bei der Fa. Sowieso befindest...
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #23
_Spread_The_Love_ _Spread_The_Love_ , wie ist denn das ausgegangen? Der Dezember ist vorbei, hat dich Dein AG behalten?
 
_Spread_The_Love_
Benutzer174635  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Ja, ich hatte vor ein paar Tagen nochmal ein Gespräch, um den Monat zu reflektieren und ich hätte mich geändert und darf bleiben.
Das Kuriose dabei finde ich, dass ich nichts anders gemacht habe, als vorher auch, aber Hauptsache ich hab meinen Job noch.
 
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