Wann sollte man das ansprechen?

[Benutzer144187]

Hallo zusammen
Ich habe eine Frage an euch und mir ist klar, dass das ein heikles Thema ist. Vorab: Ich will niemandem Böses und mich belastet die Situation (bisher) nicht besonders, aber ich frage mich trotzdem, ob ich da nicht irgendwie helfen kann oder wie ich mich verhalten soll.
Ich wohne mit meinem Freund jetzt seit etwa 1.5 Jahren in einem Wohnungsblock. Wir hatten eigentlich nie irgendwelche Lärmprobleme, obwohl die Wände wohl nicht sehr dick sind. Von den Wohnungen nebenan haben wir eigentlich noch nie etwas mitbekommen und sie von uns auch nicht. Von der Wohnung über uns sind wir uns Geräusche gewohnt, aber jetzt in letzter Zeit wird es doch etwas arg. Laut Klingelschild wohnen immer noch die gleichen Leute da, aber seit ungefähr letzter Woche hört es sich so an, als ob dort ein Kind mit eingezogen wäre. Kein Baby, sondern vielleicht ein Kleinkind (zumindest kann es schon gut in der Wohnung rum rennen ). Das stört mich ja gar nicht, das Kleine soll ruhig spielen dürfen und auch wenn es mal in der Nacht weint ist das okay. Allerdings geht das Gepolter bis mindestens um 1 Uhr in der Nacht, bis meistens die Mutter(?) losschreit, das Kind weint und um halb 2 ist Ruhe. Und zwar seit letzter Woche jeden Tag. Ist das normal? Sollte ich da einfach die Klappe halten oder wäre es okay sie darauf hinzuweisen, dass wir sie sehr gut hören können? Wir waren bisher gar nicht damit konfrontiert und ich bin verunsichert, ob ich was sagen darf oder nicht Ich habe Semesterferien, mich stört das also im Moment nicht so, aber mein Freund muss arbeiten und findet das nicht so toll, wenn er dann von Geschrei geweckt wird.

Was würdet ihr in meiner Situation tun? Oder wenn ihr in der Situation wärt, was würdet ihr euch wünschen? Und ganz allgemein gefragt: Liegt das noch im Rahmen des Normalen?

Danke schon mal für eure Antworten

 

[Benutzer138994 (43)]

Gegen Kindergeschrei kannst du wohl nichts machen.
Aber dass das bis 1 oder 2 Uhr Nachts geht, ist ja was anderes.
Da würde ich dann auch mal was sagen.
Irgendwann ist ja mal gut.

 

[Benutzer161581 (35)]

ich würde einfach mal mit ihr reden und sagen das dein partner arbeiten muss und daher seinen schlaf braucht und ihr sagen das es eine gewisse nachtruhe gibt und man nicht um 2 uhr nachts noch so nen krach machen sollte da das die nachbarn stören könnte ich kenne das problem auf andere weise unsere nachbarin hört musik so laut das ich nicht mal mehr meinen fernsehr hören kann ich war etliche male bei ihr und habe sie auf zimmerlautstärke gebeten da aber nichts passiert ist bin ich nach einigen wochen zur hausverwaltung gegangen ich würde wirklich versuchen einfach mal freundlich mit ihr zu reden oft hilft das schon

 

[Benutzer120063]

Ich würde erstmal ganz freundlich mit ihr reden - vielleicht ist ihr gar nicht so klar, dass ihr sie hören könnt. Das Kindergetrappel tagsüber würde ich nicht ansprechen - ich würde ihr nur sagen, dass ihr sie leider nachts hört, wenn es Streit gibt und sie darum bitten, um die Uhrzeit eben leiser zu sein, weil dein Partner seinen Schlaf braucht. Je nachdem, wie die Stimmung ist, vielleicht einfließen lassen, dass natürlich klar ist, dass man mit einem Kind Geräusche auch nachts nicht immer verhindern kann und du nur drauf hinweise möchtest, weil sie sich vielleicht nicht dessen bewusst ist, wie hellhörig das Haus ist.

 

[Benutzer]

Muss nicht klappen, kann aber helfen: wenn Du bevor Du das eigentliche Problem ansprichst ein paar Mal mit dem Kind gesprochen hast o. kurz gespielt o.ä. Möglicherweise ist die Mutter dann nicht schon auf Abwehr eingestellt, weil sie denkt Du willst ihr oder dem Kind was böses. Vielleicht bewusst ne Scheibe Brot und etwas Salz als Einzugsgruß mitbringen (alter Brauch), das alles klappt natürlich nur, wenn es keine kompletten Idioten sind, dann wird es eh schwierig.

 

[Benutzer72433]

auf jeden fall einen zeitpunkt ausserhalb der akuten situation wählen, aber das dürfte ja klar sein - und auch nicht grade klingeln, wenn das kind vielleicht schläft!

persönlich würd ichs vermutlich auf die ironische art rüberbringen - so nach dem motto "hallo! ich wollt sie fragen ob sie ihren neuen mitbewohner mal bitten könnten, nachts nicht mehr durch die wohnung zu flitzen - ansonsten flitzt mir nämlich mein kerl durch die wohnung, der braucht seinen schlaf vor der arbeit und seit einer woche klappt das leider nicht mehr so gut " - auf das schreien würde ich vorerst garnicht zu sprechen kommen.

 

[Benutzer]

Also ich habe hier echt mit einem sehe ich anders keinen Blutdruck, ich ergänze lediglich noch: meiner persönlichen Erfahrung nach kann man im Leben noch so viel Recht haben und dennoch nicht weiter kommen. Manchmal(!) ist es hilfreicher um ans Ziel zu kommen, dem Gegenüber ein gutes Gefühl zu geben. Irgendwann wenn dann alles bereinigt ist, stellt man fest, dass es eigentlich eh wurscht ist, wer jetzt recht hatte. Wie gesagt, muss in diesem Fall nicht so sein, kann aber und wie gesagt, nur meine persönliche Erfahrung und ich bin Cholerikerin und musste mir hart erarbeiten cool zu bleiben.

 

[Benutzer135804 (44)]

zuerst mal solltet ihr euch mal durchlesen,was das mietrecht dazu sagt:
Kinderlärm im Mietshaus - was muss man dulden

demzufolge werden hier grenzen überschritten und ihr habt als mieter nun mal rechte.
als ersten schritt würde ich euch raten, in ruhe mit der nachbarin zu reden.sollte sich dadurch nichts ändern, würde ich den vermieter kontaktieren,damit er sich darum kümmert und ggf mit hilfe eines mieterbunds eure rechte durchsetzen.es besteht zb auch bei lärm die möglichkeit einer mietminderung.(zu den einzelheiten solltet ihr euch dann aber beraten lassen,damit die minderung auch angemessen ist.)

auf jeden fall gilt auch bei solchen fällen mMn:bestens informiert sein ist wichtig.(habe selbst schon aus anderen gründen mal eine mietminderung durchgezogen.)

 

[Benutzer71015]

Recht mal hin oder her...
Ich würde auf jeden Fall auch einen ruhigen Ton suchen.
Wenn da plötzlich und ganz neu ein kleines Kind, aber kein Baby ist, dann gibt es dafür nicht allzu viele sinnvolle Erklärungen. Das erste, was mir einfiel, ist, dass die Familie vielleicht ein Pflegekind aufgenommen hat. Das ist keine leichte Aufgabe und die Kinder haben nicht selten schwer kontrollierbare Eigenheiten, mit denen man erstmal zurechtkommen muss. Möglicherweise sind die Leute damit selbst grad ganz schön mächtig im Stress bis hin zu überfordert. Da würde ich zuerst mal freundlich nachfragen, ob denn jetzt ein Kind bei ihnen wohnt und dann versuchen, ins Gespräch zu kommen. Dann kann man nämlich rausfinden, ob sie vielleicht selbst darunter leiden und schon einen Ausweg suchen, vermutlich stehen sie dann ja z.B. auch mit dem Jugendamt in Kontakt. In so einem Gespräch kann man auch ganz nebenbei mal anbringen, dass es nachts schon manchmal ganz schön laut ist... wenn den Leuten das bisher nicht bewusst ist, kann das schon hilfreich sein. Wenn sie tatsächlich aber mit dem Kind (noch) nicht klarkommen, ist die Frage, wie viel Einfluss sie darauf haben. Vielleicht kann man dann sogar Hilfe anbieten, indem man z.B. abspricht, dass man nachts mal zum Klingeln hochkommt, damit das Kind merkt, dass sein Verhalten auch andere stört.

 

[Benutzer44981]

Hm... irgendwie finde ich die ganze Beschreibung der Situation etwas dubios.

Weißt du nur vom Klingelschild her, wer neben dir wohnt, ohne die jeweiligen Personen tatsächlich zumindest flüchtig zu kennen?
Begegnet ihr euch nicht zumindest gelegentlich mal im Flur, o.Ä., so das du mitbekommen hättest, wenn in der Wohnung nebenan ein Mieterwechsel stattgefunden hätte, oder wenn die Mieter nebenan im Laufe der letzten Jahre irgendwann ein Kind bekommen hätten?

 

[Benutzer159029 (33)]

Abgesehen davon, dass sich da sicherlich etwas machen lässt, also wie alle schon sagten, mal mit den Nachbarn sprechen, wenn nicht an den Vermieter wenden, usw., finde ich es schon etwas extrem, dass in dieser Wohnung augenscheinlich ein Elternteil, oder Vormund lebt (genau weiß man es ja nicht), wie auch ein Kind und augenscheinlich jede Nacht bis 1, oder 2 Uhr morgens rumgebrüllt wird. Das entspricht auf jeden Fall nicht der Norm, denn kleine Kinder schlafen zu solchen Zeiten eher und wenn sie doch wach werden, dann sollte die Mutter keinesfalls so rumbrüllen. Ist ja nicht so, als wäre das Kind eben mal widerwillig und die Mutter wird etwas lauter. Jede Nacht ist schon ganz schön krass. Da sollte man schon fast ans Jugendamt denken. Irgendetwas kann dort nämlich nicht mit rechten Dingen zugehen.

 

[Benutzer107106]

Kleinkinder haben manchmal auch einfach schwere Phasen: Entwicklungssprünge, Krankheiten, Zahnungsbeschwerden. Unsere Tochter hatte letzten Monat eine Phase, in der sie jede Nach um Punkt 3.00 Uhr verkündete, die Nacht sei zu ende und sie möchte jetzt Peppa Wutz gucken. Das Geschrei war groß, als wir sie wieder ins Bett schickten: Gebrüll auf Seiten unserer Tochter, sie rannte uns davon, wir hinter her, etc... Nach einer Woche hatte sie es dann kapiert und das Thema war durch. Lange Rede kurzer Sinn: Warte einfach noch mal einige Tage ab: Vielleicht ist es nur eine Phase, vielleicht ist es nur Besuch - wenn wir zu Besuch oder im Urlaub sind braucht es auch immer, bis meine Tochter nachts gut schläft-, vielleicht ist die Mutter zu ihrem neuen Freund gezogen, etc, etc.

 

[Benutzer144187]

Danke für eure Antworten. Ich bin etwas erleichtert, dass die Mehrheit findet, dass man das durchaus ansprechen darf.

Gegen Kindergeschrei kannst du wohl nichts machen.

Wie gesagt, Kindergeschrei per se stört mich nicht. Ich finde es sogar schade, dass so ein grosser Komplex keinen Spielplatz hat. Es ist mehr die Uhrzeit.

ich würde wirklich versuchen einfach mal freundlich mit ihr zu reden oft hilft das schon

Danke für deine Antwort, einen Streit will ich auf jeden Fall vermeiden.

Ich würde erstmal ganz freundlich mit ihr reden - vielleicht ist ihr gar nicht so klar, dass ihr sie hören könnt.

Hab ich mich eben auch schon gefragt, vielleicht wissen sie gar nicht wie laut das unten drunter ist.

Muss nicht klappen, kann aber helfen: wenn Du bevor Du das eigentliche Problem ansprichst ein paar Mal mit dem Kind gesprochen hast o. kurz gespielt o.ä.

Das dürfte sich als schwierig erweisen, da das Haus eben über keinen Spielplatz verfügt, wo man sie mal nebenbei antreffen könnte. Und an der Haustür klingeln um ein Spieldate zu verabreden wenn ich selbst kein Kind habe ist doch irgendwie seltsam, oder? Aber eigentlich fände ich die Idee ungezwungen ins Gespräch zu kommen gut.

auf jeden fall einen zeitpunkt ausserhalb der akuten situation wählen, aber das dürfte ja klar sein - und auch nicht grade klingeln, wenn das kind vielleicht schläft!

Ich wäre wohl am Abend mal hoch - wobei mir schon einleuchtet, dass das vielleicht keine so gute Idee ist. Danke für den Hinweis Ich werde wohl mal vorbei gehen, wenn ich das Kleine tagsüber spielen höre.

auf jeden fall gilt auch bei solchen fällen mMn:bestens informiert sein ist wichtig.

Danke für den Link, wusste ich tatsächlich noch nicht.

Wenn da plötzlich und ganz neu ein kleines Kind, aber kein Baby ist, dann gibt es dafür nicht allzu viele sinnvolle Erklärungen.

Und das bereitet mir eben auch Kopfzerbrechen... Wo kommt das Kind her? Macht die Situation natürlich auch nicht besser. Vor allem würde ich sie dann nicht noch zusätzlich stressen oder verunsichern wollen - andererseits wären sie vielleicht auch ganz froh, wenn sie mal mit jemandem darüber reden könnten? Obwohl eine kinderlose Mittzwanzigerin da wohl auch nicht die Traum-Ansprechpartnerin schlechthin ist

Hm... irgendwie finde ich die ganze Beschreibung der Situation etwas dubios.

Off-Topic:
Ehm... Ich weiss nicht so recht, was ich jetzt da antworten soll, hat ja mit dem Thema an sich nicht so viel zu tun. Aber wenn es dir zur Beurteilung der Situation hilft und du mir dann einen Rat weisst erläutere ich dir gerne die Bekanntschaftsverhältnisse noch genauer:
Mieterwechsel finden immer mal wieder statt, das bekomme ich meistens schon mit. Vorgestellt hat sich bisher niemand, haben wir nur bei den direkten Nachbarn gemacht als wir eingezogen sind und dabei erfahren, dass das nicht üblich ist hier. Mittlerweile habe ich aber alle Parteien schon mal am Briefkasten angetroffen und geplaudert. Ausser die Nachbaren direkt über uns. Die kennen wir aber auch, da sie offensichtlich einmal eine Ermahnung zur Ruhe von der Hausverwaltung erhalten hatten vor über einem Jahr. Die Dame klingelte ziemlich aufgebracht um 11 Uhr Abends bei uns, was uns einfällt eine Klage einzureichen und ihr die Tür nicht zu öffnen. Seit Wochen. Wir konnten schliesslich aufklären, dass nicht wir das waren, da wir im Urlaub waren zu der Zeit. Darauf hin fiel sie meinem Freund schluchzend um den Hals und erzählte uns, dass sie als Krankenpflegerin im Schichtbetrieb arbeite und sich das nicht erklären könne. Seither habe ich sie (wohl den Arbeitszeiten geschuldet) nicht mehr gesehen. Und so weiss ich halt nur, dass sich beim Klingelschild nichts geändert hat. Wenn da ein Baby in der Wohnung über uns gewesen wäre hätte ich das doch wohl gehört bevor es um Mitternacht Fangen spielt mit den Eltern, die weinen ja auch mal und Kleinkinder spielen ja schon am Boden bevor sie laufen können. So, jetzt freue ich mich auch noch auf einen Ratschlag von dir. Was würdest du denn in meiner Situation machen?

Da sollte man schon fast ans Jugendamt denken.

Es muss nicht zwangsläufig so schlimm sein, bevor ich das JA anfrage will ich sicher erst das persönliche Gespräch suchen,
[doublepost=1465449083,1465448923][/doublepost]

Kleinkinder haben manchmal auch einfach schwere Phasen

Danke dir für deine Antwort Eben, deswegen war ich auch noch nicht oben. Und gestern Abend wars übrigens ruhig, ich schaue also am besten wirklich mal noch ein paar Tage. Aber ich kann halt nicht abschätzen, wie lange eine sinnvolle Frist ist um sich das einpendeln zu lassen

 

[Benutzer72433]

Aber ich kann halt nicht abschätzen, wie lange eine sinnvolle Frist ist um sich das einpendeln zu lassen

ich würd mich vorwiegend daran orientieren wie lange ihr das noch mitmachen könnt, ohne auszuflippen und dann so richtig pissig zu sein im gespräch andersherum ist eine nachfrage ja eigentlich auch nichts böses, und wenn ihr dann z.b. hört "das ist besuch und in ner woche vorbei" dürfte sich das schon beruhigend auf eure nerven auswirken.

was man vielleicht auch noch bedenken sollte nachdem sie schonmal dachte, ihr hättet klage eingereicht: nicht wieder raum für solche gedanken aufkommen lassen, falls wer anders das wieder tut - und da kann man meiner meinung nach am besten vorbeugen, indem mans offen anspricht und zeigt, dass man diesen weg nicht nötig hat.

 

[Benutzer144187]

Seit letztem Mittwoch war es immer spätestens um halb 11 ruhig über uns, damit können wir gut leben. Ich werde trotzdem an einem Nachmittag mal hoch gehen (wenn ich Spielgeräusche höre, dann wecke ich das Kleine sicher nicht) um mal ein bisschen zu plaudern. Sollte es dann nochmal so eine Phase geben kann ich es beruhigt ansprechen
Danke für eure Tipps und Meinungen!

 

[Benutzer]

Genau das ist der richtige Weg, vielleicht erklärt sich so auch noch ganz zufällig, was da los war.
Alles Gute!