Warum schliessen sich Mitleid und sexuelle Anziehung meist gegenseitig aus?

Warum schliessen sich Mitleid und sexuelle Anziehung meist gegenseitig aus?

  • Ich bin der Meinung Mitleid und Attraktivität schliessen sich aus, kann aber nicht sagen wieso.

    Stimmen: 8 22,2%
  • Der zu Bemitleidende wirkt nicht stark und selbstsicher genug, um überhaupt ein Sexualleben zu haben

    Stimmen: 11 30,6%
  • Ich glaube es hat biologische, evolutionäre Gründe, dass nur der Stärkste sich fortpflanzen darf.

    Stimmen: 11 30,6%
  • Weil man Angst hätte, den zu Bemitleidenden durch ein Sexabenteuer zu verletzen und zu verunsichern.

    Stimmen: 5 13,9%
  • Es kommt jeweils auf die Form des Mitleids und die Situation an.

    Stimmen: 12 33,3%
  • Ich empfinde genau andersrum. Ein bemitleidenswerter Mensch kann sogar sexuell attraktiver sein.

    Stimmen: 8 22,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    36
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • #1
Bezogen auf https://www.planet-liebe.com/vbb/showthread.php?t=240526 wo es um das Thema Entjungferung durch gute Freundin geht und wo wie ähnlich auch schon in anderen Threads das Thema ?Sex aus Mitleid? angesprochen wurde, möchte ich mal ein Grundsatzthema dazu in die Gänge bringen, das sich mit der Frage beschäftigt, warum sich Mitleid, das für eine bestimmte Person empfunden wird und sexuelle Anziehung in den mehrheitlichen Fällen gegenseitig ausschliessen.

Dabei will ich gar nicht (nur) auf das klassische Beispiel des ü25 oder ü30 Nerds aus, der noch Jungfrau und verzweifelt ist und der darauf hofft, dass eine gute Freundin, die ihn bisher nur als Kumpel sieht, sich seiner erbarmt und ihn von seinem Jungfrauen-Dasein erlöst.

Auch wenn der Mann (oder auch die Frau) nicht zwangsläufig Jungfrau ist, hört man z.B. auch in Umfragen hier ja oft, dass man sich zu schade wäre, um mit jemandem aus Mitleid zu schlafen oder, dass eine Person automatisch sexuell unattraktiv ist, sobald sie in den eigenen Augen als bemitleidenswert erscheint.

Dabei muss es ja wie gesagt nicht unbedingt um das eben erwähnte Jungfrauen-Problem gehen, sondern vielleicht generell um einen Menschen, der eine Art von Leben führt, dass sich unweigerlich das Gefühl einstellt, dass die betroffene Person eine ziemlich arme Sau ist.

Vielleicht sieht besagte Person ja auch gar nicht so übel aus und könnte unter anderen Umständen sogar als sexuell attraktiv empfunden werden. Glaubt ihr dass in einem solchen Fall z.B. nur aufgrund der Situation, dass man sie oder ihn für ein armes Würstchen hält, die Person sexuell unattraktiv erscheint, obwohl sie optisch gesehen vielleicht sogar ins Beuteschema passen würde?

Es existieren ja manchmal auch ähnliche Situationen innerhalb von Partnerschaften, die sich nach und nach herauskristallisieren können. Der eine Partner verändert sich plötzlich, entwickelt sich in eine bestimmte Richtung und zeigt plötzlich Seiten, die er vorher gut zu verbergen wusste. Da heisst es dann plötzlich z.B. dass diese Person sich klein mache, so dass man den Respekt vor ihr verlieren würde und sie dadurch nicht mehr attraktiv wäre. Daran kann letztendlich sogar die Partnerschaft zerbrechen.

Aber warum glaubt ihr ist es so, dass jemand nicht mehr begehrenswert ist, wenn man den Respekt vor ihm verliert? Oder ist das gar nicht zwangsläufig in jedem Fall so? Kommt es immer auf die Umstände und die Form des Mitleids an, das man empfindet? Könnt ihr da Beispiele nennen?

Und glaubt ihr sind für dieses Phänomen eher soziale oder vielleicht sogar biologische Gründe verantwortlich, weil z.B. nach bestimmten Theorien nur der Stärkste überlebt und sich fortpflanzen darf, während jemand der Mitleid erregt ja meist ziemlich schwach ist oder schwach erscheint?

Oder gibt es sogar Leute mit gegenteiligen Empfindungen, so dass sie jemanden umso begehrenswerter finden, je bemitleidenswerter und hilfsbedürftiger er erscheint?

Wie glaubt ihr stehen die meisten Menschen dazu und wie steht ihr zu diesem Thema?
 
X
Benutzer59900  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
es kommt darauf an, warum ich die person bemitleide.

ich kann mich durchaus in eine person verlieben, die ich bemitleide. ich verliebe mich allerdings in den charakter des menschen, nicht in die tatsache, dass er gerade in einer bemitleidenden situation steckt. (z.B. wenn er gerade stress mit seiner familie hat)

allerdings glaube ich schon, dass eine person, die sich tatsächlich in ihrer unangenehmen situation suhlt und darin hoffnungslos versinkt, durchaus unaktraktiver wirkt. das liegt aber ebenfalls nicht daran, dass die person bemitleidenswert ist, sondern an der tatsache, dass sie sich gehen lässt und nichts gegen die situation unternimmt.

ist es eine person, die in einer misslichen lage ist, aber die optimistisch bleibt und dagegen ankämpft, finde ich es noch bewundernswerter. von daher, kann es sogar sein, dass er dann dadurch pluspunkte bei mir sammelt.
 
N
Benutzer66580  (35) Meistens hier zu finden
  • #3
Bin mir nicht sicher, wie ich hier antworten soll ...

Sex nur aus Mitleid würde ich selbstverständlich niemals haben, ich würde ja aber generell keinen Sex mit einem Mann haben, den ich nicht innig liebe, von daher.

Übrigens: ich find es sehr attraktiv, wenn ein Mann noch keinen Sex hatte; wenn er sich dafür aber selbst bemitleidet, DANN ist das wahnsinnig unattraktiv und derjenige ist "raus". Hat aber nichts damit zu tun, dass ich Mitleid unattraktiv finde, sondern dass ich eben einen Mann möchte, der aus freien Stücken noch keinen Sex hatte, und nicht, weil er halt keine abbekommen hat. Aber das wird jetzt offtopic.


Ansonsten, wenn man diese reine "Sex aus Mitleid" - Sache mal rauslässt und es darum geht, ob Mitleid per se unattraktiv ist, muss ich sagen, dass das vor allem von der Art des Mitleids abhängt.


(...) um einen Menschen, der eine Art von Leben führt, dass sich unweigerlich das Gefühl einstellt, dass die betroffene Person eine ziemlich arme Sau ist.

Kommt doch ganz drauf an, wie definierst du das?

Wenn einer sich seine schlechte Situation selbst eingebrockt hat, indem er in seinem Leben falsche Entscheidungen gemacht hat, falsche Motive hatte oder so, und jetzt darunter zu leiden hat, dann hab ich eigentlich nicht mal wirklich Mitleid für denjenigen übrig (ja, sorry). Und attraktiv find ich das dann natürlich sowieso nicht.

Wenn jemand aber ohne eigenes Verschulden in eine schlechte Situation geraten ist, oder zumindest nie wirklich schlechte Motive hatte oder so, kann mich das berühren und dann unter Umständen auch attraktiv wirken. Ich hab durchaus ein ziemlich stark ausgeprägtes "Mutter/- Helf- / Kümmer- was auch immer - Syndrom" :zwinker: und eigentlich hatten so gut wie alle Männer, die ich jemals attraktiv fand, irgendein "Problem" und / oder eine stark ausgeprägt schwache und sensible Seite. Ich find es total toll, einem Mann helfen und beistehen zu können -- wenn er es denn wert ist.
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #4
Kommt doch ganz drauf an, wie definierst du das?

Es kann doch ganz verschiedene Ursachen haben, warum jemand in die Rolle der armen Sau gedrängt wird, weil er gemeinhin so betrachtet wird. Sei es weil die Person über keinerlei soziale Kontake verfügt oder seit langer Zeit keine Arbeit mehr ausübt. Sich ständig selbst demütigt und klein macht, von anderen gemobbt, verprügelt und unterdrückt wird/wurde oder nicht zu seinen eigenen Bedürfnissen stehen kann. Weil dieser Jemand eher wenig gesellschaftskonforme Verhaltensweisen an den Tag legt, seltsam und verschroben wirkt und Mühe damit hat Anweisungen zu befolgen und sich mit Menschen und der Welt im Alltag auseinanderzusetzen. Jemand der komisch wirkt in Verhalten, Auftreten und Stimme, und z.B. schon fast als behindert eingestuft wird, obwohl vielleicht gar keine wirkliche Behinderung vorliegt etc.

Kurzum jemand, der einfach nicht das gesellschaftliche Mainstream-Leben lebt bzw. diesem entspricht und dem man aufgrund seiner Verhaltensweisen und der Situation, in der er sich befindet vorwirft, dass er nicht richtig leben würde und dass man für eine solche Lebensweise wie seine nichts weiter als Mitleid aufbringen kann. Und natürlich wird dann so jemand in den meisten Fällen auch nicht als sexuell attraktiv empfunden.

Es kann sich selbst in einer Partnerschaft jemand aus Sicht des Partners negativ verändern, dass der eine Partner den Respekt vor dem anderen verliert und vielleicht sogar erwähnt, dass er nichts weiter mehr als Mitleid für den Partner empfindet und deshalb die Beziehung beendet wird.

In dem Thema geht es also nicht ausdrücklich um das Jungfrauen-Problem oder um die Frage, wie ihr zu Mitleidsex steht, sondern um die Grundsatzfrage, warum jemand, mit dem man Mitleid hat, weil man seine Lebensweise nicht versteht, vielleicht sogar verachtet oder zumindest nicht respektiert, in den meisten Fällen nicht sexuell anziehend ist.

Dabei muss natürlich jeder selbst bestimmen, was er darunter versteht und was alles zutreffen muss, damit er jemanden als arme Sau bezeichnet und nur noch Mitleid für die Person hat. Das von mir Aufgeführte waren nur Beispiele, wie ich glaube, wie es die Gesellschaft mehrheitlich betrachtet. Dabei muss nicht alles zutreffen, die Beispiele sollten der Diskussion nur eine Richtung geben.
 
S
Benutzer Gast
  • #5
In dem Thema geht es also nicht ausdrücklich um das Jungfrauen-Problem oder um die Frage, wie ihr zu Mitleidsex steht, sondern um die Grundsatzfrage, warum jemand, mit dem man Mitleid hat, weil man seine Lebensweise nicht versteht, vielleicht sogar verachtet oder zumindest nicht respektiert, in den meisten Fällen nicht sexuell anziehend ist.

Für mich steckt die Antwort schon in dieser Aussage. Ich finde jemanden einfach nicht attraktiv, dessen Lebensweise ich nicht verstehen kann. Mitleid ist dabei nur sekundär. Ich fände auch Menschen nicht attraktiv, die in den Tag hineinleben und Drogen nehmen oder sowas in der Richtung. Damit kann ich nichts anfangen :smile:

Und wenn ich bei der Person bleibe, die Du in dem gleichen Beitrag ein bisschen beschrieben hast, dann würde mir einfach so ein bisschen das Verständnis fehlen. Ich weiß selbst, wie es ist, "unten" zu sein (in vielerlei Hinsicht) und ich hab's halt in vielen Jahren geschafft, mich weiterzuentwickeln. Wenn jemand behauptet, es ginge nicht, und es deswegen noch nicht mal versucht, dann kann ich für ihn keinen partnerschaftlichen Respekt aufbringen. Er würde einfach nicht zu mir passen.

Wenn jetzt von Dir das Argument kommt, dass diese Person sich vielleicht gar nicht ändern will, sondern es in Ordnung findet, sozial unverträglich zu sein: Schön, freut mich, wenn die Person glücklich ist. Aber ich führe ein Leben, das viel soziales Verhalten hervorbringt und erfordert (auch bedingt durch mein Studium) und mit jemandem, der eher ein Klient von mir sein könnte (aus meiner Sicht), könnte ich halt keine Partnerschaft eingehen.

Off-Topic:


Zu Deiner Umfrage:
"Ich glaube es hat biologische, evolutionäre Gründe, dass nur der Stärkste sich fortpflanzen darf.". "Survival of the fittest" -> Darwin meinte damit nicht, dass sich nur der physiologisch "Stärkste" durchsetzen wird, sondern es geht um Adaptivität. Es kann auch sein, dass es in bestimmten Kontexten von Vorteil ist, eine eher negativ besetzte Eigenschaft zu besitzen. Nur was sich für die Anpassung an die jeweilige Umwelt als vorteilhaft herausstellt, setzt sich laut Darwin durch.
 
A
Benutzer84947  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Mit solchen Leuten bekommt man nur Probleme, insofern - meiden!

Wenn diejenige "ganz unten" ist geht das meist einher mit Selbstbewußtseinsproblemen. Das sind dann solche Frauen die dir die Klassikerfrage stellen: "Findest du mich zu dick?"
Bei "ja" ganz schlecht, bei "nein" glauben sie dir nicht.

Zweites Merkmal solcher Frauen ist nur Sex im dunkeln, weil sie sich selbst nicht mögen, wenig experimentierfreudig, verlieben sich nur weil man einmal Sex hatte und nerven einen dann mit mehreren Anrufen täglich.

Beziehung geht auch nicht, weil sie dann permanent mit Fragen wie "Liebst du mich auch wirklich?" kommen, am besten nach schon einer Woche um verzweifelt nach Bestätigung wenigstens im Liebesleben zu suchen.

Auch wenn nur einige Punkte dieses Klischees einer Person mit der ich Mitleid habe zutreffen, sind es immernoch genug um absolut null sexuelles Interesse zu haben.
 
CCFly
Benutzer46933  (43) live und direkt
  • #7
ich will nur sex aus liebe haben, das heißt in einer partnerschaft. mit irgendwem steig ich nicht ins bett, so einfach. ich brauche sex nicht als befriedigung. außerdem würde sich das verhältnis, was ich zu demjenigen habe, ändern und man kann nie sagen ob sich das negativ auswirken könnte, zb auf die freundschaft, wenn eine da war. mit mitleid hätte ich glaub ich kein problem. mein freund ist ja auch manchmal bemitleidenswert und ich schlafe trotzdem mit ihm. :-D
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #8
Wikipedia: "Mitleid ist die gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer."

Mitleid ist für mich kein angenehmes Gefühl. Ich möchte mit niemandem Sex haben, in dessen Nähe ich mich schlecht fühle.
Bei mir ist es also ein emotionaler Grund, kein biologischer oder physischer.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich kenne einen hübschen jungen Mann, ein Freund meines Exfreundes, und das Erste was ich zu ihm in der Disco sagte, war: "Jetzt guck doch nicht immer so traurig!" und das Erste was er zu mir sagte war "Ach Piratin ich hab immer so ein WahnsinnsPECH mit Frauen!" und heulte fast.

Das fand ich a) furchtbar romantisch und b) einfach süß. Er hat aber auch eine drollige Art, das rüber zu bringen, halb verzweifelt, halb schalkhaft. Ansonsten war er auch nicht so der Feger: Studium abgebrochen, Lehre mit Ach und Krach durchgezogen.

Aber er hatte ne wahnsinnig sympathische ASusstrahlung und war halt so der Typ "einsamer Ritter" und sah echt gut aus, vielleicht hat das dem Mitleid eine Spur Erotik beigemischt.

Ich fand ihn toll und hätte gern mal an ihm geknuspert (er hat`s auch mal bei mir versucht, aber ich war selbstverständlich damals noch meinem nunmehr-Ex-Freund treu) und jetzt hat er eine, die ihm den Hintern hinterhertragen würde, wenn er es verlangte.

So hatte die Geschichte doch ein Happyend. :grin:
 
F
Benutzer10610  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Für mich lieferst Du in Deinem Text schon alle Gründe.

Einer, der sich selbst bemitleidet, sich für ein armes Würstchen hält und sich auch so benimmt, der sich von anderen unterbuttern lässt und in seinem Leben nicht endlich mal anpackt, sondern einfach nur jammert, IST eben nicht attraktiv. Was soll ich mit so einem?
Das bezieht sich auf alle Bereiche von selbst- oder mitverschuldetem "Leid": Arbeitslosigkeit und er tut nix Anderes als rumzusitzen und zu jammern, findet sich optisch nicht attraktiv aber mal Sport oder ne Typberatung zu machen, so weit kann er sich nicht bewegen, hat keine Freunde aber traut sich auch nicht aus dem Haus zu gehen... das alles ist unattraktiv. Was soll ich mit einem, der nichts anpacken kann?
Wie die anderen schon geschrieben haben ist aber ein Mensch, der in eine blöde Lage gekommen ist und ETWAS TUT (egal ob er damit schon Erfolg hat oder nicht) attraktiv. Ein Mensch mit (realistischen) Zielen, der nicht nur davon träumt, sondern handelt. Und da kann seine Grundsituation noch so bemitleidenswert wirken, was er tut macht ihn attraktiv.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #11
Einer, der sich selbst bemitleidet, sich für ein armes Würstchen hält und sich auch so benimmt, der sich von anderen unterbuttern lässt und in seinem Leben nicht endlich mal anpackt, sondern einfach nur jammert, IST eben nicht attraktiv. Was soll ich mit so einem?
Das bezieht sich auf alle Bereiche von selbst- oder mitverschuldetem "Leid": Arbeitslosigkeit und er tut nix Anderes als rumzusitzen und zu jammern, findet sich optisch nicht attraktiv aber mal Sport oder ne Typberatung zu machen, so weit kann er sich nicht bewegen, hat keine Freunde aber traut sich auch nicht aus dem Haus zu gehen... das alles ist unattraktiv. Was soll ich mit einem, der nichts anpacken kann?
Wie die anderen schon geschrieben haben ist aber ein Mensch, der in eine blöde Lage gekommen ist und ETWAS TUT (egal ob er damit schon Erfolg hat oder nicht) attraktiv.

Da stimme ich Dir in allen Punkten zu.

Dazu möchte ich aber noch was anmerken.
Ich war mal mit einer Ex zusammen, die ich anfangs auch sehr liebte, aber nach einiger Zeit, als ich gesehen hatte, dass sie, obwohl sie älter war als ich, in ihrem damaligen Leben absolut nix gebacken bekommen hatte und auch dauernd gejammert hatte - so auf lange Sicht hatte ich dann später cuh nicht mehr die gleichen Gefühle. Nach anderen Streitigkeiten und diversen anderen Dingen, wo ich ausgenutzt worden bin bzw. zum Fussabtreter ihrer Launen gworden war, ist in mir irgendwann mal die Frage gekommen, ob ich mit der Person noch zusammen sein wollte bzw. ob unsere Beziehung überhaupt ne Perspektive hatte.

Ich hatte also mit einer Person zu tun, die sich nur gehen gelassen hatte und sich zu nix aufraffen wollte - wie soll man mit solch einer Partnerin was aufbauen können?

Nun, diese Erfahrung war gutes Lehrgeld für mich, mich nicht mehr auf solche Personen einzulassen, denn am Ende zieht das einen nur selbst runter.
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Für mich steckt die Antwort schon in dieser Aussage. Ich finde jemanden einfach nicht attraktiv, dessen Lebensweise ich nicht verstehen kann. Mitleid ist dabei nur sekundär. Ich fände auch Menschen nicht attraktiv, die in den Tag hineinleben und Drogen nehmen oder sowas in der Richtung. Damit kann ich nichts anfangen :smile:

Und wenn ich bei der Person bleibe, die Du in dem gleichen Beitrag ein bisschen beschrieben hast, dann würde mir einfach so ein bisschen das Verständnis fehlen. Ich weiß selbst, wie es ist, "unten" zu sein (in vielerlei Hinsicht) und ich hab's halt in vielen Jahren geschafft, mich weiterzuentwickeln. Wenn jemand behauptet, es ginge nicht, und es deswegen noch nicht mal versucht, dann kann ich für ihn keinen partnerschaftlichen Respekt aufbringen. Er würde einfach nicht zu mir passen.

Kann ich so verstehen, wobei jeder eine eigene Vorstellung von einem Menschen haben kann, den er für bemitleidenswert hält. Deshalb sollte auch jeder nach eigener Definition argumentieren.

Zudem ist es wohl verständlicher, warum jemand für eine dauerhafte Partnerschaft nicht in Frage kommt, wenn die Lebensvorstellungen zu stark auseinandergehen und man das Leben des Partners nicht nachvollziehen kann. Welchen Einfluss das aber allein auf seine sexuelle Attraktivität haben soll, die ja auch losgelöst von partnerschaftlichem Interesse sein kann, ist wiederum etwas schwieriger zu verstehen.


Off-Topic:
Zu Deiner Umfrage:
"Ich glaube es hat biologische, evolutionäre Gründe, dass nur der Stärkste sich fortpflanzen darf.". "Survival of the fittest" -> Darwin meinte damit nicht, dass sich nur der physiologisch "Stärkste" durchsetzen wird, sondern es geht um Adaptivität. Es kann auch sein, dass es in bestimmten Kontexten von Vorteil ist, eine eher negativ besetzte Eigenschaft zu besitzen. Nur was sich für die Anpassung an die jeweilige Umwelt als vorteilhaft herausstellt, setzt sich laut Darwin durch.

Off-Topic:
Die Antwortmöglichkeit soll ein wenig provokant sein, weil das Beispiel ja von den einen gerne als Argument aufgeführt wird, was andere wiederum ablehnen. Im Umfragefeld reicht aber zum einen die Textmenge nicht aus, um es ausführlicher zu beschreiben und zweitens kann man ja auch davon ausgehen, dass die am besten angepasstesten auch die Stärkeren und Überlebensfähigeren sind. Und dies bei weitem nicht nur in physischer Hinischt, was so auch nicht gemeint war.


Wikipedia: "Mitleid ist die gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer."

Mitleid ist für mich kein angenehmes Gefühl. Ich möchte mit niemandem Sex haben, in dessen Nähe ich mich schlecht fühle.
Bei mir ist es also ein emotionaler Grund, kein biologischer oder physischer.

Wäre die gefühlte Anteilnahme am Schmerz und Leid anderer nicht eher Mitgefühl? Oder ist es Mitgefühl nur dann, wenn man sich auch in den Schmerz und das Leid des anderen aus eigener Erfahrung hineinverstezen kann?

Weiter stellt sich die Frage, warum du dich grundsätzlich in der Nähe eines Menschen schlecht fühlst, für den du Mitleid empfindest. Und warum du glaubst, dass die meisten Menschen mit Sex und sexueller Anziehung eher Lockerheit, Spass und Freude in Verbindung bringen und bringen wollen, statt Trauer und Leid.

Für mich lieferst Du in Deinem Text schon alle Gründe.

Einer, der sich selbst bemitleidet, sich für ein armes Würstchen hält und sich auch so benimmt, der sich von anderen unterbuttern lässt und in seinem Leben nicht endlich mal anpackt, sondern einfach nur jammert, IST eben nicht attraktiv. Was soll ich mit so einem?
Das bezieht sich auf alle Bereiche von selbst- oder mitverschuldetem "Leid": Arbeitslosigkeit und er tut nix Anderes als rumzusitzen und zu jammern, findet sich optisch nicht attraktiv aber mal Sport oder ne Typberatung zu machen, so weit kann er sich nicht bewegen, hat keine Freunde aber traut sich auch nicht aus dem Haus zu gehen... das alles ist unattraktiv. Was soll ich mit einem, der nichts anpacken kann?
Wie die anderen schon geschrieben haben ist aber ein Mensch, der in eine blöde Lage gekommen ist und ETWAS TUT (egal ob er damit schon Erfolg hat oder nicht) attraktiv. Ein Mensch mit (realistischen) Zielen, der nicht nur davon träumt, sondern handelt. Und da kann seine Grundsituation noch so bemitleidenswert wirken, was er tut macht ihn attraktiv.


Wie gesagt es geht in erster Linie in meiner Frage um die sexuelle Anziehung und nicht darum, ob man dauerhaft mit so einer Person zusammen sein möchte. Beides kann zwar miteinander verknüpft, aber auch losgelöst voneinander sein. Du lieferst zwar eine Antwort, dass z.B. jemand unattraktiv ist, der nur seinen Zielen hinterher träumt und nicht handelt, aber du nennst keine Gründe warum du glaubst, dass es so ist und stellst dir ja sogar selbst die Frage, was du mit so einem anfangen sollst.
 
F
Benutzer10610  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Du lieferst zwar eine Antwort, dass z.B. jemand unattraktiv ist, der nur seinen Zielen hinterher träumt und nicht handelt, aber du nennst keine Gründe warum du glaubst, dass es so ist und stellst dir ja sogar selbst die Frage, was du mit so einem anfangen sollst.
Zum einen war die Frage, was ich mit so einem anfangen soll, rhetorisch. Die Antwort ist also: NICHTS.
Zum anderen habe ich Gründe genannt. Ein Mensch ist unattraktiv WENN er nichts auf die Reihe bekommt, WEIL er nichts auf die Reihe bekommt. Noch anders formuliert: Er ist damit unattraktiv, weil er sich nicht mit mir messen kann. Ein Partner muss ungefähr auf einer Ebene mit mir sein. Es gibt immer Bereiche, in denen einer besser und einer schlechter ist, aber insgesamt gleicht es sich bei Partnern immer aus. Wenn einer den Arsch nicht hoch bekommt und sich selbst nur bemitleidet, gibt es zu viele Bereiche, in denen ich viel weiter bin als er.

Zu guter letzt: Attraktivität wird subjektiv empfungen, es ist also ein subjektives Gefühl. Gefühle sind nicht logisch, also auch nicht logisch erklärbar.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Sex aus Mitleid? Nee du, lass mal lieber :ratlos: .

Aber jemanden, den ich bemitleide, sexy finden - ja, das kommt durchaus vor. Ich habe eine Schwäche für hilfsbedürftige Männer - das weckt meinen Beschützerinstinkt :engel: ...
 
W
Benutzer79369  Benutzer gesperrt
  • #15
mitleid hat nicht zwingend etwas mit "kein respekt" bzw. respektsverlust zu tun. würde im leben meines freundes etwas schlimmes passieren (z.b. tod eines geliebten menschen, krankheit,...), dann würde er mir wahnsinnig leid tun, aber das würde den respekt ja nicht mindern. und das kann man natürlich auch auf einen fremden mann übertragen...

wenn nun aber ein mann grundsätzlich nichts von sich hält, ja, dann macht das sexuell völlig uninteressant. da geht es aber in erster linie gar nicht darum, dass er evtl. ein leben führt, welches mit dem der allgemeinheit wenig konform geht, sondern wie er eben zu sich selbst steht. ich meine, natürlich müssen sich lebensvorstellungen irgendwo decken, aber das hat dann nichts mit der frage nach dem mitleid zu tun.

ich habe auch einfach kein helfersyndrom. und da spielen dann auch die punkte, die"ArsAmandi" angesprochen hat eine wichtige rolle. jemand der mit sich selbst ein so großes problem hat, der berfürchtet sehr oft innerhalb einer beziehung auch ständig das schlimmste - aber ich glaube, bei diesem aspekt waren wir schon einmal ;-)
 
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I
Benutzer89008  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Dass Mitleid oft unattraktiv macht, da kann ich für mich absolut zustimmen. Aber ich denke auch, dass es immer auf die Situation ankommt. Ein Mensch, der keine Arbeit hat und nichts dagegen tut, der Probleme hat und deswegen nur zuhause rumhängt, anstatt sich aufzuraffen und es anzupacken, ja, das wirkt auf mich auf Dauer unattraktiv. Vielleicht ist Mitleid an dieser Stelle aber auch der falsche Begriff, ich würde diese Menschen vor allem bedauern.
Ich würde mich mit einem Partner nicht wohl fühlen, der zum Beispiel ohne eine Partnerschaft nicht glücklich sein kann. Mir ist Unabhängigkeit sehr wichtig, daraus folgt auch eine gewisse Stärke und der Mut, Dinge zu wagen, Ideale zu verfolgen. Das heißt nicht, dass ich Träumer unattraktiv finde, ganz im Gegenteil, jedoch Menschen, die ihre Ziele nicht leben oder deren Ziele sich enorm von meinen unterscheiden.
Auf der anderen Seite stehen Personen, die zwar in einer misslichen Lage sind, aber sich damit nicht abfinden. Dies ist eine Art von Stärke, die ich über alle Maße bewundere. Bewunderung fördert natürlich auch Attraktivität, zumindest bis zu einem gewissen Punkt.
Ich denke aber nicht, dass Mitleid allein entscheidend ist, ob man jemanden attraktiv findet oder nicht. Ich habe es auch schon erlebt, dass ich eine Person als überaus anziehend empfunden habe, mit denen ich sehr viel Mitleid hatte. Das ist jedoch sicherlich nicht der Normalfall.
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #17
Zum einen war die Frage, was ich mit so einem anfangen soll, rhetorisch. Die Antwort ist also: NICHTS.
Zum anderen habe ich Gründe genannt. Ein Mensch ist unattraktiv WENN er nichts auf die Reihe bekommt, WEIL er nichts auf die Reihe bekommt. Noch anders formuliert: Er ist damit unattraktiv, weil er sich nicht mit mir messen kann. Ein Partner muss ungefähr auf einer Ebene mit mir sein. Es gibt immer Bereiche, in denen einer besser und einer schlechter ist, aber insgesamt gleicht es sich bei Partnern immer aus. Wenn einer den Arsch nicht hoch bekommt und sich selbst nur bemitleidet, gibt es zu viele Bereiche, in denen ich viel weiter bin als er.

Zu guter letzt: Attraktivität wird subjektiv empfungen, es ist also ein subjektives Gefühl. Gefühle sind nicht logisch, also auch nicht logisch erklärbar.

Da kommt man der Sache doch schon näher. Es kann also sein, dass es Voraussetzung ist, sich mit jemandem messen zu können, um für diese Person attraktiv zu sein.

Es stellt sich nun immer noch die Frage, warum dies wichtig ist und wie dieses Kräftemessen und Attraktivität miteinander überhaupt in Verbindung stehen. Die Frage ist nicht an dich, sondern an das Forum allgemein gestellt.

Im übrigen war in keinster Weise davon die Rede, dass jemand den Arsch nicht hochkriegt oder sich selbst bemitleidet. Es ging darum, dass jemand aus seiner eigenen Perspektive das Leben eines anderen für bemitleidenswert hält. Wer aber davon ausgeht, dass jemand der bemitleidenswert erscheint, automatisch den Arsch nicht hochkriegt und sich selbst bemitleidet, der benötigt wahrscheinlich selbst Mitleid, weil er mit dem Problem zu kämpfen hat, dass er zu vorschnell irgendwelche Schlüsse zieht, von sich auf andere schliesst und verbittert daran festhält.
 
W
Benutzer79369  Benutzer gesperrt
  • #18
warum sollte man jemanden bemitleiden, der überhaupt kein problem mit seiner situation hat? :ratlos:
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #19
warum sollte man jemanden bemitleiden, der überhaupt kein problem mit seiner situation hat? :ratlos:

Weil aufgrund der eigenen Selbstbezogenheit Probleme in die Lebenssituation des Gegenübers interpertiert werden können, und angenommen wird, dass man selbst Probleme hätte, wenn man in der gleichen Situation wäre und deswegen als einfaches Gemüt den Schluss zieht, dass der andere damit auch Probleme haben muss?
 
K
Benutzer12443  (43) Meistens hier zu finden
  • #20
ich finde es unmöglich, hier eine pauschale antwort zu geben. es gibt so viele verschiedene situationen, in denen ich mitleid für jemanden empfinden könnte, dass das ganze einfach zu kompliziert ist.

wenn jemand irgendeine krankheit hat, eine schwierige vergangenheit, wenn er ein komischer kauz ist oder wenn ihm was beschissenes passiert ist, sehe ich überhaupt keinen grund dafür, dass ihn das unattraktiv macht. im gegenteil. ich bin sogar jemand, den das irgendwie anzieht.

wenn es dagegen um einen absoluten totalversager handelt, der ungepflegt, unmotiviert und seinen selbsthass auf seine außenwelt übertragend in seinem eigenen dreck hockt...ja, das finde ich dann sehr unattraktiv.

ich muss mir vorstellen können, dass mir das zusammensein mit dieser person freude und erfüllung bringt, dass wir lachen können, unsere gedanken austauschen und schönen sex haben können. wenn ich das kann und nicht alles an ihm dagegen spricht, tut eventuelles mitleid für irgendwas meinerseits der sache keinen abbruch.
 
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