Wege aus der Freundschaft, in die Beziehung

J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • #1
Liebes Forum,

ich brauche mal ein paar Erfahrungsberichte.

Wenn du als Mann mit einer Frau oder umgekehrt als Frau mit einem Mann gut befreundet bist, ihr euch manchmal trefft, viel miteinander redet, euch gern habt und Zeit miteinander verbringen mögt. Wenn das vielleicht auch schon lange so geht aber alles ganz selbstverständlich - aber vielleicht trotzdem unausgesprochen - als reine Freundschaft läuft.

Wie würdest du reagieren wenn er (oder sie) dir dann doch irgendwann mitteilt, das da immer schon mehr im Kopf war, vielleicht sogar total intensive Gefühle, die aber unterdrückt wurden, aus Scham oder Angst oder weil man sich einfach zu blöd angestellt hat.

Ich weiß, dass ich das noch nie gut trennen konnte. Wenn ich eine Frau nett fand und gern mit ihr geredet habe, dann hätte ich mir eigentlich immer auch mehr vorstellen können. Oft steht dem natürlich schon der Beziehungsstatus entgegen, aber der kann sich ja auch ändern.

Was ich meine, würdest du sagen es gibt intensive Mann/Frau-Freundschaften, die ein weitergehendes Interesse trotzdem klar ausschließen. Wo du, wenn der andere sich dir offenbart klar sagen könntest, alles wie bisher gerne, über mehr habe ich nie nachgedacht?

Hat das vielleicht auch schonmal jemand konkret erlebt, dass aus einer langen Freunschaft eine richtige Beziehung wurde?

Also, ich frag jetzt nicht für eine wissenschaftliche Arbeit oder so. Ich mag meine Freundin sehr, viel zu sehr... Wir haben uns immer schon gut verstanden, aber jetzt sind nacheinander unsere langjährigen Beziehungen geendet und ich komme plötzlich überhaupt nicht mehr klar.

Ich kann leider nicht realistisch sagen ob sie mir das anmerkt. Manchmal denke ich sogar es kommen auch von ihr Signale, aber dann halte ich das wieder für Einbildung.

Zurück zur eigentlichen Frage. Wenn du ungebunden wärst und dein guter Freund, deine gute Freundin, von dem/der du gedacht hast da gibt es in dieser Richtung kein Interesse, will plötzlich etwas mit dir anfangen. Gibst du ihm/ihr eine Chance oder blockst du ab?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
.

Zurück zur eigentlichen Frage. Wenn du ungebunden wärst und dein guter Freund, deine gute Freundin, von dem/der du gedacht hast da gibt es in dieser Richtung kein Interesse, will plötzlich etwas mit dir anfangen. Gibst du ihm/ihr eine Chance oder blockst du ab?
Es geht doch nicht darum ob ich ihm eine Chance geben würde oder aus Prinzip abblocken.

Es geht allein darum ob ich auch tiefere Gefühle habe oder nicht.
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Das hängt natürlich immer vom Einzelfall ab. Bei mir und meinem Mann war es so, dass aus Freundschaft Liebe entstand.

Zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennenlernten, waren wir beide noch nicht wieder bereit für eine neue Beziehung. Wir waren also "nur" befreundet, hatten aber viele Gemeinsamkeiten und lernten uns so über einen längeren Zeitraum (aufgrund der gemeinsamen Aktivitäten) immer besser kennen.

Irgendwie hat es dann Klick gemacht. Im Nachhinein denke ich, dass es an der freundschaftlichen Vertrauensbasis lag, dass Liebe entstehen konnte.
 
Katerstrophe
Benutzer217004  (28) Klickt sich gerne rein
  • #4
Eine Chance geben im Sinne von: lass es uns probieren!

Nein definitiv nicht.

Wenn ich auch Gefühle hab, dann klar auf jeden Fall.

Bin auch aktuell in so einer Situation bzw war. Er kann sich ein mehr zur Zeit nicht vorstellen, hat mir gesagt aus welchem Grund und nach einer kurzen Phase in der ich Drama geschoben hab und wirklich Liebeskummer hatte, ist es jetzt ca n Monat nach meiner Offenbarung in Ordnung.

Er soll Mal fein seine Abenteuer erleben und dann Mal sehen, ich glaub wir sind wieder fein miteinander und das ist mir wichtig :smile:

Und was ich daraus gelernt hab: offen, ehrlich sein. Nichts ist schlimmer als so zu tun als wäre alles in Ordnung wenn es das nicht ist. Es ist nicht schlimm, Gefühle zu entwickeln, es muss nicht das Aus für die Freundschaft bedeuten. Aber ehrlich das muss man sein.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Wie würdest du reagieren wenn er (oder sie) dir dann doch irgendwann mitteilt, das da immer schon mehr im Kopf war
Als mir das passierte, war ich irgendwie enttäuscht. Weil mir das das Gefühl gab, unsere Freundschaft oder ich als Freundin seien ihm nicht genug wert, weil es dann letztlich doch um Sexualität geht.
Ich habe ihm angeboten, dass er die Entscheidung trifft, ob er mit rein freundschaftlichem Kontakt leben kann.
würdest du sagen es gibt intensive Mann/Frau-Freundschaften, die ein weitergehendes Interesse trotzdem klar ausschließen.
Wieso denn „trotzdem“? Das eine hat mit dem anderen doch wenig zu tun. Bzw. ist es gerade wegen der Freundschaft für mich ausgeschlossen.

Gibst du ihm/ihr eine Chance oder blockst du ab?
Ich verstehe auch nicht, was das mit einer Chance zu tun haben soll?
Wenn da keine romantischen Gefühle sind, dann ist das so, da gibt es keine Chance, die ich vergeben könnte.
 
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Es geht doch nicht darum ob ich ihm eine Chance geben würde oder aus Prinzip abblocken.

Es geht allein darum ob ich auch tiefere Gefühle habe oder nicht.
Ich verstehe auch nicht, was das mit einer Chance zu tun haben soll?
Wenn da keine romantischen Gefühle sind, dann ist das so, da gibt es keine Chance, die ich vergeben könnte.

Ihr habt recht, da habe ich mich unklar ausgedrückt.

Mir geht es eher darum, wie wahrscheinlich ist es, dass ihr mit jemandem freundschaftlich verbunden seid - und zwar nicht nur oberflächlich sondern auf einer sehr vertrauensvollen Ebene - und dass ihr dann trotzdem klar sagen könnt ihr empfindet nicht tieferes für diese Person und könnt eine klare Grenze ziehen. Und vor allem habt ihr dann auch nie über mehr nachgedacht?
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Mir geht es eher darum, wie wahrscheinlich ist es..
99,9%. Alles andere ist also unwahrscheinlicher :zwinker:
Es klingt, als würdest Du bezweifeln, dass man mit einer Person des begehrten Geschlechts „nur“ Freundschaft haben kann, ohne jegliche romantische Gefühle?
Für mich passt da schon die Frage nicht, denn es wäre die riesige Ausnahme, würde ich für einen sehr guten Freund andere Gefühle entwickeln, ich würde also eher andersrum nach der Wahrscheinlichkeit fragen.
Nichts „tieferes“ passt für mich auch nicht, Freundschaft ist doch ein sehr tiefes, starkes Gefühl.
Und vor allem habt ihr dann auch nie über mehr nachgedacht?
Nein. Warum sollte man darüber nachdenken, wenn man keine romantischen Gefühle für jemanden hegt?
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Mir geht es eher darum, wie wahrscheinlich ist es, dass ihr mit jemandem freundschaftlich verbunden seid - und zwar nicht nur oberflächlich sondern auf einer sehr vertrauensvollen Ebene - und dass ihr dann trotzdem klar sagen könnt ihr empfindet nicht tieferes für diese Person und könnt eine klare Grenze ziehen. Und vor allem habt ihr dann auch nie über mehr nachgedacht?

Ich habe oder hatte Freundschaften, die sind "tiefer", als manche Partnerschaften es waren.

Mir ist bis heute völlig schleierhaft, warum Partnerschaften von manchen Männern immer als die Steigerungsform von Freundschaften gesehen werden. Das sind doch zwei unterschiedliche Dinge.

Natürlich sollte meine Partnerin auch eine gute, vertrauensvolle und innige Freundin sein, aber das gesamte Setup Partnerschaft steht auf einem anderen Fundament. Da spielen andere Faktoren rein und es geht meistens auch eigene Wege.
 
thraca
Benutzer182699  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Mir geht es eher darum, wie wahrscheinlich ist es, dass ihr mit jemandem freundschaftlich verbunden seid - und zwar nicht nur oberflächlich sondern auf einer sehr vertrauensvollen Ebene - und dass ihr dann trotzdem klar sagen könnt ihr empfindet nicht tieferes für diese Person und könnt eine klare Grenze ziehen. Und vor allem habt ihr dann auch nie über mehr nachgedacht?
Also in meinem Fall ist es 100 % wahrscheinlich. Ich liebe meinen besten Freund, als Mensch. Das ist also nicht "nichts Tieferes", aber eben keine romantische Liebe.

Ich denke immer mal wieder über mehr nach, finde das Gedankenspiel öfter aus verschiedenen Anlässen interessant, auch ohne romantische Gefühle. Aber das ist eben rein theoretisch, von wegen "wie würden wir als Paar wohl bei Thema XY harmonieren", "würden wir als Paar genauso funktionieren wie als Freunde", "kämen wir in einem Paar-Alltag noch genauso gut miteinander aus", "könnten wir zusammen wohnen oder schlagen wir uns dann die Köpfe ein" usw. Ich betrachte dabei seine und meine Charaktereigenschaften und unsere Beziehung zueinander. Die Grenze ist klar, das Ergebnis immer das gleiche: Nein, eine Liebesbeziehung würde ich mit ihm nicht wollen. Körperlichkeiten bis zu einer gewissen Grenze würde ich genießen, aber dafür würde ich sicher nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #10
Ich antworte komplett subjektiv, Du fragst ja auch so.
(solltest Du etwas genauer auf Dich bezogen wissen, müsstest Du mehr zu Deiner spezifischen Situation sagen und/oder nachfragen.)
Wie würdest du reagieren wenn er (oder sie) dir dann doch irgendwann mitteilt, das da immer schon mehr im Kopf war, vielleicht sogar total intensive Gefühle, die aber unterdrückt wurden, aus Scham oder Angst oder weil man sich einfach zu blöd angestellt hat.
Ich fände es eher unangenehm. Hab ich in einem Fall nach meiner letzten Trennung erlebt, wobei es physische Annäherung war und nicht Mitteilung. Konnte ich händeln, war aber an der Grenze einer schroffen Abweisung, und so etwas kann ich nicht leiden.
Ausnahme: Es gibt eine eher lockere Bekannte, kenne sie seit 15 Jahren und hab auch mal 2 Jahre mit ihr gewohnt. Das wär ok, ich finde sie sogar recht attraktiv, auch wenn ich denke, wir passen - in der Hinsicht - nicht zusammen (sie auch, soweit ich weiß). Bei meiner besten Freundin wäre es mir auch nicht unangenehm, wäre zwar äußerst unerwartet und seltsam, aber wir würden das hinkriegen, allein schon weil sie der mir näheste und wohlgesonnenste Mensch auf der Welt ist (ich ihr ebenso); außerdem ging unsere Freundschaft vor 25 Jahren aus einer (wg. ihrer Beziehung heimlichen) Romanze hervor, die Klippe haben wir ja auch genommen. Und als wir mal vor ein paar Jahren aus ner sehr spezifischen Situation heraus heftig geknutscht haben ebenfalls.
Ich weiß, dass ich das noch nie gut trennen konnte. Wenn ich eine Frau nett fand und gern mit ihr geredet habe, dann hätte ich mir eigentlich immer auch mehr vorstellen können. Oft steht dem natürlich schon der Beziehungsstatus entgegen, aber der kann sich ja auch ändern.
Kam bei mir auch schonmal vor (s.o.), ist aber alles andere als die Regel.
Einen meiner heutigen drei besten männlichen Freunde hab ich anfangs begehrt, aber sofort gemerkt, dass er stockhetero ist, aber ein anderer Weg war offen und mein Begehren hat sich auch hier verloren oder still sublimiert.
Was ich meine, würdest du sagen es gibt intensive Mann/Frau-Freundschaften, die ein weitergehendes Interesse trotzdem klar ausschließen. Wo du, wenn der andere sich dir offenbart klar sagen könntest, alles wie bisher gerne, über mehr habe ich nie nachgedacht?
Absolut. Ich habe aktuell drei enge Freundinnen (seit mehr als zwei Jahrzehnten), bei denen das definitiv beidseitig immer so war, und eine, bei der ich 20 Jahre lang dachte, dass es auch von ihrer Seite so ist (s.o.).
Hat das vielleicht auch schonmal jemand konkret erlebt, dass aus einer langen Freunschaft eine richtige Beziehung wurde?
Nein. Und ich kenne auch niemanden, bei dem das so ist.
Zurück zur eigentlichen Frage. Wenn du ungebunden wärst und dein guter Freund, deine gute Freundin, von dem/der du gedacht hast da gibt es in dieser Richtung kein Interesse, will plötzlich etwas mit dir anfangen. Gibst du ihm/ihr eine Chance oder blockst du ab?
S.o. Ich blocke ab. Mit den dort genannten Ausnahmen: Würde die Ex-Mitbewohnerin dezidiert Sex wollen, könnte ich mir das vorstellen (ist trotzdem real unvorstellbar; sie findet mich attraktiv, aber fühlt sich mir zumindest sexuell - zu Recht - nicht gewachsen, das ist im Grundsatz auch ausgesprochen). Und meine beste Freundin und mich verbindet etwas so Tiefes, dass es in diesem (völlig hypothetischen) Fall nur darum ginge, dass wir uns nicht verlieren, und ich vertraue darauf, dass wir auch so handeln würden, dass das nicht passiert. Und da Beziehungen vergehen, Freundschaften aber bestehen, würde ich stark für letzteres plädieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #11
Es klingt, als würdest Du bezweifeln, dass man mit einer Person des begehrten Geschlechts „nur“ Freundschaft haben kann, ohne jegliche romantische Gefühle?
Das vereinfacht es zu sehr. Natürlich ist das möglich. Aber ab einer gewissen Intensität der Freundschaft finde ich das immer schwieriger zu trennen. Aber es geht mir ja nicht darum, hier meine Ansichten bestätigt zu bekommen, ich finde es ja durchaus interessant wie andere damit umgehen (können).

Mir ist bis heute völlig schleierhaft, warum Partnerschaften von manchen Männern immer als die Steigerungsform von Freundschaften gesehen werden. Das sind doch zwei unterschiedliche Dinge.
Und mir wäre es schleierhaft, wie ich eine ernsthafte Partnerschaft führen kann ohne eine intensive freundschaftliche Verbindung. Das mag bei einer Affaire oder einem ONS funktionieren, aber auf Dauer könnte ich mir das nicht vorstellen.

Die Grenze ist klar, das Ergebnis immer das gleiche: Nein, eine Liebesbeziehung würde ich mit ihm nicht wollen. Körperlichkeiten bis zu einer gewissen Grenze würde ich genießen, aber dafür würde ich sicher nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen.
Warum, weil Du denkst dass er die Körperlichkeiten gar nicht möchte oder weil Du Angst hast, dass er dann Deine Grenze überschreiten will?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #12
Ich finde du solltest deiner Freundin mitteilen, das sich deine Gefühle etwas gewandelt haben.

Was soll denn schon passieren?

Ist es eine echte Freundschaft, dann hält sie es aus. Zudem finde ich den Punkt Ehrlichkeit in einer Freundschaft unerlässlich
 
thraca
Benutzer182699  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Warum, weil Du denkst dass er die Körperlichkeiten gar nicht möchte oder weil Du Angst hast, dass er dann Deine Grenze überschreiten will?
Weil ich mit ihm keinen Sex möchte. Kuscheln, küssen, allgemein nahe sein kann ich mir gut vorstellen, mehr aber nicht.

Prinzipiell weiß man nie zu 100 % was passieren würde. Vielleicht würde einer mehr wollen, ob körperlich oder emotional, der andere nicht. Solche Dysbalancen sind mir sehr unangenehm. Ich denke, wir würden das hinkriegen und eine Lösung finden, aber wenn ich es vermeiden kann, dann tue ich das. Und ich kann’s ganz klar vermeiden, da mir eben sehr bewusst ist, was ich an der Freundschaft habe und diese auf keinen Fall verlieren will.

Hätte ich romantische Gefühle für ihn, würde ich ihm das mitteilen. Hätte er romantische Gefühle für mich, würde ich wollen, dass er mit mir spricht und nicht still vor sich hin leidet und sich selbst für andere Möglichkeiten blockiert. Ich denke, unsere Freundschaft würde das überstehen.

Generell würde ich bei jedem Freund, der mir seine Gefühle offenbart, ruhig reagieren. Man spricht miteinander und schaut dann zusammen, wie es weitergeht.

Andere haben es ja schon geschrieben, wenn es keine Chance bei mir gibt, kann ich sie auch nicht geben. Nur ein bisschen jemanden auch latent romantisch/erotisch toll finden ist nicht genug, dafür mache ich keine Experimente mit den Gefühlen anderer.
 
M
Benutzer193947  (33) Öfter im Forum
  • #14
Bei mir ist zweimal aus Freundschaft Verliebtheit und dann auch eine jeweils langjährige Beziehung entstanden. Ich persönlich empfinde Freundschaft als eine super Basis für eine Partnerschaft - im Sinne von: Ich könnte mit niemandem eine Beziehung führen, mit dem ich nicht auch befreundet sein wollte.

Ich rate dir, mutig zu sein und es anzusprechen. Entweder sind von ihrer Seite auch romantischere Gefühle da oder eben nicht. Wenn nicht, weißt du aber zumindest, woran du bist und kannst dann schauen, wie ihr damit umgehen wollt/könnt. Sie mag dich doch zumindest als Mensch schonmal und dann werdet ihr das auch hinkriegen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Und mir wäre es schleierhaft, wie ich eine ernsthafte Partnerschaft führen kann ohne eine intensive freundschaftliche Verbindung. Das mag bei einer Affaire oder einem ONS funktionieren, aber auf Dauer könnte ich mir das nicht vorstellen.

Das habe ich allerdings auch nirgendwo behauptet, sondern sogar das Gegenteil formuliert: Meine Partnerinnen waren normalerweise auch sehr enge, tiefe und vertraute Freundschaften als Teil dieser Partnerschaft.

Ich widerspreche aber deiner grundsätzlichen Darstellung, dass eine Partnerschaft immer noch ein "Tiefer" ist, unausgesprochen schwingt da auch ein "besser" mit drin, oder eine irgendwie im Kopf ausgemalte Treppe, bei der dann bei "nur Freundschaft" die letzte Stufe verwehrt bleibt.

Das ist nicht mein Bild von Freundschaft, und ich hatte oft immer sehr gute Freundschaften mit Frauen. Nur weil ich heterosexuell bin, heißt das nicht, dass ich es für alle meine besten Freundinnen als ideale Endstufe ansehen würde, mit ihnen in einer Partnerschaft zu sein, genauso wenig, wie ich mit meinen besten männlichen Freunden, zu denen ich eine innige und tiefe Beziehung empfinde, in einer Partnerschaft sein wollen würde. Es sind am Ende zwei verschiedene Treppen.

Mich nervt seit jeher dieses Bild von "nur Freundschaft" oder auch von "friendzone" und den damit zusammenhängenden Fragen "wie komme ich aus der Freundschaft raus?" beziehungsweise wie komme ich "aus der Freundschaft in eine noch höhere Ebene?".

Freundschaften sind ein tiefer und intimer Wert an sich, und der große Vorteil einer Freundschaft ist, ich kann mit so einer Person gemeinsam Dinge unternehmen, mich mit ihr austauschen, man kann füreinander da sein - ohne dass dabei ein Exklusivitätsanspruch besteht, und ohne dass diese Beziehung einen festen und abrupten Endpunkt haben muss, nur weil einer nicht mehr ganz so viel empfindet, wie der andere. (Wohlgemerkt: Auch Freundschaften entwickeln sich auseinander, und auch bei Freundschaften kann es Neid von anderen Freunden geben).

Kurz gesagt, ich halte die grundsätzliche Frage, wie ich aus einer Freundschaft "raus" in eine irgendwie geartete "höhere Art der Beziehung" komme, für mich und in meiner Weltsicht für absurd. Andere Menschen können das ja anders sehen. Aber ich schätze mich glücklich, mit einer tollen Person eine innige Freundschaft zu haben, egal ob sie männlich oder weiblich ist, und da arbeite ich lieber an der Freundschaft.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Chancen werden nicht gegeben! :eek: ...es sei denn es sind Gefühle da! :knuddel:
Sind denn Gefühle nicht die Chance?
Genau darauf kommt es doch an, woraus sollte sonst die Chance bestehen?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #25
S
Benutzer218091  (44) Ist noch neu hier
  • #26
Wahrscheinlich würde ich mich erst einmal fragen, wieso ich die, die mir gerade diese, ihre Gefühlswelt offenbart hat, noch nicht mit "Beziehungsaugen" gesehen habe. Ich könnte mir vorstellen, dass dies bei mir einen guten Grund hätte, weil ich die meisten Frauen in meinem Umfeld schon gescreent habe 😬

Und dann würde ich abwägen, ob wir nicht doch einen Versuch starten sollten - wenn die Freundschaft stark genug ist, dann würde sie auch ein Scheitern des Beziehungsversuchs überleben.
 
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #27
Sind denn Gefühle nicht die Chance?
Genau darauf kommt es doch an, woraus sollte sonst die Chance bestehen?
Natürlich. Wie soll es dann anders laufen?

Soll sie aus Mitleid einfach versuchen?

Ihr braucht euch wirklich nicht rechtfertigen. Niemand muss hier irgendjemand irgendeine Chance geben, wenn es keine Chance gibt. Das ist vollkommen richtig. Ich wusste nicht, dass diese Formulierung so triggert.

Es wäre ja aber auch möglich, dass die oder der Begehrte nach der Offenbahrung seine Sichtweise ändert. Vielleicht eine Perspektive entdeckt die er vorher nicht wahrgenommen hat. Weil man dieses verfestigte platonische Freundschaftsding schon lange einfach nicht mehr in Frage gestellt hat oder sich einfach keine Gefühle erlaubt hat.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #28
Es wäre ja aber auch möglich, dass die oder der Begehrte nach der Offenbahrung seine Sichtweise ändert.
Klar ist das möglich und ist bei dir ja auch passiert.

Deswegen Ran an die Buletten und sag es ihr!

Denn durch die Gefühle ist eure Basis doch sowieso schon eine völlig andere. Du hast also nix zu verlieren
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
Ihr braucht euch wirklich nicht rechtfertigen.
Wofür denn auch?
Das war keine Rechtfertigung, sondern eine interessierte Nachfrage zu Deiner Sicht der Dinge. Da wird nix getriggert 🤷‍♀️
Meine ist völlig klar, wer nicht total verknallt in mich ist, braucht mir keine wie auch immer geartete Chance geben, das ist für mich Grundvoraussetzung. Und das ist für mich völlig richtig so.

Für Dich kann das natürlich ganz anders sein, das muss dann halt mit deinem Gegenüber passen.,
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Ihr braucht euch wirklich nicht rechtfertigen. Niemand muss hier irgendjemand irgendeine Chance geben, wenn es keine Chance gibt. Das ist vollkommen richtig. Ich wusste nicht, dass diese Formulierung so triggert.
Ich glaube eher, dass sie irritiert. Vielleicht sagst du mal konkret, was du dir unter „Chance geben“ vorstellst? Geht man dann zu einem Date, inwiefern ist das anders als andere Treffen? Küsst man sich auf Probe und schaut was passiert, wie im Teenie-Film? :zwinker:

Freundschaft, sexuelles Interesse und romantische Beziehung sind ja erstmal drei getrennte Dinge, die in allen möglichen Konstellationen vorkommen können. In der Tendenz habe ich den Eindruck, dass Männer häufiger sexuelles Interesse an weiblichen Freunden haben als umgekehrt; ich kenne aber auch ganz andere Fälle.

Grundsätzlich ist eine intensive Freundschaft sicher kein ganz schlechter Startpunkt
 
Arcadi
Benutzer212294  Klickt sich gerne rein
  • #31
Also hast Du eine klare Trennlinie zwischen Personen, die als Freund oder als Liebesbeziehung in Frage kommen? Und weißt Du das immer gleich sofort? Oder meintest Du "wenn mir das nicht so geht"?
Ja, ich habe eine klare Trennlinie, weil ich mich nicht verliebe bzw. generell kein Bedürfnis nach einer Paarbeziehung habe. Insofern gibt es bei mir eben Freundschaft, evtl. im Einzelfall Freundschaft + und noch sowas wie (sehr) gute Bekanntschaft an näheren Beziehungsformen.

Ich fand es persönlich jeweils sehr unsinnig, wenn mir jemand mitgeteilt hat, sich in mich verliebt zu haben, weil es in all diesen Situationen auch für den anderen deutlich zu erkennen gewesen wäre bzw. teils auch im Vorfeld explizit von mir kommuniziert worden ist, dass ich nicht verliebt bin/kein romantisches Interesse habe.
Trotzdem war der Katzenjammer bei den Verliebten groß, wenn sie sich bei mir den absehbaren Korb abgeholt haben. Gut, wer‘s braucht … aber ich habe absolut keinen Bock und keine Geduld mehr, mir das auf den Korb folgende Gejammer und teils Versuche, mich umzustimmen, reinzuziehen. Auf sowas reagiere ich inzwischen ziemlich genervt und ich finde so ein Verhalten nicht ok. Man kann es auch mit Selbstwürde hinnehmen, dass das Gegenüber die eigenen Gefühle nicht teilt.

Ich habe es bisher nur einmal erlebt, dass ein Freund imstande war, einerseits diskret sein Interesse an einer Partnerschaft mit mir auszudrücken, und gleichwohl zu respektieren, dass ich anders als er fühle.
 
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #32
Ich glaube eher, dass sie irritiert. Vielleicht sagst du mal konkret, was du dir unter „Chance geben“ vorstellst?
Ich hatte oben schon festgestellt, dass diese Formulierung wohl eher unglücklich war. Ich hatte es dann nur noch mal als Zusammenfassung aufgegriffen, da so viele darauf angesprungen waren. Das gleiche ist dann wieder passiert...

Aber es hat mir bis hierher durchaus geholfen. Es kommt genau wie auf meine, auch auf ihre Gefühle an. Eigentlich naheliegend.
 
Arcadi
Benutzer212294  Klickt sich gerne rein
  • #33
J Jan77 Mich interessiert, was du dir davon versprichst, ihr zu sagen, dass du dich in sie verliebt hast?

Wenn sie bisher keinerlei deutliches Signal in eine sagen wir mal romantische Richtung gesendet hat, dürfte es m.E. nach sehr unwahrscheinlich sein, dass sie dir nach deinem „Outing“ irgendwas in die Richtung antwortet, dass es ihr ähnlich geht wie dir.
(Mein Eindruck ist, dass du dir aber genau das erhoffst bzw. enttäuscht sein wirst, wenn es soweit ist, denn sonst bräuchtest du dich ja gar nicht outen und würdest das mit dir ausmachen und für dich überlegen, ob du trotzdem eine Freundschaft mit ihr führen kannst oder dich lieber zurückziehst. Oder was sonst soll da bei rumkommen, wenn du ihr sagst, dass du dich verliebt hast?)
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #34
Was ich meine, würdest du sagen es gibt intensive Mann/Frau-Freundschaften, die ein weitergehendes Interesse trotzdem klar ausschließen.
Auf jeden Fall.
Wenn du ungebunden wärst und dein guter Freund, deine gute Freundin, von dem/der du gedacht hast da gibt es in dieser Richtung kein Interesse, will plötzlich etwas mit dir anfangen. Gibst du ihm/ihr eine Chance oder blockst du ab?
Da ich meine männlichen Freunde nicht anziehend finde, käme eine derartige Entwicklung gar nicht infrage für mich. Ich würde mich aber auch nie mit einem Mann anfreunden, der mir auf der Ebene gefällt sondern ihn daten.
Ich weiß, dass ich das noch nie gut trennen konnte. Wenn ich eine Frau nett fand und gern mit ihr geredet habe, dann hätte ich mir eigentlich immer auch mehr vorstellen können. Oft steht dem natürlich schon der Beziehungsstatus entgegen, aber der kann sich ja auch ändern.
Du siehst in jeder Frau, die nett zu dir ist, direkt eine Zukunft und bist verliebt?
Und mir wäre es schleierhaft, wie ich eine ernsthafte Partnerschaft führen kann ohne eine intensive freundschaftliche Verbindung
Aber aus einer Freundschaft resultiert doch nicht zwangsläufig eine sexuelle Anziehung und eine Freundschaft ist auch kein Garant für eine funktionierende Beziehung.

Kennst du den Unterschied zwischen situativer Anziehung und einer emotionalen Verbindung?
 
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #35
J Jan77 Mich interessiert, was du dir davon versprichst, ihr zu sagen, dass du dich in sie verliebt hast?

Wenn sie bisher keinerlei deutliches Signal in eine sagen wir mal romantische Richtung gesendet hat, dürfte es m.E. nach sehr unwahrscheinlich sein, dass sie dir nach deinem „Outing“ irgendwas in die Richtung antwortet, dass es ihr ähnlich geht wie dir.
(Mein Eindruck ist, dass du dir aber genau das erhoffst bzw. enttäuscht sein wirst, wenn es soweit ist, denn sonst bräuchtest du dich ja gar nicht outen und würdest das mit dir ausmachen und für dich überlegen, ob du trotzdem eine Freundschaft mit ihr führen kannst oder dich lieber zurückziehst. Oder was sonst soll da bei rumkommen, wenn du ihr sagst, dass du dich verliebt hast?)

Ich muss es ihr sagen. Die Alternative wäre es, den Kontakt abzubrechen. Ich kann nicht einfach so weiter machen. Es war früher nicht so intensiv, es war eigentlich gar kein Thema für mich. Das hat sich geändert, warum auch immer. Jetzt muss irgendetwas passieren.

Ich wäre natürlich enttäuscht, wenn sie es nicht erwidern kann. Aber ich würde ihr das auf keinen Fall übel nehmen, das weiß ich. Das wäre sehr unfair und dafür gäbe es auch keine Rechtfertigung. Wie es dann weitergehen kann wird sich zeigen.

Und hast Du das wirklich so gemeint, dass Du Dich generell nicht verliebst?
 
J
Benutzer219290  (47) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #36
Da ich meine männlichen Freunde nicht anziehend finde, käme eine derartige Entwicklung gar nicht infrage für mich. Ich würde mich aber auch nie mit einem Mann anfreunden, der mir auf der Ebene gefällt sondern ihn daten.
Das folgt zumindest einer gewissen Konsequenz. Wenn Du jemand anziehend findest, kann er nicht Dein Freund sein. Wenn sich die Anziehung dann auch zu keinem Zeitpunkt ändert, ist ja alles gut. Ich finde eher, dass man sich in Menschen auch noch verlieben kann, wenn man sie näher kennenlernt, auch wenn am Anfang vielleicht keine Anziehung da war.

Du siehst in jeder Frau, die nett zu dir ist, direkt eine Zukunft und bist verliebt?
Ja klar. Lächel mich einmal an und ich will mit Dir ins Bett. Ist bei allen Männern so. :winkwink:

Aber aus einer Freundschaft resultiert doch nicht zwangsläufig eine sexuelle Anziehung und eine Freundschaft ist auch kein Garant für eine funktionierende Beziehung.
Kennst du den Unterschied zwischen situativer Anziehung und einer emotionalen Verbindung?
Aber das eine schließt doch das andere auch nicht aus.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #38
Aber das eine schließt doch das andere auch nicht aus.
Es sind unterschiedliche Arten von Beziehungen, die auf unterschiedlichen Gefühlen basieren. Du schreibst selbst, dass es dir schwer fällt das eine vom anderen "zu trennen". Es scheint also nichts spezifisch mit dieser Frau zu tun zu haben sondern mit dir selbst.


Wenn Du jemand anziehend findest, kann er nicht Dein Freund sein.
Freundschaft ist etwas, das eine lange Entwicklung dahin voraussetzt - egal ob man sich datet oder eben rein platonisch füreinander empfindet. Ich würde niemanden als Freund bezeichnen, den ich erst einige Monate kenne. Und das Gefühl von sexueller Anziehung hat in einer Freundschaft für mein Verständnis auch nichts verloren. Das würde sich wie ein Selbstbetrug für mich anfühlen, weil die Intention eine andere ist. Wäre eine Anziehung also vorhanden, würde ich es nicht als Freundschaft betiteln.

Dass in einer langfristigen Beziehung auch eine Freundschaft entsteht, ist ein anderes Thema, wie ich finde.
Ich finde eher, dass man sich in Menschen auch noch verlieben kann, wenn man sie näher kennenlernt, auch wenn am Anfang vielleicht keine Anziehung da war.
Klar geht das. Aber das braucht eben keine Ewigkeit, wenn man regelmäßig miteinander zu tun hat.

Aber wie ich schon schrieb: es gibt einen Unterschied zwischen einer emotionalen Verbundenheit und einer situativen Anziehung.

Situative Anziehung hat - wie das Wörtchen situativ schon verrät - etwas mit den Umständen zu tun und weniger mit dem Menschen.

Vielleicht bist du einfach einsam und sie ist aktuell für dich greifbar, weshalb du anfängst irgendwelche Sehnsüchte auf sie zu projizieren und dann meinst "verliebt" zu sein.

Du schreibst ja selbst, dass du nicht wüsstest, wieso sich deine Gefühle verändert hätten. Du kannst also nicht sagen, was dich an ihr als Mensch fasziniert? Hmm...spricht jetzt nicht so für die Konsistenz deiner Emotionen, oder ?
Ja klar. Lächel mich einmal an und ich will mit Dir ins Bett. Ist bei allen Männern so. :winkwink:
Keine Ahnung, wie du auf "alle" kommst, wenn von dir die Rede war. Du machst halt einen bedürftigen Eindruck auf mich. Und Bedürftige sind eben anfällig fürs Verknallen, weil sie die Neigung besitzen, ihre leeren Eimer auf andere zu projizieren.
 
Es gibt 8 weitere Beiträge im Thema "Wege aus der Freundschaft, in die Beziehung", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren