
Benutzer20579 (40)
Planet-Liebe ist Startseite
- #1
Huhu,
ich brauche ein bisschen Kopftätscheln, da ich seit gestern meinen einzigen unteren Weisheitszahn raus habe.
Ich habe jetzt mehrmals gegooglet, finde aber nichts zur der eigentlichen Frage, daher stelle ich sie hier.
Also, mein Zahn wurde unter örtlicher Betäubung entfernt. Es gab zu Beginn eine riesengroße Spritze, die an mehreren Stellen gesetzt wurde. Dann wartete meine Zahnärztin (Oralchirurgin, bin dahin überwiesen worden) eine Weile, dann gab es noch eine riesengroße Spritze.
Die OP war der Horror und ich erinnere mich nur fragmentarisch. Das war für mich eine absolute Grenzerfahrung, ich hätte damit nie gerechnet.
Meine beiden oberen Zähne wurden einfach rausgerissen, der untere lag schief. Trotzdem hieß es, dass das 15 Minuten dauert, zügig geht, viele Freunde haben gesagt, das ging unendlich schnell und tat nicht weh.
Dafür bekommt man ja auch die Betäubung, dachte ich.
Naja, jedenfalls spürte ich ab einem gewissen Grad der "Pfriemelei" in meinem Unterkiefer, dass es ein bisschen ziepte. So, wie es eben ziept, wenn bei einer Zahnbehandlung ein Nerv getroffen wird. Ich bin dann im Sessel immer weiter zurückgerückt, ich konnte ja mit 100 Geräten im Mund nicht sprechen.
Jedenfalls meinte sie dann irgendwann, ich solle lockerlassen, ich meinte dann, dass es weh tut. Daraufhin meinte sie wieder, ich solle das doch sagen, ich meinte "Wie denn??" Sie porkelte weiter am Zahn rum, sägte, zerlegte. Alles halb so wild, auch die Geräuschkulisse störte mich nicht.
Es fing jedoch dann wieder richtig an weh zu tun, ich weiß ab da nicht mehr viel - nur dass sie dauernd laut sagte, ich solle lockerlassen, sie könne so nicht arbeiten, dass ich nicht dauernd zucken sollte, weil es zu gefährlich wäre, mit den Instrumenten etc.
Ich weiß auch noch, dass sie sagte, sie breche jetzt die OP ab, weil es so nicht ginge. Sie hat dann aber nochmal nachgespritzt, ich meinte zu ihr, dass es einfach unendlich weh tue.
Sie meinte dann, den Druck könne sie mir nicht ersparen, anders ginge es nicht. Sie setzte dann wieder an und es war schlimm. Für mich war es kein "Druck" (was ich ja als dumpfen Schmerz beschreiben würd), sondern eben ein pieksiger Nervenschmerz, der mir echt den Rücken runterlief. Ich hatte Herzklopfen bis zum Hals, war von Kopf bis Fuss verkrampft, nassgeschwitzt - es ging gar nichts mehr.
Was mich besonders schockiert hat, war auch, dass sie irgendwann noch sagte, ich würde mich "völlig unnötig" reinsteigern, es wäre alles betäubt und es könne nicht sein, dass ich jetzt noch Schmerzen habe. Es hat mir einfach Null weitergeholfen, weil ich ja die Schmerzen eben hatte und es für mich besser gewesen wäre, wenn sie einfach gesagt hätte "Jetzt tuts nochmal weh!" und ich mich darauf hätte einstellen können.
Die Helferin war die ganze Zeit lieb und sagte Dinge wie "noch einmal", das hat mir geholfen.
Ich weiß dann noch, dass ich sogar einmal aufgeschrieen habe, dass mir die Tränen über das Gesicht liefen und ich leicht panisch atmete, aber das ist alles relativ verschwommen.

Danach war ich jedenfalls nass durchgeschwitzt, die Helferin machte mein Gesicht sauber, mein Kreislauf war total unten.
Ich hatte dann noch ein Gespräch mit der Zahnärztin, auf dessen Verlauf ich sehr stolz bin, da ich ja trotz 100 Spritzen in der Lage war, noch sachlich meine Kritik zu äußern. Sie meinte halt, dass sie viele Weisheitszähne zieht und so verkrampft wie ich wären die Leute selten gewesen. Dann habe ich ihr gesagt, dass es ihre Aufgabe als Ärztin wäre, sich auf verschiedene Patienten einzustellen. Dass mir ihre Aussagen wärhrend der OP nicht geholfen hätten, weil ich das Gefühl gehabt hätte, dass sie meine Schmerzen nicht Ernst nimmt.
Sie meinte, dass es ab und zu eben pieksen könnte, aber nicht so, dass man sich so verkrampfen muss. Ich meinte zu ihr, dass ich es nicht ab und zu piekste, sondern ich durchgängig starke Schmerzen hatte.
Letztendlich konnten wir das einigermaßen klären, da ich nicht locker gelassen habe und sie sich sehr sachlich mit meiner Kritik auseinander setzte. Ich bin mir auch sicher, dass sie das fachlich gut gemacht hat und ich verstehe auch, dass bei gefährlichen Geräten im Mund ein zuckender Patient sehr gefährlich ist. Sie möchte das Risiko ja auch nicht eingehen, irgendwo abzurutschen, auch wegen der Nerven.
Der Zahn lag wohl blöder, als gedacht und wir mussten da irgendwo durch, weil ich nicht mehr Spritzen hätte kriegen dürfen, ich hatte das Gefühl, es wäre eine Dosis, die einen Ochsen lahmgelegt hätte.
Trotzdem bin ich heute immer noch gebügelt und total fertig. Kreislauf ist im Keller und ich frage mich immer noch, ob das da normal gelaufen ist. Ich möchte der Ärztin nicht unbedingt den Vorwurf machen, ich finde es nur nicht gut, wie wenig empathisch sie war. Das ist aber soweit geklärt. Fachlich weiß ich auch nicht, was sie hätte anders machen sollen - der Zahn musste raus, es war alles offen, mehr Betäubung ging nicht.
Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass es mir trotzdem noch so weh tat, die Erinnerung an diese halbe Stunde schockiert mich einfach - dass ich mal heulend auf einem Zahnarztstuhl liege, hätte ich mir nie träumen lassen.
Vielleicht hat ja mal jemand einen Erfahrungsbericht seiner Weisheitszahnentfernungen für mich - Narkose hätte ich jetzt völlig unverhältnismäßig gefunden, weil es der einzige Zahn war - aber dass es so schlimm wird, hätte ich mir nie träumen lassen.
ich brauche ein bisschen Kopftätscheln, da ich seit gestern meinen einzigen unteren Weisheitszahn raus habe.
Ich habe jetzt mehrmals gegooglet, finde aber nichts zur der eigentlichen Frage, daher stelle ich sie hier.
Also, mein Zahn wurde unter örtlicher Betäubung entfernt. Es gab zu Beginn eine riesengroße Spritze, die an mehreren Stellen gesetzt wurde. Dann wartete meine Zahnärztin (Oralchirurgin, bin dahin überwiesen worden) eine Weile, dann gab es noch eine riesengroße Spritze.
Die OP war der Horror und ich erinnere mich nur fragmentarisch. Das war für mich eine absolute Grenzerfahrung, ich hätte damit nie gerechnet.
Dafür bekommt man ja auch die Betäubung, dachte ich.
Naja, jedenfalls spürte ich ab einem gewissen Grad der "Pfriemelei" in meinem Unterkiefer, dass es ein bisschen ziepte. So, wie es eben ziept, wenn bei einer Zahnbehandlung ein Nerv getroffen wird. Ich bin dann im Sessel immer weiter zurückgerückt, ich konnte ja mit 100 Geräten im Mund nicht sprechen.
Jedenfalls meinte sie dann irgendwann, ich solle lockerlassen, ich meinte dann, dass es weh tut. Daraufhin meinte sie wieder, ich solle das doch sagen, ich meinte "Wie denn??" Sie porkelte weiter am Zahn rum, sägte, zerlegte. Alles halb so wild, auch die Geräuschkulisse störte mich nicht.
Es fing jedoch dann wieder richtig an weh zu tun, ich weiß ab da nicht mehr viel - nur dass sie dauernd laut sagte, ich solle lockerlassen, sie könne so nicht arbeiten, dass ich nicht dauernd zucken sollte, weil es zu gefährlich wäre, mit den Instrumenten etc.
Ich weiß auch noch, dass sie sagte, sie breche jetzt die OP ab, weil es so nicht ginge. Sie hat dann aber nochmal nachgespritzt, ich meinte zu ihr, dass es einfach unendlich weh tue.
Sie meinte dann, den Druck könne sie mir nicht ersparen, anders ginge es nicht. Sie setzte dann wieder an und es war schlimm. Für mich war es kein "Druck" (was ich ja als dumpfen Schmerz beschreiben würd), sondern eben ein pieksiger Nervenschmerz, der mir echt den Rücken runterlief. Ich hatte Herzklopfen bis zum Hals, war von Kopf bis Fuss verkrampft, nassgeschwitzt - es ging gar nichts mehr.
Was mich besonders schockiert hat, war auch, dass sie irgendwann noch sagte, ich würde mich "völlig unnötig" reinsteigern, es wäre alles betäubt und es könne nicht sein, dass ich jetzt noch Schmerzen habe. Es hat mir einfach Null weitergeholfen, weil ich ja die Schmerzen eben hatte und es für mich besser gewesen wäre, wenn sie einfach gesagt hätte "Jetzt tuts nochmal weh!" und ich mich darauf hätte einstellen können.
Die Helferin war die ganze Zeit lieb und sagte Dinge wie "noch einmal", das hat mir geholfen.
Ich weiß dann noch, dass ich sogar einmal aufgeschrieen habe, dass mir die Tränen über das Gesicht liefen und ich leicht panisch atmete, aber das ist alles relativ verschwommen.
Danach war ich jedenfalls nass durchgeschwitzt, die Helferin machte mein Gesicht sauber, mein Kreislauf war total unten.
Ich hatte dann noch ein Gespräch mit der Zahnärztin, auf dessen Verlauf ich sehr stolz bin, da ich ja trotz 100 Spritzen in der Lage war, noch sachlich meine Kritik zu äußern. Sie meinte halt, dass sie viele Weisheitszähne zieht und so verkrampft wie ich wären die Leute selten gewesen. Dann habe ich ihr gesagt, dass es ihre Aufgabe als Ärztin wäre, sich auf verschiedene Patienten einzustellen. Dass mir ihre Aussagen wärhrend der OP nicht geholfen hätten, weil ich das Gefühl gehabt hätte, dass sie meine Schmerzen nicht Ernst nimmt.
Sie meinte, dass es ab und zu eben pieksen könnte, aber nicht so, dass man sich so verkrampfen muss. Ich meinte zu ihr, dass ich es nicht ab und zu piekste, sondern ich durchgängig starke Schmerzen hatte.
Letztendlich konnten wir das einigermaßen klären, da ich nicht locker gelassen habe und sie sich sehr sachlich mit meiner Kritik auseinander setzte. Ich bin mir auch sicher, dass sie das fachlich gut gemacht hat und ich verstehe auch, dass bei gefährlichen Geräten im Mund ein zuckender Patient sehr gefährlich ist. Sie möchte das Risiko ja auch nicht eingehen, irgendwo abzurutschen, auch wegen der Nerven.
Der Zahn lag wohl blöder, als gedacht und wir mussten da irgendwo durch, weil ich nicht mehr Spritzen hätte kriegen dürfen, ich hatte das Gefühl, es wäre eine Dosis, die einen Ochsen lahmgelegt hätte.
Trotzdem bin ich heute immer noch gebügelt und total fertig. Kreislauf ist im Keller und ich frage mich immer noch, ob das da normal gelaufen ist. Ich möchte der Ärztin nicht unbedingt den Vorwurf machen, ich finde es nur nicht gut, wie wenig empathisch sie war. Das ist aber soweit geklärt. Fachlich weiß ich auch nicht, was sie hätte anders machen sollen - der Zahn musste raus, es war alles offen, mehr Betäubung ging nicht.
Ich frage mich einfach, ob es normal ist, dass es mir trotzdem noch so weh tat, die Erinnerung an diese halbe Stunde schockiert mich einfach - dass ich mal heulend auf einem Zahnarztstuhl liege, hätte ich mir nie träumen lassen.
Vielleicht hat ja mal jemand einen Erfahrungsbericht seiner Weisheitszahnentfernungen für mich - Narkose hätte ich jetzt völlig unverhältnismäßig gefunden, weil es der einzige Zahn war - aber dass es so schlimm wird, hätte ich mir nie träumen lassen.