
Benutzer20579 (40)
Planet-Liebe ist Startseite
- #1
Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich hoffe mal wieder auf gute Ratschläge und möchte mich mal ein bisschen sortieren.
Bei mir passiert in den letzten 2 Jahren total viel und ich fühle mich total orientierungslos und möchte alles gleichzeitig und dann auch wieder nicht.
Ich komme ja aus 7 Jahren Beziehung mit einem schwer depressiven Freund. Dazu kam ein langes und anstrengendes Studium, Referendariat und diverse gesundheitliche Probleme. Letztere erforderten in den letzten 2 Jahren 2 schwere Kieferoperationen mit allem drum und dran - Krankenhaus, Logopädie, Physiotherapie, Zahnspange...alles sehr stressig und sehr viel. Daneben begann mein erster Job, der auch nicht immer einfach sein sollte.
2013 sah also so aus: Kieferop, dann neuer Job mit 10mm Zahnlücke zwischen zwei Schneidezähnen. Lispeln, Probleme beim Essen. Ein baggernder Kollege nebst Belästigung, Termine bei der Vertrauensperson. Nervenzusammenbrüche bei meinem Ex, Depressionen. Ich bin morgens zur Arbeit und wusste nicht, ob er sich tagsüber was antut, während mein Kollege mir permanent auf die Pelle rückte. So verlief ein halbes Jahr, was im Herbst in Trennung, Drama, einer unglücklichen Affäre und weiteren Selbstmorddrohungen meines Exes endete.
2014 startete wiederum mit viel Stress meines Ex, aber im Frühjahr lernte ich meinen neuen Freund kennen. Eine gute Nachricht.
Jobtechnisch war es zunehmend schwierig. Viel Stress mit neuen Kollegen, Machtkämpfe in verschiedenen Einheiten, meine Chefin auf verlorenem Posten - zunehmend frustrierend für mich. Ich habe einen neuen Kollegen, der mich völlig wahnsinnig macht und eine neue Kollegin, die zu meiner Unterstützung kam, aus Unsicherheit aber permanent die Ellbogen ausfährt. Dazu haben wir Stress mit dem Abteilungsleiter, der uns alle für blöd hält, andere Einheiten bevorzugt und alle Arbeitsergebnisse mit Geringschätzung behandelt. Das Ganze rattert dann eben durch bis nach unten. Die Chefin kann uns nicht platzieren und wir stehen auf verlorenem Posten. Das ist blöd, weil ich die Leute ansonsten hier alle extrem gerne habe und einige Kollegen schon wie Freunde sind. Das schlechte Gewissen, das „sinkende Schiff“ zu verlassen, ist bei mir stark ausgeprägt.
Ich habe mir damals gedacht: Ich gucke mir das noch ein halbes Jahr an, wenn es nicht besser wird, gehe ich.
Ende des Jahres war dann meine zweite OP, von der ich mich im Moment langsam erholt habe, die aber auch extrem schwer war. Wiederum wochenlang nur eingeschränkt sprechen, essen, die Schmerzen – alles kein Spaziergang.
Meine Beziehung läuft aber gut. Mein Freund ist ein toller Mensch, clever, lustig, empathisch. Leider auch chaotisch, aber irgendwas ist ja immer.
Wir hatten ein turbulentes, aber schönes Jahr. Unser Urlaub war wunderschön, wir reden über alles und sehr viel, wir können uns auseinandersetzen – und er ist der erste Mann, der Dinge, die mich stören, auch nachhaltig ändern kann. Außerdem passt es endlich auch mal sexuell.
Seit die OP weg ist und die übrigen Probleme sich langsam legen, wächst in mir aber die Unruhe, wie es mit meinem Leben weitergeht.
Zum einen fange ich jobtechnisch an, mich umzuorientieren. Ich bin in Gesprächen mit einer anderen Abteilung, wo mich Leute gut finden und ich auch Draht „nach oben“ habe. Die Rückmeldung war positiv, man möchte mich haben. Seitdem läuft es hier, wo ich bin, natürlich besser und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich mag meine Chefin menschlich total gerne, nur von der Führung her ist es eben schwierig. Ich hänge an vielen Kollegen und habe Angst, mich zu verschlechtern. Noch dazu weiß bisher keiner von meinen Plänen, zu wechseln.
Zum anderen wächst beziehungstechnisch die Unruhe. Mein Freund und ich sind beide extrem kindervernarrt (er noch mehr als ich) und wir scharren beide mit den Hufen. Obwohl wir uns weniger als ein Jahr kennen und das objektiv noch nicht geht. Unsere Anspannung, was das Thema angeht, ist aber räumlich greifbar. In „unserem Alter“ hat man jetzt einige Enttäuschungen durch, bei uns beiden ist der Wunsch, dass es „jetzt aber klappen muss“ total stark ausgeprägt. Das macht mir gleichzeitig auch Angst. Ich habe schon einmal 7 Jahre mit jemandem verbracht, von dem ich dachte, „der ist es“. Das führt nun dazu, dass ich bei jedem „Makel“ an meinem Freund direkt das große Grundsatzfass öffnen möchte, ob ich damit „auf Dauer“ klarkomme. Egal, ob es daran liegt, dass ich finde, dass er abnehmen muss (seit wir uns kennen, hat er gut 15 Kilo zugenommen, weil ich mit meinem Sportprogramm viel essen kann und ihn „verführe“ mitzumachen…), er mir zu chaotisch, zu unpünktlich ist oder ich aus lächerlichen Gründen eifersüchtig bin, was ich sonst nie bin – ich habe manchmal den Eindruck, bei mir wird alles zum Grundsatzproblem, ich bin ganz schön vorbelastet.
Eben weil ich das Gefühl habe, die Zeit rast. Ich habe keine Zeit mehr, 7 Jahre zu gucken, ob es nun doch passt. Ich brauche jemanden, mit dem ich das Thema Familie und Kinder angehen kann.
Den ganzen Kram, den ich hier schreibe, empfindet mein Freund genauso. Er hat mir in den 10 Monaten, in denen wir uns kennen, bereits einige informelle Heiratsanträge gemacht, wenn er mehr als ein paar Bier getrunken hat. Denn er verträgt nix. Gleichzeitig endeten diese Abende teilweise auch turbulent und in lächerlichen Streitigkeiten. Es ist sehr lebhaft bei uns, er ist der erste Mann der mir sowohl Widerworte gibt, als auch einlenkt, wenn er Unrecht hat. Da ich sehr rechthaberisch und stur bin, können Diskussionen schonmal länger andauern. Dass ich das Nachgeben lerne, ist bei mir noch laufender Prozess. Ich war allen meinen Exfreunden „über“, da hatte ich am Ende immer Recht. Diese Dinge verbessern sich aber zusehends, unsere „Dramen“ werden deutlich seltener und es ist die erste Beziehung, wo ich wirklich Veränderungen in der Kommunikations- und Konfliktkultur sehe, was ich auf jeden Fall begrüße.
Nächster Plan wäre also eigentlich das Zusammenziehen. Er ist momentan 5-6 Nächte die Woche bei mir, meine Wohnung wird schon zu seiner „Außenstelle“. Er ist der erste Mann (sic!) mit dem ich gut in einem Bett schlafen kann und den ich bei mir haben möchte, wenn ich morgens aufwache. Mit meinen Exfreunden fand ich getrennte Betten immer schöner.
Man könnte sich nun fragen, was mein Problem ist. Ich habe wahrlich genug durch und es wäre durchaus angebracht, einfach mal zur Ruhe zu kommen. Ein nettes Jahr machen, ohne Stress.
Wenn diese innere Unruhe eben nicht wäre…
Meine Frauenärztin sagt, vor 35 sollte ich schwanger werden. Die Angst, dass es am Ende nicht klappen könnte, nagt an mir. Kinderlos zu bleiben wäre für meinen Freund und mich ein Alptraum. Gleichzeitig ist er befristet beschäftigt und ich möchte gerade wechseln – das verunsichert uns beide.
Anlass meiner heutigen Laune ist nun, dass ich ja die letzten Tage überfällig war. Anscheinend kommen nun doch gerade meine Tage. Anstatt erleichtert zu sein, fühle ich mich total gebügelt. Als ob man mir etwas „weggenommen“ hätte. Ich weiß, dass das objektiv Unsinn ist. Ich bin in Verhandlungen mit einem beruflichen Wechsel. Schwangerschaft wäre jetzt gerade sehr unpraktisch. Dazu kommt, dass man den Kindsvater auch durchaus länger als ein Jahr kennen „darf“, bevor man Kidner zeugt. Und vielleicht wäre eine gemeinsame Wohnung auch günstig.
Mir ist das vom Verstand her alles klar und trotzdem sitzt ein kleiner Teil von mir weinend in der Ecke und wäre gerne schwanger gewesen und hätte gerne sein Gesicht gesehen, wenn ich es ihm erzähle. Wir würden uns vermutlich beide wünschen, jemand nimmt uns diese Entscheidung einfach ab.
Ich habe Angst, immer zu warten, immer der Perfektion hinterherzulaufen – und dann bin ich am Ende zu alt oder kann keine Kinder kriegen. Genauso habe ich Angst, schwanger zu sein und festzustellen, dass das vom Job oder von der Beziehung her nun doch alles noch zu ungar war. Das ist wohl der Nachteil, wenn man eine Ausbildung wählt, die an die 8 Jahre dauert.
Ich weiß, dass Geduld nicht meine Stärke ist. Ich hoffe auch, dass klingt hier nicht alles völlig wirr. Vielleicht hat trotzdem jemand Lust, mir was dazu zu erzählen.
ich hoffe mal wieder auf gute Ratschläge und möchte mich mal ein bisschen sortieren.
Bei mir passiert in den letzten 2 Jahren total viel und ich fühle mich total orientierungslos und möchte alles gleichzeitig und dann auch wieder nicht.
Ich komme ja aus 7 Jahren Beziehung mit einem schwer depressiven Freund. Dazu kam ein langes und anstrengendes Studium, Referendariat und diverse gesundheitliche Probleme. Letztere erforderten in den letzten 2 Jahren 2 schwere Kieferoperationen mit allem drum und dran - Krankenhaus, Logopädie, Physiotherapie, Zahnspange...alles sehr stressig und sehr viel. Daneben begann mein erster Job, der auch nicht immer einfach sein sollte.
2013 sah also so aus: Kieferop, dann neuer Job mit 10mm Zahnlücke zwischen zwei Schneidezähnen. Lispeln, Probleme beim Essen. Ein baggernder Kollege nebst Belästigung, Termine bei der Vertrauensperson. Nervenzusammenbrüche bei meinem Ex, Depressionen. Ich bin morgens zur Arbeit und wusste nicht, ob er sich tagsüber was antut, während mein Kollege mir permanent auf die Pelle rückte. So verlief ein halbes Jahr, was im Herbst in Trennung, Drama, einer unglücklichen Affäre und weiteren Selbstmorddrohungen meines Exes endete.
2014 startete wiederum mit viel Stress meines Ex, aber im Frühjahr lernte ich meinen neuen Freund kennen. Eine gute Nachricht.
Jobtechnisch war es zunehmend schwierig. Viel Stress mit neuen Kollegen, Machtkämpfe in verschiedenen Einheiten, meine Chefin auf verlorenem Posten - zunehmend frustrierend für mich. Ich habe einen neuen Kollegen, der mich völlig wahnsinnig macht und eine neue Kollegin, die zu meiner Unterstützung kam, aus Unsicherheit aber permanent die Ellbogen ausfährt. Dazu haben wir Stress mit dem Abteilungsleiter, der uns alle für blöd hält, andere Einheiten bevorzugt und alle Arbeitsergebnisse mit Geringschätzung behandelt. Das Ganze rattert dann eben durch bis nach unten. Die Chefin kann uns nicht platzieren und wir stehen auf verlorenem Posten. Das ist blöd, weil ich die Leute ansonsten hier alle extrem gerne habe und einige Kollegen schon wie Freunde sind. Das schlechte Gewissen, das „sinkende Schiff“ zu verlassen, ist bei mir stark ausgeprägt.
Ich habe mir damals gedacht: Ich gucke mir das noch ein halbes Jahr an, wenn es nicht besser wird, gehe ich.
Ende des Jahres war dann meine zweite OP, von der ich mich im Moment langsam erholt habe, die aber auch extrem schwer war. Wiederum wochenlang nur eingeschränkt sprechen, essen, die Schmerzen – alles kein Spaziergang.
Meine Beziehung läuft aber gut. Mein Freund ist ein toller Mensch, clever, lustig, empathisch. Leider auch chaotisch, aber irgendwas ist ja immer.
Seit die OP weg ist und die übrigen Probleme sich langsam legen, wächst in mir aber die Unruhe, wie es mit meinem Leben weitergeht.
Zum einen fange ich jobtechnisch an, mich umzuorientieren. Ich bin in Gesprächen mit einer anderen Abteilung, wo mich Leute gut finden und ich auch Draht „nach oben“ habe. Die Rückmeldung war positiv, man möchte mich haben. Seitdem läuft es hier, wo ich bin, natürlich besser und ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich mag meine Chefin menschlich total gerne, nur von der Führung her ist es eben schwierig. Ich hänge an vielen Kollegen und habe Angst, mich zu verschlechtern. Noch dazu weiß bisher keiner von meinen Plänen, zu wechseln.
Zum anderen wächst beziehungstechnisch die Unruhe. Mein Freund und ich sind beide extrem kindervernarrt (er noch mehr als ich) und wir scharren beide mit den Hufen. Obwohl wir uns weniger als ein Jahr kennen und das objektiv noch nicht geht. Unsere Anspannung, was das Thema angeht, ist aber räumlich greifbar. In „unserem Alter“ hat man jetzt einige Enttäuschungen durch, bei uns beiden ist der Wunsch, dass es „jetzt aber klappen muss“ total stark ausgeprägt. Das macht mir gleichzeitig auch Angst. Ich habe schon einmal 7 Jahre mit jemandem verbracht, von dem ich dachte, „der ist es“. Das führt nun dazu, dass ich bei jedem „Makel“ an meinem Freund direkt das große Grundsatzfass öffnen möchte, ob ich damit „auf Dauer“ klarkomme. Egal, ob es daran liegt, dass ich finde, dass er abnehmen muss (seit wir uns kennen, hat er gut 15 Kilo zugenommen, weil ich mit meinem Sportprogramm viel essen kann und ihn „verführe“ mitzumachen…), er mir zu chaotisch, zu unpünktlich ist oder ich aus lächerlichen Gründen eifersüchtig bin, was ich sonst nie bin – ich habe manchmal den Eindruck, bei mir wird alles zum Grundsatzproblem, ich bin ganz schön vorbelastet.
Eben weil ich das Gefühl habe, die Zeit rast. Ich habe keine Zeit mehr, 7 Jahre zu gucken, ob es nun doch passt. Ich brauche jemanden, mit dem ich das Thema Familie und Kinder angehen kann.
Den ganzen Kram, den ich hier schreibe, empfindet mein Freund genauso. Er hat mir in den 10 Monaten, in denen wir uns kennen, bereits einige informelle Heiratsanträge gemacht, wenn er mehr als ein paar Bier getrunken hat. Denn er verträgt nix. Gleichzeitig endeten diese Abende teilweise auch turbulent und in lächerlichen Streitigkeiten. Es ist sehr lebhaft bei uns, er ist der erste Mann der mir sowohl Widerworte gibt, als auch einlenkt, wenn er Unrecht hat. Da ich sehr rechthaberisch und stur bin, können Diskussionen schonmal länger andauern. Dass ich das Nachgeben lerne, ist bei mir noch laufender Prozess. Ich war allen meinen Exfreunden „über“, da hatte ich am Ende immer Recht. Diese Dinge verbessern sich aber zusehends, unsere „Dramen“ werden deutlich seltener und es ist die erste Beziehung, wo ich wirklich Veränderungen in der Kommunikations- und Konfliktkultur sehe, was ich auf jeden Fall begrüße.
Nächster Plan wäre also eigentlich das Zusammenziehen. Er ist momentan 5-6 Nächte die Woche bei mir, meine Wohnung wird schon zu seiner „Außenstelle“. Er ist der erste Mann (sic!) mit dem ich gut in einem Bett schlafen kann und den ich bei mir haben möchte, wenn ich morgens aufwache. Mit meinen Exfreunden fand ich getrennte Betten immer schöner.
Man könnte sich nun fragen, was mein Problem ist. Ich habe wahrlich genug durch und es wäre durchaus angebracht, einfach mal zur Ruhe zu kommen. Ein nettes Jahr machen, ohne Stress.
Wenn diese innere Unruhe eben nicht wäre…
Meine Frauenärztin sagt, vor 35 sollte ich schwanger werden. Die Angst, dass es am Ende nicht klappen könnte, nagt an mir. Kinderlos zu bleiben wäre für meinen Freund und mich ein Alptraum. Gleichzeitig ist er befristet beschäftigt und ich möchte gerade wechseln – das verunsichert uns beide.
Anlass meiner heutigen Laune ist nun, dass ich ja die letzten Tage überfällig war. Anscheinend kommen nun doch gerade meine Tage. Anstatt erleichtert zu sein, fühle ich mich total gebügelt. Als ob man mir etwas „weggenommen“ hätte. Ich weiß, dass das objektiv Unsinn ist. Ich bin in Verhandlungen mit einem beruflichen Wechsel. Schwangerschaft wäre jetzt gerade sehr unpraktisch. Dazu kommt, dass man den Kindsvater auch durchaus länger als ein Jahr kennen „darf“, bevor man Kidner zeugt. Und vielleicht wäre eine gemeinsame Wohnung auch günstig.
Ich habe Angst, immer zu warten, immer der Perfektion hinterherzulaufen – und dann bin ich am Ende zu alt oder kann keine Kinder kriegen. Genauso habe ich Angst, schwanger zu sein und festzustellen, dass das vom Job oder von der Beziehung her nun doch alles noch zu ungar war. Das ist wohl der Nachteil, wenn man eine Ausbildung wählt, die an die 8 Jahre dauert.
Ich weiß, dass Geduld nicht meine Stärke ist. Ich hoffe auch, dass klingt hier nicht alles völlig wirr. Vielleicht hat trotzdem jemand Lust, mir was dazu zu erzählen.
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