Welt ohne Tabu

E
Benutzer169069  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Mal angenommen...
es gäbe plötzlich keine sexuellen Tabu's und Hemmschwellen mehr...
Alles wäre erlaubt und völlig normal...
Sex wäre vergleichbar mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Händeschütteln...

Was würdet ihr tun? Was würdet ihr machen wollen?
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Die dunkelste Sonnenbrille aufsetzen. Das will man nicht alles sehen 🫥
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Mich in der Wohnung verbunkern und alles nurnoch liefern lassen :X3:

...als erstes blickdichte Fensterfolie oder so.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Vorsorglicher Hinweis: Gedankenspiel hin oder her: sollten hier illegale Praktiken besprochen werden, werden wir entsprechende Beiträge entfernen und/oder den Thread schließen.
 
Aktaion
Benutzer202907  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Zusätzlich zum bereits Gesagten: keine Kinder in die Welt setzen.
Gruselige Hypothese...
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Alle sexuelle Praktiken wären so normal wie Händeschütteln und Umarmungen? Ok....beides ist durch Corona deutlich zurück gegangen und so sexuell offen ich oft bin....ich umarme nur wenige Leute.
 
Allegiance147
Benutzer203000  Öfter im Forum
  • #7
.
 
Zuletzt bearbeitet:
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #8
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Alles wäre erlaubt und völlig normal...
Sex wäre vergleichbar mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Händeschütteln...
Das würde aber "nur" Sichtbarkeit betreffen? Man würde ja weiterhin nicht zu Sex mit irgendjemandem "verpflichtet" sein oder wie genau ist da deine Vorstellung dazu? Denn im Prinzip bezieht sich ja eigentlich die Frage
Was würdet ihr tun? Was würdet ihr machen wollen?
Eigentlich nur auf die Sichtbarkeit von Dingen. Etwas anderes ändert sich ja nicht.
 
lemonicetea
Benutzer194795  (28) Öfter im Forum
  • #10
Bei mir sind nicht die Tabus das Problem, sondern die erwartbaren Risiken für mich. Wenn ich bestimmte Fantasien ausleben könnte, mit einer 100% Garantie, dass mir nichts passiert, dann hätte ich schon ein paar Ideen. Aber nichts was das Forum angeht.
 
Nacktschwimmer
Benutzer176505  (63) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Wenn es keine Tabus gäbe, könnten wir im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis offen über Sex und Lust und Masturbation oder sowas wie Erektions-Probleme reden.
Vielleicht auch über Geldsorgen, Versagens-Ängste und all das, was heute jede*r einzelne mit sich rumschleppen muss.

Das wäre wirklich ein deutlicher Vorteil.
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Vielleicht auch über Geldsorgen, Versagens-Ängste und all das, was heute jede*r einzelne mit sich rumschleppen muss.

Das wäre wirklich ein deutlicher Vorteil.
Aber auch nur, wenn einem daraus keine Nachteile entstehen. Manche lauern geradezu auf die Schwächen anderer um sie für ihren Vorteil auszunutzen.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #13
Mal angenommen...
es gäbe plötzlich keine sexuellen Tabu's und Hemmschwellen mehr...
Alles wäre erlaubt und völlig normal...
Sex wäre vergleichbar mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Händeschütteln...

Was würdet ihr tun? Was würdet ihr machen wollen?

Ich möchte in dieser Welt nicht leben. Hemmschwellen finde ich gut, weil sie ein ordentliches Leben ermöglichen. Regelloses Leben ist am Ende wenig erstrebenswert. Kann mir bitte mal jemand erklären, warum Menschen diesen Drang zur permanenten Selbstdarstellung haben?!
Bereits jetzt dürften angebliche Tabus doch nur die Leute interessieren, die das Tabu tabuisieren.
Ich würde mein Arbeitszimmer im Keller meiner Eltern umbauen und versuchen weitmöglichst autark als Einsiedler zu leben.
Mein Leben hat schon immer bestimmte Zirkel gehabt. Was ich engen Vertrauten erzählen will/ mit ihren teilen möchte, geht dem Kollegen nichts an und umgekehrt.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich bin relativ pflegeleicht ...
Es wäre mir eine Ehre der ganzen "sympathischen" Damenwelt eine Fußmassage anzubieten :ashamed:
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Ich bin dankbar dafür, dass persönliche Grenzen in aller Regel gewahrt werden können und mir nicht die Sexualität von Wildfremden aufgezwungen wird. 😁
 
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LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Mal angenommen...
es gäbe plötzlich keine sexuellen Tabu's und Hemmschwellen mehr...

Ich erkenne in meiner Realität keinerlei sexuelle Tabus, bis auf jene, die ich nicht als "Tabu" bezeichnen würde (im dem Sinne, das nicht darüber geredet werden darf und sie sakrosankt ohne weitere Begründung gelten), sondern als wohlüberlegte und klar definierte Grenzüberschreitungen innerhalb einer Gesellschaft, die ohne gegenseitigen Respekt und eine gegenseitige Achtung der Menschenwürde nicht funktionieren kann.

Also sprich, zum Beispiel Inzest oder sexuell übergriffiges Verhalten.

Das einzige Tabu, was ich sehe, ist das offene Gespräch über sexuelle Themen in der Öffentlichkeit. Das ist tatsächlich ein klassisches Tabu. Es wäre theoretisch möglich, dass wir alle genauso offen über Sex und über unsere Vorlieben sprechen, wie wir das hier im Forum zum großen Teil tun. Das passiert aber nicht, da ist zu viel Scham und zuviel anerzogene Zurückhaltung dabei. Es gibt Menschen, die können das, insbesondere innerhalb ihres Freundeskreises, aber in einer breiteren Öffentlichkeit geht das eher nicht. Die Frage wäre allerdings tatsächlich auch hier, wo beginnt ggf. die Übergriffigkeit, denn manche Dinge will ich eben beim Mittagessen in der Kantine von meinen Kollegen auch einfach nicht erfahren, egal wie sexpositiv ich bin.

Alles wäre erlaubt und völlig normal...

"Alles wäre erlaubt" funktioniert ja als Idee nicht. Wenn das zum Beispiel bedeuten würde, dass sexuelle Übergriffigkeit erlaubt ist, dann wäre im Umkehrschluss ja auch erlaubt, mit Gewalt auf unerwünschte sexuelle Annäherungen zu reagieren. Dann wären wir in der Anarchie.

Oder das Gedankenspiel würde bedeuten, dass nur für eine bestimmte Gruppe "alles erlaubt" ist. Da sind wir aber auch sehr schnell in der Dystopie.

Sex wäre vergleichbar mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Händeschütteln...

Weder die Umarmung noch das Händeschütteln sind ja frei von Normen und gesellschaftlichen Regeln. Im Gegenteil. Es ist sehr stark kulturell reglementiert, wen man umarmt (und wen nicht), und es ist ebenfalls relativ stark reglementiert, wie und zu welchem Zweck und in welcher Situation ein Händeschütteln stattfindet, nämlich als Ritual zur Begrüßung und zum Abschied. Jeder würde erstaunt angesehen werden, wenn er plötzlich unvermittelt mit dem Nachbarn die Hand schüttelt. Genauso ist übrigens geregelt, wie lange so ein Händeschütteln zu dauern hat ("kurz"), oder wie fest oder sanft man zudrücken sollte, teilweise sogar, wer ein Händeschütteln initiieren soll und darf (deutlich höhergestellten Personen nähert man sich nicht so einfach).

Insofern ergibt der Vergleich mit Sex hier für mich keinen Sinn.
 
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P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #24
Da es einen vorsorglichen Hinweis gibt, möchte ich hier nicht antworten, obwohl ich das gern tun würde. :rolleyes:
 
A
Benutzer167118  (31) Sehr bekannt hier
  • #25
So gerne ich auch Sex habe, ich würde trotzdem nicht jeden Mann an mich bzw. in mich lassen.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #26
In der Swinger-Szene lebt man ja eigentlich genau das. Es gibt jedoch nicht so viele Paare oder Frauen, die das wollen. Sonst gäbe es vermutlich so viele Swingerclubs wie Kaffeehäuser. Als Mann bist du alleine, an offenen Abenden eben nur einer von vielen. Der Vorteil ist, dort finden die Leute, die das wollen zusammen, allerdings ist dieser Lifestyle ganz sicher nicht mehrheitsfähig.

Was ich mir allerdings schon wünschen würde, ist ein offenerer Umgang mit solchen Themen. Frauen die einen promiskuitiven Lebenswandel pflegen, werden noch immer als "billig" oder Ähnliches hingestellt. Außergewöhnliche Fetische als krankhaft tituliert, ect.

So gerne ich auch Sex habe, ich würde trotzdem nicht jeden Mann an mich bzw. in mich lassen.
Ich glaube, darum geht es auch gar nicht. Offenheit ist nicht mit Beliebigkeit gleich zu setzen.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #27
Mal angenommen...
es gäbe plötzlich keine sexuellen Tabu's und Hemmschwellen mehr...
Alles wäre erlaubt und völlig normal...
Sex wäre vergleichbar mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Händeschütteln...

Was würdet ihr tun? Was würdet ihr machen wollen?

Wer würde in einer solchen Welt eigentlich festlegen, was falsch oder vielleicht sogar strafbar ist? Müssten Menschen damit leben begespannt oder heimlich gefilmt zu werden? Auch Stalking hat in einigen Fällen eine sexuelle Komponente.
Wie schützt sich der Auszubildende vor dem Vorgesetzten?

Ich will nochmal auf das Wort Tabuthema kommen. Bei Youtube finden sich unzählige Videos, die das vermeintliche Tabuthema Selbstbefriedigung insgesamt mit einer vermutlich Millionenklickzahl tabuisieren.

Und ich möchte nicht in einer Welt leben, in der mir jeder von seinem Sexleben, Potenzstörungen und anderen Dingen erzählen wird. Das geht mich nichts an, langweilt mich und was mache ich dann? Bedauere ich das Gegenüber oder darf es mir weiter völlig egal sein?

Jede Geschichte hat den passenden Ort: Als ich volontierte hatte ich eine Kollegin, die immer und immer in der Mittagspause von den "ehelichen Pflichten" redete. Dann hieß es neben Kartoffelpuffer und Gemüsepfanne, dass sie "gestern noch lange auf der Wiese des Glücks ritt",
Es war wie beim Unfall auf der Autobahn und dem Stau auf der gegenüberliegenden Seite. Man wills nicht wissen, aber hört dann doch hin.


Ich erkenne in meiner Realität keinerlei sexuelle Tabus, bis auf jene, die ich nicht als "Tabu" bezeichnen würde (im dem Sinne, das nicht darüber geredet werden darf und sie sakrosankt ohne weitere Begründung gelten), sondern als wohlüberlegte und klar definierte Grenzüberschreitungen innerhalb einer Gesellschaft, die ohne gegenseitigen Respekt und eine gegenseitige Achtung der Menschenwürde nicht funktionieren kann.

Ich habe eher Menschen kennengelernt, die aus vermeintlichen Tabus eine Art soziales Geschäftsmodell gemacht haben, um Aufmerksamkeit einzusammeln. Eine ehemalige Bekannte war vier Mal geschieden und brachte aus jeder Ehe ein Kind mit. Eigentlich hat es keinen Menschen interessiert, aber es wäre ein so großes tabu, dass sie nun vier Kinder von vier Männer hätte. Und die Gesellschaft, die Kirche, der Arbeitgeber und die Familie. Am Ende war es ein riesengroßen Gelabere um nichts. Es hat doch in Wahrheit auch kaum jemanden ernsthaft interessiert.

Also sprich, zum Beispiel Inzest oder sexuell übergriffiges Verhalten.

Das einzige Tabu, was ich sehe, ist das offene Gespräch über sexuelle Themen in der Öffentlichkeit. Das ist tatsächlich ein klassisches Tabu. Es wäre theoretisch möglich, dass wir alle genauso offen über Sex und über unsere Vorlieben sprechen, wie wir das hier im Forum zum großen Teil tun. Das passiert aber nicht, da ist zu viel Scham und zuviel anerzogene Zurückhaltung dabei. Es gibt Menschen, die können das, insbesondere innerhalb ihres Freundeskreises, aber in einer breiteren Öffentlichkeit geht das eher nicht. Die Frage wäre allerdings tatsächlich auch hier, wo beginnt ggf. die Übergriffigkeit, denn manche Dinge will ich eben beim Mittagessen in der Kantine von meinen Kollegen auch einfach nicht erfahren, egal wie sexpositiv ich bin.

Meine Kontakte sind völlig unterschiedlich. Jetzt mal als Beispiel: Am Abend habe ich mit Bekannten Fußball geschaut. Beim Sieg der Engländer gegen die Serben ging es um einiges, aber eben nicht darum, wer es nun von oben, hinten, und oder wie auch immer mag. Für mich hat es weder was mit Scham noch mit anerzogener Zurückhaltung zu tun, wenn ich nicht jedem Menschen in meinem Nahbereich unter diese Naser reiben will, was ich gern im Schlafzimmer mache. In einer breiteren Öffentlichkeit ist es mir noch fremder, weil ich keinen Selbstdarstellungsdrang habe!
Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber mir gehen Selbstzuschreibungen seit jeher auf den Wecker. Eine frühere Kollegin meinte von sich, dass sie "liberal" sei. Jeder, der nicht ihrer Meinung war, war "konservativ", sie als "Liberale und moderne Frau.....".
Das ist floskelhaftes Gewäsch ohne jede Substanz.
Jeder noch so "sexpositive" Mensch wird doch hoffentlich verstehen, dass beim Wocheneinkauf die Frage nach Analsex oder Oralverkehr nun wirklich nicht an der Fleischtheke geklärt werden muss.


Weder die Umarmung noch das Händeschütteln sind ja frei von Normen und gesellschaftlichen Regeln. Im Gegenteil. Es ist sehr stark kulturell reglementiert, wen man umarmt (und wen nicht), und es ist ebenfalls relativ stark reglementiert, wie und zu welchem Zweck und in welcher Situation ein Händeschütteln stattfindet, nämlich als Ritual zur Begrüßung und zum Abschied. Jeder würde erstaunt angesehen werden, wenn er plötzlich unvermittelt mit dem Nachbarn die Hand schüttelt. Genauso ist übrigens geregelt, wie lange so ein Händeschütteln zu dauern hat ("kurz"), oder wie fest oder sanft man zudrücken sollte, teilweise sogar, wer ein Händeschütteln initiieren soll und darf (deutlich höhergestellten Personen nähert man sich nicht so einfach).

Insofern ergibt der Vergleich mit Sex hier für mich keinen Sinn.

Was ähnliches: Ich komme aus einer Familie, in der Umarmungen bei Gratulationen völlig unüblich sind. Warum weiß vermutlich niemand, aber hier gibt man sich am Geburtstag "nur" die Hand. Ich kenne Menschen, die nur mit Glück ihre Kindheit überlebt haben, weil sie bei jedem Geburtstag beinahe erdrückt wurden.
Unsere direkten Nachbarn sind mit mir nicht befreundet. Man kennt sich, man grüßt sich, man hilft sich und sorgt im Sommer um Garten, Haustiere und Post, wenn einer von beiden im Urlaub ist.
Würde ich denen jetzt jedes Mal die Hand geben, wenn wir uns beim Mülltonnen an die Straße stellen treffen, würden sie mich wohl irgendwann schräg angucken.

Was ich mir allerdings schon wünschen würde, ist ein offenerer Umgang mit solchen Themen. Frauen die einen promiskuitiven Lebenswandel pflegen, werden noch immer als "billig" oder Ähnliches hingestellt. Außergewöhnliche Fetische als krankhaft tituliert, ect.


Ich glaube, darum geht es auch gar nicht. Offenheit ist nicht mit Beliebigkeit gleich zu setzen.

Auch hier frage ich wieder: Interessiert sich die Gesellschaft eigentlich dafür, wer mit wem ins Bett geht, oder ist es den meisten Leuten nicht völlig egal? Ich wundere mich immer wieder über Leute, die die angeblichen "Anforderungen" der Gesellschaft nicht erfüllen. Och wüsste nicht mal welche dies für mich sein sollen.
Nach meiner Überzeugung ist das wieder einer dieser Luxusprobleme, wenn wirklich alle Dinge wegverpackt sind, guckt man sich eben mal diese Sachen an. Irgendwas ist dann wohl immer
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #28
Auch hier frage ich wieder: Interessiert sich die Gesellschaft eigentlich dafür, wer mit wem ins Bett geht, oder ist es den meisten Leuten nicht völlig egal? Ich wundere mich immer wieder über Leute, die die angeblichen "Anforderungen" der Gesellschaft nicht erfüllen. Och wüsste nicht mal welche dies für mich sein sollen.
Nach meiner Überzeugung ist das wieder einer dieser Luxusprobleme, wenn wirklich alle Dinge wegverpackt sind, guckt man sich eben mal diese Sachen an. Irgendwas ist dann wohl immer
Es geht ja nicht nur um das "mit wem", sondern insbesondere auch um das "wie". Stell dir vor, du bist Pädagogin und arbeitest mit Kindern, jemand erkennt dich und fotografiert dich heimlich im BDSM Club. Nun wird deine Neigung den Eltern bekannt. Die Chancen sind groß, dass du dadurch deinen Job los bist, obwohl deine Sexualität überhaupt nichts mit deiner Qualifikation zu tun hat und plötzlich ist das kein Luxusproblem mehr.
 
Nacktschwimmer
Benutzer176505  (63) Verbringt hier viel Zeit
  • #29
dass du dadurch deinen Job los bist,
und da sind wir meines Erachtens im Tabu. Weder im Arbeitsvertrag noch in der Betriebsvereinbarung steht, dass Du nicht in den BDSM Club gehen darfst.
Und wahrscheinlich redet auch keiner mit Dir drüber (nachdem es aufgekommen ist).
Sowas braucht niemand.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #30
Ich habe eher Menschen kennengelernt, die aus vermeintlichen Tabus eine Art soziales Geschäftsmodell gemacht haben, um Aufmerksamkeit einzusammeln. Eine ehemalige Bekannte war vier Mal geschieden und brachte aus jeder Ehe ein Kind mit. Eigentlich hat es keinen Menschen interessiert, aber es wäre ein so großes tabu, dass sie nun vier Kinder von vier Männer hätte. Und die Gesellschaft, die Kirche, der Arbeitgeber und die Familie. Am Ende war es ein riesengroßen Gelabere um nichts. Es hat doch in Wahrheit auch kaum jemanden ernsthaft interessiert.

Du schmeißt jetzt hier aber Dinge durcheinander. Ich habe davon geredet, dass es in unserer Gesellschaft nicht üblich ist und mit moralischer Missachtung quittiert wird, wenn man offen über seine Sexualität sprechen würde. Im Gegensatz zu, sagen wir, Themen wie Geburt und Tod. Die werden auch nicht an der Fleischtheke besprochen, und jedem (ok, den meisten) ist selbstverständlich klar, dass es es Situationen gibt, wo das nicht angebracht ist. Aber man kann darüber sprechen, wenn sie die Situation so ergibt.

Eben, wie halbleiter halbleiter zurecht schreibt, zum Beispiel irgendwelche Vorlieben. Ich glaube nicht, dass die Welt ein schlechterer Ort wäre, wenn ich frei wüsste, ob mein Nachbar BDSM praktiziert, ohne dass mich das irgendwie weiter tangiert oder beschäftigen muss. Dem ist aber nicht der Fall. Sobald wir intimere Dinge über Sexualität herausfinden, geht ja gerade wegen dieses Tabus das Kopfkino bei uns los.

Das ist ja unter anderem auch genau der Grund, warum Homosexuelle es in der Öffentlichkeit so schwer haben. Oder weil Menschen das Gefühl haben, sie würden "deren Sexualität ins Gesicht gedrückt bekommen", nur weil sich zwei Männer auf der Straße küssen. Dabei ist das ja ein Trugschluss, der nur daher rührt, dass es eigentlich sehr tabu ist, über Sexualität in der Öffentlichkeit zu sprechen, also wirkt alleine die Tatsache, dass ich jetzt weiß, dass da zwei Männer miteinander (vermutlich) Sex haben, wie ein Tabubruch, nach dem Motto "Ih, ich will das nicht wissen!"

Dabei haben die nix anderes gemacht, als ein Hetero-Pärchen, das aber so normal in der Öffentlichkeit wirkt, dass ihr Verhalten nicht sexualisiert wird. Und im Grunde könnte, und ich sage könnte, weil es ist vermutlich nicht möglich und letztlich ist es mir auch egal, aber man könnte dahin kommen, dass auch das Wissen darüber, dass jemand am Wochenende auf eine Kink-Party geht oder sonstwas, eben nicht direkt sexualisiert wird, im Sinne von: es setzt im Kopf nicht das ganze Arsenal an Rädern in Gang.

Selbstverständlich will ich trotzdem an der Fleischtheke von einer unbekannten Person nichts über deren Analsex erfahren.

Was das mit liberalen und konservativen Menschen und deren Selbstzuschreibung zu tun hat, habe ich nicht verstanden. Ich habe das Gefühl, du dockst da an Dinge und Diskussionen in deinem Bekanntenkreis an, die mit meinem Beitrag gar nichts zu tun hatten.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #33
Weder im Arbeitsvertrag noch in der Betriebsvereinbarung steht, dass Du nicht in den BDSM Club gehen darfst.
Und wahrscheinlich redet auch keiner mit Dir drüber (nachdem es aufgekommen ist).
Mit "dir" redet aller Wahrscheinlichkeit nach niemand. Die Eltern reden jedoch untereinander, es gibt Elternvereine und die können einen ziemlichen Druck machen. Ich rede aus Erfahrung. In meiner aktiven Zeit als Elternvertreter haben wir zwei mal die Versetzung eines Lehrers erwirkt (natürlich aus ganz anderen Gründen). Mit "Job los" ist nicht gemeint, dass du deswegen gekündigt wirst. Es ist aber unangenehm genug, wenn du nicht mehr mit Kindern arbeiten kannst und zu administrativen Tätigkeiten versetzt wirst.
 
Nacktschwimmer
Benutzer176505  (63) Verbringt hier viel Zeit
  • #35
Nein, ist nur ein ganz plattes Vorurteil.
Ich kenne Mönche persönlich und sehr, sehr wenig vom Klosterleben.
Aber auch da wüsste ich nichts, was zu berichten wert wäre.

Mein Vorurteil speist sich aus den diversen Medienberichten, was in Klöstern und ähnlichen Einrichtet passiert sein soll. Die beziehen sich aber auch auf Nonnen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Nein, ist nur ein ganz plattes Vorurteil.
Ich kenne Mönche persönlich und sehr, sehr wenig vom Klosterleben.
Aber auch da wüsste ich nichts, was zu berichten wert wäre.

Mein Vorurteil speist sich aus den diversen Medienberichten, was in Klöstern und ähnlichen Einrichtet passiert sein soll. Die beziehen sich aber auch auf Nonnen.

Medien haben die Aufgabe, über Probleme zu berichten, Skandale aufzudecken, oder Beispiele zu zeigen, so Dinge besonders gut oder besonders neuartig und ungewöhnlich erfolgreich verlaufen.

Sie berichten nicht über den langweiligen Alltag "heute war so wie gestern". Aus logischen und konsequenten Gründen, denn daran ist wenig von Nachrichtenwert. Insofern bedeuten Medienberichte über Skandale nicht, dass dies dem Alltag in etwa 2500 Klöstern in Deutschland entspricht.

(Hinzu kommt noch, dass a) Skandale in einer Institution, die sich als besonders moralisch empfindet, umso interessanter sind sowie b) die Kirche als hierarchisch und autoritär organisierte Organisation es zurecht verdient, dass man bei ihr besonders hinschaut, denn selbst schafft sie es oft nicht).
 
E
Benutzer119893  Verbringt hier viel Zeit
  • #37
Grundsätzlich ändern würde sich bei uns nichts, würden wir auch nicht wollen.
Ich könnte mir nur vorstellen, dass man mit dem Thema Sex vielleicht bei Unterhaltungen offener umgeht.
Also bisher ist der Teil unseres Bekanntenkreises, mit dem wir offen über Sex reden, sehr überschaubar.
Oft überlege ich, bevor ich etwas sage, ob man das jetzt hier überhaupt sagen kann/soll, weil mit Sicherheit nicht jeder damit umgehen kann.
Aber ob ich mich wirklich mit allen Leuten drüber unterhalten möchte, was wir oder die so im Bett treiben?

Also ich finde, es sollte jeder für sich selbst entscheiden, was er möchte oder sagen möchte.
Für den Einen ist Sex sehr privat, der Andere geht damit hausieren.
Aber das ist doch eigentlich heute auch schon so, oder?
 
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