
Benutzer20579 (40)
Planet-Liebe ist Startseite
- #1
Huhu,
ich muss einfach mal Sorgen abladen und da ich irgendwo keine richtigen Ansprechpartner habe, muss das heute mal alles hier im Forum landen.
Derzeit habe ich einfach das Gefühl, es wird alles zuviel, zu stressig - ich weiß gar nicht, wie ich das alles stemmen soll.
Es sind im Groben 3 große Pakete, die im Moment auf mir lasten, 3 Dinge, die sich weder lösen noch irgendwie aufschieben lassen.
1) In wenigen Wochen steht mein 2. Staatsexamen an - ein Stress, der wohl keine weitere Beschreibung braucht. Ich möchte es nur einmal schreiben, das heißt im ersten Anlauf weder durchfallen noch eine schlechte Note schreiben - der Druck und Stress bei 1/3 Durchfallquote und einer ebenso hohen Quote von 4er Endnoten ist also immens. So immens, dass ich mir jede Nacht meine Zähne wegknirsche und alle Kollegen, die ebenso betroffen sind, mittlerweile von passiver Aggression bis zin zu latentem Wahnsinn jegliche emotionale Regung zeigen.
Ich weiß einfach, wenn es jetzt nicht beim ersten Mal klappt, muss ich noch 2013 mit einkalkulieren - und ich möchte doch irgendwann mal Geld verdienen, reisen, Kinder kriegen, heiraten...
Ich möchte meinen, das würde an Stress genügen, aber das tut es wohl leider nicht.
Denn da wären wir bei 2):
Im Winter eröffnete uns ein Angehöriger, dass er meine Oma überredet hat, eine Grundschuld auf ihr Haus aufzunehmen, um einen seiner Kredite abzudecken. Seitdem ist familiär der Stresspegel stark gewachsen.
Fakt ist, die Zwangsversteigerung wurde angekündigt - des Hauses, was mein verstorbener Opa selbst gebaut hat, das Haus, aus dem meine Oma nicht ausziehen kann oder möchte. Wir haben große Bedenken, dass sie das gesundheitlich nicht durchsteht, wenn ihr das Haus unter dem Hintern wegversteigert wird. Sie ist nicht krank oder dergleichen, vermutlich fitter als der Rest der Verwandtschaft - aber auch recht unflexibel.
In rechtlicher Hinsicht möchte ich da keine Beratung haben, das Ganze läuft bereits über Anwälte, Notare und dergleichen - und natürlich bin ich danke Jurastudium Ansprechpartner für alle Verwandte. Ich habe permanent das Gefühl, dass auf mir die Verantwortung lastet und ich es quasi Schuld bin, wenn irgendwas schief läuft.
In rechtlicher Hinsicht ist das alles nicht schwer, aber für mich ist das so ein Drahtseilakt zwischen Emotionalität und Verstand. Man kann sich wohl denken, dass man als Jurist immer in der undankbaren Position ist, Schuld zu sein, egal wie es läuft. Sprich, ich werde angerufen, nach meiner Meinung gefragt - und wenn die blöd ist, werde ich angemault. Ich weiß natürlich, dass das auch nur Ventil für den Stress der anderen ist, die selbst alle angespannt sind und große Angst haben, dass das alles schief läuft. Aber permanent kriege ICH das alles ab, weil ich verstehe, was da abläuft und wieso - egal, ob ich dafür Nerven habe.
Häufig gibts dann nicht mals ein "Danke", sondern nur ein "Naja gut, wenn du meinst" - als ob ich an dieser vertrackten Situation jetzt noch was retten könnte, als ob ich "Schuld" bin, nur weil ich eben "im Lager" dieses ganzen blöden Rechtssystems stecke, was arme alte Omas vor die Tür setzt.
Und ganz ehrlich, ich habe mit dem dummen Examen vor der Tür ja nun auch andere Sorgen, als Schreiben aufzusetzen, Leute zu beraten, Dinge zu recherchieren - und es lastet einfach so auf mir. Dazu kommt natürlich wieder aufgekommene Trauer über meinen verstorbenen Opa, die Angst um die Oma, die Angst um meine Eltern, die jetzt finanziell aushelfen müssen und deren eigene Zukunft davon abhängt. Sprich, ich mache mir mal wieder um alles und jeden Sorgen.
Das ganze führt dann zum 3. Punkt.
Mein Freund ist krank und wir wissen nicht was es ist und was man tun kann. Er studiert ja schon ewig, hat nie groß was hinbekommen - was man eben auf Faulheit, Antriebslosigkeit usw. schob. Ich habe schon länger die Schilddrüse in Verdacht gehabt, aber einen antriebslosen Menschen zum Arzt zu bekommen, ist natürlich nicht ganz leicht. Letzten Dezember ging er dann doch zum Arzt, die Blutwerte waren grenzwertig, aber nicht eindeutig. Er bekam Schilddrüsentabletten.
Seitdem geht es ihm einfach miserabel und ich weiß nicht, was ich tun kann. Er schläft permanent ein und ist von einer bleiernen Müdigkeit befallen. Das führt dazu, dass er zum Teil mitten im Gespräch im Sitzen einschläft, sämtliche Leute, die das mitbekommen, sind sehr alarmiert und besorgt. Ich kann ihm dabei natürlich nicht helfen, insofern ist natürlich eine Erstverschlimmerung bei hormoneller Medikamentierung durchaus im Rahmen des Möglichen, aber ob es damit getan ist bzw. ob das alles ist, wissen wir nicht.
Ich kann damit einfach überhaupt nicht umgehen, schwanke zwischen Aggression (im Sinne von "Jetzt stell dich doch nicht so an"), was mir danach sofort wieder leidtut - und zwischen Ratlosigkeit, Optimismus usw. Ich kenne bleierne Müdigkeit von meinen eigenen Schilddrüsenproblemen, aber so extrem wie bei meinem Freund habe ich das noch nicht gesehen. Zum Teil vermuten wir auch etwas wie Narkolepsie, aber es wäre doch unwahrscheinlich, wenn das zeitlich mit den Schilddrüsenhormonen zusammenhinge - aber weiß mans?
Am Samstag waren wir in der Stadt, auf einmal wurde er müde - er torkelt dann quasi durch die Gegend, hat die Augen nur noch halb offen. Ich bin mit ihm zur Bushaltestelle, bin eingestiegen - und als die Türen zugehen, sehe ich, wie er da noch steht und nicht einsteigt. Musste dann von der nächsten Haltestelle zurück, ich hatte solche Angst, dass ich ihn nicht finde und er irgendwo rumirrt. Er ist in dem Zustand komplett orientierungslos, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat.
Die Ärzte sind zwar dran, aber bis da mal ein Befund kommt, vergehen Wochen - und ein antriebsloser und stetig schlafender Freund ist natürlich nicht derjenige, der da Druck macht und dranbleibt.
Auch auf einer Party ist er neulich einfach so eingeschlafen, ein Weihnachten zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken, tagsüber beim Lernen usw.
Hinzukommt natürlich der Druck, dass das Studium fertig werden muss, der Diplomstudiengang läuft aus und die letzten sollen noch mit durchgeprügelt werden. In 4 Wochen ist Nachklausur und er kann partout nicht lernen. Ich selbst komme schwer an ihn ran, weil er alles abblockt, jeder Versuch, mit ihm zu reden, weil er findet, es wäre sinnlos, es würde bestimmt nie mehr besser werden usw. Ich weiß, dass das auch an dieser ewigen Müdigkeit liegt und dass damit auch depressive Stimmungen einhergehen können, aber es macht mir einfach große Angst.
Zwischendurch ist dann wieder alles wie immer und ich denke, wir haben das schlimmste überstanden - und dann kommt es auf einmal mit großem Schwung wieder und ich bin dermaßen überfordert, weil ich nicht weiß, was ich damit machen soll.
Dazu kommt der Stress mit seiner Mutter, die wegen des Unterhalts Stress macht und entsprechende Geldsorgen unsererseits. Seine Mutter gibt ihm 300 € zum Leben, davon gehen 140 € für die Krankenkasse runter (da er als Bummelstudent nicht mehr familienversichert ist). Es ist verdammt hart, von den verbleibenden 160 € zu leben, zumal ich ja auch als Referendar nicht viel verdiene und wir eben die laufenden Kosten wie Strom, Internet usw. haben. Derzeit ist es häufig so, dass ich die laufenden Kosten übernehme und wir das in eine Tabelle eintragen- aber mich nervt es einfach tierisch, dass von meinem Konto soviel runtergeht und wir bei jedem Teil dreimal nachdenken müssen, während andere schon im Berufsleben stehen.
Manchmal bin ich sogar so gemein, dass ich mir heimlich einen Mann wünsche, der schon Geld verdient, weil ich auf dieses ewige Sparen und gucken, ob es reicht, keinen Bock mehr habe, weil es mich ankotzt, selbst das Studium zu haben und vom Land weniger Geld zu bekommen, als ich zum Leben brauche, und mein Freund so lange studiert.
Und dann kommt noch seine Mutter und macht Druck, er solle schneller studieren. Eine Sekunde später macht sie sich wieder Sorgen, weil er dieses Müdigkeitsproblem hat - und dann hat sie evtl. 3 Tage Bauchweh und Stress, das wollen wir auch nicht. Bei ihr ist es auch so ein Drahtseilakt - entweder studiert er zu langsam, soll sich nicht gehen lassen - aber einen Job "darf" er nicht machen (bzw. darf sie davon nichts wissen), weil sie ihn doch versorgen möchte, weil er doch gesund werden soll, weil sie sich so Sorgen macht wegen seiner Gesundheit. Man balanciert auch mal wieder auf einem Abhang, weil man bei ihr so höllisch aufpassen muss zwischen "Ich habe mich 1 Woche nur übergeben, weil ich so einen Stress wegen meinem Sohn habe" und "Stell dich nicht so an und studier schneller!" - was dann wiederum ihn stresst. Und ich hänge dazwischen, versuche beide zu verstehen, vernünftig zu sein...
Und die ganze Zeit sehe ich vor meinem inneren Auge die große Examenssanduhr, die läuft und läuft und ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe, mich um irgendwen zu kümmern, außer um mich selbst.
Ich weiß gar nicht, was ich mit dem Thread bezwecken möchte, aber es musste mal raus. Ich weiß, dass es größere Probleme auf der Welt gibt, aber mich belastet das im Moment alles so sehr, auch wenn ich mir das meistens nicht anmerken lasse. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es keine Lösung gibt, dass es eben schlimmstenfalls passieren kann, dass mein Freund für immer müde bleibt und nie richtig arbeiten kann und dass die Oma auf der Straße landet, ich mein Examen nicht schaffe und eben nicht in baldiger Zukunft gutes Geld verdiene. Natürlich wäre das pessimistisch, aber eben auch möglich - und es hilft ja nix, den ganzen Tag hysterisch "alles wird gut!" zu rufen, wenn das gar nicht unbedingt sein muss.
ich muss einfach mal Sorgen abladen und da ich irgendwo keine richtigen Ansprechpartner habe, muss das heute mal alles hier im Forum landen.
Derzeit habe ich einfach das Gefühl, es wird alles zuviel, zu stressig - ich weiß gar nicht, wie ich das alles stemmen soll.
Es sind im Groben 3 große Pakete, die im Moment auf mir lasten, 3 Dinge, die sich weder lösen noch irgendwie aufschieben lassen.
1) In wenigen Wochen steht mein 2. Staatsexamen an - ein Stress, der wohl keine weitere Beschreibung braucht. Ich möchte es nur einmal schreiben, das heißt im ersten Anlauf weder durchfallen noch eine schlechte Note schreiben - der Druck und Stress bei 1/3 Durchfallquote und einer ebenso hohen Quote von 4er Endnoten ist also immens. So immens, dass ich mir jede Nacht meine Zähne wegknirsche und alle Kollegen, die ebenso betroffen sind, mittlerweile von passiver Aggression bis zin zu latentem Wahnsinn jegliche emotionale Regung zeigen.
Ich weiß einfach, wenn es jetzt nicht beim ersten Mal klappt, muss ich noch 2013 mit einkalkulieren - und ich möchte doch irgendwann mal Geld verdienen, reisen, Kinder kriegen, heiraten...
Ich möchte meinen, das würde an Stress genügen, aber das tut es wohl leider nicht.
Denn da wären wir bei 2):
Im Winter eröffnete uns ein Angehöriger, dass er meine Oma überredet hat, eine Grundschuld auf ihr Haus aufzunehmen, um einen seiner Kredite abzudecken. Seitdem ist familiär der Stresspegel stark gewachsen.
Fakt ist, die Zwangsversteigerung wurde angekündigt - des Hauses, was mein verstorbener Opa selbst gebaut hat, das Haus, aus dem meine Oma nicht ausziehen kann oder möchte. Wir haben große Bedenken, dass sie das gesundheitlich nicht durchsteht, wenn ihr das Haus unter dem Hintern wegversteigert wird. Sie ist nicht krank oder dergleichen, vermutlich fitter als der Rest der Verwandtschaft - aber auch recht unflexibel.
In rechtlicher Hinsicht möchte ich da keine Beratung haben, das Ganze läuft bereits über Anwälte, Notare und dergleichen - und natürlich bin ich danke Jurastudium Ansprechpartner für alle Verwandte. Ich habe permanent das Gefühl, dass auf mir die Verantwortung lastet und ich es quasi Schuld bin, wenn irgendwas schief läuft.
In rechtlicher Hinsicht ist das alles nicht schwer, aber für mich ist das so ein Drahtseilakt zwischen Emotionalität und Verstand. Man kann sich wohl denken, dass man als Jurist immer in der undankbaren Position ist, Schuld zu sein, egal wie es läuft. Sprich, ich werde angerufen, nach meiner Meinung gefragt - und wenn die blöd ist, werde ich angemault. Ich weiß natürlich, dass das auch nur Ventil für den Stress der anderen ist, die selbst alle angespannt sind und große Angst haben, dass das alles schief läuft. Aber permanent kriege ICH das alles ab, weil ich verstehe, was da abläuft und wieso - egal, ob ich dafür Nerven habe.
Häufig gibts dann nicht mals ein "Danke", sondern nur ein "Naja gut, wenn du meinst" - als ob ich an dieser vertrackten Situation jetzt noch was retten könnte, als ob ich "Schuld" bin, nur weil ich eben "im Lager" dieses ganzen blöden Rechtssystems stecke, was arme alte Omas vor die Tür setzt.
Und ganz ehrlich, ich habe mit dem dummen Examen vor der Tür ja nun auch andere Sorgen, als Schreiben aufzusetzen, Leute zu beraten, Dinge zu recherchieren - und es lastet einfach so auf mir. Dazu kommt natürlich wieder aufgekommene Trauer über meinen verstorbenen Opa, die Angst um die Oma, die Angst um meine Eltern, die jetzt finanziell aushelfen müssen und deren eigene Zukunft davon abhängt. Sprich, ich mache mir mal wieder um alles und jeden Sorgen.
Das ganze führt dann zum 3. Punkt.
Mein Freund ist krank und wir wissen nicht was es ist und was man tun kann. Er studiert ja schon ewig, hat nie groß was hinbekommen - was man eben auf Faulheit, Antriebslosigkeit usw. schob. Ich habe schon länger die Schilddrüse in Verdacht gehabt, aber einen antriebslosen Menschen zum Arzt zu bekommen, ist natürlich nicht ganz leicht. Letzten Dezember ging er dann doch zum Arzt, die Blutwerte waren grenzwertig, aber nicht eindeutig. Er bekam Schilddrüsentabletten.
Seitdem geht es ihm einfach miserabel und ich weiß nicht, was ich tun kann. Er schläft permanent ein und ist von einer bleiernen Müdigkeit befallen. Das führt dazu, dass er zum Teil mitten im Gespräch im Sitzen einschläft, sämtliche Leute, die das mitbekommen, sind sehr alarmiert und besorgt. Ich kann ihm dabei natürlich nicht helfen, insofern ist natürlich eine Erstverschlimmerung bei hormoneller Medikamentierung durchaus im Rahmen des Möglichen, aber ob es damit getan ist bzw. ob das alles ist, wissen wir nicht.
Ich kann damit einfach überhaupt nicht umgehen, schwanke zwischen Aggression (im Sinne von "Jetzt stell dich doch nicht so an"), was mir danach sofort wieder leidtut - und zwischen Ratlosigkeit, Optimismus usw. Ich kenne bleierne Müdigkeit von meinen eigenen Schilddrüsenproblemen, aber so extrem wie bei meinem Freund habe ich das noch nicht gesehen. Zum Teil vermuten wir auch etwas wie Narkolepsie, aber es wäre doch unwahrscheinlich, wenn das zeitlich mit den Schilddrüsenhormonen zusammenhinge - aber weiß mans?
Am Samstag waren wir in der Stadt, auf einmal wurde er müde - er torkelt dann quasi durch die Gegend, hat die Augen nur noch halb offen. Ich bin mit ihm zur Bushaltestelle, bin eingestiegen - und als die Türen zugehen, sehe ich, wie er da noch steht und nicht einsteigt. Musste dann von der nächsten Haltestelle zurück, ich hatte solche Angst, dass ich ihn nicht finde und er irgendwo rumirrt. Er ist in dem Zustand komplett orientierungslos, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat.
Die Ärzte sind zwar dran, aber bis da mal ein Befund kommt, vergehen Wochen - und ein antriebsloser und stetig schlafender Freund ist natürlich nicht derjenige, der da Druck macht und dranbleibt.
Auch auf einer Party ist er neulich einfach so eingeschlafen, ein Weihnachten zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken, tagsüber beim Lernen usw.
Hinzukommt natürlich der Druck, dass das Studium fertig werden muss, der Diplomstudiengang läuft aus und die letzten sollen noch mit durchgeprügelt werden. In 4 Wochen ist Nachklausur und er kann partout nicht lernen. Ich selbst komme schwer an ihn ran, weil er alles abblockt, jeder Versuch, mit ihm zu reden, weil er findet, es wäre sinnlos, es würde bestimmt nie mehr besser werden usw. Ich weiß, dass das auch an dieser ewigen Müdigkeit liegt und dass damit auch depressive Stimmungen einhergehen können, aber es macht mir einfach große Angst.
Zwischendurch ist dann wieder alles wie immer und ich denke, wir haben das schlimmste überstanden - und dann kommt es auf einmal mit großem Schwung wieder und ich bin dermaßen überfordert, weil ich nicht weiß, was ich damit machen soll.
Dazu kommt der Stress mit seiner Mutter, die wegen des Unterhalts Stress macht und entsprechende Geldsorgen unsererseits. Seine Mutter gibt ihm 300 € zum Leben, davon gehen 140 € für die Krankenkasse runter (da er als Bummelstudent nicht mehr familienversichert ist). Es ist verdammt hart, von den verbleibenden 160 € zu leben, zumal ich ja auch als Referendar nicht viel verdiene und wir eben die laufenden Kosten wie Strom, Internet usw. haben. Derzeit ist es häufig so, dass ich die laufenden Kosten übernehme und wir das in eine Tabelle eintragen- aber mich nervt es einfach tierisch, dass von meinem Konto soviel runtergeht und wir bei jedem Teil dreimal nachdenken müssen, während andere schon im Berufsleben stehen.
Manchmal bin ich sogar so gemein, dass ich mir heimlich einen Mann wünsche, der schon Geld verdient, weil ich auf dieses ewige Sparen und gucken, ob es reicht, keinen Bock mehr habe, weil es mich ankotzt, selbst das Studium zu haben und vom Land weniger Geld zu bekommen, als ich zum Leben brauche, und mein Freund so lange studiert.
Und dann kommt noch seine Mutter und macht Druck, er solle schneller studieren. Eine Sekunde später macht sie sich wieder Sorgen, weil er dieses Müdigkeitsproblem hat - und dann hat sie evtl. 3 Tage Bauchweh und Stress, das wollen wir auch nicht. Bei ihr ist es auch so ein Drahtseilakt - entweder studiert er zu langsam, soll sich nicht gehen lassen - aber einen Job "darf" er nicht machen (bzw. darf sie davon nichts wissen), weil sie ihn doch versorgen möchte, weil er doch gesund werden soll, weil sie sich so Sorgen macht wegen seiner Gesundheit. Man balanciert auch mal wieder auf einem Abhang, weil man bei ihr so höllisch aufpassen muss zwischen "Ich habe mich 1 Woche nur übergeben, weil ich so einen Stress wegen meinem Sohn habe" und "Stell dich nicht so an und studier schneller!" - was dann wiederum ihn stresst. Und ich hänge dazwischen, versuche beide zu verstehen, vernünftig zu sein...
Und die ganze Zeit sehe ich vor meinem inneren Auge die große Examenssanduhr, die läuft und läuft und ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe, mich um irgendwen zu kümmern, außer um mich selbst.
Ich weiß gar nicht, was ich mit dem Thread bezwecken möchte, aber es musste mal raus. Ich weiß, dass es größere Probleme auf der Welt gibt, aber mich belastet das im Moment alles so sehr, auch wenn ich mir das meistens nicht anmerken lasse. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es keine Lösung gibt, dass es eben schlimmstenfalls passieren kann, dass mein Freund für immer müde bleibt und nie richtig arbeiten kann und dass die Oma auf der Straße landet, ich mein Examen nicht schaffe und eben nicht in baldiger Zukunft gutes Geld verdiene. Natürlich wäre das pessimistisch, aber eben auch möglich - und es hilft ja nix, den ganzen Tag hysterisch "alles wird gut!" zu rufen, wenn das gar nicht unbedingt sein muss.