Wie besprecht ihr heikle/emotionale/wichtige Themen?

Wie bespricht ihr heikle/emotionelle/wichtige Themen?

  • Brief - strukturiert, handgeschrieben, ihr wo hinlegen wo sie ihn findet

    Stimmen: 2 16,7%
  • Spontanes Gespräch aus dem Bauch heraus - kaum Vorbereitung möglich

    Stimmen: 7 58,3%
  • Angekündigtes Gespräch - man kann sich vorbereiten

    Stimmen: 7 58,3%
  • Andere Methode

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    12
C
Benutzer7314  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebes Forum,

Folgende Fragen wälze ich derzeit in meinem Kopf: Ich bin nun rund ein halbes Jahr mit meiner Süssen zusammen. Es ist eine Fernbeziehung, wir sehen uns (fast) jedes Wochenende, und verbringen, so weit ich das mal einschätzen kann, eine schöne und harmonische Zeit zusammen.

Nun ist es so, dass es, auch in die Zukunft blickend, doch heikle oder zumindest emotionelle Themen gibt, die man abklären/absprechen müsste, wie den der jeweils andere das sieht. (Ihr merkt schon, ich bin auch mit 39 damit unerfahren, es ist auch ein episches Ereignis in meinem Leben, in einer Partnerschaft zu sein).

Da wir uns nur am WE sehen, da jetzt Geburtstage waren etc. habe ich immer ein schlechtes Gefühl, wichtige oder emotionelle Themen aufs Tapet zu bringen, weil die eh schon wenige Zeit, die wir zusammen haben, noch dazu belastet wäre.

Daher nun meine Frage an euch: wie handhabt ihr das denn?

Meine Ideen dazu wären:

1. Brief
+: man nimmt sich Zeit, Dinge genau so zu formulieren, wie man es meint, man strukturiert seine Gedanken. Für den/die Partner/in : sie kann so reagieren, wie sie sich wirklich fühlt, sie kann darüber nachdenken und in Ruhe ihren Standpunkt bilden, sie kann es sich mehrmals durchlesen und den Zeitpunkt ihrer Antwort wählen.
-: es wirkt vielleicht distant, weniger persönlich, förmlich, kühl

2. Spontanes Gespräch bei ihr zuhause (zB Sonntag nach dem Frühstück)
+ Ein Freund meinte, dies sei persönlicher und besser, und wenn es irgendwie stressig/negativ wird, ist sie bei sich zu hause, und man selbst kann gehen.
- es kann der Zeitpunkt unpassend sein für sie, es kann wie ein Überfall scheinen

3. Angekündigtes Gespräch
"Du hör mal, es gibt da ein paar Dinge XYZ, die würde ich gerne demnächst in Ruhe mit Dir besprechen und klären, wann würde es denn gehen?
+ : Sie kann sich selbst ein bisschen Gedanken ordnen, vorbereiten. es ist persönlich, offen, ehrlich und verbindend
- : es führt dazu, dass man grübelt, sich sorgt, etc.

Daaaaaaaaanke :smile:)
 
C
Benutzer7314  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #2
Ahja und genau die Themen wären:

Generell: Wie gehts weiter?
Wochenendbeziehung erhöhen - würde bedeuten einer muss umziehen würde bedeuten einer müsste im Job was ändern; weiters:
wann/wie Eltern vorstellen?
Monogamie wichtig/nicht wichtig?
Ehe wichtig/nicht wichtig?
bisexuell Problem/kein Problem?

Also ich finde das sind schon hot topics, die man nicht beim Kaffee machen beplaudern kann.
 
R
Benutzer167777  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich finde das kann man doch wunderbar häppchenweise in passenden Momenten erfragen :smile:

Sie erzählt irgendetwas von der Familie?
Apropos Familie, ich würde Dich unheimlich gern meinen Eltern vorstellen. Was hältst du davon? Hättest du Lust?

Gut. Monogamie oder nicht hätte ich wohl geklärt, bevor ich mich in der Beziehung sehe.

Aber Zukunftsmusik (wie zusammenzug und ähnliches) kann man doch mal "vorträumen", da kommt dann eigentlich das Zwiegespräch von ganz allein.

Ich finde nicht, dass das besonders "heikle" Themen sind. Es ist doch ganz normal sich darüber zu unterhalten, ob und wie man sich eine gemeinsame Zukunft vorstellt.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Generell: Wie gehts weiter?
Aehm, dass kann man doch mal gut bei einem Spaziergang abholen. Wie fühlt man sich, stimmt es so? möchte sie evt. mehr oder passt es genauso, wie es jetzt ist.

wann/wie Eltern vorstellen?
das würde ich auch einfach mal ansprechen, wenn das Thema eh bei den Eltern ist. Wie, hey meine Mutter hat Geburtstag, Hochzeitstag etc. pp. ich würde dich gerne mitnehmen, möchtest Du mich begleiten?

Monogamie wichtig/nicht wichtig?
DAS hätte ich schon früher geklärt.

Ehe wichtig/nicht wichtig?
DAS würde ich nach 6 Monaten noch nciht ansprechen - erst nach 1Jahr zusammen leben wäre das für mich ein Thema, wobei ich nicht mehr heiraten möchte.

bisexuell Problem/kein Problem?
Auch hier finde ich, dass hätte man schon früher ansprechen sollen. Wisst ihr, dass ihr bisexuell seit? Na, wenn es bis heute kein Thema war, dann wird es auch kaum eines werden.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Für die Themen Monogamie und Bisexualität finde ich es auch reichlich spät, sowas würde ich immer abklären bevor ich eine Beziehung eingehe.

Ich hätte es jedenfalls reichlich seltsam gefunden, wenn mein Mann mit seiner Bisexualität erst um die Ecke gekommen wäre, nachdem wir unsere Beziehung als solche definiert haben und er wäre nicht begeistert gewesen, hätte ich erst dann mal mitgeteilt, dass ich nicht monogam lebe.

Ehe finde ich nur abklärungswürdig, wenn es einem sehr wichtig ist irgendwann zu heiraten und man andernfalls die Beziehung in Frage stellen würde.

Wie die Beziehung sich aus Sicht des anderen entwickelt und entwickeln soll, finde ich gar kein so heikles Thema.
Sowas habe ich bisher immer in einem ruhigen Moment einfach angesprochen, bei einem Spaziergang, nach einem schönen Essen, beim Kuscheln..

Ist doch eigentlich sogar sehr schön, wenn man dem anderen sagen kann, dass man sich eine Zukunft mit ihm wünscht.

Man muss ja auch nicht sofort alles bis ins Detail planen, für den Anfang reicht es doch, über Wünsche und Vorstellungen zu sprechen und ein bißchen zu träumen.

Einen Brief fände ich da tatsächlich nicht schön, für mich würde es was aussagen, wenn mir jemand nicht einfach sagen kann, dass er mich liebt und gerne mit mir leben möchte.
Und eine Ankündigung macht das ganze direkt so bedeutungsschwer, so formell und würde bei mir vielleicht Druck erzeugen.
 
C
Benutzer7314  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
So cool danke euch schon mal!!:smile:

Ja das mit der Bisexualiät, das ist einfach Teil meiner Persönlichkeit. Mich stört schon, dass ich das ÜBERHAUPT deklarieren muss, warum soll jeder monosexuell sein??

In der Vergangenheit habe ich das auch so gemacht, dass ich das schnell erklärt habe, bei Männern wars fast immer ok, bei Frauen schnell aus. Fand ich auch ungerecht.

Nun habe ich es diesmal so gemacht, dass ich bei einer Frau sie mich erst mal kennenlernen lasse über einige Zeit, mit ihr mal verreise, viele Dinge unternehme etc. und erst DANN mit dem Thema komme.

Und Monogamie ist für mich zwar auch ein Thema, aber jetzt nicht solo brennend wichtig. Da ist meine Regel die, dass egal was gilt, gleiches Recht für alle gilt.

Ich liebe sie, ich stehe echt auf sie, und geniesse die Zeit mit ihr sehr. Aber ich will zuerst mal kennenlernen, und dann erst die schwierigeren Sachen angehen....nicht alles auf einmal, das kann ja nicht gut gehen...
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ja das mit der Bisexualiät, das ist einfach Teil meiner Persönlichkeit. Mich stört schon, dass ich das ÜBERHAUPT deklarieren muss, warum soll jeder monosexuell sein??

Finde ich irgendwie unlogisch. Gerade weil das ein Teil Deiner Persönlichkeit ist, sollte ein Partner ihn doch kennen.
Dabei geht es nicht ums Deklarieren, es geht darum, die Sexualität des anderen kennenzulernen und abzuschätzen, ob man kompatibel ist.
Gerade, wenn die Bisexualität auch ausgelebt werden soll.

In der Vergangenheit habe ich das auch so gemacht, dass ich das schnell erklärt habe, bei Männern wars fast immer ok, bei Frauen schnell aus. Fand ich auch ungerecht.

Du findest es ungerecht, dass Menschen selbst entscheiden, was für sie in einer Beziehung ok ist?


Nun habe ich es diesmal so gemacht, dass ich bei einer Frau sie mich erst mal kennenlernen lasse über einige Zeit, mit ihr mal verreise, viele Dinge unternehme etc. und erst DANN mit dem Thema komme.

Und wenn ihr euch beide wahnsinnig verknallt, Du dann mit der Wahrheit rausrückst und sie sich hintergangen fühlt oder gar feststellt, dass das für sie ein Beziehungshindernis ist?
Hat irgendwie nicht soviel mit der Harmonie und dem Respekt zu tun, von dem Du im anderen Thread sprichst, wenn man nicht mit offenen Karten spielt.

Ich liebe sie, ich stehe echt auf sie, und geniesse die Zeit mit ihr sehr. Aber ich will zuerst mal kennenlernen, und dann erst die schwierigeren Sachen angehen....nicht alles auf einmal, das kann ja nicht gut gehen...

Doch, kann es. Nicht, dass man nach einer Woche Hochzeitsglocken hört und Kinder plant.
Ich brauche selbst lange, bis ich etwas überhaupt als feste Beziehung definiere.
Aber zur Zeit des Kennenlernens gehört für mich definitiv Offenheit dazu, ein langsames Abtasten, ob Wünsche und Vorstellungen zusammenpassen.
Alles, was man mir da verschweigen würde, würde mich verletzen und Zweifel säen, ob ich denjenigen wirklich kennengelernt habe oder nur das zu sehen bekam, was ich sehen sollte.
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #8
Kommt darauf an, was es zu bereden gibt. In einem Brief kann man natürlich vieles besser ausdrücken als mündlich, aber trotzdem finde ich so ein direktes Gespräch unter vier Augen besser. Je nachdem um was es geht, spreche ich spontan mit der Person und alles weitere ergibt sich im Gespräch oder ich stelle mich selber darauf ein, überlege mir gut was ich sage und sage der Person vorher auch: "Wir müssen über dies und jenes" reden. Oft weiß man dann ja auch in welche Richtung das Gespräch gehen wird und ich gebe der Person damit die Möglichkeit sich darauf einzustellen.
 
C
Benutzer7314  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Finde ich irgendwie unlogisch. Gerade weil das ein Teil Deiner Persönlichkeit ist, sollte ein Partner ihn doch kennen.
Dabei geht es nicht ums Deklarieren, es geht darum, die Sexualität des anderen kennenzulernen und abzuschätzen, ob man kompatibel ist.
Gerade, wenn die Bisexualität auch ausgelebt werden soll.



Du findest es ungerecht, dass Menschen selbst entscheiden, was für sie in einer Beziehung ok ist?




Und wenn ihr euch beide wahnsinnig verknallt, Du dann mit der Wahrheit rausrückst und sie sich hintergangen fühlt oder gar feststellt, dass das für sie ein Beziehungshindernis ist?
Hat irgendwie nicht soviel mit der Harmonie und dem Respekt zu tun, von dem Du im anderen Thread sprichst, wenn man nicht mit offenen Karten spielt.



Doch, kann es. Nicht, dass man nach einer Woche Hochzeitsglocken hört und Kinder plant.
Ich brauche selbst lange, bis ich etwas überhaupt als feste Beziehung definiere.
Aber zur Zeit des Kennenlernens gehört für mich definitiv Offenheit dazu, ein langsames Abtasten, ob Wünsche und Vorstellungen zusammenpassen.
Alles, was man mir da verschweigen würde, würde mich verletzen und Zweifel säen, ob ich denjenigen wirklich kennengelernt habe oder nur das zu sehen bekam, was ich sehen sollte.

Ja, verstehe ich Deinen Einwand, und wäre auch nicht richtig - wenn dem denn so wäre.

Ich würde ihr jedoch sagen, und sage ihr das auch so, dass das ein Thema ist, das a) seinen Ort und seine Zeit braucht da es ein sehr persönlicher Teil meiner Person ist und b) dass mir beim kennenlernen wichtig ist, dass sie zunächst mich so kennenlernen kann, damit sie abschätzen kann, ob ich überhaupt charakterlich ein Partner sein für sie sein könnte.

Ich bin mir sicher, dass es wenn ihr dies sage, es schlecht für mich und unsere Beziehung ausgehen wird. Aber ich mein es ernst und will es dennoch wagen und probieren. Aufrecht und mit offenem Visier.

Weil eines weiss
Ich, das ich bestimmt nicht will: ein Lügengeschichte oder ein Doppelleben. Dann bleib ich lieber allein
 
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