Wie betrifft EUCH GANZ PERSÖNLICH die Flüchtlingskrise?

M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo zusammen!

Im Flüchtlingsthread geht es ja gerne schnell um das "große Ganze": Was soll Deutschland tun? Was bedeutet das für die Sozialsysteme? Was für die innere Sicherheit? Was die europäischen Nachbarn? Wie soll die EU reagieren? etc.

Interessant wäre neben der höchstpersönlichen Meinung, die ja jede/r zu dem Thema haben kann, wie sehr Ihr direkt durch die Flüchtlingsströme beeinflusst seid - oder eben auch nicht. Die Kritik der Essener SPD im Stadtnorden gab es ja auch deshalb, da es dort neben den ohnehin strukturellen Problemen eine hohe Anzahl an Flüchtlingen gab, während es im gutbürgerlichen und reicheren Stadtsüden noch sehr beschaulich blieb. Manche haben das Flüchtlingsheim evtl. in direkter Nähe, andere kennen Flüchtlinge tatsächlich nur aus dem Fernsehen. Kommt es im kleinen Städtchen zur Errichtung einer großen Unterkunft, wird dies im Alltag sicher auch nicht folgenlos bleiben.

Was bedeutet das für Euch und Eure direkte Umgebung im Kleinen ganz konkret?

Beispiele:
Hat sich das Stadtbild verändert? Kam es zu neuen Begenungen? Waren sie gut oder gab es Konflikte? Fällt der Vereinssport aus, weil die Turnhalle belegt ist? Hat sich Euer Sicherheitsgefühl verändert? Habt Ihr beruflich jetzt mehr oder anderes zu tun, weil nun Menschen vor Euch stehen, die nicht Deutsch sprechen können (Arztpraxis, Behörde, Supermarkt etc.)? Das sind nur einige Aspekte neben anderen möglichen.

Sie sieht es bei Euch konkret aus?

Off-Topic:
Allgemeines über die Parteien, Länder, EU etc. bitte in den anderen Thread
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #2
Ja, die Kontrollen an der deutschen Grenze führen zu ärgerlichen Staus. Obwohl ich nur 2x wüsste, wo mich das de facto wirklich betroffen hat (beide Male übrigens, ohne dass ich die Grenze überquert habe).

Sonst fällt mir ehrlich gesagt nichts ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #3
Eine Ausfahrt, die ich früher viel nutzte wurde zeitweilig für eine EAE gesperrt.
Ich habe Dank der Flüchtlinge in einem Projekt einen recht guten Job bekommen.
 
nepomuk
Benutzer108566  Sehr bekannt hier
  • #4
Beruflich merke ich das (es gibt mehr zu tun), privat allerdings nicht. Nur die allgegenwärtige Diskussion/Berichterstattung ist manches Mal ermüdend/bedrückend.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Irgendwie geht das fast komplett an mir vorüber. Hier gibt es eine Erstaufnahmeeinrichtung für 1500 Flüchtlinge - mir läuft aber irgendwie nie einer über den Weg.

Das einzige, was ich bemerke, sind vermehrte Bewerbungen ausländischer Interessenten.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #6
Bisher betrifft es mich nur insoweit, als das ich nutzlose Diskussionen mit Familienmitgliedern führen muss, die -obwohl sie genug haben und auf dem Dorf wohnen - meinen den Flüchtlingen ginge es viel zu gut und die jungen Männer würden früher oder später all die jungen Mädchen vergewaltigen.

Ansonsten bisher positiv: ich konnte viele Sachen spenden, die hier eh nur rumstanden.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #7
Gar nicht. :confused:

Entweder gehe ich blind durch die Welt (nicht auszuschließen) oder in meiner näheren Umgebung läuft alles so reibungslos dass ich nichts bemerke.
Ach ja, doch, beinahe wäre die Probe für unser Theaterstück in einen anderen Saal verlegt worden, weil da eine Veranstaltung hätte stattfinden sollen, aber das fiel dann doch aus. Wäre aber absolut nicht tragisch gewesen.
 
allexm78
Benutzer135422  (46) Benutzer gesperrt
  • #8
Betreffen tut es mich weit weniger. Ich zahl meien Steuern und die Bundesregierung soll das DIng machen. Nur gefällt mir der Ton hier im Forum und in den Talk Shows weit weniger.
Wer nicht für die Flüchtlingspolitik ungebremster Art ist, ist gleich ein böser Mensch. Menschen die sich nicht alas Helfer beteiligen oder nicht Klamotten spenden sind gleich die Bösen. So geht es auch nicht.
Ich verlange keinen Schießbefehl wie die Afd und diese Partei ist für mich auch keine Protestpartei.

Was ich nicht leiden kann ist, wenn Landesregierungen den Gemeinden und Städten sagen: So Gemeinde XY nimmt so und so viel tausend Flüchtlinge unterbringen und seht zu wir ihr klar kommt. So ungefähr lief es ab.
Städtebaulich hat sich kaum etwas verändert in Kiel, anders als in Hamburg beim HSV Stadion.

Was ich nicht leiden kann ist, das viele auch in diesem Forum meinen, man könne die gesamte Menschheit in diesem kleinem Land adäquat unterbringen. So kommt es jedenfalls rüber.
Deutschland hat nur so und so viel Meter platz und hat schon jetzt schwierigkeiten die Flüchtlinge adäquat unterzubringen, da in kürzester Zeit so viele kamen.
Dann muss man Flüchtlinge unterscheiden. Anders geht es nicht! JEmand der durch Krieg oder BÜrgerkrieg sein Dach über den Kopf verloren hat, hat dringender Hilfe nötig als ein Flüchtling aus Nigeria der "nur" aus wirtschaftlicher Not nach Deutschland kommt.

Man muss aber auch deren Länder kritisieren, da sie keine FLüchtlinge mehr zurücknehmen. Wie unmenschlich ist das denn?

Privat merke ich nicht und Beruflich ebensowenig. Auch wenn am Arbeitsort eine Erstaufnahmeeinrichtung ist und im Wohnort in Kiel. Man sieht wo die Flüchtlinge untergebrcht werden, bevor es auf die Schiffe ging.
 
Tahini
Benutzer133456  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich lese jeden Tag neue, schreckliche Dinge im Internet. Ertrunkene, Revolten, Uebergriffe, Schlagzeilen. Ich habe den Eindruck, Europa geht so richtig den Bach runter, von innen, und von aussen. Und dann klappe ich den Laptop zu und tappe die friedliche Goldsmith Street runter, und all das betrifft uns hier in England irgendwie ueberhaupt nicht. Das Thema existiert hier nicht.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Mich betrifft es nicht persönlich. Eventuell wird es meine Arbeitssituation auf kurz oder lang vereinfachen, sobald ich mit dem Studium fertig bin und wenn ich in die Stadt gehe, treffe ich recht viele Flüchtlinge. Diese sind mir bisher immer als sehr positiv aufgeschlossen aufgefallen. Manchmal wurde mir die Tür aufgehalten, ich wurde nett angelächelt oder es gab auch das ein oder andere nette Gespräch.
Off-Topic:
Ein Freund von mir arbeitet als VHS-Deutschlehrer für Ausländer und hat viele Flüchtlingskurse. Es war richtig krass, sich mit zwei seiner Schüler zu unterhalten. Die beiden sind seit zwei Monaten in Deutschland und haben so gut wie alles verstanden, was ich gesagt habe - und konnten in vollständigen Sätzen antworten. Es war ein echt interessantes und auch differenziertes Gespräch möglich. Dass die Beiden erst seit einem Monat an dem Kurs teilnehmen, konnte ich kaum glauben - allerdings haben sie auch erzählt, dass sie, seit sie in Deutschland sind, konsequent nur deutsch miteinander gesprochen haben (beide kommen aus Afghanistan und kommen aus der gleichen Gegend, so dass es einfacher wäre, die Muttersprache zu nutzen).

Mein Kumpel hat mir versichert, dass das nicht die einzigen seiner Schüler sind, die so engagiert Deutsch lernen. Damit haben sie vielen anderen, schon seit 20-30 Jahren in Deutschland wohnenden Menschen viel voraus.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Es leben seit Dezember zwei Syrer unter mir. Da sie aber schon arbeiten, glaub ich, dass sie schon etwas länger in D wohnen.

Ich sehe zwar einige Ausländer in der Stadt, aber ich geh dann nicht sofort davon aus, dass es automatisch Flüchtlinge sind. Nicht jeder, der irgendwie türkisch ausseht, ist ein Flüchtling und deswegen kann ich nicht sagen, wie viele mir schon begegnet sind.

Ganz persönlich bin ich nicht betroffen.
 
Felicia80
Benutzer135804  (44) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
mich persönlich bisher überhaupt nicht.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #13
Ich merke persönlich gar nicht so arg viel davon. Schräg unter mir ist eine Flüchtlings"WG", die hab ich im Sommer immer gehört, wenn sie die Handys ausm Fenster gehalten und "bis zuhause geschrien" haben :zwinker:

Im Kiga von Junior sind seit letzter Woche zwei Flüchtlingsjungs. Da ist jetzt aber nix anders als sonst außer dass Papa zum Abholen derzeit noch manchmal eine Dolmetscherin mitbringt.

Beruflich werde ich es ab März wohl deutlich merken, da ich dann direkt mit der Vermittlung dieses Personenkreises in Ausbildung zu tun haben werde.
 
G
Benutzer Gast
  • #14
meine kleine tochter wird in kürze die schul-turnhalle und die schwimmhalle an der schule nicht mehr nutzen können, da die turnhalle eine unterkunft wird...

ergo fällt der sport- und schwimmunterricht mangels andere alternativen (grundschulkinder) wohl für lange zeit aus..
noch weiß ich nicht, wie ich das finden soll...wobei sie schon 4. klasse ist und uns das dann ab sept. nicht mehr direkt betreffen wird.. aber gut find ich es nicht, wenn die kids dann (in der kalten zeit) gar keinen sport/schwimmunterricht haben..

am gymi meines sohnes werden container gebaut für 100 leute. auch da sind die meisten ratlos, wie sich das alles entwickeln wird.. logisch brauchen die menschen ein dach über dem kopf..
aber grad die schul-turnhalle wird von diversen vereinen, zu veranstaltungen und öffentlichen veranstaltungen genutzt.. diese verträge sind alle schon gekündigt..
was mich richtig sauer gemacht hat... die eltern haben es aus der zeitung erfahren, beide schulen stellten sich erstmal tot.. :kopfwand:
klar dass dann die verunsicherung größer ist, als wenn sowas offen kommuniziert wird..
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #15
Vor kurzer Zeit lernte ich zwei Afghanen kennen und merkte, wie unsere Lebensrealität eine andere ist als ihre. Aber ihnen tut Ablenkung vielleicht auch gut. :hmm: In meinem Viertel gibt es eine Unterkunft und wa betrifft mich nicht. Meine Wohngegend ist sehr durchmischt und die Flüchtlinge fallen nicht auf. Es war ganz witzig zu sehen, wie sie an den ersten Tagen in der Unterkunft den Namen der Bushaltestelle fotografierten, um sich zu orientieren. An der Uni war auch eine Flüchtlingsunterkunft. Davon hab ich aber gar nichts mitbekommen.
 
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M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #39
Ich merke es im Alltag z. B. dann, wenn ich an manchen Haltestellen vorbei fahre und dann eine Gruppe von 20 - 30 fremdländisch aussehenden Männern die Bahn betritt. Es sind dann die Haltestellen, in deren Nähe Asylbewerberunterkünfte sind. Dann ist es natürlich schon etwas kurios, wenn man kein gesprochenes Deutsches Wort mehr um sich herum hört.

Gesehen hat man es noch an einem Ort in der Stadt, in der es wohl ein offenes W-Lan-Netz gegeben haben soll. Interessanterweise erst nach Einbruch der Dunkelheit versammelten sich dann Abends immer wieder 30 - 40 junge Männer dort mit ihren Handies und drückten sich in die Hauseingänge. Zu dem Zeitpunkt hörte ich schon, dass manche Frauen den Platz meiden, da sie nicht durch die Männermasse gehen wollen. Der Durchgang dort ist eher schmal, da fallen 30 - 40 Männer deutlich auf. Das war noch vor Köln.
Eine Woche nach Köln wurde die gute Freundin einer Bekannten dort zuerst verbal belästigt ("Ficki Ficki"), dann wurde ihr von einer Gruppe der Weg versperrt und man fasste ihr zwischen die Beine. In der Zeitung stand davon nichts. An einer nahegelegenen Berufsschule wurden einer Schülerin dort zufolge insbesondere die Schulklassen mit hohem Frauenanteil (MTA etc.) darauf hingewiesen, dunkle Plätze zu meiden, nur noch in Gruppen zu gehen usw. Ein eher kleines Geschäft in der Einkaufsstraße, das man in 99 von 100 Fällen als Ortsunkundiger wohl übersehen würde, machte mit einem großen Aufsteller auf das offenbar erweiterte Sortiment an CS-Gas, Pfefferspray und Elektroshocker aufmerksam. In den örtlichen WhatsApp-Grupen gehen Hinweise auf Sonderaktionen örtlicher Fitnessstudios und Kampfsportclubs rum, die neu eingerichtete Selbstverteidigungskurse anbieten. Die Arbeitskolleginnen einer Freundin gehen jetzt in der dunklen Jahreszeit nur noch mit Pfefferspray zur Arbeit und zurück.

Neben dem sexuellen Angriff sind es 2 Gründe, die für dieses Klima der Unsicherheit zu sorgen scheinen:

Die fehlende Polizeipräsenz im Alltag, die demonstriert, dass sie die Lage im Griff hat.

Ein allgemeins mediales Desinteresse daran, dass es dieses Klima der Angst gibt. Wenn stattdessen im Lokalteil "Wir schaffen das"-Mutmachergeschichten gebracht werden, fühlen sich viele nicht ernst genommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #41
Kann natürlich mit dem Wohnort zusammen hängen.

Die kann nicht nur so sein, sondern wird es definitiv. Daneben dürfte noch relevant sein, welche Gruppe (Altersstruktur, Geschlecht, Kultur etc.) in die betreffenden Gebiete zugewiesen wird.

Die Männer, die sich bis vor kurzem immer Abends dort trafen, wo es den Übergriff gab, waren Männer zwischen 20 und 30, die nun nicht gerade den Eindruck machten, eine lange und beschwerliche Reise hinter sich zu haben und traumatisiert zu sein - mein subjektiver Eindruck. Sie waren körperlich sehr fit und machten in Sachen Auftreten/Körpersprache nicht unbedingt eine freundlichen Eindruck auf mich. Was sich ja leider auch bestätigte. Eine Stadt weiter kann das natürlich anders aussehen.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #51
(...)die schule kann ja auch keine wunder allein vollbringen.. eben vorallem weil an jeder ecke geld fehlt

Solche Beispiele und viele mehr zeigen eben, dass die Dinge vor Ort ganz konkret werden und es da nicht mit einem "Wir schaffen das" aus dem fernen Berlin getan ist. Und daher verstehe ich die Sorge bei vielen auch, falls in diesem Jahr erneut >1 Million Leute kommen sollten. Man muss sich ja auch überlegen, dass das z. B. einen enormen Einfluss auf den Wohnungsmarkt haben wird, wenn in den eh schon strukturschwachen Stadtteilen Flüchtlinge mit Zeitarbeitern, Alleinerziehenden, Altersarmen und Arbeitslosen um günstigen Wohnraum konkurrieren. Die Obergrenze habe ich daher auch immer so verstanden, dass es eben eine faktische Grenze in der täglichen sozialen/schulischen/wirtschaftlichen Machbarkeit gibt, die man nicht mit einem lapidaren "Aber so juristisch war die nie vorgesehen..." abbügeln kann.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #66
Demnächst wollen wir eine Mädchenstunde 1x die Woche anbieten. Die dürfen nämlich nicht mit Sport machen und wir möchten mit ihnen basteln und malen. Aber auch dafür braucht es Geld...

Aber ist die Akzeptanz des Verbots nicht direkt wieder der Weg in die Sackgasse? Wir will man vor Ort den Wert "beide Geschlechter sind gleichberechtigt" glaubhaft vertreten, wenn man geschlechtsspezifische Verbote wieder akzeptiert, als seien sie das Normalste auf der Welt? Was unter dem Deckmantel von "Akzeptanz der Vielfältigkeit" läuft ist schnell mal der direkte Weg in die Parallelgesellschaft.

Eine Bekannte erzählte, dass in einer Klasse die Sitzordnung geändert werden musste, da es dem Flüchtlingsmädchen verboten war, neben einem Jungen zu sitzen. Es wurden dann Jungs umgesetzt, damit vor, hinter und neben ihr Mädchen sitzen. Tolles Signal, das man da setzt...:cautious:
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #90
Das mit der selektiven Betroffenheit nehme ich auch wahr. Man sieht es ja auch hier im Thread.

Im Nachbarstadtteil gibt es eine Großunterkunft. Wie man in der Lokalpresse lesen konnte, stehen angrenzende Wohnungen leer, da niemand in direkter Nähe einer Großunterkunft leben will. Quasi sichere Mieter sollen nach Auskunft der Vermieter direkt abgesprungen sein, als der Bau der Großunterkunft gegegüber bekannt wurde. Die fest eingeplanten Mieteinnahmen werden nun auf längere Sicht ausbleiben.

Das ist dann wieder der Unterschied zwischen "so ganz diffus und allgemein für Zuwanderung sein" und "konkret betroffen sein zu wollen".
 
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Lastkraftwagenfahrer
Benutzer159142  Benutzer gesperrt
  • #94
Tatsächlich profitiere ich von der "Flüchtlingskrise". Dadurch dass in unserer Turnhalle seit Monaten Flüchtlinge einquartiert sind, mussten und müssen wir mit unserem Kampfsportverein auf eine andere Halle ausweichen. Diese liegt nur 3 Minuten Fußweg von meinem zu Hause entfernt. Praktischer gehts für mich nicht. :smile:
EIn anderes Beispiel von Ende des letzten Jahres. Ich brachte Leergut für 14,50 Euro zum Aldi und wurde dabei irgendwie so abgelenkt, dass ich den Bon im Automaten vergaß. Ich war schon einige Gänge weiter, da kam von hinten ein (scheinbar) Flüchtling und brachte mir meinen Bon. Er sprach kein deutsch, hatte aber wohl beobachtet, dass ich zuvor am Automaten war und ist mir dann 2-3 Gänge hinterher, um mir meinen Bon zu bringen. :smile:

Negative Erfahrungen gibt es leider auch, wenn auch eher indirekt, also nicht mit Flüchtlingen selber. Erschreckend festzustellen, wie viele intolerante und dumme Menschen ich in meinem Umfeld hatte. Die musste und muss ich jetzt aussortieren.
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #95
Wir vermieten seit Oktober eine unserer Wohnungen an die Gemeinde, die sie als Flüchtlingsunterkunft nutzt. Pro Flüchtling bekommen wir jeden Monat eine "Aufwandsentschädigung". Wir haben insgeheim gehofft, dass eine Familie mit Kindern einzieht, aber das konnten wir uns nicht aussuchen und nun sind es vier junge Männer. Unsere andere Wohnung würden wir auch gerne an Flüchtlinge vermieten, sobald sie frei wird.
Off-Topic:
Viele meiner Freunde waren auch mal Flüchtlinge, sind damals als Kinder aus Afghanistan und Irak geflüchtet, heute studieren alle. Das aber auch nur dank eines "guten" Schulsystems. Aber wirklich integriert sind sie nicht..aber ich kann's verstehen.
 
Mausezahn
Benutzer127708  (25) Sehr bekannt hier
  • #96
Mich betriffts insofern dassich seit 16 Jahren in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer großen Unterkunft lebe.

Hat mich aber nie eingeschrönkt, es gab nie Probleme und nie ist iwas passiert.
 
G
Benutzer Gast
  • #97
Gewissermaßen ein Update bei mir:

Es wohnen seit Anfang des Jahres 3 syrische Geflüchtete unter mir. Sie verhalten sich völlig unauffällig, besuchen Deutschkurse und hoffen bald studieren zu können. Eine ältere Hausbewohnerin hatte Angst, dass es "remmidemmi" geben wird, aber ich glaube, sie kommt recht gut mit ihnen klar :smile:
 
soft murmur
Benutzer150539  (35) Sehr bekannt hier
  • #98
Den Post hab ich gesucht vor einiger Zeit.
Ne "schwierige" Situation: wenn du am Gemüseregal stehst und der 20jährige, der kein Wort deutsch, französisch oder englisch spricht, versuchr das System der Gemüseauslage und -Waage zu verstehen. Und du selbst zu sehr in Eile bist, um ihm mit Hand und Fuss, den Unterschied zwischen Broccoli, Romanesco und Blumenkohl zu erklären, und warum die abgepackten Dinge nicht auf die Waage müssen.. Tat mir wirklich leid, aber der "Crashkurs Supermarkt" wäre mit nem Dolmetscher wohl einfacher gewesen. Und nicht um 10 vor 6, wenn ich noch zur Apotheke muss..
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #99
Den Post hab ich gesucht vor einiger Zeit.
Ne "schwierige" Situation: wenn du am Gemüseregal stehst und der 20jährige, der kein Wort deutsch, französisch oder englisch spricht, versuchr das System der Gemüseauslage und -Waage zu verstehen. Und du selbst zu sehr in Eile bist, um ihm mit Hand und Fuss, den Unterschied zwischen Broccoli, Romanesco und Blumenkohl zu erklären, und warum die abgepackten Dinge nicht auf die Waage müssen.. Tat mir wirklich leid, aber der "Crashkurs Supermarkt" wäre mit nem Dolmetscher wohl einfacher gewesen. Und nicht um 10 vor 6, wenn ich noch zur Apotheke muss..
Wobei mit Waagen in Supermärken ja oft schon Deutsche überfordert sind. Wie oft stand ich schon mit so einem Kamm an der Kasse, weil jemand vergessen hat zu wiegen und die Kassiererin durch den halben Laden rennen musste :hilfe:
Ein hoch auf Geschäfte mit Waage an der Kasse.
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #100
wobei mir auch das ein oder andere durch die Lappen geht.
Fleischtomaten oder nur besonders große Normale? Alles sehr kompliziert... wo ist mein Basar wo ich handeln kann

ach so, ich hab nach wie vor keinerlei schlechte Erfahrung mit ausländern und hoffe, das bei uns in der Nachbarschaft endlich mal ein paar einziehen
 
Odin
Benutzer160352  Verbringt hier viel Zeit
  • #101
ich bin persönlich betroffen, da eine Freundin von mir aus einem solchen Land kommt - mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
 
J
Benutzer44581  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #102
Ich bin sowohl beruflich als auch privat betroffen. In der Nähe zu meiner Wohnung wird gerade ein Container-Flüchtlingsdorf gebaut. Ja, ich sehe die ganze Sache skeptisch, nicht weil es Flüchtlinge sind, sondern weil die Zusammensetzung dieser "Dörfer" und die Isolation dieser neue Probleme hervorrufen wird.
Man sollte die Flüchtlingskrise sowieso differenziert betrachten und vor allem nicht alle gemeinsam als "Flüchtlinge" bezeichnen, denn es gibt da sehr große und wichtige Unterschiede.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #103
Man sollte die Flüchtlingskrise sowieso differenziert betrachten und vor allem nicht alle gemeinsam als "Flüchtlinge" bezeichnen, denn es gibt da sehr große und wichtige Unterschiede.

Stimmt schon, aber ich ziehe aus der Problematik einen anderen Schluss:
Vielleicht sollten wir alle damit anfangen, alle - auch uns - als Menschen zu bezeichnen. Solange wir Unterschiede in "ihr" und "wir" suchen und alles ausdifferenzieren wollen, kann es gar nicht zu einem Miteinander kommen.
 
soft murmur
Benutzer150539  (35) Sehr bekannt hier
  • #104
als Menschen zu bezeichnen.
Klar, es sind alles Menschen. Doch leider ist im Moment eine Völkerwanderung am laufen, wo es auffallend ist, dass jemand nicht "von hier" ist, meist beginnts bei der Sprachbarriere und der Hilflosigkeit in unseren Systemen (beginnt im Alltag im Bus und im Supermarkt). Für mich ist "Flüchtling" keine rassistische Bezeichnung, sondern eine Beschreibung, genau so wie "Menschen mit Migrationshintergrund" oder mein Lieblingswort "Secondos" - Menschen, die ihre Wurzeln nicht hier haben. Und im Moment sind "Flüchtlinge" eben Menschen, die ihre Wurzeln vor kurzem verloren haben und nun schauen müssen, wie sie sich in einem anderen Kulturkreis verankern können.
 
G
Benutzer Gast
  • #105
Für mich ist "Flüchtling" keine rassistische Bezeichnung, sondern eine Beschreibung, genau so wie "Menschen mit Migrationshintergrund" oder mein Lieblingswort "Secondos" - Menschen, die ihre Wurzeln nicht hier haben. Und im Moment sind "Flüchtlinge" eben Menschen, die ihre Wurzeln vor kurzem verloren haben und nun schauen müssen, wie sie sich in einem anderen Kulturkreis verankern können.

Naja, letztens war in der Zeit ein Interview mit einer Germanistin über das Wort "Flüchtling" eher negativ behaftet ist und der Ausdruck "Geflüchtete(r) neutraler ist. Leider ist der Artikel etwas älter und ich find ihn grad nicht...
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #106
Naja, letztens war in der Zeit ein Interview mit einer Germanistin über das Wort "Flüchtling" eher negativ behaftet ist und der Ausdruck "Geflüchtete(r) neutraler ist. Leider ist der Artikel etwas älter und ich find ihn grad nicht...

Da es sich oft genug um Wirtschaftsmigranten handelt, passen weder Flüchtling noch Geflüchteter.

Umettikettierungen bringen selten was. Gerade dann nicht, wenn sie mit dem moralischen Zeigefinger verordnet werden sollen.
 
Bravemind
Benutzer112508  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #107
Nun ja, ich wohne direkt gegenüber von "städtischen Wohnungen".
Dort wohnten bis vor kurzem größtenteils ehemalige Obdachlose, jetzt werden die Wohnungen ein Haus nach dem anderen renoviert und es ziehen Flüchtlinge ein, teilweise Familien, teilweise auch alleinstehende Männer.

Leider bemerken wir seitdem immer mehr Schäden an unseren Autos: Immer wieder neue Kratzer, aufgebrochener Tankdeckel, zerstörte Radioantenne. Wöchentlich kommen neue Kratzer hinzu. Das ist ziemlich ärgerlich, wenn man, wie meine Freundin, 5 Jahre für das Auto gespart hat und es beim Kauf vor wenigen Monaten noch keine Kratzer hatte.

Die Kinder spielen ständig auf der Straße Ball. Das wäre kein Problem, jedoch stehen an der Straße natürlich die Autos und die Wohnungen haben hinter dem Haus einen wirklich riesigen Gemeinschaftsgarten (alles Wiese).
Die Restmüllcontainer werden auch nicht geschlossen, woraus sich natürlich eine erhebliche Geruchsbelästigung ergibt.
Zudem werden wir desöfteren mit der, für uns ziemlich gewöhnungsbedürftigen, Musik in voller Lautstärke beschallt.
Das nächste hört sich übertrieben an, ist aber wirklich wahr: Ich wunderte mich vor kurzem, warum es aus dem Haus nach Kot stinkt, bis ich aus zuverlässiger Quelle erfuhr, dass die Bewohner den Hausflur teilweise (vieleicht nur die Kinder) als Toilette benutzen.

Meine Freundin wird im nahegelegenen Supermarkt öfter von älteren Südländern verfolgt, die kein Deutsch sprechen. Das heißt: Sie laufen ihr einfach nach, durch alle Gänge. Strafbar machen sie sich natürlich nicht, aber so wirklich toll fühlt sich das für sie nicht an. Das ist allerdings weniger geworden seitdem der Supermarkt Securitymänner eingestellt hat.

Zudem wurde, eine Woche nachdem die Wohnungen bezogen wurden, versucht bei uns ins Haus einzubrechen.
Aber ich sage auch: Das kann natürlich Zufall sein und nichts mit den Flüchtlingen zu tun haben.
Die Mädchen der Flüchtlinge machen überhaupt keine Probleme und grüßen wirklich immer nur nett. Die Jungs allerdings sind etwas ganz anderes. Die sprechen zwar nur 5 Worte Deutsch, aber "Hurensohn", "Wichser" und "Arschloch" sind dabei und werden gerne genutzt (im Alter von ca. 10-12 Jahren).
Da hilft nur lächeln, sich beleidigen lassen und weiter laufen. Alles andere gibt nur noch mehr Kratzer ins Auto.

In meinem sonstigen Alltag habe ich, bis auf laut Arabisch sprechende Menschen, zum Glück keine so negativen Einflüsse zu beklagen. Es wird Frauen recht verachtend hinterher geschaut, aber das gibt sich vieleicht wenn die Menschen länger in Deutschland sind und sich eingewöhnt haben.
 
G
Benutzer Gast
  • #108
Da es sich oft genug um Wirtschaftsmigranten handelt, passen weder Flüchtling noch Geflüchteter.

Umettikettierungen bringen selten was. Gerade dann nicht, wenn sie mit dem moralischen Zeigefinger verordnet werden sollen.

Und oft genug handelt es sich um "richtige" Geflüchtete. Ich jedenfalls versuche diesen Begriff so oft es geht zu benutzen. Ich weiß auch nicht, ob da jetzt irgendwo ein moralischer Finger war...
 
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