Trennung verarbeiten Wie lange trauert ihr in der Regel nach einer Trennung?

N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #1
Ich habe da ja lange die These vertreten, dass man so lange trauert, wie die Beziehung dauerte, und das stimmte bei mir auch meist ungefähr (und meiner Beobachtung nach oft auch bei anderen). Einmal war es kürzer, vielleicht weil schon lange feststand, dass es irgendwann zu Ende ist (wegen Umzug nach ganz weit weg) und einmal länger, da endete es mehr als dramatisch, ja verstörend für mich (Stalking, Suiziddrohungen).
Jetzt fällt mir allerdings auf, dass ich in einem Fall dann ja noch fast 18 Jahre vor mir habe. Das beunruhigt mich schon etwas. Weiß ich natürlich noch nicht, aber anders als in anderen Fällen ist die Trauer manchmal schon noch sehr stark.

Wie lange trauert ihr in der Regel nach einer Trennung?
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Für mich bräuchte ich das tatsächlich etwas genauer: was ist für dich trauern?
Ich muss Menschen nicht (mehr) hinterhertrauern um zu wissen, dass ich noch nicht bereit bin, mich auf was Neues einzulassen. Und das kann bei mir echt lange dauern.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #3
Für mich bräuchte ich das tatsächlich etwas genauer: was ist für dich trauern?
Ich muss Menschen nicht (mehr) hinterhertrauern um zu wissen, dass ich noch nicht bereit bin, mich auf was Neues einzulassen. Und das kann bei mir echt lange dauern.
Die Person, was sie und die Beziehung ausmachte und die Zeit mit ihr intensiv vermissen.
Das letzte, das Du schreibst, ist auch interessant, kann ja auch umgekehrt sein.
 
K
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #4
Ich war 18 Jahre mit meinem Ex-Mann zusammen.
Die letzten beide Ehejahre hat es stark gekriselt.
Er verliebte sich am Ende fremd, hatte auch was mit der Dame, was es mir vereinfachte dann einen Schlussstrich zu ziehen.
Es war sehr schmerzhaft.
Nach 9 Monaten begann ich mich so langsam wieder für das andere Geschlecht zu interessieren.

Nun war ich mit meinem letzten Partner 4 Jahre zusammen - leider hat es sich nie nach einer richtigen Partnerschaft angefühlt, mehr nach einer guten Freundschaft.
Gefühle einseitig und das Begehren und mehr wollen.
Nun versuchen wir es auch als Freundschaft laufen zu lassen.
Wie lange ich diesmal zum „Entlieben“ brauche, kann ich noch nicht sagen.
Er hat mir nicht absichtlich weh getan, was es nicht einfacher macht.
Ich begehre und liebe ihn noch, gehe aber an seiner Seite als Partnerin kaputt.

Ich denke also, dass es sehr unterschiedlich sein kann - und je nachdem auch, was es für Gründe der Trennung gab.
 
distracted
Benutzer182842  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Kommt drauf an, wer die Beziehung beendet hat und wie sehr ich geliebt habe.

Bis auf einmal habe ich immer Schluss gemacht. Da war ich zwar traurig, habe aber nicht getrauert.

Als ich verlassen wurde, würde ich sagen, so 3 Monate.

Grundsätzlich hab ich mir aber immer 2 Jahre Zeit gelassen, bis ich mich auf was
Neues eingelassen habe.

Ich hab aber auch ein sehr sonniges Gemüt und neige überhaupt nicht zur Melancholie. Geht eine Tür zu, geht irgendwo eine andere auf.

Schicksalsschläge ausgenommen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #6
Kommt drauf an, wer die Beziehung beendet hat und wie sehr ich geliebt habe.
Bis auf einmal habe ich immer Schluss gemacht. Da war ich zwar traurig, habe aber nicht getrauert.
Das ist interessant!
Bei mir hat meist nicht eine Person einseitig die Beziehung beendet. Aber wenn es so war (zuletzt), war (ist) es umgekehrt bei mir.
 
Avalona
Benutzer219191  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Ich halte von der "Regel", solange wie die Beziehung gedauert hat... nichts. Das ist doch immer unterschiedlich. Je nachdem, was vorgefallen ist, wie der Ablauf war, wer geht usw.
Ich würde auch unterscheiden, zwischen getrauert und bedauert. Es gab eine Beziehung, da habe ich, obwohl ich beendete, es trotzdem sehr bedauert. Aber nicht getrauert. Da es so sein musste, weil es für mich anders nicht ging.
 
distracted
Benutzer182842  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Das ist interessant!
Bei mir hat meist nicht eine Person einseitig die Beziehung beendet. Aber wenn es so war (zuletzt), war (ist) es umgekehrt bei mir.
Hast du bedauert, dass es nicht geklappt hat, und einer vergebenen Chance hinterher getrauert?
 
D
Benutzer192799  (51) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
meine standardantwortauf die frage lautet: 84 tage.

hab ich aus dem lied junimond von rio reiser: "2000 stunden hab ich gewartet ..."

da ist insofern was dran, weil dann die oxytozinantwort auf die vertraute person ausschleicht. vorausgesetzt, man verneidet begegnungen, die wieder alles aufwühlen.

daher ist das auch ne faustformel im todesfall.

aber das betrifft nur das entlieben.

abgesehen von der chemie der hormone.

... in manchem falle, wenn das ende der bindung unbegreiflich bleibt, bleibt das bedauern.

das kann noch lange gehen.
auch ein leben lang...
 
Caelyn
Benutzer87573  (37) Sehr bekannt hier
  • #10
Meine letzte Beziehung wurde eher ausgeschlichen als zu einem
konkreten Zeitpunkt beendet. Ich würde sagen es hat vielleicht so 1 Jahr und 3-4 Monate gedauert, bis ich soweit darüber hinweg war, mich bereit für etwas Neues zu fühlen.

Ich weiß nicht, ob es kürzer gedauert hätte, wenn gleich ein harter Cut gemacht worden wäre.

Ich denke länger als das habe ich noch nie gebraucht, die Beziehung war mit knapp 10 Jahren aber auch meine bisher längste.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ich hatte da auch nie einen Zusammenhang mit der Beziehungsdauer.
Ich bin aus einer langen Beziehung raus und habe nach der Trennung fast gar nicht getrauert, einer anderen, viel kürzeren Beziehung trauere ich noch heute auf eine sehr spezielle Art hinterher 🤷‍♀️

Ist für mich eher eine Frage der Gefühle für denjenigen und warum es auseinandereingeht.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #12
Das hat für mein Verständnis wenig mit der Dauer einer Beziehung zu tun, sondern mit der Intensität der eigenen Gefühle, wie man auseinandergegangen ist und ob es da noch ungenutztes Potenzial gab. Du kannst ja auch in einer langen Beziehung bereits anfangen mit dem Verarbeitungsprozess und dich erst trennen, wenn der durch ist. Dann bist du relativ schnell wieder ready für die nächste Beziehung, weil du alles ausgeschöpft hast und die Beziehung einfach an ihr natürliches Ende gekommen ist.


Nach 13 Jahren Beziehung habe ich so ca. 1 Jahr gebraucht, bis das Gröbste durch war. Heute spielt die Beziehung gar keine relevante Rolle mehr für mich. Aber die Trennung hat sich eben auch ein gutes Jahr vorher schon abgezeichnet, so dass sie nicht wirklich überraschend kam, zumindest für mich.

Auf der anderen Seite habe ich durchaus länger zu knabbern gehabt an Beziehungen, die viel kürzer gingen, weil das aus dem Affekt heraus passierte und es da noch viel gab, was nicht gelebt werden konnte.

Nothing beats the fantasy...
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Ich halte von der "Regel", solange wie die Beziehung gedauert hat... nichts. Das ist doch immer unterschiedlich. Je nachdem, was vorgefallen ist, wie der Ablauf war, wer geht usw.
Ich würde auch unterscheiden, zwischen getrauert und bedauert. Es gab eine Beziehung, da habe ich, obwohl ich beendete, es trotzdem sehr bedauert. Aber nicht getrauert. Da es so sein musste, weil es für mich anders nicht ging.
Amen to that.

Nach Ende meiner langjährigen Ehe habe ich nicht getrauert (die Vorstellung nach Niks These ist grauenhaft, da hätte ich Liebeskummer 10+ Jahre🤯🫣), nach letzter Beziehung die 1 Jahr ging und ich so geliebt habe wie noch nie zuvor, hatte ich monatelang Liebeskummer.
Es kommt darauf an auf wie vielen Ebenen man mit einander verbunden war und manchmal schmerzt eine kürzere Beziehung tausend Mal mehr als eine längere es es tun wird.
Trauer wäre für mich = wie lange ich diese Person schmerzlichst vermisse und alle andere Männer mit der vergleiche.
Bedauern kann schon länger gehen, schmerzt aber nicht mehr.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
meine standardantwortauf die frage lautet: 84 tage.

hab ich aus dem lied junimond von rio reiser: "2000 stunden hab ich gewartet ..."

da ist insofern was dran, weil dann die oxytozinantwort auf die vertraute person ausschleicht. vorausgesetzt, man verneidet begegnungen, die wieder alles aufwühlen.

.
auch ein leben lang...
Dauert es wirklich 84 Tage bis man Oxytozin nicht mehr produziert?😳
Nach dem Sex ist höchstens wenige Tage noch was da, vorausgesetzt man hat sich nach dem Sex nicht mehr gesehen. Hast du hierfür weitere Quellen?
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #15
Ich hatte immer Abstände zwischen meinen Beziehungen, weil ich Zeit für mich brauchte und wollte. Aber diese beschriebene Trauer kenne ich nicht. Meine Trennungen waren immer am Ende eines Prozesses und damit "nur" der logische Abschluss.

Aber ich bin vom Typus eh eher jemand, der in Abschlüssen (egal wo) die aufregende Chance auf Neues sieht.
 
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MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #27
Ich hoffe ja auch, dass das anders ist. Vielleicht bin ich ja gerade dabei, genau daran zu arbeiten.
Das mit der Trennung nach langer Beziehung sehe ich trotzdem nicht so, weil ein rein negativer Grund für mich keiner für eine Beziehung sein kann. Aber natürlich hab ich drei Jahre mit der Trennung gehadert (also vor ihr), weil mir klar war, dass es schwierig wird danach und lange dauern wird (dass es derart schwierig wird, habe ich dennoch nicht gedacht, zum Glück, das hätte es nicht einfacher gemacht).
Was ist oder war schwierig?
Vermisst du etwas bestimmtes? Rituale? Orte? Sex? Reisen? Alltag?
Woran erkennst du, dass es schwierig ist?

Ich denke nach wie vor, dass es hier keine Regeln gibt was wie lange dauert.
Und das man aus früheren Erfahrungen nicht auf die Zukunft hier schließen kann.

Bei mir kommt es auf den Trennungsgrund und die Umstände an: haben wir uns auseinander gelebt?
Hat ihn die Arbeit 10.000 km weiter verschlagen. Ist es die ekelhafte Scheidung in der er steckt und die er alleine für sich klären muss?
Oder ist es die plötzliche Eiversucht und Kontrollzwang was alles schöne beschattet?
Wenn es die Arbeit oder Umstände sind für die wir nichts können, dann habe ich massiv gelitten.
Wenn sich aber der Partner in einen Arschloch entwickelt, dann ist der Trennungsschmerz gering.

Auch dann vermisse ich die Zweisamkeit, Stimme, Nähe, aber erinnere mich bewusst, warum wir uns getrennt haben und das das so seine Richtigkeit hat.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #28
Was ist oder war schwierig?
Vermisst du etwas bestimmtes? Rituale? Orte? Sex? Reisen? Alltag?
Woran erkennst du, dass es schwierig ist?
Ich vermisse sie einfach und das Gefühl absolut geliebt zu werden und zu lieben. Die Verbundenheit und Gefährt:innenschaft.
Alltag vermisse ich wenig, Reisen werden mir dauernd aufzudrängen versucht, Sex vermisse ich, aber nicht mit ihr, sondern allgemein.
Schwierig ist der ständige Kontakt wegen des Kindes statt der Beziehung. Wir haben als Eltern zusammen nicht funktioniert, aber als Paar sehr gut. Ich habe also das behalten, was schlecht ist. Und das war mir vorher natürlich klar.
Ich denke nach wie vor, dass es hier keine Regeln gibt was wie lange dauert.
Und das man aus früheren Erfahrungen nicht auf die Zukunft hier schließen kann.
Das glaub ich auch. Es geht mir ja hier darum, Erfahrungen zu teilen. Auch weil es gefühlt doch lange dauert bei mir und ich nicht ausschließe, dass meine etwas halbgaren Geschichten der letzten zwei Jahre auch damit zusammenhängen.
Wenn es die Arbeit oder Umstände sind für die wir nichts können, dann habe ich massiv gelitten.
Interessant. Da habe ich gerade nicht gelitten.
Wenn sich aber der Partner in einen Arschloch entwickelt, dann ist der Trennungsschmerz gering.
Das hatte ich nur einmal und da hat sie dafür gesorgt, dass der Schmerz auf andere Weise zwei Jahre anhielt.
Auch dann vermisse ich die Zweisamkeit, Stimme, Nähe, aber erinnere mich bewusst, warum wir uns getrennt haben und das das so seine Richtigkeit hat.
Die Momente habe ich auch.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #42
Frauen sind in dieser Hinsicht mutiger. Ein Durschnittsmann - rede hier von Personen mit den ich befreundet bin😉 - ist halbwegs zufrieden solange er es warm hat, Essen auf dem Tisch und gelegentlich Sex, auch wenn dieser nicht für Frau erfüllend ist. Halbwegs passt es für ihn. Die Vorstellung aus Warmen ins Warme zu wechseln ist weniger gewagt für manche, als über Nacht ohne Köchin, Putzfrau, Organisatorin und Mutter gemeinsamer Kinder im Alltag zu stehen
Das ist plausibel. Wenn auch überrascht, in welchem Ausmaß das Patriarchat noch zu herrschen scheint. Hätte ich eher mit meiner Elterngeneration verbunden. Und selbst da war es im Fall meiner Eltern schon komplexer.
Was sagen die empirischen Daten (nach Gabriele Winker, Care Revolution)? Im Vergleich zu unserer Elterngeneration wenden Frauen heute deutlich mehr Stunden pro Woche für Erwerbsarbeit auf, Männer aber nicht weniger und nur geringfügig mehr für Sorge-/Haushaltsarbeit, Frauen dafür aber nicht weniger. Ergo: Beide Geschlechter arbeiten insgesamt mehr als früher, an der Arbeitsteilung hat sich aber sonst besonders für die Männer wenig geändert. Heißt: Du hast wohl Recht.

Meine Erklärung für das Trennungsverhalten wäre, die These von Anna1309 Anna1309 berücksichtigt, gleichwohl noch ein bisschen anders: Frauen haben häufig ökonomisch größere Einbußen bei einer Trennung (wegen Gender Pay Gap und noch viel deutlicherer Ungleichheit bei der Vermögensverteilung sowie ggfs. Ehegattensplitting), was rational dafür spricht, an der Beziehung länger äußerlich festzuhalten, aber eben nicht emotional. Männer, da hast Du Recht, verlieren diejenige, die mehr Sorgearbeit - auch für sie - übernimmt und diese ist mit Emotionen assoziiert, was dagegen spricht, sich emotional zu distanzieren.
Du liebst jemanden in Beziehung wenn überhaupt, erst nach ein paar Jahren. Mir ist eine Beziehung ohne Liebe unvorstellbar. Klar, liebt man nicht vom ersten Tag an, aber ohne Liebe will ich nicht Jahre in einer Beziehung verbringen. Denn ohne Liebe ist für mich alles für den Arsch.
Da müssten wir wohl einen Thread zu unserem Verständnis von Liebe erstellen. Meine Wahrnehmung ist, dass Liebe ein Resultat jahrelanger Gefährt:innenschaft auf vielen Ebenen ist. Ich räume aber ein, dass ich etwa im Sinne des 'faire l'amour' den Begriff auch in anderem Sinne verwende. Der war hier aber nicht gemeint.
Für mich ist mit leidenschaftlicher und wohlwollend fürsorglicher Verbundenheit nicht alles für den Arsch, sondern darum geht es wesentlich. Mir war und ist aber auch egal, ob man das dann "Beziehung" nennt und es gab in meinem Fall auch manchmal Synonyme, ich verwende den Begriff hier teils nur verallgemeinernd.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #54
Inwiefern ist das ein Widerspruch?
Wie gesagt, weil für mich Zaudern und Entschlossenheit zweierlei sind. Aber hab ich (s. meine Antwort an Jisan) schon relativiert; mir fiel ein, dass ich - beides zusammen - selbst exakt in weiblicher Manier gemacht habe. Und das war auch ein bisschen ironisch gemeint (weil ich Thesen zu 'Frauen' und 'Männern' jenseits von soziökonomischen Verhältnissen eher lustig als weiterführend finde).
Emotionale Bindungen lassen sich nicht einfach an- oder abstellen. Und da wäre man bei dem Trauer Thema. Dass eine gewisse Traurigkeit bleibt, ist doch nicht ungewöhnlich. Aber in welchem Ausmaß und wie lange sie sehr präsent ist, hängt doch von dem eigenen Umgang mit Gefühlen ab.
Genau. Manche gehen fast zugrunde und tauchen dann bald wieder auf wie der Phönix aus der Asche, manche nach außen gar nicht, manche nach und nach, aber lange. Ich bin der letztere Typ.
Kommt wahrscheinlich auch darauf an, was man unter Trauer versteht. Aber ich wäre an dem Punkt bei dir.
Wenn ich melancholisch in der Vergangenheit verharre und gewisse Gefühle und Erinnerungen immer und immer wieder abrufe, bleibe ich emotional auch irgendwo stecken und dann findet sich auch kein Abschluss.
Ich habe nicht den Eindruck, dass das so sehr in der eigenen Hand liegt. Und wenn, dann zumindest bei mir eher gegenteilig: ich bin von Melancholie recht frei und rufe Gefühle und Erinnerungen äußerst sparsam ab. Die sind aber, wie das Unbewusste, scheue Rehe, die sich nicht an der Nase herumführen lassen und insb. nachts ohne um Einlass zu bitten sich zu einem legen.

Bezüglich der Trauer mag ich ja Freud ganz gerne: "Unter Trauer versteht er [Freud] unsere dysphorische Reaktion auf den Verlust von etwas, das für uns von Wert ist: Gesundheit, Geld, Erfolg, Jugend, das Heimatland, eine Geliebte, einen Freund und so weiter. Für Freud ist Trauer eine psychische Arbeit und bringt, wie jede Arbeit, etwas hervor: ihr eigenes Ende. Der Schmerz der Trauer bringt uns dazu, uns Schritt für Schritt vom verlorenen Objekt abzulösen: Es ist eines der erbarmungslosen Gesetze des Lebens, dass im Laufe der Zeit selbst unsere liebsten Verstorbenen oft vergessen werden. Melancholie ist ihrerseits die Arbeit, ein verlorenes Objekt zu eliminieren, die zu ihrem Gegenteil führen kann: zur Manie." Anzeige von Freuds Annäherung an Trauer und Melancholie - und danach | Psychotherapie-Wissenschaft
 
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Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #66
Sind denn auch Ursachen dafür belegt?
Es gibt Vermutungen (denn eine Korrelation ist ja noch lange keine Kausalität), und unter den vermuteten Gründen sind hauptsächlich, dass Frauen häufig viel mehr in eine Beziehung investieren als Männer (Haushaltsführung, Kindererziehung, Carearbeit, Mindload...) und sie daher in einer Beziehung sehr viel mehr Stress haben als Männer, was in der Folge zu einer sinkenden Libido und einem Gefühlsverlust für den Partner führt. Und in dem Moment, in dem der Partner einfach nur noch als zusätzlicher Stressfaktor wahrgenommen wird und nicht als Hilfe, ist es halt vorbei :tentakel:
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #83
Irgendwie kommt du von dieser Idee gar nicht weg. Hattest du dann in deinem Umfeld verzögerte oder nicht vollbrachte Scheidungen aus dem Beweggrund? Diese Annahme lässt dich nicht los…
Du willst die Dramen und miesen Winkelzüge (meist der Männer) gar nicht wissen.
Klar, das ist eine Hypothese. Aber die Einkommensungleichverteilung, die rechtlichen Bedingungen und (teils) ökonomische Prekarität lassen mich das Zögern der betreffenden Frauen schon gut verstehen.
Mehr als 40% alleinerziehender Frauen sind arm. Auch Scheidung ist besonders für Frauen ein Armutsrisiko.
Manche finden mit Glück eine Einzimmerwohnung für sich und ihre Kinder und überarbeiten sich bis zum Zusammenbruch, um das zu ändern. Oder, in den höheren Klassen, der Mann prozessiert jahrelang mit guten Anwälten und am Ende bekommt sie - berufstätig und hauptverantwortlich für die Kinder - vom gemeinsamen Besitz so gut wie nichts.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #89
Weißt du Nik, du kommst mir gerade wieder vor, wie jemand, der beim Steckwürfelspiel unbedingt das Quadrat durch das kreisförmige Loch pressen will und nicht kapiert, warum das nicht geht.

Die meisten Menschen sind einfach nicht wie du. Die meisten Menschen verkopfen sich nicht bis zum Klein-Klein in eine Sache und überlegen erst, ob es da mathematische Gesetzmäßigkeiten gibt und ob sie auch alle Langzeitfolgen und Eventualitäten abgedeckt haben und stellen erst riesige Kosten-Nutzen-Rechnungen auf, ehe sie sich für oder gegen etwas entscheiden. Und das hat absolut NICHTS mit "Hirn" zu tun. Die sind deshalb kein bisschen weniger intelligent als du :zwinker:
Aber weißt du, was die dafür in den Situationen meistens sind? Glücklich. Zufrieden. Mit sich selbst im Reinen.

Menschen sind keine Roboter, die nur im Rahmen ihrer Programmierung irgendeinen Output produzieren und erst zig Sicherheitsschleifen durchlaufen müssen, ehe sie zu Level 2 vorschreiten können. Menschen sind chaotisch, nicht immer logisch, im Allgemeinen recht sozial und häufig sehr bequem. Das muss man nicht nach Gesetzmäßigkeiten untersuchen. Da gibt es nicht immer das eine Naturgesetz, das eben immer und für alle gilt. Ganz häufig ist das einfach ein "das ist halt so".

Und wenn DU das nicht verstehen kannst und da aneckst, ist nicht zwangsläufig "die Gesellschaft" dran schuld, die alles falsch macht. Sondern vielleicht bist du halt auch einfach der Geisterfahrer, der nicht versteht, warum alle in die andere Richtung unterwegs sind.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #101
Wenn es die Arbeit oder Umstände sind für die wir nichts können, dann habe ich massiv gelitten.
Ich merke gerade, dass ich daran auch lange geknabbert habe. Solange ich dachte, es wären seine Arbeitsumstände, die uns eine glückliche Beziehung verwehren, habe ich gelitten und gekämpft. In dem Moment, in dem ich verstanden habe, dass er diese Arbeitsumstände bewusst herbeiführt, war für mich ein großer emotionaler Bruch da.
ich versteh rein emotional nur den Akt der Spaltung nicht so ganz, also wie man trauern im Sinne von 'sich lösen' kann, wenn man praktisch in der alltäglichen Realität das Gegenteil tut.
Ich finde das sogar ganz natürlich. Ich hab jede meiner Beziehungen beendet, bin jedes Mal mit Freude gegangen und hab vorher schon getrauert. Das hat viel mit enttäuschten Erwartungen zu tun. Ich hatte gewisse Erwartungen an das Miteinander. Dass wir guten Sex haben. Dass wir eine gute Zeit miteinander haben. Dass wir miteinander lachen können. Dass wir mit Freude gemeinsame Hobbys ausüben.
Und jedes einzelne Mal, wenn eine dieser Erwartungen von ihm nicht erfüllt wurde, war ich traurig. Irgendwann hab ich mich in der Beziehung einsam gefühlt.
Und spätestens als ich begriffen hab, dass er es sehr wohl anders machen könnte, aber ich und die Beziehung ihm nicht wichtig genug sind, spätestens da hatte ich innerlich den Bruch und hab mich gedanklich damit beschäftigt, wie ich mich denn in einem Leben ohne ihn fühlen würde.
Ich selbst trauere gelegentlich um ungenutzte Potentiale, aber eher um die Person selbst und die gemeinsame Welt, die wir erschaffen haben.
Ich war so lange in der Beziehung und hab so lange dafür gekämpft, dass ich sicher weiß, dass da keine ungenutzten Potentiale waren.
Ich hab sogar für mich festgestellt, dass es ordentlich toxisch ist, wenn ich mit einem Potential anstatt dem realen Menschen zusammen bin. Wenn ich das Potenzial im Hinterkopf habe, ignoriere ich ja ein Stück weit die Realität, die wir uns gestaltet haben. Potentiale, die nicht irgendwann auch gelebt werden, sind aus meiner Sicht nicht real sondern bloß eingebildet. Und halten einen lange in einer Situation, die in der Realität längst schon aussichtlos ist.

Was die gemeinsame Welt angeht: ich hab mir immer das rausgezogen und mitgenommen, was mir gut gefiel. Wenn ich ein Hobby z. B. gern mochte, hab ich das danach einfach weiter betrieben.
MoniBonboni MoniBonboni vertritt die These, Frauen seien mutiger, weil sie sich auch ohne neue Partnerschaft in Aussicht trennten.
Anna1309 Anna1309 sagt, sie zögerten Trennungen auch noch hinaus, wenn sie längst mit der Beziehung abgeschlossen hätten, seien also feiger.
Bin gespannt, ob es eine Lösung dieses Widerspruchs gibt!
Das kein Widerspruch sondern es sind einfach zwei Schritte in einem Prozess, die logisch aufeinander folgen.
Ich bin da ganz bei Maifeld Maifeld , ich hab Männer auch schon als verdammt bequem (und darin durchaus auch als ignorant und egoistisch) kennengelernt.
Wie oben beschrieben hatte ich in der Beziehung einen längeren Prozess, in dem ich Stück für Stück alle Hoffnung aufgegeben habe, in dieser Beziehung glücklich zu werden. Am Schluss meiner letzten Beziehung hat mich von der Trennung vor allem der Aufwand abgehalten, den gemeinsamen Haushalt aufzulösen. Irgendwann war ich aber dann so weit, das mal zu durchdenken, festzustellen dass das gar nicht so wild ist, und dann war die finale Trennung meinerseits nur noch ein logischer Schritt.

Ich hab in der Beziehung um all die enttäuschten Hoffnungen getrauert. Aber bei jeder Trennung konnte ich den Mensch am Schluss nur noch sehr bedingt leiden, da war auch immer Frust und Wut dabei. Das macht es leichter.
Und die Ansicht, Verliebtheit sei ein guter Grund für Selbstausbeutung finde ich ja schon so wild, dass ich die Göttin um Hirn bat.
Na, du hast doch selbst schon festgestellt dass gewisse Rollen sozialisiert sind. Verliebtheit ist wissenschaftlich gesehen ähnlich wie unter Drogen zu sein. Da denkt man anders, hoffnungsvoller, euphorischer. Sonst würden viele Beziehungen wohl nicht zustande kommen. Und beides zusammen, Verliebtheit und diese gelernte Rolle, in der frau sich ja auch sicher und kompetent fühlt, führt halt oft dazu, dass man da eher ungewollt rein rutscht. Es ist halt auch unglaublich kräftezehrend, ständig aufs Neue mehr Unterstützung einzufordern. Und selbst Paare, die vor dem ersten Kind sehr gleichberechtigt waren, rutschen beide ungewollt in diese alten Rollen rein. Vielleicht unterschätzt du, was für eine massive Kraftanstrengung es ist, erlernte Muster zu ändern.
Und dann muss man sagen, dass zumindest mein Ex ein Profi darin war, mir über Jahre zu erzählen dass es a nicht so schlimm sei und b bald besser werden würde. Ich würde wetten, das Schema gibt es in ganz vielen Beziehungen. Ich habe lange gebraucht, bis ich ihm nicht mehr geglaubt habe, sondern mehr auf seine Taten als auf seine Worte geachtet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #102
und wie Du darauf kommst, ich hielte irgendwen für weniger intelligent, ist mir schleierhaft.
Ernsthaft? Muss ich jetzt wirklich hier Zitate kramen anfangen? Du weißt, dass ich das mache?

Dafür, sich aus Liebe ausbeuten zu lassen, reicht Verliebtheit aus? Herrin, lass Hirn regnen!
Da, bitte. Oder wie soll man sonst die Bitte, Hirn regnen zu lassen, verstehen, außer, dass du die Leute für dumm hältst?

Auch irgendeiner ominösen Gesellschaft als Ganzes habe ich nie die Schuld an etwas gegeben

Deine Gesellschaftskritik ist subtiler zwischen den Zeilen, wenn du immer von ganzen Systemen redest. Oder von großen Umwälzungen, die nötig wären. Such ich vielleicht auch mal raus, wenn ich Lust hab, nochmal alles zu durchforsten.

--------------

Es kann ja sein, dass das Medium Internet da einiges verzerrt, weil Tonlage, Mimik etc. hier vollkommen wegfallen. Daher erhebe ich hierbei keinen Absolutheitsanspruch. Aber mein Eindruck von dir ist nicht der Eindruck, den du von dir selber hast, und das in vielen, vielen Threads inzwischen.
Du verbeißt dich in eine teils sehr fixe Idee und versuchst da häufiger allgemeine Gesetzmäßigkeiten festzumachen, auch wenn dir viele Leute sagen, dass deine Annahmen keine Allgemeingültigkeit besitzen. Da ist für dich häufiger die Konsequenz, auch Holzwege zu Ende zu gehen. Und das ist mein Eindruck von dir, der sich auch hier wiederfindet.

Du verstehst nicht, warum Menschen dumme Entscheidungen treffen. Und mit "Naja, sie sind verliebt, da trifft man nicht immer die Entscheidung, die einem langfristig den meisten Nutzen bringt, sondern oftmals auch die Entscheidung, die einem in dem Moment das bessere Gefühl gibt, ungeachtet der möglichen Langzeitfolgen" scheinst du deshalb ein großes Problem zu haben und suchst jetzt wieder nach der logischen Quintessenz, die es halt einfach gar nicht gibt.
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #128
Danke. Ohne die zwei Kinder wärt ihr nicht zusammen meinst du, aber ihr hättet auch die Herausforderungen nicht….und evtl. wärt ihr dann doch zusammen?🤗
Also
Off-Topic:
Fast. Wir waren 8 Jahre sehr glücklich zusammen, dann 2 Jahre sehr unglücklich (ohne es zu merken), dann haben wir in die entfremdete Beziehung hinein Kinder bekommen (ein Fehler. Nicht die Kinder, der Zeitpunkt). Dann 6 Jahre Krise (3 davon sexlos) und seit etwa 4 Jahren wieder sehr, sehr glücklich. Genau WEGEN der Krisen.
Also ja, ohne die Kinder hätten die Krisen nicht so schnell Fahrt aufgenommen aber wir hätten auch nicht so große Ambitionen gehabt diese Familie zu erhalten. Und jetzt blicken wir auf 20 Jahre Beziehung zurück. Wir sind quasi zusammen erwachsen geworden und das ist schön.
 
Romeca
Benutzer209637  (34) Öfter im Forum
  • #132
Interessant finde ich, dass einige (bisher übrigens alles Frauen) schreiben, sie hätten sich während der Beziehung innerlich verabschiedet und einen großen Teil der Trauer oder die ganze bereits dann vollzogen.
So ging's mir auch bei Partner 2 und 3.

Bevor ich nicht sicher bin, trenne ich mich ja nicht.
Das heißt, es ist zwar dann immer noch traurig (die beiden Beziehungen waren ja nicht per se schlecht, nur unpassend), aber die Trennung ist auch eine Erleichterung.

Mir ging's da schnell wieder sehr gut. Definitiv besser als in den letzten Monaten der Beziehung.

Partner 1 war ein unnötiges Beziehungsende. Missverständnisse auf beiden Seiten und daraus resultierende getränkte Egos von sehr jungen (21 und 22) Menschen, haben gar keine Trauer zugelassen.

Ah edit; dafür habe ich später angefangen an dem unnötigen Verlust dieser Beziehung zu knabbern und hab da auch trotz den zwei anderen Beziehungen ca 10 Jahre gebraucht, wirklich "fine" damit zu sein.
Wir waren 6 Jahre zusammen, also hab ich sogar länger gebraucht, als hier angegeben.

Verlassen wurde ich jetzt eigntl zum ersten Mal im Januar, obwohl wir ja "nur" in der Beziehungsanbahnung waren, aber das ändert ja nichts an meinen Gefühlen.. wie lange das noch dauert, kann ich gar nicht einschätzen :confused:

Es ist besser geworden, aber immer noch irrational
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #133
Danke für Deine Differenzierungen!
Bevor ich nicht sicher bin, trenne ich mich ja nicht.
Hab ich auch immer so gesehen und vorher monate- oder gar jahrelang damit gehadert. Die Frage ist aber auch, womit man sich sicher ist. Dass die Gründe für eine Trennung überwiegen, bedeutet ja nicht, dass ich die Personen nicht mehr liebe und begehre.
Das heißt, es ist zwar dann immer noch traurig (die beiden Beziehungen waren ja nicht per se schlecht, nur unpassend), aber die Trennung ist auch eine Erleichterung.
Kenn ich auch, aber eher, weil mich Beziehungen oft eh anstrengen (darum bin ich u.a. unsicher, ob ich wieder eine möchte).
Ist 'traurig sein' denn dann für Dich etwas anderes als die Trauer um die Beziehung und die Person?
Ah edit; dafür habe ich später angefangen an dem unnötigen Verlust dieser Beziehung zu knabbern und hab da auch trotz den zwei anderen Beziehungen ca 10 Jahre gebraucht, wirklich "fine" damit zu sein.
Wir waren 6 Jahre zusammen, also hab ich sogar länger gebraucht, als hier angegeben.
Die Unterscheidung finde ich auch hilfreich. Ich hab spätere Trauer bisher nicht von früherer unterschieden, weil ich dazu tendiere, zeitversetzt zu trauern. Aber für Dich ist das etwas anderes, wenn ich Dich richtig verstehe?
 
M
Benutzer224798  (37) Ist noch neu hier
  • #134
nach meiner letzten Trennung habe ich sehr lange gelitten, bestimmt 3 Jahre bevor ich über das ganze 100% hinweg war
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #135
Ganz interessant zwar nicht zur Trauer, aber zur Trennung, zu der hier ja teils die Ansicht vertreten wurde, diese habe einen recht langen Vorlauf. Bei mir stimmt es mit den Phasen sogar halbwegs (in längerer Beziehung, in kürzeren haut das zeitlich ja nicht hin), ein paar Jahre leicht abnehmend zufrieden, ein bis zwei deutlich, auch emotionaler Stress spielte eine Rolle. "Während derjenige, der die Trennung initiiert, schon länger mit der Beziehung unzufrieden ist, nimmt derjenige, der verlassen wird, erst später diesen Wendepunkt wahr" stimmt bei mir nicht so ganz, aber das ist ja auch meist komplexer, initiieren und vollziehen sind zweierlei, und zumindest bei mir war noch nie komplett eindeutig, wer die Trennung initiierte.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #136
Dann will ich aus gegebenem Anlass hier mal melden, dass ich diesmal genau 21 Tage lang getrauert habe.

Vom 15. März bis zum 4. April.

Was sind mir diese drei Wochen lang vorgekommen!
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #137
Dann will ich aus gegebenem Anlass hier mal melden, dass ich diesmal genau 21 Tage lang getrauert habe.
Vom 15. März bis zum 4. April.
Was sind mir diese drei Wochen lang vorgekommen!
Du hast das verdichtet, wunderbar!
Musst Du mal patentieren lassen. Ich bin nach zwei Jahren noch dabei.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #138
Ich habe da ja lange die These vertreten, dass man so lange trauert, wie die Beziehung dauerte, und das stimmte bei mir auch meist ungefähr (und meiner Beobachtung nach oft auch bei anderen). Einmal war es kürzer, vielleicht weil schon lange feststand, dass es irgendwann zu Ende ist (wegen Umzug nach ganz weit weg) und einmal länger, da endete es mehr als dramatisch, ja verstörend für mich (Stalking, Suiziddrohungen).
Jetzt fällt mir allerdings auf, dass ich in einem Fall dann ja noch fast 18 Jahre vor mir habe. Das beunruhigt mich schon etwas. Weiß ich natürlich noch nicht, aber anders als in anderen Fällen ist die Trauer manchmal schon noch sehr stark.

Wie lange trauert ihr in der Regel nach einer Trennung?
Ich hatte knapp 5 Jahre Liebeskummer (ohne ständig zu trauern) nachdem meine zweijährige Liason 2018 endete.
Kommt eben einfach drauf an.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #139
Ich hatte knapp 5 Jahre Liebeskummer (ohne ständig zu trauern) nachdem meine zweijährige Liason 2018 endete.
Kommt eben einfach drauf an.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt.

(und worauf kommt es an?)
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #140
N Nik Traverse
Ich habe mich bewusst dafür entschieden (nachdem ich wusste, dass er eine neue Partnerin hat und sehr glücklich ist), die Sache hinter mir zu lassen und nach vorn zu blicken.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #141
Ich habe vor ein paar Wochen in einem ganz anderen Internet-Forum - einem Forum, in dem wir ausschließlich Tagesnachrichten diskutieren dürfen, und wo es keine PNs gibt, und wo persönliche Kontaktaufnahme nicht nur unerwünscht ist, sondern geradezu unterbunden wird -

- da habe ich es trotzdem geschafft, irgendwie codiert eine Art von Flirt mit einer Frau meines Alters zu eröffnen - irgendwie zwischen die Diskussionen über Tagespolitik eingeflochten - und sie schreibt, dass sie im Osten von Lancashire, Großbritannien, lebt.

Natürlich weiß ich immer noch nicht, wie sie wirklich heißt, und ihr Hinweis: "East Lancashire" bringt mich nicht wirklich weiter - aber die Spannung zwischen uns ist fühlbar.

Es ist ein bißchen, als ob ich in einem Thread von casanis - über die AfD, über den Ukraine-Krieg - plötzlich mit einer Mit-Posterin öffentlich und gleichzeitig unter dem Radar flirten würde. Undenkbar eigentlich, aber es geht.

Und jetzt kommt's: sie hat mir gesagt, dass sie seit elf Jahren an ihrer letzten Trennung trauert, sich aber jetzt um professionelle Hilfe kümmern will.

Elf Jahre!
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #142
N Nik Traverse
Ich habe mich bewusst dafür entschieden (nachdem ich wusste, dass er eine neue Partnerin hat und sehr glücklich ist), die Sache hinter mir zu lassen und nach vorn zu blicken.
Das ist schön und freut mich für Dich! Hab ich richtig im Kopf, dass Du auch wieder ganz glücklich mit wem bist?

Entschieden hab ich das übrigens auch, länger schon. Aber ich spür einfach, dass Körper und Emotionen bei einer neuen Partnerschaft noch lange nicht mitmachen würden. Selbst anderes funktioniert bislang nicht so richtig. Mal sehen, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #143
Und jetzt kommt's: sie hat mir gesagt, dass sie seit elf Jahren an ihrer letzten Trennung trauert, sich aber jetzt um professionelle Hilfe kümmern will.
Elf Jahre!
War bei einer Freundin von mir auch fast so, zehn Jahre. Bei einer anderen bin ich mir nicht sicher, jedenfalls hat sie seit ihrer Trennung 2010 keine Partnerschaft mehr gehabt. Ich glaub bei beiden hat reingespielt, dass sie sich in erster Linie getrennt haben, weil sie anders als ihre Partner keine Kinder wollten.

Und was macht die Info jetzt mit Dir bezüglich der Dame?
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #144
Nach 15 Jahren Beziehung war es bei mir so, dass ich nach etwa zwei Monaten Trauer wieder jemanden kennen gelernt und mich verliebt hatte. Das hat mir einerseits viel Kraft gegeben und mein Leben mit positiven Dingen gefüllt. Auf der anderen seite habe ich auch gesehen, was mit einem neuen Partner wieder alles möglich ist und ich schon lange vermisst habe. Insofern hat sich der Verlust in einen Gewinn umgewandelt. Es hat nicht lange gedauert und ich war froh, das es so gekommen ist. Die Beziehung hat nicht mal ganz ein Jahr gehalten und sie war in der gleichen Situation, auch nach einer langen Beziehung mit Kindern frisch getrennt. Dennoch bin ich froh das alles so gekommen ist. ich habe dadurch auch erkannt, du kannst dich jederzeit neu verlieben und wieder glücklich sein. Das klingt jetzt blöd, aber ich habe es bei der Trennung tatsächlich nicht gesehen. Wäre das nicht gewesen, ich hätte definitiv viel länger getrauert.

Auch wenn alle sagen, man sollte zuerst alles verarbeitet haben, bevor man eine neue Beziehung eingeht - für mich war es so optimal und auch das relativ plötzliche Ende hatte damit nichts zu tun.
 
Romeca
Benutzer209637  (34) Öfter im Forum
  • #145
Verlassen wurde ich jetzt eigntl zum ersten Mal im Januar, obwohl wir ja "nur" in der Beziehungsanbahnung waren, aber das ändert ja nichts an meinen Gefühlen.. wie lange das noch dauert, kann ich gar nicht einschätzen :confused:
Ich knabber immer noch. Vorallem wenn Jemand anderes ihn erwähnt, kann ich meine Gefühlswelt schwer verbergen.

Ich bin nicht mehr so massiv tot-traurig, oft eher sauer über alles was ich da ertragen musste und ratlos warum ich dennoch so sehr in der Sache drin hänge.

Ich meide Mitte Mai eine Veranstaltung wegen ihm (Community Treffen) und irgendwie hab ich momentan so im Kopf, dass es danach leichter wird.

Mal sehen.
 
M
Benutzer222472  (41) Ist noch neu hier
  • #146
Geht mir genauso. Daher bleiben diese Männer auch ein Stück weit in meinem Herzen, selbst wenn es nicht funktioniert hat. Aber nicht auf eine wehmütige Art und Weise, sondern auf eine sehr wohlwollende. Sie sind einfach sehr besondere Menschen, sonst hätten sie mich nicht auf einer so tiefen Ebene berühren können und ich wünsche ihnen daher nur das Beste.

Daran merke ich für mich, dass ich gerade wirklich liebe. Da ist null Ego und mir liegt ihr Glück am Herzen. Ob mit oder ohne mich, ist da sekundär.
Das ist bedingungslose Liebe….. ist mir einmal im Leben passiert…. Auch wenn diese Beziehung sehr unglücklich gelaufen ist, plus die Trennung und alles weitere seither im negativen Sinne nicht mehr zu toppen sind, wird dieser Mann immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich sehe das als große Stärke an, das so empfinden zu können. Verwirrt manchmal auch etwas….
 
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