Woher kommt meine Lethargie?

Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Ich konnte in den vergangenen dreissig Jahren mit schoener Regelmaessigkeit beobachten, dass ich in manchen Regionen der Welt ziemlich schnell lethargisch werde und unheimlich an Drive einbuesse. Besonders in Grossbritannien und Neuseeland geht es mir so. Ich komme an, und so nach ein, zwei Wochen ist es dann soweit, dass ich mich nur noch mit Muehe durch den Tag schleppe. Alles ist zuviel, jede kleinste Anstrengung eine Ueberforderung - Treppen, Projekte, Wanderungen... und dann komme ich woandershin, und meine Lebensgeister kehren zurueck. Besonders in kontinentalen Klimazonen, scheint es mir, wo ich keinen Seewind abkriege. Bayern, Oesterreich, Nordschweden, China... alles prima dort, bin durchgehend auf zack. Was kann das sein? Ist es das Seeklima? Geht es jemandem hier auch so?

Ernaehrung und Klima habe ich mir bereits ueberlegt, aber wieder verworfen als Erklaerungen.

Ernaehrung: Anfangs dachte ich, es koennten die nitrithaltigen Fruehstuecke sein, die man in England und Neuseeland so gerne verspeist (Bacon, sausages, hashbrowns, ham, baked beans...), aber die isst man in USA und Kanada auch, wo ich das Problem nie hatte. Dann dachte ich, es ist der Alkohol; sowohl in England wie auch in Neuseeland ist man eigentlich dauerblau, denn man bekommt bei jeder Gelegenheit einen Humpen vorgesetzt (und ich trinke die dann auch immer brav aus). Aber wenn ich in Deutschland oder Oesterreich bin, trinke ich ja noch sehr viel mehr - das kann's also nicht sein.

Und Klima: Man mag ja sagen, es koenne die mangelnde Sonne in England sein, aber das Problem hat Neuseeland nicht - und Schweden im Winter sogar ganz gehoerig, mit seinen dunklen Tagen, die mich aber gar nicht zu beeinflussen scheinen (wenn ich im Winter dort bin, huepfe ich ganztags vergnuegt in der arktischen Nacht rum).

Bin da echt ratlos.
 
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B
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  • #2
Also, ich bin ein Sonnenmensch undwerde definitiv lethargisch, wenn ich weniger Sonne abkriege (z.B. auch jetzt). Grossbritannien ist relativ weit im Norden, bei Neuseeland würde ich eher den Jetlag verantwortlich machen. Als ich vor ein paar Jahren Ferien in Island gemacht habe (im Winter) schlief ich problemlos 11h am Tag. Auch jetzt, in Mitteleuropa, sind es so an die 9 und im sommer dafür häufig 7. Hast du darüber mal bei dir nachgedacht?

Ich in kein Mediziner, aber Anfälligkeiten aufs Klima oder Jahreszeiten habe ich bei vielen Menschen beobachtet. Manche kommen mit hoher Luftfeuchtigkeit so rein gar nicht klar oder mit Tiefdruck. Versuch doch mal, ein paar Parallelen zu ziehen zwischen Gebieten, die du nicht verträgst :zwinker:
[doublepost=1454319000,1454318020][/doublepost]Habe jetzt erst bemerkt, dass du den Beitrag editiert hast! Wie empfänglich bist du denn auf kulturelle Einflüsse? Ich komme in den südlichen Grossstädten nicht so klar; alles ist so hektisch und chaotisch, ich bin dort voll schnell von Reizen überflutet und es laugt mich aus. Vielleicht gibt es ja bestimmte Stimmungen und Gruppendynamiken, die deine Energie anzapfen?
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
ich kann mir schon gut vorstellen,dass die genannten aspekte darauf einfluss haben können.schließlich reagiert jeder unterschiedlich sensibel auf solche dinge und reize.ein bsp:wetterfühligkeit;bei mir lösen wetterwechsel idR migräne aus.und es gibt nur eine bestimmte aussentemperatur,bei der ich mich wirklich wohl fühle;ist es mir zu kalt oder zu warm,hat das definitiv auswirkungen auf meine stimmung,mein (un)wohlbefinden,meine konzentration-und somit auch auf mein verhalten.
 
Tahini
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  • #4
Das ist eine interessante Idee, das Kulturelle. Das ziehe ich auch langsam in Erwaegung. Diese angelsaechsischen Kulturen lullen einen schon ziemlich ein, finde ich. Alles ist weich und diplomatisch und komfortabel... allerdings sind die Neuseelaender da auch schon mal zackiger drauf, was mich eigentlich aufwecken muesste; und die Kanadier, die genau so schaefchenweich sind wie die Briten, scheinen mich irgendwie nicht so in den Schlaf zu singen mit ihrer Art.

Also, so ein wenig scheint's doch zu hinken.

Habe jetzt nochmal ueberlegt: Es gibt da schon eine Gemeinsamkeit zwischen England und Neuseeland im Klima - beide sind Inseln, mit meistens windigem Wetter und hoher Luftfeuchtigkeit bei eher niedrigen Temperaturen. Kuehl, nass, und windig halt. Irgendwie erinnert mich das an das Bild des "Kapha" im Ayurveda... das macht ja auch Antriebslosigkeit.
 
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Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
zu dem punkt mit dem kuturellen:auch das halte ich für denkbar.inwiefern?also wenn menschen mehr oder minder von ihrer kultur/ihrem kulturkreis geprägt sind,hat das auswirkungen auf ihr denken und handeln.und wer besonders sensibel ist,nimmt stimmungen anderer genauso wahr wie sinnesreize-und reagiert auch auf diese reize stärker als durchschnittlich sensible.
 
B
Benutzer Gast
  • #6
Habe jetzt nochmal ueberlegt: Es gibt da schon eine Gemeinsamkeit zwischen England und Neuseeland im Klima - beide sind Inseln, mit meistens windigem Wetter und hoher Luftfeuchtigkeit bei eher niedrigen Temperaturen. Kuehl, nass, und windig halt. Irgendwie erinnert mich das an das Bild des "Kapha" im Ayurveda... das macht ja auch Antriebslosigkeit.
Wie ist es denn z.B. in Deutschland bei Kühle und Nässe?
 
Tahini
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  • Themenstarter
  • #7
Wie ist es denn z.B. in Deutschland bei Kühle und Nässe?

Das ging eigentlich immer; bzw., es fiel mir nicht so auf. Wenn ich im Winter in Deutschland oder Oesterreich bin, ist es meistens aus feierlichen Anlaessen, und dann ist man ja so abgelenkt mit Humba-Taeh und Sekt und Holdrio... und Kaminfeuer an.../ Kachelofen... hmm.

So langsam, glaube ich, kommen wir da aber auf was. Wenn es in Mitteleuropa nasskalt und windig ist, dann normalerweise nur als Ausnahme. In Grossbritannien und Neuseeland jedoch kann es schonmal vorkommen, dass es einen ganzen Monat am Stueck durchwindet und durchnieselt. Und die Windgeschwindigkeiten sind dabei vielleicht auch ein Faktor. Wind kann einen echt fertigmachen, und die Winde in beiden Laendern sind sehr bestaendig auf recht hohen Geschwindigkeiten. In Patagonien gibt es Leute, die von dem dauernden Wind einen echten Knall bekommen. Vielleicht waere ich auch so ein Kandidat...
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
wind ist ein gutes stichwort...also wenn es sehr windig bzw schon stürmisch ist draussen,gehe ich dann nur vor die tür,wenn ich unbedingt muss.ich ertrage das nämlich nicht,weder physisch noch psychisch;aufgrund geringen lungenvolumens (und schädigungen von lungen und bronchien) kann ich da kaum gegen den starken wind/sturmböen "anatmen".ich muss da also permanent ein tuch vor dem mund oder die hände vor den mund nehmen,um überhaupt noch luft zu bekommen.und bin dann aufgrund der luftnot die ganze zeit kurz vor einer panikattacke.
daher halte ich auch das gut für möglich,dass dir (auf welche art und weise auch immer,ist ja völlig individuell) der wind/sturm zusetzt.für mich zb wäre es undenkbar,mich irgendwo länger aufzuhalten,wo ständig stürmisches wetter ist;warum sollte dieser faktor also bei dir nicht auch zum tragen kommen,in welcher form auch immer sich dieser auf dich auswirkt?!
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #9
Vielleicht zermuerbt mich wirklich einfach der dauernde Wind irgendwie. Es ist, als sitzt man neben einem Ventilator. Wenn man den nach ein paar Stunden ausmacht, realisiert man oft, was fuer eine Anstrengung das eigentlich ist, neben sowas zu sitzen, das da stetig vor sich hin tost.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Vielleicht zermuerbt mich wirklich einfach der dauernde Wind irgendwie. Es ist, als sitzt man neben einem Ventilator. Wenn man den nach ein paar Stunden ausmacht, realisiert man oft, was fuer eine Anstrengung das eigentlich ist, neben sowas zu sitzen, das da stetig vor sich hin tost.
allein die vorstellung stresst mich schon...für mich wär das die reine folter.
 
B
Benutzer Gast
  • #11
Und die Windgeschwindigkeiten sind dabei vielleicht auch ein Faktor. Wind kann einen echt fertigmachen, und die Winde in beiden Laendern sind sehr bestaendig auf recht hohen Geschwindigkeiten. In Patagonien gibt es Leute, die von dem dauernden Wind einen echten Knall bekommen. Vielleicht waere ich auch so ein Kandidat...
Bin neulich auch in heftigen Wind hinein geraten und es hat mich auch sehr gestresst! Der Gedanke daran, bei diesem Wetter einen Fuss vor die Tür zu setzen ist unerträglich, aber zumindest beschränkt sich das hier nur auf ein paar wenige Tage. Ich könnte nicht an einem Ort leben, wo das die Regel ist :nope:
 
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