
Benutzer146984 (32)
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- #1
Ich tue mir manchmal schwer mich in andere Leute hineinzudenken bzw. -fühlen und politisch korrekte, diplomatische Sprache ist nicht immer meins. Daher bitte nicht böse sein, falls eine Formulierung nicht ideal ist. Ich will niemandes Welt- oder Selbstbild angreifen, ich bin nur interessiert und auch ein wenig verwirrt.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Freund. Er bezeichnet sich als genderfluid. Wie er aber zu dieser Empfindung und diesem Label kommt, konnte er mir nicht zufriedenstellend erklären.
Die Sprache kam auch auf die Frage, woran ich festmache, dass ich weiblich bin. Oder wie ich mich fühle, wenn ich mit den falschen Pronomen angesprochen werde.
Und ganz ehrlich? Ich mache meine Weiblichkeit an meinem weiblich funktionierenden Körper fest. Ich habe Brüste, ich menstruiere etc. Ich fühle mich nicht weiblich. Ich wüsste gar nicht, wie sich weiblich sein anfühlt. Ich sehe halt an meinem Körper, dass ich weiblich bin.
Wenn ich einen Brief oder eine Email bekomme, in der ich mit "sehr geehrter Herr Lavendel0815" angesprochen werde, dann verärgert mich das nicht. Ich finde es lustig oder bin verwirrt, weil mein Vorname doch recht eindeutig weiblich ist. Aber ein Gefühl von "diese Anrede passt nicht zu mir", von Verletztheit o.ä. habe ich nicht. Ärgerlich fände ich es erst, wenn jemand mich nach Korrektur weiterhin absichtlich falsch anspricht.
Ich kann mich aktuell an drei Situationen erinnern, in denen haben mich Leute falsch gelabelt:
1) 9te Klasse. Da wollte jemand über mich lästern. Für meine Ohren war der Satz vermutlich nicht gedacht. "Wir haben 21 Jungs in der Klasse, drei Mädels und die Lavendel"
2) 13te Klasse. Ein Sechstklässeler fragte mich "bist du ein Junge oder ein Mädchen"
3) irgendwann ein paar Jahre später am Ende eine Treppe rief mir ein Pubertier hinterher "Ladyboy, Ladyboy".
Nr. 1 finde ich bis heute einen witzigen Spruch. Deutlich kreativer als alles, was mir sonst so an Mobbing passiert ist. Hat mich im Gegensatz zum Müll, mit dem ich beworfen wurde, nicht verletzt.
Nr.2 finde ich ebenfalls einfach amüsant.
Nr 3 hat mich verletzt. Aber nicht, weil mir mein Geschlecht zur Hälfte aberkannt wurde, sondern weil der Idiot meinte ein Recht zu haben mich zu beleidigen, weil ich nicht in sein Weltbild passe.
Manchmal habe ich den Eindruck, Geschlechtsidentität wird mit Verhalten und Vorlieben erklärt. Vielleicht gerate ich an die falschen Erklärungen.
Ich finde halt nicht, dass Erklärungen, die in die Kerbe "ich bin eine Frau, weil ich gerne Kleider trage, weil ich mich gern schminke, weil ich lieber mit Puppe als Autos spiele etc.", schlagen, Sinn ergeben. Hobbies, Charaktereigenschaften, Kleidungsvorlieben etc. pp. sagen mMn nichts über das Geschlecht aus. In Indien und Schottland tragen Männer Röcke, im Barock trugen Fürsten hochhackige Schuhe, Mathematik wurde bei den Wikingern gerne den Frauen überlassen, rosa war bis zu den 1940er Jahren eine Jungsfarbe.
Ich selbst habe eine Menge Eigenschaften, die absolut nicht ins vorherrschende Bild eine Frau passen. Ich würde auch nicht sagen ich habe eine männliche und eine weibliche Seite. Nein, ich bin ich, da gibt es keine Seiten. Ich fühle mich nicht wie eine klassiches Frau, ich habe kein Bedürfnis von anderen als solche gesehen zu werden. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, ein Label wie non-binary, agender oder genderfluid zu brauchen.
Vielleicht bin ich auch einfach anti-Label. Meiner Meinung nach sollte einfach jeder tun und lassen, was ihm Spaß macht, ohne sich in irgendwelche Schubladen zu stecken oder stecken zu lassen.
Wie ist es bei euch? Woran macht ihr eure Geschlechtsidentität fest? Am biologischen Geschlecht? An etwas Anderem? Sind euch Labels wichtig? Warum? Warum nicht? Nehmt ihr in euch einen weiblichen und männlichen Teil wahr?
Oder habt ihr irgendwo im Netz mal eine schöne Erklärung gefunden wie sich "weiblich sein", "männlich sein" anfühlt?
Vielleicht findet ja irgendwer die richtigen Worte um mir dieses gender-Gefühl verständlich zu machen.
Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Freund. Er bezeichnet sich als genderfluid. Wie er aber zu dieser Empfindung und diesem Label kommt, konnte er mir nicht zufriedenstellend erklären.
Die Sprache kam auch auf die Frage, woran ich festmache, dass ich weiblich bin. Oder wie ich mich fühle, wenn ich mit den falschen Pronomen angesprochen werde.
Und ganz ehrlich? Ich mache meine Weiblichkeit an meinem weiblich funktionierenden Körper fest. Ich habe Brüste, ich menstruiere etc. Ich fühle mich nicht weiblich. Ich wüsste gar nicht, wie sich weiblich sein anfühlt. Ich sehe halt an meinem Körper, dass ich weiblich bin.
Wenn ich einen Brief oder eine Email bekomme, in der ich mit "sehr geehrter Herr Lavendel0815" angesprochen werde, dann verärgert mich das nicht. Ich finde es lustig oder bin verwirrt, weil mein Vorname doch recht eindeutig weiblich ist. Aber ein Gefühl von "diese Anrede passt nicht zu mir", von Verletztheit o.ä. habe ich nicht. Ärgerlich fände ich es erst, wenn jemand mich nach Korrektur weiterhin absichtlich falsch anspricht.
Ich kann mich aktuell an drei Situationen erinnern, in denen haben mich Leute falsch gelabelt:
1) 9te Klasse. Da wollte jemand über mich lästern. Für meine Ohren war der Satz vermutlich nicht gedacht. "Wir haben 21 Jungs in der Klasse, drei Mädels und die Lavendel"
2) 13te Klasse. Ein Sechstklässeler fragte mich "bist du ein Junge oder ein Mädchen"
3) irgendwann ein paar Jahre später am Ende eine Treppe rief mir ein Pubertier hinterher "Ladyboy, Ladyboy".
Nr. 1 finde ich bis heute einen witzigen Spruch. Deutlich kreativer als alles, was mir sonst so an Mobbing passiert ist. Hat mich im Gegensatz zum Müll, mit dem ich beworfen wurde, nicht verletzt.
Nr.2 finde ich ebenfalls einfach amüsant.
Nr 3 hat mich verletzt. Aber nicht, weil mir mein Geschlecht zur Hälfte aberkannt wurde, sondern weil der Idiot meinte ein Recht zu haben mich zu beleidigen, weil ich nicht in sein Weltbild passe.
Manchmal habe ich den Eindruck, Geschlechtsidentität wird mit Verhalten und Vorlieben erklärt. Vielleicht gerate ich an die falschen Erklärungen.
Ich finde halt nicht, dass Erklärungen, die in die Kerbe "ich bin eine Frau, weil ich gerne Kleider trage, weil ich mich gern schminke, weil ich lieber mit Puppe als Autos spiele etc.", schlagen, Sinn ergeben. Hobbies, Charaktereigenschaften, Kleidungsvorlieben etc. pp. sagen mMn nichts über das Geschlecht aus. In Indien und Schottland tragen Männer Röcke, im Barock trugen Fürsten hochhackige Schuhe, Mathematik wurde bei den Wikingern gerne den Frauen überlassen, rosa war bis zu den 1940er Jahren eine Jungsfarbe.
Ich selbst habe eine Menge Eigenschaften, die absolut nicht ins vorherrschende Bild eine Frau passen. Ich würde auch nicht sagen ich habe eine männliche und eine weibliche Seite. Nein, ich bin ich, da gibt es keine Seiten. Ich fühle mich nicht wie eine klassiches Frau, ich habe kein Bedürfnis von anderen als solche gesehen zu werden. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, ein Label wie non-binary, agender oder genderfluid zu brauchen.
Vielleicht bin ich auch einfach anti-Label. Meiner Meinung nach sollte einfach jeder tun und lassen, was ihm Spaß macht, ohne sich in irgendwelche Schubladen zu stecken oder stecken zu lassen.
Wie ist es bei euch? Woran macht ihr eure Geschlechtsidentität fest? Am biologischen Geschlecht? An etwas Anderem? Sind euch Labels wichtig? Warum? Warum nicht? Nehmt ihr in euch einen weiblichen und männlichen Teil wahr?
Oder habt ihr irgendwo im Netz mal eine schöne Erklärung gefunden wie sich "weiblich sein", "männlich sein" anfühlt?
Vielleicht findet ja irgendwer die richtigen Worte um mir dieses gender-Gefühl verständlich zu machen.