Zu viel Liebe in der Fernbeziehung... Wie viel Distanz ist nötig?

D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hi Leute,

ich bin gestern an einem wirklich kritischen Punkt in meiner Beziehung angekommen, an dem sich entscheidet, ob wir langfristig besser klar kommen oder es in die Brüche geht.

Kurz zu den Umständen:
Ich bin quasi 27, meine Freundin 28. Wir sind seit 6 Monaten zusammen.
Wir führen eine Fernbeziehung über tausende km (nach Kolumbien), und es gibt die Perspektive des Zusammenlebens in Deutschland nächstes Jahr wegen eines zweiten Master-Studiums.

4 Monate war ich mit ihr zusammen in Kolumbien, seit 2 Monaten ist es eine Fernbeziehung, ich bin allerdings in 18 (!) Tagen wieder in ihrem Land für 7 Wochen.

Sie ist eine sehr beschäftigte Frau, insb. derzeit. Arbeitet vollzeit, gut bezahlt. Damit finanziert sie sich ihr Master-Studium an einer Privatuni (die meisten öffentlichen taugen nix in Kolumbien).
D.h. sie ist Freitags bis Abends an der Uni und steht auch Samstags früh auf für die Uni.
Nach der Arbeit muss sie sie abends hinsetzen um Aufgaben für ihren Englisch-Kurs oder ihre Uni zu erledigen und ihre Master-Arbeit läuft parallel.

Dennoch haben wir sehr viel kommuniziert. Meistens in ihrem Hinweg zur Arbeit, in ihrer Pause, auf dem Rückweg und / oder nach der Arbeit.
Dennoch fehlte ihr die Nähe in der Kommunikation: Dass ich ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenken würde bzgl. Details, die ihr wichtig sind. Dass ich nicht genug erzählen und teilen würde aus meinem Leben in Deutschland, welches sie ja so gar nicht kennt. Sie brauche das um sich näher zu fühlen.
In einem Moment erzählte sie, dass sie sich emotional erkalten und distanzieren würde, ohne es zu wollen. Seit diesem Moment gehen mir bei Alarmglocken an bei jeder kleinen Beschwerde und bei jedem kleinen "Wehweh" die sie äußert (vielleicht bin ich da schon am übertreiben, und muss einfach mehr Entspanntheit rein bringen...)

Ich nahm das sehr ernst, habe versucht mehr Nähe in die Kommunikation zu bringen. Es lief dann besser, ich war sehr guter Dinge, bis zum kritischen Moment letzten Montag:

Der beschis*ene Montag:

Wir waren am telefonieren auf ihrem Weg zu Arbeit und ich war aufgeregt, da ich in einigen Minuten meine Note einer Uni-Klausur einsehen kann. Und dann das Ergebnis: Mierda, Scheiße, durchgefallen. "5.0 - das erste Mal in meinem gesamten Studium!"

Und da geschah es um sie. Sie lernte mich kennen als guten Studenten. Ohne dass ich es jemals gesagt hätte, fühlte sie sich (mit)schuldig. Sie habe mich zu sehr abgelenkt. Sie sagte "ich fühle mich zu verantwortlich, ich kann das nicht. Bis Freitag, deine nächste Klausur, werden wir nicht miteinander reden. Ich rufe dich nicht an, und wenn du anrufst, geh ich nicht ran. Stell dir vor, du hättest diese Woche keine Freundin. Konzentrier dich auf das, was du machen musst."

Zack, das entschied sie binnen einigen Minuten. Radikal, aber darum geht es nicht. So ist sie, und so schätze ich sie auch normalerweise. Ich habs dann akzeptiert und versucht, mich auf meine nächste Klausur zu konzentrieren (die lief dieses Mal ganz gut.).

Das erste mal wieder Kontakt am Freitag:

Am Freitag, gestern, haben wir dann das erste Mal wieder telefoniert. Die ganzen Tage über habe ich schon geahnt: Das hat sie nicht nur getan, damit ich meine ganze Zeit in die Klausurvorbereitung investiere.
Die 5.0 in der Klausur ist viel mehr der Beweis, dass sich die Fernbeziehung negativ auf meine wichtigen Sachen im Leben auswirkt. Und ihr ist es vielleicht auch bewusst geworden, dass das für ihre Arbeit und ihre Uni ebenso gilt.

So war es auch am Telefon. Ich habe versucht ihr klar zu machen, dass die 5.0 nicht ihre Schuld ist. Es liegt in meiner Verantwortung, zu entscheiden, wie viel ich lernen muss und dass ich mal eine Woche nicht viel Aufmerksamkeit geben kann. Das alles könne sie nicht wissen, es wäre meine Verantwortung gewesen es ihr zu sagen.
Habe ich aber nicht - also trifft sie keine Schuld. Und am Montag habe ich nie eine Mitschuld ihrerseits geäußert.

Ich glaube, dass hat sie wenigstens halb geschluckt. Aber auch nur halb, weil die Mitschuld darin liegt, dass die Fernbeziehung mich abgelenkt habe und sie meine Freundin sei.
Sie war immer noch wütend, über sich, über uns über uns, über die Situation... - über was oder wen zu welchen Anteilen weiß ich aber nicht.

Leider war mir nicht bewusst, dass sie noch ziemlich wütend war. Im Bus auf dem Weg zu Uni habe ich sie dann kritisiert, dass sie diese Kontaktsperre so radikal umgesetzt habe, ohne mit mir auf Augenhöhe zu reden.
Ich sagte ihr, diese Kontaktsperre und jetzt ihre Art so trocken mit mir zu reden - da könne ich ja sonst was denken. "Werden wir uns denn überhaupt sehen im September?"
Keine kluge Frage, weiß ich. Mein Problem derzeit ist, dass ich auf jedes Wehweh ihrerseits viel zu übertrieben besorgt reagiere. So helfe ich uns nicht, sondern bringe Unruhe rein, was derzeit emotional bei ihr sonstwas auslösen kann.

Ihre Antwort ganz trocken war:
"Sehen wir uns? Weiß ich nicht. Keine Ahnung. Mehr kann ich nicht sagen."

Das Kernproblem:

Sie sagte weiter am Telefon:
"Ich habe gemerkt, diese 4 Tage nicht zu reden, haben mir echt gut getan. Ich habe echt viel geschafft für die Uni."

Weiterhin:
"Ich habe mich viel zu sehr ablenken lassen. Ich habe die Monate viel zu oft an dich gedacht... was du machst, wo du bist, usw. Aber das hilft mir alles nicht.....

Man muss Prioritäten setzen im Leben. Arbeit, Uni, usw."

Ich sagte, klar. Das ist sehr wichtig. Auf der einen Seite hat man seine Arbeit, die Uni - auf der anderen Seite sein Privatleben, seine Freunde, seine Beziehung, seinen Sport, usw. Man schaut, dass man das alles miteinander vereinbart kriegt.
Das ist kein >Uns kontra die Uni<.

Sie sagte: "Doch, das ist ein Uns kontra die Uni".

... und es sieht so aus, dass ich dabei am verlieren bin. Ich habe ihr dann gesagt, dass sie jetzt auf dem Weg zur Uni sei. Es ist mir wichtig, dass sie sich darauf konzentriert. Morgen (also heute Samstag) reden wir nochmal, wenn sie zu Hause ist nach der Uni.

Mein Problem: Was kommt jetzt?

Ich weiß, sie war sehr genervt, noch sehr wütend. Ihr Worte sind in einigen Tagen etwas weniger hart.
Ich weiß, dass sie megasüß sein kann. Nachdem ich ihren Abschiedsbrief, den sie mir in Kolumbien gab, beim Umstieg in den USA verloren habe (das habe ich ihr gebeichtet), hat sie mir ein paar Wochen später einen neuen Brief zugeschickt nach Deutschland.

Nun denn, im Grundsatz hat sie Recht. Die Fernbeziehung in der Art und Weise hat uns alles wirklich zu sehr abgelenkt - und ich verstehe, dass insbesondere sie derzeit in einer kritischen Phase ist, wo sie das nicht gebrauchen kann (ich hingegen schreibe einfach 4 statt 3 Klausuren nächstes Semester.)

Nur meine Lösung ist nicht, deswegen die Beziehung zu beenden, sondern sich gegenseitig mehr Freiraum zu geben. Ich hoffe, dass sie auch so denkt in Wahrheit oder ich sie dahingehend überzeugen kann.

Ich habe gerade eine SMS an sie fertiggestellt, die wichtigsten Punkte:
- Ich werde sie heute nicht anrufen, es ist das wichtigste, dass sie sich heute auf die Uni konzentriert
- ich bin 120% an ihrer Seite, auch wenn wir weniger reden
- die derzeitige Unterstützung, die ich ihr derzeit geben kann, ist, ihr mehr Freiraum zu geben
- es gibt keinen Grund, dass wir uns jetzt stressen mit der Beziehung. Ich bin ohnehin in 18 Tagen in Kolumbien
- Ich rufe sie morgen an, wenn sie einen ruhigen Moment hat zum plauden. "Pass auf dich auf, ich liebe dich."

Abgeschickt ist die SMS noch nicht.
Bis gestern war mein Prinzip immer: Mit reden löst man die Probleme.

Ich stelle mir vor, dass es möglich ist, die Fernbeziehung weiterzuführen, und geichzeitig schafft sie ihre Sachen auf Arbeit und Uni.

Nur in diesem Fall ist das Problem ja: Die Fernbezeihung lenkt sie ab. Am Telefon zu reden und Probleme anzusprechen, die man gemeinsam lösen kann, würde nichts gutes bewirken.
Genau DAS kann sie derzeit nicht gebrauchen.

Ich denke, wir hatten eine zu hohe Erwartungshaltung an unsere Beziehung während der Distanz. Nicht jeden Tag muss man eine mega erfüllende Kommunikation haben.

Leute, im Ernst. Wie gehe ich am besten damit um?

Ganz lieben Dank für eure Hilfestellungen :smile:
 
MarSara
Benutzer68742  (41) Meistens hier zu finden
  • #2
Hm..., ich würde dir gerne was hilfreiches sagen, habe mit Fernbeziehungen aber nur in soweit Erfahrung gesammelt, als dass ich weiß, so etwas nichts für mich ist (und da ging es nur um knapp 100 km Entfernung).

Generell finde ich ihre Reaktion auf die Klausurnote zwar etwas drastisch, aber auch nachvollziehbar. Und es ging ja nur um ein paar Tage. Insgesamt wird aber auch deutlich, dass bei ihr die Uni Priorität hat - sowohl ihre als auch deine Leistungen. Ich weiß jetzt nicht, wie genau es in Kolumbien ist, aber vermutlich ist sie auch gesellschaftlich/sozial mehr unter Druck als "wir im verwöhnten Deutschland", einen guten Abschluss zu machen um überhaupt später ausreichend Geld zu verdienen. Da war ihr die schlechte Note vielleicht sogar sehr viel wichtiger als dir. (Ich bin eine einziges mal durch ne Hausarbeit gefallen und musste die noch mal schreiben. Ich fands halt sehr ärgerlich, aber auch nicht dramatisch. Jeder geht eben anders damit um).

Vielleicht könnt ihr euch auf einen Mindestkontakt von zwei Mal telefonieren in der Woche (oder ähnliches) einigen. Sodass sie das Gefühl hat, die Uni kommt auf keiner Seite zu kurz. Oder halt nur abends, wenn das Lernen für den Tag erledigt ist, anstatt tagsüber immer mal wieder Zeit zu investieren, die einem gefühlt später vielleicht fehlt.

Die grundsätzliche Perspektive, bald (auch wenn es erst nächstes Jahr ist) näher zusammenzusein, ist ja super. Aber bis dahin solltet ihr eine Lösung finden, mit der ihr beide Leben könnt. Käme notfalls eine Beziehungspause bis dahin infrage für dich oder ist das ein No-Go? Pause im Sinne: ganz auf Uni/Arbeit konzentrieren, nicht im Sinne von, andere Leute treffen.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Danke dir, MarSara :smile:

Hm..., ich würde dir gerne was hilfreiches sagen, habe mit Fernbeziehungen aber nur in soweit Erfahrung gesammelt, als dass ich weiß, so etwas nichts für mich ist (und da ging es nur um knapp 100 km Entfernung).

Generell finde ich ihre Reaktion auf die Klausurnote zwar etwas drastisch, aber auch nachvollziehbar. Und es ging ja nur um ein paar Tage. Insgesamt wird aber auch deutlich, dass bei ihr die Uni Priorität hat - sowohl ihre als auch deine Leistungen. Ich weiß jetzt nicht, wie genau es in Kolumbien ist, aber vermutlich ist sie auch gesellschaftlich/sozial mehr unter Druck als "wir im verwöhnten Deutschland", einen guten Abschluss zu machen um überhaupt später ausreichend Geld zu verdienen. Da war ihr die schlechte Note vielleicht sogar sehr viel wichtiger als dir. (Ich bin eine einziges mal durch ne Hausarbeit gefallen und musste die noch mal schreiben. Ich fands halt sehr ärgerlich, aber auch nicht dramatisch. Jeder geht eben anders damit um).

Ja, das ist so. Sie ist sehr zielstrebig, zahlt für die Uni aus ihrem eigenen Geldbeutel. Ein sehr leistungsorientierter Mensch. Ist jedoch in der oberen Mittelschicht aufgewachsen (die ist größer als man denkt.)
Definitiv hat ihr meine gesamte Reaktion auf meine Note nicht gefallen - als wäre ich der Megachiller. Von ihrem Standpunkt aus war die Kontaktsperre nötig, auch weil die 5.0 ihre Augen geöffnet hat.

Vielleicht könnt ihr euch auf einen Mindestkontakt von zwei Mal telefonieren in der Woche (oder ähnliches) einigen. Sodass sie das Gefühl hat, die Uni kommt auf keiner Seite zu kurz. Oder halt nur abends, wenn das Lernen für den Tag erledigt ist, anstatt tagsüber immer mal wieder Zeit zu investieren, die einem gefühlt später vielleicht fehlt.

Sie sagte mir immer, ihr gefällt es nicht, dass sie einen Stundenplan braucht für die Erlaubnis mit ihrem Freund zu reden.
Ich denke, die grundsätzliche Idee ist einfach, weniger am Tag miteinander zu reden. Ein Mal auf dem Weg zu ihrer Arbeit bspw. - und gut ist.

Die grundsätzliche Perspektive, bald (auch wenn es erst nächstes Jahr ist) näher zusammenzusein, ist ja super. Aber bis dahin solltet ihr eine Lösung finden, mit der ihr beide Leben könnt. Käme notfalls eine Beziehungspause bis dahin infrage für dich oder ist das ein No-Go? Pause im Sinne: ganz auf Uni/Arbeit konzentrieren, nicht im Sinne von, andere Leute treffen.

Ja, die Perspektive besteht. Aber wenn das so weitergeht wird sie wohl keine Lust mehr darauf haben.
Dieses Thema ist in diesen Tagen jetzt aber nicht akut.

Beziehungspause - der derzeitige Gedanke gefällt mir gar nicht. Wirkt irgendwie künstlich.

Es sind nur noch 18 Tage. Wenns auf hart kommt, kann ich auch bei nem Freund dort nächtigen. Aber es wäre schon hart.

Ich frage mich insbesondere, was ich derzeit in der akuten Situation am besten mache.
Ich denke, ich schicke die SMS wie oben dargestellt, ab.
Es muss Ruhe rein in die Sache.... immer reden und diskutieren hilft nicht - sie will ja gerade keinen Kopf mehr dafür haben.

Wir haben schon einige Reisen zusammen gebucht, die wir in den 7 Wochen unternehmen wollen. Aber es steht wirklich alles auf wackeligen Beinen, habe ich das Gefühl.

Ihre Lösung scheint derzeit zu sein, keine Gefühle mehr zu investieren, einen auf kalt zu machen. Hilft ihr, sich auf die Uni und Arbeit zu konzentrieren.
Ich glaube, ich will auch nciht mehr diskutieren, sondern mich über die 18 tage retten, um dann in Angesicht zu Angesicht mit ihr zu reden. Das fühlt sich komplett anders an.

Vielleicht sehe ich auch alles negativ, und in 5 Tagen ist sie wieder ruhiger. Genau diese Ungewissheit macht mich unsicher, was ich jetzt am besten mache.
 
MarSara
Benutzer68742  (41) Meistens hier zu finden
  • #4
Ja, ich denke auch, mit der SMS kannst du nicht viel falsch machen bzw. die Alternative wäre ja, sich gegenseitig anzuschweigen, was euch auch nicht weiterbringt.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich hab die SMS abgeschickt. In der Tat hat sie mich sogar noch angerufen gestern Abend. Immer noch ein wenig sauer, aber nun gut.

Ich glaub ich muss den Thread hier erweitern.... bezüglich Fragen Fernbeziehungs-Management.

1. Die Neigung, zu viel zu reden. Ich habe manchmal das Gefühl, wir erzählen uns mehr Details aus unserem Arbeitsalltag als würden wir zusammen wohnen.
Manchmal bräuchte sie einfach, dass ich sie in den Arm nehme. Kann ich aber nicht. Also versuche ich ihr Aufmerksamtkeit zu geben, indem ich sie auf ihre Probleme anspreche.
Das hat schon mal zu Streit geführt, weil sie meinte, sie bräuchte mit mir nicht über all das reden, was sie eben schon ihrer Mutter erzählt habe. Sie bräuchte Ablenkung von all dem.
Gut, eigentlich logisch.
Aber generell ist vielleicht das Fazit: Man muss nicht immer wissen, wo der andere ist und was er tut.

2. Vertrauen in der Fernbeziehung. Ich dachte immer, dieses Wort bezieht sich darauf zu vertrauen, dass man nicht betrogen wird.
Ich muss diesen Begriff viel weiter fassen. Vertrauen heißt auch, darauf zu bauen, dass die Gefühle für den Partner da sind, auch wenn nicht jeden Tag das Gefühl einer Innigkeit und Zweisamkeit aufkommt.
Seitdem sie mir erzählte, dass sie etwas erkalten würde, brauchte ich jedes Telefonat als Liebesbeweis.
Wenn sie mal nicht gesprächig war, sehr trocken, habe ich das direkt auf mich bezogen und mich gefragt, ob sie noch Interesse an uns hat.
Ich bin auch einfach ein Mensch, der es andere nicht direkt merken lässt, wenn er schlecht gelaunt ist.
Ich kann das umgekehrt aber nicht von anderen automatisch erwarten, auch nicht von meiner Freundin.
Dieses Verlangen nach "Bestätigung" durch sie, indem sie mir in jedem Telefonat ihre süße Seite zeigt, ist eine ungesunde Angewohnheit von mir. Da spricht aus mir ne Portion Unsicherheit, gar Verlustangst, heraus.
Das muss ich in den Griff kriegen.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Dieses Verlangen nach "Bestätigung" durch sie, indem sie mir in jedem Telefonat ihre süße Seite zeigt, ist eine ungesunde Angewohnheit von mir. Da spricht aus mir ne Portion Unsicherheit, gar Verlustangst, heraus.
Das muss ich in den Griff kriegen.
Gut, dass du das selbst so für dich erkannt und analysiert hast, das spricht für dich.
Dieses Vertrauen kommt aber nicht von ungefähr, vielleicht helfen dir ja die Tage zusammen, das wieder aufzubauen.
Man muss nicht immer wissen, wo der andere ist und was er tut.
Muss man nicht, nein.
Manchmal ist es aber schön an den anderen zu denken und zu wissen was er grad macht. Genauso ist es aber schön, sich einfach auszudenken was der andere grade machen könnte, und hinterher vielleicht sogar festzustellen, dass man recht hatte.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Gut, dass du das selbst so für dich erkannt und analysiert hast, das spricht für dich.
Dieses Vertrauen kommt aber nicht von ungefähr, vielleicht helfen dir ja die Tage zusammen, das wieder aufzubauen.

Ja, das werde ich wieder aufbauen können. Ich muss auch einmal ernsthaft mit ihr reden, wie sie in der Lage sein kann, knallhart solche Dinge zu sagen wie "Weiß ich nicht, ob wir uns sehen" oder "Mir ist egal, ob du kommst oder nicht. Wenn du kommst, cool, wenn nicht, passiert auch nichts."

Heute kam dann eine SMS von ihr "Ich liebe dich auch und du weißt das auch. Aber es gibt einfach Dinge, die mir nicht gefallen und du machst eine riesen Show daraus" (hier bezog sie sich auf mein Infragstellen unserer Beziehung).

Die Sache ist: Wir sind in einigen Punkten sehr unterschiedlich (allein schon wegen des kulturellen Hintergrundes), andererseits ahben wir genug gemeinsame Interesse. Es exisitiert also eine gemeinsame Basis, um diese Unterschiede auszutauschen und davon zu lernen. Langweilig wird uns eigentlich nicht.

Wir haben aber ein großes Konfliktpotenzial, verankert in unseren Charakteren:
Meine Form des Streitens ist sehr diplomatisch und kooperativ hinsichtlich gemeinsamer Lösung finden. Ich schreie eigentlich nie, mir gefällt es alles auszudiskutieren. Manchmal falle ich den Leuten aber ins Wort und will jedes Detail auseinandernehmen. Das kann für andere anstrengend sein.

Insbesondere für meine Freundin. Sie ist emotional wesentlich schwingungsfähiger als ich, sowohl bei guter als auch bei schlechter Laune.
Wenn sie wütend ist, dann aber richtig- für mich quasi irrational stark wütend. In diesem Moment ist es gut, nicht mit ihr zu reden (deswegen will sie dann das Gespräch beenden, bevor sie Dinge sagt, die zu später bereut - sagte sie selber über sich), sondern später vielleicht (!) nochmal darüber zu reden.

Das Problem aber ist: Manchmal bemerke ich diesen Moment nicht, wann es besser wäre, nicht weiterzudiskutieren.
Und manchmal muss man auch einfach seine unterschiedlichen Meinungen austauschen können, ohne beleidigt zu sein.

Wo es mir im Zusammensein mit ihr gelungen ist, solche Diskussionen zu führen, krieg ich das übers Telefon nicht hin. Viele gesagte Dinge gelangen ganz ungewollt viel heftiger ins Ohr des anderen, wenn man nicht seine/ ihre Hände halten und ihm/ ihr ins Gesicht schauen kann.

Ich möchte aber nicht jedes diskussionswürdige Thema aufschieben müssen für die Wochen, in denen wir uns sehen.


Muss man nicht, nein.
Manchmal ist es aber schön an den anderen zu denken und zu wissen was er grad macht. Genauso ist es aber schön, sich einfach auszudenken was der andere grade machen könnte, und hinterher vielleicht sogar festzustellen, dass man recht hatte.

Jipp ist schön. Aber wir habens übertrieben. Ich war erst eine Woche im Urlaub mit meinen Eltern. Da war das kein Problem. Wenn ich aber arbeiten und studieren muss, und sie noch mehr, dann ist das ne andere Situation.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Wo es mir im Zusammensein mit ihr gelungen ist, solche Diskussionen zu führen, krieg ich das übers Telefon nicht hin. Viele gesagte Dinge gelangen ganz ungewollt viel heftiger ins Ohr des anderen, wenn man nicht seine/ ihre Hände halten und ihm/ ihr ins Gesicht schauen kann.
Skype?
Und ansonsten muss man eben gucken wie weit man damit klar kommt, dass der andere da einen so unterschiedlichen Charakter hat, und man muss lernen direkt nochmal nachzufragen wenn etwas sauer aufstößt oder zu erklären wenn man das Gefühl hat etwas kam falsch oder härter rüber als es gemeint war.
Off-Topic:
Meine Beziehung ist unter anderem auch daran kaputt gegangen, dass es uns nicht gelungen ist.
Ich will dir mit dieser Info keine Angst machen, ich will nur dass du weist dass dz darauf achten musst.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Skype?
Und ansonsten muss man eben gucken wie weit man damit klar kommt, dass der andere da einen so unterschiedlichen Charakter hat, und man muss lernen direkt nochmal nachzufragen wenn etwas sauer aufstößt oder zu erklären wenn man das Gefühl hat etwas kam falsch oder härter rüber als es gemeint war.
Off-Topic:
Meine Beziehung ist unter anderem auch daran kaputt gegangen, dass es uns nicht gelungen ist.
Ich will dir mit dieser Info keine Angst machen, ich will nur dass du weist dass dz darauf achten musst.

Danke für den Hinweis. Ja, darauf muss man definitiv achten, da bin ich nicht naiv.

Ich überlege mir auch gerade Strategien, wie man eleganter über die Distanz streitet:

1. Skype statt Tele (bedeutet auch, die Spontanität des Streites rauszunehmen, da ich nicht jedes mal spontan "Skypen wir" fragen werde, wenn irgendwo ein Konfliktpunkt aufkommt.

2. Ganz deutich sagen, dass es ein Thema gibt, das man diskutieren muss, anstatt es indirekt zu beginnen, indem man das Thema einleitet. Und dann fragen, ob sie sich dafür jetzt bereit fühlt.


Ein Klassiker zwischen uns:
Ich unterbreche sie mittendrin, weil ich etwas nicht verstanden habe. Ich spreche Spanisch zwar fließend, aber sicherlich nicht auf dem Niveau eines Muttersprachlers.

Gleichzeitig bin ich jemand, der gerne anderen ins Wort fällt am Telefon.

Das kann sie nicht auseinanderhalten und sie ist wütend auf mich, dass ich ihr schon wieder zum x-ten Mal ins Wort falle, obwohl sie mich doch gebeten hat, ausreden zu lassen.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
D Dickes P Also mit "zu viel Liebe", wie du es im Titel formuliert hast, hat das meiner Meinung nach gar nichts zu tun.

Ihr habt euch seit 2 Monaten nicht gesehen. Die überschäumenden Gefühle, das Knistern, sowas kann nachlassen, wenn man sich nicht mehr sieht. Der andere gerät in Vergessenheit. Mein Freund sagt immer, dass er nach 2 Wochen ohne visuellen Kontakt gar nicht mehr so richtig weiß, wie ich aussehe.

Du bist nicht da und rückst irgendwo immer mehr in den Hintergrund, fängst gleichzeitig aber an zu nerven, weil du das spürst. Jetzt seht ihr euch also nicht und könnt keine gute gemeinsame Zeit haben, und zusätzlich ist euer Kontakt für sie anstrengend, weil du dauernd Bestätigung willst und Verlustangst versprühst. Das ist eine bescheidene Kombination.

Dieses Uni-Ding ist da eher ein Symptom würde ich sagen. Was sie sagt ist doch eigentlich, dass sie den Kontakt mit dir eher als Belastung wahrnimmt denn als Bereicherung. Dass es ihr besser geht, wenn ihr weniger Kontakt habt.

Das hier
Ich muss auch einmal ernsthaft mit ihr reden, wie sie in der Lage sein kann, knallhart solche Dinge zu sagen wie "Weiß ich nicht, ob wir uns sehen" oder "Mir ist egal, ob du kommst oder nicht. Wenn du kommst, cool, wenn nicht, passiert auch nichts."
würde ich auf gar keinen Fall ansprechen. Was soll das bringen? Wie stellst du dir so ein Gespräch vor?
"Wieso bist du in der Lage, das so knallhart zu sagen?"
"Weil ich es kann."
Was soll sie denn darauf antworten? Du nervst sie. Ihre Gefühle beginnen abzuflauen. Das kann passieren, dafür wird sie auch keine bessere Erklärung haben.

An deiner Stelle würde ich sämtliche Diskussions-Telefonate erst einmal einstellen und überwiegend versuchen, WENN ihr Kontakt habt, einfach gute Stimmung zu erzeugen. Über schöne vergangene Erlebnisse reden, Dinge die ihr gemeinsam machen könnt. Keine Bestätigungs- und Problemtelefonate. Und den Kontakt deinerseits etwas reduzieren (aber sie jetzt auch nicht ignorieren). Und dann mal schauen, wie es ist wenn ihr euch seht.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Hi,

erst einmal zum allgemeinen Verständnis: Wie muss ich mir eure Kommunikation vorstellen? Ihr telefoniert und diskutiert dabei Probleme (zum Beispiel ihre, über die sie aber gar nicht reden möchte)? :hmm::ratlos:

Das liest sich für mich irgendwie krampfig und so gar nicht nach Liebe und tatsächlicher Beziehungsführung. Da kann ich auch verstehen, dass sie sich zurückzieht. Natürlich kann es ebenso eine Rolle spielen, dass sie sich wieder stärker auf die Uni konzentrieren möchte und sich dasselbe auch für dich wünscht, aber insgesamt wirkt das auf mich eher ein wenig wie ein Rückzug, weil sie genervt ist.

Wie ist das jetzt mit Skype bei euch? Nutzt ihr das? Also als mein Partner und ich noch getrennt in verschiedenen Ländern lebten, haben wir eher Videochats gestartet als telefoniert. Einfach, damit man sich sehen kann. Und damit man Gestik und Mimik dazugewinnt.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie deine Freundin tickt, aber ich würde ihr einfach ein bisschen Raum geben. Ohne große Erklärungen, ohne Diskussionen, und ganz sicher ohne negativen Beigeschmack.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
D Dickes P Also mit "zu viel Liebe", wie du es im Titel formuliert hast, hat das meiner Meinung nach gar nichts zu tun.

Ihr habt euch seit 2 Monaten nicht gesehen. Die überschäumenden Gefühle, das Knistern, sowas kann nachlassen, wenn man sich nicht mehr sieht. Der andere gerät in Vergessenheit. Mein Freund sagt immer, dass er nach 2 Wochen ohne visuellen Kontakt gar nicht mehr so richtig weiß, wie ich aussehe.

Verstehe ich. Am Anfang haben wir uns jeden Morgen ein "ich vermisse dich" hin und her gesendet. Ich denke, das ist ganz natürlich, dass es nach 2 Monaten nicht mehr so ist wie nach 2 Wochen.
In Vergessenheit gerate ich nicht und sie bei mir auch nicht. Aber es kühlt sich halt ein bisschen ab.

Du bist nicht da und rückst irgendwo immer mehr in den Hintergrund, fängst gleichzeitig aber an zu nerven, weil du das spürst. Jetzt seht ihr euch also nicht und könnt keine gute gemeinsame Zeit haben, und zusätzlich ist euer Kontakt für sie anstrengend, weil du dauernd Bestätigung willst und Verlustangst versprühst. Das ist eine bescheidene Kombination.

Dieses Uni-Ding ist da eher ein Symptom würde ich sagen. Was sie sagt ist doch eigentlich, dass sie den Kontakt mit dir eher als Belastung wahrnimmt denn als Bereicherung. Dass es ihr besser geht, wenn ihr weniger Kontakt habt.

Ja, ich verspüre Verlustangst. Sie hat am Anfang mehr Aufmerksamkeit eingefordert, als sie sagte sie würde ein bisschen erkalten emotional.
Es lief danach auch größtenteils wieder gut, bis zu dem benannten "Klausur-Moment".
Danach wurde die Kommunikation wieder krampfiger.

Das hier

würde ich auf gar keinen Fall ansprechen. Was soll das bringen? Wie stellst du dir so ein Gespräch vor?
"Wieso bist du in der Lage, das so knallhart zu sagen?"
"Weil ich es kann."
Was soll sie denn darauf antworten? Du nervst sie. Ihre Gefühle beginnen abzuflauen. Das kann passieren, dafür wird sie auch keine bessere Erklärung haben.

Sie hat es auch in ihrer Wut gesagt. Danach war sie schon wesentlich angenehmer ;-)
Stimmungsschwankungen hat sie definitiv, ist auch nix neues, nur über die Distanz wirkt es auf mich viel heftiger. Und mein Fehler war es, auf jede einzugehen. Das hilft nämlich nicht. Und es jedes Mal persönlich zu nehmen.... das muss ich mir abgewöhnen.


An deiner Stelle würde ich sämtliche Diskussions-Telefonate erst einmal einstellen und überwiegend versuchen, WENN ihr Kontakt habt, einfach gute Stimmung zu erzeugen. Über schöne vergangene Erlebnisse reden, Dinge die ihr gemeinsam machen könnt. Keine Bestätigungs- und Problemtelefonate. Und den Kontakt deinerseits etwas reduzieren (aber sie jetzt auch nicht ignorieren). Und dann mal schauen, wie es ist wenn ihr euch seht.

Das ist in der Tat eine Gradwanderung. Genug Kontakt halten, damit man nicht in Vergessenheit gerät, andererseits es auch nicht übertreiben, damits nicht als Belastung empfunden wird.
Sie hat derzeit einfach sehr viel um die Ohren, und bräuchte jemanden, an den sie sich lehnen kann (auch physisch.)

Insgesamt muss ich vielleicht akzeptieren, dass man nicht erwarten kann, dass die emotionale Basis 100%ig dieselbe ist nach diesen 2 Monaten so als wäre ich die ganze Zeit bei ihr gewesen.

Eine Beziehung besteht aus so viel mehr als reden und reden. Die ganze Spontanität, die ganzen gemeinsamen Unternehmenungen, die ganzen Umarmungen, Küsse, der Sex - das fehlt alles. Wie soll Fehlen von alledem keine Auswirkungen haben?

Wir haben jetzt 2 Monate des Nichtsehens überstanden. Mit tausenden km Entfernug und 7 Stunden Zeitunterschied.
Und gleichzeitig ist sie sehr beschäftigt, Arbeit, Uni, und seit ein paar Wochen Master-Arbeit.

Ich werde ihr ihren Freiraum geben.

Mein Problem ist gar nicht, dass wir mal 24 Stunden nicht telefoniert haben. Mein Problem sind meine Verlustängste. Da ich in jedem Anruf eine Bestätigung sehe. Aber bei jeder Äußerung von Unzufriedenheit direkt große Angst bekomme. Nicht dass ich diese direkt äußern würde, aber mein "Verlangen" nach Diskussionen ist ein Ergebniss davon.
[doublepost=1504522724,1504521963][/doublepost]
Hi,

erst einmal zum allgemeinen Verständnis: Wie muss ich mir eure Kommunikation vorstellen? Ihr telefoniert und diskutiert dabei Probleme (zum Beispiel ihre, über die sie aber gar nicht reden möchte)? :hmm::ratlos:
Nein, so krass ist es nicht.
Aber ie störte sich an vielen Kleinigkeiten:
- ich soll mehr von meinem Leben hier erzählen
- ich von meiner Seite aus würde nicht genug anrufen, immer rufe sie an (habe ich aber geändert - das bemerkt sie auch)
- ich spreche sie immer wieder auf ihre Probleme an "Und wie läuft es damit? Warum versucht es nicht mal so und so?" --> sie fühlte sich da zu sehr "bemuttert" von mir, weil es genau das war, was sie schon von ihrer Mutter gehört hat
- ich bin nicht aufmerksam genug, wenn sie mir ihre Details erzählt

Aber das ist jetzt zu schwarz. Natürlich haben wir unsere gewöhnlichen Plaudereien. Reden über Pläne für die Zukunft, haben Sex am Telefon... etc.

Das liest sich für mich irgendwie krampfig und so gar nicht nach Liebe und tatsächlicher Beziehungsführung. Da kann ich auch verstehen, dass sie sich zurückzieht. Natürlich kann es ebenso eine Rolle spielen, dass sie sich wieder stärker auf die Uni konzentrieren möchte und sich dasselbe auch für dich wünscht, aber insgesamt wirkt das auf mich eher ein wenig wie ein Rückzug, weil sie genervt ist.

Ja, es ist krampfig, wenn wir uns gestritten haben, und am nächsten Tag wollen wir wieder normal reden. Du hast nur das Medium "Worte", und keine Berührungen, keine Umarmungen.
Und natürlich braucht sie auch mehr Freiraum. Ich denke, das hat sie selbst jetzt erst für sich realisiert. Das muss auch nichts schlechtes Bedeuten, sondern nur, dass wir uns neu ausbalancieren.

Eine Zeitlang haben wir zu diesen Tageszeiten geredet:

- ich habe einen Weckanruf gemacht, wenn bei ihr 5:00 morgens war. Sie hat am Telefon weitergedöst, 20 min später habe ich ihr Bescheid gegeben, dass sie aus dem Bett muss

- auf dem Weg zur Arbeit, sie auf dem Motorroller oder im Auto, 30 min

- 15 min in ihrer Mittagspause, zwischen 12 und 14 Uhr ihre Zeit

- auf dem Rückweg von der Arbeit, bei ihr ca. 17:30
und / oder
- wenn ich am nächsten Tag nicht früh aufstehen musste von 18-19 Uhr ihre Zeit.

An den Wochenende weniger geregelt.

Für Menschen, die gestresst sind, bei dem Zeitunterschied, vielleicht manchal zu viel. Einfach zu viel für uns ;-)

Wie ist das jetzt mit Skype bei euch? Nutzt ihr das? Also als mein Partner und ich noch getrennt in verschiedenen Ländern lebten, haben wir eher Videochats gestartet als telefoniert. Einfach, damit man sich sehen kann. Und damit man Gestik und Mimik dazugewinnt.

Ja nutzen wir auch. Allerdings unregelmäßiger. Gerne auch für intime Sachen.
Vor 2 Wochen noch an 4 Tagen hintereinander.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie deine Freundin tickt, aber ich würde ihr einfach ein bisschen Raum geben. Ohne große Erklärungen, ohne Diskussionen, und ganz sicher ohne negativen Beigeschmack.

Das ist noch sone Sache. Nicht nur Diskussionen sein lassen, auch die Erklärungen.
Einfach mehr Entspanntheit rein bringen.

Wie gesagt. Ich bin mir verdammt sicher, schon allein wenn wir wieder händchenhalten durch die Gegend laufen, sind wir beide wesentlich entspannter.

Aber moment bin ich einfach voller Sorge und kann nicht aufhören zu grübeln. :-/
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #13
Puh, das klingt aber sehr durchgetaktet und nach "Pflichtterminen". Hat man sich so oft am Tag echt so viel Interessantes zu erzählen?
Als ich einen Typen nicht oft sehen konnte, haben wir immer abends kurz geskyped. Da hat man viel mehr vom Anderen als einfach am Telefon, man hat aber trotzdem den Tag für sich und hat auch Zeit, erzählrelevantes zu erzählen.
Ich würde da auch insgesamt ein bisschen den Druck rausnehmen, ich kann gut verstehen, dass sie das auf Dauer irgendwie stresst.
 
wild_rose
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  • #14
Also du nervst sie aber rufst zu wenig an, redest zu wenig über dein Leben aber ihres will sie nicht teilen, bemühst dich zu wenig und merkst dir keine Details aber wenn du nachfragst wie etwas läuft ist sie auch sauer?
Hast du sie mal auf diese Widersprüche angesprochen oder mal darauf geachtet, was wann der Fall ist?
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
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  • #15
Also du nervst sie aber rufst zu wenig an, redest zu wenig über dein Leben aber ihres will sie nicht teilen, bemühst dich zu wenig und merkst dir keine Details aber wenn du nachfragst wie etwas läuft ist sie auch sauer?
Hast du sie mal auf diese Widersprüche angesprochen oder mal darauf geachtet, was wann der Fall ist?

Sie hat nie gesagt, ich nerve. Und war auch froh dass ich mehr anrufe.
Sie sagte dann aber eben vor einer Woche, wir haben uns zu sehr von Uni und Arbeit abgelenkt, sodass sich das schon negativ ausgewirkt hat.

Sie teilt ihr Leben durchaus.
Noch vorgestern sendete sie viele Fotos von ihr von einem Ausflug.
Ich habe in der Vergangenheit da weniger drauf geachtet, aber mich verbessert.

Bei den Details geht es eher darum, dass ich mich nicht an Dinge erinnere die sie schon erzählte.

Ich hingegen habe sehr oft bei ihren Problemen nachefragt, quasi täglich. Und oft ungefragt Ratschläge gegeben.
Sie sagte mir, sie wolle Ablenkung, und nicht dasselbe wie von ihrer Mutter hören.

Sie ist bei Zeiten sehr sensible und schnell eingeschnappt.
Ich dagegen habe zu große Verlustängste und Neige zu Diskussionen.

Dass Ruhe rein muss ist klar.
Z.B. "Ich möchte mich morgens lieber alleine wecken" bedeutet wohl kein Beziehungsende.

Und ja, ich bin momentan jedoch sehr unentspannt.

Ich dachte bis jetzt halt immer, jedes Telefonat sei Beziehungspflege.
Und mit jedem unterlassenen Telefonat entfernt man sich mehr und mehr.
Ist wohl eine falsche Einstellung.

Ich will 100% Sicherheit. Aber die gibt es nicht ;-)
 
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Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Deshalb wäre eine Fernbeziehung nichts für mich ... wenn ich verliebt bin, will ich bei dem Kerl sein, mindestens mal täglich. Wenns nicht geht, werd ich sauer und ungerecht und vor allem zickig unberechenbar doof. Für mich ließe sich diese Situation nicht mit Vernunft lösen. Gibt ja auch keine Lösung, außer Verzicht. Und Verzicht geht auch nicht, wenn ich verliebt bin ... Kein hilfreicher Beitrag, ich weiß - aber vielleicht versteht man dann eher, warum sie nicht damit umgehen kann. Da hilft auch Reden nix - da hilft auch nicht, dass man sich in X Wochen wieder für eine Zeitlang sehen kann ... und dann wieder trennen muss. Und wieder Verzicht. Ich wäre ein so was von unattraktives nerviges Weib ....
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
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  • #17
So Leute. Jetzt hab ich hier wieder so ein Lehrstück.
Es geht soweit, dass mich das schon auf der Arbeit beeinträchtigt. Diese Grübelei und Rumsorgerei macht mich derbst unkonzentriert.

Ich bitte vorab darum: Bitte keine Kommentare à la "Warum tust du dir das an ?" oder "Deswegen sind Fernbeziehungen doof".

Ich finds auch doof, hat aber die ersten 2 Monate ganz gut funktioniert. Und es gibt die Perspektive des Zusammenlebens.
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Was ist passiert?

Gestern Abend vor meinem Besuch des Fitnessstudios habe ich mit meiner Freundin telefoniert (es war ihr zweiter Anruf des Tages), aber nur 5 min. Beide Telefonate waren schön :smile: Habe dann gesagt, ich rufe sie nach dem Fitnessstudio an.

Habe ich nicht direkt gemacht, sondern vielleicht ne Stunde später (wir hatten keine Uhrzeit vereinbart.... ich hab erst noch was gegessen auf dem Heimweg)
Jedenfalls hab ich sie dann versucht anzurufen, 2 mal in 5 min. Sie ist nicht rangegangen. Für mich war es schon spät - habe dann gesagt "Liebling habe versucht die anzurufen, aber vielleicht funktioniert WhatsApp mal wieder nicht. Ich leg mich schlafen, damit ich wenigstens 5 Std Schlaf hab. Gute Nacht. Ich liebe dich!"

Als Antwort kam "Ok. Habe nur den Hund abgeholt. Aber wie du willst. Ruf mich morgen früh bitte nicht an, ich wecke mich selber auf. Ciao, ruh dich aus."

Ich: "Okay, bis morgen :-*"

Heute dann habe ich sie nicht geweckt per Handy, kein Problem. Habe, bevor sie normalweise das Haus verlässt, eine SMS geschrieben: "Guten Morgen Liebling. Gefällt dir das? + [Bild von Ort, den wir zusammen in Europa besuchen wollen]."

Sie hat die Nachricht gelesen, aber nicht geantwortet. Aber ein Bild von sich im WhatsApp-Status hochgeladen. Angerufen auf ihrem Weg zur Arbeit hat sie mich auch nicht wie sie es meistens macht.

Stand jetzt:

Bis jetzt habe ich nicht weiter irgendwas geschrieben. Normalerweise rufe ich sie kurz in ihrer Mittagspause an, 13 Uhr ihre Zeit = 20 Uhr unsere Zeit.

Ich überlege es, sein zu lassen.
Mein Freund meinte: "Ach, sie ist eingeschnappt, wahrscheinlich wegen irgendwas von gestern Nacht. Du kannst sie ruhig anrufen, wenn du es sonst auch immer machst. Solltest sie halt nicht zu oft anrufen. Wichtig ist, dass du dich normal verhälst. Zeige dich gut gelaunt am Telefon, und geh auf ihr ignorierendes Verhalten gar nicht ein. Du machst sonst nur die Show mit und befeuerst es."

Ich verstehe seinen Ansatz. Ich hätte wahrscheinlich versucht, freundlich nachzufragen: "Hi guten Tag, wie gehts? Irgendwas von gestern Nacht hat dir nicht gefallen, das merke ich ja heute. Magst du mir erzählen, was gestern Abend passiert ist?"

Ich dachte, sie so zu fragen sei ein normales Verhalten ohne sie zu bedrängen. Sondern ihre die Chance zu geben, mir ihre Meinung zu sagen.

Ich gehe davon, dass sie entweder sehr eingeschnappt ist, weil ich nach 5 min Versuchen Kontakt aufzunehmen entschieden habe mich hinzulegen ohne ihr die Chance zu geben mit mir zu reden.
Oder b) sie hat wirklich grundlegend keinen Bock mehr, und will es mir nicht so sagen. Ist sich gerade am verabschieden innerlich.
------

Ich weiß echt nicht, was abgeht. 2 Wochen bevor ich hinfliege. Ich hab gedacht, da steigt langsam die Motivation und Vorfreude. Hmmmm....
 
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wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #18
Ich denke auch dass sie entweder eingeschnappt ist oder eben akzeptiert dass du deine Ruhe wolltest und jetzt darauf wartet dsss du sie anrufst wenn du Zeit hast.
Egal was ist, ruf sie einfach an, sei gut gelaunt. Wenn sie ein Problem hat soll sie selbst sagen was los ist.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
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  • #19
Ich denke auch dass sie entweder eingeschnappt ist oder eben akzeptiert dass du deine Ruhe wolltest und jetzt darauf wartet dsss du sie anrufst wenn du Zeit hast.
Egal was ist, ruf sie einfach an, sei gut gelaunt. Wenn sie ein Problem hat soll sie selbst sagen was los ist.

Ich werde es so machen. Und dann berichten, was es ergeben hat.

Ich verstehe dieses ganze Gedöns nicht. Kann auch sein, dass es ihr genauso geht. Und dass wir uns von Falschinterpretation zu Falschinterpretation hangeln.

Kann auch sein, dass ich mich gerade fürchterlich anstelle. Ich bin super angespannt.

Ich kann es einfach nicht einschätzen über die Distanz hinweg. Und habe null Erfahrung damit.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Ich glaube, das Problem ist eher, dass sie recht impulsiv zu sein scheint und schlechte Laune / Laus über die Leber gelaufen auch gerne mal an dir auslässt, während du sofort Verlustangst bekommst, ihr alles recht machen willst, ihr Verhalten überanalysierst und alles ausdiskutieren willst. Da spielt sicher auch der kulturelle Unterschied eine Rolle. Hast du ja selbst schon so reflektiert.

Die Distanz macht es sicher noch schwieriger, aber o. g. würde sich tendenziell ja auch nicht ändern, wenn ihr zusammen wohnen würdet.

Ich denke du musst lernen, ihre Stimmungsschwankungen gelassen auszuhalten. Sie zu trösten, wenn sie das braucht, der Fels in der Brandung sein, der nicht von ihr mitgerissen wird. Aber im besten Fall eben nicht nur gelassen tun, sondern auch sein. Selbst wenn die Beziehung jetzt Richtung Ende geht von ihrer Seite, kannst du dagegen ja ohnehin nicht viel unternehmen. Wenn du sie gleich anrufst, würde ich das von gestern nicht thematisieren. Du hast dir da nichts vorzuwerfen.
 
D
Benutzer80610  (34) Verbringt hier viel Zeit
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  • #21
Ich glaube, das Problem ist eher, dass sie recht impulsiv zu sein scheint und schlechte Laune / Laus über die Leber gelaufen auch gerne mal an dir auslässt, während du sofort Verlustangst bekommst, ihr alles recht machen willst, ihr Verhalten überanalysierst und alles ausdiskutieren willst. Da spielt sicher auch der kulturelle Unterschied eine Rolle. Hast du ja selbst schon so reflektiert.

Ja, genau so ist es!
Und meine Neigung zur Verlustangst bzw. verstärkte Sorge wurde halt provoziert durch ihre Aussage von vor einem Monat, dass sie ein bisschen erkalten würde wegen der Distanz.
Aber auch das war teilweise ihrer Laune in dem Moment geschuldet. Sie hatte einfach keine Lust gehabt zu reden in diesem Moment.
Und ja, ich bin generell ein Mensch, der sich schnell Sorgen macht (nicht nur in Beziehungsthemen). Nicht unbedingt, weil ich erwarte, dass das Schlimmste eintritt, sondern um "darauf vorbereitet" zu sein - quasi ein Kontrollverlangen. Nur damit stresse ich mich irgendwann echt zu krass.

Ich habe mit der Zeit kein Vertrauen mehr in die emotionale Stabilität unserer Beziehung gehabt, aber vieles dramatisiert. 2 Monate ohne physischen Kontakt mit 7 h Zeitdifferenz wirken sich numal aus.

Aber wir sind beide okay. Erst gestern noch hat sie mich nochmals auf ihre Pläne bzgl. Deutschland angesprochen.

Die Distanz macht es sicher noch schwieriger, aber o. g. würde sich tendenziell ja auch nicht ändern, wenn ihr zusammen wohnen würdet.

Richtig, sie bleibt der impulsive Mensch, dem man seine schlechte Laune anmerken kann.
Allerdings habe ich 1 Monat mit ihr zusammengewohnt (den letzten Monat in Kolumbien). Es war wesentlich, um einiges, angenehmer. Streits nehme ich wesentlich gelassener, ohne Sorge um die Substanz der Beziehung.
Schlechte Laune am Telefon wirkt für mich einfach viel krasser - so als wäre zu dem Menschen in diesem Moment wirklich gar keine Verbindung / kein Zugang mehr vorhanden. Quasi emotional unerreichbar.


Ich denke du musst lernen, ihre Stimmungsschwankungen gelassen auszuhalten. Sie zu trösten, wenn sie das braucht, der Fels in der Brandung sein, der nicht von ihr mitgerissen wird. Aber im besten Fall eben nicht nur gelassen tun, sondern auch sein. Selbst wenn die Beziehung jetzt Richtung Ende geht von ihrer Seite, kannst du dagegen ja ohnehin nicht viel unternehmen. Wenn du sie gleich anrufst, würde ich das von gestern nicht thematisieren. Du hast dir da nichts vorzuwerfen.

Ja, so ist es. Sie wird launisch, wenn sie viel Stress hat. So ist sie und so werde ich sie akzeptieren müssen, wenn ich eine Beziehung mit ihr möchte. Punkt.

Ich habe es entgegen deiner Empfehlung jedoch angesprochen am Telefon. Allerdings mehr im Stil von "Vielleicht kannst du mir helfen: Ich habe den Eindruck, dass dir gestern Abend etwas nicht gefallen hat. Habe ich Recht?"

Daraufhin kam es zu einem ruhigen Gespräch, über was uns in den letzten 1,5 Wochen gestört hat. Ein Gespräch in dem Stil wie ich es mir gewünscht habe.

Also es ist wieder besser. Ich bin froh, bald bei ihr zu sein. Distanz nervt, Distanz ist nicht immer romantisch, oftmals anstrengend. Es gehört Wille dazu.
 
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