Eltern "Beziehungskrise" - Kontaktabbruch?

Flöchen99
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  • #1
Hallo ihr Lieben,

wer das Geschehen hier im Forum aufmerksam verfolgt, dürfte in den letzten Wochen wohl mitbekommen haben, dass die Beziehung zwischen mir und meiner Familie in einer tiefen Krise steckt.
Genauer betrifft dies vor allem meinen Opa und meinen Vater. Kurz gesagt: Ich kann nicht mehr. Meine Familie raubt mir so viel Energie, und das seit Jahren, die ich einfach nicht mehr übrig habe. Ich brauche sie, um mein eigenes Leben zu führen, meine Zukunft zu planen und diese Pläne umzusetzen. Aber je mehr ich mich darauf besinne, je mehr ich für mich selbst einstehe, desto schwieriger wird das Verhältnis zu meiner Familie. Bzw. zu meinem Vater - auch wenn ich von meiner Familie spreche, ist damit meist mein Vater und/oder mein Opa gemeint.
Über die letzten Monate ist mir immer klarer geworden, dass das so nicht weiter gehen kann. Dass sich etwas ändern muss. Solange mein Vater sich nicht ändert, muss ich weiter Abstand nehmen. Das habe ich die letzten Monate schon getan, mich immer weiter zurückgezogen, um mich selbst zu schützen. Und jetzt stehe ich vor einer verdammt heftigen Entscheidung. Ich sage bewusst nicht schwer, denn das ist sie nicht - ich weiß, dass es nur diesen Weg für mich gibt. Aber es ist wohl das emotional heftigste, was ich je durchgemacht habe.
Ich werde nächste Woche, wenn sie aus dem Urlaub zurück sind, ein Gespräch mit meinen Eltern führen. Mit beiden, aber adressieren werde ich in erster Linie meinen Vater. Und ihm (hoffentlich) klar und deutlich sagen, was das Problem ist und dass das so nicht weiter gehen kann. Und sehen, wie er reagiert.
Ich rechne aber ehrlich gesagt nicht damit, dass er die Kritik verstehen und/oder akzeptieren wird. Vielleicht wird er wütend werden, vielleicht beleidigt, vielleicht ungläubig, ich weiß es nicht. Doch wenn er nicht deutlich einsichtiger und verständnisvoller ist als je zuvor, war's das für mich. Dann kann er sich wieder bei mir melden, falls er es irgendwann doch endlich mal verstanden haben sollte.

Vielleicht noch einige Worte zum Kern des Problems. Das lässt sich in wenigen Sätzen sagen: Ich fühle mich von meinem Vater weder akzeptiert, noch verstanden. Zudem zeigt er kaum echtes Interesse an mir, so wie ich bin, mit meinen Wünschen, Zielen, Vorstellungen und Interessen. Ich kann mich an keinen konkreten Moment erinnern, wo das mal anders gewesen wäre. Klar wird mal nachgefragt, was ich so plane - aber im gleichen Zug wird das schon wieder verdreht und seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen angepasst. Womit wir beim nächsten Punkt wären, dem Druck. Seit ich denken kann, setzt mich mein Vater ständig unter Druck, wenn nicht alles so läuft, wie er sich das vorstellt. Sei es im Haushalt, mit meiner Zukunftsplanung, ... Das geht von Ignoranz über Agression bis hin zu solchen Geschichten, wie mir plötzlich den Geldhahn zuzudrehen.

So, nun aber zu dem eigentlichen Anliegen dieses Themas. Mir gehen seit Tagen alle möglichen Dinge durch den kopf, was passieren könnte, wenn ich den Kontakt zu meinem Vater abbreche(n sollte). Vielleicht gibt es hier ja Menschen, die ähnliches erlebt haben - oder auch nicht - und mir auf die eine oder andere Frage eine Antwort geben können. Oder zumindest ein paar Ideen. Ich weiß auch, dass es zu manchen dieser Fragen und Sorgen einfach keine Antwort gibt, dennoch werde ich mal alles aufschreiben, was mir so einfällt.

Zunächst einmal betrifft das natürlich nicht nur meinen Vater und mich, sondern auch meine Familie. Bei vielen der Menschen, die ich kenne, die den Kontakt zu einem Elternteil abgebrochen haben, sind die Eltern geschieden, das macht das denke ich leichter. Ich mache mir Sorgen, wie sich das auf das Verhältnis meiner Eltern zueinander auswirkt. Das knirscht in den letzten Jahren eh schon etwas. Und natürlich auch organisatorisch, wie besuche ich nur meine Mutter, ohne meinen Vater zu treffen? Außerdem, wie wird sie das aufnehmen? Wird sie mich verstehen? Wird sie wütend sein? Traurig?
Und meine Schwester, wie wird es für sie sein? Sollte ich vorher mit ihr darüber sprechen? Oder lieber erst danach? Was ist mit meinem Halbbruder? Wie wird sich das auf unser Verhältnis auswirken?
Dann habe ich noch etwas Geld, das mein Vater verwaltet. Soll ich das alles herausfordern und selbst anlegen? Auch wenn ich dann weniger Zinsen bekomme? Oder es erstmal einfach lassen wo es ist - und wenn ich etwas davor brauche meiner Mutter Bescheid geben, dass sie es an meinen Vater weitergibt?
Und was wird aus meinen Sachen, die noch bei meinen Eltern sind? Ich bekomme die kaum alle in einer kleinen Studentenbude unter. Aber mein Vater ist sowieso schon bekannt dafür, einfach mal Sachen rauszuschmeißen, wenn sie ihm nicht passen. Hat er auch schon mit Sachen meiner Schwester getan, als die ihr Zimmer nicht aufräumte.
Und dann mein weiterer Werdegang. Ich will nicht mehr finanziell von meinen Eltern abhängig sein, da ich ihnen da einfach nicht mehr vertrauen kann. Solange ich von ihnen Geld bekomme, lebe ich in ständiger Angst, plötzlich abgesetzt zu werden. Falls sie mich dann überhaupt noch unterstützen wollten. Unterhaltspflichtig sind sie halt dann, denke ich, auch nicht mehr. Aber ich bekomme vmtl. auch kein BAföG. Das Thema ist für sich schon kompliziert genug. Ich falle halt irgendwie aus allen Mustern. Ich bin erst 20, habe aber eine abgeschlossene Berufsausbildung, zusammen mit dem Abitur gemacht, habe dann knapp 1 Jahr lang gearbeitet, habe angefangen in die Fachrichtung meiner Ausbildung zu studieren, will jetzt aber nach (offiziell) 4 Semestern völlig die Richtung wechseln. Meine Eltern verdienen genug, dass mir eigentlich kein BAföG zusteht, auf der andere Seite müssen sie wohl nach dem Studiengangswechsel auch keinen Unterhalt mehr zahlen (im Gegensatz dazu, wenn ich weiter Chemie studieren würde). Ich hab also irgendwie noch gar keinen Plan, wie ich das Studium ausreichend finanzieren soll. Meine beste Idee im Moment ist, mir eine Werkstudentenstelle zu suchen und auf ein Stipendium zu hoffen.

Das waren mal so die dringlichsten Dinge, die mich in den letzten Tagen und Wochen beschäftigt haben. Vielleicht fällt euch ja irgendwas dazu ein :smile:.
 
K
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  • #2
Die Fischköppe (für Dich, Flöchen99 Flöchen99 , also Leute, die nördlich von Heilbronn kommen... :teufel: ) sagen: Watt mutt, datt mutt.

Wenn es keinen anderen Weg als den Kontaktabbruch gibt, dann ist das so. Es kann nicht sein, daß Du wegen der Vorstellungen und der Ignoranz Deiner Sippe vor die Hunde gehst.

Wenn ich allerdings lese
Ich fühle mich von meinem Vater weder akzeptiert, noch verstanden. Zudem zeigt er kaum echtes Interesse an mir, so wie ich bin, mit meinen Wünschen, Zielen, Vorstellungen und Interessen. Ich kann mich an keinen konkreten Moment erinnern, wo das mal anders gewesen wäre. Klar wird mal nachgefragt, was ich so plane - aber im gleichen Zug wird das schon wieder verdreht und seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen angepasst.
frage ich mich, ob es keine Alternative zum Kontaktabbruch gibt, nämlich: sich wehren, Übergriffigkeiten kontern/ignorieren und Grenzen aufzeigen.

Wenn dann der Babba und der Obba ihrerseits stinkig oder gar aggressiv reagieren, könntest Du den Kontakt immer noch abbrechen.

Aber unsensible/desinteressierte/bevormundende Alte sind kein Einzelfall.
 
wild_rose
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  • #3
Dass das für dich harter Tobak ist verstehe ich, fühl dich erstmal gedrückt :knuddel:

Folgendermaßen würde ich an deiner Stelle vorgehen, vielleicht kannst du ja etwas davon übernehmen.

Wenn dein Vater deine Kritik nicht versteht würde ich den Kontakt abbrechen. Nicht auf "Ich rede gar nicht mehr mit dir" Niveau, sondern so, dass du noch Hallo und Tschüss sagen kannst, aber mehr halt nicht. Mit deiner Mutter kannst du dich dann im Café treffen oder zu Hause, du brauchst ja nur weil dein Vater auch anwesend ist nicht mit ihm reden, solange er das zulässt.
Mit deinen (Halb-) Gescvwistern würde ich danach reden. Ich weiß nicht, wie viel sie mitbekommen haben, aber ich würde ihnen den Grund für den Kontaktabbruch nennen, sie bitten sich nicht als Mittelsmann missbrauchen zu lassen und klarstellen, dass du sie trotzdem magst und dir weiterhin Kontakt zu ihnen wünschst.
Das Geld würde ich selbst verwalten, Zinsen sind erstmal völlig irrelevant wenn ich nicht darauf vertrauen kann, dass ich auch an mein Geld komme wenn ich es brauche.
Was deinen Kram angeht musst du wohl nach dem Gespräch sehen, wie er es auffasst. Ist es halbwegs in Ordnung kannst du ja zumindest unwichtige Dinge da lassen, ansonsten gibt es billige Lagerflächen. Was du absolut nicht entbehren kannst, würde ich vor dem Gespräch schon mal einsacken.

Hast du eine Aufstellung, wie viel Geld du zum Leben brauchst?
Eine Werksstudentenstelle wäre eine Möglichkeit, wahrscheinlich findest du mit der fertigen Ausbildung sogar etwas in die Richtung, die du einschlagen möchtest? Bzw. zumindest etwas halbwegs gut bezahltes, ich sehe dich da auf einem guten Weg.
Je nachdem wie gut deine Verbindungen sind könntest du auch Tutorenjobs annehmen, zumindest in meinem Fachbereich funktioniert das gut.
Achtung, du wirst nicht mehr als 80 Stunden im Monat arbeiten können wenn du vollzeit studieren willst, es gibt eine Ausnahmeregelung für die Semesterferien. Wie viel es da ist kann ich dir nicht aus dem Kopf sagen, mehr auf jeden Fall.

Zu Bafög und Unterhaltspflicht kann ich dir nichts erzählen, ich habe mich weder mit dem einen noch mit dem anderen genug beschäftigt, um da was sinnvolles rauszuhauen. Könnte auch sehr in Richtung Rechtsberatung gehen...
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #4
frage ich mich, ob es keine Alternative zum Kontaktabbruch gibt, nämlich: sich wehren, Übergriffigkeiten kontern/ignorieren und Grenzen aufzeigen.

Wenn dann der Babba und der Obba ihrerseits stinkig oder gar aggressiv reagieren, könntest Du den Kontakt immer noch abbrechen.
So läuft es halt schon.
Kleines Beispiel: Ich war bei meinen Eltern zu Besuch, mein Vater kam abends nach Hause und regte sich darüber auf, dass niemand die Spülmaschine ausgeräumt hatte. Meine Schwester und ich boten an, es direkt zu machen, aber er hat es lieber selbst gemacht und dafür dann die ganze Zeit rumgemeckert. Als er irgendwann mal zu einem Punkt kam, wollte ich etwas dazu sagen - und er fiel mir ins Wort, er sei noch nicht fertig. Als ich ihn freundlich darauf hinwies, dass er das auch freundlicher hätte sagen können - es war ja nicht meine Absicht, ihn zu unterbrechen - meinte er nur "wenn ich sauer bin rede ich, wie ich will". Auf meinen Kommentar hin, dann müsse ich ihm aber auch nicht zuhören, war er erstmal ein paar Stunden beleidigt und anschließend wurde das Thema totgeschwiegen.
Solche Situationen im Alltag habe ich fast 20 Jahre lang regelmäßig ertragen. Dazu dann noch alles mögliche größere, z.B. hat er mir als Kind immer meine Spielsachen weggenommen, wenn ich nicht so funktioniert habe, wie er sich das vorgestellt hat. Oder die jüngsten Ereignisse.
Für mich ist jetzt einfach das Fass voll, ich kann das nicht länger ertragen. Und ich habe auch nicht die Energie, da jetzt radikal dagegen zu halten. Zumal das auch kaum etwas ändern wird. Wie gesagt, ich brauche meine Kraft gerade für wichtigere Dinge. Ich spüre, wenn das so weiter geht wie jetzt, werde ich auch das nächste Studium nicht packen - weil mir dann die Energie und der Fokus dazu fehlen. Und das ist keine Option für mich.

Was Opa angeht, hängt das sehr von meinem Vater ab. Wenn ich zu ihm den Kontakt abbreche, werde ich wohl auch zu Opa und teilen der Verwandtschaft (mehr oder weniger) den Kontakt abbrechen.
Wenn nicht, wird es mit Opa schon gehen, wenn ich nicht mehr bei ihm wohne.

Dass das für dich harter Tobak ist verstehe ich, fühl dich erstmal gedrückt :knuddel:
Danke :knuddel:.

Nicht auf "Ich rede gar nicht mehr mit dir" Niveau, sondern so, dass du noch Hallo und Tschüss sagen kannst, aber mehr halt nicht. Mit deiner Mutter kannst du dich dann im Café treffen oder zu Hause, du brauchst ja nur weil dein Vater auch anwesend ist nicht mit ihm reden, solange er das zulässt.
So läuft es eh schon fast. Ich rede kaum noch mit meinem Vater, wenn ich bei meinen Eltern bin und es nicht unbedingt sein muss.
Dennoch halte ich Treffen anderswo für den besseren Ansatz. Ich halte es jetzt schon kaum aus bei meinen Eltern. Gestern hätte ich wegen der Meerschweinchen hinfahren sollen (meine Eltern sind ja noch im Urlaub), aber ich konnte es nicht. Und übernachtet habe ich zuletzt an Weihnachten einmal dort (dieses Jahr werde ich wohl Weihnachten in anderem Kreise feiern). Ansonsten bleibe ich immer höchstens ein paar Stunden, bis ich wieder verschwinde. Und das so im Schnitt ein- bis zweimal pro Monat, Tendenz sinkend und auch jetzt schon oft nur, weil ich etwas von mir, was noch dort ist, brauche. Und natürlich weil ich mich schon freue, meine Mutter und Schwester zu sehen.

Mit deinen (Halb-) Geschwistern würde ich danach reden. Ich weiß nicht, wie viel sie mitbekommen haben, aber ich würde ihnen den Grund für den Kontaktabbruch nennen, sie bitten sich nicht als Mittelsmann missbrauchen zu lassen und klarstellen, dass du sie trotzdem magst und dir weiterhin Kontakt zu ihnen wünschst.
Das klingt gut, danke :smile:.
Meine Schwester ist zumindes gut im Bilde, was so alles passiert ist zuletzt. Zwischen ihr und meinem Vater knirscht es auch immer wieder. Mein Bruder weiß wohl nichts davon, zumindest nicht von den jüngsten Ereignissen.

Was deinen Kram angeht musst du wohl nach dem Gespräch sehen, wie er es auffasst. Ist es halbwegs in Ordnung kannst du ja zumindest unwichtige Dinge da lassen, ansonsten gibt es billige Lagerflächen. Was du absolut nicht entbehren kannst, würde ich vor dem Gespräch schon mal einsacken.
Im Prinzip sind es halt meine Bücher und vor allem mein Labor. Um die Bücher mache ich mir weniger Sorgen als um letzteres. Da hatte meine Schwester nun schon mehrfach angedeutet, dass mein Vater das in absehbarer Zeit loswerden will. Aber das ist halt enorm viel Zeug, wenn ich das in Kisten packe, könnte ich damit wohl mein halbes Wohnzimmer zustapeln ... mal abgesehen davon, dass es gerade bei Gefahrstoffen auch nicht gerade ideal ist, die auf längere Zeit in Kisten zu packen. Und ich brauche ja auch immer wieder Teile davon. Da bin ich echt noch ziemlich ratlos.

Hast du eine Aufstellung, wie viel Geld du zum Leben brauchst?
Eine Werksstudentenstelle wäre eine Möglichkeit, wahrscheinlich findest du mit der fertigen Ausbildung sogar etwas in die Richtung, die du einschlagen möchtest? Bzw. zumindest etwas halbwegs gut bezahltes, ich sehe dich da auf einem guten Weg.
Die Ausbildung ist halt gerade die Richtung, die ich nicht einschlagen möchte, sondern von der ich weg will. Aber es ist zumindest ein Backup. Lieber wäre mir eine Stelle in die neue Richtung.
Eine grobe Aufstellung habe ich, die ließe sich aber auch sicher noch verfeinern. Und wenn es sein muss, komme ich auch mit weniger aus als ich bisher zur Verfügung hatte.

Achtung, du wirst nicht mehr als 80 Stunden im Monat arbeiten können wenn du vollzeit studieren willst, es gibt eine Ausnahmeregelung für die Semesterferien. Wie viel es da ist kann ich dir nicht aus dem Kopf sagen, mehr auf jeden Fall.
Ja, das hab ich schon im Kopf. Und ich möchte ja auch sowieso den Großteil meiner Energie ins Studium stecken und nicht in die Arbeit. Daher suche ich nach Möglichkeit dann auch einen Job, der fachlich als Ergänzung/Erweiterung zum Studium passt.
 
rock25
Benutzer124094  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Über die letzten Monate ist mir immer klarer geworden, dass das so nicht weiter gehen kann. Dass sich etwas ändern muss. Solange mein Vater sich nicht ändert, muss ich weiter Abstand nehmen. Das habe ich die letzten Monate schon getan, mich immer weiter zurückgezogen, um mich selbst zu schützen. Und jetzt stehe ich vor einer verdammt heftigen Entscheidung. Ich sage bewusst nicht schwer, denn das ist sie nicht - ich weiß, dass es nur diesen Weg für mich gibt. Aber es ist wohl das emotional heftigste, was ich je durchgemacht habe..

Zuerst einmal gut, dass du dir das so eingestehen kannst und du dir bewusst bist, wo für dich das Problem liegt. Ich war in der fast gleichen Situation und ich weiß deshalb auch, wie schwierig es als junger Mensch ist, sich von seiner Familie zu distanzieren, die die letzten zwanzig Jahre "Heimat" für einen waren..

Ich finde es sehr gut, dass du das Gespräch suchst. Bei mir war es ähnlich, auch bei mir drehte es sich um nicht übereinstimmende Zukunftsplanungen für mich, Finanzierung Lebensunterhalt (auch Geldstopp war an der Tagesordnung) und so weiter. Auch hatten meine ELtern sehr genaue Vorstellungen, was denn ihr ältester Sohn beruflich und privat so machen sollte. Meine Vorschläge passten ihnen nicht, wir haben uns sehr oft in dieser Zeit gestritten. Viele böse Worte sind gefallen, zeitweise haben wir tagelang nicht mehr miteinander gesprochen. Kurz: es war Hölle :ups:

Rückblickend kann ich sagen, dass meine Eltern nur das Beste für mich wollten. Klingt abgedroschen, war aber wirklich so: hinter zahlreichen Stunden Streit, unfairen Aktionen oder Schmollen steckte gefühlte Machtlosigkeit, Angst vor Kontrollverlust und Angst vor Veränderung. Das kann ich heute sagen, damals habe ich das anders empfunden.

Mein Vater sagte vor einiger Zeit mal unter Tränen (er weint sehr selten) sehr passend "ich weiß noch, wie ich dich als Kleinkind gebadet habe, und jetzt wohnst du in deiner eigenen Wohnung". Es ist so, viele Eltern können sich nicht eingestehen, dass sie Angst vor der Veränderung und der Abkapselung ihrer Kinder haben. Sie versuchen den Zustand, dass sie für ihr Kind da sind, das Pausenbrot schmieren, Entscheidungen mittreffen, zu halten. Das ist menschlich, denn wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere. Viele Eltern (nicht nur deine oder meine) haben das Problem, wie ich inzwischen weiß.

Es hat lange gedauert, bis meine Eltern verstanden haben, dass es nichts bringt, mich in eine Richtung zu drängen. Dass es nichts brachte, meine damalige Freundin immer wieder zu kritisieren, mich mit Sätzen wie "wenn du nicht schnell nach Hause kommst, schmeißen wir deine Sachen raus" o.Ä. zu erpressen. Du musst aber zu deinen Werten und Zielen, die du für dich siehst, stehen. Das heißt nicht, dass Kompromisse nicht erlaubt sind - aber du musst für dich einen Plan haben, wissen, wo du mit deinem Leben hinwillst und wie du das erreichen willst. Wenn du das gegenüber deiner Familie kundtust, wirst du damit auf wenig Gegenliebe stoßen. Du musst trotzdem standhaft bleiben und im Gespräch immer wieder versuchen, zu überzeugen, dass du dir dies gut überlegt hast und dass es dein Wunsch ist, DEIN Leben so zu leben.

Zu deinen konkreten Fragen:
Zunächst einmal betrifft das natürlich nicht nur meinen Vater und mich, sondern auch meine Familie. Bei vielen der Menschen, die ich kenne, die den Kontakt zu einem Elternteil abgebrochen haben, sind die Eltern geschieden, das macht das denke ich leichter. Ich mache mir Sorgen, wie sich das auf das Verhältnis meiner Eltern zueinander auswirkt. Das knirscht in den letzten Jahren eh schon etwas. Und natürlich auch organisatorisch, wie besuche ich nur meine Mutter, ohne meinen Vater zu treffen? Außerdem, wie wird sie das aufnehmen? Wird sie mich verstehen? Wird sie wütend sein? Traurig?
Und meine Schwester, wie wird es für sie sein? Sollte ich vorher mit ihr darüber sprechen? Oder lieber erst danach? Was ist mit meinem Halbbruder? Wie wird sich das auf unser Verhältnis auswirken?
Dann habe ich noch etwas Geld, das mein Vater verwaltet. Soll ich das alles herausfordern und selbst anlegen? Auch wenn ich dann weniger Zinsen bekomme? Oder es erstmal einfach lassen wo es ist - und wenn ich etwas davor brauche meiner Mutter Bescheid geben, dass sie es an meinen Vater weitergibt?
Und was wird aus meinen Sachen, die noch bei meinen Eltern sind? Ich bekomme die kaum alle in einer kleinen Studentenbude unter. Aber mein Vater ist sowieso schon bekannt dafür, einfach mal Sachen rauszuschmeißen, wenn sie ihm nicht passen. Hat er auch schon mit Sachen meiner Schwester getan, als die ihr Zimmer nicht aufräumte.
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Das Verhältnis deiner Eltern zueinander ist, wie es schon da steht, eben das Verhältnis deiner Eltern. Nicht deins. Du bist nicht verantwortlich für das Leben deiner Eltern und auch nicht ihr Therapeut. Deine ELtern sind eine Beziehung eingegangen und du bist unter anderem ein "Produkt" dieser Beziehung. Es ist ihr Leben und du gehörst dazu, aber eben als Kind und nicht als Berater. :smile:

Sofern es dazu kommt, dass du komplett ausziehst und den Kontakt mit deinem Vater abbrichst, weil ihr derzeit auf keinen grünen Zweig zusammen kommt, kann, muss es aber nicht deine Beziehung zu deiner Mutter beeinträchtigen. Man kann sich auch außerhalb der eigenen vier Wände treffen, wenn du deine Mutter, aber nicht deinen Vater sehen willst.
Sowohl Mutter als auch Schwester würde ich im Falle eines Kontaktabbruchs informieren, dass es nichts mit ihnen zu tun hat und dass du weiterhin auch für sie da bist. Meine Schwester machte sich tatsächlich in meinem Fall Vorwürfe, dass sie Mitschuld an der Situation hätte, was de facto nicht der Fall ist und war.
Wenn es dein Geld ist und es nicht an Bedingungen geknüpft ist, hast du Anspruch darauf, es zu bekommen. Ob das "politisch" schlau ist, sprich ob es in der derzeitigen Situation klug ist, das Geld abzurufen oder ob das nicht zu8 noch mehr Eskalation innerhalb der Familie führt, musst du entscheiden. Wenn du nicht darauf angewiesen bist und Zinsen dafür bekommst, würde ich es jetzt erstmal dort lassen, wo es ist. Gleiches gilt für deine Sachen.

Und dann mein weiterer Werdegang. Ich will nicht mehr finanziell von meinen Eltern abhängig sein, da ich ihnen da einfach nicht mehr vertrauen kann. Solange ich von ihnen Geld bekomme, lebe ich in ständiger Angst, plötzlich abgesetzt zu werden. Falls sie mich dann überhaupt noch unterstützen wollten. Unterhaltspflichtig sind sie halt dann, denke ich, auch nicht mehr. Aber ich bekomme vmtl. auch kein BAföG. Das Thema ist für sich schon kompliziert genug. Ich falle halt irgendwie aus allen Mustern. Ich bin erst 20, habe aber eine abgeschlossene Berufsausbildung, zusammen mit dem Abitur gemacht, habe dann knapp 1 Jahr lang gearbeitet, habe angefangen in die Fachrichtung meiner Ausbildung zu studieren, will jetzt aber nach (offiziell) 4 Semestern völlig die Richtung wechseln. Meine Eltern verdienen genug, dass mir eigentlich kein BAföG zusteht, auf der andere Seite müssen sie wohl nach dem Studiengangswechsel auch keinen Unterhalt mehr zahlen (im Gegensatz dazu, wenn ich weiter Chemie studieren würde). Ich hab also irgendwie noch gar keinen Plan, wie ich das Studium ausreichend finanzieren soll. Meine beste Idee im Moment ist, mir eine Werkstudentenstelle zu suchen und auf ein Stipendium zu hoffen.
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Es ist sicherlich ein guter Schritt, wenn du dich finanziell auf eigene Beine stellst, sofern das möglich ist. Lass dich doch vom Studierendenwerk in deienr Stadt beraten, welche Möglichkeiten es gibt. Soweit ich weiß, sind deine Eltern nach der ersten abgeschlossenen Berufsausbildung und einem Studiengangswechsel tatsächlich nicht mehr unterhaltspflichtig, aber das kann man dir in einer Beratung besser sagen. Auch über Alternativen wie einen Studienkredit, Stipendien und andere Dinge wie Wohngeld weiß man dort sehr gut Bescheid und kann dich passend beraten. In der Regel sogar kostenfrei :smile:

Ich drück dir die Daumen! :thumbsup:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Ich würde mich da erst mal sortieren, du hast ja viele Themen, die Stress verursachen und auf unterschiedlichen Ebenen drücken. (Emotional/Finanziell)

Als erstes würde ich mich um die eigene finanzielle Unabhängigkeit kümmern, ungeachtet dessen, was mit deinem Vater ist. Das würde ich dann bearbeiten, wenn du schon einen Überblick hast, was du finanziell bekommst und neben dem Studium stemmen kannst.

Dafür würde ich mich beraten lassen, da gibt's doch sicherlich eine Studienberatung bei euch, oder?
BAföG unterliegt bestimmten Richtlinien, aber es gibt auch Härtefälle innerhalb der Familie, wo man Ausnahmen machen könnte. Gerade in solchen Fällen, in denen man sich nicht mehr mit den Eltern versteht, aber es schwer ist, alleine um die Runden zu kommen. Aber das müsste man bei so einer Beratung einfach ansprechen.

Das Finanzielle bzw. Deine Unabhängigkeit ist jetzt erst mal das Wichtigste, hast du das geregelt, kannst du das Familiäre angehen.

Du wohnst noch bei deinem Opa? Gibt es einen Mietvertrag?
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Für mich ist jetzt einfach das Fass voll, ich kann das nicht länger ertragen. Und ich habe auch nicht die Energie, da jetzt radikal dagegen zu halten.
OK - das klingt nach 'nem veritablen A***hloch und Beziehungslegatheniker.

Da würde ich mir dann aber tatsächlich überlegen, ob großartige Erklärungen noch sinnvoll sind. Sieh zum daß Du Land gewinnst, Dein Geld an Land ziehst und möglichst schnell irgendwo in 'ner WG o.ä. unterkommst. Ohne hierzu sehr in Rechtsberatung abdriften zu wollen: Erkundige Dich halt, ob Du Bafög-Anspruch hättest oder Dein netter Papa Dir das Studium bezahlen müßte. Falls ja, hätte ich in der Konstellation auch keine Hemmungen, ihn zu verklagen.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Rückblickend kann ich sagen, dass meine Eltern nur das Beste für mich wollten. Klingt abgedroschen, war aber wirklich so: hinter zahlreichen Stunden Streit, unfairen Aktionen oder Schmollen steckte gefühlte Machtlosigkeit, Angst vor Kontrollverlust und Angst vor Veränderung. Das kann ich heute sagen, damals habe ich das anders empfunden.
Ich denke, das wird in meinem Fall nicht anders sein. Ein Kontaktabbruch muss ja auch nicht für immer sein, das hoffe ich sogar. Nichts desto trotz scheint es mir im Moment der beste Weg, mein eigenes Leben aufzubauen, ohne dass ich mich ständig mit meiner Familie rumschlagen muss, was mich total stresst und mir die Kraft für alles andere raubt.

Das Verhältnis deiner Eltern zueinander ist, wie es schon da steht, eben das Verhältnis deiner Eltern. Nicht deins.
I know ... Gedanken dazu mache ich mir halt trotzdem :seenoevil:.

. Lass dich doch vom Studierendenwerk in deienr Stadt beraten, welche Möglichkeiten es gibt.
Danke für den Tipp! :smile:

Als erstes würde ich mich um die eigene finanzielle Unabhängigkeit kümmern, ungeachtet dessen, was mit deinem Vater ist. Das würde ich dann bearbeiten, wenn du schon einen Überblick hast, was du finanziell bekommst und neben dem Studium stemmen kannst.
Ich stehe da halt ziemlich unter Druck im Moment. Zum Einen hatte ich meinem Vater gegenüber schon geäußert, dass ich ein Gespräch mit ihnen führen werde, wenn sie wieder von ihrer Reise zurück sind. Sie kommen nächsten Dienstag zurück.
Und ich möchte das Verhältnis zu meinem Vater definitiv geklärt haben, bevor ich umziehe und ein neues Studium beginne. Das raubt mir jetzt ja schon völlig den Verstand. Für den Neuanfang brauche ich die Energie.
Ansonsten macht es aber definitiv Sinn, sich erstmal über die finanzielle Situation zu erkundigen, dass zumindest alle Optionen auf dem Tisch liegen. Ich habe da ja schon einiges recherchiert, im Prinzip steht mir vmtl. noch Kindergeld zu und Wohngeld, sofern ich kein BAföG bekomme. Das sollte mit einem Werkstudentenjob hoffentlich reichen, um über die Runden zu kommen. Aber es wäre wohl an der Zeit, mich da noch explizit beraten zu lassen.

Du wohnst noch bei deinem Opa? Gibt es einen Mietvertrag?
Ja, im Moment wohne ich noch bei meinem Opa. Einen schriftlichen Mietvertrag gibt es nicht, aber eine Absprache, die wohl faktisch als mündlicher Mietvertrag zählt. Womit er mich zumindest nicht einfach auf die Straße setzen kann, da 3 Monate gesetzliche Kündigungsfrist gelten.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #9
Du bist noch jung. Vlt wäre eine ganz andere Möglichkeit gegeben:
Du ziehst aus, gehst erstmal ein Jahr arbeiten, sparst noch zusätzliches Geld. Dann kannst du im Jahr drauf anfangen zu studieren und mit einem 450€-Job + Kindergeld und ggfs Nachhilfeschüler über die Runden. Von deinem gesparten zahlst du dir selbst eine “Rente“.
Das Jahr kannst du nutzen, um zureifen, zu heilen, evtl eine Therapie machen, Abstand und Selbstständigkeit lernen.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Sieh zum daß Du Land gewinnst, Dein Geld an Land ziehst und möglichst schnell irgendwo in 'ner WG o.ä. unterkommst.
Hier in Stuttgart nochmal umzuziehen macht halt echt keinen Sinn, für 3-4 Monate. Wenn, dann direkt nach Darmstadt (wo ich ab Herbst studieren möchte).
Aber ich hab mich auch schon gefragt, wie lange ich es hier in der Wohnung noch aushalte, ich schleiche schon auf Zehenspitzen durch die Gegend und lasse im Zweifelsfall das Geschirr tagelang ungespült rumstehen, um ja meinem Opa nicht über den Weg laufen zu müssen :kopfwand:.
Ich hab halt im Moment überhaupt keinen Plan, wie ich das auch noch finanzieren sollte, nachdem meine Eltern mir ja so spontan den Geldhahn abgedreht haben. Ich weiß ja noch nicht mal, wie ich den Monat über die Runden kommen soll. Ich hab aktuell ca. 40 € auf meinem Konto, bis -100 € kann ich es zinsfrei überziehen. Ca. 90 € sollte ich noch für die Nachhilfe letzten Monat bekommen. Und ich dürfte noch knapp 1000 € an Rücklagen haben, die ich aber nach Möglichkeit nicht antasten will. Außerdem versuche ich gerade, meine Bass Drum zu verkaufen, vielleicht bekomme ich da nochmal 30 € für oder so.

Falls ja, hätte ich in der Konstellation auch keine Hemmungen, ihn zu verklagen.
Das würde ich mittlerweile auch nicht mehr ausschließen, wenn es sein muss. Ich hab die Tage schonmal gedacht, sollte er tatsächlich was von meinen Laborsachen wegwerfen, würde ich ihn vmtl. auf Schadensersatz verklagen, eine ziemlich vollständige Aufzählung der ganzen Sachen habe ich.
[doublepost=1559644728,1559644240][/doublepost]
Du bist noch jung. Vlt wäre eine ganz andere Möglichkeit gegeben: [...]
Das möchte ich aus zwei Gründen eigentlich nicht.
Der erste ist, dass ich jetzt weiß, wo ich hin will, was mein Ziel ist und einen passenden Weg dazu gefunden habe. Das möchte ich jetzt angehen, nicht noch ein Jahr vorher "verschwenden".
Der zweite ist, dass ich nicht noch einmal für längere Zeit in Vollzeit in meinem Ausbildungsberuf arbeiten möchte. Ich hab das schon mal 8 Monate lang gemacht und obwohl das eine verhältnismäßig sehr abwechslungsreiche Stelle war, war ich einfach unterfordert und das hat mich immer mehr gestresst, wodurch es mir immer schlechter ging. Ich halte das daher überhaupt nicht für eine gute Idee, um anderen Problemen aus dem Weg zu gehen - es beschwört nur neue herauf und am Ende bringt es mir vmtl. nicht viel.
Das wäre für mich also nur als absolute Notlösung zu betrachten, wenn sonst überhaupt nichts funktioniert.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Ich stehe da halt ziemlich unter Druck im Moment.
Aber wieso? Woher kommt der denn, außer durch deine finanzielle Abhängigkeit?

Du machst dir Druck, weil du deinem Vater nun endlich mal emotional die Meinung geigen willst. Das finde ich auch verständlich und wenn du das für deinen Seelenfrieden brauchst, dann go for it. Aber den Druck, den du hier beschreibst, der kommt allein aus dir heraus.

Der einzige wirkliche Druck wäre das Finazielle und ich denke, wenn das geklärt wäre, könntest du auch entspannter mit deiner Familie bzw. deinem Vater sprechen.
Und ich möchte das Verhältnis zu meinem Vater definitiv geklärt haben, bevor ich umziehe und ein neues Studium beginne.
Was meinst du mit geklärt? Das du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst? Du kannst ihm deine Meinung mitteilen oder auch deine Entscheidung, dass du keinen Kontakt haben willst, aber "klären" in dem Sinne, dass die Fronten geklärt sind, wirst du nicht hinbekommen. Er ist und bleibt nun mal dein Vater und selbst bei eurem Verhältnis wird er deinen Kontaktabbruch nicht einfach so verstehen. Die Fronten sind da auch noch lange nicht geklärt, wenn das mal so einfach ginge bei der eigenen Familie.

Ich bin halt immer dafür, dass man das angeht, was man selbst in der Hand hat und ändern kann. Und wie gesagt, die Kohle macht dich abhängig, wenn da der Druck erst mal raus ist, kann man sich auch anders begegnen.

Ein Gespräch mit dem Vater halte ich zwar für sinnvoll, aber inwieweit dich das "Ich will dich aus meinem Leben" hilfreich ist, lasse ich mal dahin gestellt. Du neigst dazu dich emotional komplett hinein zu steigern, du bist einfach nicht der Typ für so einen Cut. Und wenn du dann nach Monaten zurück ruderst, verlierst du zudem an Glaubwürdigkeit bei deinem Vater.

Wenn du einen richtigen Cut machst, dann mit allen Konsequenzen, ansonsten würde ich mir persönlich nicht die Blöße geben. Und eigentlich will ich auch nicht auf dem Alter herum reiten, aber du bist mit 20 einfach noch nicht so reif, dass du wirklich das Gesamte überblicken kannst. Vom Typ her bist du zudem völlig emotional, wenn ich mir hier deine Statusposts so angucke, wirkst du sehr umtriebig, deine emotionale Lage ist häufig sehr abhängig von Anderen, dir fehlt einfach noch die Fähigkeit dich richtig abzugrenzen. Sich abzugrenzen sagt man nicht einfach so und zieht das durch, obwohl man emotional einfach (noch) nicht so empfindet. Da büßt man nur Authentizität ein - vor sich und vor Anderen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Vater das auch weiß.

Ich will hier gar nicht die "Ich bin älter und weiser" Karte ziehen, aber auch ich musste lernen, dass meine Entscheidungen Konsequenzen haben und ich dazu stehen muss. Wie oft musste ich zurück rudern oder gar mit dem negativen Ausgang leben, weil ich das Ausmaß gar nicht im Blick hatte. Anderseits muss halt auch jeder seine Erfahrungen machen, schlussendlich musst du eben das tun, was du für richtig empfindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Hier in Stuttgart nochmal umzuziehen macht halt echt keinen Sinn, für 3-4 Monate. Wenn, dann direkt nach Darmstadt (wo ich ab Herbst studieren möchte).
Hättest Du denn für den Fall der Fälle keine Bekannten oder Verwandten, bei denen Du für ein Vierteljahr unterkommen könntest? Und könntest Du bis zum Herbst nicht irgend 'nen Aushilfsjob finden? McDoof sollte eigentlich immer gehen, eigentlich sollte es auch kein Problem sein, in der gehobenen Gastronomie was zu 'nem besseren Tarif zu finden - gerade in Stuttgart...
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #13
Zum Thema Bafög:

Wenn ich mich richtig erinnere gibt es auch Möglichkeiten, dass das komplett unabhängig vom Einkommen der Eltern berechnet wird. Ich weiß allerdings jetzt nicht genau, welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen. Das können die dir auf dem Amt aber sicherlich erklären.

Wesentlich interessanter ist vielleicht eine andere Möglichkeit: Wenn dein Anspruch auf Bafög sehr gering oder sogar Null ist, weil deine Eltern zu gut verdienen, du jedoch von ihnen keinen Cent bekommst, kannst du beantragen, dass das Amt in Vorleistung geht und sich das dir zustehende Geld direkt bei deinen Eltern zurückholt. In meiner Studienzeit hatte ich das mal mit meinem Vater durch. Schön war das nicht, aber für meine Zukunft war es mir das damals wert.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
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  • #14
Du machst dir Druck, weil du deinem Vater nun endlich mal emotional die Meinung geigen willst. Das finde ich auch verständlich und wenn du das für deinen Seelenfrieden brauchst, dann go for it. Aber den Druck, den du hier beschreibst, der kommt allein aus dir heraus.
Das will ich doch eigentlich gar nicht.
Aber ich brauche definitiv deutlich mehr Abstand zu ihm. Weil er mir einfach nicht gut tut. Ich will ja auch eigentlich nicht völlig den Kontakt zu ihm abbrechen. Aber ich will nicht mehr von ihm abhängig sein, überhaupt nicht, ihn definitiv deutlich seltener sehen als meine Geschwister und meine Mutter und dann auch keinesfalls mit ihm über meine Zukunft und Pläne reden (müssen).
Aber zu sagen, ich will nicht mehr von dir abhängig sein und meine Zukunft geht dich überhaupt nichts an und ich will dich nur noch ein paarmal im Jahr vielleicht sehen ist doch irgendwie schon fast ein Kontaktabbruch.
Ich würde ihm niemals sagen "ich will nie wieder was von dir hören". Aber um wieder ein gutes Verhältnis aufbauen zu können, muss er eben mal verstehen, was das Problem ist. Und bis dahin möchte ich den Kontakt zu ihm eben erstmal auf das absolute Minimum zurückfahren.

Ich muss ihm aber dazu auch mal klar sagen, was mich stört. Dass er die Möglichkeit hat, es vielleicht irgendwann zu verstehen. Sonst wird das immer zwischen uns stehen. Und das muss ich jetzt tun, nicht irgendwann.

Was meinst du mit geklärt? Das du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst? Du kannst ihm deine Meinung mitteilen oder auch deine Entscheidung, dass du keinen Kontakt haben willst, aber "klären" in dem Sinne, dass die Fronten geklärt sind, wirst du nicht hinbekommen.
Da hast du vermutlich recht. In erster Linie muss ich mal jegliche Abhängigkeit loswerden, vollständig. Wie du sagst, dann kann man auch wieder besser miteinander reden. Und dann muss ich ihm klar sagen, dass ich mein eigenes Leben so lebe, wie ich das möchte und er mir da nicht reinzureden hat. Wenn er das akzeptiert, ist denke ich schon mal sehr viel gewonnen.

Hättest Du denn für den Fall der Fälle keine Bekannten oder Verwandten, bei denen Du für ein Vierteljahr unterkommen könntest?
Verwandtschaft sehe ich da eher schwierig, die, mit der ich häufig zu tun habe, ist eher auch Teil des Problems.
Aber eine sehr gute Freundin hat mir angeboten, ich könne jederzeit bei ihr unterkommen, wenn ich mal rausgeworfen werde oder ausziehen will oder mal eine Pause von der Welt brauche. Da war ich jetzt auch schon mal für knapp eine Woche, als mir zu sehr die Decke auf den Kopf fiel, das hat mir sehr gut getan. Aber ich möchte das halt eigentlich auch nicht übermäßig in Anspruch nehmen, da sie selbst gerade eh schon ziemlich gestresst ist (sie schreibt gerade ihre Bachelorarbeit und hat halt auch noch so ihre eigenen Probleme) :seenoevil:.

Ich dachte mir gerade, vielleicht sollte ich folgendes tun:
Zunächst einmal einen Termin für eine Beratung bzgl. meiner finanziellen Möglichkeiten ausmachen.
Dann planen, wie ich im Studium und bis dahin finanziell über die Runden komme.
Meine Freundin fragen, ob ich vorerst mal bei ihr in der WG wohnen kann, damit wäre ich den täglichen Stress mit meinem Opa schon mal los und auch in dieser Sache nicht von meinem Vater abhängig.
Mir in Darmstadt einen Job suchen, von dem ich erstmal leben kann, sowie dort nach einem dauerhaften WG-Platz suchen.
Mit meinen Eltern, v.a. meinem Vater, reden, wenn ich einen Plan habe, wie ich ohne von ihnen abhängig zu sein durchs Studium komme, sowie eine längerfristige Bleibe.
[doublepost=1559649340,1559648959][/doublepost]Kleine Ergänzung: Ich hab eben schon eine Mail geschrieben und bei der Sozialberatung des Studierendenwerks nach einem Termin angefragt :smile:.
 
Zuletzt bearbeitet:
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich dachte mir gerade, vielleicht sollte ich folgendes tun
Das klingt schonmal nach 'nem guten Plan...
Aber zu sagen, ich will nicht mehr von dir abhängig sein und meine Zukunft geht dich überhaupt nichts an und ich will dich nur noch ein paarmal im Jahr vielleicht sehen ist doch irgendwie schon fast ein Kontaktabbruch.
Das kann man doch nüchtern sagen: Du willst und sollst ja wohl auch erwachsen werden, also soll er Dir Deine Kohle rausrücken und Du schaust, wo Du mit Job/Wohnung/Studium bleibst.

Das Wichtigste für Dich ist tatsächlich, räumliche Distanz und finanzielle Unabhängigkeit von Deinen Alten zu kriegen - ob und was Du danach noch mit ihnen besprichst und wie oft Du sie siehst, kannst Du entscheiden, wenn das Thema ansteht.

Setz Prioritäten - Numero Uno ist, daß Du auf eigenen Füßen stehst.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #16
Ich stehe da halt ziemlich unter Druck im Moment. Zum Einen hatte ich meinem Vater gegenüber schon geäußert, dass ich ein Gespräch mit ihnen führen werde, wenn sie wieder von ihrer Reise zurück sind. Sie kommen nächsten Dienstag zurück.
Das Gesprächsthema, das du dein Geld jetzt selbst verwalten möchtest usw, ist durchaus auch eins, das man so ankündigen kann. Wäre sicherlich auch bequemer für dich und sie, wenn du nicht jedes Mal, wenn du davon was brauchst, den "Umweg" gehen musst :zwinker: und selbstständiger macht es dich ja auch.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #17
Ich würde dir auch davon abraten, mit ihm ein klärendes Gespräch zu führen, wo du deinen Kontaktabbruch begründest. Lebt euch einfach auseinander :zwinker: Meistens entspannt sich so ein Verhältnis enorm, wenn man aus dem Dunstkreis raus ist. Wenn du bald in eine andere Umgebung ziehst, wird sich dein Problem also vielleicht von alleine erledigen, ohne dass du deinen Vater jetzt noch verletzen/verärgern musst. Das kann die Fronten sonst unnötig verhärten und es ist ungleich schwerer, den Kontakt irgendwann wieder zu normalisieren.
 
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Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #19
Das Gesprächsthema, das du dein Geld jetzt selbst verwalten möchtest usw, ist durchaus auch eins, das man so ankündigen kann. Wäre sicherlich auch bequemer für dich und sie, wenn du nicht jedes Mal, wenn du davon was brauchst, den "Umweg" gehen musst :zwinker: und selbstständiger macht es dich ja auch.
Ich kann ja sagen, dass ich mir mehr Eigenständigkeit wünsche. Ist ja nichts verwerfliches. Ich verwalte mein Geld selbst, ziehe in meine eigene Wohnung, möchte mein eigenes Geld verdienen, nicht mehr von meinen Eltern abhängig sein.
Das andere muss ich irgendwann auch mal ansprechen, aber es stimmt, das muss nicht jetzt sein.
Ich werde aber wohl nicht drum rum kommen, meinen Eltern zu sagen, dass ich ihr Verhalten zuletzt so echt nicht in Ordnung fand.

Du könnest vielleicht versuchen, dein Studium als BA-Studium / Duales Studium durchzuführen.
Du bist bei nem Betrieb angestellt und Studierst abwechselnd mit Praxisphasen. Normalerweise bekommst du da ein gewisses Gehalt, trotz Studium.
Ich hab mein Studium gefunden. Hab mich schon beworben und die Bewerbungsfrist ist jetzt auch rum. Eigentlich wollte ich ja schon gar nicht mehr studieren, aber der Studiengang hat mich von sich eingenommen. Das werde ich jetzt durchziehen.
Ich werde schon über die Runden kommen :smile:.
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • #20
Was willst du denn Studieren? Fachrichtung?

Übrigens - meine persönliche Meinung: Egal was du tust, keins deiner Jahre wird vergeudet sein. Auch wenn man in deinem Alter noch glaubt, möglcihst schnell irgendwohin kommen zu müssen.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #21
Übrigens - meine persönliche Meinung: Egal was du tust, keins deiner Jahre wird vergeudet sein. Auch wenn man in deinem Alter noch glaubt, möglcihst schnell irgendwohin kommen zu müssen.
Das ist irgendwie ironisch ... genau das versuche ich meinem Vater schon seit einem Jahr klar zu machen. Dass ich dieses Jahr gebraucht habe, um meinen Weg zu finden und kein Tag davon überflüssig war.
Dennoch fühlt es sich jetzt einfach richtig an, das zu studieren und das möchte ich jetzt durchziehen.
[doublepost=1559743389,1559712454][/doublepost]Bei der Freundin kann ich leider nicht unterkommen. Wie ich schon befürchtet hatte, ist ihr das grade zu viel :seenoevil:.
Dann muss ich mir wohl noch was anderes einfallen lassen.
[doublepost=1559744717][/doublepost]Immerhin eine gute Nachricht gibt es aber heute doch noch: Ich hab nächsten Donnerstag einen Beratungstermin bzgl. Studienfinanzierung :smile:.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ich finde es gut, dass du gerade versuchst, die ganze Sache etwas ruhiger anzugehen. Aber ich würde dir zu noch etwas mehr Ruhe und Geduld raten.

Du hast es jetzt 20 Jahre mit deinem Vater ausgehalten. Da kommt es auf die paar Monate, die du noch sinnvollerweise bei deinem Opa wohnen solltest, echt nicht an.
Nutze diese Zeit, um dich auf dein zukünftiges, Leben vorzubereiten, so dass du nicht nur räumlich weiter entfernt bist, sondern auch finanziell auf eigenen Beinen stehst.

Die ganzen überstürzten Aktionen bringen dir doch nicht weniger, sondern nur anderen Stress. Muss das wirklich sein?
Und vielleicht entspannt sich die Situation ja auch, wenn du weiter aus dem Dunstkreis deiner Familie rauskommst und auf eigenen Beinen stehst. Vielleicht kann dein Vater dann auch besser akzeptieren, dass du nicht den von ihm vorgesehen Weg gehst, so dass ein kompletter Kontaktabbruch überhaupt nicht mehr nötig ist.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #23
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #24
Du hast es jetzt 20 Jahre mit deinem Vater ausgehalten. Da kommt es auf die paar Monate, die du noch sinnvollerweise bei deinem Opa wohnen solltest, echt nicht an.
Das stimmt einerseits, andererseits sind die Ereignisse der letzten Monate doch nochmal ein ganz anderes Kaliber als das, was die vielen letzten Jahre so los war.
Und mein Opa ist halt für sich ein Problem. Ich fühle mich hier einfach regelrecht überwacht und das stresst mich.
Jetzt irgendwas über den Zaun zu brechen bringt aber auch nichts. Heute hat es sich zufällig ergeben, dass ich erstmal noch einen Job gefunden habe, damit sollte ich zumindest für den Moment hier mal besser über die Runden kommen. Und bin dennoch flexibel, jederzeit wegzuziehen, wenn mir etwas sinnvolles einfällt.
Ich wollte auch sowieso ursprünglich schon definitiv noch mindestens die nächsten zwei Wochen abwarten, bis ich wegziehe. Und bin ab dem WE drauf dann erstmal noch anderthalb Wochen verreist. Lustigerweise auch ein paar Tage in Darmstadt. In der Woche ist auch der Auswahltag der Hochschule.
Das heißt, ich bin mal noch 2-3 Wochen hier und kann arbeiten, dann anderthalb Wochen verreist und könnte Anfang Juli ggf. umziehen. Bis dahin weiß ich dann auch auf jeden Fall, wie ich mich fürs Studium finanziell aufstellen sollte.
Und zudem kann ich ja auch von hier aus in DA nach einer WG suchen. Meine Freundin in Darmstadt wollte auch noch rumfragen, ob sich da vielleicht was findet. Wäre vor Ort halt vielleicht ein bisschen einfacher. Aber ich bin mit Flixtrain auch für unter 10 € in 2 Stunden dort und eine Gelegenheit zum mal übernachten finde ich immer, kenne genug Leute dort.
Dann bleibt nur noch ein Job ... aber auch das lässt sich ja mal von hier aus anfangen.

Und ich werde es schon schaffen, das Gespräch mit meinen Eltern so lange zu verschieben, dass ich zumindest über die Möglichkeiten zur Studienfinanzierung im Bilde bin. Das brauche ich da vorher als Grundstein.
[doublepost=1559769193,1559769042][/doublepost]
So wie ich es verstanden habe wird er da doch eh rausgeschmissen?
Das ist ja das schlimmste daran, ich weiß es selbst nicht. Mein Opa will mich loswerden. Wie lange sich das noch aufhalten lässt, weiß ich auch nicht. Rechtlich gesehen darf er mich wohl vor Ende Juli/Anfang August nicht rauswerfen, da ist es aber immer noch ein bisschen bis zum Studium.
 
Ich darf vorerst hier wohnen bleiben
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
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  • #25
Ich hab mich heute entschieden, doch nochmal das Gespräch mit meinem Opa zu suchen. Ich habe ihm erklärt, dass ich in Darmstadt studieren möchte und aber im Moment noch nicht weiß, ob das klappt. Und dass ich bis dahin jetzt in Stuttgart nicht noch etwas suchen möchte.
Da war er tatsächlich sehr verständnisvoll. Ich kann auf jeden Fall erstmal bleiben und soll ihn einfach informieren, wenn ich mehr weiß.
Ob er sich da in ein paar Tagen noch dran erinnert oder mich jetzt wieder jeden Tag darüber ausfragt, ist natürlich wieder eine andere Sache. Sollte das passieren, werde ich ihm aber auch klar sagen, dass das geklärt ist und er mich das nicht ständig nochmal fragen muss.
[doublepost=1560015678,1560015321][/doublepost]Außerdem hab ich jetzt auch einen Termin für die Eignungsprüfung zum Studiengang bekommen. Tatsächlich genau an dem Tag, an dem ich ursprünglich nach Darmstadt fahren wollte, ich fahr dann einfach schon einen Tag früher hin.
Und ich hab am Mittwoch noch ganz spontan einen zusätzlichen Job hier gefunden, hatte jetzt heute meinen dritten Tag dort. Damit hat sich auch meine finanzielle Situation grade noch ein ganzes Stück gebessert.
Im Moment sieht es also tatsächlich wieder etwas besser aus, ich kann wieder ein bisschen Luft holen. Gibt aber natürlich immer noch genug Probleme und ich bin vor allem gespannt, wie das mit meinen Eltern dann läuft, wenn sie übermorgen zurück kommen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #26
Off-Topic:
Was studierst du denn dann?
 
G
Benutzer Gast
  • #27
Das freut mich sehr für dich :smile:
Wirst sehen, das mit deinen Eltern klappt auch noch
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #28
Das ist doch schon mal ein guter Anfang!
Auch wenn das Verhältnis zu deinem Opa schwierig ist, wirst du die paar Monate schon noch überstehen.
 
Was seither passiert ist
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #29
So, einiges ist passiert seit meiner letzten Nachricht hier.
In dem zusätzlichen Job konnte ich vorübergehend ein paar Tage arbeiten, das hat mir zumindest etwas mehr finanziellen Spielraum gegeben.
Heute hatte ich die Eignungsprüfung für den Studiengang. Hatte extrem viel Spaß dabei :smile:. Das Ergebnis bekomme ich im Lauf des Julis.
Soweit die guten Nachrichten.
Vor 3 Tagen hatte ich ein Gespräch mit meinen Eltern. Das lief (leider erwartungsgemäß) nicht so gut. Mein Vater vertrat so in etwa die Haltung, ich solle doch meine Fehler eingestehen, er habe aber nichts falsch gemacht und meine Kritik sei völlig unangebracht.
Mit meiner Mutter war zumindest ein vernünftiges Gespräch möglich.
Das Fazit für mich: Wieder mehr Kontakt zu meiner Mutter suchen, aber noch deutlicher Abstand von meinem Vater nehmen. Anders funktioniert es gerade einfach nicht.
Ich möchte, wenn ich aus meinem Urlaub zurück bin, noch ein Gespräch alleine mit meiner Mutter führen. Da werde ich ihr das dann auch so sagen. Mal sehen, wie sie reagiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Puzzle fügt sich zusammen ...
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
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  • #30
So langsam fügt sich alles zusammen und in meinem Leben kehrt wieder etwas mehr Stabilität und Ruhe ein, sehr erfreulich :smile:.
Ich hab vor fast genau einem Monat eine Liste gemacht mit den Problemen, die ich aktuell in meinem Leben gesehen habe. Und ich kann nun sagen, ich habe bei allen zumindest Teilerfolge erzielt oder sie sind in Sichtweite.
Inzwischen ist klar, ich ziehe nach Darmstadt. Ich habe, wie es aussieht, meinen Traumstudienplatz auf Anhieb bekommen. Da hab ich echt auf Risiko gespielt, im Prinzip ohne Alternative - aber es hat sich gelohnt. Ich warte jetzt nur noch auf die Zustellung des Zulassungsbescheids, um mich immatrikulieren zu können. Im Onlineportal steht "Eignungsprüfung bestanden" :whoot:.
Wie es der Zufall so will, bekomme ich jetzt plötzlich jeden Tag mehr oder weniger unnötige Briefe. Kontoauszüge, eigentlich schon abbestellte Werbung, die praktisch identische Leistungsübersicht der Uni wie letztes Semester - ich hab ja aufgehört. Ich hoffe, der heiß ersehnte Brief ist dann auch bald dabei :smile:.
Auch das Verhältnis zu meinem Opa ist wieder ziemlich gut. Heute hab ich mich ganz entspannt mit ihm unterhalten und ihm auch geduldig erklärt, was ich da jetzt eigentlich genau studieren möchte :grin:.
Mit meinen Eltern ist es wie gesagt nicht einfach, aber ich hab einen Plan, wie es weitergehen soll. Mit meiner Mutter hab ich bisher noch nicht gesprochen, das werde ich aber vielleicht nächste Woche tun.
Außerdem hat sich jetzt, wie ja schon in meinem Status zu lesen war, auch mein Verhältnis zu einer guten Freundin, in die ich verliebt war, gewissermaßen "geklärt". Das war für mich wirklich vor allem eine Erleichterung, die Freundschaft war mir in dem Fall sowieso immer wichtiger als meine Gefühle für sie und jetzt weiß ich, woran ich bin. Ich war anfangs skeptisch, ob das so bleibt, aber mir geht es seit Tagen sehr gut damit und ich denke daran wird sich jetzt auch nichts mehr ändern :smile:.
Was mein soziales Umfeld im Allgemeinen angeht - da hab ich aktuell noch ein gewisses lokales Defizit - bin ich auch zuversichtlich, dass sich das durch den Umzug bessern wird. Sowohl, weil ich schon ein paar tolle Menschen in und um Darmstadt kenne, als auch, weil ich alle Menschen aus dem Studiengang, denen ich bisher begegnet bin, sehr sympathisch fand und hoffe, dort - im Gegensatz zu meinem Chemiestudium - nicht nur in fachlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht mal richtig anzukommen.
Damit bleibt eigentlich nur noch, eine WG zu finden, umzuziehen und irgendwie etwas Geld zum Leben zu verdienen. Ersteres werde ich jetzt dann mal angehen und mir zu zweiterem auch schon langsam mal Gedanken machen.
Was das Finanzielle angeht, muss ich mal schauen. Ich habe eingesehen, dass es jetzt auch wenig sinnvoll ist, meine finanzielle Unabhängigkeit auf Biegen und Brechen herbeizuführen. Mal sehen, wie meine Eltern jetzt dazu stehen, wenn ich wieder studiere. Ich werde definitiv versuchen, so bald wie möglich so unabhängig wie möglich zu sein, aber in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen.
Soweit der aktuelle Stand. Ich freue mich wirklich schon sehr auf diesen neuen Lebensabschnitt und auch auf den Schritt zu mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Und damit letztlich hoffentlich auch mehr Familienfrieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #31
Mein Opa hat mich heute für einen Moment sprachlos gemacht. Ich meine, ich bin ja froh, dass unser Verhältnis gerade wieder richtig entspannt ist - aber damit hätte ich nie im Leben gerechnet :eek::
Wir saßen beim Kaffeetrinken am Tisch (er hatte heute Geburtstag) und ich hab mit jemand über mein geplantes Studium in Darmstadt gesprochen. Plötzlich meinte er: "Du willst hier ausziehen?" - Ich: "Ja, ich ziehe nach Darmstadt" - Er: "Das geht nicht, du bleibst hier!" (Also so Sinngemäß, den Ton hier genau wieder zu geben, ist mir nicht möglich :seenoevil:).
:eek: :kopfwand:

Edit: Ihm scheint wohl bewusst geworden zu sein, dass er ja doch was an mir hat :rolleyes:.
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #32
Off-Topic:
Nicht böse gemeint und vllt habe ich das auch irgendwo überlesen... aber ist dein Opa dement? Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich hier lese, dass er vergessen hat, dass du ausziehen willst und woanders studieren wirst. Ich habe jedoch auch nur diesen Thread zu dem Thema bisher gelesen. Wenn andere Threads für die Vorgeschichte wichtig sind, kannst du de ja vllt hier verlinken?
 
Flöchen99
Benutzer124657  (25) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #33
Off-Topic:

Nicht böse gemeint und vllt habe ich das auch irgendwo überlesen... aber ist dein Opa dement?
Keine Sorge :zwinker:. Ja, ist er.

Wenn andere Threads für die Vorgeschichte wichtig sind, kannst du de ja vllt hier verlinken?
Nein, einen anderen gibt es diesmal nicht :smile:.


Grade läuft es echt wie am Schnürchen :smile:. Ich hab heute einen neuen Job gefunden für die Zeit bis ich umziehe, damit bin ich finanziell mal ausreichend versorgt. Außerdem kam heute auch der Zulassungsbescheid per Brief, das ist nun also endgültig sicher :smile:.
 
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