Einen Job im Ausland finden

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Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
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Buenas noches,

manchmal mache ich mir über das nächste Jahr Gedanken, da dann bei mir die Jobsuche los gehen wird. Und irgendwie habe ich Lust auf das Ausland. Fremdsprachen sind vorhanden, ich bin ungebunden und denke mir auch: Wenn nicht jetzt (dann bald), wann dann?
Ich weiß, dass hier ja einige schon oft und viel im Ausland gearbeitet haben, z.B. Tahini Tahini , caotica caotica und sicher noch ein paar.
Ich wäre sehr daran interessiert von euren Erfahrungen zu lesen.
Aus welcher Branche kommt ihr? Wo habt ihr dann letztlich einen Job gefunden?
Wieso habt ihr euch damals für das Ausland entschieden und seid nicht in eurem Heimatland geblieben?
Was waren eure Beweggründe?
Wie seid ihr das angegangen?
Gibt es da im Netz spezielle Portale, die ihr empfehlen könnt? Oder hat euch euer deutscher Arbeitgeber ins Ausland geschickt?
Ist es besser und einfacher erst mal bei einem deutschen Arbeitgeber anzufangen?
Was waren so die Hindernisse und Probleme, mit denen ihr bei der Jobsuche im Ausland (und dann im Job) zu kämpfen hattet? Wobei das wahrscheinlich branchenspezifisch ist.
Was sind Vor- und Nachteile des Auslands?

Und an die, die noch in der Heimat arbeiten: Könntet ihr euch vorstellen im Ausland zu arbeiten? :smile:

Erzählt einfach mal! :smile:
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
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Wenn es weniger um die Arbeit an sich und mehr um das Land geht, könnte ich dir auch noch mit Norwegen und Schweden weiterhelfen, in beiden Ländern habe ich längere Zeit gelebt.
 
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caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Aus welcher Branche kommt ihr?
Bei mir ist das ein bisschen.. schräg und kein gutes allgemeines Beispiel. Ich bin schon immer an mehreren Orten daheim gewesen, hab was ganz andres studiert im Ausland, als das was ich jetzt mache - in divrsen Ländern. Allerdings bin ich jetzt viel glücklicher, und auch besser, als in meinem gelernten Beruf.

Wo habt ihr dann letztlich einen Job gefunden?
Ich bin Nomadin :zwinker: Mein Büro ist ,wo ich Internet habe, zumeist. Ich bin viel unterwegs, primär in Mitteleuropa, aber mit Abstechern ganz nach Osten und ganz nach Westen. Aja und England. Natürlich.
Aber ich wohne in Wien, wo ich schon auch die meiste Zeit noch verbringe, so aufs Jahr gerechnet. Aufgewachsen bin ich Süddeutschland, geboren ganz woanders.

Wieso habt ihr euch damals für das Ausland entschieden und seid nicht in eurem Heimatland geblieben?

Ich hab kein wirkliches Heimatland :smile: Deutschland war gefühlsmäßig nie so richtig meins.

Was waren eure Beweggründe?
Ich war nur in wenigen Städte so zuhause wie in Wien, ich bin irgendwie zum Studium "heim gegangen" weil ich nirgendwo anders hin wollte, als nach Wien, auf Dauer. Also bin ich hergekommen und geblieben. Dass ich jetzt so ein Zigeunerleben auf der Straße führen kann, ist ein Geschenk, das mir gibt, was ich nie wusste gesucht zu haben :zwinker:

Wie seid ihr das angegangen?

Zufall nutzen, enthusiastisch sein, offen für Chancen und viiiiel mehr machen, als von mir erwartet worden wäre.

Gibt es da im Netz spezielle Portale, die ihr empfehlen könnt? Oder hat euch euer deutscher Arbeitgeber ins Ausland geschickt?

Mein Arbeitgeber ist britisch, ich bin aber über Österreich hineingerutscht. Ich hab niemals nach so einem Job gesucht, hätte ich gar nicht können, er wurde für mich gemacht. Ich hätte mich gar nicht bewerben können - abgesehen savon, dass ich gar nicht wusste, dass ich sowas will...
Was ich machen würde, wenn Veränderungen anstünden, hm. Vermutlich Beziehungen nutzen. Ich würde jedem raten, schon im Studium so viele Beziehungen wie möglich aufzubauen, das ist das, wie man an die WIRKLICH coolen Jobs kommt. Meine Erfahrung, zumindest... ich hab in meinem Leben noch keine einzige Bewerbung geschrieben, irgendwie war alles dann da, wenn ich die Augen danach offen gehalten habe - und wollte mich. Aber ich war auch jedesmal bereit, weit mehr zu leisten, als gefordert war.

Ist es besser und einfacher erst mal bei einem deutschen Arbeitgeber anzufangen?

Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich glaube, ich hatte nie einen deutschen Arbeitgeber... Ich würde deutsche Arbeitgeber nicht ausschließen, aber ich glaub in einem nine to five Job ersticke ich. Keine Ahnung wie es mal weitergeht, im Moment könnte ich zufriedener kaum sein. Wenn das mal nicht mehr so ist, gehe ich und glaube zuversichtlich daran, dass sich alles finden wird.

Was waren so die Hindernisse und Probleme, mit denen ihr bei der Jobsuche im Ausland (und dann im Job) zu kämpfen hattet? Wobei das wahrscheinlich branchenspezifisch ist.
Und vor allem auch echt indivdiuell, selbst innerhalb einer Branche.
Ich hab nie gesucht, und hatte nie Probleme. Mich nervt aber, dass England nicht rafft, dass nicht die ganze Welt England ist^^ Gschissene health and safety reports mit landsspezifischen Gesetzvorgaben, und es GIBT AUCH ANDERE Steuern als die britischen :argh:

Ich glaube, so generell, man muss sich einfach mit Mentalität und sozialen Umgangformen wohlfühlen.
Bei mir ists es noch etwas internationaler, ich fühle mich aber schon sehr österreichisch.
Wenn man jetzt aber das höflich reservierte nicht kann, sollte man vielleicht nicht nach ...Norwegen gehen, wenn man nicht laut streitend gestikulieren kann, sollte man eher nicht nach Italien.
Mein Gemüt passt viel besser nach Portugal als nach England, ich bin hoch glücklich, dass meine nächste Direktion dort sitzt, und erst die drüber in England :zwinker:
Man hat ja immer mit mehreren Ansätzen zu hantieren, wenn die Kollegenschaft/Chefetage das eine ist, man woanders wohnt, Kunden wieder anders sind...

Dort wo man wohnt, sollte sich entweder mit einer Mentalität des Landes und seiner Kultur schon auskennen, oder ein paar Monate "zur Probe" hinziehen und Aushilfsjobs machen, um die Sprache richtig "gesprochen" zu lernen und sich in den nonverbalen Dingen zurecht zu finden. Man muss sich angekommen fühlen, auch in der Lebensumgebung, nicht nur im Job. Gut finden, wie Dinge grundsätzlichen angegangen und geregelt werden. Wer mit Korruption nicht klar kommt, muss vermutlich nicht nach Südamerika, und ich kenn eine Deutsche die sich nach 20 Jahre in Italien immer noch darüber aufregt, dass es nicht funktioniert, wie in Deutschland. Dann soll man um der eigenen Nerven Willen zuhause bleiben. Der Job ist wichtig ja, aber man hat auch ein Leben daneben, und wenn man in diesem Leben ewig fremd bleibt, dann vertrocknet man, kein Job der Welt kann das aufwiegen.


Was sind Vor- und Nachteile des Auslands?

Das ist meines Erachtens auch persönlich und individuell. Mich hats nie so wirklich in DE gehalten, ich wusste zwar nie so genau wo ich hin will, aber weg sein, unterwegs sein, wollte ich schon immer. Ich bin schon zwischen Ländern pendelnd aufgewachsen, ich bin einfach glücklich, wenn ich unterwegs sein kann - bis ich wieder ausruhen muss, aber wenn ich zu lange ruhe, wird mir langweilig :zwinker: Und für mich war mein "Zuhause" Gefühl in der entsprechenden Stadt ausschlaggebend.
Natürlich gibt es manche Jobs eher im Ausland, da sind sie gefragter, besser bezahlt etc. Es gibt zig Gründe zum auswandern. Ich würde auch beruflich eine Weile woanders hingehen, wenn ich es sollte. Gibt einiges attraktives, wo ich gerne temporär leben würde. Cape Town, aber auch eine Karibikinsel, die es mir sehr angetan hat, oder Sydney, vieles in Italien oder Südfrankfreich... hachja. Ich hoffe, ich habe noch viel Zeit. Aber meine Basis wird Wien bleiben, ich habe mein Zuhause gefunden.
Es gibt ja immer viele Faktoren hierzu.
Zum einen muss der Job passen, klar. Aber es muss eben auch persönlich passen, die Sprache, die Struktur, die Mentalität, die Menschen... man muss sich wohl fühlen, un dzugehörig. Und darf sich echt ncht andauernd über alltägliche Kleinigkeiten aufregen, die eben zum jeweiliegn Ladn und seinen Menschen dazu gehören.

Manche tun das in Deutschland andere zieht es woanders hin. Da gibt es nur auf sehr persönlicher Ebene Vorteile und Nachteile, denke ich.


War jetzt vermutlich nicht sooo hilfreich um Schlüsse daraus zu ziehen, ich bin echt ein Einzelfall. Genau einmal gibt es meinen Job :zwinker:
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Aus welcher Branche kommt ihr? Wo habt ihr dann letztlich einen Job gefunden?
Ich bin eigentlich Industrie- und Fahrzeugdesigner, und habe in dieser Branche fuenf Jahre in USA und Frankreich gearbeitet, bevor ich die Hochschullaufbahn einschlug. Die machte ich 15 Jahre lang (in England, Neuseeland, China, Indien, und dann wieder England), und heute bin ich umgestiegen auf staatliche Innovationsberatung (bin Beamter in Schweden).

Wieso habt ihr euch damals für das Ausland entschieden und seid nicht in eurem Heimatland geblieben?

Ich war nach meinem Studium in Kanada und USA bereits dort, und mir wurde ein Job angeboten. Ich waere durchaus auch nach Deutschland gegangen, aber niemand schien sich dort fuer mich zu interessieren. Wo auch immer ich hinschrieb, das gaehnende Nichts kam zurueck. Und dann sass ich da auf meinem Balkon mit Seeblick im State of New York, unten stand mein dicker Firmenwagen Pontiac Bonneville SSEi, ich trank so meinen Cognac, und dachte mir, pfff... warum nicht einfach in USA bleiben.

Was waren eure Beweggründe?

Ich wollte was sein, und ich wollte es gleich. Das gab's nicht in Deutschland. Es schien mir, als wuerde ich in Deutschland gezwungen sein, in der untersten Etage kriechend und dienernd anfangen zu muessen, wenn ueberhaupt; und in USA hatte ich bereits full seniority und mein eigenes Team, mit 26.

Wie seid ihr das angegangen?
Ich hatte als Student eine Erfindung gemacht, und liess die patentieren. Dann bot ich das Patent unterschiedlichen Firmen an. Eine davon nahm schliesslich sowohl das Patent, als auch mich, um es zu entwickeln. Ich habe mir also quasi einen ersten Job gekauft.

Gibt es da im Netz spezielle Portale, die ihr empfehlen könnt? Oder hat euch euer deutscher Arbeitgeber ins Ausland geschickt?

Spaeter dann fand ich all meine Hochschuljobs bei www.jobs.ac.uk und bei www.coroflot.com. Ich versuchte in den letzten Jahren auch, per Monster.se und diversen anderen dieser Art Jobs zu finden, aber die sind leider so schlampig, und halten sich kein bisschen an die Terminologie, dass ich die fuer voellig wertlos halte. Da suchte ich z.B. nach einer Stelle als Lecturer in Product Design, und per Email schicken sie mir dann kilometerlang Software-Entwickler und Sales Jobs. Bescheuert.

Ist es besser und einfacher erst mal bei einem deutschen Arbeitgeber anzufangen?
Fand ich nicht. Fuer die war ich tot. Aber ich kam ja auch mit auslaendischer Ausbildung bei denen an.

Was waren so die Hindernisse und Probleme, mit denen ihr bei der Jobsuche im Ausland (und dann im Job) zu kämpfen hattet? Wobei das wahrscheinlich branchenspezifisch ist.

Es ist zudem laenderspezifisch. Hier meine Beobachtungen:
  • USA: wenn man schonmal da ist, und Leute kennt, geht das alles ratzfatz. Die sind total offen, und wollen einen auch. Das Problem ist die Arbeitsgenehmigung. Und da wird die USA bewacht wie ein Hochsicherheitsgefaengnis. Fuer mich war der Hickhack mit den Behoerden in USA letzten endes der Ausloeser, hinzuschmeissen und nach Frankreich zu gehen. Aber wenn man da mal drin ist, herrscht da eine berauschende Energie, und man geht wirklich in Overdrive als Person. USA macht wahnsinnig gluecklich. Na, wenn ich mal pensioniert bin, mit meiner schwedischen Rente, gehe ich vielleicht in Silicon Valley arbeiten, zum Spass.
  • Kanada: na, viel Glueck. Der Jobmarkt dort ist klein und langweilig. Und alle kloppen sich um die paar langweiligen Jobs, die es gibt. Zum Schluss wird man mit der Welle der ganzen anderen Bewerber nach Ontario oder Vancouver gespuelt, wo man dann ein Grosstadtleben lebt. Der Papierkram ist uebersichtlicher und machbarer als in USA, aber ich muss sagen, obwohl man dort bessere Absicherung hat als in USA, lockt mich Kanada zum Arbeiten kein bisschen. Ist wohl auch branchenabhaengig. Ich muss dorthin, wo Innovation am Brutzeln ist, wohingegen Kanada eher so eine Art Sachbearbeiterland ist.
  • England: Sagenhaft. Offen, fair, voller gut ausgeschriebener Moeglichkeiten, die man auch ganz realistisch hinkriegen kann, und man ist willkommen. Das Arbeiten dort ist top. Der Umgang stimmt, die Konditionen sind fair. Und wenn man nicht gerade nach London geht, kann man von einem britischen Gehalt gut existieren, auch, wenn's nicht wirklich wahnsinnig hoch ist. Man hat halt wenig Abzuege. England ist eine meiner waermsten Empfehlungen.
  • Frankreich: Aehnlich wie England. Aber man muss die Sprache wirklich drauf haben, und im Vergleich zu den Briten sind die Franzosen schon ein bisschen eisig, muss ich sagen. Da herrscht klirrender Professionalismus, der geradezu was Soldatisches hat. Bei Renault brachten sich vor ein paar Jahren mal reihenweise die Designer selbst um. Das ueberrascht mich nicht. Also, Frankreich ja - aber fuer harte Menschen.
  • Indien: Himmel hilf. Bloss nicht auf einen indischen Arbeitgeber einlassen. Ich wuesste gar nicht, wo anfangen, aber nur soviel: Man kuesst den Boden, wenn man wieder zu Hause anlandet.
  • China: Voller Gelegenheiten, und sehr verlockend und freundlich. Die Aufgaben kriegt man locker hin. Bezahlung kann hervorragend sein. Aber man ist einsam, und wird nie diesen Fremdlingsstatus ablegen koennen. Ich habe meine Jahre in China sehr genossen, weil man, wie in USA auch, schon sehr frueh sehr viel sein darf. Das Leben dort ist viel schoener, als man sich das so vorstellt. Tolle Wohnungen, tolles Essen, und die Chinesen sind klasse; sanft, aber doch mit einer feuerspeienden Seite, die von herzen kommt; und irgendwie ist es einfach drollig dort. Man lacht viel.
  • Neuseeland: Halte ich fuer eine Mogelpackung. Auf der Oberflaeche wie England, aber geraet man erstmal in die Maschinerie, merkt man, was fuer ein dorniges Kleinkraemerland das ist. Und dann zerbroeseln einem Jobs, und Leute bescheissen einen... kann nur zu Vorsicht mahnen. Landschaftlich magisch. Aber vielleicht doch lieber als Tourist.
  • Schweden: Das ist... vermutlich nicht mal notwendig, was zu sagen. Es bediene sich, wer kann, man kann nicht schoener leben oder arbeiten. Aber man braucht eisernen Willen, von aussen da an was ranzukommen. Ich kaufte zum Schluss ein Haus in Schweden, um auszusehen, als sei ich bereits dort, hatte schwedische Emailadresse und Telefonnummer, und machte die Korrespondenz auf schwedisch. Es dauerte 20 Jahre, bis ich endlich eingelassen wurde, in mein angeschmachtetes Paradies.

Was sind Vor- und Nachteile des Auslands?

  • Vorteile: Man kann wohl durchaus schneller Karriere machen als zu Hause.
  • Nachteile: Man muss sich Gedanken machen bzgl. Einbindung ins Sozialsystem und wie man auf lange Sicht zu einer Altersabsicherung kommt. Man tut letzteres gerne ab, aber manche Laender haben da hervorragende Systeme, und man waere doof, sich dort nicht was zu sichern.
Tahinis Landempfehlungen (hier arbeitet und lebt sich's hervorragend, zu top Konditionen):
  • Schweden
  • Norwegen
  • Finnland
  • Daenemark
  • Niederlande
Unter Vorbehalten empfehle ich auch USA (nur, wenn man wirklich ein sehr hohes Gehalt bezieht), Neuseeland (nur bei grossen Organisationen, z.B. Universitaeten), und Grossbritannien (Brexit ist doof).
 
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caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
  • England: Sagenhaft. Offen, fair, voller gut ausgeschriebener Moeglichkeiten, die man auch ganz realistisch hinkriegen kann, und man ist willkommen. Das Arbeiten dort ist top. Der Umgang stimmt, die Konditionen sind fair. Und wenn man nicht gerade nach London geht, kann man von einem britischen Gehalt gut existieren, auch, wenn's nicht wirklich wahnsinnig hoch ist. Man hat halt wenig Abzuege. England ist eine meiner waermsten Empfehlungen.
Da zeigt sich was ich mit "auch persönlich individuell" meine :grin: ich würde nie nie nie nach England gehen. Nicht falsch verstehen, ich mag meine Chefetage, so grundsätzlich. Aber im englischen Büro bin ich immer fremd - und die Sprache ist es nicht :zwinker:
Nur dieses... sehr freundliche, aber enorm oberflächliche und korrekte, übermäßig respektvolle aber dabei nie in die Tiefe gehende im Umgang... die tausend "heeey, how are you" Fragen, die aber nur Sonnenschein wissen wollen... uah. Und das NIE Ablehnung aussprechen, es macht mich wahnsinnig. Man kann überhaupt nicht diskutieren. Ich bin ein südländisches Temperament :tongue:
"Oooh, that is a wonderful idea, BUT..." heißt in England schon "so ein Schwachsinn." KANN MAN DAS NICHT SAGEN? Ich find es wahnsinnig anstrengend, immer durch diese polite, political correct Fassade durchzuschauen. Zum Glück ist meine erste Stelle Portugal :grin:

Im Ausland für Briten arbeiten, völlig in Ordnung bis wunderbar, wenn auch der Lohn eher traurig ist, in der heimischen Industrie würde ich locker das doppelte bekommen. Allerdings sind meine Freiheiten mit Geld nicht aufzuwiegen, daher habe ich kein Bedüfnis nach Veränderung, so lange es mir gut zum Leben reicht.

Aber IN England MIT Briten arbeiten, uah, nee. Es kam mal auf, wie flexibel ich wäre umzuziehen. So gern ich England bereise, aber dahin echt nicht. Mal ein Jahr nach London, können wir reden, ich liebe London :smile: Und ein Jahr hält man aus, die Fremde zu sein. Fremd für mich gefühlt, in mir - Briten geben einem nie das Gefühl unerwünscht fremd zu sein in der Berufswelt, anders als Franzosen. Aber in mir selbst, fürs private, täte ich mir sehr schwer.

Wohingegen, Italien, Spanien, Portugal, das bunte Chaos, laute Diskussionen, auch mal auf den Tisch hauen, schnell wissen, wer einen mag und wer einen nicht leiden kann, keine undeutbaren Lächelmasken, keine betonte Korrektheit, schnell aufgeregt und schnell wieder abgeregt... einfach lebendig sein lassen, wie es ist ... DAS ist meins. Damit komm ich sehr viel besser klar, als mit ordentlichem, stillem, gepflegt unpersönlichem Umgang.

Ich würde auch absolut niemals nach Skandinavien gehen, ich würde langsam eingehen, wie ein Gecko im Schnee. Mit denen kann ich schon beim Reisen gar nichts anfangen, nichts zieht mich da hin. Und ich HASSE das Wetter - alles in mir ist ein Südkind. WOCHEN ohne Sonne sind ein Garant für Depressionen, und Kälte ist sowieso grauenhaft.

Erfolgreiches Auswandern und erfolgreiches Eingliedern in ausländischen Arbeitsmarkt setzt also eigentlich erstmal eine gute Selbstkenntnis voraus. Was kann ich, was will ich, was liegt mir, womit kann ich nicht umgehen? Wenn man das berücksichtigt, macht man ein Scheitern viel unwahrscheinlicher. Und natürlich sind viele Dinge "Länderklischees" aber die kommen nicht von ungefähr, und man muss ja erstmal duch die Oberfläche durch, um tiefer zu gelangen. Wenn man also schon mit dem an der Oberfläche nicht umgehen kann, macht man es sich nicht grade leicht.

Ich hab in Südafrika kein Problem mit Zäunen und Mauern gehabt, oder den allgegenwärtigen Sicherheitsmaßnahmen. Ich hab die Frau des brasilianischen Botschafters getroffen, die irgendwie "fading" wirkte, und leise meinte, sie will wieder zurück nach Sao Paulo, sie hält das eingesperrt sein hier nicht aus...

Es gibt einige Länder, in denen ich eine Weile zuhause sein könnte, aber ich weiß woran mein Herz hängt - Deutschland ist es nicht, da hab ich einige Dinge nur schlecht ausgehalten. Übrigens, ich bin seit knapp 4 Wochen mit nur einer kurzen Unterbrechung zu Hause... ich werde kribbelig, mir wird langweilig :grin:
[doublepost=1507366461,1507365402][/doublepost]Ich bin jetzt übrigens neugierig, was reizt dich denn? Und willst du die Branche nennen? Finde Geschichten dazu von anderen immer wahnsinnig spannend - ich lese sogar Blogs dazu zum Frühstückskaffee :zwinker:
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Die gewünschte Branche wäre tatsächlich hilfreich, weil ich z.B. derzeit keinem Umweltingenieur ein Auswandern nach Norwegen raten würde.

Kannst du schon bestimmte Länder oder Regionen ausschließen, z.B. wegen der langen skandinavischen Dunkelheit?

Welche Sprachkenntnisse hast du wirklich? Nicht in jeder Branche und in jedem Land hilft dir Englisch (oder alternativ noch Französisch und Spanisch) weiter.
Ich z.B. würde sehr gerne noch mal in Norwegen wohnen, aber in meinem präferierten Bereich komme ich mit Englisch überhaupt nicht weiter. Da hilft es noch nicht mal, dass ich auch Bokmål spreche (das, was in Deutschland landläufig unter Norwegisch verstanden wird), weil man für diese Stellen leider auch fließend Nynorsk können muss (das "zweite" Norwegisch :zwinker:).
 
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V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #7
Danke schon mal für eure hilfreichen Antworten. Klingt alles sehr spannend!! Hab auch noch ein paar Fragen. :smile: Melde mich wieder.
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Wegen der Ölkrise von 2015 und deren Folgen, die immer noch sehr deutlich zu spüren sind. Die aus dem Ölsektor Entlassenen versuchen natürlich, ähnliche Jobs zu erhalten und machen damit v.a. den Ingenieuren aus anderen Bereichen mächtig Konkurrenz. In dieser Berufsgruppe ist die Arbeitslosigkeit mit am höchsten und einige meiner norwegischen Freunde sind deshalb selbst ausgewandert, weil es für sie außer an der Kasse von Rema1000 keine Hoffnung gab.
 
N
Benutzer24152  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Aus welcher Branche kommt ihr? Wo habt ihr dann letztlich einen Job gefunden?
Ich habe was mit Diplomingenieur gemacht. Um genau zu sein habe ich Werkstoffwissenschaften studiert. Mein derzeitiger Job ist in den Niederlanden in der Halbleiterbranche, ich war aber auch schon in Hong Kong stationiert.
Wieso habt ihr euch damals für das Ausland entschieden und seid nicht in eurem Heimatland geblieben?
Schwierige Story:
Ich wollte nach dem Studium noch etwas in der Forschung arbeiten (weil da das Gehalt noch nicht so wichtig war), aber meine Noten waren zu schlecht um am Studienort eine Stelle zu finden. Habe mich dann Deutschlandweit beworben und hatte dann auch zwei potentielle Stellen in Aussicht.
Mit traumwaendlischer Sicherheit habe ich dann voll ins Klo gegriffen und 4 Jahre in Norddeutschland unter einem "schwierigen" Individuum gearbeitet. Der hat meinen Vertrag nicht verlaengert und ich stand vor dem Nichts. Noch nicht mal 30, da habe ich mir gedacht jetzt noch mal zwei Jahre Auslandserfahrung und dann zurueck nach Deutschland waere doch die richtige Erholung nach meiner privaten Psychotortur. Also habe ich mich Europaweit beworben - die Niederlande haben ja gesagt und hier bin ich immernoch (7 Jahre spaeter).
Was waren eure Beweggründe?
Ich war in Norddeutschland nicht richtig verwurzelt, das hat schon mal geholfen:zwinker:.
Ich habe zudem vorher mal ein Jahr in den USA gelebt, Englisch war daher kein Problem und ich wusste, dass ich mich zumindestens in einer westlichen Kultur gut anpassen konnte:rolleyes:.
Ich bin auch vor meinen privaten Problemchen (sozial bin ich nun nicht der geschickteste:what:) weggelaufen.
Ich finde fremde Kulturen eigentlich ziemlich spannend.
Ich bekomme nach einigen Jaehrchen immer dieses kribbeln, dass jetzt mal Zeit fuer was neues sein muesste.

Wie seid ihr das angegangen?
Ich habe vor allem Zeit und FAZ durchsucht, mich bei der Arbeitsargentur gemeldet, Monster,...
Am Ende habe ich den Job ueber mein "Netzwerk" bekommen. Das war ziemlich witzig: Mein Kollege hatte genauso die Schnauze voll von meinem damaligen Chef wie ich und bekam ueber "Xing" ein Jobangebot, hat dem Gentlemen abgesagt aber an mich verwiesen. 3 Wochen spaeter hatte ich meine berufliche Zukunft gerettet.
Gibt es da im Netz spezielle Portale, die ihr empfehlen könnt? Oder hat euch euer deutscher Arbeitgeber ins Ausland geschickt?
Mein derzeitiger Arbeitgeber hat mich mal nach Hong Kong geschickt. Bei speziellen Portalen kann ich nicht mitreden. Jedoch wuerde ich als Arbeits/Kontaktnetzwerk Linkedin vor Xing empfehlen. Xing ist halt nur Deutschsprachig.
Ist es besser und einfacher erst mal bei einem deutschen Arbeitgeber anzufangen?
Kommt auf den Job an? Als Ingenieur/Techniker hat man halt den Vorteil man kann in den "Servicebereich" gehen. Damit meine ich fuer ein paar Tage/Wochen zum Kunden reisen und da Probleme loesen. Das kann dann zu laengeren Aufenthalten im Ausland unter europaeischem Vertrag fuehren. Oder halt als Vertreter der Hauptniederlassung in so ner Nebenklitsche aufschlagen. Die Beispiele oben aus der Autoindustrie sind genau das.
Habe ich in HK gemacht - ist schon geiler als in HK mit nem lokalen Gehalt zu leben...
Was waren so die Hindernisse und Probleme, mit denen ihr bei der Jobsuche im Ausland (und dann im Job) zu kämpfen hattet? Wobei das wahrscheinlich branchenspezifisch ist.
Die Niederlande sind da total entspannt. Ich hatte meinen Vertrag unterschrieben, dann habe ich unter google "auswandern niederlande forum" eingegeben und da kam tatsaechlich was :smile:.
Hauptproblem war das finden der Wohnung, das niederlaendische Wort fuer mieten entspricht dem deutschen Wort fuer "kaeufliche Liebhaberin". Das hat mir einige Schocks waehrend der Internetrechereche beschert. Am Ende habe ich einen Makler bezahlt. Umzuege ins Ausland kosten Geld und zwar mehr als in Deutschland.
Was sind Vor- und Nachteile des Auslands?
Vorteil: Ich habe mich selbst besser kennen gelernt.
Nachteil: Ich habe mich nicht wirklich veraendert. Meine schusselige Art mit Mitmenschen umzugehen habe ich immernoch.
Vorteil: Meine schusselige Art wird als "drolliges" normales deutsches Verhalten interpretiert.
 
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V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #11
So, jetzt komme ich mal zum Antworten. :smile:
Also ich studiere etwas in die Richtung Lebensmittelwissenschaften in Verbindung mit Gesundheit (Master). Meinen Bachelor habe ich in einer Naturwissenschaft gemacht. Noch habe ich DEN Traumjob nicht vor Augen, weshalb ich jetzt auch bald ein Praktikum mache. Vorstellen könnte ich mir eigentlich viel. :smile:
Auslöser für diesen Wunsch ins Ausland zu gehen waren mein letzter Urlaub und zwei Gespräche mit zwei voneinander unabhängigen Personen. Einmal habe ich mit dem Vater einer Tochter geredet, die jetzt in London arbeitet und einmal mit einem Londoner selbst. Und das klang alles so toll... Ja, und jetzt habe ich total Lust auf London. :grin: (Ich selbst kenne es aber bisher nur vom Urlaub dort). Wobei das wahrscheinlich ziemlich utopisch ist, weil die Wohnungspreise dort so extrem hoch sind. Diese besagte Tochter zahlt 450 Pfund pro Woche für eine ca. 60 qm Wohnung im Zentrum. :seenoevil:
caotica caotica Welche Blogs liest du denn so? Da wäre ich auch neugierig.
Ich habe Lust auf neue Kulturen, neue Menschen, eine Fremdsprache tagtäglich zu sprechen und auch all die Erfahrungen, die man in einem neuen Land so macht, die einen prägen. Gerade weil ich jetzt einige Jahre in einer sehr, sehr, sehr kleinen Stadt gelebt habe, würde ich so gerne "raus".

Kannst du schon bestimmte Länder oder Regionen ausschließen, z.B. wegen der langen skandinavischen Dunkelheit?
Asien schließe ich für mich komplett aus. Ich glaube, ich würde schon ganz gerne erst mal in Europa bleiben. :smile:
Skandinavien habe ich noch nicht besucht, würde ich aber auch nicht ausschließen. Meiner besten Freundin hat es dort total gefallen. Ich weiß aber nicht, wie schlimm das mit der Dunkelheit wirklich ist - da lese ich noch mal Tahini Tahini s AMA.
Frankreich fände ich auch toll - aber da mangelt es mir an den Sprachkenntnissen. :frown:
Spanien wäre auch super! :smile: Aber da ist die Joblage ja momentan nicht so super. Müsste man mal sehen.
Südafrika wäre aber auch toll - da war ich schon dreimal und bin total verliebt.

Welche Sprachkenntnisse hast du wirklich? Nicht in jeder Branche und in jedem Land hilft dir Englisch (oder alternativ noch Französisch und Spanisch) weiter.
Bei mir sind es Spanisch und Englisch. Mein Französisch reicht nur für den Urlaub, weshalb ich das erst mal ausschließe - es sei denn, ich perfektioniere meine Sprachkenntnisse darin.

Tahini Tahini Was sind denn deine Lieblingsstädte in England? Ich kenne bisher nur Margate und London.

N Nebelrabe Stehen in FAZ und Zeit denn auch ausländische Jobangebote?

Mein Linkedin-Profil könnte ich auch mal ein bisschen aufpolieren. Gibt es da noch andere wichtige Portale für die unterschiedlichen Länder?
Meint ihr eigentlich, ich sollte noch so einen TOEFL-Test absolvieren? Ich habe als Nachweis für mein Englisch nur die Schule und gewisse Auslandserfahrungen.

Zum Glück ist noch ein BISSCHEN Zeit hin, aber spätestens Anfang/Mitte des nächsten Jahres will ich dann doch mal mit dem Bewerben anfangen. Ich tue mich nur so schwer, weil ich gar nicht wirklich weiß, wie man da anfängt. :confused: Das ist so überwältigend. Gerade, weil es mir bisher an Vitamin B ins Ausland in dieser Branche fehlt.
Oder sollte ich mich noch für ein weiteres Praktikum im Ausland bewerben? Vielleicht kommt man so auch leichter an einen richtigen Job?
 
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Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Meint ihr eigentlich, ich sollte noch so einen TOEFL-Test absolvieren? Ich habe als Nachweis für mein Englisch nur die Schule und gewisse Auslandserfahrungen.
Ich weiß es nicht sicher, aber vermute mal, dass du dir das sparen kannst. Die Aussagekraft von solchen Tests ist ja doch sehr begrenzt und wenn du mit deinem Anschreiben überzeugen konntest, merken sie im Gespräch ja recht schnell, wie gut du wirklich Englisch kannst.
[doublepost=1507503243,1507503035][/doublepost]
Oder sollte ich mich noch für ein weiteres Praktikum im Ausland bewerben? Vielleicht kommt man so auch leichter an einen richtigen Job?
Das würde ich dir auf jeden Fall empfehlen. Ich weiß nicht genau, was ich unter deinen "gewissen Auslandserfahrungen" zu verstehen habe (Urlaub, Au pair, Studium), habe aber selbst die Erfahrung gemacht, dass Welten zwischen jahrelang im Ausland auf Englisch studieren und dann später in einer englischsprachigen Umgebung arbeiten liegen (was, denke ich, nur zum Teil mit dem unterschiedlichen kulturellen Umfeld erklärt werden kann).

Zum Thema Dunkelheit: Es kommt natürlich darauf an, wie weit du in den Norden gehst. Ich behaupte jetzt mal, dass du den Unterschied zu Deutschland in Oslo oder Stockholm kaum bemerken wirst, in Tromsø aber schon. Ich persönlich hatte damit keine Probleme (mein nördlichster Punkt, an dem ich sowohl im Sommer als auch im Winter gelebt habe, war Trondheim), aber einige in meinem Umfeld waren froh, als sie deshalb wieder in südlicheren Gefilden unterwegs waren.
Hier mal die Tageslänge (also die Zeit zwischen Sonnenauf- und Untergang) am 21.12. und am 21.6.: in Trondheim 4:29h und 20:32h, in Hamburg 7:26h und 17:00h.
 
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N
Benutzer24152  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
So, jetzt komme ich mal zum Antworten. :smile:
Also ich studiere etwas in die Richtung Lebensmittelwissenschaften in Verbindung mit Gesundheit (Master). Meinen Bachelor habe ich in einer Naturwissenschaft gemacht. Noch habe ich DEN Traumjob nicht vor Augen, weshalb ich jetzt auch bald ein Praktikum mache. Vorstellen könnte ich mir eigentlich viel. :smile:
Auslöser für diesen Wunsch ins Ausland zu gehen waren mein letzter Urlaub und zwei Gespräche mit zwei voneinander unabhängigen Personen. Einmal habe ich mit dem Vater einer Tochter geredet, die jetzt in London arbeitet und einmal mit einem Londoner selbst. Und das klang alles so toll... Ja, und jetzt habe ich total Lust auf London. :grin: (Ich selbst kenne es aber bisher nur vom Urlaub dort). Wobei das wahrscheinlich ziemlich utopisch ist, weil die Wohnungspreise dort so extrem hoch sind. Diese besagte Tochter zahlt 450 Pfund pro Woche für eine ca. 60 qm Wohnung im Zentrum. :seenoevil:
caotica caotica Welche Blogs liest du denn so? Da wäre ich auch neugierig.
Ich habe Lust auf neue Kulturen, neue Menschen, eine Fremdsprache tagtäglich zu sprechen und auch all die Erfahrungen, die man in einem neuen Land so macht, die einen prägen. Gerade weil ich jetzt einige Jahre in einer sehr, sehr, sehr kleinen Stadt gelebt habe, würde ich so gerne "raus".


Asien schließe ich für mich komplett aus. Ich glaube, ich würde schon ganz gerne erst mal in Europa bleiben. :smile:
Skandinavien habe ich noch nicht besucht, würde ich aber auch nicht ausschließen. Meiner besten Freundin hat es dort total gefallen. Ich weiß aber nicht, wie schlimm das mit der Dunkelheit wirklich ist - da lese ich noch mal Tahini Tahini s AMA.
Frankreich fände ich auch toll - aber da mangelt es mir an den Sprachkenntnissen. :frown:
Spanien wäre auch super! :smile: Aber da ist die Joblage ja momentan nicht so super. Müsste man mal sehen.
Südafrika wäre aber auch toll - da war ich schon dreimal und bin total verliebt.


Bei mir sind es Spanisch und Englisch. Mein Französisch reicht nur für den Urlaub, weshalb ich das erst mal ausschließe - es sei denn, ich perfektioniere meine Sprachkenntnisse darin.

Tahini Tahini Was sind denn deine Lieblingsstädte in England? Ich kenne bisher nur Margate und London.

N Nebelrabe Stehen in FAZ und Zeit denn auch ausländische Jobangebote?

Mein Linkedin-Profil könnte ich auch mal ein bisschen aufpolieren. Gibt es da noch andere wichtige Portale für die unterschiedlichen Länder?
Meint ihr eigentlich, ich sollte noch so einen TOEFL-Test absolvieren? Ich habe als Nachweis für mein Englisch nur die Schule und gewisse Auslandserfahrungen.

Zum Glück ist noch ein BISSCHEN Zeit hin, aber spätestens Anfang/Mitte des nächsten Jahres will ich dann doch mal mit dem Bewerben anfangen. Ich tue mich nur so schwer, weil ich gar nicht wirklich weiß, wie man da anfängt. :confused: Das ist so überwältigend. Gerade, weil es mir bisher an Vitamin B ins Ausland in dieser Branche fehlt.
Oder sollte ich mich noch für ein weiteres Praktikum im Ausland bewerben? Vielleicht kommt man so auch leichter an einen richtigen Job?
Das ist bei mir jetzt 7 Jahre her. Ich glaube in der Zeit gabs damals noch eine Rubrik fuer "wissenschaftliche" Stellen. Die waren teilweise International. Ansonsten stehen in deutschen Stellenportalen halt Jobs von deutschen Firmen die jemanden ins Ausland schicken wollen.

Wie wuerde ich das heute als Person ohne Netzwerk anfangen?
a.) Welches Land? (das waere bei dir London)
b.) Linkedin, Suchzeile, "London Job offer chemistry"
c.) Das gleiche bei Google
d.) und ich wuerde jetzt anfangen :smile:.

Wenn ich da an meinen "Auswanderprozess" zurueckdenke bin ich das total naiv angegangen.
Job: check
Wohnung dort: check
Wohnung hier kuendigen und aus dem Wohnregister abmelden: check
Niederlande: Anmelden, Konto eroeffnen: check
Erster Arbeitstag: check.

Das hat wunderbar funktioniert. Die meisten Probleme gabs mit meinem Auto, da hat die Deutsche Behoerde sich beschwert, dass ich sie vorher haette fragen muessen ob ich mein Auto ueberhaupt "exportieren" darf.

Off-Topic:
Uebrigens Liebe KFZ Zulassungsbehoerde: das habe ich euch immernoch nicht verziehen
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Tahini Tahini Was sind denn deine Lieblingsstädte in England? Ich kenne bisher nur Margate und London.

Da hast Du schonmal zwei gute.
Meine persönlichen Favoriten in England sind:
  • York
  • Durham
  • Nottingham
  • Cambridge
  • Plymouth
  • Bristol
  • Bath
Ansonsten lebt es sich auch gut in Wales, und zwar so gut wie ueberall dort, besonders in:
  • Llandudno
  • Cardiff
  • Swansea
... und in Schottland empfehle ich ganz besonders:
  • Edinburgh
  • Inverness
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Ah, so ganz ohne Vitamin B - da muss dann die Ausbildung überzeugen, Stichwort Fachkraft - kann ich mir zumindest vorstellen. England ist für viel attraktiv, und sie wissen das :zwinker:

Ich würde mich auf jeden Fall sehr genau informieren, wie eine gute Bewerbung aussehen muss (keine Bilder zum Beispiel, fand ich maximal komisch anfangs) und worauf Wert gelegt wird. Jobportale auf jeden Fall konsultieren. Ich hab vor Jahren diversen Freunden versucht zu helfen, auch nur an ein Praktikum zu kommen, war recht kompliziert (Tiermedizin :zwinker: ). Je besser man ich auskennt, desto mehr Vorteile, würde ich sagen.

Meinen Lieblingsstädten allen voran ist übrigens Edinburgh. Ich würde mich mit den Schotten auch wohler fühlen. Das steht auf der Liste der Städte, in denen ich gerne mal temporär leben würde.
Außerdem finde ich Plymouth ziemlich schön, da mag ich die Natur drum herum sehr gerne.
London ist super, aber naja, Preis Leistung ist schon so ne Frage :zwinker:
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Skandinavien habe ich noch nicht besucht, würde ich aber auch nicht ausschließen. Meiner besten Freundin hat es dort total gefallen. Ich weiß aber nicht, wie schlimm das mit der Dunkelheit wirklich ist - da lese ich noch mal Tahini Tahini s AMA.

Mit der skandinavischen Dunkelheit gibt es da so einige Dinge zu beachten, die die Sache erheblich leichter machen:
  • wenn man weit genug im Norden ist (Trondheim, Östersund, Umeå...), liegt ja meistens Schnee zur dunklen Zeit; das macht dann eine ganz andere Atmosphäre als z.B. in Kopenhagen oder Göteborg, wo man wirklich monatelang durchs Schwarze, Nasse tappt. Hier bei mir oben ist der Winter tagsueber blau und rosa, weil der Himmel bei dem niedrigen Sonnenstand diese Farben hat (es ist eigentlich nicht dunkel, sondern eine seeehr langsame Dämmerung an beiden Enden, und die Sonne kommt ueber den Horizont zwischen 09:30 und 14:30; davor und danach hat man gute drei Stunden Sonnenuntergangsstimmung), und nachtsueber orange, wegen der Strassenbeleuchtung und dem Schnee (der durchgehend sauberer, flockiger Pulverschnee ist, nicht dieser Dreckmatsch weiter im Sueden). Dazu kommen die Polarlichter, die die Nächte zu einer wahnsinns Show machen können. Also, wenn Skandinavien, dann richtig weit im Norden.
  • zu Hause toll ausstatten mit vielen hellen Lampen (IKEA zeigt, wie)
  • einfach geniessen; ist ja schliesslich auch gemuetlich. Und die innere Uhr, die ja auf Lichtzufuhr reagiert, bringt einen in einen tollen Ruhezustand waehrend dieser Winter.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Außer, dass man für sich mal formulieren könnte, was man zum Unternehmen und zum ausgeschriebenen Job weiß/kann, sollte man vermutlich einfach ein bisschen Selbststicherheit im Gespräch mitbringen, und für sich wissen, was man zum Beispiel besonderes einbringen kann.
Nicht um den "Interviewer" zu überfallen und mundtot zu quasseln, sondern um souverän und überzeugend ohne "ähm" und "Öhs" rüber zu kommen. Und eine gewisse Kompentenz anzuzeigen. Manche machen kleine Rollenspiele auch in Gesprächen...

Ich hab mich noch nie anders auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet, außer mich zum Unternehmen udn den Aufgaben des fraglichen Jobs (Praktikums, in dem Fall) einzulesen, und dann erhobenen Hauptes, "ich kann das, ich bin ein Gewinn" zu sagen :tongue:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #29
Dann wurde meine Bewerbung bei einem sehr bekannten Unternehmen sogar für passend befunden und ich durfte einen Online-Test machen. Da bin ich auch durchgekommen. Schritt drei ist jetzt ein Online-Video. Hat damit jemand Erfahrung? Das läuft wohl so ab, dass man sich da vor seinen Laptop setzt und dann unterschiedliche Fragen gestellt bekommt, die dann aufgezeichnet werden. Die Fragen erfahre ich vorher aber nicht und es gibt auch nur einen Durchgang.
Habt ihr Ideen für mögliche Fragen? Es ist ja doch was anderes als ein Face-to-face-Interview. Was könnten wohl die wichtigsten sein?
Das Interview soll ca. 25 Minuten gehen.
Ich hoffe noch auf Antwort von den anderen Unternehmen.
Vielleicht hat Tahini Tahini ja auch Erfahrung mit so was? :smile:
Hallihallo! Interessantes Konzept, und ich kann mir gut vorstellen, wie und was das ist: Quasi ein Skype Interview, das aufgezeichnet wird, so dass man auf der anderen Seite nachher nochmal in Ruhe laufen lassen und Vergleiche ziehen kann.

Sowas habe ich bisher noch nicht gemacht, aber unterm Strich wuerde ich sagen, sieh das einfach als ein Skype Interview, denn auf Deiner Seite wird das nicht viel anders sein. Mach also ein gutes Skype Interview, und vergiss einfach, dass das "eingemacht" wird. Die wollen nach wie vor sehen, wie Du als Mensch bist, deshalb machen die sowas. Die fragen sich, "kann man mit diesem Menschen im Bueroleben auskommen?"

Also sei einfach sympathisch, goldig, und doch kompetent, und die Sache sollte im Kasten sein. Klar kann es noch irgendeinen Goldknaben geben, der dann doch nochmal fuenf Zentimeter breiter laechelte, aber man muss einfach tun, was man kann. Tat man das, kann man sich nichts vorwerfen.

Eine Masche, die bei meinen Auslandsbwerbungen IMMER zog, war die vom grossen Traum. Das schmeichelt allen, und beruehrt tief, wenn man sagt (und es auch meint, zumindest in dem Moment), dass das DER Traumjob in DEM Traumland fuer Dich ist, etc. Und bei diesen Skypedingern darf und muss man das sogar sagen, denn dafuer machen die die. Um blosse Fakten abzugreifen, das ginge auch mit trockenen Tests.
:smile:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #31
Please give me an example of a time when you have come up with an innovative solution to a problem. What was the outcome?

:grin: oh da gäbe es HUNDERT Möglichkeiten aus meinem Erfahrungsschatz... ohne dass das jetzt hilfreich wäre. Sorry :zwinker:

Also ich habe mal ja mal so eine Fernsehsendung gesehen, wo im Bewerbungsgespräch ein Rollenspiel vorkam - PR und eine konstruierte Krise musste gelöst werden. Fand ich total cool, ehrlich gesagt. Das ist halt nichts worauf man sich irgendwie auswendig vorbereiten könnte, sondern da muss man eben echt sein. Echt antworten, handeln, entscheiden. Und die entscheiden dann ob das zu ihren Vorstellungn passt oder nicht. Ich fänds cool, wenn ein Job solche Kriterien hätte :smile:

Wenn einem nichts einfällt, kann man ja ... ein bisschen Füllen, Gegenfrage stellen und dann schnell denken. Muss ja keine berufliche Situation sein. Der Hund hat sich den Haxen gebrochen, man wusste man kann ihn nicht tragen, also hat man aus Regenjacke und Stock eine Trage gebaut, oder was auch immer :zwinker: Ich hätte auch nicht sofort an eine berufliche Krise gedacht. Man besteht ja aus meehr als dem Job und wenn man joblich keine Erfahrungen hat, greift man auf die zurück, die man hat.
Man kann auch erzählen, dass man als älteste von 5 Kindern mal einen Streit zwischen den Brüdern mit einem Matchbox Auto und zwei Schokoriegeln geschlichtet hat, oder was auch immer, das eine Lösung für ein vorhandenes Problem darstellte, und zeigt, dass man um die Ecke denken kann und krisenfest ist.
So kann man alle Fragen die um die Ecke gehen umlegen, lächeln sagen "well my professional experience might not be really helpful, as I am just starting, but to be honest, this question makes me think of ..."

BLOSS nicht nichts sagen!! Nicht herumstammeln, nicht still bleiben, nicht "I don`t know" sagen. Davon gehen die aus, dass du das nicht weißt, sie wollen wissen, wie du damit umgehst, dass du es nicht weisst.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #44
England. :smile:

Drei Monate. :smile:
Also es gibt auch die Möglichkeit eine feste Stelle zu ergattern, ja. Je nachdem, wie man sich so schlägt. Danke dir.
Ja, ich hoffe es auch. :grin:

Hoffentlich melden sich die beiden großen Unternehmen nächste Woche noch. Meine Freundin meinte, es sei ganz normal auch mal zwei Monate auf ne Reaktion zu warten. :what:
Bedenke rechtzeitig, dass ein Praktikum bei Firma A durchaus Grund fuer Firma B sein kann, Dir den naechsten Job anzubieten - gerade in England holt man sich gerne Leute von der Konkurrenz. Also streck schonmal Deine Fuehler danach aus, wer das sein koennte. Oftmals sind sie nur ein paar Meilen voneinander entfernt.
 
moonsun
Benutzer121323  Meistens hier zu finden
  • #47
Je nach Beruf kann es schwierig sein, dass man kurz nach Berufseinstieg eine Halbtagsstelle bekommt. Wir hatten einmal jemanden, der kam direkt nach dem Studium und hat die ersten 5 Monate 60% gearbeitet, die Einarbeitung war sehr mühsam, da man sich immer nach den drei Tagen der Person richten musste. Jedoch haben wir auch Eltern, die arbeiten 60%, aber haben 10 Jahre Erfahrung und kennen sich in der Firma/Fachgebiet sehr gut aus. Würde da allenfalls mit den Erwartung zurückschrauben, falls dies in deinem Beruf nicht üblich ist.

Was heisst Mini Stadt? Ich bin in einem Dorf aufgewachsen und die Integration für Auswertige war sehr einfach, beim Bezug einer Wohnung wird man z.B. von vielen Nachbarn auf Kaffee und Kuchen eingeladen. Im Weiteren gibt es noch viele Vereine, wo das Vereinsleben im Gegensatz zur Stadt viel mehr gelebt wird. Nun lebe ich in einer Stadt, da ist alles viel anonymer und muss viel aktiver sein.

Gefällt dir denn die Trainee Stelle?
Ich würde einmal Fragen, ob man sich mit akt. oder ehemaligen Trainee Absolventen unterhalten kann. (Vorausgesetzt du bist interessiert).
Bist du eigentlich nicht in England für ein Praktikum? Gibt es da nicht Möglichkeit zu bleiben oder gefällt es dir nicht?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #51
Ist es denn:
  1. genau Dein Fachbereich?
  2. eine tolle Firma, die in Deinem CV einen Zukunftsturbo darstellen wird?
Beispiel Designabteilung von IKEA: die sitzen in Älmhult, einem Kaff in der Mitte von Nirgendwo in Suedschweden. Aber um dort als Designer zu arbeiten, wuerde ich notfalls im Wald nebenan zelten und Tannenzapfen essen. Wenn Du Dich so fuehlst hinsichtlich der Firma, wuerde ich's machen. Sonst nicht, denn man ist Mensch, und man kann nicht richtig arbeiten, wenn man hasst, wo man ist.

Die Frage ist natuerlich, wuerde man es hassen? Da kann man Ueberraschungen erleben. Vielleicht ist es entzueckend dort? Und man entwickelt sich freudvoll zu einem entenfuetternden Hundespaziergaenger mit Hallenhalmakumpels?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #60
Und die Kosten für die Wohnung nicht vergessen. :zwinker:
... die jedoch auch von den geltenden Mietmodellen abhaengig sind. Ich weiss ja nicht, wie es in Wien aussieht mit Mietvertraegen, aber in London gibt es wirklich fuer jeden Geldbeutel und jede Lebensplanung was einigermassen Machbares. Z.B. WGs, in die man recht leicht rein und auch wieder rauskommt. Natuerlich darf man nicht vergessen, dass es in London mit abnehmendem Mietpreis auch abenteuerlicher wird - deshalb Vorsicht, mit wem man sich einlaesst. In dieser Hinsicht wiederum ist Wien vermutlich die Insel der Glueckseligen; alles reiche, vegetarische Designer mit Porschesammlung.
:zwinker:
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #64
Tahini Tahini 20000 Euro Netto in Österreich bei 40000 halte ich für recht niedrig angesetzt. :confused: Ich würde eher mit 1900 Netto rechnen, dazu noch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld. Das ist dann schon deutlich mehr.
So viel würde ich in UK als Junior Doc auch monatlich verdienen. Bei vry wären es in London wohl eher so 1400 Netto, denke ich. Das ist nicht viel. Die Gehälter in UK sind generell nicht so berauschend, wie du siehst.
Ich kriege hier Netto ungefähr das Doppelte von dem, was ich in UK kriegen würde, plus angenehmere Arbeitszeiten, Elternzeit, bezahlte Urlaubstage usw. Ich bin aber noch unter dem Spitzensteuersatz, sodass meine Steuern noch eher niedrig sind.

Mir wurde in London ein ähnliches Jobangebot gemacht, wie deins, bei dem sie mich auch mehrfach gefragt haben, ob ich auch wirklich verstanden habe, dass das Gehalt derart niedrig ist. Mit Haferflocken morgens und abends ginge das Gehalt. :grin: Es war genauso wenig, wie ich HIER als Arbeitslosengeld ("Hartz IV") bekommen würde, finde das schon bezeichnend.. Mal Essen gehen in London ist da gar nicht drin. Überleben kann man sicher, temporär und fürs CV geht das, wenn du London so liebst. Aber manchmal ist es auch gut, seine Liebe nur als "Tourist" zu erleben, denn sonst verliert man sie.

Es gibt aber natürlich auch andere schöne Orte auf der Welt. Und irgendwann will man eventuell auch nicht mehr WG-Mensch sein. :smile: Letztendlich kommt es natürlich auch darauf an, wo man genommen wird :tentakel:
 
Zuletzt bearbeitet:
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #66
Tahini Tahini Du hast dich doch aus England auf Jobs in Schweden beworben? Bist du da auch persönlich für das Vorstellungsgespräch angereist?

Nein, das war via Skype. Manche machen das gerne, manche lehnen es voellig ab. Z.B. kam ich an alle meine Englandjobs nur via persoenliches Gespraech, aber Neuseeland, Frankreich, Shanghai, und Schweden holte ich mir via Skype (nein, halt - Neuseeland sogar lediglich via Telefon; da sass ich dann mit einem Glas Whisky in der Hand, die Katze auf dem Schoss, im Bademantel, auf dem Bett. Im Nachhinein sagte man mir, sie haetten mich auch deswegen ausgesucht, weil ich so ruhig klang, haha...).
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #72
Haha, gerade eine Stelle eines wirklich großen, bekannten Unternehmens gefunden - 40 Minuten von London entfernt: 16 000 Pfund im Jahr.
Hallo?! :grin: 16 000 Pfund? Es ist zwar "nur" eine Trainee-Stelle, aber trotzdem?! :grin:
[doublepost=1537485774,1537485584][/doublepost]Langsam frage ich mich, ob ich nicht doch in Finance oder Consulting einsteigen soll - die zahlen gut! :grin: (Nur Leben tut man dann nicht mehr wirklich)
 
G
Benutzer Gast
  • #73
Muss es unbedingt eine Trainee-Stelle sein? Hast du keine Aussicht auf eine richtige Stelle?

Ich habe mich für solche Stellen damals gar nicht beworben, denn meine Ersparnisse reichten nur für einen Umzug ins Ausland (innerhalb Europas im Idealfall für zwei, aber mein Umzug lief natürlich nicht ideal), so musste es gleich beim ersten Mal klappen, mit einer Stelle, von dem ich leben konnte. Im Ausland hätte ich meine Ersparnisse sonst viel schneller aufgebraucht, deshalb habe ich mich damals doch für eine Stelle in der Heimat entschieden. Dort konnte ich länger ausharren. Außerdem habe ich mich entschieden, für den Fall der Fälle, einen neuen Beruf zu erlernen, und das war dort viel günstiger und praktischer für mich. Ich finde immer noch, wenn bei der Jobsuche die Aussicht auf Erfolg nicht so gut ist, sollte man sich rechtzeitig einen Alternativplan überlegen.

Hast du dich schon mal hingesetzt und ganz ruhig alles durch den Kopf gehen lassen? Zum Beispiel Fragen wie
Welche Möglichkeiten habe ich? (Was für Jobs könnte ich kriegen mit welchem Gehalt?)
Was für einen Job wünsche ich mir?
Was bin ich bereit für den "Traumjob" in Kauf zu nehmen? (Abstriche beim Gehalt oder beim Arbeitsort.)
Was für Alternativen hätte ich, wenn es mit dem Traumjob nicht klappt oder ich mich wegen rationaler Gründe dagegen entscheide?
 
Au-Pair-Stelle?
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #74
Hat hier jemand mal eben einen Ratschlag für mich?

Ich bin ja aktuell in Deutschland und bewerbe mich auf Stellen in England und Deutschland.
Bisher wurden meine Bewerbungen ignoriert, laufen noch, oder wurden abgesagt.
Ich habe aber auch noch nicht so viel losgeschickt, muss ich ehrlich sagen. Vielleicht so zehn, zwölf Stück.
Mein Herz schlägt für London und ich würde total gerne wieder zurück. Ein Problem ist aber nach wie vor die schlechte Bezahlung. Das höchste Gehalt, das ich für eine Einstiegs-Stelle gefunden habe, lag bisher bei 28 000 Pfund. Für London echt wenig Geld. Gleichzeitig sagt man mir immer wieder, dass man dort dafür viel schneller Gehaltserhöhungen bekommt und man eben anfangs "in den sauren Apfel beißen müsste".
Nun ist es so, dass mir meine Mitbewohnerin aus London geschrieben hat. Eine Frau in ihrer Firma sucht wohl ein Au-Pair-Mädchen. Meine Mitbewohnerin meinte gleich: "Mach das doch! In Deutschland bist du arbeitslos und auf Jobsuche. In London könntest du ein bisschen Geld verdienen und dich trotzdem weiter bewerben!".
Ich bin nun ein bisschen unsicher. Irgendwie fühlt sich eine Arbeit als Au-Pair wie ein Rückschritt an. Normalerweise machen das ja Mädels zwischen 18 und 20 Jahren nach dem Abi. Und ich bin jetzt schon 27 und mit dem Studium fertig. Gleichzeitig wäre es ja nur eine Übergangslösung, bis ich dann eben einen Job habe. Fraglich ist halt nur, ob ich denn jemals was gut Bezahltes in meinem Bereich in London finde.
Ich telefoniere heute Abend mal mit der Frau und höre mir an, wie das dann genau aussähe. Für wie lange sie jemanden braucht, wie die Arbeitszeiten wären, etc.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #75
Ich habe lange in London gelebt.
In London gibt es so viele Bewerber, dass Bewerbungen von Leuten, die noch nicht dort wohnen, meist ignoriert werden, ausser für Expertenstellen, wo es auch dort schwierig ist, jemanden zu finden.
Denn: weshalb jemanden die Relocation machen lassen, wenn man schneller jemanden findet, der schon da ist, die Gegebenheiten kennt und damit klarkommt?
28'000 Pfund im Jahr ist sehr wenig Geld, erst recht in London, aber es ist kein unüblicher Lohn.
Meiner Meinung nach ist London eine Stadt, die nur genügend Geld Spass macht.
Essen und Kleider sind günstig, man findet auch günstige Zimmer, doch Spass macht das eben nicht unbedingt.
Dafür gibt es viele Hausparties und so, weil sich eben viele Leute das Weggehen nicht leisten können.
Trotzdem ist es eine coole Erfahrung, tolle, sehr lebendige Stadt!
So kurz vor dem möglichen Brexit halt etwas heikel, dass man vielleicht gleich wieder gehen muss. Wenn man damit leben kann, ist das gut.

Stelle: über Freunde, die schon dort sind, vielleicht dort unterkommen, während man sich bewirbt, oder über einen Konzern mit internem Transfer.
 
G
Benutzer Gast
  • #76
Der Vorteil bei einer Au-pair Stelle wäre, dass du eine Unterkunft hättest ohne dafür zahlen zu müssen. Damit wärst du in London schon ziemlich gut dabei. Du hättest trotz Arbeit genug Zeit um dich weiter zu bewerben, un du wärst schon vor Ort, was auch noch ein Vorteil bei der Jobsuche wäre.

Ich bin nun ein bisschen unsicher. Irgendwie fühlt sich eine Arbeit als Au-Pair wie ein Rückschritt an. Normalerweise machen das ja Mädels zwischen 18 und 20 Jahren nach dem Abi. Und ich bin jetzt schon 27 und mit dem Studium fertig.
Ob du das jetzt als Rückschritt, als Zwischenschritt, als notwendiges Übel, als Abenteuer oder als sonst was ansiehst, hängt allein von dir ab, da müsstest du dich mit deinem Stolz auseinandersetzen.
Hast du schon ein wenig recherchiert und Meinungen eingeholt, wie Gastfamilien zu einer "älteren" Au-pair stehen?
Es hängt ja sowieso von der Gastfamilie ab, wie das Ganze wird, da braucht man einfach Glück, denn ich denke, da kann man die zukünftige Situation viel weniger im Voraus einschätzen, als bei einem normalen Job.

Klar, so eine Arbeit sollte nicht zu einem Dauerzustand werden. Wie deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind, kannst du wohl besser einschätzen als wir. Wenn nicht, was sagt dein Bauchgefühl? Könnte es in absehbarer Zeit mit einem Job klappen?
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #77
Ich bin nun ein bisschen unsicher. Irgendwie fühlt sich eine Arbeit als Au-Pair wie ein Rückschritt an. Normalerweise machen das ja Mädels zwischen 18 und 20 Jahren nach dem Abi. Und ich bin jetzt schon 27 und mit dem Studium fertig.
nun - es kann ein Teil eines Plans sein, wenn Du es zeitlich limitierst. z.B. max sechs Monate Nanny, um einen Job zu finden. Und sonst gehst woanders hin oder so. Als Start ist es nicht schlecht (hat meine damalige Freundin auch so gemacht, um Englisch zu lernen, als wir nach London gezogen sind), aber laengerfristig ist es nichts.
Du solltest Dir einen Plan fassen, als ein Beispiel von vielen, was Du in etwa zu machen gedenkst, um in 5-8 Jahren ~150K-200K/Jahr zu verdienen (und Spass dabei zu haben). Und wenn 6 Monate Nanny sein da ein Start ist, um an einem neuen Ort Fuss zu fassen, ist das keine schlechte Investition. 6 Monate kannst in einem CV/Einstellungsgespraech auch gut erklaeren (oder unauffaellig weglassen).
 
G
Benutzer Gast
  • #78
Off-Topic:
Als ich heute so durch die Straßen gelaufen bin, kam mir alles wieder so unwirklich vor. Ich kleines Landei wohne seit einem halben Jahr in London. Und ich hatte nicht einmal Heimweh. Als ich im Februar 14 Tage im Amerika war, habe ich am ersten Abend geheult - war aber auch übermüdet. :grin: In London ging es mir noch nie so.
Ja, es ist verdammt teuer hier. Aber dafür sind die Menschen hier so unglaublich nett. Und höflich. Selbst wenn ich jemanden anremple, entschuldigt sich der andere! Die Menschen hier sind so offen und interessant. Selbst mein Kleidungsstil hat sich geändert. Letztens habe ich zwei Transvestiten in total verrückten Outfits gesehen - da hat keiner dumm geguckt. Es ist einfach egal, was du anziehst.
Du triffst hier die ganze Welt. Mein Uber-Fahrer gestern war Türke. Mein Nachbar ist Italiener und hat letztens seinen mexikanischen Freund mit in die WG gebracht. :grin:

Ja, vielleicht werde ich das alles eines Tages anders sehen, aber gerade zieht es mich mit dem Herzen echt nach London. :smile:
Also bis auf die netten Passanten hast du das alles auch in Berlin. :tongue:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #79
Hab auch mal wieder rein geschaut :smile:
Ich bin ja rationaler Bauchmensch, sprich, ein Fan des zielgerichteten Überlegens für eine ausführliche Pro/Contra Liste und dann eine Entscheidung nach dem Gefühl.
Wenn sich die Nanny Sache gut anfühlt in der Vorstellung, machen wenn nicht - würde ich zumindest es nicht tun.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #80
und dann eine Entscheidung nach dem Gefühl.
Wenn sich die Nanny Sache gut anfühlt in der Vorstellung, machen wenn nicht - würde ich zumindest es nicht tun.
etwas strategischer/ueberlegter sollte man schon vorgehen, falls man denn laengerfristig etwas Erfolg (beruflich und/oder finanziell und/oder sozial etc) haben moechte...
Ich kenne Dich nicht, caotica, aber abstrahiert von Dir: es ist bekannt, dass insbesondere arme Leute auf diese Art Entscheidungen faellen - und dann auch arm bleiben, waehrend andere ueberlegter vorgehen und bei gleicher oder mehr Freude am Leben etc. dann viel besser dastehen.
Es gibt einige Artikel und Forschungsergebnisse um das Thema "Why the poor make poor decisions"
Es muss ja ueberhaupt nicht ein Ziel sein, z.B. reich zu werden. Aber man sollte sich bessere Techniken zulegen, zu einer Entscheidung zu kommen, als eine Pro/Contra Liste oder nur auf das Gefuehl zu hoeren. Gibt einige gute Buecher zu decision science.

Ganz allgemein sage ich immer, wenn es um ein Thema geht: Man soll sich ueberlegen, wie viele wichtige Entscheidungen zu diesem Thema in seinem Leben man macht. Ich denke, es sind selten mehr als 10 und kaum je ueber 15. (Beispiel Karriere: Schule, Studium, Doktorat ja/nein, die ersten ~3 Stellen, Ausland ja/nein irgendwann im Verlauf, Engagement fuer eine Familie, welche Zusatzausbildung - das sind oft schon alle grossen Entscheidungen, die eine Karriere definieren.) Wenn es nur so wenig wichtige Entscheidungen sind, kann man sich die schon besser ueberlegen.

(Oder anders gesagt: man ueberlegt sich tagelang, wohin man in den naechsten Urlaub faehrt oder welche Farbe das neue Auto haben soll. Und entscheidet nach Bauchgefuehl in einem Moment Dinge, die schwierig umzustossen sind und jahrelange Nachwirkungen haben.)
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #81
H hurryhurryhurry völig akzeptiert - ich bin keine Strategin, und wenn ich versuche so zu tun, dann gehts schief :zwinker: Ich würde nie jemandem sagen, wie er seine Entscheidungen zu treffen hat, ehrlich. War nur ein Hinweis auf meinen Zugang.
Ich bin immer gut gefahren damit, die Augen nach Chance offen zu halten, die zu ergreifen, die sich gut anfühlen und dann mehr zu tun als ich gemusst hätte.

Ich hab einen internationalen Job, bei dem die unglaublichsten Freiheiten habe, und ausreichend verdiene, das ich dreimal im Jahr Fernreisen machen kann. Das große Geld suche ich nicht, das macht mich nicht zufriedener - nichts davon war Strategie, nur Gefühl.

Ich gebe zu, ich halte nicht viel von allgemeinen Strategie Ratgebern, Statistiken und Forschungen - mein Leben funktioniert so nicht. Immer wenn ich versucht habe mich danach zu richten, hab ichs bereut. Entschlossenes Vertrauen gegen die Wahrscheinlichkeiten hat mich hingegen immer dahin gebracht, wo es mir gut ging. Geld hilft mir nur bis zu einem Bequemlichkeitspunkt beim gut gehen, und den hab ich erreicht, ab jetzt macht mich mehr Geld nicht zufriedener, genauso wie mir eine gezielte Karriere egal ist.

Ich will tun, was mich erfüllt, und dabei genug verdienen um meinen persönlichen Luxus zu finanzieren. Tu ich. Mit Entscheidungen gegen alle Wahrscheinlichkeiten, statt dessen einfach mit Offenheit, Einsatz und Vertrauen :zwinker:
Da vry weiter vorne auch geschrieben hat, einen gezielten Karriereplan zu schneller höher weiter zu verfolgen ist nicht ihr primäres Ziel, sondern ihren Job aufregend genug zu finden und an einem Ort zu sein, wo sie sich wohl fühlt, habe ich eben nicht zur Karrierestrategie geraten.

Reich wird man sicher nicht von Einsatz und harter Arbeit, aber ein bequemes Auskommen kann sehr wohl drin sein, wenn man sich traut auch mal von außen nicht ganz so sinnvoll zu handeln, und auf die Intuition zu vertrauen. Dazu solle man natürlich schon gute Erfahrungen mit dieser Intuition vorweisen können, manche Menschen haben schlicht kein hörbares, spürbares Bauchgefühl - bei denen läuft dass dann vermutlich so schief, wie wenn ich versuche, strategisch zu sein.
Ich habe gelernt, dass man so vieles sowieso nicht in der Hand hat, und je verbissener man dagegen kämpft, desto unglücklicher wird man. Alle Vernunftsentscheidungen meines geknickten Lebensweges haben mich dahin geführt wo geplant und haben mich unglücklich gemacht, alle irrationalen Versuche hatten absolut unwahrscheinliche, großartige Ergebnisse.

Ist nur EINE Sichtweise auf solche Dinge, die ich aus trial and error heraus gelernt habe, dass sie für MICH funktioniert, weil ich wie gesagt einfach kein Strategiemensch bin, und wenn ich versuche so zu tun, werde ich krank und unglücklich. Lieber mäandere ich durch aussichtsreiches Scheitern, als unter Tabletten und Tränen zum Erfolg zu kommen.

Off-Topic:
Ich bin aber auch nur für mich allein verantwortlich und kann meine Prioritäten ganz unabhängig setzen - was auch so bleiben soll. wenn man eine Familie hat, ist das nochmal ein ganz andres Blatt.
 
G
Benutzer Gast
  • #82
Eine gut überlegte strategische Entscheidung wäre ohne Frage perfekt in einer Welt, wo unser Schicksal nur von unserer Entscheidung bestimmt wäre. Unsere Entscheidungen verändern und beeinflussen unser Schicksal, sie bestimmen sie aber nicht, denn da sind auch andere Faktoren mit im Speil, über die wir keine Kontrolle haben. Deshalb kann man auch nie mit Bestimmtheit die Konsequenzen einer Entscheidung vorhersagen.
Ich wäre wohl am meisten froh darüber, wenn mein beruflicher Erfolg allein von meinem Einsatz anhängig wäre, er ist es aber nicht. Ich hatte früher die Hoffnung, dass es doch so ist, ich hatte meinen Plan während der Schulzeit und des Studiums durchgezogen, und bin dann schön auf die Nase gefallen, als es darum ging einen Job zu finden.

Ich bin ja rationaler Bauchmensch, sprich, ein Fan des zielgerichteten Überlegens für eine ausführliche Pro/Contra Liste und dann eine Entscheidung nach dem Gefühl.

Seitdem bin ich auch für eine wohlüberlegte Bauchentscheidung.
Ich sammle alle Infos, die ich kriegen kann, überlege rational die Möglichkeiten, lasse meine Erfahrungen aus der Vergangenheit mit hineinfließen, und aus dem, was dabei herauskommt, entscheide ich mich nach Gefühl. Bisher bin ich damit ganz gut durchgekommen. Ich bin ja nicht auf eine super Karriere aus.

etwas strategischer/ueberlegter sollte man schon vorgehen, falls man denn laengerfristig etwas Erfolg (beruflich und/oder finanziell und/oder sozial etc) haben moechte...
Ich kenne Dich nicht, caotica, aber abstrahiert von Dir: es ist bekannt, dass insbesondere arme Leute auf diese Art Entscheidungen faellen - und dann auch arm bleiben, waehrend andere ueberlegter vorgehen und bei gleicher oder mehr Freude am Leben etc. dann viel besser dastehen.
Es gibt einige Artikel und Forschungsergebnisse um das Thema "Why the poor make poor decisions"

Ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten Leute, die Karriere gemacht haben und damit viel Geld verdienen, so strategisch vorgegangen sind. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es auch noch viele andere versucht haben und es nicht geschafft haben. Und damit sind wir beim nächsten Punkt, nämlich wie geht man mit einem möglichen Misserfolg um. Es gibt Leute, die verschwenden keinen Gedanken daran, dass sie scheitern könnten. Andere gehen bewusst Risiken ein, weil sie wissen, dass sie einen möglichen Misserfolg verkraften können, denn sie haben ein ausreichendes finanzielles Polster für den Fall und sie können die psychischen Folgen auch wegstecken. Und dann sind noch die "Armen", die in der Zwickmühle sitzen. Entweder sie gehen das Risiko ein, auch wenn es ihr Ruin bedeuten könnte, oder sie minimieren das Risiko auf ein für sie erträgliches Maß, was aber aus der strategischen Sichtweise die falsche Entscheidung ist. (Es bring ja nichts, wenn man sich für den Weg entscheidet, der am Ende die größte Rendite bringt, wenn man unterwegs verhungert, dann hat man nichts davon.)

Dann gibt es auch noch die Frage, ob man überhaupt Karriere machen möchte und man jeden Schritt genau vorausplanen möchte. Ich hatte diesen Gedankengang schon in einem anderen Thread niedergeschrieben, allerdings bei einem ganz anderen Thema. Wenn man sich große Ziele steckt, die weit entfernt in der Zukunft liegen, dann hetzt man immer seinen eigenen Erwartungen hinterher. Wenn man aber darauf bedacht ist immer aus der jeweiligen Situation das beste rauszuholen und die beste Entscheidung zu treffen, die einen voranbringt, dann empfindet man jeden Schritt nach vorne positiv, weil der Bezugspunkt in der Vergangenheit liegt.

Das wurde jetzt doch etwas philosophischer als ursprünglich gedacht :whistle:, ich hoffe, es ist trotzdem noch verständlich.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #83
V vry en gelukkig
Ich hätte bei London ja schon massive Bedenken.
Es geht ja nicht nur darum, dass akutell für dich das Verhältnis zwischen Lebenshaltungskosten und Gehalt eine mittelschwere Katastrophe wäre, sondern es geht auch um die Zukunftsperspektive, die für Großbritannien wohl gelinde gesagt gerade äußerst unsicher ist.
Niemand weiß, ob du nach dem Brexit als Ausländerin überhaupt noch dort arbeiten und leben darfst... Und selbst wenn du da bleiben darfst: Glaubst du wirklich an nennenswerte Lohnsteigerungen in der ziemlich wahrscheinlichen Nach-Brexit-Wirtschaftskrise?
 
A
Benutzer184979  (24) Ist noch neu hier
  • #84
Hallo liebe vry en gelukkig,
ich weiß nicht, ob du das noch sehen wirst, aber ich versuchs einfach mal :smile:
Wie ging es mit deinem Traum weiter? Arbeitest du jetzt in London, hast du eine Arbeit gefunden, die dir gefällt und mit der du dir das Londoner Leben leisten kannst?
Ich möchte tatsächlich selbst ins Ausland, am liebsten eben auch nach London, magst du dich etwas austauschen?
Ich würde mich über eine Antwort extrem freuen! 🥰
Danke dir schonmal :smile:
LG
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #85
A agirlwantstogoabroad

Ich habe deinen Beitrag erst eben gelesen. :smile:
Mein Traum ist tatsaechlich in Erfuellung gegangen! Ich lebe seit inzwischen drei Jahren in London. Natuerlich ist nicht alles Gold, was glaenzt, ich habe hier viele gute, aber natuerlich auch negative Erfahrungen gemacht, aber insgesamt bin ich nach wie vor so froh, dass ich den Schritt gewagt habe, am Ball geblieben bin und nicht aufgegeben habe. :smile: Wir koennen gerne privat schreiben, wenn du magst. Schick mir einfach eine PN.
 
A
Benutzer184979  (24) Ist noch neu hier
  • #86
V vry en gelukkig Danke für deine Antwort! Ich weiß nicht, ob ich mich einfach zu doof anstelle aber ich kann dir keine PN schreiben🙈
Ich kann dein Profil nicht öffnen, vielleicht liegt es daran. Kannst du mir eine PN schreiben? :smile:
 
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