Es ist kompliziert...

T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,
ich wende mich an euch weil ich in meinem Freundeskreis/ der Familie niemanden habe mit dem ich über meine Gedanken sprechen kann.
Erst einmal zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, berufstätig und seit ca. 6,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich fang mal ganz von vorne an:
Als wir uns damals kennenlernten, ging es eigentlich ziemlich schnell. Wir haben Ausflüge zusammen unternommen, haben uns auf Anhieb gut verstanden und unterhielten uns als würden wir uns schon lange kennen.
Nach nur ca. 10 Tagen nachdem wir uns das erste mal gesehen haben, waren wir schon ein Paar. Wir waren die ersten Jahre unserer Beziehung sehr verliebt und wir verstehen uns bis heute extrem gut und sind in eigentlich fast allen Themen einer Meinung.
Auch unsere Hobbys überschneiden sich nicht komplett (ich bin am liebsten sportlich in der Natur unterwegs / fahre sehr viel und gerne Fahrrad, gehe Wandern, Schwimmen, Skifahren, Wassersport, ...). Sie tanzt gerne, macht Fitnesstraining indoor, aber wandert auch gerne und ist auch gerne in der Natur (Keine Ahnung warum ich das hier für relevant halte).
Es gab immer mal wieder Streits in unserer Beziehung, was aber denke ich normal ist. Nach ein paar Stunden spätestens war immer wieder alles gut.

Die Streits waren teilweise unter anderem zurückzuführen darauf dass sie schon seit der Kindheit schwere psychische Probleme hat. Die Beziehung zu ihrer Familie war schon immer schwierig, die Mutter hat sie abhängig gemacht von ihr, und das Selbstbewusstsein meiner Freundin, ihr Körperbild, und vieles mehr wissentlich kaputt gemacht. Die Folge davon ist, dass meine Freundin nun mit vielen psychischen Folgen zu kämpfen hat. Unter anderem hat sie eine leichte Depression, eine mittelstarke Zwangsstörung, eine Essstörung (Bulimie), ein gestörtes Selbstbild und Schönheitsideal, und weitere vergleichsweise kleinere Probleme.
Anfangs wusste ich davon natürlich noch nicht viel, das habe ich alles im Laufe der Jahre erfahren. Meine Freundin hatte in Stresssituationen oder Streits immer wieder Wutausbrüche (teils brutale) und hat selbstverletzendes Verhalten gezeigt. Das kam in schulisch/ beruflich stressigen Zeiten gehäuft vor.
Auch auf mein Anraten hat sie sich dann nach ein paar Jahren endlich psychologische Hilfe geholt. Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich seitdem gelockert und ein bisschen normalisiert, ihr geht es dadurch besser. Zeitweise in stressigen Phasen war ich damals nervlich am Ende, konnte nicht mehr und habe auch nach Streits immer wieder an unserer Beziehung gezweifelt. Aber: Es war im Anschluss immer wieder für Wochen oder meist Monate alles gut.

In den letzten Jahren sind die Streits viel weniger geworden. Es ist eigentlich sehr harmonisch und romantisch in unserer Beziehung und eigentlich bin zumindest ich auch sehr glücklich.
Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich gelockert seit sie in Therapie ist, und ein bisschen normalisiert. Ihr geht es damit besser.
Derzeit ist sie stationär in einer psychiatrischen Klinik in Behandlung, hauptsächlich wegen der Zwangsstörung.

Die ganze Story bis hier hin dient eigentlich nur dazu damit ihr meine Situation besser verstehen könnt.

Das aktuelle Problem was wir haben, ist folgendes:
In den letzten Jahren hat sie für sich entdeckt, dass Reisen ihre Leidenschaft ist. In ihrem Beruf ist sie nicht wirklich glücklich, auch weil sie nicht das Gefühl hat ihn sich selbst erarbeitet zu haben (die Mutter hat Hausarbeiten in der Ausbildung, Präsentationen, usw. für sie erledigt und ihr eingeredet sie kann das nicht weil sie nicht intelligent genug dafür ist).
Sie weiß allerdings auch noch nicht welcher Beruf sie wirklich erfüllt.

Bereits letztes Jahr ist sie für 3 Monate am anderen Ende der Welt gewesen, um dort Volunteering zu betreiben und herum zu reisen. Das war für mich natürlich in Ordnung damals. Wir waren schon 5 Jahre glücklich zusammen, haben geplant zu heiraten und in den nächsten 3-6 Jahren Kinder zu bekommen.
Wir beide wussten sie braucht diese Reise, um Zeit für sich zu haben, sich zu entwickeln, und Abstand vom Stress im Alltag zu bekommen. Außerdem war das bereits ihr Kindheitstraum.
So weit so gut, nach 3 Monaten kam sie wieder zurück. Wir hatten uns beide sehr vermisst. Aber schon bald hat sie mir gesagt dass das nicht die letzte Reise war, und sie noch viele weitere Länder erkunden möchte.
Daraus wurde vorerst mangels finanziellen Mitteln nichts. Sie hat wieder einen Job gesucht und ein 3/4 Jahr gearbeitet. Bis sie nun schließlich in die Klinik stationär aufgenommen wurde.
Nun in der Klinik wurde unter anderem festgestellt das sich Zwänge durch unterdrückte Bedürfnisse entwickeln können. Und ihr Bedürfnis ist es nach wie vor zu Reisen auf nicht festgelegte Zeit. Und ich weiß auch, dass sie bereits vage Planungen hat.

Ich möchte, dass Sie glücklich ist. Aber ich möchte Sie auch nicht verlieren. Ich will und kann hier nicht für längere Zeit weg. Ich habe einen Beruf in dem ich sehr glücklich bin. Meine Familie, Freunde, soziales Umfeld ist hier. Mir gefällt es hier und es ist meine Heimat. Ich bin bereit für Urlaube Fernreisen zu machen, aber nicht für mehrere Monate woanders zu arbeiten und den Backpacker-Lifestyle zu leben.
Wir beide wohnen zusammen, und haben ein kleines Haus zur Miete was ihrer Familie gehört (aber ihre Familie wohnt dort nicht).
Wir haben viel durchgemacht zusammen, aber es hat sich eigentlich immer alles zum besseren gewendet. Zumindest ist das meine Sicht auf die Dinge.
Ob sie jetzt wirklich für mehrere Monate am Stück weg geht, steht nicht fest. Fest steht aber: Wenn ich nicht wäre, würde sie das am liebsten tun. Und sie will Reisen.

Ich weiß einfach nicht weiter. Wenn wir uns Monate lang nicht sehen, oder von mir aus auch wenn wir uns zwischen durch mal sehen, ich halte es für unrealistisch eine Beziehung unter diesen Umständen weiterzuführen. M. M. n. entwickelt man sich zu weit auseinander, wenn man so viel getrennt voneinander erlebt. Das hatte ich schon nach den 3 Monaten letztes Jahr gemerkt. Und natürlich möchte ich auch meine Partnerin hier vor Ort haben, ich vermisse sie. Aber ich will nicht dass sie wegen mir auf das verzichtet was sie glücklich macht.
Derzeit sehe ich keinen Ausweg außer einer Trennung. Sie liebt mich auch sehr, das weiß ich. Natürlich denke ich schon länger darüber nach was eine Trennung für mich bedeuten würde, wie ich damit umgehen würde, ... Die Pläne von ihr kommen ja nicht plötzlich.
Das ganze belastet mich sehr. Wir sind, bis auf diese Umstände, beide sehr glücklich in unserer Beziehung. Wir haben viel erlebt, durchgemacht, und geschafft. Wir verstehen uns blind. Wir haben (oder hatten?) Pläne für die Zukunft.

Ich könnte und werde jetzt natürlich erstmal abwarten.
Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, welche Möglichkeiten gibt es? Entweder sie verzichtet auf ihren Traum und bleibt mir zu liebe hier. Dann fühle ich mich schlecht.
Oder sie geht auf unbestimmte Zeit auf Weltreise. Dann gäbe es außer einer Trennung für mich keinen Ausweg, weil ich das nicht kann (und ich auch glaube dass es sonst spätestens nach ein paar Monaten oder einem halben Jahr vorbei wäre).
Es besteht noch eine geringe Warscheinlichkeit, dass sie die Reisepläne verwirft und sich doch dazu beschließt, mit mir hier zu bleiben. Aber ist das realistisch? Ich weiß nicht. Was ich weiß ist, dass mich eine Trennung hart treffen würde.
Alternativ könnte ich auch irgendwie versuchen mit meinem Arbeitgeber zu regeln dass ich für ein halbes Jahr weg kann, oder ich kündige meinen Job und reise mit ihr. Aber es ist mein erster Job in dem ich wirklich zu nahezu 100% glücklich bin derzeit. Und wie schon gesagt, mir liegt der Backpacker Lifestyle nicht. Aber: Wäre es das vielleicht Wert, für die Frau meines Lebens? Was sind schon 1-2 Jahre Backpacking, wenn man im Anschluss ein glückliches Leben zusammen führt?

Danke an jeden, der bis hier gelesen hat. Ich weiß selbst nicht was ich mir für Antworten erhoffe, primär ging es mir mal drum mich mitzuteilen. :smile:
 
sockenpaul
Benutzer216599  (46) dauerhaft gesperrt
  • #2
Puh, das ist eine schwierige Situation. Ich kann deine Gefühle, deine Sorgen und deine fragende Blicke in Richtung Zukunft komplett nachvollziehen.

Was ich herauslese ist, dass sie nicht nur noch "diese eine Reise" braucht, sondern eigentlich gerne erstmal permanent diesen Lifestyle leben würde. Dass das im Moment gebremst wird, liegt weniger daran, dass sie dich vermissen würde, sondern eigentlich bzw ausschließlich an pekuniären Gründen. Daran hätte ich zu knabbern. Sie der Vogel, der am liebsten in die Ferne fliegt, Du hingegen der Nestbau-Typ, der Nähe braucht und will, der eine Familie aufbauen möchte. Eine Familie, insbesondere Kinder, wären in ihrem Traumleben hingegen nur Störfaktoren. Ich würde sagen, dass du mit der Annahme, dass diese beiden Lebensstile nicht kompatibel sind, völlig richtig liegst. Sie ständig im Fernweh, du ständig in Abschiedsangst - wie soll das im Alltag aussehen? Dass du nach Lösungen suchst, ehrt dich. Ich denke aber nicht, dass das auf Dauer gut geht.

Aber andere Frage: Habt ihr dieses Thema schonmal diskutiert? Weiß sie, dass du dir diese Gedanken machst?
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Danke für Deine Antwort. Also es ist schon so, dass sie mich auch sehr vermissen würde und das bremst sie schon auch. Wir haben darüber schon geredet, vor allem letztes Jahr bevor sie 3 Monate verreist ist. Aber da wusste sie noch nicht, dass das nicht die einzige mehrmonatige Reise bleiben wird.

Prinzipiell möchte sie auch Kinder und eine Familie, allerdings erst nachdem sie mit ihren Reisen fertig ist. Wie lange das dauert, steht halt nicht fest. Ich vermute dass es so 1,5-2 Jahre sein würden, so wie ich sie kenne. Aber wer weiß, wo sie überhaupt im Anschluss leben möchte. Das muss nicht zwingend wieder hier sein. Von ihrer Familie möchte sie sowieo verständlicherweise eher auf Distanz sein.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #4
Ist sie so alt wie du? Wie lange seid ihr zusammen?

Für mich klingt es so, als hätte sie sich selber noch gar nicht richtig kennen gelernt, und wenn sie jetzt noch in stationärer Behandlung ist, dann ist das ein Prozess, in dem sie erst am Anfang ist. Die große Harmonie, die du in der Beziehung spürst, könnte zum Teil auch an einer Überanpassung ihrerseits liegen. Mit der Vorgeschichte wäre das durchaus denkbar. Je mehr sie zu sich selber findet, desto mehr könnte ihr wahres Wesen zum Vorschein kommen. Und es ist gut möglich, dass ihr feststellt, dass ihr euch auch in euren Hobbys und Prioritäten mehr unterscheidet als du jetzt den Eindruck hast.

Wenn sie nicht geht, selbst wenn sie das selbst so entscheidet, ist es gut möglich, dass sie sich dann mit Kindern in 5 Jahren gefangen und unglücklich fühlt und dir das anlastet. Ich gehe davon aus, ihr wollt das traditionelle Modell leben - sie ist Vollzeit für die Kinder da, du arbeitest?

Es tut mir wirklich leid und ich kann deinen Schmerz und Verlust nachvollziehen. Man sagt aber nicht ohne Grund, dass man Reisende nicht aufhalten soll. Ich sehe, mit euren unterschiedlichen Vorstellungen, leider auch keine Möglichkeit eine glückliche Beziehung zu führen, ohne dass eine:r ständig zurückstecken muss und darüber unglücklich wird. Rede mit ihr mal darüber, wenn sie wieder draußen ist und ihre Pläne konkreter werden.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Ja sie ist so alt wie ich bzw. 1 Jahr älter. Wir sind 6,5 Jahre zusammen.
Ja sie ist derzeit irgendwo natürlich im Selbstfindungsprozess.

Vermutlich würde es darauf rauslaufen dass ich dann auch die Stunden reduzieren wenn wir Kinder hätten, aber sie würde wohl zumindest am Anfang vollzeit zuhause sein. Und später vermutlich in Teilzeit arbeiten.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #6
Ja sie ist derzeit irgendwo natürlich im Selbstfindungsprozess.
Das denke ich auch. Und ich glaube auch, dass noch gar nicht absehbar ist, was am Ende davon herauskommt. Vielleicht wird sie zur Weltenbummlerin auf Lebenszeit, vielleicht will sie nach 6 Monaten nichts lieber als eine Familie gründen.

Vermutlich würde es darauf rauslaufen dass ich dann auch die Stunden reduzieren wenn wir Kinder hätten, aber sie würde wohl zumindest am Anfang vollzeit zuhause sein. Und später vermutlich in Teilzeit arbeiten.
Also das heutige "klassische" Modell, in dem sie die Hauptlast der Carearbeit und des mental load übernimmt, und zwar dauerhaft, und dafür ihre eigene potentielle Karriere hinten anstellt, bzw. aufgibt.

Das kann gut aufgehen, wenn frau das als ihren Lebenstraum definiert, beide wissen worauf sie sich einlassen und immer noch genug Raum für jeweils eigene Interesse und ein eigenes Leben bleibt. Es kann aber, je nachdem wie die Kinder dann drauf sind und die Lebensumstände sind, auch brutal anstrengend und auslaugend sein, insbesondere für die Frau in diesem Modell. Vor allem in den, je nach Anzahl der Kinder, ersten 10 Jahren. Es gibt hier ein paar Kleinkind und Babythreads. Lies dich da ruhig mal ein bisschen ein, damit du ein Gefühl dafür kriegst. Besprich das auch ruhig nochmal im Detail mit deiner Freundin. Kann sie sich das vorstellen? Wird sie damit glücklich? Ist das ihr Lebenstraum?

Weil, wenn nicht, dann werdet ihr als Familie schwerlich glücklich werden. Kinder legen automatisch den Finger in jede psychische Wunde die man hat, das gehört zum Wesen von Kindern. Wenn man dann nicht sattelfest ist, oder nicht die Kapazitäten und Energie hat, um das mit kleinen Kindern aufzuarbeiten, dann werden das Punkte sein, um die herum es immer Streit und Leid geben wird.

Sollte sie all das doch nicht so richtig wollen oder verpassten Lebenschancen dauerhaft hinterhertrauern, werden nicht nur sie und du damit unglücklich sondern genauso die potentiellen Kinder.

Im Prinzip stehst du vor dem gleichen Problem, vor dem Frauen stehen die Kinder wollen, sich aber bezüglich des Partners nicht sicher sind.
Alles andere kann man auflösen und beenden, aber Kinder binden ein Leben lang. Überleg dir sehr gut, mit welcher Frau du das möchtest.

Und ja, das ist echt ne beschissene Situation für dich, weil für dich die Uhr irgendwie auch tickt, vermutlich willst du auch nicht erst mit 40 Vater werden.

Ich wünsch dir alles Gute!
 
M
Benutzer202920  (54) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Würde es denn die Möglichkeit geben, dass Du Dich einige Monate beurlauben lässt? Manchmal ist es gut, die eigene Komfortzone zu verlassen, Reisen bildet, Erfahrungen und Erlebnisse würden Dixh für Dein weiteres Leben prägen und es wäre eine Bewährungsprobe für die Beziehung bevor wichtige Entscheidungen wie Kinder anstehen.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #8
Und sie will Reisen.
Ich verstehe nicht ganz, wieso das für dich ein nicht zu vereinbarer Widerspruch ist. Sie scheint ja nicht die finanziellen Mittel zu besitzen, um jetzt jahrelang unterwegs zu sein. Also würde es sich lediglich um Trips handeln, die maximal ein paar Wochen gehen.

Eure Planung in allen Ehren, aber was in 3 Jahren ist, kann keiner von euch voraussehen. Sprich ihr könnt euch maximal die Deadline setzen, dass ihr in 3 Jahren nochmal schaut, wie der aktuelle Status quo ist, wo ihr als Individuum und als Paar steht und ob Kinder da gerade reinpassen.

Genauso kann es sein, dass ihre Reiselust sich schnell wieder legt.

Diese gedanklichen Vorwegnahmen, die du da betreibst, machen aus psychologischer Sicht keinen Sinn. Weil du hier Erwartungen als Maßstab nimmst und keine Tatsachen.

Ich würde dir raten, dir selbst eine Deadline zu setzen und am Stichtag Bilanz zu ziehen.

Aber sich in einem vorauseilenden Gehorsam zu trennen, weil man glaubt zu wissen, wie es sein wird, halte ich nicht für sonderlich smart.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Würde es denn die Möglichkeit geben, dass Du Dich einige Monate beurlauben lässt? Manchmal ist es gut, die eigene Komfortzone zu verlassen, Reisen bildet, Erfahrungen und Erlebnisse würden Dixh für Dein weiteres Leben prägen und es wäre eine Bewährungsprobe für die Beziehung bevor wichtige Entscheidungen wie Kinder anstehen.
Ich denke es wird schwierig aber könnte schon sein dass es geht. Ich habe selbst schon viel gesehen, da meine Eltern mit uns als Kinder viel um die Welt gereist sind, bzw. alle paar Jahre mal eine Fernreise gemacht haben für ein paar Wochen.
Es gäbe durchaus die Möglichkeit für mich da mit zu kommen, keine Frage. Ich kann ja auch meinen Job kündigen. Aber es reizt mich im Moment einfach nicht.


Ich verstehe nicht ganz, wieso das für dich ein nicht zu vereinbarer Widerspruch ist. Sie scheint ja nicht die finanziellen Mittel zu besitzen, um jetzt jahrelang unterwegs zu sein. Also würde es sich lediglich um Trips handeln, die maximal ein paar Wochen gehen.

Eure Planung in allen Ehren, aber was in 3 Jahren ist, kann keiner von euch voraussehen. Sprich ihr könnt euch maximal die Deadline setzen, dass ihr in 3 Jahren nochmal schaut, wie der aktuelle Status quo ist, wo ihr als Individuum und als Paar steht und ob Kinder da gerade reinpassen.

Genauso kann es sein, dass ihre Reiselust sich schnell wieder legt.

Diese gedanklichen Vorwegnahmen, die du da betreibst, machen aus psychologischer Sicht keinen Sinn. Weil du hier Erwartungen als Maßstab nimmst und keine Tatsachen.

Ich würde dir raten, dir selbst eine Deadline zu setzen und am Stichtag Bilanz zu ziehen.

Aber sich in einem vorauseilenden Gehorsam zu trennen, weil man glaubt zu wissen, wie es sein wird, halte ich nicht für sonderlich smart.

Man braucht dafür nicht enorm viele finanziellen Mittel. Im Prinzip die Kosten für den Flug, und ein paar Ausgaben dort, aber hauptsächlich will sie ja im Ausland arbeiten. Im Gegenzug kann sie dann kostenlos dort leben und bekommt Essen.

Ich habe ja geschrieben dass ich nicht voreilig eine Trennung oder ähnliches machen werde. Erst mal wird alles weitergehen wie bisher. Aber das sind jetzt schon gut 2 Jahre oder länger wo sie diese enorme Weltreiselust hat. Und durch die Reise die sie schon gemacht hat, wurde das noch verstärkt. Ich kenne sie ja auch gut, und denke nicht dass das abflaut. Aber ich kann mich natürlich täuschen. Sie ist eigentlich schon auch der Bindungstyp und braucht jemanden an ihrer Seite.
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken, das kann gut sein.

Bezüglich Kindern und Familie, darüber haben wir uns schon früh in unserer Beziehung Gedanken gemacht und sind uns da auch einig. Hier sehe ich eigentlich kein Problem, da sie auch durch ihren Beruf mit Kindern und Familien viel zutun hat und ziemlich genau weiß was da auf sie zukommt. Ich selbst hab mich mit dem Thema natürlich auch schon auseinandergesetzt.
Aber das Thema Kinder ist aktuell auch noch nicht konkret.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Würde es denn die Möglichkeit geben, dass Du Dich einige Monate beurlauben lässt? Manchmal ist es gut, die eigene Komfortzone zu verlassen, Reisen bildet, Erfahrungen und Erlebnisse würden Dixh für Dein weiteres Leben prägen und es wäre eine Bewährungsprobe für die Beziehung bevor wichtige Entscheidungen wie Kinder anstehen.

Ich hab mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen mit dem zusammen Reisen. Das Problem was ich hier hauptsächlich sehe ist, dass ihre Art zu Reisen sich von meiner unterscheidet. Ich bevorzuge eigentlich immer Sporturlaub oder Aktivitäten im Urlaub (natürlich nicht nur, und ich bin bereit Kompromisse einzugehen und auch mal anderen Urlaub zu machen). Ich würde z. B. gerne mit dem Fahrrad Länder erkunden (vorzugsweise in Europa). Ansonsten gehe ich gerne Wandern, oder auch anderweitig in die Natur, vielleicht Tiere beobachten (wenn es ein exotisches Land ist). Ich finde es zwar auch sehr interessant neue Kulturen kennenzulernen, aber dann nur dort wo wenige Touristen sind.
Ihre favorisierten Ziele sind Südseeinseln wie die Cook Islands, Hawaii, Indien, Indonesien, Australien (dort war sie bereits 3 Monate letztes Jahr - möchte aber evtl. nochmal hin).
Und ich bin einfach nicht daran interessiert, in solchen Ländern mehrere Monate zu arbeiten oder von Hostel zu Hostel zu reisen. Bin auch eher der ruhigere Typ und vielleicht ein bisschen introvertiert (neuen Leuten gegenüber) bzw. generell eher zurückhaltend wenn ich jemanden nicht kenne.

Sie ist außerdem auch in Religionen und Spirituellem interessiert, damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Das ist zwar für mich kein Problem (solange das Spirituelle nicht überhand nimmt), aber ich habe einfach ziemlich andere Interessen wenn es um Reisen geht.
Das ist für mich auch nicht raus aus der Komfortzone sondern ich denke ich wäre dann einfach eine Spaßbremse weil ich mich nicht wohl fühle. Sie ist viel extrovertierter (was ich auch sehr mag, bei Partys usw. ist es lustig und ich liebe es an ihr - wir gleichen uns aus).
Wenn wir zusammen Urlaub machen und bei unseren bisherigen Urlauben ließen sich unsere Interessen eigentlich immer recht gut vereinen. Aber bei einer so langen Reise wird es schwierig, zumal das auch nicht viel gemein hat mit den Urlauben die wir zusammen gemacht haben.

Es ist einfach eine komplizierte Situation und sie steckt mitten im Wandel und in der Findung zu ihr selbst. Letztlich habe ich diesen Wandel initiiert, indem ich ihr raus aus dem Psychoterror in ihrer Familie und der Abhängigkeit geholfen habe, ihr geholfen habe selbstständig zu werden, und immer für Sie da war. Das war für mich natürlich auch anstrengend, aber ich hatte immer die Hoffnung das alles besser wird und sie psychisch gesund wird.
Das macht es für mich umso schwerer, jetzt zu akzeptieren dass sie sich auf diesem Weg so verändert hat, dass unsere Beziehung auf dem Spiel steht. Sie sieht diese Gefahr übrigens auch, und sie will auch nicht dass wir uns trennen. Sie weiß aber auch das es nicht Möglich ist, die Reisen die sie gerne machen würde, mit unserer Beziehung zu vereinen.

Ich werde sie mal fragen, was Sie für Erwartungen hat an die Beziehung, und wie sie sich eine Zukunft vorstellt. Sie muss sich auch irgendwann entscheiden ob ihr wichtiger ist, die Reiselust zu stillen oder ob unsere Beziehung die oberste Priorität ist.
 
M
Benutzer202920  (54) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #11
Etwas ketzerisch könnte mensch auch fragen, ob für Dich die Beziehung obere Priorität hat. Gibt es keine Kompromisse? Zum Beispiel einen Teil der Reise zu begleiten? Und Radfahren könntet Ihr auch abseits der "Hippietrails" mit weniger Menschen... Letztendlich müsst Ihr entscheiden, ob Ihr nicht doch zu unterschiedlich seid. Eine kluge Paartherapeutin sprach mal von Unterschieden als der Bewahrertyp und dem Entdeckertyp...
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #12
Aber das sind jetzt schon gut 2 Jahre oder länger wo sie diese enorme Weltreiselust hat.
Aber sie war doch bis dato nur einmal für drei Monate weg, oder? Also so wirklich ausgelebt, hat sie es ja nicht.

Man braucht dafür nicht enorm viele finanziellen Mittel. Im Prinzip die Kosten für den Flug, und ein paar Ausgaben dort,
Eine Weltreise kostet mal locker 15.000-20.000€, wenn man auf Sparflamme lebt. Aber für drei Monate im Ausland jobben, ist sicherlich was anderes.

Sie wird ihr Leben sicherlich nicht als Nomadin verbringen wollen. Es ist ein Lebensabschnitt. Sie ist jung und im Grunde ungebunden (keine Kinder).

In einer gesunden Beziehung sollte es Raum für Selbstentfaltung geben. Gibt es den nicht, dann steht die Beziehung auf lange Sicht eh auf der Kippe, weil das Korsett, in das man einen Menschen versucht zu stecken (aus Verlustangst und egoistischen Motiven) irgendwann zu eng wird.


Letztlich habe ich diesen Wandel initiiert, indem ich ihr raus aus dem Psychoterror in ihrer Familie und der Abhängigkeit geholfen habe,
Naja, das ist ja allein für sich stehend schon keine prickelnde Ausgangslage, weil die Augenhöhe fehlt, wenn man den Helfer spielt. Und ja, irgendwann verliert der Helfer seinen "Zweck".
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Etwas ketzerisch könnte mensch auch fragen, ob für Dich die Beziehung obere Priorität hat. Gibt es keine Kompromisse? Zum Beispiel einen Teil der Reise zu begleiten? Und Radfahren könntet Ihr auch abseits der "Hippietrails" mit weniger Menschen... Letztendlich müsst Ihr entscheiden, ob Ihr nicht doch zu unterschiedlich seid. Eine kluge Paartherapeutin sprach mal von Unterschieden als der Bewahrertyp und dem Entdeckertyp...
Die Beziehung zu ihr ist mir sehr wichtig da wir sehr gut miteinander klar kommen und wir viel gemeinsam haben. Auch wenn es jetzt hier vielleicht nicht so rüberkommt. Kompromisse kann es natürlich immer geben.


Aber sie war doch bis dato nur einmal für drei Monate weg, oder? Also so wirklich ausgelebt, hat sie es ja nicht.


Eine Weltreise kostet mal locker 15.000-20.000€, wenn man auf Sparflamme lebt. Aber für drei Monate im Ausland jobben, ist sicherlich was anderes.

Sie wird ihr Leben sicherlich nicht als Nomadin verbringen wollen. Es ist ein Lebensabschnitt. Sie ist jung und im Grunde ungebunden (keine Kinder).

In einer gesunden Beziehung sollte es Raum für Selbstentfaltung geben. Gibt es den nicht, dann steht die Beziehung auf lange Sicht eh auf der Kippe, weil das Korsett, in das man einen Menschen versucht zu stecken (aus Verlustangst und egoistischen Motiven) irgendwann zu eng wird.



Naja, das ist ja allein für sich stehend schon keine prickelnde Ausgangslage, weil die Augenhöhe fehlt, wenn man den Helfer spielt. Und ja, irgendwann verliert der Helfer seinen "Zweck".

Sie war 3 Monate weg und hat sonst nur kleinere Reisen für wenige Tage alleine unternommen. Ok, ja das ist eine andere Sichtweise der Dinge die du hast, finde ich sehr interessant. Und ich habe Hoffnung, dass es vielleicht nicht so kompliziert wie ich es mir ausmale und es gibt einen Zwischenweg.

Ich will nicht den Helfer spielen. Wir sind absolut auf Augenhöhe, ich sehe mich auch nicht als den Helfer und der möchte ich auch nicht sein. Nur hat sie eigentlich hauptsächlich erst durch unsere Beziehung und den Blick von außen gemerkt, was in ihrer Familie schief läuft.
Es ist mir sehr wichtig auf Augenhöhe zu sein in der Partnerschaft, und dass niemand abhängig ist vom anderen. Ihr ist das auch relativ wichtig.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #14
Also wir haben das ganze die letzten Tage ausführlich besprochen und offen drüber geredet. Und es ist auch nicht so dass sie jetzt direkt eine Weltreise machen möchte. Es gibt einige Länder die sie interessieren und die sie sich anschauen möchte. Aber sie ist auch bereit bzw. freut sich drüber wenn wir es zusammen machen.
Im Februar/März nächstes Jahr geht sie nach Indien für 3 Wochen und macht dort einen Kurs. Im Anschluss werde ich dann zu ihr fliegen und wir werden noch zusammen dort ca. 2-3 Wochen verbringen, und vermutlich auch irgendwo ein bisschen arbeiten wo wir im Gegenzug dazu eine Unterkunft und Essen bekommen.
Und weitere Reisen werden dann nicht unmittelbar im Anschluss folgen sondern eher die nächsten Jahre. Das ist dann auch ok für sie, wenn wir da "normale" Urlaubsreisen machen, also nur für ein paar Wochen im Rahmen des regulären Jahresurlaubes vom Job aus.

Wir waren auch in einer Therapiesitzung zusammen (sie ist ja derzeit stationär in Behandlung), wo wir das Thema mit ihrem Reisebedürfnis ausgiebig besprochen haben. Und es ist wohl hauptsächlich so dass dieses Reisebedürfnis daher kommt, weil sie Distanz zu ihrer Familie braucht und sich von den Erwartungen ihrer Verwandtschaft hier stark unter Druck gesetzt fühlt. Dieser Druck ist natürlich beim Reisen weg, wo sie niemanden kennt und die Leute keine bzw. komplett andere Erwartungen haben.

Das Problem lässt sich dauerhaft nur lösen wenn wir umziehen (aktuell wohnen wir ja in einem Haus was ihrer Familie gehört). Bedeutet, wir werden wohl in den nächsten 1-2 Jahren komplett in eine andere Gegend ziehen und weg von ihrer (und dadurch auch meiner) Familie. Zumindest ist das der aktuelle grobe Plan.
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #15
Sie weiß allerdings auch noch nicht welcher Beruf sie wirklich erfüllt.
Das wird wohl irgendwann später dann auch ein Thema werden. Im Moment ist das wurst.
Nun in der Klinik wurde unter anderem festgestellt das sich Zwänge durch unterdrückte Bedürfnisse entwickeln können. Und ihr Bedürfnis ist es nach wie vor zu Reisen auf nicht festgelegte Zeit. Und ich weiß auch, dass sie bereits vage Planungen hat.

Ich möchte, dass Sie glücklich ist. Aber ich möchte Sie auch nicht verlieren. Ich will und kann hier nicht für längere Zeit weg.
Ich glaube, sie muss das sowieso alleine machen. Abstand, Selbstständigkeit, Mut beweisen und unabhängig zu sein scheint mir hier das Wichtigste zu sein. Das braucht sie, um sich zu emanzipieren. Der beschützende, händchenhaltende Freund wäre dabei m.E. kontraproduktiv.
Ich habe einen Beruf in dem ich sehr glücklich bin. Meine Familie, Freunde, soziales Umfeld ist hier. Mir gefällt es hier und es ist meine Heimat. Ich bin bereit für Urlaube Fernreisen zu machen, aber nicht für mehrere Monate woanders zu arbeiten und den Backpacker-Lifestyle zu leben.
Wir beide wohnen zusammen, und haben ein kleines Haus zur Miete was ihrer Familie gehört (aber ihre Familie wohnt dort nicht).
Wir haben viel durchgemacht zusammen, aber es hat sich eigentlich immer alles zum besseren gewendet. Zumindest ist das meine Sicht auf die Dinge.
Ob sie jetzt wirklich für mehrere Monate am Stück weg geht, steht nicht fest. Fest steht aber: Wenn ich nicht wäre, würde sie das am liebsten tun. Und sie will Reisen.

Ich weiß einfach nicht weiter. Wenn wir uns Monate lang nicht sehen, oder von mir aus auch wenn wir uns zwischen durch mal sehen, ich halte es für unrealistisch eine Beziehung unter diesen Umständen weiterzuführen. M. M. n. entwickelt man sich zu weit auseinander, wenn man so viel getrennt voneinander erlebt.
Also wenn ich mich in ihre Lage versetze.... Den Freiraum zu bekommen, das zu tun, was ich tun muss, dabei zu Hause stets den einen Anker zu haben, auf den ich mich verlassen kann, der als sicherer Hafen auf mich wartet, das würde ich mit nichts als Zuneigung und Dankbarkeit entlohnen.
Abhängigkeiten in alle Richtungen kann sie nicht mehr gebrauchen. Wenn man sich nicht braucht, sondern nur will, dann sind das sowieso die besten Beziehungen.
Das hatte ich schon nach den 3 Monaten letztes Jahr gemerkt. Und natürlich möchte ich auch meine Partnerin hier vor Ort haben, ich vermisse sie. Aber ich will nicht dass sie wegen mir auf das verzichtet was sie glücklich macht.
Derzeit sehe ich keinen Ausweg außer einer Trennung.
Wieso?
Ihr steht ja nicht vor der Tatsache, dass sie ihr Leben lang mit dem Rucksack durch Nepal wandern will, während Du in Deine Erfüllung im Münchner Speckgürtel siehst.
Lass sie das doch machen. Was kommt den bei ihr an, wenn Du es unterbindest oder Dich trennst?
"Wenn ich versuche selbstständig und unabhängig zu sein und zu tun, was mir guttut, dann lassen mich die Menschen im Stich und ich bekomme eins auf die Mütze."
Sie liebt mich auch sehr, das weiß ich. Natürlich denke ich schon länger darüber nach was eine Trennung für mich bedeuten würde, wie ich damit umgehen würde, ... Die Pläne von ihr kommen ja nicht plötzlich.
Das ganze belastet mich sehr. Wir sind, bis auf diese Umstände, beide sehr glücklich in unserer Beziehung. Wir haben viel erlebt, durchgemacht, und geschafft. Wir verstehen uns blind. Wir haben (oder hatten?) Pläne für die Zukunft.
Ich könnte und werde jetzt natürlich erstmal abwarten.
Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, welche Möglichkeiten gibt es? Entweder sie verzichtet auf ihren Traum und bleibt mir zu liebe hier. Dann fühle ich mich schlecht.
Oder sie geht auf unbestimmte Zeit auf Weltreise. Dann gäbe es außer einer Trennung für mich keinen Ausweg, weil ich das nicht kann (und ich auch glaube dass es sonst spätestens nach ein paar Monaten oder einem halben Jahr vorbei wäre).
Aber wieso? Verstehe ich nicht. Dann ist das ganze Gequatsche von Liebe doch nur heiße Luft.
Es besteht noch eine geringe Warscheinlichkeit, dass sie die Reisepläne verwirft und sich doch dazu beschließt, mit mir hier zu bleiben. Aber ist das realistisch? Ich weiß nicht. Was ich weiß ist, dass mich eine Trennung hart treffen würde.
Alternativ könnte ich auch irgendwie versuchen mit meinem Arbeitgeber zu regeln dass ich für ein halbes Jahr weg kann, oder ich kündige meinen Job und reise mit ihr. Aber es ist mein erster Job in dem ich wirklich zu nahezu 100% glücklich bin derzeit. Und wie schon gesagt, mir liegt der Backpacker Lifestyle nicht. Aber: Wäre es das vielleicht Wert, für die Frau meines Lebens? Was sind schon 1-2 Jahre Backpacking, wenn man im Anschluss ein glückliches Leben zusammen führt?

Danke an jeden, der bis hier gelesen hat. Ich weiß selbst nicht was ich mir für Antworten erhoffe, primär ging es mir mal drum mich mitzuteilen. :smile:
Zusammengefasst:
M.E. braucht sie das für ihren "Heilungs- und Entwicklungsprozess". Das würde ich an Deiner Stelle supporten und dann weitersehen.
Dein Problem sollte allerdings auch nicht ganz untergehen.
Beschäftigt euch doch einfach mal damit. Brainstorming.
"Schnucki, ich weiß, ich werde mich einsam fühlen und dich furchtbar vermissen und ich werde Angst haben, dass Du mich einfach vergisst, oder dass Du dieses andere Leben so geil findest, dass Du nicht mehr zurück kannst."
Es ist doch wirklich nicht schwer in Kontakt zu bleiben.
 
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T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #17
Es sind wieder ein paar Tage vergangen und wir haben uns in der Zwischenzeit auch noch ein paar Mal gesehen.
Ich hab mir das mit dem Umziehen nochmal durch den Kopf gehen lassen, nach potentiellen Jobs geschaut und mir die Gegenden, die in Frage kommen mal grob angesehen. Das Problem an der Sache ist halt, sie möchte unbedingt ans Meer ziehen. Und zwar so nah dass sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad in wenigen Minuten am Strand ist. Da kommen dann auch nicht mehr so viele Wohnorte in Frage, wenn ich gleichzeitig wieder einen guten Job in der IT-Branche finden will.

Es ist halt so dass ich dort oben im norden Deutschlands einige meiner Hobbys nicht mehr ausführen kann. Ich mag zwar das Meer auch, aber noch lieber bin ich in den Bergen. Beides gibt es halt in Deutschland nicht. Klar, man könnte auch ins Ausland ziehen aber das ist mir ehrlich gesagt auch im Moment etwas zu aufwendig.
Einen Kompromiss zu finden ist schwierig. Sie sagt es sei schon immer ihr Kindheitstraum gewesen auf einer Insel am Strand zu wohnen (dieses Bedürfnis hat sie bis vor ca. 2 Jahren mir gegenüber nicht geäußert). Ich hab ihr daraufhin direkt gesagt dass das Leben auf einer Insel für mich nicht in Frage kommt.
Mit Strand auf dem Festland wäre sie wohl auch zufrieden. Aber trotzdem: Ich bin aktuell hier glücklich und bin zwar durchaus bereit hier weg zu gehen, aber es muss gut durchdacht sein. Und am liebsten würde ich eigentlich hier in der Gegend bleiben.
Sie möchte auch dass ich glücklich bin dort wo wir hinziehen. Das hat sie mir auch gesagt. Nur ich sehe halt überhaupt keine Möglichkeit hier einen Kompromiss zu finden.
Ich hab schon zu ihr gesagt dass ich dann halt zumindest gerne öfter Urlaub in Süddeutschland machen würde. Daraufhin meinte sie nur, sie will in die Südsee und zu anderen fernen Urlaubsorten. Das weiß ich ja dass sie das will, aber die Urlaubstage sind halt auch begrenzt und ich mag meine Familie sehen und außerdem gerne in die Berge.

Meine Angst ist halt auch dass wir jetzt einen mega Umzug ans andere Ende von DE machen, ich dort unglücklich bin und kein großes soziales Umfeld habe außer ihr. Sollte dann unsere Beziehung auch noch in die Brüche gehen, steh ich dumm da und kann wieder zurück in die Heimat, um mir hier einen Job zu suchen.
Das ganze ist m. M. n. auch überhaupt nicht zu Ende gedacht. Sie hat auch keinen Plan was sie arbeiten will (entweder will sie eine Umschulung ausgehend von ihrem aktuellen Beruf machen, oder vllt. auch Stewardess, oder doch was ganz anderes). Wie sich das mit dem Reisen entwickelt weiß sie auch nicht so ganz sicher. Sie will sich generell eh alle Optionen offen lassen.
Stewardess ist auch ein Kindheitstraum von ihr. Da müsste man dann aber auch in der Nähe von einem Flughafen wohnen. Außerdem ist das m. M. n. auch für die Beziehung eine Herausforderung, weil man dann weniger Zeit zusammen hat. Die Arbeitszeiten sind da ja gerne auch mal am WE, spät abends oder früh morgens.
Das wäre so mein Worst-Case.

Außerdem glaube ich auch nicht dass sie es da am Meer so schön findet wie sie es sich vorstellt. Im Winter ist das Klima da ja auch recht rau, stürmisch und kalt. Außerdem nochmal weniger Tageslicht als in Süddeutschland, und auch kaum Schnee.

Und so wie das aktuell aussieht ist das mit dem Umzug auch relativ konkret, also im Laufe des nächsten Jahres, schätzungsweise mitte/ende des Jahres soll das schon passieren.

Vielleicht ist auch einfach der Zeitpunkt ihr zu sagen dass sie sich entscheiden soll. Wir können uns gerne nach einer anderen Wohnung umschauen aber dabei in der aktuellen Gegend bleiben.
Wenn Sie unbedingt ans Meer möchte, muss sie da alleine hinziehen (das würde faktisch das Aus der Beziehung bedeuten, da keiner von uns beiden eine Fernbeziehung führen will).
Ich will unsere Beziehung eigentlich nicht aufs Spiel setzen (sie auch nicht). Ich hab ihr auch immer gesagt dass ich mit ihr umziehen würde. Aber bei genauerer Betrachtung ist es nicht mein Ding und ich hab meine Zweifel ob ich am Meer wohnen und dort eine Familie aufbauen will. Sie möchte das dort tun.

Meine Sorge ist einfach, dass ich das ganze bereuen werde. Im Prinzip muss ich mich zu 100% anpassen an ihre Wünsche und Träume. Und ich weiß nicht, ob es das am Ende wert ist. Ich finde es auch ehrlich gesagt unfair. Ja sie braucht Abstand von ihrer Familie um psychisch gesund zu werden. Dafür hab ich vollstes Verständnis. Aber jetzt hier alles aufgeben deshalb? Ich weiß dass sie das nicht von mir verlangt, aber die Alternative ist halt eig. nur die Trennung.
Ich liebe sie wirklich sehr, aber ist es das Wert, viele meiner Hobbys, den Kontakt zu meiner Familie und zu meinen Freunden einzuschränken, und meinen guten Job aufzugeben? Das sind auch alles Sachen die mir viel bedeuten, und die mich glücklich machen. Außerdem weiß ich von diesen Dingen dass sie beständig sind.
Bei unserer Beziehung bin ich mir nicht mehr ganz sicher, da ihre Wünsche und Bedürfnisse sich ändern.

Es ist einfach eine be***issene Situation, die uns beide im Moment sehr beschäftigt.
 
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S
Benutzer190912  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Ich habe dein Eindruck, sie macht gerade einen Sprung zurück in die "Pubertät" in der sie sich freischwimmt, ausprobieren will und sich selbst kennenlernen will und was ihre Bedürfnisse und Ziele sind. Das ganze noch ohne zuviel Selbstverantwortung und Zwänge des Alltags. Da seid Ihr gerade in unterschiedlichen Lebensabschnitten, Du sehr klar, reflektiert und auch stabil aufgestellt, bei ihr ist vieles offen. Es ist ja auch schon angesprochen worden, sie befindet sich ja mitten in der persönlichen Entwicklung und da ist die Frage, was da an Veränderungen noch erfolgt.
Aktuell bist Du Ihr Hafen und ihre Stütze, es besteht zumindest die Gefahr dass Du am Ende des Prozesses nicht mehr benötigt wirst bzw. es von ihrer Seite vielleicht nicht mehr passt. Zumindest bist Du aktuell der Gebende und es sollte nicht so sein, dass Du ihr zuliebe Bedürfnisse am Aufgeben bist. Du bist nicht der Hilfstherapeuth und auch nicht der Steigbügelhalter. Deswegen fände ich es besser, wenn sie die Idee mit dem Strand noch mehr in der Therapie analysieren würde um die wahren Motive dahinter zu ergründen

Ich würde empfehlen, das Mietverhältnis mit ihrer Familie zu beenden um hier Unabhängigkeit zu erreichen. Die Frage ist halt, übt die Familie aktiv Druck auf sie aus in Sachen Treffen und Lebensplanung so dass eine räumliche Distanz erforderlich ist oder ließe sich das auch im gleichen Großraum realisieren wenn genug Mut und Konsequenz bei Ihr vorhanden ist?
 
S
Benutzer190912  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ich finde es eine unschöne Situation (für Dich):
Sie scheint aktuell sehr auf sich konzentriert zu sein, ein richtiges WIR scheint es nicht zu geben. Aktuell bist Du der Hafen und die Stütze, ohne konkrete Perspektive für Dich. Dazu ein gewisser moralischer Druck, wenn Du Dich trennen würdest, würde sie den letzten Halt verlieren.
Sie ist ja aktuell sehr mit Flucht und Distanz zur Familie beschäftigt, spielt denn in ihrer Therapie das sich zur Wehr setzen, Konfrontation auch eine Rolle? Sie hat ja nichts Falsches getan, es gäbe für sie keinen Grund zu fliehen, sie müsste halt die Stärke und Kraft entwickeln sich aktiv abzugrenzen
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #38
Ok, naja ich hab halt einfach das Gefühl sie will nur der Situation hier entfliehen aber hat kein Interesse daran eine gemeinsame Nachhaltige Lösung für die Probleme zu finden.
Aber die Flucht ist ihre Lösung für das Problem. Wenn man mit toxischen Menschen zu tun hat (und ich geh mal schwer davon aus, das trifft irgendwie auf ihre Familie zu), dann ist Flucht, oder wegen mir auch Distanz / Abstand die einzig langfristig nachhaltige Lösung zu eigenem Frieden und Glück.
Wenn man nicht weit weg ist (ob innerlich oder äußerlich), wird man immer wieder in die gleichen Muster reingesogen und leidet wieder drunter.

Und gerade wenn man noch nicht die Fähigkeit hat, innerlich Grenzen zu setzen, braucht man die äußere Distanz, um dadurch erst mal zu spüren, was für einen alles falsch läuft und wie man gesunde Grenzen setzt.

Und das ist so ein wichtiges Learning, wenn das ansteht, weil man endlich die Fähigkeiten und Ressourcen hat, um das zu lernen, muss dafür mal alles andere hinten an stehen.
Der Widerspruch ist für mich halt vor allem weil ich mich nicht drauf einstellen kann wie lange sie weg will oder was sie überhaupt will.
Der Widerspruch besteht halt darin, dass es im Kontrast zu deinen Wünschen steht. Ist total verständlich dass es dich ankäst und dass es für dich so gar nicht passt.

Ich glaub du versuchst so auf sie einzuwirken, dass sie dir entgegenkommt und ein Stück weit macht was du willst: dir fixe Termine nennt und dann mit dir die Familie gründet.
Das widerspricht sich aber mit der Phase in der sie gerade ist und der Entwicklung, die sie jetzt erst mal durchlaufen muss.

Wie schon geschrieben: wenn man in so ner Entwicklungsphase ist weiß man nicht, wie lange das dauert und was am Ende bei raus kommt. Jedes Versprechen, dass du ihr jetzt abzwingst, wird nichtig sein, weil sie es selbst vermutlich nicht sagen kann.
 
F
Benutzer205991  (65) Öfter im Forum
  • #39
Sagt: es ist kompliziert
Da sag ich : und ob
Insgesamt bin ich der Meinung Du bekommst zu wenig Verständnis für Deine Situation und momentane Gefühlslage.
Meines hast Du in vollster Breite.
Ich denke Du hast das richtig erkannt mit der Diskrepanz zwischen ihren Worten und Taten.
Das zeigt sich in ihren letzten Aktionen- was eine absolute red flag wäre für mich
Sie ist in der beschützten Kliniksituation zerstreitet sich mit den Eltern wohnt in deren Haus und bucht ohne das mit Dir abzusprechen eine Reise ( wegen ihrer Reiselust) 😳
Es gibt gar nicht soviel Luft wie ich Schnappatmung hab

Ich bin der Meinung da ist sie in der Verantwortung zu sagen : der Streit und die Eskalation ist da jetzt beenden wir das Mietverhältnis zeitnah und suchen eine Wohnung
Und das a priori
Stattdessen lässt sie Dich mit paar lieben worthülsen alleine die Suppe auslöffeln?
Das ist ihre Familie und sie ist nicht siebzehn sondern zehn Jahre älter.
Sie ist ihre psychischen Probleme ja nun mal angegangen aber schon schielt sie nach pubertärem Ponyhof und Du sollst springen wie sie pfeift.
Wenn sie sagen würde: der Umzug muss jetzt sein und zwar für uns Beide und danach möchte ich auf einer Reise zu mir finden . Dann kann ich mir vorstellen dass Du da mitgehen kannst das hast Du ja schon bewiesen und da verdienst Du auch Respekt für Deine verständnissvolle Haltung ihr gegenüber.
Aber die Welt besteht nun mal nicht nur aus Luftschlösser und Fluchten die sie beinhart durchsetzt

Bitte höre auf Dein Bauchgefühl
Auch Du hast ein Recht auf Dein Leben wie Du es gerne hättest
Man ist nur einmal jung
Alles Liebe
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #53
So, es gibt mal wieder was neues von mir.
Letztes Wochenenden haben wir einen Tag in der Therme und Sauna verbracht. Es war wunderschön mal wieder so viel Zeit mit ihr zusammen zu verbringen. Mittlerweile ist sie seit über 2 Monaten stationär in der Klinik und wir haben uns immer nur für einige Stunden maximal gesehen.
Sie hatte außerdem eine Therapiestunde mit ihren Eltern. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist jetzt wieder in Ordnung, die Mutter hat sich aber mit den Psychologen in der Klinik ein bisschen angelegt und ist auch nicht bereit irgendwas zu ändern. Sie zeigt sich auch nicht einsichtig dass sie vielleicht Fehler gemacht hat und mitunter hauptsächlich an den heutigen Problemen schuld trägt, sondern sie versucht stattdessen die Therapie schlecht zu reden ("Psychotherapie sucht immer einen schuldigen auf den der Betroffene die Schuld abwälzen kann damit es ihm besser geht"). Sie ändert auch nichts an ihrem Verhalten.
Meine Freundin will noch immer von hier weg ziehen. Obwohl ihre Mutter faktisch nie bei uns ist sondern eigentlich nur ihr Vater regelmäßig hier vorbei schaut. Ihre Mutter macht sehr häufig für ein paar Wochen im Süden Urlaub.
Ich habe den Eindruck meine Freundin will sich vor allem den Traum erfüllen am Meer zu leben, es geht nicht primär nur um die räumliche Distanz zur Familie. Denn der Vater verursacht bei ihr keinen oder kaum noch Druck, er ist auch einsichtig und möchte dass es ihr gut geht. Er ist dran interessiert sie im Heilungsprozess zu unterstützen. Von der Mutter kann man das nicht behaupten.

Es war ja jetzt der Plan für die nächsten Monate, dass sie nach Australien verreist für einen Monat, dann ca. 15 Tage in Deutschland ist, und dann nach Indien fliegt für ihre Yogatrainer Ausbildung (gute 3 Wochen).
Heute hat sie mir erzählt, dass sie zwischendrin nicht hier her kommt. Sie fliegt 7 Tage nachdem sie aus der Klinik kam nach Australien, von da weiter in die Südsee für ca. 1-2 Wochen schätze ich, und dann wieder nach Australien für ein paar Wochen. Mitte Februar fliegt sie von Australien nach Indien und kommt am 17. März wieder zurück nach Deutschland.

Für mich ist es wirklich hart vor diese Tatsachen gestellt zu werden. In den letzten 1,5 Jahren war sie dann 9 Monate nicht oder fast nicht zuhause (sie hat 1 Monat Au-Pair ca. 100km entfernt gemacht, da kam sie am Wochenende heim).
Dass ich sie jetzt nicht mal im Februar für einen halben Monat sehen kann macht mich sehr traurig. Und es bleibt immer noch die Ungewissheit was danach überhaupt kommt. Sie will dann eine mehrmonatige Umschulung machen, das geht größtenteils remote von daheim. Aber Geld verdient sie da keins und auch danach wird sie sich wohl selbstständig machen müssen nach der Umschulung. Sie will dann Coach sein und in der Fachrichtung geht das eig. nur selbstständig. Also auch da erstmal kein Einkommen.

Ich weiß dass sie es sehr traurig macht dass sie mich so lange hier zurück lässt. Und ein Stück weit beruhigt es mich weil ich weiß dass sie mich liebt. Ich vertraue ihr auch.

Sie ist ende September in die Klinik gekommen. Am 17.12. wird sie entlassen. Dann ist sie 7 Tage zuhause und dann wieder für knapp 3 Monate weg. Für mich ist das wirklich hart zu schlucken, vor allem weil ich nicht den Hauch einer Chance habe etwas daran zu ändern.

Ich wäre ja mit ihr mit nach Australien geflogen und von dort weiter in die Südsee. Wenn sie es mir gesagt hätte bevor sie den Flug gebucht hat, denn sie hat einen Flug am 25.12. gebucht. Ich hab noch 1 Tag Urlaub dieses Jahr, hätte sie den Flug etwas später gebucht wäre ich mit gekommen. Aber stattdessen hat sie gebucht und es mir erst eine Woche später erzählt. Das macht mich wütend. Als sie vor 11 Monaten aus Australien kam, hat sie schon gesagt sie will da nochmal hin und wir hatten besprochen wir gehen zusammen.
Jetzt stellt sie mich einfach vor vollendete Tatsachen, bucht spontan und gibt mir gar nicht die Chance mit zu kommen. Ich weiß, sie hatte es nicht bedacht dass ich bereit wäre mit zu kommen weil sie dachte ich möchte das nicht. Aber wir hatten wie gesagt eigentlich drüber geredet auch wenn es länger zurück liegt.
Ich könnte natürlich einen eigenen Flug ein paar Tage später buchen und dann zu ihr dazu stoßen und zusammen Reisen. Aber 1. kostet das insgesamt locker 4.000€ die ich von meinem ersparten nehmen müsste.
Und 2. muss ich dann alleine dort hin reisen und auch wieder zurück, und am Ende bin ich trotzdem noch knappe 2 Monate alleine daheim. Das ist mir das Geld und den Großteil meines Jahresurlaubes nicht wert.

Naja ich hab ihr gesagt was ich davon halte und wie traurig ich darüber bin. Sie hat dann geweint. Ich habe ihr gesagt dass wir das jetzt zusammen überstehen werden. Aber noch mal sowas mache ich nicht mit.
Sie hat mir auch versichert dass das die letzte Reise war und sie danach hier mit mir ihre Zukunft zusammen gestalten will.

Ganz ehrlich, ich finde es toll das sie selbstständig ist und weltoffen! Ich habe sie bei ihrer ersten Reise unterstützt denn sonst hätte sie die gar nicht gemacht.
Aber alles was danach bezüglich Reisen passiert ist finde ich zu einem Teil schon recht egoistisch von ihr. Und es fühlt sich für mich an als würden sich ihre Worte und Taten widersprechen.
Und noch dazu belastet es mich dass ich wenn ich mit ihr zusammen wohnen möchte, gar nicht weiß was in einem Jahr überhaupt ist , wo wir wohnen. Der Auszug aus diesem Haus ist oder wird eine enorme Belastung, da ich aufgrund meiner Hobbys (ich hab 4 Fahrräder und radle leidenschaftlich gerne, außerdem ein Segelboot und sehr viel Werkzeug) viele Sachen habe und eine große Werkstatt benötige. Die habe ich hier und ich hab viel Werkzeug angesammelt weil eigentlich für uns fest stand dass wir hier nicht mehr ausziehen.

Ich habe wirklich Verständnis für ihre Probleme und es hat Priorität dass es ihr gut geht. Es ist kein Problem hier aus oder weg zu ziehen. Aber die Gesamtsituation ist einfach eine riesen Belastung für mich.

Und wenn wir uns sehen ist es jedes mal so wunderschön (für uns beide) dass ich mir einfach nur wünschen würde sie wäre für längere Zeit hier und wir könnten das tun was Paare gemeinsam tun. Aber nach jedem schönen Tag oder jeden schönen Stunden muss sie zurück in die Klinik und ich fahre alleine nach Hause.
Wie gesagt jeder Punkt alleine ist kein Problem, aber einfach die Gesamtsituation aus der es keinen Ausweg gibt.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Öfter im Forum
  • #63
Das ist echt bitter, für dich wie für sie. Ihr seid beide in komplett unterschiedlichen Lebensphasen. Und deine Bedürfnisse und Wünsche sind ganz genau so gerechtfertigt wie ihre. Echt ne blöde Situation!
So wie du ihre Umschulung und neuen Beruf beschreibst, kann sie den übrigens von überall in der Welt ausüben...

Ich halte dein selbst gesetztes Ultimatum für ne gute Sache. Es ist halt echt bitter für euch beide, aber so unterschiedliche Lebensphasen können leider einfach ein Dealbreaker sein. Sie wird vielleicht noch jahrelang reisen wollen und sich primär um sich selber kümmern müssen, damit es ihr gut geht, und du willst jetzt in die Zukunft schauen und Familie planen. Das passt halt einfach nicht, und das kann man auch nicht passend machen.

Ich seh deinen Schmerz. Ich kann das gut nachfühlen. Was ich dir aus Erfahrung noch mitgeben kann: diese Schwebesitutation, in der du gerade bist, fühlt sich zwar nach ner sicheren Sache an, weil du dir alle Möglichkeiten offen hältst. Aber es ist auch der schmerzhafteste Zustand, weil du deine eigenen Bedürfnisse dauerhaft on hold setzen musst.
Wenn du einmal ne fixe Entscheidung getroffen hast und die durchziehst, lässt der Schmerz nach.
 
Die Trennung Neu
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #65
Wir haben uns heute getrennt. Der Impuls kam von ihr, sie hat erkannt dass es mich einfach nur traurig macht die derzeitige Situation.

Und sie muss um sich selbst zu finden, alleine reisen. Sie weiß auch nicht wie lange und wo sie leben möchte. Sie sagt auch es kann gut sein dass sie sobald sie weg ist erkennt, dass sie nur zurück möchte und mit mir leben will.

Aber sie möchte mich nicht hinhalten und das wäre für mich natürlich auch total schmerzhaft, also keine Option. Wir haben uns drauf verständigt dass es keine gemeinsame Lösung für dieses Problem gibt. Sie sagt auch sie kann in dieser Phase des Lebens keine Beziehung führen.

Sie hat meinen tiefsten Respekt dass sie diesen Schritt gegangen ist mir das so zu sagen. Ich konnte es nicht. Ich bin ihr dafür unendlich dankbar.
Wir sind im guten verblieben und werden voraussichtlich in ein paar Monaten telefonieren um einfach zu hören wie es dem anderen geht und wie sich die Situation entwickelt hat.
Sie hat für immer einen Platz in meinem Herzen. Es waren 6,5 Jahre Beziehung, die bis auf das Ende jetzt wirklich immer wunderschön waren.
Natürlich hat sie Probleme. Aber sie war meine Traumfrau. Mit uns hat alles gestimmt. Und wir haben auch jetzt noch die gleichen Zukunftspläne für in einigen Jahren.
Es ist so schwer für mich (und für sie glaube ich erst recht, sie ist am Boden zerstört), zu akzeptieren dass es nach so langer Zeit in einer unglaublich romantischen Beziehung wo zwischen uns alles gestimmt hat, jetzt vorbei sein muss.

Es fällt uns beiden unfassbar schwer, weil unsere Liebe noch immer so stark ist. Wir lieben uns so sehr aber es geht nicht. Das ist wirklich hart.
Aber es tut gut zu wissen, dass wir im Guten verbleiben. Dass wir trotzdem noch in Notfällen füreinander da sind. Jetzt konzentriert sich jeder erstmal auf sein eigenes Leben. Und vielleicht gibt es noch einen Hoffnungsschimmer und sie findet zu sich und findet dabei heraus, dass sie zurück will oder ein Leben mit mir möchte. Darauf arbeiten wir aber nicht hin. Vorkommen tut sowas.
 
DirtyOldMan
Benutzer210299  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #66
Uuups - das ist eine überraschende Wendung in eurer Geschichte, wenngleich sie auch schon ein bisschen absehbar und vermutlich unausweichlich war.

Vielleicht besser so, damit hast du erstmal deinen ‚Frieden‘ und sie ihre ‚Freiheit‘.
Denn die scheint sie ja wirklich zu brauchen, um zu reisen uns sich zu finden.
Das hat sie ja auch alles bereits vor geraumer Zeit kommuniziert.

Insofern fand ich auch die Idee nicht ganz so zielführend, dass du zusammen mit ihr reist und/oder dass sie zwischendurch mal eben für ein paar Wochen heim fliegt.
Das würde m.M.n. nur einen störenden Interrupt darstellen.

Jemanden mit solch einem Drang nach Freiheit und Sehnsucht nach fernen Ländern kann und sollte man nicht aufhalten - ich denke, das war dir auch bereits seit längerem bewusst.

Ich hoffe für euch, dass es in naher Zukunft dann doch noch ein ‚happy End‘ gibt und ihr wieder zueinander findet, denn eure Lovestory liest sich wirklich sehr schön und viel versprechend.

Ich wünsche euch beiden von ganzem Herzen viel Glück 🍀
 
Und wie wir doch wieder nach wenigen Stunden zusammen gefunden haben Neu
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #71
Es hat sich jetzt nochmal was getan. Sie war nach der Trennung mindestens genauso am Boden zerstört wie ich, für uns beide ist eine Welt zusammen gebrochen. Wir konnten beide die Nacht nicht schlafen (sie ist ja aktuell noch in der Klinik). Morgens um 5 hat sie mich dann angerufen als sie gesehen hat ich bin auf Whatsapp online. Wir haben eine Stunde lang Videotelefoniert.

Sie meinte es war der größte Fehler ihres Lebens, sie hat jetzt erst gespürt wie sehr sie mich liebt und dass sie sich kein Leben alleine oder mit jemandem anders vorstellen kann und möchte. Ich habe ihr ja bei der Trennung schon gesagt wenn sie es sich doch anders überlegen sollte im Laufe der nächsten Tage/Woche/Monaten, soll sie sich auf jeden Fall melden. Denn von meiner Seite aus gibt es abseits des Reisethemas keinen Grund sich zu trennen.

Sie möchte 3 Monate alleine verreisen, die Zeit braucht sie um zu sich zu finden. Aber im Anschluss möchte sie wiederkommen und bleiben, wenn sie nochmal reisen möchte dann mit mir zusammen.
Ich bin auch der Meinung dass 3 Monate eine Zeit sind, in der man sich selbst gut finden kann.

Wir sind also nicht getrennt. Es war aber trotzdem ein enorm wichtiger Schritt von ihr, die Trennung auszusprechen und dass wir beide gesehen haben wie es sich anfühlt. Nur so hat sie von sich aus gemerkt dass es auf keinen Fall das ist was sie möchte.
Und jetzt ist es für mich auch überhaupt kein Problem mehr, sie für 3 Monate nicht zu sehen. Erstens weil ich weiß, dass sie mich genauso liebt wie ich sie. Und zweitens weil es sich jetzt verdammt kurz anfühlt, nachdem man für 20h gedacht hat man ist für immer getrennt.

Anders wäre es nicht möglich gewesen dass wir uns nicht mehr gegenseitig unterbewusst so verletzen. Jetzt geht es uns beiden sehr gut damit was die Zukunft bringt. Und ich freue mich regelrecht für sie, dass sie 3 Monate das tun kann was sie für ihre Entwicklung dringend braucht.
Ich denke diese schwierige Phase der Beziehung ist damit überstanden, und ich muss auch keine Angst haben dass sie sich so verändert dass wir nicht mehr zusammen passen.

Unsere Pläne sind jetzt, dass wir hier so schnell wie möglich ausziehen sobald sie wieder da ist. Hier kann sie nicht richtig mit der Vergangenheit abschließen und sich auf was neues einlassen.
Wie genau das abläuft, also ob ich alleine nach einer Wohnung suche während sie weg ist, sodass wir dann direkt den Umzug zusammen machen können wenn sie wieder da ist, weiß ich noch nicht.

Jedenfalls hat ihr (und auch mir) der gestrige Tag die Augen geöffnet. Und sie ist sich auch ganz sicher, was ich ihr auch zu 100% glaube.

Ich bin einfach nur überglücklich dass es jetzt so lief. Es wäre so schade gewesen um unsere langjährige Beziehung, wenn es an diesem Punkt ihrer Entwicklung gescheitert wäre. Ich gebe ihr ja ihren Freiraum, es ist nicht so dass ich klammere. Das Problem war einfach dass durch die ungünstige Kommunikation die letzten Wochen/Monate, wir uns gegenseitig immer mehr verletzt und aufgeschaukelt haben ohne es zu merken.
Ich habe insgeheim nach der Trennung gestern so sehr gehofft dass genau das eintritt (ok, das tun wahrscheinlich alle), aber ich wollte mir keine Hoffnungen machen. Und dass ich sie nicht kontaktiere war für mich eh klar. Und ich bin wirklich froh dass der Fall so eingetreten ist.
 
C
Benutzer218141  Klickt sich gerne rein
  • #72
Off-Topic:

Na hoffentlich wird das jetzt nicht so eine on/off Geschichte.
Ich drück euch die Daumen.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #73
Off-Topic:

Na hoffentlich wird das jetzt nicht so eine on/off Geschichte.
Ich drück euch die Daumen.
Nein das würde keiner von uns wollen. So wie ich sie einschätze kann sie sich jetzt voll und ganz auf diese Reise einlassen, noch besser als letztes Jahr weil sie dieses mal mehr Erfahrung hat und weiß was auf sie zukommt. Das Reiseziel ist ja teilweise das gleiche.

Und dann haben wir geplant, nach Hawaii in den Urlaub zu gehen für 3-4 Wochen diesen Sommer oder Spätsommer. Je nachdem wie es sich ausgeht. Wegen mir können wir das auch gerne tun, nur ich habe meine Zweifel wie sie das finanziell machen will bis dahin. Denn für so einen Urlaub bräuchte man schon vorher einen Job um sich Geld zur Seite zu nehmen. Vor allem wenn man bereits seit Monaten vorher kein Einkommen mehr hatte.

Aber das wird sie dann schon selbst merken, ich denke auch dass sie sich hier viel wohler fühlt sobald wir umgezogen sind.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #74
Man kann dir deine Erleichterung förmlich anhören, das freut mich für dich. Ich erinnere mich noch an meine erste Trennung, die er auch nicht viel später zurück nahm - mir ging es genauso wie dir. Letztendlich hat er sich dann doch getrennt, aber ich hoffe, so ergeht es euch nicht.
Manchmal rüttelt so eine Trennung oder Fast-Trennung ja wirklich wach.

Nur bei einer Sache muss ich skeptisch sein:

Ich bin auch der Meinung dass 3 Monate eine Zeit sind, in der man sich selbst gut finden kann.
Man findet sich auf Reisen nicht selbst, vor allem nicht bei 3 Monaten Urlaub. Man hat schöne Erlebnisse, vielleicht wird man mutiger, offener, oder kann die Heimat mehr schätzen. Aber was erwartet sie denn dort zu finden? Frag mal die Menschen, die nach dem Abi erstmal eine Reise gemacht haben. Da ist niemandem die Erleuchtung gekommen, wer sie sind und was sie mit ihrem Leben machen wollen.
 
lacaracol
Benutzer205755  (39) Öfter im Forum
  • #75
Man findet sich auf Reisen nicht selbst, vor allem nicht bei 3 Monaten Urlaub. Man hat schöne Erlebnisse, vielleicht wird man mutiger, offener, oder kann die Heimat mehr schätzen. Aber was erwartet sie denn dort zu finden? Frag mal die Menschen, die nach dem Abi erstmal eine Reise gemacht haben. Da ist niemandem die Erleuchtung gekommen, wer sie sind und was sie mit ihrem Leben machen wollen.
Sie hat aber schon eine klinische und therapeutische Vorgeschichte..
Natürlich steht an erster Stelle das Abenteuer und das ausleben des Freiheitsgefühls..

Sie geht ja schon mit der Grundhaltung "mehr zu sich finden" auf Reisen. Vielleicht wird sie so zB ihre Berufung finden oder nur schon die nächsten Schritte, die sie nach der Reise klarer und sicherer wird gehen können.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #76
Sie hat schon bei ihrer letzten Reise nach Australien, bei ihrer Arbeit in Deutschland als Au-Pair für einen Monat, und jetzt in der Therapie sehr viel über sich selbst herausgefunden.
Es geht schon auch hauptsächlich um den Abstand zu ihrer Familie. In ihrer Therapie haben sie das ganze jetzt analysiert, woher ihr Bedürfnis nach dem Reisen kommt. Es kam raus dass 40% davon Flucht vor der Familie sind. Wie sich der Rest ganz genau aufteilt weiß ich leider nicht (mehr), aber es war eine Mischung aus dem Bedürfnis wieder mal ans Meer zu gehen, Abenteuerlust, Selbstfindung und Kindheitsraum verwirklichen (am weißen Strand unter Palmen in der Südsee zu sein).

Sie hat auch jetzt durch die "Trennung" viel über sich herausgefunden weil sie weiß, dass ich ein großer Teil von ihr bin den sie nicht verlieren möchte. Egal was passiert.
Und ich habe realisiert, wie wertvoll unsere Beziehung für mich ist - und das 3 Monate oder auch mehr, endlich sind. Meine ursprüngliche Angst, dass wir uns auseinanderentwickeln, ist damit auch eigentlich vollständig Geschichte. Weil ich gespürt habe es kommt von ihr genauso viel wie von mir, und sie will nicht von mir weg sondern braucht die Reise einfach für sich. Das hat sie mir zwar vorher auch gesagt, aber ich konnte es nie wirklich komplett glauben.

Wir haben auch unsere Kommunikation jetzt nochmal verbessert und reden sofort über Themen die uns belasten oder stören, auch wenn wir räumlich getrennt sind. Ich denke das hilft uns sehr. Wir haben zwar eigentlich immer sehr offen über alles geredet und eine gute Kommunikation gehabt - es gab keine Tabuthemen. Aber Raum für Verbesserung ist eben immer.

Auch dass sie jetzt die Ausbildung als Yogatrainerin macht, ist ein langer Wunsch von ihr gewesen. Sie möchte dann hier auch nebenbei als Yogatrainerin arbeiten.
Ich denke sie muss jetzt ihr Bedürfnis stillen, ans Meer zu gehen. Außerdem ist die Yogatrainer Ausbildung sehr wichtig weil sie das wirklich schon seit Jahren gerne machen möchte.

Ich denke auch dass die 3 Monate genug sind weil sie praktisch an ihre vorherige Reise anknüpft und dort weiter macht, wo sie damals aufgehört hat. Vor allem hat der stationäre Aufenthalt in der Klinik sehr viel gebracht, sie weiß jetzt viel mehr über sich selbst und die Ursachen ihrer Probleme. Sie kennt auch ihre Bedürfnisse viel besser.

Mit sehr viel Pech würden wir in 4 Monaten wenn sie zurück ist, vor der selben Situation stehen wie vorgestern. Aber das halte ich für unwahrscheinlich, ich denke wirklich die kurze Trennung hat ihr die Augen geöffnet.

Ich werde hier natürlich weiter berichten, vor allem falls sich irgendwas zum negativen ändern sollte.

Heute sind es genau 6,5 Jahre, die wir zusammen sind :smile:
 
F
Benutzer205991  (65) Öfter im Forum
  • #77
Ihr seid also im verflixten siebten Jahr
Dann hoffen wir mal dass sich alles zum Guten entwickelt
 
DirtyOldMan
Benutzer210299  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #78
Wenn sie diesen ausgesprochenen Wunsch / Drang nach Reisen hat, dann soll sie es JETZT tun, denn wann sonst im Leben hat man/frau Zeit dafür und ist frei - wenn sie erst mal im Job gesettled ist und Kinder da sind ist das für sehr lange kaum noch unbeschwert möglich.
Und sieh es mal so:
was sind schon 3 Monate gegen ein ganzes restliches Leben.
Lass sie fliegen und nutze die Zeit möglichst gewinnbringend für dich…
 
fox79
Benutzer204515  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #79
Bei allem positiven Denken... 3 Monate um sich selbst zu finden? - Halte ich persönlich für Wunschdenken!

Das Verlassen der Komfortzone hat ihr Angst gemacht und deshalb ist sie ins gemachte Nest zurück geflüchtet...

Und was soll das mit "Ausbildung zur Yogatrainerin..." das ist doch wieder so ne Traumtänzerei!
Als Yogatrainer sollte man stabil sein und in sich selbst ruhen... davon scheint sie meilenweit entfernt zu sein..

Lieber T the_catalyst , ich würde euch wirklich ein Happy End wünschen aber nach diesen Hickhack und diesen angestrebten Pseudolösungen befürchte ich, dass ihr hier in eine sehr frustrierende Phase abrutschen werdet, an deren Ende ein großer dampfender Haufen... wartet

Ich verstehe dich total, dass du an diese "3 Monate Pause und alles ist wieder gut"-Nummer glauben willst aber geh mal in dich und überleg dir was sich in so einer Zeit schon viel verändern kann...

Für mich klingt das eher so als ob ihr Hilfe braucht.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #80
fox79 fox79

Dem kann ich nicht zustimmen. Erstens ist sie schon lange in der Selbstfindungsphase, ca. 2 Jahre. Und 2. gibt es kein Kriterium dass man nur Yogalehrerin werden darf wenn man stabil ist. Es geht ja drum wie man sich in dem Moment fühlt, und sie ist ja nicht dauerhaft instabil.
Ich verstehe absolut nicht was daran traumtänzerei ist. Und selbst wenn es nicht klappen sollte, warum soll sie es nicht versuchen wenn es ihr Traum ist?

Ich weiß was sich in 3 Monaten verändern kann, da sie ja letztes Jahr schon 3 Monate verreist ist. Es sind auch keine 3 Monate Pause, sondern sie hat von sich aus gesagt dass sie gerne intensiveren Kontakt möchte als letztes mal wo sie verreist ist. Und selbst da haben wir mehrmals wöchentlich telefoniert/videotelefoniert und jeden Tag geschrieben.

Letztes mal hatte sie sich etwas verändert, aber da war sie auch bei weitem nicht so weit fortgeschritten in der Phase der Selbstfindung.


Du schreibst in deiner Signatur:
Wer etwas will, der findet Wege! - Wer nicht, der findet Gründe!

Wir wollen es beide. Es hätte für sie keinen Grund gegeben, "zurück ins gemachte Nest" zu gehen, da die Ausgangslage bei ihr ja für eine Trennung perfekt gewesen wäre. Sie bekommt beste psychische Unterstützung in der Klinik, muss nicht im gemeinsamen Haus ausharren, hat eh schon in 3,5 Wochen den Flug ans andere Ende der Welt gebucht, und hätte einfach Schluss machen und sich trennen können. Einfacher als jetzt geht es nicht. Aber sie hat von sich aus gesagt sie will das nicht und es war ein großer Fehler.

Also: Wer will, findet Wege.
 
S
Benutzer218091  (44) Ist noch neu hier
  • #81
Alter Schwede. Ich hab beim Lesen einen Drehwurm gekriegt.

Hab 3 Seiten lang gedacht dir zu schreiben "lauf um dein Leben", dann die Wendung ("sie hat sich getrennt"), dann Rolle rückwärts ("sie hat sich doch nicht getrennt").

Merkst du nicht, dass die letzten 2 Pirouetten einfach nur die Fortsetzung des alten Musters sind? Sie kann sich nicht entscheiden, flüchtet, entscheidet sich anders, rennt vogelwild in eine andere Richtung. Nicht die Liebe ist ihr Antrieb, sondern die Angst, sich falsch zu entscheiden.

Das wird nichts. Am Ende wirst du Zeit vergeudet haben. Bedenke: du bist nicht ihr Therapeut.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #82
Also ich sehe das nicht so. Du vergisst auch komplett dass wir schon über Jahre eine glückliche und erfüllende Beziehung führen. Die letzten Wochen waren schwierig, aber es ist jetzt alles wieder gut.

Eine 100%ige Garantie gibt es nirgends dass es klappt. Aber ich sehe einfach überhaupt keinen Grund warum ich mich von ihr jetzt trennen sollte. Und ich denke sehr wohl dass es Liebe ist, weshalb sie sich umentschieden hat.

Wie gesagt ich melde mich dann hier wie es weitergeht.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #83
Ich hab schon Verständnis dafür dass das ganze hier komisch klingt für den ein- oder anderen. Aber die Lage ist auch relativ komplex und niemand hat hier kompletten Einblick oder weiß wie die Situationen abgelaufen sind.

Ich denke wenn es so sein sollte dass sie nur nicht aus ihrer Komfort Zone möchte, hätten das ihre Therapeuten mit denen sie ja in sehr engem Kontakt ist, auch erkannt und ihr gesagt. Denen hat sie die ganze Sache ja auch genau erklärt.

Es wäre meiner Meinung nach einfach falsch die Beziehung mit ihr an der Stelle zu beenden. Wir lieben uns beide sehr, und ich bin mir sicher dass es von ihrer Seite liebe ist und nicht nur das Bedürfnis nach Sicherheit. Sonst wäre sie nicht so am Boden zerstört gewesen, wie sie es war.
Ich bin mir sehr sicher dass es mit uns dauerhaft klappen wird. Es gibt unkompliziertere Frauen als sie, aber uns verbindet viel und wir haben sehr viel gemeinsam. Sie ist meine Traumfrau, trotz mancher Schwierigkeiten.
Es würde sich total schlecht und falsch anfühlen die Beziehung jetzt einfach damit abzustempeln dass sie nur Angst hat dass sie falsche Entscheidungen trifft, und sich zu trennen.
Diese Angst hat wohl jeder mal im Leben aber ich spüre da definitiv sehr viel Liebe von ihrer Seite aus.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #84
Es wäre meiner Meinung nach einfach falsch die Beziehung mit ihr an der Stelle zu beenden
Würde ich an deiner Stelle auch nicht!

Was ihr tun solltet ist euch Unterstützung zu holen.

Ihr habt Potential, ihr hängt offensichtlich sehr aneinander aber ihr habt einige Baustellen, die du einfach nicht siehst/ sehen willst und deine, entschuldige bitte, bauäugige Herangehensweise, aus der ich hier eher Trotz als Erkenntnis herauslese, könnte euch die Chance nehmen miteinander zu wachsen und diese Herausforderungen zu bewältigen.

Ich dachte damals auch ich könnte das mit genug Liebe, Durchhaltevermögen und positivem Denken lösen.
Zwischenzeitlich bin ich geschieden!
 
F
Benutzer215974  (38) Ist noch neu hier
  • #85
Fest steht, dass ihr jetzt gerade unterschiedliche Ziele habt.
Sie will in die Ferne reisen, Du eher weniger.
Du hast einen festen Job und willst eher nahe der Berge sesshaft werden, sie ist eher noch ungebunden und hat (noch) Traumvorstellungen.
Du bist eher der Planer, sie wirkt auf mich wie eine Träumerin.
Ihr wollt beide Kinder, aber so richtige Vorstellungen habt ihr noch nicht. Kinder brauchen aber Fixpunkte.

Liebe überwindet viel, aber in den o.g. Punkten werdet ihr irgendwann eine Einigung finden und Kompromisse machen müssen. Und dafür solltet ihr euch Hilfe von Dritten holen, bevor diese Punkte ungeklärt bleiben. Selbst die größte Liebe kann scheitern, wenn man nicht zusammen an diesen Herausforderungen arbeitet.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #86
Ok, dann hatte ich das etwas falsch verstanden.
Je nachdem wie sich die Situation bis März entwickelt, könnte ich mir gut vorstellen Hilfe zu holen sollte sie weiterhin das Bedürfnis haben alleine zu reisen.
Nach dem was am Wochenende passiert ist, meint sie ja sie hat erkannt dass sie das nicht möchte sondern sich ab März auf unser gemeinsames Leben konzentrieren möchte.

Falls sich ihre Meinung da nach dem Auslandsaufenthalt geändert hat, brauchen wir definitiv Hilfe ja. Aber das muss man jetzt einfach abwarten ob der Fall eintritt.
 
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