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Benutzer217635 (26)
Ist noch neu hier
- #1
Hallo zusammen,
ich wende mich an euch weil ich in meinem Freundeskreis/ der Familie niemanden habe mit dem ich über meine Gedanken sprechen kann.
Erst einmal zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, berufstätig und seit ca. 6,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich fang mal ganz von vorne an:
Als wir uns damals kennenlernten, ging es eigentlich ziemlich schnell. Wir haben Ausflüge zusammen unternommen, haben uns auf Anhieb gut verstanden und unterhielten uns als würden wir uns schon lange kennen.
Nach nur ca. 10 Tagen nachdem wir uns das erste mal gesehen haben, waren wir schon ein Paar. Wir waren die ersten Jahre unserer Beziehung sehr verliebt und wir verstehen uns bis heute extrem gut und sind in eigentlich fast allen Themen einer Meinung.
Auch unsere Hobbys überschneiden sich nicht komplett (ich bin am liebsten sportlich in der Natur unterwegs / fahre sehr viel und gerne Fahrrad, gehe Wandern, Schwimmen, Skifahren, Wassersport, ...). Sie tanzt gerne, macht Fitnesstraining indoor, aber wandert auch gerne und ist auch gerne in der Natur (Keine Ahnung warum ich das hier für relevant halte).
Es gab immer mal wieder Streits in unserer Beziehung, was aber denke ich normal ist. Nach ein paar Stunden spätestens war immer wieder alles gut.
Die Streits waren teilweise unter anderem zurückzuführen darauf dass sie schon seit der Kindheit schwere psychische Probleme hat. Die Beziehung zu ihrer Familie war schon immer schwierig, die Mutter hat sie abhängig gemacht von ihr, und das Selbstbewusstsein meiner Freundin, ihr Körperbild, und vieles mehr wissentlich kaputt gemacht. Die Folge davon ist, dass meine Freundin nun mit vielen psychischen Folgen zu kämpfen hat. Unter anderem hat sie eine leichte Depression, eine mittelstarke Zwangsstörung, eine Essstörung (Bulimie), ein gestörtes Selbstbild und Schönheitsideal, und weitere vergleichsweise kleinere Probleme.
Anfangs wusste ich davon natürlich noch nicht viel, das habe ich alles im Laufe der Jahre erfahren. Meine Freundin hatte in Stresssituationen oder Streits immer wieder Wutausbrüche (teils brutale) und hat selbstverletzendes Verhalten gezeigt. Das kam in schulisch/ beruflich stressigen Zeiten gehäuft vor.
Auch auf mein Anraten hat sie sich dann nach ein paar Jahren endlich psychologische Hilfe geholt. Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich seitdem gelockert und ein bisschen normalisiert, ihr geht es dadurch besser. Zeitweise in stressigen Phasen war ich damals nervlich am Ende, konnte nicht mehr und habe auch nach Streits immer wieder an unserer Beziehung gezweifelt. Aber: Es war im Anschluss immer wieder für Wochen oder meist Monate alles gut.
In den letzten Jahren sind die Streits viel weniger geworden. Es ist eigentlich sehr harmonisch und romantisch in unserer Beziehung und eigentlich bin zumindest ich auch sehr glücklich.
Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich gelockert seit sie in Therapie ist, und ein bisschen normalisiert. Ihr geht es damit besser.
Derzeit ist sie stationär in einer psychiatrischen Klinik in Behandlung, hauptsächlich wegen der Zwangsstörung.
Die ganze Story bis hier hin dient eigentlich nur dazu damit ihr meine Situation besser verstehen könnt.
Das aktuelle Problem was wir haben, ist folgendes:
In den letzten Jahren hat sie für sich entdeckt, dass Reisen ihre Leidenschaft ist. In ihrem Beruf ist sie nicht wirklich glücklich, auch weil sie nicht das Gefühl hat ihn sich selbst erarbeitet zu haben (die Mutter hat Hausarbeiten in der Ausbildung, Präsentationen, usw. für sie erledigt und ihr eingeredet sie kann das nicht weil sie nicht intelligent genug dafür ist).
Sie weiß allerdings auch noch nicht welcher Beruf sie wirklich erfüllt.
Bereits letztes Jahr ist sie für 3 Monate am anderen Ende der Welt gewesen, um dort Volunteering zu betreiben und herum zu reisen. Das war für mich natürlich in Ordnung damals. Wir waren schon 5 Jahre glücklich zusammen, haben geplant zu heiraten und in den nächsten 3-6 Jahren Kinder zu bekommen.
Wir beide wussten sie braucht diese Reise, um Zeit für sich zu haben, sich zu entwickeln, und Abstand vom Stress im Alltag zu bekommen. Außerdem war das bereits ihr Kindheitstraum.
So weit so gut, nach 3 Monaten kam sie wieder zurück. Wir hatten uns beide sehr vermisst. Aber schon bald hat sie mir gesagt dass das nicht die letzte Reise war, und sie noch viele weitere Länder erkunden möchte.
Daraus wurde vorerst mangels finanziellen Mitteln nichts. Sie hat wieder einen Job gesucht und ein 3/4 Jahr gearbeitet. Bis sie nun schließlich in die Klinik stationär aufgenommen wurde.
Nun in der Klinik wurde unter anderem festgestellt das sich Zwänge durch unterdrückte Bedürfnisse entwickeln können. Und ihr Bedürfnis ist es nach wie vor zu Reisen auf nicht festgelegte Zeit. Und ich weiß auch, dass sie bereits vage Planungen hat.
Ich möchte, dass Sie glücklich ist. Aber ich möchte Sie auch nicht verlieren. Ich will und kann hier nicht für längere Zeit weg. Ich habe einen Beruf in dem ich sehr glücklich bin. Meine Familie, Freunde, soziales Umfeld ist hier. Mir gefällt es hier und es ist meine Heimat. Ich bin bereit für Urlaube Fernreisen zu machen, aber nicht für mehrere Monate woanders zu arbeiten und den Backpacker-Lifestyle zu leben.
Wir beide wohnen zusammen, und haben ein kleines Haus zur Miete was ihrer Familie gehört (aber ihre Familie wohnt dort nicht).
Wir haben viel durchgemacht zusammen, aber es hat sich eigentlich immer alles zum besseren gewendet. Zumindest ist das meine Sicht auf die Dinge.
Ob sie jetzt wirklich für mehrere Monate am Stück weg geht, steht nicht fest. Fest steht aber: Wenn ich nicht wäre, würde sie das am liebsten tun. Und sie will Reisen.
Ich weiß einfach nicht weiter. Wenn wir uns Monate lang nicht sehen, oder von mir aus auch wenn wir uns zwischen durch mal sehen, ich halte es für unrealistisch eine Beziehung unter diesen Umständen weiterzuführen. M. M. n. entwickelt man sich zu weit auseinander, wenn man so viel getrennt voneinander erlebt. Das hatte ich schon nach den 3 Monaten letztes Jahr gemerkt. Und natürlich möchte ich auch meine Partnerin hier vor Ort haben, ich vermisse sie. Aber ich will nicht dass sie wegen mir auf das verzichtet was sie glücklich macht.
Derzeit sehe ich keinen Ausweg außer einer Trennung. Sie liebt mich auch sehr, das weiß ich. Natürlich denke ich schon länger darüber nach was eine Trennung für mich bedeuten würde, wie ich damit umgehen würde, ... Die Pläne von ihr kommen ja nicht plötzlich.
Das ganze belastet mich sehr. Wir sind, bis auf diese Umstände, beide sehr glücklich in unserer Beziehung. Wir haben viel erlebt, durchgemacht, und geschafft. Wir verstehen uns blind. Wir haben (oder hatten?) Pläne für die Zukunft.
Ich könnte und werde jetzt natürlich erstmal abwarten.
Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, welche Möglichkeiten gibt es? Entweder sie verzichtet auf ihren Traum und bleibt mir zu liebe hier. Dann fühle ich mich schlecht.
Oder sie geht auf unbestimmte Zeit auf Weltreise. Dann gäbe es außer einer Trennung für mich keinen Ausweg, weil ich das nicht kann (und ich auch glaube dass es sonst spätestens nach ein paar Monaten oder einem halben Jahr vorbei wäre).
Es besteht noch eine geringe Warscheinlichkeit, dass sie die Reisepläne verwirft und sich doch dazu beschließt, mit mir hier zu bleiben. Aber ist das realistisch? Ich weiß nicht. Was ich weiß ist, dass mich eine Trennung hart treffen würde.
Alternativ könnte ich auch irgendwie versuchen mit meinem Arbeitgeber zu regeln dass ich für ein halbes Jahr weg kann, oder ich kündige meinen Job und reise mit ihr. Aber es ist mein erster Job in dem ich wirklich zu nahezu 100% glücklich bin derzeit. Und wie schon gesagt, mir liegt der Backpacker Lifestyle nicht. Aber: Wäre es das vielleicht Wert, für die Frau meines Lebens? Was sind schon 1-2 Jahre Backpacking, wenn man im Anschluss ein glückliches Leben zusammen führt?
Danke an jeden, der bis hier gelesen hat. Ich weiß selbst nicht was ich mir für Antworten erhoffe, primär ging es mir mal drum mich mitzuteilen.
ich wende mich an euch weil ich in meinem Freundeskreis/ der Familie niemanden habe mit dem ich über meine Gedanken sprechen kann.
Erst einmal zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, berufstätig und seit ca. 6,5 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich fang mal ganz von vorne an:
Als wir uns damals kennenlernten, ging es eigentlich ziemlich schnell. Wir haben Ausflüge zusammen unternommen, haben uns auf Anhieb gut verstanden und unterhielten uns als würden wir uns schon lange kennen.
Nach nur ca. 10 Tagen nachdem wir uns das erste mal gesehen haben, waren wir schon ein Paar. Wir waren die ersten Jahre unserer Beziehung sehr verliebt und wir verstehen uns bis heute extrem gut und sind in eigentlich fast allen Themen einer Meinung.
Auch unsere Hobbys überschneiden sich nicht komplett (ich bin am liebsten sportlich in der Natur unterwegs / fahre sehr viel und gerne Fahrrad, gehe Wandern, Schwimmen, Skifahren, Wassersport, ...). Sie tanzt gerne, macht Fitnesstraining indoor, aber wandert auch gerne und ist auch gerne in der Natur (Keine Ahnung warum ich das hier für relevant halte).
Es gab immer mal wieder Streits in unserer Beziehung, was aber denke ich normal ist. Nach ein paar Stunden spätestens war immer wieder alles gut.
Die Streits waren teilweise unter anderem zurückzuführen darauf dass sie schon seit der Kindheit schwere psychische Probleme hat. Die Beziehung zu ihrer Familie war schon immer schwierig, die Mutter hat sie abhängig gemacht von ihr, und das Selbstbewusstsein meiner Freundin, ihr Körperbild, und vieles mehr wissentlich kaputt gemacht. Die Folge davon ist, dass meine Freundin nun mit vielen psychischen Folgen zu kämpfen hat. Unter anderem hat sie eine leichte Depression, eine mittelstarke Zwangsstörung, eine Essstörung (Bulimie), ein gestörtes Selbstbild und Schönheitsideal, und weitere vergleichsweise kleinere Probleme.
Anfangs wusste ich davon natürlich noch nicht viel, das habe ich alles im Laufe der Jahre erfahren. Meine Freundin hatte in Stresssituationen oder Streits immer wieder Wutausbrüche (teils brutale) und hat selbstverletzendes Verhalten gezeigt. Das kam in schulisch/ beruflich stressigen Zeiten gehäuft vor.
Auch auf mein Anraten hat sie sich dann nach ein paar Jahren endlich psychologische Hilfe geholt. Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich seitdem gelockert und ein bisschen normalisiert, ihr geht es dadurch besser. Zeitweise in stressigen Phasen war ich damals nervlich am Ende, konnte nicht mehr und habe auch nach Streits immer wieder an unserer Beziehung gezweifelt. Aber: Es war im Anschluss immer wieder für Wochen oder meist Monate alles gut.
In den letzten Jahren sind die Streits viel weniger geworden. Es ist eigentlich sehr harmonisch und romantisch in unserer Beziehung und eigentlich bin zumindest ich auch sehr glücklich.
Die Beziehung zu Ihrer Familie hat sich gelockert seit sie in Therapie ist, und ein bisschen normalisiert. Ihr geht es damit besser.
Derzeit ist sie stationär in einer psychiatrischen Klinik in Behandlung, hauptsächlich wegen der Zwangsstörung.
Die ganze Story bis hier hin dient eigentlich nur dazu damit ihr meine Situation besser verstehen könnt.
Das aktuelle Problem was wir haben, ist folgendes:
In den letzten Jahren hat sie für sich entdeckt, dass Reisen ihre Leidenschaft ist. In ihrem Beruf ist sie nicht wirklich glücklich, auch weil sie nicht das Gefühl hat ihn sich selbst erarbeitet zu haben (die Mutter hat Hausarbeiten in der Ausbildung, Präsentationen, usw. für sie erledigt und ihr eingeredet sie kann das nicht weil sie nicht intelligent genug dafür ist).
Sie weiß allerdings auch noch nicht welcher Beruf sie wirklich erfüllt.
Bereits letztes Jahr ist sie für 3 Monate am anderen Ende der Welt gewesen, um dort Volunteering zu betreiben und herum zu reisen. Das war für mich natürlich in Ordnung damals. Wir waren schon 5 Jahre glücklich zusammen, haben geplant zu heiraten und in den nächsten 3-6 Jahren Kinder zu bekommen.
Wir beide wussten sie braucht diese Reise, um Zeit für sich zu haben, sich zu entwickeln, und Abstand vom Stress im Alltag zu bekommen. Außerdem war das bereits ihr Kindheitstraum.
So weit so gut, nach 3 Monaten kam sie wieder zurück. Wir hatten uns beide sehr vermisst. Aber schon bald hat sie mir gesagt dass das nicht die letzte Reise war, und sie noch viele weitere Länder erkunden möchte.
Daraus wurde vorerst mangels finanziellen Mitteln nichts. Sie hat wieder einen Job gesucht und ein 3/4 Jahr gearbeitet. Bis sie nun schließlich in die Klinik stationär aufgenommen wurde.
Nun in der Klinik wurde unter anderem festgestellt das sich Zwänge durch unterdrückte Bedürfnisse entwickeln können. Und ihr Bedürfnis ist es nach wie vor zu Reisen auf nicht festgelegte Zeit. Und ich weiß auch, dass sie bereits vage Planungen hat.
Ich möchte, dass Sie glücklich ist. Aber ich möchte Sie auch nicht verlieren. Ich will und kann hier nicht für längere Zeit weg. Ich habe einen Beruf in dem ich sehr glücklich bin. Meine Familie, Freunde, soziales Umfeld ist hier. Mir gefällt es hier und es ist meine Heimat. Ich bin bereit für Urlaube Fernreisen zu machen, aber nicht für mehrere Monate woanders zu arbeiten und den Backpacker-Lifestyle zu leben.
Wir beide wohnen zusammen, und haben ein kleines Haus zur Miete was ihrer Familie gehört (aber ihre Familie wohnt dort nicht).
Wir haben viel durchgemacht zusammen, aber es hat sich eigentlich immer alles zum besseren gewendet. Zumindest ist das meine Sicht auf die Dinge.
Ob sie jetzt wirklich für mehrere Monate am Stück weg geht, steht nicht fest. Fest steht aber: Wenn ich nicht wäre, würde sie das am liebsten tun. Und sie will Reisen.
Ich weiß einfach nicht weiter. Wenn wir uns Monate lang nicht sehen, oder von mir aus auch wenn wir uns zwischen durch mal sehen, ich halte es für unrealistisch eine Beziehung unter diesen Umständen weiterzuführen. M. M. n. entwickelt man sich zu weit auseinander, wenn man so viel getrennt voneinander erlebt. Das hatte ich schon nach den 3 Monaten letztes Jahr gemerkt. Und natürlich möchte ich auch meine Partnerin hier vor Ort haben, ich vermisse sie. Aber ich will nicht dass sie wegen mir auf das verzichtet was sie glücklich macht.
Derzeit sehe ich keinen Ausweg außer einer Trennung. Sie liebt mich auch sehr, das weiß ich. Natürlich denke ich schon länger darüber nach was eine Trennung für mich bedeuten würde, wie ich damit umgehen würde, ... Die Pläne von ihr kommen ja nicht plötzlich.
Das ganze belastet mich sehr. Wir sind, bis auf diese Umstände, beide sehr glücklich in unserer Beziehung. Wir haben viel erlebt, durchgemacht, und geschafft. Wir verstehen uns blind. Wir haben (oder hatten?) Pläne für die Zukunft.
Ich könnte und werde jetzt natürlich erstmal abwarten.
Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, welche Möglichkeiten gibt es? Entweder sie verzichtet auf ihren Traum und bleibt mir zu liebe hier. Dann fühle ich mich schlecht.
Oder sie geht auf unbestimmte Zeit auf Weltreise. Dann gäbe es außer einer Trennung für mich keinen Ausweg, weil ich das nicht kann (und ich auch glaube dass es sonst spätestens nach ein paar Monaten oder einem halben Jahr vorbei wäre).
Es besteht noch eine geringe Warscheinlichkeit, dass sie die Reisepläne verwirft und sich doch dazu beschließt, mit mir hier zu bleiben. Aber ist das realistisch? Ich weiß nicht. Was ich weiß ist, dass mich eine Trennung hart treffen würde.
Alternativ könnte ich auch irgendwie versuchen mit meinem Arbeitgeber zu regeln dass ich für ein halbes Jahr weg kann, oder ich kündige meinen Job und reise mit ihr. Aber es ist mein erster Job in dem ich wirklich zu nahezu 100% glücklich bin derzeit. Und wie schon gesagt, mir liegt der Backpacker Lifestyle nicht. Aber: Wäre es das vielleicht Wert, für die Frau meines Lebens? Was sind schon 1-2 Jahre Backpacking, wenn man im Anschluss ein glückliches Leben zusammen führt?
Danke an jeden, der bis hier gelesen hat. Ich weiß selbst nicht was ich mir für Antworten erhoffe, primär ging es mir mal drum mich mitzuteilen.