Glückliche Beziehung, aber glücklos im Bett.

T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebe Forumsmitglieder,

nach Jahren stillen Mitlesens möchte ich mich an euch wenden und hoffe bei euch auf Meinungen von außerhalb, Einschätzungen und vielleicht ähnlichen Erfahrungen aus eurem Leben.

Zu meiner aktuellen Situation: Ich lebe seit 5 Jahren mit meinem Partner zusammen, und wir führen alles in allem eine wirklich harmonische Beziehung. In den 5 Jahren hatten wir nicht einen einzigen Streit, sind nie voneinander genervt ins Bett gegangen, wir unterstützen uns gegenseitig und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Es läuft einfach auf sehr vielen Ebenen reibungslos.
Nun aber zu meinem Konflikt: Im Bett ist leider totale Flaute und ich zweifle stark daran, ob wir sexuell überhaupt kompatibel sind. Ich würde soweit gehen zu sagen, es lief noch nie gut.

Ich bin jemand, der sich eher als einen unterordnenden Partner beim Sex sieht. Ich mag es verführt und erobert zu werden, und ich mag es, wenn mein Partner mich durchaus zu einem gewissen Grad dominiert, sich auch mal nimmt, was er möchte & mir zeigt, wer das Sagen hat. Selbstverständlich alles in einem respektvollen Rahmen, ich bin im Kopf weit weg von Vergewaltigung, bevor hier Missverständnisse aufkommen sollten. Das ist für mich so der Wohlfühlgrad, wo ich mich am besten hingeben und fallen lassen kann.
Doof nur, dass mein Partner nichts davon wirklich mag & das nicht so wirklich sein Ding ist. Wir hatten darüber schon mehrfach gesprochen, aber es hat sich auch nie etwas wirklich geändert - bspw. auch Spielzeug gekauft, es aber dann nie wirklich genutzt. Und wenn wir miteinander schlafen, spür ich dabei wirklich nicht viel. Von ihm kam auch selten Initiative, auch wenn ich sie mir durchaus wünschen würde. Ich komme beim Sex nicht wirklich auf meine Kosten - ich habe sicher nicht die Erwartung, dass ich jedes Mal kommen muss, aber ich spüre allgemein keinen Funken dabei. Gegenseitige Handjobs sind zwar okay, aber auf Dauer auch nicht erfüllend für mich - Blowjobs sind auch nicht so sein Ding...
Im letzten Gespräch Anfang Januar hab ich das auch nochmal angesprochen und er meinte, er habe unser Sexleben eh schon aufgegeben, weil er wisse, dass er mir nicht das geben könne, was ich mir wünsche. Ich hab hier auch gemerkt, dass es an seinem Selbstbewusstsein durchaus nagt. Wir hatten in der Zwischenzeit zwar auch nochmal Versuche, besser aber waren diese leider nicht und ich merke doch auch, dass ich uns vielleicht ebenso schon aufgegeben habe, so verkopft, wie ich herangehe. Ich kann mich einfach nicht fallen lassen, wie ich es gerne täte, was auch sehr unfair von mir ihm gegenüber ist...

Und nun bin ich im Zwiespalt. Eine offene Beziehung hatte ich schon mal angesprochen und wurde abgeschmettert, das wolle er unter keinen Umständen - und wenn er das nicht möchte, hab ich das auch zu respektieren, keine Frage.
Ich steh nur wirklich gerade am Scheideweg für mich: Will ich eine überaus glückliche Beziehung, die mir sehr viel gibt und sehr viel bedeutet, beenden, weil wir im Bett einfach nicht miteinander klarkommen? Oder beschließe ich mit 27 mein Sexleben mehr oder minder abzuschließen, weil es eh nicht klappt und habe sonst eine tolle Beziehung...?

Ich hoffe, mein Text ist halbwegs verständlich für euch. Meine Gedanken kreisen gerade ziemlich umher und ich bin mir sicher, dass noch viele Rückfragen kommen, daher gerne her damit.

Ich freue mich schon auf eure Antworten und bedanke mich vielmals vorab! :smile:
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
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Zu meiner aktuellen Situation: Ich lebe seit 5 Jahren mit meinem Partner zusammen, und wir führen alles in allem eine wirklich harmonische Beziehung. In den 5 Jahren hatten wir nicht einen einzigen Streit, sind nie voneinander genervt ins Bett gegangen
In 5 Jahren nie streiten? Das ist sicher kein Qualitätsmerkmal einer Beziehung.
, wir unterstützen uns gegenseitig und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Es läuft einfach auf sehr vielen Ebenen reibungslos.
Ja, Harmoniefalle willkommen
Nun aber zu meinem Konflikt: Im Bett ist leider totale Flaute und ich zweifle stark daran, ob wir sexuell überhaupt kompatibel sind. Ich würde soweit gehen zu sagen, es lief noch nie gut.
Und dann findest du 5 Jahre streitfrei immer noch normal?
Und wenn wir miteinander schlafen, spür ich dabei wirklich nicht viel. Von ihm kam auch selten Initiative, auch wenn ich sie mir durchaus wünschen würde. Ich komme beim Sex nicht wirklich auf meine Kosten - ich habe sicher nicht die Erwartung, dass ich jedes Mal kommen muss, aber ich spüre allgemein keinen Funken dabei.
Weil sich Leidenschaft nicht herquatschen lässt. Vor allem wenn sie nie da war.
Im letzten Gespräch Anfang Januar hab ich das auch nochmal angesprochen und er meinte, er habe unser Sexleben eh schon aufgegeben, weil er wisse, dass er mir nicht das geben könne, was ich mir wünsche.
Autsch.....dein Partner scheint mindestens genauso verzweifelt zu sein wie du.

Ihr seid sexuell nicht kompatibel
Und nun bin ich im Zwiespalt. .
Ich steh nur wirklich gerade am Scheideweg für mich: Will ich eine überaus glückliche Beziehung, die mir sehr viel gibt und sehr viel bedeutet, beenden, weil wir im Bett einfach nicht miteinander klarkommen? Oder beschließe ich mit 27 mein Sexleben mehr oder minder abzuschließen, weil es eh nicht klappt und habe sonst eine tolle Beziehung...?

Seltsame Betrachtung. Denn erstens gehört Sex für mich zu einer glücklichen Beziehung dazu. Ergo kann es überhaupt keine glückliche Liebesbeziehung sein wenn man sexuell total gefrustet ist.

Was unterscheidet Freundschaft (wo ja auch liebe im Spiel sein kann) und eure Beziehung?

Anders gefragt, wieso beendet ihr eure Beziehung nicht und seid weiterhin einfach nur beste Freunde auf den man sich verlassen kann?
 
K
Benutzer202690  (39) Öfter im Forum
  • #3
Ich war/bin in einer etwas ähnlichen Situation.
Sexuell komme ich auf keinen Nenner mit meinem Partner - es hat sich keine Intimität eingespielt.
Wenn es nach ihm geht, haben wir keinen Sex - SB macht er dafür regelmäßig.
Mir selber geht es damit nicht gut.
Das Fremdvögeln habe ich ausprobiert - gleicht das Verlangen, mit ihm intim zu sein, aber nicht aus.
Habe ihm, in der Weihnachtswoche, vorgeschlagen, dass wir es auf der Freundschaftsebene versuchen.
Das probieren wir seither aus.
Ich habe keine Erwartungen mehr an ihn, kann somit nicht mehr enttäuscht werden.
Wenn ich mich irgendwann entliebt habe, werde ich mir auch einen neuen Partner suchen.
Ich möchte nicht mein Leben lang auf Sex und allem was dazu gehört verzichten.
Hatte es die 4 Jahre öfter, dass ich mich in seiner Gegenwart einsam gefühlt habe.
Verlieren möchte ich ihn aber nicht, da er einer meiner Lieblingsmenschen geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #4
In den 5 Jahren hatten wir nicht einen einzigen Streit
Ehrlich gesagt, kann man an dem Punkt schon aufhören zu lesen. Das ist nämlich kein Prädikat für eine gute (Liebes)Beziehung.

Man spricht in dem Kontext von unteraktivierten Beziehungen.

"Viele Menschen glauben noch immer, dass Harmonie und Konfliktlosigkeit ein Garant für eine gelungene Beziehung seien. Aber: Das Gegenteil kann der Fall sein. In diesem lesenswerten Artikel aus der New York Times werden sie eines Besseren belehrt. Er beschreibt das allzu oft vorkommende Drama einer Beziehung, in der beide Angst davor haben, den anderen mit den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu konfrontieren. Und letztendlich versinkt die Beziehung in Belanglosigkeit und die Liebe erlischt."

Quelle: Interessanter Artikel - Das Ende der Harmonie

Ich glaube nicht, dass dir ein Forum hierbei sonderlich behilflich sein kann. Denn um Grunde müsstet du erstmal dein Konzept von "einer guten Beziehung" grundlegend überdenken und ggf. schauen, woher das kommt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Vielleicht könnten wir erstmal erfragen was der TS unter "Streit" versteht? Es ist ja schon nen Unterschied ob damit gemeint ist "wir haben uns keine verletzenden Worte an den Kopf geworfen und auch kein Geschirr" oder "wir hatten nie ernsthafte Meinungsverschiedenheiten, die wir nicht in einer ruhigen Diskussion klären konnten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich steh nur wirklich gerade am Scheideweg für mich: Will ich eine überaus glückliche Beziehung, die mir sehr viel gibt und sehr viel bedeutet, beenden, weil wir im Bett einfach nicht miteinander klarkommen? Oder beschließe ich mit 27 mein Sexleben mehr oder minder abzuschließen, weil es eh nicht klappt und habe sonst eine tolle Beziehung...?
Richtig beschissene Situation, ohne Frage, und im Endeffekt, wenn ihr nicht kompatibel seid, läuft es vermutlich wirklich genau auf diese Frage hinaus. Ich möchte noch zu bedenken geben, wie du dich in 5 oder 10 Jahren fühlst, wenn du so lange auf für dich befriedigenden Sex verzichtet hast. Würdest du das deinem Partner dann ankreiden, sauer auf ihn sein? Ihr dafür mit schuldig sprechen?
er meinte, er habe unser Sexleben eh schon aufgegeben, weil er wisse, dass er mir nicht das geben könne, was ich mir wünsche.
Was mich ja interessieren würde: was will er denn im Bett? Ist er glücklich und vollauf zufrieden mit dem gegenseitigen Handjob? Meine Erfahrung ist, wenn einer von beiden unzufrieden ist, ist der andere meist auch nicht vollauf glücklich, und damit ergibt sich Potential, was zu ändern. Wie sähe denn so richtig befriedigender, guter Sex für ihn aus? Einer, der ihn umhaut? Und ist da etwas dabei, was dich auch ansprechen könnte? Habt ihr über die Schiene evtl. ne Möglichkeit, neues zu probieren?
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
In den 5 Jahren hatten wir nicht einen einzigen Streit, sind nie voneinander genervt ins Bett gegangen, wir unterstützen uns gegenseitig und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Es läuft einfach auf sehr vielen Ebenen reibungslos.
Genau das reibungslose sehe ich hier als Problem.
Wo soll da sexuelle Spannung herkommen? Wenn man sich gegenseitig immer nur toll und perfekt findet und alles Friede Freude Eierkuchen ist, dann ist das vor allem eins: nämlich öde.
Er ist nur der brave Mann und du bist nur die brave Frau. Ich könnte einen Mann wohl nie sexuell begehren, der mich nicht auch mal nervt, der mal was tut, was mich stört.

Harmonie ist also bei weitem nicht der Schlüssel zum Glück. Dann lieber mal genervt sein, sich mal streiten und sich dann wieder versöhnen, sich wieder annähern.

Wobei ich betonen möchte, dass auch Streitigkeiten nicht der Schlüssel zu sexueller Erfüllung sein müssen. Ich hab mich mit meinem Ex oft genug gestritten, da gabs genug Spannung und im Bett war trotzdem Flaute. Unter anderem deswegen hab ich das nach über 10 Jahren auch beendet, weil ich meine Sexualität eben nicht begraben wollte.
 
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Hi zusammen und danke schon mal für eure Antworten! :smile:
Ehrlich gesagt, kann man an dem Punkt schon aufhören zu lesen. Das ist nämlich kein Prädikat für eine gute (Liebes)Beziehung.

Man spricht in dem Kontext von unteraktivierten Beziehungen.

"Viele Menschen glauben noch immer, dass Harmonie und Konfliktlosigkeit ein Garant für eine gelungene Beziehung seien. Aber: Das Gegenteil kann der Fall sein. In diesem lesenswerten Artikel aus der New York Times werden sie eines Besseren belehrt. Er beschreibt das allzu oft vorkommende Drama einer Beziehung, in der beide Angst davor haben, den anderen mit den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu konfrontieren. Und letztendlich versinkt die Beziehung in Belanglosigkeit und die Liebe erlischt."

Quelle: Interessanter Artikel - Das Ende der Harmonie

Ich glaube nicht, dass dir ein Forum hierbei sonderlich behilflich sein kann. Denn um Grunde müsstet du erstmal dein Konzept von "einer guten Beziehung" grundlegend überdenken und ggf. schauen, woher das kommt.
Vielleicht könnten wir erstmal erfragen was der TS unter "Streit" versteht? Es ist ja schon nen Unterschied ob damit gemeint ist "wir haben uns keine verletzenden Worte an den Kopf geworfen und auch kein Geschirr" oder "wir hatten nie ernsthafte Meinungsverschiedenheiten, die wir nicht in einer ruhigen Diskussion klären konnten."
Natürlich definiere ich eine glückliche Beziehung nicht nur durch ausbleibenden Streit. Natürlich haben wir unsere Meinungsverschiedenheiten, aber wie Nevery Nevery schon sagte, wir klären das eigentlich immer in Ruhe und haben auch eine recht große Toleranz gegenüber der Eigenheiten des anderen. Ernsthafte Meinungsverschiedenheiten sind zwar aufgrund ähnlicher Vorstellungen eher selten, aber nicht komplett fehlend. Wir können da beidseitig sehr gut mit leben und ergänzen unsere Stärken und Schwächen sehr gut. Ich genieße seine körperliche Nähe auch abseits des Sex. Würde Sex nur aus dem Nachspiel bestehen, gäbs kein Thema.
Verlieren möchte ich ihm aber nicht, da er einer meiner Lieblingsmenschen geworden ist.
Mit diesem Satz hier, kann ich mich daher sehr gut identifizieren - ich merke, dass mir ein beachtlicher Teil fehlen würde, wäre er nicht da. Wir sind meiner Meinung nach ein sehr gut aufeinander eingespieltes Team und emotional sehr eng verbunden.
Was unterscheidet Freundschaft (wo ja auch liebe im Spiel sein kann) und eure Beziehung?

Anders gefragt, wieso beendet ihr eure Beziehung nicht und seid weiterhin einfach nur beste Freunde auf den man sich verlassen kann?
... was für mich auch diese Frage beantwortet. Bisher wäre ich nicht auf die Idee gekommen, die Beziehung durch den (ausbleibenden) Sex zu definieren. Könnte er ggf. einer meiner besten Freunde sein? Ich habe mir darüber ehrlich noch kaum Gedanken gemacht, aber eigentlich spüre ich hier mehr als das.

Richtig beschissene Situation, ohne Frage, und im Endeffekt, wenn ihr nicht kompatibel seid, läuft es vermutlich wirklich genau auf diese Frage hinaus. Ich möchte noch zu bedenken geben, wie du dich in 5 oder 10 Jahren fühlst, wenn du so lange auf für dich befriedigenden Sex verzichtet hast. Würdest du das deinem Partner dann ankreiden, sauer auf ihn sein? Ihr dafür mit schuldig sprechen?

Was mich ja interessieren würde: was will er denn im Bett? Ist er glücklich und vollauf zufrieden mit dem gegenseitigen Handjob? Meine Erfahrung ist, wenn einer von beiden unzufrieden ist, ist der andere meist auch nicht vollauf glücklich, und damit ergibt sich Potential, was zu ändern. Wie sähe denn so richtig befriedigender, guter Sex für ihn aus? Einer, der ihn umhaut? Und ist da etwas dabei, was dich auch ansprechen könnte? Habt ihr über die Schiene evtl. ne Möglichkeit, neues zu probieren?
Ich würde sicher nicht ihn dafür mit schuldig sprechen - so wie ich mich selber einschätze, würde das eher in die Richtung gehen, dass ich mich über ausgelassene Möglichkeiten im Leben ärgern würde.

Im Bett hat er selber nicht so die großen Wünsche bislang - er ist sicher eher ein Kuschelsex-Typ, was für mich zwar auch schön sein kann, aber sicher nicht durchgehend, hier fehlt mir die Spannung bei uns. Wenn er seine Wünsche mir mitteilt, war das immer eher "genügsam"... Glücklich ist er auch nicht, da er auch durchaus weiß, wie ich mich fühle, und wir ja beide wollen, dass es uns beiden Spaß macht.

Genau das reibungslose sehe ich hier als Problem.
Wo soll da sexuelle Spannung herkommen? Wenn man sich gegenseitig immer nur toll und perfekt findet und alles Friede Freude Eierkuchen ist, dann ist das vor allem eins: nämlich öde.
Er ist nur der brave Mann und du bist nur die brave Frau. Ich könnte einen Mann wohl nie sexuell begehren, der mich nicht auch mal nervt, der mal was tut, was mich stört.

Harmonie ist also bei weitem nicht der Schlüssel zum Glück. Dann lieber mal genervt sein, sich mal streiten und sich dann wieder versöhnen, sich wieder annähern.

Wobei ich betonen möchte, dass auch Streitigkeiten nicht der Schlüssel zu sexueller Erfüllung sein müssen. Ich hab mich mit meinem Ex oft genug gestritten, da gabs genug Spannung und im Bett war trotzdem Flaute. Unter anderem deswegen hab ich das nach über 10 Jahren auch beendet, weil ich meine Sexualität eben nicht begraben wollte.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich mir nie über sowas wie die oben bereits genannte Harmoniefalle Gedanken gemacht habe. Klar, kann daraus Spannung entstehen, aber ich hätte dies bislang nicht so als Mittel gesehen. Womöglich ist dies auch in meinem initialen Text untergegangen, aber ich sah unseren Konflikt eher darauf beruhend, dass wir z.T. unterschiedliche Wünsche/Bedürfnisse haben bzw. merken, dass wir sie gegenseitig uns nicht erfüllen können/wollen - aber unsere gemeinsame Beziehung abseits davon sehr gut läuft. Dass die Frage nach Sex zu Frust führt, ist klar, aber macht sich in unserem Alltag wenig bemerkbar.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Wenn man es sehr grob und vereinfacht runterbricht, ist Oxytocin das Hormon für: schön dass du da bist, es ist schön mit dir hier. Und Dopamin ist das Hormon, das aufkommt, wenn etwas gerade außerhalb der eigenen Reichweite ist. Das Gefühl für: ich will dich, komm her. Sobald der andere dann in Reichweite ist, nah da ist, kommt Oxytocin auf. Dopamin macht Lust auf Sex, steht für Anziehung, Erregung. Oxytocin steht für dieses ruhige, friedliche, tiefe Glück.

Ist nur extrem einfach runtergebrochen, da gibt es noch ganz viele Nebeneffekte, und so einfach wie oben beschrieben ist es natürlich nie. Aber ich glaube, das ist mit der "Harmoniefalle" gemeint. Streiten kann einen ganz leicht weit auseinander treiben, ohne dass es irgendwie hilft. Aber wenn man es schafft, dass man ein bisschen mehr Dopamin reinkriegt, kann das die Lust auf Sex steigern.
Ob euch das überhaupt hilft, weiß ich aber nicht. Du hast dich ja nicht über die mangelnde Häufigkeit beklagt, sondern dass die Art eures Sex dir nicht zusagt.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #12
hier fehlt mir die Spannung bei uns.
Verständlich, weil woher soll die kommen? Ihr streitet nicht, also seid beide scheinbar sehr unemotional, toleriert das Meiste und wenn ihr doch mal Dinge anders sieht, wird schnell wieder ein Konsens hergestellt, sprich Harmonie.

Spannungen entstehen aber zwischen zwei gegensätzlichen Polen und nicht zwischen zwei identischen.

Daher stimmen beide Volksweisheiten: gleich und gleich gesellt sich gerne und Gegensätze ziehen sich an.

Es braucht halt beides: ein Wir aber auch ein Ich, was sich eben von anderen unterscheidet und zack existierten Spannungen.

Ich glaube nicht, dass euch ein Forum hierbei wirklich helfen kann. Ihr beide müsstet tiefer in eure eigenen Geschichten reingehen und herausfinden, warum ihr Beziehung so führt wie sie ihr führt und was ihr zu vermeiden versucht.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Ich gebe ehrlich zu, dass ich mir nie über sowas wie die oben bereits genannte Harmoniefalle Gedanken gemacht habe. Klar, kann daraus Spannung entstehen, aber ich hätte dies bislang nicht so als Mittel gesehen.
Das kommt halt drauf an, ob man der Typ Mensch dafür ist. Ich bins nicht, bei mir erzeugt Streit nur Abstand und wenn ich genervt bin erstrecht. Auch sowas wie Versöhnungssex existiert in meiner Welt nicht, bevor mir wieder nach Sex ist muss die Versöhnung schon ne Weile her sein. Nen gewissen Abstand, die Möglichkeit vermissen zu können, das ist schon förderlich, aber nicht, wenn die Stimmung zwischen uns für mich unangenehm ist. Das stresst mich nur.
 
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Wenn man es sehr grob und vereinfacht runterbricht, ist Oxytocin das Hormon für: schön dass du da bist, es ist schön mit dir hier. Und Dopamin ist das Hormon, das aufkommt, wenn etwas gerade außerhalb der eigenen Reichweite ist. Das Gefühl für: ich will dich, komm her. Sobald der andere dann in Reichweite ist, nah da ist, kommt Oxytocin auf. Dopamin macht Lust auf Sex, steht für Anziehung, Erregung. Oxytocin steht für dieses ruhige, friedliche, tiefe Glück.

Ist nur extrem einfach runtergebrochen, da gibt es noch ganz viele Nebeneffekte, und so einfach wie oben beschrieben ist es natürlich nie. Aber ich glaube, das ist mit der "Harmoniefalle" gemeint. Streiten kann einen ganz leicht weit auseinander treiben, ohne dass es irgendwie hilft. Aber wenn man es schafft, dass man ein bisschen mehr Dopamin reinkriegt, kann das die Lust auf Sex steigern.
Ob euch das überhaupt hilft, weiß ich aber nicht. Du hast dich ja nicht über die mangelnde Häufigkeit beklagt, sondern dass die Art eures Sex dir nicht zusagt.
Wenn mans so betrachtet, ist mehr als ausreichend Oxytocin vorhanden, Dopamin dafür kaum bis gar nicht....

Es ist sowohl Art als auch Häufigkeit. Nachdem mir der Sex auch überhaupt keinen Spaß macht, hab ich auch wenig Lust dazu - das am Ende wirkt sich auch auf die Häufigkeit aus. Ich würd sagen, dass wir inzwischen bei 1x im Monat angekommen sind.
Verständlich, weil woher soll die kommen? Ihr streitet nicht, also seid beide scheinbar sehr unemotional, toleriert das Meiste und wenn ihr doch mal Dinge anders sieht, wird schnell wieder ein Konsens hergestellt, sprich Harmonie.

[...]

Ich glaube nicht, dass euch ein Forum hierbei wirklich helfen kann. Ihr beide müsstet tiefer in eure eigenen Geschichten reingehen und herausfinden, warum ihr Beziehung so führt wie sie ihr führt und was ihr zu vermeiden versucht.
Ich würde sicher nicht sagen, dass wir unemotional sind, ganz im Gegenteil. Nur resultieren daraus dennoch keine wirklichen Spannungen.

Ich nehm das mal für mich mit und mache mir selbst darüber mal Gedanken. Fast alles lief halt doch einfach von selbst, da musste ich mir auch über das Warum keine Fragen stellen.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #15
Über eure sexuellen wünsche sprecht ihr nicht?
Dein Partner geht davon aus, dass du den Sex mit ihm gut findest? Weil du ihm da was vorspielst?

1x im Monat Sex finde ich noch viel dafür dass es dir keinen spaß macht :hmm:
 
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fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Und nun bin ich im Zwiespalt. Eine offene Beziehung hatte ich schon mal angesprochen und wurde abgeschmettert, das wolle er unter keinen Umständen - und wenn er das nicht möchte, hab ich das auch zu respektieren, keine Frage.
Ich steh nur wirklich gerade am Scheideweg für mich: Will ich eine überaus glückliche Beziehung, die mir sehr viel gibt und sehr viel bedeutet, beenden, weil wir im Bett einfach nicht miteinander klarkommen? Oder beschließe ich mit 27 mein Sexleben mehr oder minder abzuschließen, weil es eh nicht klappt und habe sonst eine tolle Beziehung...?
Kurz zusammengefasst, du lebst mit einem guten Freund zusammen.
Sexuell passt ihr offensichtlich nicht zusammen und ihr wisst es beide.

Mit 27 dein Sexleben aufgeben? Das ist wahrscheinlich eine sehr schlechte Idee! Es wird dich unglücklich machen und eure Beziehung allein dadurch sehr belasten.

Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

Öffnung oder Trennung.
 
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #24
Kurz zusammengefasst, du lebst mit einem guten Freund zusammen.
Sexuell passt ihr offensichtlich nicht zusammen und ihr wisst es beide.
Also ich würde nicht soweit gehen, dass ich mit einem guten Freund zusammenlebe, denn die Liebe ist da. Ich freue mich über jeden Abend, wo er nach Hause kommt und ich ihn in meine Arme schließen kann. Ich liebe seine zahlreichen Facetten, die vielen kleinen Dinge, die mich selbst nach 5 Jahren noch tagtäglich zum Lächeln bringen. Unser Sexleben wirft da zweifellos einen großen Schatten darauf, aber ich würde nie behaupten, dass ich mit einem guten Freund zusammenlebe.
Eine Trennung bietet eben die Chance, einen anderen Partner zu finden, der auch zu deiner Sexualität passt.

Das gleiche gilt für deinen Partner, der sich die Chance ja auch verbaut, indem er weiter an eurer Beziehung festhält.

Und sich weiterhin zu verbiegen und nur Frust zu ernten macht auch was mit einem. Also es ist nicht "nur" der eine Aspekt und alles drumherum ist tutti, sondern das hat Auswirkungen.
Mit 27 dein Sexleben aufgeben? Das ist wahrscheinlich eine sehr schlechte Idee! Es wird dich unglücklich machen und eure Beziehung allein dadurch sehr belasten.

Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

Öffnung oder Trennung.
Danke aber auch für die klaren Worte, die mir durchaus die Augen weiter öffneten. Ich versuche, in naher Zeit das Gespräch mit ihm zu suchen und hoffe auf eine verträgliche Lösung für uns beide. Vielleicht schaffe ich es in der Zwischenzeit auch, den Lektürevorschlag von Anna1309 Anna1309 anzureißen. Danke hierfür! :smile:
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #27
Auf was steht er denn beim Sex? Das würde ich mal klären. Wenn du auf seine Bedürfnisse eingehst, sollte es ja im Gegenzug auch für ihn kein Problem sein, auf Deine einzugehen. Also praktisch mal die eine Art von Sex, mal die andere im Wechsel. Sodass jeder von euch auf seine Kosten kommt.
Du, sowas kann man bei der Essensplanung machen solange es nicht grade um Allergien / Unverträglichkeiten geht, aber nicht beim Sex wenn das wirklich fernab von allem ist, was einem Spaß macht.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • #28
Du, sowas kann man bei der Essensplanung machen solange es nicht grade um Allergien / Unverträglichkeiten geht, aber nicht beim Sex wenn das wirklich fernab von allem ist, was einem Spaß macht.
Ja, wenn die Vorstellungen wirklich so weit auseinanderliegen dann geht es vielleicht nicht. Aber scheinbar weiß die TE ja gar nicht, was ihm im Bett gefällt.
Man müsste erst mal klären, was sich der jeweils andere vorstellt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #29
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #30
Ich hab zwar keine direkte Lösung für dein Problem will aber noch was loswerden:

Man muss keine Meinungsverschiedenheiten/Streits/Differenzen haben um sexuelle Spannung aufzubauen.

Mein Mann und ich sind beide auf der zwischenmenschlichen Ebene extrem harmoniebedürftig. In unserer Beziehung/Ehe gab es bislang 2(!) Situationen, die ich irgendwie als „Streit“ definieren würde. Dass ich mich so klar dran erinnere liegt eben daran, dass es das normalerweise bei uns nicht gibt.

…und dennoch (oder in meinem Fall gerade deshalb :grin:) haben wir ein extrem aktives und kinky Sexleben.

Natürlich gibt es Menschen, die brauchen „Reibung“ und ähnliches um sexuelle Anziehung zu empfinden. Das ist auch völlig okay.
Aber es trifft bei weitem(!) nicht auf alle Menschen zu. Lass dir da nicht einreden dass dein Bedürfnis nach Harmonie einer erfüllten Sexualität auch mit BDSM-Elementen im Wege steht.
 
T
Benutzer217635  (26) Ist noch neu hier
  • #31
Äh? Der TS weiß was ihm fehlt und sein Partner weiß dass das nicht zu ihm passt. Darüber haben die beiden gesprochen.
Sie weiß aber nicht was er sich wünscht. Das meinte ich. Oder ich hab es überlesen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Update Neu
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #33
Hallo zusammen,

nach 2 Wochen wollte ich euch nochmal ein Update geben. Wir hatten uns in der Zwischenzeit mehrfach darüber unterhalten, wie wir weitermachen möchten.
Eine große Erkenntnis: Unsere Kommunikation muss sich deutlich verbessern. Wo es in vielen anderen Bereichen klappt, ist das hier absolut nicht der Fall. Somit muss ich Teile meiner ursprünglichen Aussagen sogar revidieren. Er selbst hat im Bett größere Selbstzweifel, weil er selbst merkt, dass es mir nicht gefällt und er mir das nicht geben kann, was ich möchte. Es ist laut ihm aber nicht so, als würde er es nicht mögen/wollen, er sagt eher, er könne es nicht. Zu frühes Kommen ist da ein Aspekt davon.
Er hat vorgeschlagen, es mit einer Paartherapie zu probieren - darauf haben wir uns auch erstmal geeinigt. Der Termin ist zwar noch zwei Monate entfernt, aber die Zeit nehmen wir uns nun.
Mein Vorschlag einer offenen Beziehung (auf Probe) war eher kontraproduktiv. Dadurch, dass er starke Selbstzweifel hegt, werden die dadurch natürlich nicht besser. Er möchte es weiterhin nicht, ihn widert es an und da wir momentan eine Wochenendbeziehung führen, hat er mir schon deutlich gesagt, dass wenn ich mal einen Abend nicht erreichbar wäre, er schon sicher sagen kann, dann heulend im Bett zu liegen. Er würde auch nicht wissen wollen, ob ich bspw. gerade beim Sport bin oder mich mit wem treffe. Weder Gewissheit oder Ungewissheit würde ihm gut tun.
Das einzige, das er sich vorstellen könne, wäre für die zwei Monate bis zum Paartherapie-Beginn, ein sog. Freifahrtsschein, wo er am Ende aber gar nichts wissen möchte. Im Gegenzug dazu, könnte ich mich wohl nicht fallen lassen, wenn ich weiß, wie er 200km entfernt zweifelnd, fragend, heulend im Bett liegt, weil er nicht weiß, ob ich nun mit nem anderen zugange wäre oder doch nur eine unverfängliche Freizeitaktivität verfolge. Noch dazu ist mir der Zeitraum 2 Monate etwas kurz - es ist weder so, als würd ich mit wem x-beliebigen nun einfach ins Bett gehen wollte/könnte, noch habe ich mir schon andere Kontakte vorbereitet (fände ich ihm gegenüber ja auch scheiße)....
Das ist nun der Stand von gestern und wir haben gerade wieder eine sehr angespannte Atmosphäre zuhause deswegen. Ich bin mir momentan unschlüssig, ob ich alles auf die Karte Therapie setzen möchte.
 
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Klingt für mich als würde er auf jeden Fall mit dir zusammenbleiben wollen und dir dafür Öffnung anbieten, im Gegenzug aber auf keinen Fall wissen wollen, falls du gebrauch davon machst, im Gegenteil sogar lieber getäuscht werden wollen.
 
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #35
Klingt für mich als würde er auf jeden Fall mit dir zusammenbleiben wollen und dir dafür Öffnung anbieten, im Gegenzug aber auf keinen Fall wissen wollen, falls du gebrauch davon machst, im Gegenteil sogar lieber getäuscht werden wollen.
Zusammenbleiben wollen steht außer Frage. Das wollen wir beide.
Er sagt aber auch ganz deutlich, dass die Öffnung auf diese 2 Monate befristet sein muss für ihn und, wenn wir sie öffnen sollten, er zweifeln wird, was ich denn nun tue. Vorwände werden dann eher angezweifelt von ihm - und das würde ihn sehr mitnehmen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
So ist ja dann keine Öffnung möglich. Ich lese nicht, dass du den Sex guten Gewissens haben könntest. Und ihr müsst ja auch überlegen was in den zwei Monaten der Ungewissheit und Angst bei ihm kaputt geht. Damit würdet ihr so schlecht wie irgend möglich in die Paartherapie starten.

Zwei Monate gehen schneller vorbei als du denkst. Ich würde ihm gegenüber sehr deutlich sagen, dass ich die Öffnung so nicht möchte und erstmal der Paartherapie eine Chance geben möchte.
Das sollte zunächst Ruhe reinbringen.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #37
ich sags mal so: Du bist schon lange sexuell frustriert, da kommt es auf 2 Monate mehr auch nicht mehr an.
Wobei ich nicht davon ausgehen würde, dass eine Therapie so schnell Erfolg bringt. Also so was dauert schon und gerade wenn ER Selbstzweifel hat, dann sitzen die Gründe dafür ja meist sehr viel tiefer. Vielleicht kann und will er das gar nicht zusammen mit dir alles aufarbeiten, vielleicht geht das besser alleine, vielleicht steckt da auch mehr dahinter als er selbst denkt... also das sind sehr viele Fragezeichen und Baustellen, die sicher in 2 Monaten auch noch da sein werden.
Also gerade was das sexuelle betrifft denke ich, dass es nur mit Auslagern gehen wird.
Aber so lange du emotional an ihm hängst und ihr eben nicht klar getrennt seid, wirst du dir auch bei einem anderen Mann sicher nicht das holen können was dir fehlt.
Also so traurig es klingt, aber ich glaube ihr hindert euch gegenseitig daran glücklich zu werden.
Und auch das kann eine wertvolle Erkenntnis einer Therapie sein. Die muss einen nicht immer zusammen bringen, sondern man kann da auch erkennen, dass es einfach nicht passt.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #38
vielleicht steckt da auch mehr dahinter als er selbst denkt...
Ja, das dachte ich mir bei seiner Unsicherheit auch schon. Manches bekommt man dann nicht in der Beziehung gelöst, sondern nur nach einer Trennung. Oder eben in einer Einzeltherapie.
 
Zuletzt bearbeitet:
fox79
Benutzer204515  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #39
Er sagt aber auch ganz deutlich, dass die Öffnung auf diese 2 Monate befristet sein muss
das sind seine Worte...

Aber ich verstehe, dass das so für dich keine Lösung ist, nicht zuletzt weil du weißt, dass es ihn so oder so fertig macht, wenn du dieser kurzen Öffnung keine klare Absage erteilst.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #40
Hallo zusammen,

nach 2 Wochen wollte ich euch nochmal ein Update geben. Wir hatten uns in der Zwischenzeit mehrfach darüber unterhalten, wie wir weitermachen möchten.
Eine große Erkenntnis: Unsere Kommunikation muss sich deutlich verbessern. Wo es in vielen anderen Bereichen klappt, ist das hier absolut nicht der Fall. Somit muss ich Teile meiner ursprünglichen Aussagen sogar revidieren. Er selbst hat im Bett größere Selbstzweifel, weil er selbst merkt, dass es mir nicht gefällt und er mir das nicht geben kann, was ich möchte. Es ist laut ihm aber nicht so, als würde er es nicht mögen/wollen, er sagt eher, er könne es nicht. Zu frühes Kommen ist da ein Aspekt davon.
Er hat vorgeschlagen, es mit einer Paartherapie zu probieren - darauf haben wir uns auch erstmal geeinigt. Der Termin ist zwar noch zwei Monate entfernt, aber die Zeit nehmen wir uns nun.
Mein Vorschlag einer offenen Beziehung (auf Probe) war eher kontraproduktiv. Dadurch, dass er starke Selbstzweifel hegt, werden die dadurch natürlich nicht besser. Er möchte es weiterhin nicht, ihn widert es an und da wir momentan eine Wochenendbeziehung führen, hat er mir schon deutlich gesagt, dass wenn ich mal einen Abend nicht erreichbar wäre, er schon sicher sagen kann, dann heulend im Bett zu liegen. Er würde auch nicht wissen wollen, ob ich bspw. gerade beim Sport bin oder mich mit wem treffe. Weder Gewissheit oder Ungewissheit würde ihm gut tun.
Das einzige, das er sich vorstellen könne, wäre für die zwei Monate bis zum Paartherapie-Beginn, ein sog. Freifahrtsschein, wo er am Ende aber gar nichts wissen möchte. Im Gegenzug dazu, könnte ich mich wohl nicht fallen lassen, wenn ich weiß, wie er 200km entfernt zweifelnd, fragend, heulend im Bett liegt, weil er nicht weiß, ob ich nun mit nem anderen zugange wäre oder doch nur eine unverfängliche Freizeitaktivität verfolge. Noch dazu ist mir der Zeitraum 2 Monate etwas kurz - es ist weder so, als würd ich mit wem x-beliebigen nun einfach ins Bett gehen wollte/könnte, noch habe ich mir schon andere Kontakte vorbereitet (fände ich ihm gegenüber ja auch scheiße)....
Das ist nun der Stand von gestern und wir haben gerade wieder eine sehr angespannte Atmosphäre zuhause deswegen. Ich bin mir momentan unschlüssig, ob ich alles auf die Karte Therapie setzen möchte.
Eine Öffnung bringt euch als Paar nicht weiter. Dir geht es ja nicht primär darum mit anderen zu schlafen und du ziehst damit aus der Beziehung Energie ab, die du an anderer Stelle aufbringen willst. Inwiefern das euer (eigentliches) Problem lösen soll, erschließt sich mir nicht.

Wenn du einen faulen Zahn hast, bringt es dir ja nichts, wenn du anfängst auf dem anderen vermehrt zu kauen. Dann spürst du den Schaden vielleicht weniger, faulig bleibt er dennoch.

Und dein Freund scheint eben auch ganz schön emotional abhängig von dir zu sein. Ich würde an seiner Stelle ganz klar sagen, was mit mir geht und was nicht. Und dann müsstest du für dich schauen, ob du damit leben kannst und eine Entscheidung für oder gegen die Beziehung treffen.

Aber was ist deine Intention dabei? Wenn ich in deiner Position wäre, würde mich sein abhängiges und devotes Wesen ganz schön abstoßen. Entspricht das deiner Vorstellung von einem Mann? Oder suchst du selbst eventuell gar keine Beziehung auf Augenhöhe und du ziehst da auch etwas für dich draus, dass er so klammert und sich so klein macht?
 
T
Benutzer204965  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #41
So ist ja dann keine Öffnung möglich. Ich lese nicht, dass du den Sex guten Gewissens haben könntest. Und ihr müsst ja auch überlegen was in den zwei Monaten der Ungewissheit und Angst bei ihm kaputt geht. Damit würdet ihr so schlecht wie irgend möglich in die Paartherapie starten.

Zwei Monate gehen schneller vorbei als du denkst. Ich würde ihm gegenüber sehr deutlich sagen, dass ich die Öffnung so nicht möchte und erstmal der Paartherapie eine Chance geben möchte.
Das sollte zunächst Ruhe reinbringen.
ich sags mal so: Du bist schon lange sexuell frustriert, da kommt es auf 2 Monate mehr auch nicht mehr an.
Wobei ich nicht davon ausgehen würde, dass eine Therapie so schnell Erfolg bringt. Also so was dauert schon und gerade wenn ER Selbstzweifel hat, dann sitzen die Gründe dafür ja meist sehr viel tiefer. Vielleicht kann und will er das gar nicht zusammen mit dir alles aufarbeiten, vielleicht geht das besser alleine, vielleicht steckt da auch mehr dahinter als er selbst denkt... also das sind sehr viele Fragezeichen und Baustellen, die sicher in 2 Monaten auch noch da sein werden.
Dass wir hier (so überhastet) mehr verlieren als gewinnen würden, davon gehe ich inzwischen leider auch schwer aus und seine Aussage, auch wenn sie mich nicht überrascht, enttäuscht mich doch mehr als ich gedacht hatte. Der Punkt der 2 Monate bis zur Therapie würde mich gerade auch weniger stören, aber wie krava krava schon schreibt: Ich vermute auch nicht, dass unsere Probleme so schnell gelöst sein werden, wenn da wahrscheinlich mehr dahintersteckt.
Im Gegenzug bin ich auch eher unschlüssig, ob ich die Geduld habe, im Zweifel ein weiteres Jahr weiterhin keinen guten Sex zu haben. Ich weiß auch noch nicht, was in der Therapie noch zu sprechen kommt, aber ich kann mich bislang an keinen guten Sex mit ihm erinnern in den ganzen 5 Jahren... Ich merke, dass ich deswegen stärker abblocke; ich befürchte aber auch, dass ich ihm das nie so sagen könnte, weil seine Selbstzweifel dadurch nur bestärkt werden.
Also gerade was das sexuelle betrifft denke ich, dass es nur mit Auslagern gehen wird.
Was meinst du mit Auslagern?

Aber so lange du emotional an ihm hängst und ihr eben nicht klar getrennt seid, wirst du dir auch bei einem anderen Mann sicher nicht das holen können was dir fehlt.
Also so traurig es klingt, aber ich glaube ihr hindert euch gegenseitig daran glücklich zu werden.
Und auch das kann eine wertvolle Erkenntnis einer Therapie sein. Die muss einen nicht immer zusammen bringen, sondern man kann da auch erkennen, dass es einfach nicht passt.
Was eine Trennung angeht, bin ich so zwiegespalten. Also ja, ich fürchte auch immer mehr, dass es wohl dazu kommen könnte bzw. wird. Ich weiß aber, dass wir so vieles anderes verbindendes haben - mir reicht da schon ein Blick auf unsere gemeinsamen Bilder und mir kommen die Tränen bei der Vorstellung.

Eine Öffnung bringt euch als Paar nicht weiter. Dir geht es ja nicht primär darum mit anderen zu schlafen und du ziehst damit aus der Beziehung Energie ab, die du an anderer Stelle aufbringen willst. Inwiefern das euer (eigentliches) Problem lösen soll, erschließt sich mir nicht.

Wenn du einen faulen Zahn hast, bringt es dir ja nichts, wenn du anfängst auf dem anderen vermehrt zu kauen. Dann spürst du den Schaden vielleicht weniger, faulig bleibt er dennoch.
Eine Öffnung hätte ich ja durchaus als Übergangslösung gesehen, damit zumindest mal etwas Druck und Anspannung abfällt. Ich hab ja aktuell sowieso schon kaum mehr Lust mit ihm zu schlafen , weils nur Kampf und Krampf ist. Ich hätte zumindest mal die Hoffnung, bei einem Dritten erstmal unvoreingenommener an die Sache heranzugehen. Mit freierem Kopf als es jetzt der Fall ist. Und böse gesagt, nach mehreren Jahren Frust auch vielleicht mal wieder Spaß an der Sache zu haben, den ich davor auch schon mal hatte.
Dass wir parallel daran arbeiten müssen, seh ich ja auch. Die Wurzelbehandlung bleibt ja nicht aus. Aber als Übergangslösung hätte ich es schon mal gesehen. Die Energie, die ich aus der Beziehung abziehen würde, ist ja aktuell eh nicht vorhanden, und wenn, erzeugt sie nur negative Gefühle.
Und dein Freund scheint eben auch ganz schön emotional abhängig von dir zu sein. Ich würde an seiner Stelle ganz klar sagen, was mit mir geht und was nicht. Und dann müsstest du für dich schauen, ob du damit leben kannst und eine Entscheidung für oder gegen die Beziehung treffen.

Aber was ist deine Intention dabei? Wenn ich in deiner Position wäre, würde mich sein abhängiges und devotes Wesen ganz schön abstoßen. Entspricht das deiner Vorstellung von einem Mann? Oder suchst du selbst eventuell gar keine Beziehung auf Augenhöhe und du ziehst da auch etwas für dich draus, dass er so klammert und sich so klein macht?
Ich habe nicht die Vorstellung von einem Mann, aber von seinem charakterlichen Gesamtbild passt er für mich sehr gut hinein. Ich weiß auch nicht, ob ich so weit gehen würde zu sagen, er klammere und mache sich abhängig von mir. Ich weiß, er war vor unserer Beziehung in psychologischer Behandlung. Aber von dem, was mir auch seine Freunde erzählten, hat er auch eine sehr positive Entwicklung genommen. Hab ich da womöglich Aktien drin? Möglich, ich helfe ihm auch durchaus immer wieder, aber ich bin der Überzeugung, dass das alles im Rahmen einer normalen Beziehung stattfindet, er wäre meiner Meinung nach problemlos fähig allein durchs Leben zu kommen.
 
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