Ist Monogamie nur eine Wunschvorstellung?

Mavor
Benutzer173387  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo Ihr

Ja ich bin neu in diesem Forum dazugekommen weil ich Redebedarf habe.
Ich habe gerade die 5te echte Beziehung hinter mir und zum 5ten mal wurde ich betrogen. Ich selbst war immer treu und fühle mich deshalb treudoof. Jede der Beziehungen ging über mehrere Jahre. Aus jeder habe ich gelernt. 1 mal passiert jedem, zweimal pech gehabt, 3 mal wird wirklich nervig, aber 5 mal ist einfach over the top und vorallem eine Quote von 100%.

Ich hatte mit meiner Ex schon ganz zu anfang darüber gesprochen, dass ich bis jetzt von jeder betrogen werde und ich keinerlei Forderungen an Sie stelle ausser Ehrlich, Treu und für mich da zu sein. Selbiges bin ich natürlich auch und noch viel mehr. Und doch wurde ich auch von ihr verarscht und wie immer habe ich es selbst herausgefunden. Auch eine Paartherapie konnte hier nichts mehr ändern. Das Vertrauen war einfach dahin.

Nun denken viele Frauen, er hat ihr nicht die Aufmerksamkeit geschenkt die Sie benötigt, er hat nicht zugehört, etc. pp. Kann ich verneinen. Ich bin der Redseeligste Mann auf der nördlichen Halbkugel. Ich frage immer nach, will immer ihre Meinung auch noch hören, gehe kompromisse ein und und und.

Alle meine Exfreundinnen haben es so sehr bereut und würden es am liebsten wieder Rückgängig machen, wünschten es wäre nie passiert, usw. Lag es am Sex, eher nicht. Klar sagt keine das Sie den Sex kacke findet, aber es würde kaum eine so lange mit mir zusammenbleiben wenn das nichts wäre und auch dort gehe ich auf Sie ein wie es mir nur möglich ist.

Ja es zeichnet sich ab...Ich war in der Schule der typische Friendszoneguy. Bei mir gings erst nach der Ausbildung richtig los. Ich hatte nie Probleme Frauen anzusprechen und auch jetzt bringe ich es regelmässig fertig eine Abzuschleppen, die Beziehung beginnt und endet immer auf die selbe weise. Mal nach 2, mal nach 3 mal nach 4 oder 6 Jahren.

Jetzt kommt natürlich die typisch Männliche Logik. Irgendwann kann es nicht nur mein Fehler sein, sondern es muss definitiv auch der Fehler der Frauen sein. Will heissen das entweder keine Frau mehr Treu ist (glaube ich eher nicht), ich das bei Frauen in der Beziehung irgendwie auslöse (glaube ich eher auch nicht) oder das ich nur diese Sorte Frau anziehe (ist meine Meinung vorerst).

Die Motivationen waren laut aussage der Exen auch unterschiedlich (wenn sie dann die Wahrheit sagen) :

1. "Ich war betrunken und es war die Situation und wir hatten uns gestritten"
Klar wenn man sich einmal streitet dann geht man Fremd.

2. "Du weisst ich leide an Vaginismus und ich musste herausfinden ob das nur an Dir lag"
Ich Depp verzichte auf Sex, gebe ihr die Zeit die Sie braucht, setze Sie nicht unter Druck (für Monate) gehe mit ihr zur Therapie, helfe wo ich kann und dann werde ich auch noch betrogen. Läuft

3. "Ich weiss auch nicht was mich geritten hat, es war der Moment. Ich kann Dir nicht sagen warum"
So langsam ist es zum verzweifeln, wenn man nicht mal weiss warum.

4. "Du warst für mich die letzten beiden Wochen nicht da und ich brauchte Nähe und Aufmerksamkeit"
Tut mir leid das ich kacke drauf war als mein Kumpel sich mit dem Gewehr in den Kopf geschossen hatte, weil er Depressionen hatte und dann deshalb auf einem Trip war. Aber klar man setzt eine 4 jährige Beziehung einfach so in den Sand.

5. "Ich war mir nicht sicher ob ich Gefühle für Ihn entwickelt habe und deshalb geschah es, aber da ist nichts, wirklich nichts. Es tut mir leid"
...no comment

Ich weigere mich in das Schema zu verfallen das die grossherzigen, führsorglichen und lieben Männer dafür da sind um vera..... zu werden. Da ich mich nicht in einen komplett Beziehungsunfähigen Deppen verwandeln will (Ich wurde nur betrogen und darum werden es alle machen und darum hat es jede zukünftige Frau sehr schwer bei mir und muss unter einem Kontrollzwang leiden, etc.) suche ich eine Meinung der Frauen was Sie dazu bringt soetwas immer wieder zu tun.

Liegt es daran, dass ihr bei Typen auf die Schnauze gefallen seid und dann euch einen lieben Deppen sucht und nach einiger Zeit ist lieb sein einfach nicht mehr das? Ich will es verstehen, denn an Zufall oder Pech glaube ich langsam nicht mehr.

Ich Danke euch fürs lesen, zuhören und eure Tipps
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Hallo Mavor Mavor ,

ich kann dir leider nicht sagen, woran es bei dir gelegen hat.
Was sich für mich jedoch etwas bei den Begründungen abzeichnet, ist, dass es (scheinbar) keinen konkreten Auslöser gab, was heißt, dass möglicherweise vorher schon etwas im Argen lag.
Wäre das möglich?

Die ein Dame hat konkret benannt, dass sie zwei Wochen lang aus ihrer Sicht zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und deswegen Nähe und Anerkennung suchte. Könnte es sein, dass du Frauen suchst, die generell sehr stark auf Nähe und Anerkennung von außen angewiesen sind? Das wäre eine mögliche Erklärung, warum sie dann so schnell aus der Beziehung hinausfallen, wenn es auch nur kurz nicht glatt läuft und du das nicht "liefern" kannst.

In deiner Beschreibung klingst du für mich nach einem sehr fürsorglichen und empathischen Menschen, der bereit ist, sich sehr weit auf eine Partnerin einzulassen. Lassen sich denn die Frauen genauso auf dich ein und kommen dir ebenso entgegen?
Das wäre ein weiterer Anhaltspunkt.

Ich würde versuchen, mich nicht an der Quote festzuhalten, es scheinen bis zu dem Zeitpunkt des Fremdgehens durchaus funktionierende Beziehungen gewesen zu sein. Es ist jedoch gut, dass du dein Suchschema hinterfragst. Aus meinem Freundeskreis kenne ich ähnliche Beispiele, in denen mal ein Mann, mal eine Frau immer wieder an Menschen gerät, die in einer Beziehung die gleichen Macken haben.

Liebe Grüße
axis mundi
 
myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Also ich kann nur von mir sprechen und warum ich (mehr als einmal, aber auch schon ewig her) fremdgegangen bin:

Ich war eigentlich meistens zu feige Schluss zu machen, hatte mit der Beziehung innerlich schon abgeschlossen und mich neu verguckt, aber nicht die Eier ihm das auch so zu sagen.

Und ein mal, weil er mich davor beschissen hatte, mich an dem Abend auch noch mit seinem Berthäschen zum ausgehen geschickt hat und ich einfach nicht nachdenken wollte. Also voll gemacht, rum gemacht, per SMS Schluss gemacht, mit dem Typen auf den Heimweg gemacht.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
In meinen monogamen Beziehungen bin ich „nur“ einmal fremdgegangen, da war es definitiv so, dass ich emotional schon längst aus der Beziehung raus war.

Den Drang zum Fremdgehen hatte ich aber häufiger, was natürlich einerseits daran liegen mag, dass ich sexuell nicht so wirklich monogam gestrickt bin, zum anderen waren das aber Zeiten, wo ich einen unheimlichen Hunger nach Aufmerksamkeit und Anerkennung von außen hatte, den eine noch so tolle Beziehung einfach nicht stillen konnte.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #5
Monogamie ist bei mir kein Wunsch und auch beim Gatten nicht. Wir glauben nicht daran und erwarten es voneinander nicht. Wenn dir das wichtig ist, dann ist es doch in Ordnung, nur musst du die passende Partnerin finden. Ich meine das die Dunkelziffer von Menschen die fremdgehen sehr sehr hoch ist, man muss halt als Monogamieanhänger damit rechnen, dass mal was schief geht.

Warum ist dir Monogamie (technisch wohl eher serielle Monogamie) so wichtig?
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Ich gebe meinen Vorrednerinnen Recht, ich denke, wenn dann ist man im Kopf dazu bereit. Auch wenn Du 5x die falsche Frau getroffen hast, denke ich doch, dass es Menschen gibt, die Monogam leben und leben wollen. Und es gibt Menschen, die sich auch wirklich an Abmachungen halten.

Ganz ehrlich, schau mal wie viele hier nach einem ONS suchen..... und dann passiert es einfach so ??? Ne, das glaub ich nicht. Du musst dazu bereit sein und Du hast (übrigens wie auch bei der Verhütung) bis zum letzten Moment die Möglichkeit zu sagen "Nein, das will ich nicht".
Diese Entscheidung hat jeder, ich glaube einfach nicht, dass man sich soweit nicht unter Kontrolle hat (ausser es sind Drogen im Spiel).
 
Mavor
Benutzer173387  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
axis mundi vielen Dank für deinen Beitrag und deine Worte. Natürlich ist mir klar das ich hier nicht sofort eine Lebensverändernde Lösung erwarten kann, aber ich suche nach Ansätzen um mich selbst zu hinterfragen, da ich echt in einer Sackgasse stecke. Beziehungen habe ja immer hochs und tiefs, habe es zumindest nie anders erlebt. Wenn etwas im Argen lag, dann sind es Dinge die mir meine Exen nicht mitteilten, obwohl ich nachgefragt habe. Gedankelesen wie im Liebesroman gehört leider nicht zu meinen Stärken.
Ich bin eine Mensch der seelische und körperliche Nähe braucht und suche mir deshalb natürlich auch Frauen aus die das auch brauchen, sonst empfindet Sie mich ja als einen Klammeraffen oder eine Klette. Kann sein, dass ich die absurde Vorstellung habe, dass man nicht gleich alles hinschmeisst wenn es nicht zu jeder Zeit 100% glatt läuft. Aber gleich nach zwei Wochen? Kann man sich so auf jemanden einlassen und dann trotzdem so schnell so handeln?

Lassen sie sich auch so auf mich ein, weshalb es mir noch unverständlicher ist. Wären sie sehr freiheitsliebende Menschen, dann wäre das natürlich etwas anderes. Aber deinen Aussagen kann ich schon irgendwie entnehmen, dass ich mir die aussuche die das mit sich bringen. Wenn ich eine nehme die viel Bestätigung braucht und mal nicht gerade in der Lage bin dies aufzubringen weil das Leben wiedermal zuschlägt, dann knallts. Will im Umkehrschluss heissen, das ich einen anderen Frauentyp mir suchen muss. Die Frage ist dann nur ob ich nicht als Klette deklariert werde.

myrjanna Ich danke Dir führ deine Ehrlichkeit. Das mit dem zu feige um Schluss zu machen finde ich sehr arg. Soviel Fairness setzte ich eigentlich voraus, wenn man eine Beziehung mit echter Liebe eingeht. Ich möchte dich aber nicht dafür verurteilen.
Bezüglich dem zweiten Abschnitt kann ich dein Verhalten nachvollziehen.

Armorika danke Dir auch für deinen Beitrag. Scheint aber ähnlich zu sein wie mei myrjanna. Bezüglich dem zweiten Abschnitt, wenn du mit offenen Karten spielst ist das ja kein Thema.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (57) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Alle 5 Erklärungen deuten eigentlich darauf hin, das die Frauen einem Ausbruch, eine kleine oder große Auszeit (gerne auch Trennung) oder ein Abenteuer Flucht gebraucht haben. Vielleicht bist du ja überfürsorglich oder einnehmend, man könnte es auch durchaus aus deinen Worten der Selbstbeschreibung vermuten.:zwinker:

Was du auch Bedenken kannst, du hättest nie etwas davon mitbekommen, wenn sie das nicht mindestens unterbewusst gewollt oder in Kauf genommen hätten.
Also sowas wie oben bereits von einigen angedeutet, Absprung zur Trennung.

Alkohol und Situation und so ein Quatsch sind natürlich Trostfloskeln für dich, so Standardentschuldigungen, sie haben das sicher wohlüberlegt gemacht und das Risiko richtig eingeschätzt, es aber sicher dennoch oder grade deswegen gewollt und gemacht.

Es ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich, das Betrogene auch in künftigen Beziehungen betrogen werden, aber in der Häufung klingt es schon nach einem Muster und dafür muss es Gründe geben, sowas wie selbsterfüllende Prophezeiungen?
Warum ist dir Monogamie, denn überhaupt wichtig?
 
Mavor
Benutzer173387  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
celavie wenn ihr damit glücklich seid ist das doch super. Ich bin diesbezüglich konservativ gestrickt. Ich will meine Partnerin nicht mit einem anderen Typen teilen. Ein Betrug geht für mich immer auch mit Verrat einher. Ein Verrat unserer Beziehung, Missachtung meiner Persönlichkeit, Missachtung unserer Liebe, Missachtung von meinem Vertrauen. Vertrauen ist für mich alles. Schon nur die Vorstellung das eine Freundin von mir mit einem Typen etwas hat dreht mir den Magen um. Als die Paartherapeutin damals das Wort Polyamorie in dem Mund nahm, bekam ich kurz einen Aussetzer.

Sun-Fun wenn ich dich richtig verstehe, dann ist es ja wieder das, dass Sie nicht sagen was nicht passt. Ich meine wenn im Kopf der Prozess soweit vorangeschritten ist, dann macht man doch dem ein Ende? Ist die Erwartung, dass man Fremd geht und sich dann etwas ändert? Wir die Beziehung dann besser?
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich finde die Reflektionsansätze interessant, und mein erstes Gefühl sagt, dass es irgendwie an einem bestimmten Typ liegen muss, den man irgendwie anzieht, bzw auf den man selbst einfach anspringt, ob man das gut findet oder nicht. Die, die die Gefühlsebene ansprechen sind halt nicht immer die, die objektiv gut für einen sind.

Generell glaube ich nicht an Monogamie, aber weniger wegen wehrlosem von Lust überrant werden, das ich immer etwas albern finde, sondern wegen der Gefühlsebene. So wie du möglicherweise zweifelst, ob körperliche Treue verlässlich machbar ist, zweifle ich an der Verlässlichkeit von Gefühlen.
Da sagen meine Erfahrungen mit andern, sie kommen und sie gehen, völlig grundlos, und das "daran arbeiten können" halte ich für ein Legende. Nichts kann einem garantieren, dass etwas anhält - vor allem Interesse und positive Gefühle. Weder ein besonders verlässlicher Mensch, noch besonders grße Gefühle zu Anfang.

Vielleicht ist das fremdgehen dann einfach eine Folge davon?
Für mich wäre es ja eine Frage des Respekts und der Loyalität, treu zu sein, nicht der Gefühle - aber für viele ist es so ein "... und dann konnte ich gar nichts mehr dagegen tun..." wenn die eigenen Beziehung irgendwie eingeschlafen oder anstregend ist, und dann bietet sich etwas locker leichtes an. Dafür sich kurz gut zu fühlen wirft man gerne andere Dinge weg. Genau wie von weitem vieles so viel besser aussieht, als das was man hat. Das Ego is a Hund.

Kurz zusammengefasst, ich denke nicht, dass es ein genetisches Programm zum Fremdgehen gibt, ich denke aber sehr wohl, dass der Mensch an sich nicht zur lebenslangen monogamen Partnerschaft programmiert ist. Ob es nun fremdverlieben ist, oder das starke Bedürfnis nach fremder Haut, etwas neuem, Aufregendem... irgendetwas davon ist immer da.
Das Modell das dem am nächsten kommt, ist vermutlich serielle Monogamie, oder eine offene Beziehung.
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Ich meine wenn im Kopf der Prozess soweit vorangeschritten ist, dann macht man doch dem ein Ende? Ist die Erwartung, dass man Fremd geht und sich dann etwas ändert? Wir die Beziehung dann besser?

Vielleicht trennen sich aber Kopf und Herz auch? Vielleicht hängt der Kopf an der Vorstellung von etwas, von dem das Herz sich längst verabschiedet hat?

Jene, die nicht generell zur Polyamorie neigen, konzentrieren ihre Gefühle meist auf einen Partner, bis das irgendwie nicht mehr geht. Die wenigstens sind so schonungslos reflektiert, dass sie das immer voll im Griff haben. Ich halte mich zum Beispiel für sehr kopfgesteuert - und würde auch niemals "versehentlich" betrügen - aber ich habe auch schon eine Beziehung "gezogen" die mir nur mehr weh getan hat, weil so viel mir längst wusste, es hat keine Zukunft. Und trotzdem wollte ich das, woran ich so sehr gehangen habe, nicht hergeben. Es ging einfach nicht. Er hat mich dann betrogen, und es beendet - keins von beidem nehme ich ihm noch übel, aber ich habe meine Hilflosigkeit sehr gehasst.

Ich denke, wenn man zu Anfang sehr verliebt war, fällt einem unheimlich schwer zu akzeptieren, wenn das verschwindet, und nichts bleibt - dann versucht man viel, um sich selbst zu überzeugen, obwohl das Herz schon lange nicht mehr wirklich dabei ist.
 
Mavor
Benutzer173387  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Lollypoppy das empfinden ob jemand überfürsorglich ist oder nicht ist doch sehr subjektiv. Anscheinend brauchen sie dies ja. Aber je länger ich hier schreibe und die posts lese, klingt es für mich so, dass ich einfach der absolut richtige für einen gewissen Lebensabschnitt bin, nämlich genau dann, wenn sie diese fürsorglichkeit brauchen und irgendwann sieht die Welt wieder anders aus. Nach meiner Logik würde das dann heissen, dass Sie mich deshalb betrügen und nicht schluss machen oder verletzen wollen, weil Sie reuhe empfinden weil ich für sie da war und ihnen das gab was sie brauchten, jedoch später nicht mehr brauchen.

Bezüglich der Monogamie komme ich mir langsam wie ein Dinosaurier vor. Ich kann mir einfach nicht vorstellen einen Partner zu teilen. Ich gehöre zu der überaus seltenen Gattung Mann der Sex und Gefühle sehr schlecht trennen kann. Also es geht, wenn die Spielregeln von anfang an klar sind und ONS fallen auch darunter, aber alles darüber hinaus no way. Für mich ist der Sex in einer Beziehung nicht nur eine befriedigung eines Bedürnisses, sondern auch ein intensiver Ausdruck von Liebe, Zusammengehörigkeit, Nähe und Vertrauen, weshalb ein Betrug für mich mit Hochverrat gleich kommt.
 
Vegaa
Benutzer173251  (35) Meistens hier zu finden
  • #12
Sun-Fun wenn ich dich richtig verstehe, dann ist es ja wieder das, dass Sie nicht sagen was nicht passt.
Aus Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass es manchmal gar nicht daran liegt, dass man nicht sagen möchte, was nicht passt, sondern dass man manchmal gar nicht weiß, was genau eigentlich nicht passt. Es ist irgendwie so das große Ganze, das allgemeine Gefühl, der Mix aus vielen Dingen, die nicht so ganz passen. Das war bei meiner Ex und mir ähnlich. Wir sind uns zwar nicht fremdgegangen (u.a. auch, weil wir und insbesondere ich nicht monogam gestrickt sind und das Fremdgehen durch die Erlaubnis bereits außer Kraft gesetzt haben), aber man hat mit der Zeit gespürt, dass es "irgendwie" nicht so richtig passt. Die Erklärungen haben wir dann darin gesucht, dass wir zwei sehr verschiedene Personen sind und in zwei sehr verschiedenen Lebensphasen gesteckt hatten. Aber so genau konnte ich gar nicht sagen, was mich an meiner Ex gestört hat. Und sie eben auch nicht.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #13
Ich bin zwar keine Frau und ich bin auch noch nicht fremd gegangen, denke aber, dass ich was beitragen kann.

Du schreibst, dass du der Meinung bist, dass du vielleicht "die Falschen" anziehst (so würde ich es umschreiben) und ich glaube dass das zum Teil stimmt. Zum Teil deshalb, weil es auf komplizierte Fragen nie einfache Antworten gibt.
Ich gehe mal auf die einzelnen Antworten deiner Exen ein und versuche den roten Faden zu ertasten.

1. "Ich war betrunken und es war die Situation und wir hatten uns gestritten"
Klar wenn man sich einmal streitet dann geht man Fremd.
Der Alkohol ist immer eine Ausrede...der Streit ist aber interessant. Auch wenn er vorgeschoben wurde, zeigt er, dass sie ihre Bedürfnisse erfüllt haben möchte..du also liefern musst, sonst ist sie weg...bzw. woanders.

2. "Du weisst ich leide an Vaginismus und ich musste herausfinden ob das nur an Dir lag"
Ich Depp verzichte auf Sex, gebe ihr die Zeit die Sie braucht, setze Sie nicht unter Druck (für Monate) gehe mit ihr zur Therapie, helfe wo ich kann und dann werde ich auch noch betrogen. Läuft
Auch eine billige Ausrede. Hier hat vermutlich von Anfang an etwas nicht gestimmt, sonst hätte sie nicht von Anfang an zugemacht. Auch wenn ihr das vielleicht nicht so bewußt war und auch wenn sie das vielleicht auch gar nicht so genau wissen wollte...

3. "Ich weiss auch nicht was mich geritten hat, es war der Moment. Ich kann Dir nicht sagen warum"
So langsam ist es zum verzweifeln, wenn man nicht mal weiss warum.
Die ehrlichste Antwort von allen bisher. Ich weiß nicht wie eure Beziehung war, aber auch in guten Beziehunge kann soetwas passieren. Nein..nicht im Sonne von "ups, ausgerutscht und auf einen Schwanz gefallen". Ich meine damit lediglich, dass die Beziehung dazu nicht kaputt oder irgendwie krank sein muss.

4. "Du warst für mich die letzten beiden Wochen nicht da und ich brauchte Nähe und Aufmerksamkeit"
Tut mir leid das ich kacke drauf war als mein Kumpel sich mit dem Gewehr in den Kopf geschossen hatte, weil er Depressionen hatte und dann deshalb auf einem Trip war. Aber klar man setzt eine 4 jährige Beziehung einfach so in den Sand.
Ausrede, rechtfertigung und...eigene Bedürfnisse.

5. "Ich war mir nicht sicher ob ich Gefühle für Ihn entwickelt habe und deshalb geschah es, aber da ist nichts, wirklich nichts. Es tut mir leid"
...no comment
Ausrede...schon wieder...
Was wirklich war...wer weiß?

Aber alle Geschichten haben eins gemeinsam: Es handelt sich um ziemlich schwache Menschen, oder?
Allesamt ziehen sich irgendwie auf ihre eigenen Bedürfnisse zurück und sind, zumindest in ihren Augen, diesen hilflos ausgeliefert. Kommt die Zuwendung nicht dann rein, wenn sie es brauchen, kommt die Zuwendung halt von woanders.

Kann es sein, dass du immer der "stabile" Part der Beziehung warst? Der Helfer? Der Retter? Derjenige, der immer alles ausgeglichen hat? Und in dem Moment in dem du einmal nicht führen und da sein konntest, waren sie weg?
Waren deine Beziehungen nie so ganz auf Augenhöhe, entweder weil deine Freundin geglaubt hat, sie sei dir unterlegen (es aber selten offen gesagt hat) oder weil sie dir tatsächlich unterlegen war. Das kann emotionale wie mathematische Intelligenz betreffen, Job oder Ausbildung, Geld, Aussehen, was auch immer.

Zunächst mal bis da hin mit meinen Vermutungen...
 
Mavor
Benutzer173387  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
caotica
Ich finde die Reflektionsansätze interessant, und mein erstes Gefühl sagt, dass es irgendwie an einem bestimmten Typ liegen muss, den man irgendwie anzieht, bzw auf den man selbst einfach anspringt, ob man das gut findet oder nicht. Die, die die Gefühlsebene ansprechen sind halt nicht immer die, die objektiv gut für einen sind. -> Volltreffer, das ist auch das was mir im Kopf rum schwirrt.

Generell glaube ich nicht an Monogamie, aber weniger wegen wehrlosem von Lust überrant werden, das ich immer etwas albern finde, sondern wegen der Gefühlsebene. So wie du möglicherweise zweifelst, ob körperliche Treue verlässlich machbar ist, zweifle ich an der Verlässlichkeit von Gefühlen. -> Interessant. Ich sehe es genau von der anderen Seite. Ich zweifle nicht an der Verlässlichkeit von Gefühlen, sondern ob körperliche Treue machbar ist.

Für mich bedeutet Treue absolut das selbe wie Respekt und Loyalität. Mein Herz und mein Kopf stehen oft im Kampf. Ich bin emotional und dennoch sehr logisch denkend und versuche immer rational zu sein. Man kann es auch leicht shyzophren nennen. Aber dann müsste doch eine kopfgesteuerte Frau anders reagieren als eine herzgesteuerte Frau?

Irgendwie zielt diese Disskussionsrunde darauf ab, das ich entweder gar nicht erwarten kann das eine Frau jemals zu 100% monogam sein kann und ich einem Traum hinterherrenne den es gar nicht gibt oder ich habe immer noch nicht ganz verstanden um was es geht.
[doublepost=1554304819,1554303619][/doublepost]Damian
So langsam könnten wir uns dem nähern was ich Suche.

Kann es sein, dass du immer der "stabile" Part der Beziehung warst?
-> Eher ja. Aber alles hat irgendwo Grenzen.

Der Helfer?
-> Schuldig im Sinne des Helfersyndroms

Der Retter?
-> Fände ich jetzt übertrieben und sehe mich selber sicherlich nicht so. Vielleicht mal einer der sich nicht nur für ihren Körper und ihr Aussehen interessiert, sondern für Sie als Menschen, Charakter, Persönlichkeit....

Derjenige, der immer alles ausgeglichen hat?
-> Auch wenn ich von Esoterik wenig halte, aber da bin ich eine typische Waage.

Waren deine Beziehungen nie so ganz auf Augenhöhe, entweder weil deine Freundin geglaubt hat, sie sei dir unterlegen (es aber selten offen gesagt hat) oder weil sie dir tatsächlich unterlegen war. Das kann emotionale wie mathematische Intelligenz betreffen, Job oder Ausbildung, Geld, Aussehen, was auch immer. -> und jetzt wirds ganz spannend. Ich würde mich nicht als emotional intelligent sehen, eher stark reflektierend und versucht bedacht zu sein über meine Gefühle, denke da haben mir die Frauen etwas voraus.

Ich spüre auf was du hinaus willst. Aber wenn dem so ist, dann war es bei jeder etwas anderes wo ich ihr überlegen war. Ich meine von einer die mit 29 ihren ersten Dr. machte bis zur Hauptschülerin, von einer Reichen bis zur Armen, von rational bis emotional war alles dabei.
Für mich waren das alles komplett unterschiedliche Situationen und Charaktere. Aber wenn ich nun davon ausgehe, dass es bei jeder ein anderer Faktor war, aber sie sich immer unterlegen gefühlt haben sollten ist das ja "obermaise". Jeder Mensch hat seine stärken und schwächen. Aber wegen dem ist man ja nicht besser oder schlechter. Wenn ich jemanden Liebe dann weil er der Mensch ist der er ist und nicht weil sie reich, klug, intelligent oder weis ich was ist. Ich müsste dann ja ihnen nicht gezeigt haben, das sie für mich auf Augenhöhe sind, aber dann haben sie sich das selbst eingeredet.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #15
Aber du, lieber TS, kannst doch bestimmen worum es dir hier gehen soll.

Ich finde dass ich sehr loyal und respektvoll mit meinem Mann bin. Wärst du mein Partner würden wir uns trennen, weil ich nie sexuelle Treue (emotionale schon) versprechen würde. Damit ich nämlich nicht in den Konflikt komme zu hintergehen, zu missachten usw. Das sehe ich genauso wie du.

Ich habe recht viel Erfahrung mit Fremdgehern und die meisten sind nur einseitig-nicht-monogam, wollen aber dass die Partnerin das ist. Sowas finde ich total blöd und so ein Verhalten ist eben auch sehr respektlos.
 
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Vianne
Benutzer151786  (40) Sehr bekannt hier
  • #22
Sich eine monogame Beziehung zu wünschen, ist doch absolut legitim. Natürlich kann man auch mal über andere Beziehungsmodelle nachdenken, man kann es aber auch lassen. :zwinker: Ein "Umdenken" wäre hier doch allein der Tatsache geschuldet, dass man am laufenden Band betrogen wird - und damit das künftig nicht mehr passiert, öffnet man die Beziehung und gibt dem Kind halt einen anderen Namen, das ändert aber doch an der Grundproblematik überhaupt nichts, nämlich, dass man schlicht nicht möchte, dass der eigene Partner mit einem anderen Menschen Sex hat. Sein komplettes Mindset einfach mal so umzustellen, noch dazu aus diesem Grund, halte ich nicht für sonderlich zielführend - zumindest nicht langfristig.

Ich glaube durchaus, dass viele Menschen damit keine Probleme haben, das alles wunderbar gedanklich trennen können und "trotzdem" tolle Beziehungspartner sind. Ich zum Beispiel könnte das in hundert Jahren nicht und würde mich doch einfach nur selbst verraten, wenn ich, gerade weil man meine Prinzipien nicht respektiert, diese plötzlich selbst auch noch über Bord werfe. Das ist doch absurd. :confused:

Es schadet sicher nicht, mal etwas Selbstreflexion zu betreiben, aber wenn man da was findet oder auch nur zu finden glaubt, bedeutet das gleichzeitig, dass man sich auch einen Teil der Schuld aufbürdet. Man könnte ja irgendwas falsch gemacht haben... Aber mal ehrlich: Wenn es nach stets mehrjährigen Beziehungen bei verschiedenen Frauen zu verschiedenen Zeitpunkten aus verschiedenen Gründen zu einem Seitensprung kommt, halte ich es für äußerst schwierig, da tatsächlich einen gemeinsamen Nenner zu finden. Ich habe jetzt keine Statistik parat, wie viele Menschen im Laufe ihres Lebens fremdgehen, aber es sind sicher eine Menge. Bei fünf Frauen kann es auch einfach nur Pech sein.

Anhand dessen, was und wie du schreibst, kann ich jedenfalls kein krasses Fehlverhalten deinerseits erkennen und es ist wirklich bitter, dass dir das fünfmal in Folge passiert ist. Gerade dann, wenn die Beziehung eigentlich bis dato gut gelaufen ist und man aus allen Wolken fällt, finde ich es immer wichtig, sich selbst zu fragen, ob man sich etwas vorzuwerfen hat und wenn das nicht der Fall ist, sich auch weiterhin treu zu bleiben - was wäre auch die Alternative? Die Gefahr, dass es erneut passiert, besteht sowieso grundsätzlich. Und wenn einem Monogamie nun mal wichtig ist, sollte man diesen Anspruch sich zuliebe auch weiterhin an seine künftigen Partner stellen. Ist ja nicht so, als wäre Monogamie derart exotisch, dass man damit auf dem Markt sowieso keine Chance hätte - im Gegenteil.

Das Schlimmste ist doch einfach immer, wenn ein netter Typ nach ein paar Enttäuschungen meint, er müsse jetzt zum Arschloch werden, weil "darauf stehen ja alle Frauen". Nee, echt nicht. Bleib einfach wie du bist. Und fürs nächste Mal wünsche ich dir mehr Glück.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #46
Ein Gefühl kann man ja nicht einfach wegdiskutieren. Das kannst du bestimmt auch nicht. Man kann auch DIREKT nichts gegen Gefühle machen, man kann nur an ihren Ursachen arbeiten. Das muss aber jeder für sich machen.

Wenn man aufmerksam ist, bemerkt man schon, ob sich jemand unterlegen fühlt. Man kann es natürlich nicht immer und nicht sofort riechen.
Was einem dabei aber sehr im Weg stehen kann ist, wenn man sich selbst gar nicht überlegen fühlt. Man kommt irgendwie gar nicht auf die blöde IDEE, dass jemand einen für so viel besser hält. Wie soll man dann auf die Idee kommen, danach zu suchen oder es irgendwie von selbst zu bemerken?
Gleiches gilt z.B. zu bemerkten ob das Gegenüber an einem interessiert ist. Wenn man selbst davon überzeugt ist, dass man nie einen Partner finden wird und niemand einen auch nur mögen wird, wird einem auch das deutlichste Signal in diese Reichtung entgehen. Ist man der Meinung, dass es Fremdgehen und im Film gibt, wird auch auch nicht bemerken, dass sich 2 Kollegen verdächtig viele Blicke zuwerfen...und so weiter und so fort.

Liebe alleine reicht halt einfach nicht für eine Beziehung aus. Dazu gehört sehr viel mehr. Ich stimme dir zu, dass man den Menschen liebt. Eine Beziehung wird aber nur dann funktionieren, wenn man eine kritische Masse an Gemeinsamkeiten hat. Der Spruch "Gegensätze ziehen sich an" ist doof und stimmt nur dann wenn man anfügt "...und stoßen sich dann wieder ab. Gemeinsamkeiten halten zusammen".

Das mit dem Bier kannst du auf dem Sommercamp machen. :zwinker:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #50
Mavor Mavor also wenn ich deine beiträge so lese, dann entsteht bei mir eher dieses bild:
h1.jpg
als dieses:
h2.jpg

du bist total lieb und süß und aufopferungsvoll und liebst ziemlich bedingungslos, das einzige was du dir wünschst ist nicht getreten zu werden (durch fremdgehen / damit gefühlten verrat), und du gibst dir alle mühe liebenswert zu sein. das sind durchaus positive eigenschaften... in maßen, aber nicht in massen und nicht als primär hervorstechende eigenschaften. bzw: es sind nicht die eigenschaften, die einen mann als partner begehrenswert machen, schon rein instinktiv nicht. dafür... stellst du dich selber zu niedrig dar.

Ich hatte mit meiner Ex schon ganz zu anfang darüber gesprochen, dass ich bis jetzt von jeder betrogen werde und ich keinerlei Forderungen an Sie stelle ausser Ehrlich, Treu und für mich da zu sein.
da z.b. würde ich die beine in die hand nehmen und laufen. ein mann, der sowas zu mir sagt - da ist für mich die logische schlussfolgerung, dass sein selbstwertgefühl etwas zu niedrig ist, als dass ich ihn dauerhaft als begehrenswerten partner sehen kann. auch das "für mich da sein" als forderung... das ist wieder der niedliche kleine welpe, der beschützt und umsorgt werden muss. nicht der partner auf augenhöhe. der partner auf augenhöhe würde das als selbstverständlichkeit sehen, und nicht "als einzige forderung".

das ist grade echt nicht böse gemeint, aber... bei deiner positionierung kann ich schon ein wenig verstehen, dass das sexuelle abenteuer dann eher wo anders gesucht wurde bzw. die verlockung groß war. du versuchst alles richtig zu machen und schraubst deine ansprüche herunter, aber das ist einfach nicht ganz der richtige weg um dein ziel zu erreichen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #59
Natürlich kann ich mich nicht um 180 Grad drehen und das will ich auch nicht. So wie ich das sehe ist es auch nicht das, dass ich meinen Charakter um 180 Grad drehen müsste, sondern nur die Wirkung und Ausdrucksweise gegen Aussen. Ich sage es mal so, das Fremdbild dem Eigenbild mehr angleichen. Dazu muss ich an meinem Auftrten und den Äusserungen arbeiten.
den ansatz halte ich für sinnvoll. wie gesagt, das sind ja auch echt keine schlechten eigenschaften, ganz im gegenteil - nen bisschen davon wünscht sich wohl jeder mensch von partner/in, erwartet es im normalfall auch. es darf nur nicht bis zur quasi selbstaufgabe bzw. dem aufgeben aller ansprüche und damit letztlich selbsterniedrigung führen - die dosis macht das gift.

ob das nun alles nur aussenwirkung ist oder ob du auch von der inneren einstellung her nen bisschen arg in diese schiene gerutscht bist, das kann ich natürlich nicht beurteilen.

was mich aber noch etwas irritiert ist deine sorge, von selbstständigeren / freiheitsliebenderen frauen dann als "klammernd" eingestuft zu werden. kannst du einen konkreten punkt nennen, wo du davon ausgehen würdest? ein liebevolles verhalten, treue, sowas ist ja erstmal nicht "klammernd". auch die erwartung, eine monogame beziehung zu führen, würde ich nicht so einordnen.

als klammernd empfinde ich es, wenn ich gefühlt keinen schritt mehr gehen kann ohne dass er wissen will was ich tue, wo ich bin, mit wem ich spreche... oder wenn er extrem unselbstständig ist und ich das gefühl bekomme, eher nen kleines kind als einen partner zu haben. letzteres würde bei mir zumindest ein klein wenig eintreten bei diesem satz von dir:
Ich bin der Redseeligste Mann auf der nördlichen Halbkugel. Ich frage immer nach, will immer ihre Meinung auch noch hören
- das ist tatsächlich ein verhalten, das auf mich extrem unsicher und unselbstständig wirkt, wenn ich zu jeder kleinigkeit bitte meine meinung abgeben soll, und dann tritt genau ein effekt ein: "ich fick doch nicht mit meinem sohn" - wozu das im weiteren verlauf führt kannst du dir denken, auch wenn man den partnerschaftlichen sex vielleicht nicht direkt vollkommen einstellt. ist ja keine bewusste entscheidung, sondern eher ein gefühl was sich einschleicht, ein ungleichgewicht.

es ist letztlich halt immer ein kleiner balanceakt zwischen "lieben und brauchen" und "immernoch ein eigenständiger, unabhängiger mensch sein". aber ja, aussenwirkung ist dabei auch wichtig - nur bitte nichts vorspielen was du nicht empfindest, also jetzt nicht auf arschlochmacho machen oder so nen mist :zwinker:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #62
Ich gehöre sicher nicht zu der Sorte, bei der es nur noch ein "wir" und kein "ich" mehr gibt. Dennoch erwarte ich sicherlich das Anrecht auf Zeit mit ihr und wenn man einen Tag mit Freunden verplant fragt ob das Ok geht. Hierbei geht es nicht um Kontrolle oder Einschränkung der Freiheit, sondern um das Anrecht zu wissen was geht, damit sich die Pläne nicht kreuzen. Man ist dann kein Single und setzt wesentlich mehr Zeit für Freunde als für den Partner ein.
kritisch. also klar, es gibt frauen die das so sehen wie du - keine frage. sehr vielen wird diese ansicht aber gehörig gegen den strich gehen, inklusive mir: mein partner hat kein "anrecht" auf meine zeit und ich werde ihn sicher nie fragen ob meine planung "ok geht", denn ich brauche sein einverständnis dafür nicht. würde er sich eine solche position in meinem leben anmaßen, dann würde ich ganz schnell den respekt vor ihm verlieren.

was ich ihm aber gerne gebe: ich schenke ihm meine zeit. nicht, weil er ein anrecht darauf hat, sondern weil ich sie gerne mit ihm verbringe. ich richte auch meine planung nach seiner, natürlich - wenn es nicht grade meiner eigenen komplett entgegensteht. ich informiere ihn über meine planung sobald sie feststeht, damit er bescheid weiß. und: ich bin ihm treu, seit etwa 10 jahren.

was du beschreibst, das wird für viele frauen nach einem käfig klingen, und was tut man bei einem käfig? richtig, man versucht auszubrechen. egal mit wie vielen samtkissen er gepolstert ist, mit welchem emotionalen luxus er einen umgibt - niemand ist gerne eingesperrt. das sprichwort vom goldenen käfig ist dir bekannt?

klar, wenn dir das wirklich wichtig ist, dann musst du dabei bleiben - aber dann wird die anzahl der potentiell für dich passenden partnerinnen einfach rapide abnehmen. das solltest du auch sehr offen kommunizieren, bevor es der frau so vorkommt als hättest du sie schmeichelnd in besagten käfig gelockt und dann, sobald ihr es beziehung nennt, die tür hinter ihr zugeschlagen.

Zum zweiten Abschnitt von wegen Redseelig. Das heisst nicht, dass ich keine eigenen Entscheidungen treffe oder zu allem eine Bestätigung brauche. Es geht darum, dass wenn es meine Partnerin betrifft, dass Sie dann immer um ihre Meinung gefragt wird. Wenn es dann ein Ja ist, dann ist es ein Ja und nicht ein vielleicht oder eventuell ... aber es wird nix über den Kopf hinweg entschieden.
ich vermute, mit "wenn es meine partnerin betrifft" meinst du nicht nur sowas wie einen gemeinsamen urlaub, sondern auch, was z.b. in eure potentielle paar-zeit reinhauen könnte?
oder, direkt gefragt: war das dann eher ein "ich treffe mich nächsten freitag mit meinen freunden, warte nicht auf mich" oder eher "ich würde mich nächsten freitag gerne mit meinen freunden treffen. wäre das ok für dich, wann soll ich wieder da sein?" - klar, beides etwas drastisch formuliert, aber die richtungen meine ich.

Da zählt für mich auch dazu, dass man sich möglichst jeden Tag kurz Zeit nimmt um seine Highlights und Lowlights zu erzählen und was auf dem Herzen brennt. Es geht darum an den Gedanken des anderen Teil zu haben. Schlussendlich ein miteinander gehen und nicht neben einander. Diese Vorstellungen führen bei einigen Frauen dazu es als klammerhaft zu bezeichnen.
hu - redselig :zwinker:
die option, dass man vielleicht nicht immer (direkt) über alles sprechen möchte, die existiert für dich nicht? oder, anders gefragt: angenommen deine partnerin hat heute stress auf der arbeit und erzählt dir erst in einer woche davon, wärest du dann pissig / würdest du dich ausgeschlossen fühlen?

ich würde es nicht als klammern bezeichnen, sondern als aufdringlich, übergriffig und nervig. also: wenn du echt darauf bestehst, alle wichtigen dinge aus meinem leben direkt zu erfahren. auch hier wieder: interesse ist gut, aber die dosis macht das gift. was ich wann erzählen möchte, das ist immernoch meine entscheidung, auch in einer beziehung.

btw: ich habe ein wenig den eindruck, dass du dich bereits von meiner letzten nachricht etwas... fußgetreten fühlst, und von dieser vielleicht noch mehr. das ist nicht meine absicht, aber du fragtest ja explizit um feedback. dass ich zu etwas eine meinung habe oder erfahrungen schildere bedeutet auch keineswegs, dass ich deine deswegen schlechter finde - aber nur mit netter zustimmung ist dir halt auch nicht geholfen, und vielleicht magst du manches einfach nochmal für dich selber in frage stellen und schauen, ob du vielleicht nur aus gewohnheit und fest gebildeter meinung so denkst, oder ob es wirklich noch bestand hat. wenn es bestand hat: gut, dann handle danach, bleib dabei, das ist allein deine entscheidung.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #82
Wenn du das so formulierst klingt es wie bei einem Geisteskranken besessenen.
das hatte ich damit nicht sagen wollen :smile:

1. Kennen lernen einer Frau die aktuell sehr viel Zuneigung braucht, weil Sie selbst nicht stark ist und ich diene als ausgleichenden Pol.

2. Verliebtseinphase Peace, Love and Happyness

3. Die Realität kehrt ein und Sie gewinnt an selbstvertrauen da Sie aufgebaut und geliebt wurde.

4. Nun wirkt mein Verhalten besitzergreifend
...oder wir ersetzen punkt 4 einfach durch: "und dann sie hat sich entwickelt / geändert und du nicht, dadurch entsprichst du nicht mehr dem, was für sie maximal anziehend ist".

du hast ja nun die punkte, die mir am meisten ins auge gestochen sind, schon relativiert und erklärt. so klingt das für mich alles schon viel mehr nach einem vernünftigen, liebevollen mann.

rollen wir das vielleicht nochmal von der anderen seite her auf: für welche frauen bist du so, wie du bist, ein attraktiver partner? grob pauschalisiert fallen mir da zwei typen von frauen ein: a) die, die selber so sind wie du. die die gleichen werte haben, die die gleichen wünsche haben, und die auch gerne geben was du gibst. b) die, die deine verhaltensweise sehr gut brauchen können - sei es als streicheleinheiten fürs ego, als ausgleich für eine vorhergegangene beziehung, warum auch immer... die aber nicht zurückgeben können oder wollen, was du gibst, die nur nehmen.

natürlich ist es auch für letztere sehr schade (und mit sicherheit noch eine extraportion schockierend, weil unerwartet), dich zu verlieren und dich auf einmal von so einer harten, unannachgiebigen, garnichtmehr liebevollen seite zu sehen. vielleicht wurde deine liebevolle art da auch mit schwäche und unsicherheit verwechselt, weil sich genau diese frauen nur so wie du verhalten hätten, wenn sie schwach und unsicher wären. als mittel zum zweck, nicht, weil es ihnen ein bedürfnis ist und richtig / wichtig erscheint.

kann es sein, dass deine bisherigen partnerinnen eher etwas in der zweiten gruppe zu finden waren? zum beispiel deine erzählung, dass dir eine ex fremdgegangen ist als du den kopf voll hattest weil dein freund... selbstmord begangen? versucht? hat... das würde nie im leben zu einer frau passen, die sich genauso um ihren partner kümmert und sorgt wie du es offenbar gibst und auf jeden fall erwartest. ich z.b. würde in dem fall selbst ein für mich schon fest beschlossenes schlussmachen verschieben und erstmal für dich da sein und dir helfen wieder klarzukommen anstatt zu jammern dass du mir nicht genug aufmerksamkeit schenkst und mal spontan fremdzuficken.

was hat dich denn an deinen bisherigen partnerinnen gereizt, worein hast du dich verliebt? kann es sein, dass du auch ein klein wenig auf... naja, ich nenns mal "hilfsbedürftigkeit" anspringst? das wäre dann zwar verständlich bei deiner art, aber kein gutes auswahlkriterium. hilfsbedürftigkeit ist tendenziell nichts beständiges, das geht vorbei, und dann könnten wir bei dem umformulierten punkt 4 landen.

als metapher bezüglich den frauen, für die du ein attraktiver partner sein dürftest - nehmen wir mal eine heirat. die kann aus liebe, gegenseitigem respekt und dem festen wunsch das leben miteinander zu verbringen eingegangen werden. die kann eingegangen werden, weil es steuervorteile gibt. die kann aber auch eingegangen werden, weil die frau sich ansonsten nicht in deutschland aufhalten dürfte - wo du eher mittel zum zweck bist.
variante 1 wäre wohl das, was du dir von einer beziehung versprichst. variante 2 ist auch noch ok, wenn es für alle beteiligten klar ist. variante 3... ist scheisse, und könnte ein grund gewesen sein, warum deine beziehungen auf diese art gescheitert sind.

da landen wir übrigens auch bei:
was definiert man als beziehungsrelevante Baustellen?
- wenn etwas eine baustelle ist, die innerhalb der beziehung bzw. durch diese renoviert wird, und wenn diese baustelle ausschlaggebend für das eingehen der beziehung war, dann ist es eine beziehungsrelevante baustelle.

letztlich kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass du ausschließlich "die falschen frauen" anziehst. es kann aber durchaus sein, dass du dir unter denen die du anziehst die falschen frauen aussuchst. oder dass die frauen, die du gerne als partnerin hättest, eher an anderen orten zu finden sind. oder... dass deine bisherigen partnerinnen einfach noch etwas jung und unerfahren waren. zu jung und unerfahren, um deine art langfristig schätzen zu können. ich von mir kann definitiv sagen: was ich mit 20 als langweilig und langfristig auch nervig empfunden habe an einem partner, das weiß ich heute zu schätzen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #84
Allein mit ”Sei einfach, wie du bist, und irgendwann kommt schon die Richtige”, ist es in der Realität leider nicht so einfach getan. Weil die Konkurrenz nicht schläft, und weil die Konkurrenz vielleicht an sich arbeitet. Probleme muss man anpacken.
geht. kann man auf jeden fall machen, nur muss man sich dann halt bewusst sein, dass sich die anzahl der potentiellen partner verringert. sprich: es ist eine wahl der prioritäten.

ich bin auch in manchen punkten sehr... ich sage mal: "eigen". und ja, natürlich habe ich darüber nachgedacht, ob es mir die sache wert ist... und in meinem fall lautete die antwort: ja. ich nehme bewusst in kauf, dass es sehr, sehr wenige männer gibt die zu mir passen (könnten), und such mir dafür dann halt im zweifelsfall auch mal nen paar hundert kilometer entfernt nen neuen job und ne neue wohnung - oder bin single. wie gesagt: eine sache der prioritäten.

doof ist es halt nur, wenn man sich dessen garnicht bewusst ist und sich wundert, warums nie so recht klappen mag - aber der frage versucht unser TS ja nun grade auf den grund zu gehen.

als grundsätzlicher rat und ohne einschränkungen ist das aber, da gebe ich dir absolut recht, einfach nur dumm. wenn man schon das xte mal in folge mit dem kopf gegen die wand gerannt ist, dann sollte man schon drüber nachdenken die tür nen meter weiter in erwägung zu ziehen - oder sich eben, mit ner menge arbeit und ohne garantie auf erfolg, selber eine tür in die wand bauen.

ich würde sagen, einiges ist schon einfach nur glück oder zufall, zur rechten zeit am rechten ort das rechte getan oder gesagt... aber so ziemlich genau immer kann man dem glück, zufall oder wie auch immer man es nennen möchte auf die sprünge helfen. jemandem zu sagen "hey, ich hatte glück, du wirst bestimmt auch glück haben, mach einfach genau so weiter!" ist halt einfach nicht hilfreich.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #87
Nur manchmal ist es vielleicht doch nötig, sich selbst infrage zu stellen und daran zu arbeiten - solange das nicht zu Selbstaufgabe führt.
sehr schön formuliert, und da stimme ich zu 100% zu :smile:

bei der partnersuche sehe ich trotzdem immer zwei aspekte: a) wie bin ich selber, b) wie wähle ich partner/in aus. in den meisten fällen kann man, theoretisch, an beiden punkten arbeiten - aber bei mancher schilderung unseres TS denke ich, dass er priorisiert an b) arbeiten sollte. ok, gewissermaßen ist das auch wieder auf a) zurückzuführen, denn die wahl trifft man ja selten objektiv... am ende vermischt es sich meist doch bzw. greift ineinander über.

mir ging es in erster linie darum, dass ich sein... "sein", seine "art" teilweise harsch kritisiert habe, aufgrund seiner aussagen, aber es nach seiner erklärung / relativierung etwas anders sehe. dass er, so wie er ist, nicht so... grenzüber- und besitzergreifend ist, wie ich das erst verstanden habe.

am ehesten sehe ich persönlich mittlerweile seinen "fehler" in der "partnerinnenwahl". ist natürlich auch nur vermutet, und ja, auch das wäre letztlich etwas wo er an sich selber arbeiten müsste. trotzdem ist es in meinen augen eine andere richtung.

so, wie ich mir zuerst auch so nen oberflächlichen sunnyboy angelacht habe und mir heute sage: die enttäuschung war vorprogrammiert, griff ins klo, heute weißt du es besser. nur bin ich damals halt auf den angesprungen und hab mich geschmeichelt gefühlt, dass so nen typ der für unterwäsche mödeln könnte, auf mich stand... und nicht kapiert, dass das einzige was ihn reizte meine jungfräulichkeit war. die war dann vorbei, der reiz weg, thats it.

eine mögliche parallele sehe ich eben auch bei unserem TS, der - offenbar - sehr liebevoll und fürsorglich ist, was super triggern kann, wenn die frau es grade "braucht", aber wenn sie es nicht mehr braucht... tja, thats it.

ich persönlich neige nach jeder beziehung mehr und mehr dazu, meine ansprüche, meine ecken und kanten, frühzeitig sehr klar zu formulieren - und in den mir wichtigen punkten definitiv keine abstriche mehr zu machen, nur, weil da so ein leises verliebt-sein vorherrscht. verlieben kann ich mich in viel, so rein theoretisch... mein partner sein, vor allem langfristig und so dass wir beide glücklich sind, das können nur verdammt wenige.
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Gibt aber doch auch ziemlich viele Leute, für die das Fremdgehen wenig mit der eigenen Beziehung zu tun hat, sondern die einfach nicht die Finger von neuen "Eroberungen" lassen können. Vollkommen egal, wie die eigene Beziehung läuft.
...gibt es. ist aber auch ein gewisser typ mensch - tendenziell, meiner persönlichen erfahrung nach, einer, der generell wenig empathie aufbringt. einer der vielen gründe, weshalb ich auch auf feinheiten in der formulierung sehr viel wert lege, ob dieser mensch eine fest eingebaute hemmschwelle (und die dafür notwendigen alarmsysteme) hat, anderen möglicherweise weh zu tun, oder nicht.

ich mein: ist ja nicht so, als wäre ich nie in versuchung gewesen. aber bevor ich der versuchung erliegen konnte kam immer der gedanke, wie sich mein partner fühlen würde, wenn ich das jetzt durchziehe - und allein die vorstellung von seinem schmerz hat dann jede versuchung so verlockend erscheinen lassen wie ein verfaultes stück roher leber mit maden. jedenfalls, seitdem ich aus dem pubertären leichtsinn und egoismus raus bin.
 
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axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #168
Aus meiner Sicht hast du eigentlich einen riesigen Fortschritt gemacht. Durch Reflexion und Gespräch warst du endlich in der Lage, zu verstehen, woran deine Beziehungen gescheitert sind. Wenn die andere Person nicht einfach aus Lust auf fremde Haut, mehr Sex oder ähnliches fremdgegangen ist, liegt schließlich oftmals ein Problem in der Beziehung vor. Dieses Problem lag anscheinend schon öfters in einer Beziehung vor, aber jetzt, wo du es weißt, kannst du tatsächlich etwas ändern. Das ist doch großartig. Einerseits könntest du z.B. den Frauentyp verändern, dir unabhängigere Frauen suchen, die einerseits nicht ganz so "abhängig" von dir werden und ihre Unabhängigkeit schätzen und die dich wenn es bei dir mal nicht gut läuft "mittragen" können. Ein anderer Schritt wäre, dass du eine neue Parnterschaft von Anfang an etwas anders strukturierst, indem du deine Partnerin auch Dinge übernehmen lässt und ihr diese Verantwortung eben auch "zumutest" und sie ihr nicht abnimmst. Da gibt es also schon Lösungen, wenn du diese sehen möchtest.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #240
Der Punkt mit der "rechtsgültigen" Liebe stimme ich nicht ganz überein. Klar die Liebe kennt endlose Facetten, Nuacen und Auslegungen, aber für mich gibt es einen matchentscheidenden Punkt und das ist das Commitment, aber solange das nicht gegeben ist, kann das alles Mögliche sein.
Mit "rechtsgültig" war etwas flapsig "eine von anderen als solche angerkennte Liebe" gemeint. Eine externe Beurteilung die beinhaltet, dass die eigene Definition bzw. der Vorliebe was zu leben ist, nicht "gilt". War also ein bisschen sarkastisch, aber damit auch missverständlich...

Und außerdem will ich an der Stelle mal dein Teufelchen sein:
Triangular Theory of Love
Liebe besteht meiner Meinung nach aus mehr Komponenten und die sind natürlich nicht Digital (1 oder 0) sondern eher analog. Hier wäre "commitment" ohne die anderen anteile eine "empty love" :zwinker:
Ich weiß, dass du das so nicht meinst und mir sind die Mängel dieser Theorie bekannt..aber sie regt zum nachdenken an und das ist meistens keine verkehrte Sache.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #241
Ist es nicht so, dass gewisse Dinge einfach für eine Person natürlich sind und völlig normal, was der andere nicht ganz genauso sieht? Also ich wage zu bezweifeln, dass zwei Charaktere so kongruent sind, dass diesbezüglich alles von Anfang an passt.
In Sachen Monogamie war das in meinen Beziehungen tatsächlich NIE ein Problem. Ich habe scheinbar immer mit Männern eine Beziehung geführt, die meine Einstellung vollumfänglich teilen. Da waren weder Diskussionen noch Kompromisse oder Verzicht nötig. :confused:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #242
Ist es nicht so, dass gewisse Dinge einfach für eine Person natürlich sind und völlig normal, was der andere nicht ganz genauso sieht? Also ich wage zu bezweifeln, dass zwei Charaktere so kongruent sind, dass diesbezüglich alles von Anfang an passt.
Deshalb schrieb ich schon oben: Reden. Auch über die Dinge, die man als selbstverständlich ansieht. Das hilft ungemein.
Und ja, dann kann man durchaus Menschen finden, die das ganz genau gleich sehen, oder zumindest eine dermaßen große Übereinstimmungsquote haben, dass minimale Abweichungen nicht als Kompromiss wahrgenommen werden.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #243
Ich glaube auch, dass mit "Kompromiss" nicht diametral einander gegenüberliegende Eigenschaften und Einstellungen gemeint waren. Ich glaube da waren eher kleine Unterschiede gemeint, die eben nicht als Kompromiss wahrgenommen werden oder zumindest nicht als Entbehrung oder auch nur unangenehm auffallend. Ein Kompromiss ist es dennoch. Das kann z.B. sein, dass einer es nicht schlimm findet, wenn man jemandem einen Knutscher auf die Wange gibt aber auch ohne leben kann ohne dass ihm / ihr da was fehlt.

Zumindest hatte ich das so verstanden...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #244
Ich glaube auch, dass mit "Kompromiss" nicht diametral einander gegenüberliegende Eigenschaften und Einstellungen gemeint waren. Ich glaube da waren eher kleine Unterschiede gemeint, die eben nicht als Kompromiss wahrgenommen werden oder zumindest nicht als Entbehrung oder auch nur unangenehm auffallend. Ein Kompromiss ist es dennoch. Das kann z.B. sein, dass einer es nicht schlimm findet, wenn man jemandem einen Knutscher auf die Wange gibt aber auch ohne leben kann ohne dass ihm / ihr da was fehlt.

Zumindest hatte ich das so verstanden...
für mich wäre das kein akzeptabler kompromiss. ich möchte nicht, dass mein partner sein normales sozialverhalten wegen mir einschränkt/ändert. auch wenn er sagt, dass es für ihn nicht schlimm wäre.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #245
für mich wäre das kein akzeptabler kompromiss. ich möchte nicht, dass mein partner sein normales sozialverhalten wegen mir einschränkt/ändert. auch wenn er sagt, dass es für ihn nicht schlimm wäre.
Das ist dann aber schon ein Spezialfall.

Generell denke ich, dass es wohl eher selten vorkommt, dass Partner so dermaßen überein stimmen, dass eine gewisse (möglichst kleine) Anpassung nicht notwendig ist. Ich denke, dass bei den meisten in verschiedenen Lebensbereichen Kompromisse eine große Rolle spielen (z.B. Thema Zahnpastatube und andere), bei einigen, die sich sehr gleich sehen, zu wenig Kommunikation stattfindet um das überhaupt zu wissen (vielleicht auch gewollt) und bei den wenigsten (zumindest gefühlt) so gut wie keine Anpassung stattfinden muss.
Dass es keine gibt, glaube ich nicht. So gleich sind die Menschen nicht.

Des weiteren ist es ja auch so, dass man ja nicht aufhört sich zu verändern. Es kommen immer neue Eindrücke und Einflüsse dazu. Eine Beziehng ist kein Stillstand.
 
H
Benutzer177167  (36) Benutzer gesperrt
  • #246
Ich bleibe dabei - Menschen sind nicht für die Monogamie auf Lebenszeit geschaffen und körperliche Treue hat nichts mit Liebe zu tun
Und was ist mit Menschen die das so Leben? Die gerne treu sind und gar nicht auf die Idee des fremdgehens oder einer offenen Beziehung kommen würden?
Sind das Mutationen der Natur?
Und wenn es so grundsätzliche Naturgesetze gibt, gibt es die auch für die Häufigkeit an Sex Die man braucht? Und natürlich unterteilt in Männchen ca. 2 mal die Woche, Weibchen 1 mal im Monat? Wenn alles von der Natur von vornherein programmiert ist, müsste es da ja auch den "Normalfall" geben und alle Abweichler die mehr wollen oder die weniger möchten sond auch wieder unnatürlich.
Sicher gibt es Grundprogramme die grob in uns angelegt sind. Aber deren Ausprägung und Auslebung ist doch sowas von individuell und von spielen Faktoren beeinflusst, das man schon gar nicht mehr von festen Gesetzmäßigkeiten reden kann.
Die einen wollen Kinder, die anderen nicht. Stimmt da auch was mit den Naturgesetzen nicht.
Die einen wollen nur harten Sex Die anderen nur Soften, wer ist der Der gegen die Natur arbeitet?

Und als letztes. Wenn man schon alles auf die Natur runterbricht, dann ist alles was vom reinen Befruchtungsakt ja schon wider die Natur weil sie mag es doch eher zielorientiert und ökonomisch.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #247
Das ist dann aber schon ein Spezialfall.

Generell denke ich, dass es wohl eher selten vorkommt, dass Partner so dermaßen überein stimmen, dass eine gewisse (möglichst kleine) Anpassung nicht notwendig ist. Ich denke, dass bei den meisten in verschiedenen Lebensbereichen Kompromisse eine große Rolle spielen (z.B. Thema Zahnpastatube und andere), bei einigen, die sich sehr gleich sehen, zu wenig Kommunikation stattfindet um das überhaupt zu wissen (vielleicht auch gewollt) und bei den wenigsten (zumindest gefühlt) so gut wie keine Anpassung stattfinden muss.
Dass es keine gibt, glaube ich nicht. So gleich sind die Menschen nicht.
nein, wie gesagt: anpassungen und kompromisse sind voll in ordnung und müssen auch quasi immer sein. nur nicht bei den grundlagen der beziehung, bei den dingen wo man sagt "beziehung ja oder ende", das habe ich mehrfach versucht, und es ist eine quälerei, die die sache nicht wert ist.

"zu wenig kommunikation" ist aber auch so ne sache... man muss nicht alles bis ins detail ausdiskutieren und sich einig werden. manche dinge kann man auch einfach hinnehmen als "ok, du bist da anders als ich". männe lässt immer, grundsätzlich, die wurstpelle auf dem brettchen liegen: ich kenne ihn mittlerweile gut genug, dass ich weiß, daran wird sich nichts ändern, egal was ich sage. im besten fall für die nächsten zwei male, aber dann vergisst ers wieder. ja gut, so ist er eben... das ist nicht wichtig, räume ich die wurstpelle eben weg, die drei sekunden extraaufwand überlebe ich durchaus.

nur eben: wenn es an die beziehungsentscheidenden dinge geht, an dinge die ich absolut erwarte oder absolut ablehne, da mache ich keine kompromisse mehr. kompromisse bei solchen dingen machen nur mindestens eine der beteiligten personen unglücklich, das ist dann ein kompromist.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #248
Der Versorger ist nicht gerade das was eine Frau sich wünscht. Der Rockstar ist aufregend, warum soll sie mit dem langweiligen Versorger rumhängen?
Wie geht eigentlich deine Theorie auf, wenn Mann und Frau beide Rockstars sind? :confused::cool:
 
Sun am See
Benutzer138543  (29) Sehr bekannt hier
  • #249
Sonst bin ich auch dafür: Schluss machen und dann was Neues anfangen
Man geht nicht nur Fremd, wenn man unglücklich in der Beziehung ist :ninja: Da gibt's auch noch andere Gründe. Fremdgehen ist natürlich nicht die richtige Lösung, aber Schlussmachen ggf. auch nicht.
[doublepost=1581661150,1581660783][/doublepost]
Ich hab den sich nicht selbst versorgenden unrockigsten Langweiliger gefunden... :grin:
Man könnte jetzt auf dem Niveau weiter argumentieren und gemein sein: "Ist ja nicht schlimm, ihr habt ja ne offene Beziehung" :ROFLMAO:

(Meine ich natürlich nicht ernst, völliger Blödsinn diese Theorie..)
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #250
Es wird zwischen Rockstar und Versorger unterschieden. Der Versorger ist nicht gerade das was eine Frau sich wünscht. Der Rockstar ist aufregend, warum soll sie mit dem langweiligen Versorger rumhängen?

Ich habe da eher den "langweiligen Versorger", obwohl ich ihn nicht langweilig finde. Mag auch daran liegen, dass ich eine "langweilige Versorgerin" bin. Und ja - gerne und freiwillig. Zur Zeit verdiene ich sogar mehr als mein Mann und wir finden es beide gut, das Geld zu haben. Passt das auch in deine Theorie?

Den Rockstar habe ich abgelehnt, als ich damals die "Chance" hatte... er hat einfach nicht zu mir gepasst.
 
G
Benutzer Gast
  • #251
Vermutlich stammt seine Theorie noch aus der Zeit, als Frauen noch weniger Hosen trugen ... da hatte ein ROCK-Star womöglich seine Berechtigung gehabt ...
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #252
Ich Danke euch fürs lesen, zuhören und eure Tipps

Klartext:

Dieses "mimimi Monogamie ist unbioziologisch, DIE eVoLuTiOn WILL ABER...." ist unwissenschaftliches Blabla das zwei Arten von Menschlein von sich geben:

1. Notorische Fremdficker, die was zwischen ihren Beinen hängt oder suppt nicht in den Griff bekommen, und dafür einen anderen Schuldigen als sich selbst brauchen. Also Projektion.

2. Romantisch notorisch Erfolglose (nie eine abgekriegt und drum hässig; immer eine untreue Nudel nach der anderen abbekommen und drum hässig), die damit nicht klarkommen und einen anderen Schuldigen als sich selbst (Beuteschema bei Partnerwahl, eigene Unattraktivität, bereits abgefahrener und verpasster Sozialisierungszug, usw) brauchen. Also Projektion.

Ich halte nichts von solcher Projektion, und von dieser "These" dass Monogamie echt total voll unnatürlich ist ey, noch weniger als nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer175522  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #253
Man könnte auch rein biologisch und rein theoretisch behaupten das manche Menschen einfach scheise sind ?? So rein theoretisch und meiner Meinung nach braucht man da keine komplexen Fachwörter
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (42) Beiträge füllen Bücher
  • #254
Ich denke, dass Monogamie auch (!) eine Entscheidung ist. Zumindest, wenn man eigentlich monogam fühlt.
In meinem Umfeld befindet sich ehrlich gesagt kaum jemand, von dem ich weiß, dass er fremdgegangen ist. Zumindest bei engen Freund*innen kann ich das auch ausschließen. Bei denen, bei denen ich von einem Seitensprung weiß, war die Erklärung immer so ein "Eigentlich war ja schon alles doof, und dann war da plötzlich...".

Ich halte das für Humbug, sofern man eben monogam veranlagt ist. Mein Kopf ist zum Denken da und zwischen Gefühl und Handlung liegt die Möglichkeit eines Zwischenschritts. Fremdgehen passiert nicht. Es ist eine Entscheidung. Und es ist auch die Entscheidung, die Absprachen mit dem Partner sausen zu lassen.
Ja, ich hab mich auch fremdverliebt. Ging das weiter? Nein. Weil ich mich sehr bewusst dagegen entschieden habe.

Ich weiß nicht, wie es in meiner Beziehung weitergeht. Ich halte emotionale Exklusivität für etwas, das wir weiterhin und lebenslang empfinden werden. Ob das mit der körperlichen Exklusivität bleiben wird, kann ich noch nicht sagen, aber es wird unsere gemeinsame Entscheidung sein, weil für uns beide dieses "Kopfelement" ein sehr wichtiges ist. Ich bin nicht hirn- und hilflos meinen Gefühlen und Trieben ausgeliefert, wenn ich das nicht will. Und ich weiß, was es für meine Ehe bedeuten würde, wäre ich es. Also lass ich es bleiben. Wie gesagt: Monogamie ist auch (!) eine Entscheidung.


(Dass es polyamore Lebensstile gibt und entsprechende Empfindungen steht ja auf einem anderen Blatt. Zu sagen, Menschen würden grundsätzlich nicht monogam empfinden, ist einfach Bullshit.)
 
G
Benutzer Gast
  • #255
Ja, ich hab mich auch fremdverliebt. Ging das weiter? Nein. Weil ich mich sehr bewusst dagegen entschieden habe.
Das sollte man sich echt mal fett merken.
Klar, kann man sich auch innerhalb einer Beziehung in jemand anderes verknallen/verlieben- absolut nicht verwerflich!
Sind halt Gefühle.
Wichtig ist, wie gehe ich damit um? Niemand ist Opfer seiner Gefühle oder Hormone, meine Entscheidung ob ich das zu lasse, mich darauf einlasse oder es unterbinde- weil ich es will oder eben nicht will!
Das hat jeder selbst in der Hand.
Mich nervt diese blöde "Ausrede": "ich hab mich verliebt und bin deshalb fremd gegangen."
Als ob das eine Entschuldigung für alles ist.
 
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