Meine beste Freundin ghostet mich...

[Benutzer]

Hey, meine beste Freundin und ich kennen uns jetzt seit Jahren von der Uni. Es war auch immer alles gut, wir waren immer füreinander da usw. Wichtig zum Verständnis: ich habe leider eine soziale Phobie, die es mir recht schwer macht, mich in Gruppen unbefangen zu verhalten (sogar, wenn ich die Personen kenne). Sie weiß das auch, und bisher hatten wir immer eher miteinander darüber gescherzt. Nun war es Anfang des Jahres so, dass ich mal wieder überfordert in so einer Situation war und mich deswegen aus dem Gespräch zurückgezogen habe. Danach hat sie mich schon halbwegs ignoriert, und erst auf langes Nachfragen hin gemeint: "du willst doch nur Aufmerksamkeit damit, ich will Abstand von dir." Naja. Sie weiß, dass ich dagegen schon länger aktiv ankämpfe, und dass ich definitiv KEINE AUFMERKSAMKEIT dafür haben will (im Gegenteil!). Trotzdem habe ich gesagt, dass ich verstehe, dass das schwierig sein kann und das akzeptiert. Dann war aber nach 2 Wochen Funkstille echt wieder alles ok soweit und ich habe auch gesagt, dass ich mich gerne richtig entschuldigen möchte usw. Da wir aber beide jetzt vor einiger Zeit eine sehr wichtige Prüfung hatten, meinten wir einvernehmlich, dass wir das verschieben. Dann hatte sie sich wieder etwas weniger gemeldet, aber dann in der heißen Prüfungsphase mich irgendwann völlig verheult und panisch angerufen (wegen der Prüfung). Ich hab ihr dann beim Lernen geholfen, bin von morgens bis abends mit ihr in der Bib geblieben, hab mich auf ihren Wunsch zu ihr gesetzt, sie beruhigt usw. Sie hatte eine Woche vor mir Prüfung. Seit ihrer Prüfung höre ich aber NICHTS mehr von ihr. Und ich weiß, dass sie bestanden hat, daran kann es also nicht liegen. Sie hängt nur noch mit anderen Leuten rum und antwortet einfach auf keine meiner Nachrichten mehr, und das seit WOCHEN. Ich bin völlig fertig und mach mir selbst nur noch Vorwürfe, dass ich mit der sozialen Phobie nicht besser klarkomme usw. (obwohl ich eigentlich auch schon gute Fortschritte gemacht habe.) Ich vermisse sie halt auch total. Was soll ich nur tun?

 

[Benutzer173372 (31)]

puh da ich selbst eine gewisse soziale Phobie habe, kann ich mir gut vorstellen wie das für dich sein muss. Ich kann dir aber auch nicht wirklich weiter helfen, ich nehme an, dass sie einfach die Schnauze voll hat von "deinem Getue" (das soll nicht böse klingen, so denkt sie halt wahrscheinlich). Ich glaube, du kannst da nicht viel machen, da sie das anscheinend schon seit einiger Zeit beschlossen hat. Klingt für mich, als wäre sie schon länger genervt von dir, wollte es aber nie zugeben und spielt dir deshalb etwas vor, darum auch diese Scherze. In Scherzen steckt oft mehr Wahrheit, als man denkt.

Wahrscheinlich wäre sie auch genervt, wenn du jetzt den Kontakt zu ihr suchst, also würde ich sagen, da hilft wohl nur etwas Abstand, obwohl ihr den eh schon habt.

Aber ich kenne euch beide nicht, also könnte es auch sein, dass ich hier grade nur Blödsinn von mir gebe.

 

[Benutzer]

Kann gut sein, aber wenn sie einfach mal irgendwann ernsthaft (und nicht so, dass ich es als Geflachse verstehe) den Mund aufgemacht hätte, hätten wir das Problem sicher irgendwie lösen können... oh mann. Es tut halt echt weh, dass sie einfach weg ist, obwohl ich sie ständig an der Uni sehe. Auch da behandelt sie mich wie Luft

 

[Benutzer173372 (31)]

Manchmal täuscht man sich eben selbst in den besten Freunden... ich meine, du könntest sie zwar auch direkt drauf ansprechen, aber das würde wahrscheinlich auch zu keiner Besserung führen. Mich haben auch schon so viele Menschen verlassen und angefangen zu ignorieren, bei denen ich mir eigentlich dachte, wir würden uns gut verstehen.

Da muss man oft einfach loslassen, so weh es auch tut. Wenn sie dich doch irgendwie noch mag, wird sie schon zu dir zurück kommen.

 

[Benutzer148049 (30)]

Freundschaften gehen auch ohne sozial Phobie oder anderen Problemen einfach zu ende. Ghosten ist für viele einfacher. Wer will schon sagen "Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben"

 

[Benutzer12529]

Wenn du ihr so richtig wichtig wärst, hätte man Treffen in Gruppen auch einfach reduzieren können.
Dazu die unglaublich verletzende Aussage mit dem Aufmerksamkeit wollen... Klingt nicht so, als hätte sie ernsthaft versucht, dein empfinden in solchen Gruppen nachzuvollziehen.

Ich an deiner Stelle wäre so unglaublich wütend und enttäuscht von ihrem jetzigen Verhalten, dass ich sie wahrscheinlich nicht mehr zurück wollen würde.

 

[Benutzer89539]

Ich verstehe schon bei der Situation vorher nicht ganz, wieso du dich entschuldigen solltest. Du hast doch nichts falsch gemacht.

Ich stimme SchafForPeace zu: Ihr Spruch mit der Aufmerksamkeit war echt daneben, und zeigt wohl auch dass sie es nicht wirklich versteht. Wie sie tatsächlich über dich und deine Phobie (Phobie! nicht "Befindlichkeit" oder wie auch immer) zu denken scheint ist recht bezeichnend.

Ohne sie zu kennen würde ich daraus ableiten, dass sie vermutlich schon längere Zeit insgeheim etwas genervt von dir war. Und keinen wirklichen Weg gefunden (wohl auch nicht gesucht) hat, das zu klären. Und dann kam es so wie es nun eben gekommen ist.

Da jetzt hinterher zu laufen würde mir wohl schon allein mein Stolz verbieten. Und macht wahrscheinlich auch keinen Sinn. Sie hat ihre Entscheidung getroffen. Und war wohl tatsächlich gar keine so gute Freundin...

Trotzdem ist das natürlich für dich eine echt verletzende und enttäuschende Situation, das tut mir echt leid. Ich hoffe du lernst andere, tollere Menschen kennen.

Machst du eigentlich eine Therapie?

 

[Benutzer]

Ja, habe ich gemacht Sorceress Apprentice aber weil ich halt schon eigentlich einige Fortschritte gemacht habe, ist sie erstmal ausgesetzt... eigentlich bin ich mittlerweile so weit, dass ich, wenn ich mich gut fühle, auch in Gruppen ganz normal agiere und nur an schlechten Tagen mich manchmal "zurückziehe" in solchen Situationen.
Ich hatte ihr gestern Abend ne Sprachmemo geschickt, sie gefragt wie es ihr geht,usw... hat sie immerhin angehört, bisher aber nichts... mein Stolz verbietet mir Hinterherrennen eigentlich auch, aber sie bedeutet mir halt auch so viel, dass ich irgendwie nicht aufgeben will. Klar bin ich unglaublich traurig, enttäuscht und auch wütend (gerade weil ich ihr ja trotz "schwieriger Phase in der Freundschaft" bei der Prüfungsvorbereitung geholfen habe, ohne mit der Wimper zu zucken), aber ich hoffe auch immer noch, dass wir das noch irgendwie klären können. Allerdings ist diese Sprachmemo jetzt definitiv auch erstmal das letzte gewesen, was von mir kommt. Hinterherrennen hilft halt auch nicht. Irgendwie tut es nur so weh, dass ich sie so vermisse und mich bemühe und ich ihr anscheinend egal geworden bin...

 

[Benutzer172046]

Zu einer Freundschaft gehören immer zwei...
Was genau macht für dich eine Freundschaft aus?
Du scheinst jemand zu sein der unglaublich viel für seine Freunde tut, wahnsinnig hilfsbereit und unterstützend ist, und für die das auch selbstverständlich ist, weil das das ist, was man als gute Freundin tut.
Deine Freundin scheint da komplett anders zu sein. Sie nimmt keine Rücksicht auf dich und deine Phobie, weder mit dem was sie tut noch dem, was sie sagt, versucht nicht einmal, dir das Leben zu erleichtern und hat sich ja wahrscheinlich nach der bestandenen Prüfung auch nicht einmal bedankt. Wenn das ihre Definition von Freundschaft sein soll, dann ist das erstmal absolut daneben, und zweitens auch absolut nichts für dich, die viel mehr Energie in Freundschaften steckt. Wenn da von beiden Seiten nicht gleich viel kommt und beide unterschiedliche Perzeptionen ihrer Beziehung zueinander haben, kommt da leider meist nicht viel Gutes bei raus.Da ist dann die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie das schon lange weiß und es nur nicht beenden konnte, vielleicht auch weil du so unterstützend warst/bist.
Such dir am besten andere Leute, mit denen du etwas machen kannst, egal, ob online oder offline, sieh zu, dass du mehr an soziale Kontakte kommst, die dir gut tun, und lass sie erstmal außen vor. Du bist jetzt schon so verletzt von ihr und ihrer Art, für wie realistisch hältst du es, dass sich das nochmal ändert? Dann lieber nach vorne schauen und weiter gehen.

 

[Benutzer]

Du hast recht Fantasy. , ich bin schon jemand, der viel Energie in Freundschaften steckt. Bisher war es aber immer so, dass das für uns beide ok war, dass ich meistens diejenige war, die zB Treffen vorgeschlagen hat, da sie auch zB mehr familiäre Verpflichtungen hat als ich (sie ist Tante geworden und seitdem babysittet sie des Öfteren) und auch im Gegensatz zu mir momentan einen Freund hat... es hat so eigentlich immer funktioniert und wir haben auch immer gut kommuniziert. Bis zu diesem einen Tag Anfang des Jahres. Vorher hab ich nie auch nur irgendwas in die Richtung bemerkt, und ich nehme eigentlich "zwischenmenschliche Signale" ziemlich gut wahr. Und ich hätte ihr halt vertraut, dass sie was sagt, sobald es ein Problem gibt, um genau sowas dann zu verhindern... ich schätze, dass wir da auch dran hätten arbeiten können, wenn sie vorher deutlich geworden wäre. Aber wahrscheinlich habt ihr Recht, dass das schon lange so ging. Ich frag mich halt nur, ob ich es nicht wert gewesen wäre, das Problem offen anzusprechen und zu versuchen, das gemeinsam zu verbessern. Ist irgendwie echt doof
[doublepost=1554565499,1554560706][/doublepost]Was auch total ätzend ist: von Tag 1 an an der Uni haben wir immer, wenn wir ein neues Fach bekommen haben, dafür zusammen Bücher ausgeliehen, waren in Klausurphasen nach stressigen Lerntagen zusammen Pizza essen, haben freitags am Nachmittag bei nem Kaffee auf dem Campus die Woche "Revue passieren" lassen... und sie hat all das in der Rekordzeit von einer Woche komplett ersetzt mit anderen Leuten... quasi "unsere Traditionen", weswegen ich mich nochmal krasser ersetzt fühle. Klingt jetzt total albern, aber irgendwie tut es dadurch irgendwie mehr weh

 

[Benutzer173372 (31)]

Ich glaube wirklich, dass sie wie du schon sagst, zurzeit einfach nicht so einen Kopf hat für tiefe Freundschaften und es lieber bei so kleinen, oberflächlichen Bekanntschaften belassen will.

 

[Benutzer]

Irgendwie hab ich immer noch die (leider wahrscheinlich total unrealistische) Hoffnung, dass wir das klären können und die Freundschaft dann auch irgendwann wieder auflebt. Aber vielleicht kommt das daher, dass es momentan halt einfach echt wehtut.

 

[Benutzer89539]

Natürlich tut es weh, einen so wichtigen Menschen ansatzlos zu verlieren. Vor allem wenn das Gegenüber irgendwie gar nichts darauf zu geben scheint, und die genauen Hintergründe eher unklar sind.

Die Hoffnung auf die große Wende ist da wohl auch ganz normal. Aber mal realistisch: Danach sieht es nicht aus. Und selbst wenn sie dir den Olivenzweig hinhalten sollte: Wo sollte das genau hinführen nach dem was war? Was ja nun mal ziemlich für sich spricht?

Aber dieses Gefühl geht auch vorbei. Und es gibt andere Menschen auf der Welt, die dir bessere Freunde sein können. Tu dir was Gutes, such Ablenkung. Genieße ein Bad oder ein leckeres Essen. Fahr einen Tag weg. Schreib ein Lied. Stürze dich in die Welt von Planet-Liebe. Lies ein Buch.

Was immer dir gut tut und dich auf andere Gedanken bringt.

 

[Benutzer]

Soo... also jetzt hat sie mir die Freundschaft endgültig gekündigt, per Whatsapp. Mit der Ansage "wir sind gute Kommilitonen, aber es reicht bei mir einfach nicht für eine ernsthafte Freundschaft." Ich bin ziemlich sprachlos, weil einfach immer noch keine richtige Begründung gekommen ist. Die ganze Aussage klingt auch ein wenig so, als seien wir nie richtige Freunde gewesen... am dreistesten find ich aber, dass ich ihr kurz vorher ja zum Lernen offenbar noch gut genug war. Der zweite Satz war dann: "wenn was ist, kannst du dich ja trotzdem melden." Weiß gar nicht, ob ich lachen oder heulen soll oder ob ich einfach nur wütend sein soll. Die ganze Situation sitzt gerade schon echt tief. Also immerhin, sie hat irgendwas gesagt, das stimmt... aber die Art und Weise... 2 Sätze mal eben per Whatsapp... und am Ende noch nicht mal ein "es tut mir leid" oder "ich wünsch dir alles Gute" ... was die Ansage "wenn was ist, dann kannst du dich melden" soll, weiß ich auch nicht. Das schlimme ist auch, dass ich jetzt gerade total das schlechte Gewissen hab, als ob ich schlecht über sie sprechen würde aber eigentlich will ich ja nur meine Gefühle verarbeiten. Naja... ich geh später bei dem schönen Wetter irgendwo spazieren, das lenkt hoffentlich ab.

 

[Benutzer89539]

Spazieren gehen klingt gut! Und ein schlechtes Gewissen musst du auch nicht haben. Wie du schon sagst, du verarbeitest ja die Situation für dich.

Ob ein "tut mir leid" oder so von ihrer Seite aus es besser gemacht hätte wage ich etwas zu bezweifeln. Scheint ja doch ziemlich klar dass die Freundschaft von ihrer Seite aus wohl nicht so die Bedeutung hatte wie für dich... Also ich zumindest würde da nicht wollen dass es jetzt noch unnötig mit schönen leeren Worten überzuckert wird.

Und jetzt raus mit dir an die Sonne, das (bei dir hoffentlich auch) tolle Wetter genießen.

 

[Benutzer]

Also außerhalb der Uni fangen das schon andere auf, aber gerade so an der Uni fehlt sie mir halt schon, besonders unsere gemeinsamen "Rituale" und ich glaube, es trifft mich zusätzlich so hart, weil ich irgendwie glaube, ich hätte es verhindern können, wenn ich rechtzeitig von dem Problem gewusst hätte... und die Tatsache, dass sie mich vorher so oft einfach ignoriert hat usw hat eben so Gedanken wie "ich bin nicht gut genug" ausgelöst. Ich brauch da vielleicht einfach ein dickeres Fell bzw muss an der " I don't give a fuck" - Mentalität arbeiten. aber außerhalb der Uni klappt es trotzdem mit dem Ablenken ganz gut, da lass ich mir eigentlich keinen Raum zum Grübeln, hauptsächlich an der Uni eben.

Genau, in der Whatsappgruppe sind mehrere Leute und wir treffen uns dann wohl so zu 15. irgendwo abends so Ende Mai... mal gucken, vielleicht ergibt sich da ja wirklich, dass man normaler miteinander umgehen kann. Ich hoffe es jedenfalls... vielleicht kann man ja dadurch dann ja auch doch noch mal über die Gründe und so reden ^^
[doublepost=1555596799,1555591571][/doublepost]Was glaube ich vielleicht auch noch dazukommt, ist, dass ich dadurch, dass mir soziale Interaktion eher schwer fällt, schon immer irgendwie das Gefühl habe, ich gehöre nirgendwo hin / nirgendwo dazu. Durch diese Sache mit ignoriert werden, Probleme werden nicht oder nur unter dem "Deckmantel" von Scherzen kommuniziert usw hat sich das glaube ich auch gerade jetzt verstärkt. Aber da muss ich auch probieren, mich zusammenzureißen. Ich überlege schon, ob ich mir ein neues Hobby suchen sollte ^^

 

[Benutzer172046]

besonders unsere gemeinsamen "Rituale" und ich glaube, es trifft mich zusätzlich so hart, weil ich irgendwie glaube, ich hätte es verhindern können, wenn ich rechtzeitig von dem Problem gewusst hätte... und die Tatsache, dass sie mich vorher so oft einfach ignoriert hat usw hat eben so Gedanken wie "ich bin nicht gut genug" ausgelöst.

Sieh es einmal so: Wenn du dir etwas abgewöhnen möchtest, machst du ganz oft etwas anderes als Ersatzbetätigung. Wenn dir also die Rituale fehlen und du dir abgewöhnen möchtest, sie zu vermissen, brauchst du andere Rituale. Da gibt es jede Menge Möglichkeiten, insbesondere an einer Uni. Tu doch erstmal worauf du Lust hast, ganz spontan vielleicht, und dann schau mal ob du vielleicht etwas findest, das ebenso gut ein neues Ritual sein könnte.
Ob du es hättest verhindern können...Hinterher ist man immer, immer schlauer, und im Nachhinein hätte man alles verhindern können...mit ebendiesem Wissen, das du aber nunmal nicht hattest und nicht haben konntest, denn Zeitreisen sind noch nicht erfunden. Sie schien schon vorher wenig Verständnis und Mühe für dich aufbringen zu können, völlig unabhängig davon wie sie am Ende mit dir umgegangen ist, und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ihr euch wenn dann schon immer auf anderen Ebenen nahestandet. Wenn sowas funktioniert ist es gut, aber wenn es nicht funktioniert ist das einfach so. Du hast von deiner Seite aus doch sehr viel Energie in diese Freundschaft gesteckt, und wenn sie nicht wollte war sie vielleicht auch nicht interessiert daran, das Ganze dauerhaft so zu halten. Du warst und bist immer genug, solange du dein Bestes gibst, und das hast du getan. Sie war diejenige, die es nicht annehmen wollte oder konnte, und das weniger mit dir als mit ihr zu tun.

vielleicht kann man ja dadurch dann ja auch doch noch mal über die Gründe und so reden ^^

Ich würde nicht davon ausgehen, dass sie darüber reden will, aber wünsche dir Glück und hoffe, dass das Gespräch dir weiterhilft.

Aber da muss ich auch probieren, mich zusammenzureißen. Ich überlege schon, ob ich mir ein neues Hobby suchen sollte ^^

Zusammenreißen...Ist so ein doofes Wort. Wenn du unbedingt in eine Gruppe gehören möchtest, dieses Zugehörigkeitsgefühl brauchst, dann ist es sicher gut, dazuzulernen, sich zu ermutigen und über seine eigenen Grenzen hinauszugehen...aber gerade im Moment geht dir doch sowieso so viel durch den Kopf, da brauchst du nicht auch das noch als Projekt in deinem Leben, oder? Zwing dich nicht dazu, jemand zu sein, der du nicht bist...dazugehören hängt viel mit dem Umfeld und dem eigenen Selbstwertgefühl zusammen, das braucht sehr lange bis sich sowas etabliert. Ein neues Hobby ist sicher eine gute Idee, fang doch einfach damit mal an und schau dann, was sich daraus ergibt. Mir hat das damals wirklich am meisten geholfen, wieder auf die Beine zu kommen.

 

[Benutzer]

Mensch ihr seid alle echt lieb und es stimmt auch, auf Krampf irgendwas wird nicht funktionieren. Ich glaub, es wäre für meine Gesundheit und zur Ablenkung gut, mal wieder mit Sport anzufangen... hab ich ewig nicht gemacht. Das hilft bestimmt auch beim Verarbeiten der ganzen Sache. und dann kann man hoffentlich auch wieder gut und normal miteinander umgehen. Vielleicht hab ich in ein paar Monaten sogar die Energie, ihr auf ihre Whatsappnachricht zu antworten, mit der sie das beendet hat ich muss aufpassen, dass ich nicht in eine gedankliche Abwärtsspirale gerate. Aber jetzt grade bin ich wieder ein bisschen positiv. Danke euch

 

[Benutzer]

ich bins nochmal... bin mir gerade extrem unschlüssig, was ich tun soll. Und zwar habe ich grad bei Facebook gesehen, dass sie irgendwie alle gespeicherten Nummern verloren hat... sie meinte, sie freue sich von allen über eine pn mit der Nummer. Ich weiß gerade absolut nicht, ob ich ihr meine Nummer schreiben soll oder nicht

 

[Benutzer172046]

Seid ihr nicht zusammen in einer whatsapp-Gruppe? Da wird sie dann doch an deine Nummer kommen, wenn sie die haben möchte.
Du musst wissen, ob es so gut für dich wäre, jetzt Kontakt zu ihr zu haben, aber meine Einschätzung lautet eher nein, also solltest du es lassen. Wenn es wichtig ist wird sie sich schon zu helfen wissen.

 

[Benutzer]

Auch wenn es jetzt schon ein bisschen länger her ist... ich hab mir immer mal wieder über die ganze Sache Gedanken gemacht. Es war wohl wirklich so, dass sie davon genervt war, dass ich oft auch durch Stress an der Uni und private Probleme insbesondere in Gruppen keine Kraft/Energie mehr für großartige Konversation hatte, mich nicht eingebunden habe und mich dann total zurückgezogen habe. Das kann auch gut sein, dass das von außen auch mal launisch und merkwürdig gewirkt hat. Rückblickend fällt mir auf, dass sie häufig solche Sachen zu mir meinte wie "dieses Verhalten ist echt komisch, das wirkt total abweisend usw auf Leute, die dich nicht so gut kennen"... und danach meinte sie immer sowas wie "ich kenn dich ja, ich weiß ja, dass du nicht so bist" und so weiter. Das hat mich einerseits ein bisschen unter Druck gesetzt, andererseits hab ich dadurch, dass sie sich selbst so oft explizit ausgenommen hat, kein Problem zwischen uns wahrgenommen. Natürlich ist mir selbst klar, dass man sich auf Dauer so auch nicht benehmen kann bzw leide ich selbst darunter, aber die letzten 2 Semester an der Uni waren mit enormem Stress verbunden und ich hatte zusätzlich auch noch einige private Sachen auf dem Zettel. Deswegen wollte ich das ganze angehen, wenn die Uni mehr Raum dafür lässt.

Mir ist jetzt auch noch klarer geworden, wieso mich das alles so verletzt hat. Ich war gestresst, überfordert usw und hab trotzdem im Rahmen meiner damaligen Möglichkeiten alles getan, um eine gute Freundin zu sein (nicht nur bei ihr, sondern auch bei allen anderen)... wenn es zB Erfolge gab, wollte ich die auch mit meinen Freunden feiern, ich hab in weniger anstrengenden Phasen Unternehmungen für die Freizeit geplant, immer geholfen, wo ich konnte usw (wie gesagt, nicht nur bei ihr, sondern bei allen Freunden.)Und sie sagt mir nicht einmal, dass sie ein Problem mit mir hat, sondern streicht mich mehr oder weniger einfach so aus ihrem Leben. Bei mir kommt da die Message an, dass ich wohl absolut toxisch gewesen sein muss, dass man das ganze so beendet. Das ist es glaube ich auch, was mich daran so umgehauen hat, weil ich eben immer alles mir Mögliche dransetze, dass ich genau das nicht bin und Leuten was Gutes tun will. Auffällig ist auch, dass keine meiner anderen Freundschaften unter dieser stressigen Phase gelitten haben. Vielleicht lag das auch daran, dass ich sie täglich an der Uni gesehen habe, die anderen eher "nur" 2x in der Woche oder im Fall meiner Freunde außerhalb der Uni noch seltener.

Auf jeden Fall hat diese ganze Situation dazu geführt, dass ich total an mir als Person gezweifelt habe, bzw es teilweise auch immer noch tue. Ich find es auch immer noch ein bisschen hart, dass wir uns weiterhin nicht mal grüßen an der Uni. Ich hab auch keine Lust mehr, auf sie zuzugehen und von ihr kommt auch nix. Keine Ahnung, ob wir je wieder miteinander reden werden. Aber ich glaube, ich bin mittlerweile dabei, meinen Frieden zu schließen... die krassen Zweifel an mir selbst haben jedenfalls etwas abgenommen. Und seitdem die Uni entspannter ist und meine privaten Probleme (eine Sache mit meinen Eltern) weniger sind, bin ich irgendwie entspannter und kann auch mehr lächeln (noch so ein "Kritikpunkt"). Und ich mach endlich wieder Sport und ernähre mich besser! Also, es geht bergauf. In Bezug auf das Ding mit der früheren besten Freundin von mir... tja, manchmal vermisse ich sie auch immer noch und... eigentlich würde ich auch gern die jetzt wohl besseren Zeiten mit ihr teilen. Naja. Vielleicht schreib ich ihr ja tatsächlich irgendwann nochmal. Fänd ich eigentlich schön. Aber jetzt sollte ich selbst glaub ich mal Priorität haben.

 

[Benutzer]

Uff... so ganz souverän bin ich in der Situation aber immer noch nicht. Im Zuge dieses Textes von Samstag hab ich mir vorgenommen, mal wieder zu grüßen und normaleren Umgang als dieses eiskalte Schweigen (weil ich das auch echt belastend finde!) zu versuchen. Tja, da seh ich sie heute unerwartet und lauf total wie im schlimmsten Reflex fluchtartig in die andere Richtung... nach der Vorlesung platz ich dann mit einem völlig ungerichteten "HALLO" raus, nachdem wir schon 3x aneinander vorbeigelaufen sind. Verdammt, das war extremst awkward. Wieso kann ich nicht mal cool sein und muss dann so seltsam rüberkommen. Da versucht man was gutes und verkackt es dann so. reflexartig wegdrehen beim unerwarteten sehen hilft bestimmt ganz toll gegen eiskaltes Schweigen. Naja, vielleicht krieg ich es beim nächsten Mal hin

 

[Benutzer167087 (31)]

Aber willst du denn wirklich noch mit ihr zu tun haben? Um eine Person die mich nicht so akzeptiert wie ich bin oder in schlechten Phasen nicht ertragen kann und deshalb die Freundschaft kündigt würde ich mich nicht mehr bemühen. Du kannst ihr doch einfach aus dem Weg gehen oder halt Hallo sagen aber ich würde nicht mehr viele Gedanken an sie verschwenden.

Ich würde sogar tatsächlich konsequent immer aus dem Weg gehen. Wieso musst du ihr denn Hallo sagen, nur aus Höflichkeit?

 

[Benutzer]

Wieso musst du ihr denn Hallo sagen, nur aus Höflichkeit?

Ja, genau. Und irgendwo vielleicht auch, um zu zeigen, dass ich drüberstehen kann... aber gut, meine Aktion gestern war nicht wirklich ein Musterbeispiel der Souveränität

 

[Benutzer138994 (43)]

Ja, genau. Und irgendwo vielleicht auch, um zu zeigen, dass ich drüberstehen kann... aber gut, meine Aktion gestern war nicht wirklich ein Musterbeispiel der Souveränität

Du musst nicht höflich tu ihr sein. Sie ist auch nicht höflich zu dir. Am besten zeigst du ihr genauso die kalte Schulter und lebst dein Leben einfach weiter.

 

[Benutzer]

siehe Titel. Ich würde immer noch so gerne einmal zum richtigen Abschließen darüber reden, aber dazu müsste ich ihr wohl wieder hinterherrennen... wozu ich auch irgendwie wenig Lust habe. Nicht mal unbedingt, weil es mir das nicht wert wäre (für mich persönlich wäre wohl ein offenes, respektvolles Gespräch sehr heilsam zum endgültigen Abschließen), sondern weil ich Schiss habe, dass sie das entweder ignoriert oder, sollte ein Gespräch zustande kommen, das Gespräch ihrerseits nur daraus bestehen könnte, dass sie mir einfach für alles die Schuld gibt und fertig... dass das quasi noch mehr "Drama" provoziert. Aber das ist halt bei mir eventuell auch der Schiss, der da spricht

Ich hab jetzt überlegt, ob ich es jetzt erstmal Semesterferien werden lasse und mich dann irgendwann in den Ferien bzw gegen Ende der Ferien nochmal melden soll. Wenn sie darauf dann nicht eingeht, dann ist es halt endgültig versenkt und wenn sie darauf eingeht, kann man viellecht dann wieder normaler miteinander umgehen. Muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.

 

[Benutzer172046]

Also ganz ehrlich, wenn du so nicht abschließen kannst, schließ ab, sobald du kannst. Rede mit ihr. Wenn sie antwortet, ist das das Beste, das dir passieren kann.
Wenn sie dich ignoriert, hast du es wenigstens versucht, wenn sie Drama schiebt, kannst du ihr sagen, dass du das nicht brauchen kannst, und sie blockieren, und wenn sie mit sich reden lässt, hast du wenigstens deine Antworten. Ich sehe da objektiv betrachtet wenig, vor dem du Angst haben musst.
Dass das alles eventuell unangenehm für dich werden und dich verletzen könnte ist klar, aber mit etwas abschließen zu können ist so wahnsinnig viel Wert. Und wenn du das Gefühl hast, ein Gespräch dafür zu brauchen (sonst hättest du dir da nicht so viele Gedanken gemacht) dann versuch es doch. Du hast sie schon als Freundin verloren und als Bekannte genauso, du hast nichts zu verlieren, das du nicht schon verloren hättest.
Trau dich, das wird schon. Du kannst dann ja gerne hier schreiben, wie es gelaufen ist, ich bin mir sicher, es finden sich einige, die dich wieder aufbauen können, sollte es nicht so laufen wie erhofft.

 

[Benutzer]

Danke für die lieben Worte ich werd mir dann jetzt nach meinem Urlaub mal Gedanken drüber machen, was ich ihr dann schreiben kann und was ich schreiben werde... da wir jetzt ein ganzes Semester lang kein Wort miteinander geredet haben, will die Wortwahl gut überlegt sein und ich muss mir auch Gedanken machen, wo und wie dieses Gespräch ablaufen soll und dann mal sehen. Ich hab ja tatsächlich nichts mehr zu verlieren.

 

[Benutzer]

Ich habe mich letztendlich dagegen entschieden, sie nochmal zu kontaktieren - ich habe mit ihr als Person auch so abgeschlossen.

Was noch bleibt, ist das Gefühl, als Person irgendwie unzulänglich zu sein. (Gedankengang: "ich muss ja eine furchtbare Person/Freundin gewesen sein, damit ich verdiene, dass man mich bildlich gesprochen irgendwo in die Ecke schmeißt und nicht mehr mit dem Arsch anguckt.") Ich weiß eigentlich, dass das Quatsch ist, aber gerade, wenn ich darüber nachdenke, dass ich mich mit neuen Kontakten (an der Uni) momentan sehr schwertue - kommen solche Gedanken manchmal irgendwie hoch. Mir ist irgendwie einfach ein Stück weit das Selbstvertrauen in dieser Hinsicht abhanden gekommen - ich kann irgendwie nicht mehr so 100-prozentig glauben, dass ich ein liebenswerter Mensch bin, der es verdient hat, mit Respekt behandelt zu werden. In dieser Hinsicht bin ich wahrscheinlich aus Gründen, die in meinem familiären Umfeld liegen, ohnehin bereits vorbelastet - was dann vermutlich jetzt in dieser Situation diese tiefere Verletzung erst erlaubt hat.

Irgendwie klingt das total bescheuert, dass die bloße Aufkündigung einer Freundschaft einen so dermaßen mitnimmt. Immerhin habe ich gemerkt, dass ich damit nicht alleine bin: schon einige andere Freundinnen und Bekannte haben mir mittlerweile erzählt, dass sie teilweise jahrelang an dem Ende einer Freundschaft zu knabbern hatten. Eine Freundin von mir hat eine ähnliche Situation, die ihr in einer Freundschaft passiert ist, sehr treffend mit dem Ausdruck "wie ein Sprung in einer Vase" verglichen. So fühle ich es auch: Ich bin zufrieden und glücklich mit meinem Leben, ich habe viele Dinge, auf die ich mich freue; auf diese Situation bezogen vermisse ich diese ehemalige Freundin als Person eigentlich gar nicht mehr und mir geht es gut.
Und doch ist dieser Sprung da. Wie gesagt, liegen die eigentlichen Ursachen woanders, aber diese Situation hat ihn jetzt akut ans Licht gebracht - als ob er schlecht gekittet gewesen wäre und nun nochmals aufgeplatzt ist. Sicherlich hat die Tatsache, dass ausgerechnet jemand, der diesen Sprung genau kannte, jetzt in unmittelbarem Zusammenhang mit dem erneuten Bruch steht, nicht unwesentlich zur Schwere der Verletzung beigetragen.
Ich merke halt sehr deutlich, dass es mir momentan noch sehr schwer fällt, neue Kontakte zu knüpfen, die über eine "Lerngruppen- und Mensagemeinschaft" hinausgehen. Aber es geht ein bisschen voran. Neulich war ich immerhin auf einer WG-Party von einem Typen aus der Lerngruppen- und Mensagemeinschaft. Auf Englisch nennt man das, glaube ich, baby steps

 

[Benutzer175853 (37)]

Hi Funkycat,

Deine Entscheidung ist vollkommen richtig das abzuschließen.. ans Selbstbewusstsein sollte es nicht gehen. Ich habe das in der Vergangenheit immer so gesehen das man mit gewissen Menschen, bestimmte Lebensabschnitte bereist, doch hin und wieder kommen einfach Kreuzungen an dennen man sich trennt.

Weshalb sich frühere gute Freunde dann manchmal eigenartig Verhalten oder das nicht zur Aussprache bringen ist ein anderes Thema.. aber um es einfach auszudrücken "Viele Menschen sind einfach so"..

Das du dich schwierig tust in neuen Gruppen einklang zu finden oder Freundschaften zu knüpfen ist auch nicht weiter dramatisch.. ich würde mich an deiner Stelle da gar nicht zu sehr drauf fixieren.. lebe deine Hobby's, genieße jeden Tag. Und ich verspreche dir du wirst immer wieder Freundschaften knüpfen , Bekanntschaften und Co. und ein kleiner Teil wird dich vielleicht länger begleiten als du es für möglich gehalten hast.

Und das du dich in eine WG-Party getraut hast.. da sehe ich keinen "Baby-Step"