Partner ghosted mich

H
Benutzer208808  (25) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo ihr Lieben,

Ich bin leider etwas verzweifelt und hoffe auf einen Rat von Menschen, die nicht in diese Situation involviert sind.
Ich bin jetzt erst knapp ein Jahr mit meinem Freund zusammen, wir haben uns kennengelernt in einer Fernbeziehungskonstellation und sind dann ein Jahr in einer Fernbeziehung gewesen. Gestern bin ich dann zu ihm in die Stadt gezogen, endlich, auch, weil ich hier meinen Master machen kann.
Auf jeden Fall:
Die Mutter meines Partners ist vor drei Jahren an Krebs erkrankt und jetzt vor zwei Wochen kam die Nachricht, dass seine Mutter einen Rückfall hat, es sieht sehr schlecht aus.
Seitdem ghosted er mich, hat erst mehrere Tage nicht oder kaum geschrieben, dann meinte er, er hat sich emotional abgekapselt, weil er es sonst nicht aushält, weil es ihm sehr schlecht geht. Ich habe ihm meine Unterstützung angeboten, ihm gesagt, dass ich alles respektiere und ihn verstehen kann (mein Vater hatte vorletztes Jahr auch Krebs, es ist schrecklich). Jetzt bin ich auf jeden Fall gestern hier her gezogen und er war weder beim Umzug (weil es ihm zu viele Menschen waren) noch hat er mich angerufen oder sich sonst irgendwie gemeldet. Wir haben uns vor 2 Wochen für heute verabredet, jetzt versucht er mich auf Tage danach zu schieben. Ich bin verletzt. Ich weiß, es geht ihm sehr schlecht, aber ich weiß nicht was ich machen soll. Ich schraube schon alle meine Bedürfnisse zurück, äußere nichts was ich mir wünsche und gebe ihm Raum. Gestern habe ich ihn dann um ein Telefonat gebeten (das erste mal, dass ich mein Bedürfnis geäußert habe!) und er hat einfach nur gesagt, dass er nicht telefonieren will. Er meldet sich nicht mehr, lässt mich komplett außen vor.
Was denkt ihr, was ich machen sollte?
Ich liebe ihn wirklich sehr, aber diese emotionale Distanz ist nichts, was ich mir für mein Leben wünsche.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Also erst mal tut mir die Situation leid, aber ghosten würde ich hier nicht verwenden! Er sagt ja klar, was er gerade braucht. Jeder geht mit Trauer anders um. Gib ihm die Zeit und vor allem schreib ihm nicht ständig. Konzentriere dich auf dich und die neue Wohnung. Schau dich in der Stadt um.
 
S
Benutzer190912  (49) Öfter im Forum
  • #3
Er ist berechtigterweise überfordert mit der Situation und von seiner Trauer. Er scheint wohl der Typ zu sein der es mit sich ausmachen will und der allein sein will. Das ist für Dich auch nicht leicht und erfordert von Dir von sehr viel Kraft.
Ich würde Dir empfehlen, hab Geduld mit ihm, gib ihm die Zeit und mach mal ne Pause. Du kannst ihm ja mal nach einer gewissen Zeit (z.B. 2 Wochen) schreiben, dass Du an ihn denkst und für ihn da bist wenn er das zulassen will.

Es ist halt eine Bewährungsprobe für Eure Beziehung, warte ab wie es sich entwickelt, dann siehst Du wie er mit Krisen umgeht und ob Du über einen längeren Zeitraum damit klarkommen kannst oder ob es Dich zu sehr belastet weil er nicht fähig zur Kommunikation ist
 
janewayne
Benutzer199726  (42) Meistens hier zu finden
  • #4
Ich schließe mich an. Ghosting ist komplett zu verschwinden ohne Grund und ohne Möglichkeit mit der Person in Kontakt zu treten.
Du wünschst dir mehr Kontakt, er braucht jetzt Zeit für sich und die Familie.
Mein Mann ist sogar nach 19 Jahren Beziehung noch so. Wenn was mit seiner Mutter ist schottet er sich komplett ab und will das alles nur mir ihr ausmachen.
Vielleicht haben die beiden ja ein besonders enges Verhältnis und sind es nicht gewohnt, dass jemand anderes dabei ist.
Wäre was mit meiner Mutter oder Familie wäre mein Partner wohl auch außen vor. Weil es einfach nicht seine Familie ist.
Sag ihm, dass du da bist wenn er dich braucht und sonst gib ihm die Freiheit und beschäftige dich erstmal mit dir und deinen Plänen.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Ich war vor vielen Jahren in derselben Situation, von daher kann ich mir gut vorstellen, wie es ihm geht. Es ist für die Partnerin sicher nicht leicht, ich kann absolut verstehen, dass du keine emotionale Distanz möchtest. Aber man muss berücksichtigen, dass es nur vorübergehend ist. Die Tatsache, dass er lieber alleine trauert, ist wohl einfach seine Art & hat nichts mit dir zu tun. Aber auch er wird es sicher zu schätzen wissen, dass es bei Bedarf dich gibt & du für ihn da sein kannst, wenn er es braucht. So ging es mir jedenfalls & dafür bin ich bis heute dankbar, ihm geht es sicher nicht anders.
Bis dieser Moment bei ihm kommt, bleibt dir nichts übrig außer gelegentlich mal nachzufragen, wie es ihm geht & ihm ansonsten seinen Freiraum einzuräumen. In der Zwischenzeit kannst du dich um deine Angelegenheiten kümmern. Es ist sicher leichter gesagt als getan, aber mMn die vernünftigste Lösung.

Irgendwann in ein paar Wochen oder in den nächsten Monaten wird sich die Situation hoffentlich halbwegs „normalisieren“, ich wünsch euch beiden das Beste 🙏🏻
 
H
Benutzer208808  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Ich war vor vielen Jahren in derselben Situation, von daher kann ich mir gut vorstellen, wie es ihm geht. Es ist für die Partnerin sicher nicht leicht, ich kann absolut verstehen, dass du keine emotionale Distanz möchtest. Aber man muss berücksichtigen, dass es nur vorübergehend ist. Die Tatsache, dass er lieber alleine trauert, ist wohl einfach seine Art & hat nichts mit dir zu tun. Aber auch er wird es sicher zu schätzen wissen, dass es bei Bedarf dich gibt & du für ihn da sein kannst, wenn er es braucht. So ging es mir jedenfalls & dafür bin ich bis heute dankbar, ihm geht es sicher nicht anders.
Bis dieser Moment bei ihm kommt, bleibt dir nichts übrig außer gelegentlich mal nachzufragen, wie es ihm geht & ihm ansonsten seinen Freiraum einzuräumen. In der Zwischenzeit kannst du dich um deine Angelegenheiten kümmern. Es ist sicher leichter gesagt als getan, aber mMn die vernünftigste Lösung.

Irgendwann in ein paar Wochen oder in den nächsten Monaten wird sich die Situation hoffentlich halbwegs „normalisieren“, ich wünsch euch beiden das Beste 🙏🏻
Aber ist es nicht auch wichtig, dass ich ihm in dieser Situation beistehe? Oder er sich wenigstens nicht ganz abkapselt?
Vor ein paar Monaten stand wegen der Fernbeziehung und seinem Trigger, dass seine Mutter ja auch weit weg wohnt und er sie vermisst und liebt und sich sorgt, sogar mal die Trennung im Raum (von seiner Seite). Ich habe gerade Sorge, dass er sich jetzt so weit distanziert, dass er von dieser Distanz nicht mehr weg kommt.
Wie hast du das gemacht auch auf deine Bedürfnisse zu achten und dich nicht auch zu distanzieren? Ich sorge mich einfach sehr um ihn und das zerreißt mich innerlich, was sich dann in zunehmender Distanz und Empathielosigkeit bei mir äußert. Ich weiß einfach nicht so ganz, was ich machen kann.
 
housedrache
Benutzer192233  (50) Öfter im Forum
  • #7
Klar ist das sehr blöd für dich, du ziehst extra in seine Stadt, ein Ereignis, auf das ihr euch sicherlich beide gefreut habt & jetzt fühlst du dich alleingelassen…..aber, wie einige hier ja schon schrieben, es handelt sich nicht um Ghosting, denn du kennst ja den Grund, weshalb er zur Zeit auf Abstand geht. Jeder Mensch geht mit Verlust und Trauer anders um, dein Freund möchte Ruhe und Abgeschiedenheit. Das solltest du unbedingt akzeptieren, ihm aber jegliche Unterstützung anbieten und warten, bis er wieder auf dich zukommt. Du musst im Moment deine eigenen Bedürfnisse nach Nähe zurückstellen, so schwer es auch fällt. Wir hatten kürzlich einen Krebsfall im engsten Freundeskreis, es gibt für eine Familie wirklich kaum eine schlimmere und belastendere Situation.
 
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (46) Öfter im Forum
  • #8
Ich kann mich hier allen Vorschreibern nur anschließen.
Auch ich hatte vor Jahren eine ähnliche Situation und habe mich auch komplett abgeschottet und war für die Person da, die mich in dem Moment am meisten gebraucht hat.
Ich habe meinem Mann seinerzeit gesagt, was für mich jetzt Priorität hat und das alles andere für mich unwichtig ist, was nicht bedeutet, dass das was an der Beziehung ändert.

Er hat es seinerzeit verstanden und mir seine Hilfe und Unterstützung angeboten, wenn ich sie brauche. Ansonsten hat er mich in Ruhe gelassen.
Deshalb kann ich deinen Freund sehr gut verstehen, wenn das für ihn der momentane Weg ist, den er eingeschlagen hat.

Ich verstehe auch, dass das für dich gerade keine schöne Situation ist, aber gib ihm die Zeit und deine Unterstützung, wenn er sie braucht.
 
H
Benutzer208808  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Ich schließe mich an. Ghosting ist komplett zu verschwinden ohne Grund und ohne Möglichkeit mit der Person in Kontakt zu treten.
Du wünschst dir mehr Kontakt, er braucht jetzt Zeit für sich und die Familie.
Mein Mann ist sogar nach 19 Jahren Beziehung noch so. Wenn was mit seiner Mutter ist schottet er sich komplett ab und will das alles nur mir ihr ausmachen.
Vielleicht haben die beiden ja ein besonders enges Verhältnis und sind es nicht gewohnt, dass jemand anderes dabei ist.
Wäre was mit meiner Mutter oder Familie wäre mein Partner wohl auch außen vor. Weil es einfach nicht seine Familie ist.
Sag ihm, dass du da bist wenn er dich braucht und sonst gib ihm die Freiheit und beschäftige dich erstmal mit dir und deinen Plänen.
Ja, er hat tatsächlich eine sehr enge Bindung zu seiner Mutter und leider auch eine sehr schreckliche Beziehungserfahrung, als seine Mutter das erste mal mit Krebs diagnostiziert wurde. Da hat sich seine ehemalige Partnerin sehr zwischen ihn und seine Mutter gestellt und viele Ansprüche gehabt. Ich habe allerdings wirklich keine geäußert, außer ihn eben wenigstens ein Mal, bevor er vermutlich auf unbestimmte Zeit in die Heimat fährt, zu sehen.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Aber ist es nicht auch wichtig, dass ich ihm in dieser Situation beistehe?
Wichtig ist, dass er tun kann, was für ihn am besten ist. Beistehen ist auch, ihm diesen Raum nun zuzugestehen.
Aus eigener Erfahrung finde ich in so einer Situation wahnsinnig belastend, wenn Menschen meinen, sie wüssten, was besser für einen ist und versuchen, einem dieses „besser“ aufzudrängen, statt zu respektieren, was man für sich selbst entscheidet. Ich habe das immer als erdrückende Erwartungen von außen empfunden und als Vorwurf, dass ich das „nicht richtig„ mache.
Ich sorge mich einfach sehr um ihn und das zerreißt mich innerlich, was sich dann in zunehmender Distanz und Empathielosigkeit bei mir äußert.
Bei allem Verständnis dafür, dass Du Dich sorgst und die Situation wirklich schwierig für Dich ist, finde ich das nicht gut.
Das ist eine Situation, in der man sich selbst zurücknehmen sollte und dem anderen den Raum lässt, den er braucht, ohne zu bewerten. Da braucht es ja nichtmal viel Empathie, sondern Geduld, Akzeptanz und Vertrauen.

Klingt jetzt wahrscheinlich härter, als ich es meine, ist natürlich mies, wenn zwei leiden und so ganz gegensätzliche Dinge brauchen.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #11
Ghosting - bezeichnet das plötzliche Abbrechen aller Kommunikationswege ohne vorherige Warnung oder Erklärung. Es ist eine moderne Variante des Kontaktabbruchs. Ghoster:innen verschwinden einfach - ohne ein Wort, ohne Zeichen, ohne Warnung.


Das ist hier nicht der Fall!

Dein Freund ist gerade überfordert und zieht sich zurück.

Menschen sind unterschiedlich und reagieren unterschiedlich.

Daher kannst du deine Situation auch nicht mit seiner vergleichen.

Ich verstehe das du enttäuscht bist. Trotzdem kein Grund solche Kampfwörter zu benutzen
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #12
. Da hat sich seine ehemalige Partnerin sehr zwischen ihn und seine Mutter gestellt und viele Ansprüche gehabt. Ich habe allerdings wirklich keine geäußert, außer ihn eben wenigstens ein Mal, bevor er vermutlich auf unbestimmte Zeit in die Heimat fährt, zu sehen.
Du hast doch auch Ansprüche.

Ansprüche zu haben ist sogar völlig normal.

Warum du jetzt die ex erwähnst, keine Ahnung.
 
K
Benutzer205262  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Wie verständnisvoll alle sind.ich bin wohl ein unempathischer Mensch.

Mir Würfe es wie der TE gehen. Klar lässt sich die eine Situation nicht mit der anderen vergleichen.

Aber die Mutter liegt ja nicht jetzt am Tag des Unzuges plötzlich im KH . Sondern es ist ein schon seit Wochen bekannter Sachverhalt und dauert noch an.

Die TE macht jetzt alles allein und ich finde das ist etwas was ICH für mich in einer Beziehung nicht tolerieren würde.

Aber so unterschiedlich sind Menschen nunmal.... ich bin der Meinung man darf egal was passiert sein Partner nicht zu 100% aufs Abstellgleis stellen. Und gebau das passiert hier, deshalb wird auch von der TE das Wort ghosting benutzt. Sie fühlt sich zu Recht vernachlässigt in allen Bereichen.

Wahrscheinlich trifft hier die Aussage Menschen sind verschieden und gehen anders mit Krisen um zu. Und solche ein Verhalten mag gerechtfertigt sein. Aber nicht kompatibel mit meinem Verhalten, fürmich wäre das ein Trennungsgrund. Einfach weil es mir für die Zukunft zu wenig Sicherjeit bei anderen Krisen gibt.

Bsp. Dem eigenen gemeinsamen Kind passiert was. Mein Partner braucht Rückzug ich brauche Halt bei ihm... ich denke ihr merkt beide das einer leiden muss. Für mich 0 kompatibel.


Auch werfe ich mal in den Raum: bei seiner EX gab es wohl exakt das Problem schonmal . Hm , ...Was ist wenn nicht die EX zu viel gefordert hat, sondern dein Freund seinen Part dazu beitrug. Und seine EX sich genauso "geghostet" fühlte wie jetzt die TE?
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich fände das Verhalten vom Freund auch absolut nicht in Ordnung! Aber das sie ihn bedrängt ist auch nicht sinnvoll. Ich würde vermutlich auch die Beziehung in Frage stellen! Man sollte halt seine Liebsten auch nicht einfach so vor den Kopf stoßen.
Liebe TS, wie seid ihr denn sonst so mit Problemen umgegangen?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Aber ist es nicht auch wichtig, dass ich ihm in dieser Situation beistehe? Oder er sich wenigstens nicht ganz abkapselt?
Für Dich scheinbar ja. Für ihn wäre das Gegenteil richtig und wichtig, jetzt, in dieser akuten Situation.
Aber die Mutter liegt ja nicht jetzt am Tag des Unzuges plötzlich im KH . Sondern es ist ein schon seit Wochen bekannter Sachverhalt und dauert noch an.
Ja. Deshalb bin ich auch sehr irritiert, wenn hier erwartet wird, dass er - nur aufgrund ihres Ortswechsels - jetzt so tut, als wäre dieser Sachverhalt spontan nicht mehr vorhanden oder ausgesetzt.

Dass es einen stresst wenn Partnermensch leidet und sich abkapselt verstehe ich, aber durch Druck wird man hier allenfalls das Gegenteil vom Gewünschten erreichen - unfair finde ich es obendrein. Aber ja, es kann schon sein, dass Menschen da einfach nicht zusammenpassen, wenn der eine Dinge mit sich ausmacht und Ruhe braucht, der andere das aber nicht aushält und Nähe braucht bzw. erzwingen will.

Das geplante Treffen auf nen paar Tage später zu verschieben ist doch nun wirklich kein Problem, da braucht man doch nur minimal Empathie und Verständnis, um "ja, klar, machen wir" zu sagen - selbst wenn man innerlich ein wenig enttäuscht ist.
 
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Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Ich denke, dass es vielleicht auch ein grundsätzliches Problem in Sachen Sicherheit, Geborgenheit, Vertrauen in die Beziehung gibt?
Was wäre, wenn Du ganz sicher wüsstest, dass sich an seinen Gefühlen für Dich und die Zukunft der Beziehung mit absoluter Sicherheit nichts geändert hat und das auch nicht wird? Wäre es dann besser auszuhalten für Dich?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #38
Daraufhin habe ich ihm dann geantwortet, dass ich das verstehe und er sich um mich keine Gedanken machen sollte, dass ich ihm beistehe und da bin, sobald er mich braucht.
Das ist eben nur nie eingetroffen. Aber ich kann ja auch nicht entscheiden, wann das ist.
Die Aussage finde ich faszinierend. Also, dass er sich um Dich keine Gedanken machen soll und Du da bist, wenn er Dich braucht? Super. Im Kontrast zu "und jetzt sei gefälligst für mich da", siehe Telefonat / Treffen? Hmhmm.

Nie eingetroffen? Naja - wie Du selber sagst, bislang nicht eingetroffen.

Schwierig, wenn Du ihm das eine sagst, Deine Handlungen dann jetzt aber was anderes sagen. Das ist ja über den Anspruch nach Kontakt hinaus auch noch verwirrend, dümmstenfalls denkt er, es war eh nicht ernst gemeint / er hätte darauf mit der Suche nach mehr Kontakt zu Dir reagieren sollen.

Ein Gedanke zu dem Wunsch nach dem Telefonat noch - ich weiß, es gibt Menschen, die reden gerne über Dinge, die sie bedrücken. Dieses "geteiltes Leid ist halbes Leid" und so. Dann gibt es Menschen, die da komplett gegenteilig empfinden, die weder die Worte über die Lippen bekommen noch das Leid teilen möchten - allein schon aufgrund der Annahme, dass man das Gegenüber dann eben "mitleiden lässt", aber auch, weil "in Worte fassen" das eigene Leid nochmal erhöht, es unmöglich macht, es in Ruhe zu verarbeiten. Es sperrt sich alles in einem dagegen, darüber zu sprechen.

Ich kann über Dinge, die mich fertig machen, erst dann sprechen, wenn ich sie gelöst habe. Alleine. Oder sie sich gelöst haben, was Zeit braucht - dann auch zum Verarbeiten. Vorher wird man mich, wenn man "ich möchte darüber nicht sprechen" nicht respektiert, allenfalls zu Ausflüchten, dümmstenfalls Lügen oder kompletten Verstummen bringen können. Gleichzeitig benötige ich sehr viel Kraft (die ich dann echt nicht unbedingt über habe) um so gut zu maskieren, dass ich normale Unterhaltungen führen kann, die mich in dem Moment weniger interessieren als was ich vor nem Jahr gegessen habe - was dann aber tendenziell auch für alle Beteiligten nicht das ist, was man sich von einem Gespräch erhofft.

Vielleicht hilft Dir diese Sichtweise nochmal ein wenig, Deinen Partner zu verstehen. Ich denke nicht, dass es mit mangelnder Zuneigung Dir gegenüber zu tun hat, wie er sich aktuell verhält, aber es ist eben eine unglaublich schwere Situation, in der er nicht die Kraft hat, Deine Bedürfnisse zu erfüllen, die seinen aktuell komplett entgegenstehen. Meinst nicht, dass Du das durchaus noch eine Weile hinnehmen kannst - und vielleicht auch versuchen kannst, ihn da wirklich zu verstehen und es nicht nur "befristet zu dulden"?
 
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G
Benutzer Gast
  • #40
Aber ist es nicht auch wichtig, dass ich ihm in dieser Situation beistehe? Oder er sich wenigstens nicht ganz abkapselt?
Ich kann den Gedanken absolut verstehen. Die Partnerin ist in der Regel in solchen Situationen eigentlich die Bezugsperson Nr. 1, aber halt nur im Regelfall. Es gibt Menschen, die brauchen in solchen Fällen Halt und Beistand (physisch & psychisch), andere Menschen brauchen ihre Ruhe und wollen mit ihrer Lage alleine klarkommen (so zB ich in meinem Fall). Das hat nichts damit zu tun, dass ich meine Partnerin ausgrenzen will oder dass mir ihre Bedürfnisse einfach egal sind. Man muss sich bewusst machen, was für eine Ausnahmesituation es für ihn ist. In jedem anderen Fall würde ich dir recht geben und sagen, dass deine Bedürfnisse nach Nähe und gemeinsamer Zeit legitim sind, aber es ist wie gesagt ein absoluter Ausnahmefall. Es geht um ein paar Tage / Wochen, die er wohl für sich alleine braucht, mehr sollte es hoffentlich nicht sein. Wenn es danach nicht besser werden sollte & er sich komplett distanzieren sollte, dann müsst ihr darüber reden.

Wie hast du das gemacht auch auf deine Bedürfnisse zu achten und dich nicht auch zu distanzieren?
Ich hatte gar nicht das Bedürfnis, mich zu distanzieren. Ich wollte nur eine kurze Zeit alleine sein, mehr nicht. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, ab dem man auch wieder Gesellschaft haben & sich mit anderen Menschen unterhalten möchte - so war es jedenfalls bei mir. Ich gehe davon aus, dass es bei deinem Freund nicht anders ist, zumindest hoffe ich es. Versuch bis dahin einfach geduldig zu sein. Wenn es zu einem Dauerzustand werden sollte, habt ihr Redebedarf. Aber davon ist aktuell ja nicht auszugehen.
 
Sklaen
Benutzer175418  (43) Sehr bekannt hier
  • #41
Ich denke der entscheidende Punkt hier ist, kannst du liebe TS damit auf lange Sicht umgehen, dass dein Partner sich komplett zurück zieht (wie sieht das eigentlich mit seinem weiteren sozialen Umfeld, Job usw. aus?) wenn er sich in einer solchen Belastungssituation befindet?
Wenn ihr vielleicht irgendwann verheiratet seid, Kinder im Spiel sind und er sich dann wochenlang nur um sich, seine Gefühle und den Grund dafür kümmern kann.

Darüber würde ich mir meine Gedanken machen.

Denn wenn du damit nicht so umgehen kannst, wie er es in dem Moment braucht, dann passt das mit euch einfach nicht und ich würde es beenden.
Denn bei aller Toleranz dem Anderen gegenüber, sollte man sich selbst dabei nicht so sehr verbiegen müssen das man darunter leidet.

Zurücknehmen, ja. Schön und gut. Aber nur bis zu einem, für sich selbst vertretbaren Punkt.

Das ist dann wahrscheinlich schwer zu akzeptieren. Aber dann wäre das auf lange Sicht eh nicht gut gegangen.

Btw. ich könnte mit einem solchen Partner nicht zusammen sein. Und das nicht, weil ich mich nicht zurücknehmen oder meine Bedürfnisse nicht komplett hinten anstellen kann.
 
G
Benutzer Gast
  • #43
Ich denke jeder hat schwierige Situationen im Leben!

Aber wozu ist man dann in einer Partnerschaft, wenn dann beim ersten Großen Problem quasi der Kontakt abgebrochen ist.
Er wird wohl kaum 24/7 bei seiner Mutter sein.
Man kann sich natürlich in Selbstmitleid verkriechen oder ins Machen kommen.
Sich Hilfe suche ( Professionell oder Privat ) mit den Eltern soweit möglich versuchen was im dem Krankheit Stadium noch möglich ist.
Auch seinen Partner zumindest mit einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit beglücken.

Ne aber dann schottet man sich Wochenlang von dem Menschen ab der für einen selbst einen Kompletten Cut in seinem Leben macht und vergisst den in seiner Trauer finde ich unreif.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #44
beim ersten Großen Problem quasi der Kontakt abgebrochen ist.
Hat er doch gar nicht. 🤔
Er wird wohl kaum 24/7 bei seiner Mutter sein.
Nein, aber vermutlich sehr oft.
Man kann sich natürlich in Selbstmitleid verkriechen oder ins Machen kommen.
Vielleicht macht er ja viel? Kümmert sich um Organisatorisches? Falls er Einzelkind ist, fällt ihm das alles zu.
Auch seinen Partner zumindest mit einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit beglücken.
Warum? Warum?
Hast du dich schon einmal richtig scheiße gefühlt? Angst vor dem unweigerlich bevorstehenden Verlust eines Menschen gehabt? In so jungen Jahren?
Sie macht da auch ihren Master, nicht zu vergessen.
in seiner Trauer finde ich unreif.
Wow. Deine Empathie reicht kaum von den Augen bis zum Bildschirm. 😳

Wie dankbar bin ich doch für meinen Mann, der mich einfach in Ruhe lässt, wenn es mir dreckig geht und ich einfach niemanden in meiner Nähe ertragen kann.

Es ist furchtbar, wie hier Menschen verurteilt werden, noch dazu für etwas so Persönliches wie die schwere Erkrankung eines nahen Angehörigen. Ich kann da nur den Kopf schütteln.
 
K
Benutzer205262  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #45
Ich glaube liebe TS es scheint als ob dein Freund zu der Hälfte gehört die "alleine damit klarkommen wollen" statt zur Hälfte "wir gegen den Rest der Welt" gehört.

Du wirst nichts machen können ausser ihn in Ruhe zu lassen.
Wenn ihr danach nicht mehr die Kurve bekommt, dann ist es so. Es hat einfach nicht gepasst.

Ihn zu verändern wird nicht klappen, deine Bedürfnisse einzufordern auch nicht. Falls du es dennoch tust, käme es zum Bruch.


Jedoch kann der Bruch auch von dir ausgehen, wenn du nicht damit klarkommst.

Kurzfristiges Resüme: du musst mit dir und deinen Bedürfnissen alleine klar kommen, dein Partner braucht Ruhe. Das kommunizieren alle die ebenso handeln würden.


Ob es auf lange Sicht eine Beziehung gibt ? Das wird sich zeigen. Aber am meisten Chancen wird es geben wenn du das tust, was dir am meisten widerstebt: Raum und Zeit für deinen Freund allein.


Fühle dich feste gedrückt! Das schaffst du! Und du bist nicht "falsch". Deine Bedürfnisse sind einfach andere bezogen auf extremsituationen und deshalb tust du dir ( und ich würde es auch) schwer das zu akzeptieren wie es ist.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #46
Aber wozu ist man dann in einer Partnerschaft, wenn dann beim ersten Großen Problem..
Aber wozu ist man in einer Partnerschaft, wenn man vom Partner erwartet, dass der aber bitte immer so funktionieren soll, wie man will, statt ihn tun zu lassen, was ihm gut tut? (das ist ausdrücklich nicht an die TS gerichtet)
Sich Hilfe suche ( Professionell oder Privat )
Abgesehen davon, dass man auf therapeutische Hilfe monatelang, manchmal länger, wartet, sehe ich dazu keine unbedingte Veranlassung.
Ich brauche jedenfalls keine Hilfe, wenn ein paar Tage oder Wochen Rückzug alles sind, was ich brauche.
Im Gegenteil, ich finde das ziemlich gesund.
Was daran unreif sein soll, auf seine Gefühle zu hören, erschließt sich mir auch nicht.
Da finde ich den unbedingten Willen, gefälligst Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn der Partner das von sich aus nicht will und sich dazu zwingen muss, ja deutlich unreifer.
 
G
Benutzer Gast
  • #47
Hat er doch gar nicht. 🤔

Nein, aber vermutlich sehr oft.

Vielleicht macht er ja viel? Kümmert sich um Organisatorisches? Falls er Einzelkind ist, fällt ihm das alles zu.

Warum? Warum?
Hast du dich schon einmal richtig scheiße gefühlt? Angst vor dem unweigerlich bevorstehenden Verlust eines Menschen gehabt? In so jungen Jahren?

Sie macht da auch ihren Master, nicht zu vergessen.

Wow. Deine Empathie reicht kaum von den Augen bis zum Bildschirm. 😳

Wie dankbar bin ich doch für meinen Mann, der mich einfach in Ruhe lässt, wenn es mir dreckig geht und ich einfach niemanden in meiner Nähe ertragen kann.

Es ist furchtbar, wie hier Menschen verurteilt werden, noch dazu für etwas so Persönliches wie die schwere Erkrankung eines nahen Angehörigen. Ich kann da nur den Kopf schütteln.
Ich habe Empathie! Nur hat diese auch grenzen!


Sie hätte so wie ich das Lese den Master auch wo anders machen können.
Zieht aber zu Ihm in die Gegend. Und so hart wie es ist der Tot gehört zum Leben dazu.
Auch ich hatte schon Schicksalsschläge wie wahrscheinlich 99,99 % der Menschen auf dem Planeten.

Dann gibt es halt die Leute die sich in Selbstmitleid Baden oder halt versuchen sie Situation zu verbessern ( sich Hilfe holen und das in welcher Form auch immer)

Und so wie ich das Lese hat der den Kontakt quasi abgebrochen, sonst würde sie sich ja nicht geghostet fühlen.

Bei dir hört man sehr viel "ich, ich, ich"

Ich finde es schade das Sie sich für Ihn komplett zurück ziehen soll. Sie hat doch auch Probleme.

Und er lässt Sie damit allein. Und ich rede nicht davon das er 24/7 bei ihr ist, aber ein Mindestmaß an Interaktion halte ich nicht für zu viel verlangt.

Und einfach mal zur Info ich bin seit fast 25 Jahren mit meiner Frau zusammen ( ja mein Alter stimmt ) wir haben zwei Kinder und sind seit über 10J verheiratet.
Und haben in der Zeit vieles zusammen erlebt und durch gemacht und zusammen überstanden.
Also deine Überhebliche Art kannst du dir gerne Sparen.
Wahrscheinlich wird mein Beitrag auch gleich wieder gelöscht.
 
G
Benutzer Gast
  • #48
Aber wozu ist man in einer Partnerschaft, wenn man vom Partner erwartet, dass der aber bitte immer so funktionieren soll, wie man will, statt ihn tun zu lassen, was ihm gut tut? (das ist ausdrücklich nicht an die TS gerichtet)

Abgesehen davon, dass man auf therapeutische Hilfe monatelang, manchmal länger, wartet, sehe ich dazu keine unbedingte Veranlassung.
Ich brauche jedenfalls keine Hilfe, wenn ein paar Tage oder Wochen Rückzug alles sind, was ich brauche.
Im Gegenteil, ich finde das ziemlich gesund.
Was daran unreif sein soll, auf seine Gefühle zu hören, erschließt sich mir auch nicht.
Da finde ich den unbedingten Willen, gefälligst Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn der Partner das von sich aus nicht will und sich dazu zwingen muss, ja deutlich unreifer.
Ist es so schlimm ein Mindestmaß an Kontakt aufrecht zu erhalten?

Ich rede ja nicht davon zum normalen Alltag zurückzukehren.

Aber seine Freundin in der neu bezogen Wohnung nur mal kurz zu besuchen ist Zuviel?

Nach dem sie für einen dort hingezogen ist. Die Umzugshilfe abzusagen, weil zu viele Leute dort sind.

Das alles in Summe ja halte ich für Unreif.

Manchmal muss man halt auch Sachen machen, die einfach anständig sind ach wenn es einem mal selbst nicht so gut geht.



Aber das passt zum Zeitgeist der Gesellschaft alles schön bequem und nur ICH ICH ICH ICH
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #49
Also deine Überhebliche Art kannst du dir gerne Sparen.
Wow, also von Empathie spürt man bei Dir nix, von halbwegs angemessenen Umgangsformen noch weniger.
Aber ich habe mal in Deine alten Beiträge geschaut, erstens legst Du immer diesen aggressiven Tonfall an den Tag und zweitens geht es bei Dir auch viel um Misstrauen und Erwartungen an Deine Partnerin, auch um Kontrolle.

Das sollte die TS vielleicht wissen, wenn sie Deine Beiträge wertet.
 
G
Benutzer Gast
  • #50
Wow, also von Empathie spürt man bei Dir nix, von halbwegs angemessenen Umgangsformen noch weniger.
Aber ich habe mal in Deine alten Beiträge geschaut, erstens legst Du immer diesen aggressiven Tonfall an den Tag und zweitens geht es bei Dir auch viel um Misstrauen und Erwartungen an Deine Partnerin, auch um Kontrolle.

Das sollte die TS vielleicht wissen, wenn sie Deine Beiträge wertet.
Ich sage es genauso wie ich es denke! genauso wie du ja auch!
Und hatte ich wo anders schonmal erwähnt ich vertraue aber nicht Blind.
Vetrauen ist gut aber man sollte nicht alles Blind glauben.

Ich ja ich mag Kontrolle bei aber kein Kontroll freak.
Darüber hinaus kannst du denken was du willst.
Ist mir egal. :smile:
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #51
Ist es so schlimm ein Mindestmaß an Kontakt aufrecht zu erhalten?
Für mich ja, genau das ist dann eben, was ich nicht kann und will.
Das alles in Summe ja halte ich für Unreif.
Da kommen wir nicht zusammen, ich halte wie gesagt Deine Erwartungen für unreif.
Manchmal muss man halt auch Sachen machen, die einfach anständig sind ach wenn es einem mal selbst nicht so gut geht.
Warum muss man das in einer Partnerschaft? Für mich ist das der Raum, in dem ich eben nicht muss, was mir nicht gut tut. In dem es nicht um anständig und Konventionen und Erwartungen geht, sondern man sich gegenseitig den Raum gibt, den man braucht. Und das auf Gegenseitigkeit, was zeigt, dass das hier:
Aber das passt zum Zeitgeist der Gesellschaft alles schön bequem und nur ICH ICH ICH ICH
totaler Unsinn ist. Ich verlange nichts von meinem Partner, das er nicht genauso von mir erwarten darf und das ist alles andere als bequem. Im Gegenteil, es gehören viel Liebe, Respekt, Vertrauen, Großzügigkeit und Reflektion dazu, sich diese Freiräume geben zu können.
 
Armorika
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #52
Off-Topic:

genauso wie du ja auch!
Dann denke ich wahrscheinlich einfach in einem gewissen Maß respektvoll und freundlich und Du nicht, das kommt leider immer noch darauf hinaus, dass Du ein unangenehmer Gesprächspartner bist, der einem nicht viel bringt.
Finde ich schade, weil das der TS hier so auch nichts bringt, deshalb nehme ich mich da auch jetzt raus. :winkwink:
 
Er weiß nicht, was er noch kann
H
Benutzer208808  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #53
Hallo ihr Lieben,

Ich habe bereits einen anderen Threat zu meiner aktuellen Beziehungssituation, mein Partner hat eine sehr kranke Mutter und ist auf Distanz gegangen.
Jetzt ist es dazu gekommen, dass wir uns gestern getroffen haben und er gesagt hat, er weiß nicht mehr, ob er eine Beziehung in seiner jetzigen Lebensphase führen kann, weil die Krankheit ihm so viel Raum nimmt. Er hat das Gefühl kein Partner sein zu können und weiß nicht was er will. Eine Trennung stand allerdings nicht im Raum. Es war einfach nur die Kommunikation darüber, dass er es nicht weiß. Liebesbekundungen zum Abschied gab es trotzdem.

Habt ihr Tippe, wie ich ihm zeigen kann, dass er genug ist, wie er jetzt ist?
Er meinte Beziehung ist Arbeit und diese Arbeit übersteigt seine emotionalen Kapazitäten enorm.
Wichtig zu erwähnen: wir haben bis vor ein paar Tagen eine Fernbeziehung geführt und ich bin jetzt in seine Stadt gezogen. Er hatte noch nie eine Beziehung in der gleichen Stadt und es ist auch seine erste richtige Beziehung. Die Fernbeziehung hat uns beide sehr belastet und hat einige Spuren hinterlassen. Jetzt bin ich ja allerdings hier.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #54
Themen zusammengefügt
 
V
Benutzer163532  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #55
Habt ihr Tippe, wie ich ihm zeigen kann, dass er genug ist, wie er jetzt ist?
Er ist dir ja aber nicht genug, wie er jetzt ist. Du kannst ja sein Bedürfnis nach Ruhe und (nahezu ausschließlich) Zeit für sich nicht wirklich akzeptieren.

Als meine Eltern schwer krank waren und später gestorben sind, Beerdigungen etc. organisiert werden mussten, habe ich nur noch funktioniert. Mir war nicht nach Beziehungsgedöns, ich war dazu schlicht nicht in der Lage. Ich war froh, meinen Partner zu haben, er war einfach da, ohne etwas einzufordern oder Enttäuschung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass ich als Partnerin nicht so präsent war, wie er es sich vielleicht gewünscht hätte.
Das wäre auch mein Handlungstipp an dich. Dich zurückzunehmen in dieser für ihn so schweren Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer190912  (49) Öfter im Forum
  • #56
Ich neben der Krisensituation Deines Freundes noch etwas anderes heraus nach den letzten Situationen. Mich macht dieses "Beziehung ist Arbeit" von Deinem Freund stutzig. Eigentlich sollte doch eine Beziehung vor allem Freude bringen sein Leben mit einem Partner zu teilen. Hat sich diese "Arbeit" denn in Eurer bisherigen Beziehung irgendwie gezeigt? Eine Fernbeziehung bietet dazu die Möglichkeit genug Freiraum und Pausen von der Beziehung zu haben ohne darum kämpfen zu müssen. Jetzt würdet Ihr eine Präsenzbeziehung führen mit mehr Nähe. Jetzt kommt auch noch der Schicksalsschlag mit seiner Mutter für ihn dazu. Das zieht ihm jetzt endgültig die Beine weg. Das könnte dann auch ein Grund für seine Distanzierung sein dass er komplett überfordert ist.
Es stellt sich halt die Frage, wie er sich in die neue Beziehungssituation einfinden wird, ob er sich auch gut genug abgrenzen kann für seinen persönlichen Freiraum oder ob es für ihn einfach Stress bleibt.
Denn auch aus eigener Erfahrung, irgendwann kehrt ein Alltag wieder ein bei dem die Behandlung der Krankheit ein Bestandteil davon sein wird
 
H
Benutzer208808  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #57
Ich dachte, für alle die hier mitgelesen haben, könnte ich euch ein Update geben. Als er sich schließlich vor ein paar Monaten von mir getrennt hat, kurz nach diesem Post, kam wohl sein wahres Ich zum Vorschein. Nach jetzt drei Monaten Therapie kann ich euch sagen, dass ich mit einem narzisstischen Menschen in einer Beziehung war, der mich so emotional manipuliert hat, dass ich ihm, die Ausflüchte - was es schließlich auch mit seiner Mutter war -, immer entschuldigt habe. Im Endeffekt musste ich herausfinden, dass er die Realität verdreht hat, gemeinsamen Freunden Erinnerungen wiedergegeben hat, die nicht der Wahrheit entsprechen (was mehrere an einigen Situationen beteiligte Personen bestätigen), mich als arrogante, ignorante und unempathische Person wahrnimmt und froh ist, mich endlich los zu sein. Alle Gründe, auch der, dass er wegen seiner schwierigen Lebenssituation gerade nicht in der Lage ist, eine Beziehung zu führen, waren gelogen. Im Endeffekt kann ich diese Erfahrung auf viele andere im Laufe unserer Beziehung übertragen. Vom Verbot Medikamente einzunehmen, weil er sonst „mit einer kranken Person zusammen ist“, das andauernde Drohen des Schluss machen’s und wieder zurücknehmen, Vorwürfe ohne Grund, Verbot der eigenen Gefühle, da ich zu sensibel bin oder gelegentlich er zu sensibel für mich, etc. Ist alles Teil einer Täuschung gewesen. Also für alle, die das nächste Mal eine solche Konversation betrachten - ich konnte es zwar auch nicht sehen, deshalb auch nicht erzählen, aber in diese Richtung zu schauen, hilft manchmal auch mehr, als dem (jetzt schließlich) Opfer einzureden, ebenfalls nicht genug zu sein.
Danke trotzdem für alle Beteiligungen, auch in dem anderen Threat. Im Endeffekt hat mich alles zum Nachdenken gebracht, was auch einen Schritt zu meiner jetzigen Reflektion beiträgt. Vielleicht könntet ihr ja das gleiche tun.
 
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