Sex nur in der Theorie aufregend?

S
Benutzer186738  (25) dauerhaft gesperrt
  • #1
Hallo, ich bin weiblich 22 und hatte weder eine Beziehung noch Sex. Ich stelle mittlerweile meine Sexualität in Frage und bin echt verzweifelt. Emotional fühle ich mich zu Männern hingezogen und in der Theorie finde ich Sex eigentlich total aufregend. Egal ob in Serien oder Filmen finde ich Männer körperlich oder vom Auftreten total anziehend. Auch wenn ich unterwegs bin und einen fremden attraktiven Mann sehe stelle ich mir manchmal vor wie es wohl mit ihm wäre. Ich habe auch oft Fantasien etc und masturbiere. Wobei die Lust zum Masturbieren seit Ende der Pubertät stark abgenommen hat. Ich hatte schon öfter betrunken die Gelegenheit endlich zum Punkt zu kommen, habe aber kurz vorher immer abgeblockt. Wenn jemand meine Brüste anfasst, meinen Kitzler stimuliert oder mich fingert spüre ich einfach NICHTS. Keinen Funken Erregbarkeit. Nüchtern funktioniert das einfach auch nicht, denn, wenn ich die Person wirklich mag bekomme ich regelrechte Panikattacken und will einfach nur die Flucht ergreifen. Wobei ich schon das Verlangen habe einer Person nah zu sein und sie intim anfassen möchte. Ich weiß halt einfach nicht wohin mit mir und ich habe schon in Betracht gezogen Gray-Asexuell zu sein, da ja das Spektrum dort sehr breit gefächert ist. Allerdings fände ich das ziemlich schade weil ich wie schon gesagt Sex in der Theorie sehr aufregend finde, nur in der Praxis funktioniert es einfach nicht.
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Wenn in deinen Fantasien Männer eine Hauptrolle spielen, hast du vielleicht einfach noch nicht den richtigen getroffen?
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich hatte schon öfter betrunken die Gelegenheit endlich zum Punkt zu kommen, habe aber kurz vorher immer abgeblockt.
Ich hatte schon mehrere ONS, wo ich zu ihr oder zu mir gegangen bin, und die Frauen dann, wenn es zur Sache gehen sollte, abgeblockt haben. Die Antworten der Frauen hier im Forum stets: "Dann hast DU was falsch gemacht!!"

Wenn du positiv über Sex denkst, bist du nicht asexuell. Woran die Blockade genau liegt weiß ich nicht, ist sicher Kopfsache wie bei manchen Männern mit Erektionsproblemen. Sollte es längere Zeit so weiter gehen und dich das belastet, könnte vielleicht der Besuch bei einem Psychologen oder besser noch einer Psychologin helfen.
 
Camellia
Benutzer184772  Öfter im Forum
  • #5
Am Anfang meiner "sexuellen Laufbahn" war das bei mir recht ähnlich S saurekirscheee , so wie du das beschrieben hast.

Mich hat die Vorstellung von Intimitäten - an den Brüsten, im Genitalbereich angefasst zu werden und auch die Vorstellung von Sex mit Penetration auf jedenfall erregt. So habe ich mir bei der Masturbation auch vieles davon in meinem Kopfkino bildlich vorgestellt und Erregung/Lust empfunden.

Die ersten Male, die ich dann mit Kerlen "herumgemacht" habe, waren dann für mich aber auch etwas enttäuschend, da die Berührungen auch bei mir nicht zu einer ähnlichen Erregung geführt haben, wie ich das anhand meiner sonstigen Kopfkino-Erregung erwartet hätte.
Ebenso bei den ersten Malen Sex, hatte ich das Gefühl, nicht viel zu spüren.

Irgendwie war da die "Verknüpfung" zwischen Körper und dem "Hirn-Lustzentrum" noch nicht richtig aktiv bei mir - also, so erkläre ich mir das im Nachhinein. Diese "Verknüpfung" hat sich bei mir erst mit der Zeit ausgebildet, bzw. verstärkt, so dass ich (mein Hirn) intime Berührungen dann auch als sexuelle Berührungen wahrgenommen habe und durch die Berührung dann irgendwann auch Erregung/Lust ausgelöst wurde.
Somit war das soetwas wie ein Lust-Lernprozess, den mein Körper/Hirn anfangs brauchte für das entsprechende Hervorrufen von Erregung durch Berührung.
Weiß nicht, ob ich das nun nachvollziehbar erklärt habe, wie ich das mit diesen "sexuellen Synapsen" meine.

Daher würde ich an deiner Stelle nicht beunruhigt sein und einfach weiter Erfahrungen sammeln. Im Idealfall mit einem Partner/Freund, dem du vertraust, bei welchem du dich wohl fühlst und dich somit besser auf das "Lernen" der sexuellen Empfindungen einlassen kannst, als das mit wechselnden neuen/frischen Bekanntschaften möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #6
Kann natürlich sein, dass du Grey Ace bist und ohne Verliebtheit keine sexuelle Erregung spürst.

Oder du bist einfach an Männer geraten, bei denen die Chemie so gar nicht stimmte? Oder vielleicht einfach im angetrunkenen Kopf "irgendwen" genommen?

Davon abgesehen macht natürlich auch der Kopf schnell dicht wenn Druck im Spiel ist.
 
F
Benutzer186661  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Grade wenn man noch nie Sex hatte wäre es vielleicht besser es in einer festen Partnerschaft zu versuchen. Seine eigene Sexualität mit einem Partner muss man ja auch erstmal entdecken. Das kann dauern. Und du bist ja keine Maschine, sondern ein Mensch. Viele bevorzugen Sex, wenn man Nähe, Geborgenheit, Liebe und Zuneigung verspürt. Die ersten Male sind tatsächlich nicht so doll für viele. Mir wurde als Teenager gesagt die ersten 10 mal sind blöde, danach wird es langsam besser und besser. Kann ich so unterschreiben.

Die eigene Sexualität ist nicht einfach da und funktioniert dann. Viele finden auch in höherem Alter noch neue Dinge über sich raus oder in anderer Dynamik mit neuem Partner.

Z.B. mochte ich es nicht am Hals angefasst zu werden, ich dachte das wäre nix für mich. Mochte ich überhaupt nicht. Dann war ich mit einem devoteren Mann zusammen und so wie er mich berühert hat am Hals mochte ich es sehr. Es wird sich also sogar von Partner zu Partner zum Teil unterscheiden was da magst. Das kommt auf die Dynamik drauf an. Ich glaube nicht, dass du Ace bist, einfach noch unerfahren und vielleicht etwas ungeduldig mit dir selbst. Versuch nicht zu funktionieren, sondern lass dir Zeit. Wenn du Panik hast, dann bist du noch nicht soweit, oder der Partner ist nicht der richtige dafür. So sieht es für mich zumindest aus.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Hallo, ich bin weiblich 22 und hatte weder eine Beziehung noch Sex. Ich stelle mittlerweile meine Sexualität in Frage und bin echt verzweifelt. Emotional fühle ich mich zu Männern hingezogen und in der Theorie finde ich Sex eigentlich total aufregend. Egal ob in Serien oder Filmen finde ich Männer körperlich oder vom Auftreten total anziehend. Auch wenn ich unterwegs bin und einen fremden attraktiven Mann sehe stelle ich mir manchmal vor wie es wohl mit ihm wäre. Ich habe auch oft Fantasien etc und masturbiere. Wobei die Lust zum Masturbieren seit Ende der Pubertät stark abgenommen hat. Ich hatte schon öfter betrunken die Gelegenheit endlich zum Punkt zu kommen, habe aber kurz vorher immer abgeblockt. Wenn jemand meine Brüste anfasst, meinen Kitzler stimuliert oder mich fingert spüre ich einfach NICHTS. Keinen Funken Erregbarkeit. Nüchtern funktioniert das einfach auch nicht, denn, wenn ich die Person wirklich mag bekomme ich regelrechte Panikattacken und will einfach nur die Flucht ergreifen. Wobei ich schon das Verlangen habe einer Person nah zu sein und sie intim anfassen möchte. Ich weiß halt einfach nicht wohin mit mir und ich habe schon in Betracht gezogen Gray-Asexuell zu sein, da ja das Spektrum dort sehr breit gefächert ist. Allerdings fände ich das ziemlich schade weil ich wie schon gesagt Sex in der Theorie sehr aufregend finde, nur in der Praxis funktioniert es einfach nicht.

ich würde nicht in betracht ziehen mich in eine oder mehrere der unzähligen (sehr oder weniger sinnvollen) neuen seinskategorien einzusortieren,
sondern ich würde mich bald mal in ein gutes sexualberaterisches oder sexualtherapeutisches gespräch begeben ...
 
G
Benutzer Gast
  • #9
sondern ich würde mich bald mal in ein gutes sexualberaterisches oder sexualtherapeutisches gespräch begeben ...

Nicht alles braucht direkt immer eine Therapie. Die Themen-Erstellerin ist 22 und hatt noch keine richtigen sexuellen Erfahrungen. Sie hat einfach etwas "Panik" davor und Angst, dass es nicht so toll ist, wie sie erwartet. Das ist kein Trauma und keine Störung, dafür muss man nicht zum Meisendoktor....

S saurekirscheee Ich würde einfach auch mal sagen, dass dir einfach der "richtige" Partner fehlt. Ist natürlich in der heutigen Zeit etwas schwierig jemanden in deinem Alter zu finden, der da Verständnis und Geduld mitbringt und sich gemeinsam mit dir rantastet. Wenn du aber einen liebevollen Mann findest, der dir keinen Druck macht und dir ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit geben kann, dann richtet sich das glaube ich von selbst.
Langsam erforschen wohin die Reise gehen soll, versuchen die Stimmung so entspannt wie möglich zu halten, langsam anfangen. Zärtliche Berührungen am Kröper (nicht direkt intim) und schauen, was dir gefällt, was nicht. Was gibt dir ein gutes Gefühl? Was willst du ausprobieren? Wohin zieht dich deine Fantasie in diesem Moment?
Das sind Dinge, auf die du hören sollst.
Wenn du dich mit etwas nicht wohl fühlst, Pause machen, reden, weiter rantasten. Der richtige Partner ist dafür genau so wichtig, wie du und dein Kopf.

Viel Spaß beim Erforschen! Und lass dich nicht verunsichern oder dir von der Geselschaft irgendwas eintrichtern. Auch dich in eine Schublade zu stecken, hilft dir nicht. Du bist du.
 
Christoph_1972
Benutzer180555  (51) Öfter im Forum
  • #10
Nun, Sex im Suff ist sicher nicht der richtige Ansatz um zu einer glücklichen Sexualität zu finden. Hemmungen überwinden, vielleicht. Ohne Erwartungshaltung an das Thema rangehen. Heute muss es passieren, gar nichts muss heute. Den Druck rausnehmen und wenn man schon da liegt und drauf wartet, dass man doch endlich geil werden muss, klappt es sicher nicht.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber hattest du bisher irgendwelche intimeren Kontakte zu jemandem, den du wirklich magst?
Liest sich für mich nicht so, daher wundert es mich auch nicht, dass du da so gehemmt bist bzw. nichts spürst.
Lass dir Zeit, lerne jemanden kennen und schau, was sich entwickelt.
Und lass den Alkohol weg :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Nicht alles braucht direkt immer eine Therapie. Die Themen-Erstellerin ist 22 und hatt noch keine richtigen sexuellen Erfahrungen. Sie hat einfach etwas "Panik" davor und Angst, dass es nicht so toll ist, wie sie erwartet. Das ist kein Trauma und keine Störung, dafür muss man nicht zum Meisendoktor....

1.)
sondern ich würde mich bald mal in ein gutes sexualberaterisches oder sexualtherapeutisches gespräch begeben ...

2.)
seh ich die situation in all ihren facetten (allgemein, v.a. aber in diesem alter) nicht im "unproblematischen entwicklungsbereich" ...

3.)
hab ich nichts bzgl. trauma geschrieben ...

4.)
die formulierung "meisendoktor" trägt nicht dazu bei, deinen worten gewicht zu verleihen ...

5.)
müssen wir nicht gleicher meinung sein ...
 
M
Benutzer186280  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Natürlich ist es ungewöhnlich für ein Mädchen in deinem Alter, noch nicht diesen herrlichen lustvollen Sex erlebt zu haben. Aber ich denke, du weißt zumindest, wo du stehst und was dich anmacht.
Schließlich fingerst du dich auch mit den jungs im Kopf.
Damit bist du auch nicht unnormal oder emotionslos.
Du hast vielleicht noch nicht die sexuellen Vorlieben bei dir entdeckt?
Wenn du besonders geil wirst und was St. dich besonders erregt?
Du musst auch mal zulassen dass dich jemand umarmt oder berührt an stellen die dir vllt peinlich erscheinen, das kann ja auch an deiner Erziehung liegen?
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Nüchtern funktioniert das einfach auch nicht, denn, wenn ich die Person wirklich mag bekomme ich regelrechte Panikattacken und will einfach nur die Flucht ergreifen. Wobei ich schon das Verlangen habe einer Person nah zu sein und sie intim anfassen möchte. Ich weiß halt einfach nicht wohin mit mir und ich habe schon in Betracht gezogen Gray-Asexuell
Nein. Das hat nichts mit Asexualität zu tun sondern mit einem überreaktiven Angstreiz und Fluchtreflex.

Hier hilft dir professionelle Unterstützung als einziges Mittel weiter.
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Das, was du schreibst, kommt meinen Empfindungen sehr nahe. Zwar bin ich deutlich älter und hatte auch schon eine Beziehung, aber der Wunsch nach Sex ist bei mir inzwischen auch nur noch in der Theorie und nicht mehr in der Praxis erregend bzw. vorhanden. Die Vorstellung, tatsächlich nochmals mit einer Frau intim zu werden, schreckt mich eher ab, als dass ich mich danach sehnen würde.

Die Theorie funktioniert bei mir anhand von Pornos u.Ä. ... und auch ohne Alkohol.

Ich für mich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei mir schon um eine Art Asexualität bzw. Angst vor der Öffnung meiner sexuellen Wünsche handelt.
Im Gegensatz zu dir habe ich mich damit aber abgefunden und fühle mich auch wohl, da mir an 355 von 365 Tagen im Jahr auch nichts fehlt. An den restlichen 10 Tagen spüre ich zwar schon mal den Wunsch nach körperlicher Nähe, allerdings lebe ich lieber 10 Tage mit dem unerfüllten Wunsch, als 355 Tage in einer Beziehung, die ich nicht möchte.

Vielleicht sind es -wie bei mir- aber auch sexuelle Wünsche, die du in der Realität nicht ansprechen möchtest, die dich davon abhalten, in ihren "Genuss" zu kommen.

Fühlst du dich denn zu den Männern an sich in der Theorie insgesamt sexuell hingezogen oder eher zu den Dingen, die sie vielleicht mit dir machen (Kopfkino)?
 
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Steffmouse
Benutzer186189  Öfter im Forum
  • #21
Ich bin dafür, dass man sich selbst seine Label aussucht und kenn mich da auch ein bisschen aus. Die Label kommen zum großen Teil von Tumblr Usern und fußen nicht in psychologischen Erkenntnissen.
Finde deinen Beitrag wirklich interessant, aber verstehe nicht alles. Was meinst du mit Label und warum bei Tumblr ? Was ist das aromatische Spektrum und was o wie hat es mit Asexualität zu tun ?
 
F
Benutzer186661  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #22
Finde deinen Beitrag wirklich interessant, aber verstehe nicht alles. Was meinst du mit Label und warum bei Tumblr ? Was ist das aromatische Spektrum und was o wie hat es mit Asexualität zu tun ?
Es gibt Menschen, die sind auf dem sogenannten aromantischen ( Aro ) bzw asexuellen ( Ace ) Spektrum. Menschen, die nicht auf diesen Spektren liegen werden Alloromantisch bzw Allosexuell genannt. Zwischen AroAce und Allo gibt es verschiedene Ausprägungen. Z.B. gibt es Menschen, die noch nie sexuelle Lust empfunden haben, noch nie SB oder ähnliches, aber auch keinen Drang danach haben und wo der Körper noch nie Erregung erzeugt hat. Dann gibt es Menschen, die Sex nur sehr selten brauchen, Menschen, die ab und an Erregung verspüren, aber den Gedanken mit einem Partner irgendetwas zu machen abstoßend finden, Menschen die nichts empfinden können, aber es sich wünschen ect. Das und viel mehr wurde alles in den letzten Jahren benannt ( Labels ) z.B. Cupiosexuell, Graysexuell ect.

Es macht Sinn Dinge zu benennen und ich finde es gut, dass sich damit auseinander gesetzt wird! ABER die Labels und die Defintionen kommen zu großen Teilen von Tumblr und werden jetzt allgemeingültig verwendet. Sie basieren nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich kenne tumblr noch aus meiner Jugend...und es ist nicht böse gemeint, aber das ist jetzt nicht der Vorhof des wissenschaftlichen, erkenntnisbasierten Arbeiten.

Es gibt z.B. Fraysexuell. Das heißt die sexuelle Lust nimmt ab oder verschwindet, wenn man die Person kennen lernt, bzw haben kann. Oftmals steckt hinter solchem Verhalten aber eine Bindungsstörung ( z.B. Avoidant Attachment ect ) Blokade, Angst vor Verletzlichkeit oder Traumaerfahrungen ect. Ich habe einfach ein bisschen Angst, dass sich junge Menschen jetzt labeln, anstatt sich in der Tiefe mit sich selbst zu beschäftigen. Weil es einfacher ist. Da habe ich meine Erklärung, jetzt fühl ich mich erleichtert. Anderen geht es auch so, puh mit mir stimmt alles. Wenn aber Leidensdruck besteht, auch wenn man ihn lange gut ausblenden kann, dann stimmt oftmals leider nicht alles. Und dann kann es irgendwann ein Problem werden, wenn man sich hinter einem Label versteckt hat.

Es gibt auch Leidesdruck, weil man nicht von der Gesellschaft akzeptiert wird. Diesen meine ich nicht.

Hoffe ich konnte es jetzt besser erklären :smile:
 
Steff
S
Benutzer186738  (25) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #23
Es gibt Menschen, die sind auf dem sogenannten aromantischen ( Aro ) bzw asexuellen ( Ace ) Spektrum. Menschen, die nicht auf diesen Spektren liegen werden Alloromantisch bzw Allosexuell genannt. Zwischen AroAce und Allo gibt es verschiedene Ausprägungen. Z.B. gibt es Menschen, die noch nie sexuelle Lust empfunden haben, noch nie SB oder ähnliches, aber auch keinen Drang danach haben und wo der Körper noch nie Erregung erzeugt hat. Dann gibt es Menschen, die Sex nur sehr selten brauchen, Menschen, die ab und an Erregung verspüren, aber den Gedanken mit einem Partner irgendetwas zu machen abstoßend finden, Menschen die nichts empfinden können, aber es sich wünschen ect. Das und viel mehr wurde alles in den letzten Jahren benannt ( Labels ) z.B. Cupiosexuell, Graysexuell ect.

Es macht Sinn Dinge zu benennen und ich finde es gut, dass sich damit auseinander gesetzt wird! ABER die Labels und die Defintionen kommen zu großen Teilen von Tumblr und werden jetzt allgemeingültig verwendet. Sie basieren nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich kenne tumblr noch aus meiner Jugend...und es ist nicht böse gemeint, aber das ist jetzt nicht der Vorhof des wissenschaftlichen, erkenntnisbasierten Arbeiten.

Es gibt z.B. Fraysexuell. Das heißt die sexuelle Lust nimmt ab oder verschwindet, wenn man die Person kennen lernt, bzw haben kann. Oftmals steckt hinter solchem Verhalten aber eine Bindungsstörung ( z.B. Avoidant Attachment ect ) Blokade, Angst vor Verletzlichkeit oder Traumaerfahrungen ect. Ich habe einfach ein bisschen Angst, dass sich junge Menschen jetzt labeln, anstatt sich in der Tiefe mit sich selbst zu beschäftigen. Weil es einfacher ist. Da habe ich meine Erklärung, jetzt fühl ich mich erleichtert. Anderen geht es auch so, puh mit mir stimmt alles. Wenn aber Leidensdruck besteht, auch wenn man ihn lange gut ausblenden kann, dann stimmt oftmals leider nicht alles. Und dann kann es irgendwann ein Problem werden, wenn man sich hinter einem Label versteckt hat.

Es gibt auch Leidesdruck, weil man nicht von der Gesellschaft akzeptiert wird. Diesen meine ich nicht.

Hoffe ich konnte es jetzt besser erklären :smile:
Ich kenne nicht wirklich welche die sich an die 3 Date Regel halten. Das macht man doch alles nach Gefühl. Ich bin oft erstmal auf freundschaftlicher Basis unterwegs und daraus entwickelt sich dann was oder nicht. Es gibt auch nicht die eine Art wie soetwas zu sein hat, das ist ein Trugschluss. Ich kenne Leute, die waren sofort im Bett, eine andere hat damals gesagt, sie wartet wirklich bis sie so richtig bock drauf hat. Das hat dann 6 Monate gedauert. Ich kenne auch eine, die hatte mit ihrem ersten Freund und die waren 1 Jahr zusammen, nur Vorspiel. Also sie haben alles gemacht außer den Akt. Es gibt da keine Regeln. Das gleiche bei Gefühlen. Es gibt nicht die eine Art wie sich Liebe anfühlt. Ich hatte mehrere Partner und mit jedem hat sich die Beziehung ansers angefühlt, weil die Dynamik anders war. Bei einem warm und ruhiger, bei wem anderen waren die Gefühle intensiv und das waren keine Schmetterlinge sondern Fledermäuse 😂 hungrige Fledermäuse in meinem Bauch. Das ist aber normal. Ich kenne einige, die hatten noch nie Schmetterlinge, lieben aber ihre Partner sehr. Da gibt es keine Regeln im Sinne von: genau so fühlt sich Liebe oder Sex an.

Ich hab mir z.B. noch nie wen Fremdes angeschaut und gedacht: mit dem will ich schlafen. Das entspricht meinem Charakter nicht und das ist auch ok so. Deswegen bin ich z.B. aber nicht gleich Asexuell. Ich liebe Sex sehr!

Ich bin dafür, dass man sich selbst seine Label aussucht und kenn mich da auch ein bisschen aus. Die Label kommen zum großen Teil von Tumblr Usern und fußen nicht in psychologischen Erkenntnissen. Daran ist nichts wissenschaftlich begründet. Ich möchte sie nicht runtermachen, aber es gibt ein Label dafür, dass man kein Label haben möchte und keine Lust hat sich damit zu befassen... Einige der Label machen aber auch total Sinn. Und es gibt das Aromatische und Asexuelle Spektrum! Vielleicht bist du da auch drauf, sieht aber im Moment für mich eher nicht so aus.

Ich würde versuchen rauszufinden wo die Blockade herkommt. Dazu ist oftmals Innere Kind Arbeit sehr hilfreich. Dazu gibt es viele Bücher. Ich kann z.B. "Das Kind in mir muss Heimat finden" empfehlen. Oftmals übernimmt man in der Kindheit unbewusst Glaubenssätze oder Verhaltensweisen der Eltern. Sich mit seinen inneren Anteilen zu beschäftigen, kann unheimlich viel helfen.

Ich kenn z.B. auch jemanden, die bei manchen Situationen Panik bekommt, vor allem auch zu Beginn von Beziehungen. Bei ihr ist der innere Kritiker sehr groß. Vielleicht kann man auch in die Richtung schauen.

Die Stimmen der Menschen mit denen wir aufwachsen werden zu unserer inneren Stimme. Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und durch unsere Gefühle filtern wir was in unserem Gedächtnis landet und was nicht, was wieder unsere Wahrnehmung beeinflusst und unsere innere Stimme bestätigt oder widerlegt usw usf. Sich selbst zu versuchen in der Tiefe kennenzulernen halte ich deswegen für super wichtig, bevor man irgendetwas aufgibt. Denn für mich wäre die Vorstellung, dass die Antwort und Lösung schon immer in mir lag, ich sie aber nicht sehen konnte und mir deswegen Möglichkeiten genommen habe, schlimm.

Sorry für mein langes vielleicht viel zu ernstes Blabla. Ich hab nur Angst, dass du dich labelst und lange Zeit deines Lebens mit einer Blokade lebst, die dir Möglichkeiten nimmt. Und du in 20 Jahren feststellst, dass es doch keine sexuelle Orientierung war sondern etwas anderes dahinter steckte.

Ich würde dir gerne eine private Nachricht schreiben, allerdings geht es (noch) nicht?
 
Steffmouse
Benutzer186189  Öfter im Forum
  • #24
Hoffe ich konnte es jetzt besser erklären :smile:
Ja sehr, wow, ich danke dir ! :thumbsup::smile:
Ich kannte/kenne einfach vieles davon und die Begriffe nicht, aber finde es sehr spannend.
aber das ist jetzt nicht der Vorhof des wissenschaftlichen, erkenntnisbasierten Arbeiten.
:smile: Kenne ich eigtl auch nicht anders, deswegen hats mich gewundert. Ah, also die Labels kommen da her.
Labels klingt für mich wie Schubladendenken, was ich schrecklich finde. Ich denk dass Menschen und ihr Wesen (Sexualität, Charakter..) einfach viel zu verschieden sind, um sie auf irgendwas "abzustempeln". Hab das selbst schon oft erlebt und dagegen anzukämpfen.

"( Aro ) bzw asexuellen ( Ace ) Spektrum", auch alles noch nie gehört...hab es gerade gegoogelt, werde ich mir durchlesen.
Danke nochmal !!
 
F
Benutzer186661  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #25
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #26
Ich weis auch grad nicht wie das geht. Ich folg dir, vielleicht geht es jetzt? Bin auch neu hier XD

Label können hilfreich sein um etwas zu benennen, um sich nicht allein zu fühlen, um einen Anhaltspunkt zu finden wo man mehr darüber lesen kann bzw. um sich mit Menschen auszutauschen denen es ähnlich geht. Label können auch Sicherheit geben.

Aber natürlich können Label auch einschränken. Ich denke es ist wichtig sich stets bewusst zu machen was bei einem selbst persönlich dahinter steckt, warum das so ist - und Dinge jenseits davon nicht mit "niemals nie nicht" abzutun. Zu gucken ob dir das hilft, oder ob es dir eher im Weg steht.
 
S
Benutzer186738  (25) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #27

Label können hilfreich sein um etwas zu benennen, um sich nicht allein zu fühlen, um einen Anhaltspunkt zu finden wo man mehr darüber lesen kann bzw. um sich mit Menschen auszutauschen denen es ähnlich geht. Label können auch Sicherheit geben.

Aber natürlich können Label auch einschränken. Ich denke es ist wichtig sich stets bewusst zu machen was bei einem selbst persönlich dahinter steckt, warum das so ist - und Dinge jenseits davon nicht mit "niemals nie nicht" abzutun. Zu gucken ob dir das hilft, oder ob es dir eher im Weg steht.

Ich hab meine Mutter eben kurz darauf angesprochen, ob ihr denn das intim werden mit jemanden je Spaß gemacht hat. Ihre Antwort: „Nein.“ Als ich sie fragte wieso, meinte sie nur: „Da fehlte einfach die Tiefe.“
Und dann war das Thema wieder für mich erledigt. Sie hat mich auch nicht wirklich Ernst genommen. Ist wahrscheinlich irgendwie genetisch bedingt. Also an einem Trauma liegt es wohl nicht, sonst hätte sie ja nicht dasselbe Problem wie ich.
Ich hab wohl einfach nur Pech. Wobei mein Zwillingsbruder überhaupt kein Problem hat seine Sexualität auszuleben.
 
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individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #28
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G
Benutzer Gast
  • #29
Ist wahrscheinlich irgendwie genetisch bedingt

Das halte ich für sehr absurd.
Bei meiner Familie war Sex nie ein Thema. Meine Eltern, besonders Mutter, sind sehr konservativ.
Meine Schwester hat mit 14 angefangen, sich durch ihren und meinen Freundeskreis zu vögeln.
Von meinem Bruder dachte ich bis er 40 war, dass er asexuell ist und ich selbst habe mit ~20 angefangen und eine sehr offene Beziehung zu Sexualität, kann darüber auch normal sprechen und ausleben.

Genetisch gesehen und Erziehungsbedingt macht das in meinem familiären Umfeld also keinen Sinn.
Menschen entwickeln sich individuell und unterschiedlich.

Wie hier schon häufig gesagt: das Problem ist dein Kopf und deine Erwartungshaltung. Du machst dich unnötig verrückt.
Wenn du deine Gedanken und Ängste alleine nicht besiegen kannst, hilft ein verständnissvoller Partner oder wenn es dir lieber ist, ein Sexualtherapeut.
Das musst du im Endeffekt aber rausfinden.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #30
Ich hab meine Mutter eben kurz darauf angesprochen, ob ihr denn das intim werden mit jemanden je Spaß gemacht hat. Ihre Antwort: „Nein.“ Als ich sie fragte wieso, meinte sie nur: „Da fehlte einfach die Tiefe.“
Und dann war das Thema wieder für mich erledigt. Sie hat mich auch nicht wirklich Ernst genommen. Ist wahrscheinlich irgendwie genetisch bedingt. Also an einem Trauma liegt es wohl nicht, sonst hätte sie ja nicht dasselbe Problem wie ich.
Ich hab wohl einfach nur Pech. Wobei mein Zwillingsbruder überhaupt kein Problem hat seine Sexualität auszuleben.
Ich habe keine Ahnung, ob Asexualität auch erblich sein kann, aber ich glaube da schließt du jetzt sehr vorschnell. Die Aussage deiner Mutter kann auch so oder so interpretiert werden (emotionale Tiefe? die Art der Penetration?) - ist jedenfalls keine sehr erhellende Antwort.

Ich halte es auch für gut möglich dass du einfach noch niemanden kennengelernt hast, zu dem du einfach noch nicht die Verbindung aufgebaut hast dass es für dich passt. Aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Ebenfalls kein Grund, was zu erzwingen.
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #31
Mach dich nicht selbst verrückt. Vielleicht hast du den richtigen noch nicht gefunden..versuch dich von deiner Nervosität frei zu machen.

Zwei Dinge noch:

Egal ob in Serien oder Filmen finde ich Männer körperlich oder vom Auftreten total anziehend.
Lebe in der Realität. Schwärme nicht so sehr für Filmfiguren. Lass dich auch nicht von dem was in Filmen gezeigt wird beeinflussen. Es ist halt Fiktion.

Ich hatte schon öfter betrunken die Gelegenheit endlich zum Punkt zu kommen, habe aber kurz vorher immer abgeblockt. Wenn jemand meine Brüste anfasst, meinen Kitzler stimuliert oder mich fingert spüre ich einfach NICHTS.
Lass dich nicht betrunken auf sowas ein. Das kann je nachdem wie betrunken du warst deine Gefühle emotional wie körperlich auch einfach betäuben und trinke erst recht nicht um deine Nervosität zu verlieren und überhaupt sexuellen Kontakt zu haben.
 
G
Benutzer Gast
  • #32
...

Ich muss dazu aber auch sagen, dass meine Mutter nach der Trennung meines Vaters keinen einzigen (!) Partner hatte. Und das ist jetzt gut übe 10 Jahre her. Und offenbar hat sie auch gar kein Problem damit. Eventuell besteht da ja eine Verbindung.
...
Das halte ich für durchaus realistisch. Wenn sich deine Eltern getrennt haben, wirst du wahrscheinlich zumindest eine Weile miterlebt haben, dass die Liebe zwischen den beiden nicht wirklich mehr vorhanden war. Meine Eltern führen auch seit gefühlt Jahrzehnten nur noch eine "Zweck-Ehe". Soweit ich mich zurück erinnern kann, habe ich nie mehr als einen kleineren Begrüßungskuss nach der Arbeit erlebt. Und selbst den gab es dann irgendwann nicht mehr.

Wie also sollst du Vertrauen in eine Beziehung entwickeln, wenn du so etwas selbst möglicherweise nie richtig vorgelebt bekommen hast?

Ich habe übrigens auch eine Schwester, die ihre Sexualität mehr ausgelebt hat (mehrere Freunde und inzwischen Mann und Kind) als ich. Ob sie damit nun komplett glücklich (bzw. glücklicher als ich) ist, ist mir nicht bekannt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einen die Eltern in Sachen Liebe und Beziehung zumindest nicht unerheblich prägen, halte ich persönlich für sehr groß. Zudem basiert eine Partnerschaft und auch Sex ja auf Vertrauen und einer gewissen Selbstsicherheit. Wenn dir beides nun zumindest in Teilen fehlt (bzw. du diese Empfindungen nur durch Alkohol hast), dann erklärt das zumindest deine fehlenden Gefühle bis hin zur Abneigung/"Angst" in dem Bereich.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #33
Ich hab meine Mutter eben kurz darauf angesprochen, ob ihr denn das intim werden mit jemanden je Spaß gemacht hat. Ihre Antwort: „Nein.“ Als ich sie fragte wieso, meinte sie nur: „Da fehlte einfach die Tiefe.“
Und dann war das Thema wieder für mich erledigt. Sie hat mich auch nicht wirklich Ernst genommen. Ist wahrscheinlich irgendwie genetisch bedingt. Also an einem Trauma liegt es wohl nicht, sonst hätte sie ja nicht dasselbe Problem wie ich.
Ich hab wohl einfach nur Pech. Wobei mein Zwillingsbruder überhaupt kein Problem hat seine Sexualität auszuleben.
Sorry, aber das macht keinen Sinn.
Du bist gerade mal 22, mach doch kein so riesiges Problem aus der Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
F
Benutzer186661  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #34
Ich hab meine Mutter eben kurz darauf angesprochen, ob ihr denn das intim werden mit jemanden je Spaß gemacht hat. Ihre Antwort: „Nein.“ Als ich sie fragte wieso, meinte sie nur: „Da fehlte einfach die Tiefe.“
Und dann war das Thema wieder für mich erledigt. Sie hat mich auch nicht wirklich Ernst genommen. Ist wahrscheinlich irgendwie genetisch bedingt. Also an einem Trauma liegt es wohl nicht, sonst hätte sie ja nicht dasselbe Problem wie ich.
Ich hab wohl einfach nur Pech. Wobei mein Zwillingsbruder überhaupt kein Problem hat seine Sexualität auszuleben.
Tatsächlich habe ich mir soetwas schon gedacht, wollte es aber nicht so offen sagen, weil ich dich nicht kenne. Bindungsverhalten wird in der Familie weitergegeben. Als kurzes Beispiel: eine Mutter die unsicher an ihre Mutter gebunden war, wird sich oft nicht sicher an ihr Kind binden können, weil sie es schlicht nicht kennt. Das Kind ist dann unsicher an seine Mutter gebunden und gibt es wieder weiter. ( Oder Vater oder andere Bezugsperson ) Ich finde euer Gespräch auch recht oberflächlich. Wenn ich mir vorstelle ich hätte eine Tochter und sie käme zu mir mit soetwas, dann wäre meine erste Reaktion nachfragen woher ihre Frage kommt um zu verstehen was dahinter steckt um dann besser mit ihr sprechen zu können, ihr bessere Tips geben zu können. Und dann würde ich mich belesen, wenn mein Kind Probleme zeigt. Ich war nicht dabei, aber das Gespräch so wie beschrieben wirkt nicht sehr tief. Und dabei ging es inhaltlich auch noch um fehlende Tiefe. Das...passt irgendwie für mich ganz schräg zusammen.

Ich empfehle dir wirklich das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden". Es geht überhaupt nicht darum, dass jemand an etwas "Schuld" ist, sondern nur darum sich zu verstehen und Glaubenssätze zu hinterfragen, Urvertrauen aufzubauen für bessere Beziehungen ect. Das Buch funktioniert so: zuerst wird kurz das Innere Kind Modell vorgestellt, das Buch beschränkt sich auf das "traurige" Kind und das "fröhliche" Kind. Du arbeitest die ganze Zeit mit. Zuerst kommen die eher nagativen Sachen dran, weil das meistens dringender ist. Was sind Glaubenssätze der Eltern, was sind Momente, die einen verletzt haben, die aller ersten Erinnerungen, die etwas negatives mit uns gemacht haben. Das kann sowas sein wie: Papa war viel arbeiten, als ich länger krank war hatte ich das Gefühl, dass ich zur Last falle, Mama war oft müde und gestresst usw usf.
Dann was hat das mit uns gemacht z.B.: Ich will alles alleine machen, ich will helfen, ich will schnell erwachsen werden, ich traue mich nicht meine Bedürfnisse zu äußern ect. ( unsere Glaubenssätze )
Danach wie man sich fühlte z.B.: hilflos, ängstlich, als Last, und danach kommen die Bewältigungsmechanismen, die wir daraufhin verwendet haben z.B. ich unterdrücke meine Bedürfnisse, ich arbeite viel usw. Dann werden die Bewältigunsmechanismen, die wir haben erklärt, auch wofür wir sie im positiven verwenden, was sie uns bringen. Wenn wir sie ungefiltert beibehalten, was sie dann für Auswirkungen auf z.B. Beziehungen haben können. Danach machst du das gleiche nochmal in positiv um auch deine Ressourcen und alles Gute, wo du Kraft draus schöpfst zu bennen und dich dessen bewusst werden zu lassen.

Das ist anstrengende Arbeit, ich hab dabei auch geweint und mal das Buch für 2 Wochen beiseite gelegt. Aber es lohnt sich. Für Innere Kind Arbeit gibt es viele Bücher und Ratgeber, das ist bisher aus meiner Sicht aber das beste, weil die Autorin komplexe Themen einfach und verständlich erklären kann und man von Anfang an mitarbeitet, also nicht einfach nur liest, sondern praktisch was macht. Du brauchst Zettel und Stift dafür.

Das ist natürlich kein muss! Wenn du sagst das klingt doof, dann schau was zu dir passt. Aber ich würde erstmal schauen woher das kommt und mich, wie auch immer, in der Tiefe mit mir selbst befassen. Wenn du das kannst, dann kannst du dich auch in der Tiefe an andere binden. Ansonsten wird das schwierig.

Wie du an Beziehungen rangehst, kann es meiner Meinung nach auch nicht funktionieren. Wenn ich mir vorstelle ich würde wie du handeln und mich da versuche emotional reinzuversetzen, dann würde bei mir auch nichts klappen. Ich könnte so gar nicht mit irgendwem schlafen oder was ernstes anfangen.

Ich weis nicht ob dir das hilft, hoffe ich komme nicht zu belehrend daher. Aber wenn ich mich reinfühle mit den Infos, die ich hab, dann machst du Sinn für mich, aber nicht im asexuellen Sinne.
 
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