Benutzer124657 (25)
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- #1
Hi ihr lieben ,
seit ein paar Monaten zerbreche ich mir immer wieder den Kopf über dieses Thema. Vielleicht könnt ihr mir mit euren Tips, Meinungen und Erfahrungen ja dabei weiterhelfen.
In letzter Zeit ist mir mehr und mehr ein Problem bewusst geworden, welches ich schon länger mit mir herumtrage. Ich weiß nicht so recht, wie ich es nennen soll. Mir fallen etliche Dinge dazu ein, die es aber doch alle für sich nicht so wirklich auf den Punkt bringen. Hier mal eine Auswahl:
Ich fühle mich mit dem Uni(/Bildungs)-System unkompatibel, habe keine Lust mehr, Wissen unsinnig in mich hineinzustopfen, nur für Prüfungen zu lernen, zu lernen ohne Anwendung, ohne Ziel, Dinge zu lernen, die ich nie wieder brauchen werde, auch werden meine Interessen nur zum Teil im Studium angesprochen. Mir erscheint vieles an der Uni willkürlich, unsinnig, ineffizient.
Ich versuche mal, ein paar der Punkte genauer auf den Punkt zu bringen.
Erstens: Die Inkompatibilität. Ich bin ein Mensch, der gerne neues lernt. Ich habe mir vor kurzem mal die Frage gestellt, was ich am liebsten tun würde - die erste Antwort war "lernen". Da kann das Problem also nicht liegen. Das liegt mehr darin, wie gelernt wird.
An der Uni sitze ich in der Vorlesung, höre mir anderthalb Stunden in einem düsteren, stickigen Raum das an, was der Dozent erzählt. Manche machen das gut und interessant, stellen auch Fragen, beziehen die Studenten mit ein, zeigen eine ansteckende Begeisterung auf. Andere wiederholen sich, reden nur monoton vor sich hin, teils so schlimm, dass kaum noch jemand in die Vorlesung geht.
Zu den Vorlesungen kommen die Übungen. Die werden dann besprochen. Außerdem die Laborpraktika, welche recht unterschiedlich ausfallen. Manchmal ist sogar recht selbstständige Arbeit dabei - aber doch eher selten.
Und dnatürlich die Klausuren. Ein bis dreimal pro Semester muss man sich hinsetzen und das Wissen in sich reinstopfen, um es dann wieder "auszukotzen". Wenn man sich viel Mühe beim Reinstopfen gibt, hat man am Ende gute Noten, wenn man sich keine Mühe dabei gibt, schlechte. Das ist das Einzige was an der Uni am Ende zu zählen scheint. Wie auch zuvor schon viele Jahre in der Schule - nur in der Uni irgendwie noch mehr.
Wenn ich hingegen für mich selbst lerne, dann habe ich ein für mich sinnvolles Ziel. Ich lerne das, was ich dazu brauche - und das ist dann auch praktisch relevant. Ich lerne, was ich benötige, nicht irgendwas, wo ich zum teil sogar schon jetzt weiß, dass ich es nie brauchen werde.
Ein weiterer Teil des Problem ist, dass ich auch mit der Schule schon immer nicht wirklich kompatibel war, dabei war die Schule noch viel interaktiver, individueller als die Uni. Daher rührt auch der nächste Punkt.
Zweitens: Ich habe keine Lust mehr. Keine Lust, mich auf der einen Seite einschränken zu lassen, ausgebremst zu werden, auf der anderen aber Dinge tun und lernen zu müssen, in denen ich keinen Sinn erkennen kann. Das hatte ich schon 11 Jahre lang in der Schule, ich dachte, das wäre irgendwann mal vorbei - aber im Gegenteil, es ist jetzt sogar in mancher Hinsicht noch schlimmer.
Drittens: Meine Interessen werden in meinem derzeitigen Studiengang nur teilweise abgebildet. Nun ist mir natürlich klar, dass man nicht alles, was einen interessiert, im Studium wiederfinden kann. Aber mir ist kein Studiengang bekannt, der für sich alleine tatsächlich einen Großteil des Wissens vermittelt, welches ich für meine gewünschte berufliche Laufbahn benötige. Naja, es gibt einen Studiengang, der vielleicht noch ein wenig besser passen würde. Aber ich habe irgendwie die Befürchtung, dass das alleine auch nicht die Lösung des Problems wäre. Mein aktueller Studiengang passt eigentlich auch gut zu mir, die Themen interessieren mich.
Viertens: Vorwissen und bereits gemachte Erfahrungen. Ich habe bereits eine Berufsausbildung in meinem Fachbereich, ein dreiviertel Jahr Berufserfahrung, hatte das Fach 6-Stündig in der Schule, habe mich auch privat schon sehr intensiv damit beschäftigt. Jetzt bin ich im 2. Semester und noch immer bin ich mit Dingen konfrontiert, die nichts neues für mich sind. Und das dann auch noch gepaart teils mit ständigen Wiederholungen.
Mir fehlt definitiv eine Herausforderung im Studium, die über reines Auswendiglernen hinausgeht.
Ich bin momentan äußerst unzufrieden mit der Situation, weiß aber auch keinen Ausweg daraus. Ich bin gerade völlig demotiviert, sobald ich daran denke, etwas für die Uni zu tun, frage ich mich, wo der Sinn darin liegt. Es ist wie eine Blockade in meinem Kopf. Sobald ich etwas für die Uni mache, ist die Verknüpfung zum Lernen auf Klausuren da, zu den Noten. Der Gedanke: Ich weiß doch, dass ich es kann, also bringt es mir nichts, außer besseren Noten, die mich nicht interessieren, warum sollte ich also etwas tun? Das ist auch kein neues Problem, das gab es in der Schule schon. Der einzige Unterschied ist, dass ich in der Schule mit diesem Problem und dieser Einstellung einen Abischnitt von 1,9 geschafft habe, jetzt reicht es teils nur noch, um die Klausuren zu bestehen, teils nicht mal mehr das, anderswo allerdings auch noch für etwas mehr.
Gut, es ist nun auch nicht so, dass ich aufs Abi gar nichts gelernt hätte. Für mein Hauptfach habe ich zumindest den ganzen Stoff zusamengefasst. Das hat mir auch richtig Spaß gemacht - aber da hatte ich auch einen direkten Sinn darin. Das Problem ist für mich nicht, einmal die Zähne zusammenzubeißen und mal richtig zu lernen. Das Problem ist, dass ich das prinzipiell in der Form für total unsinnig halte und das im Studium Jahr für Jahr, Semester für Semester, Kurs für Kurs, Klausur für Klausur wieder und wieder auftritt.
Also, was soll ich nun tun? Dass sich etwas ändern muss, ist für mich keine Frage, nur weiß ich wirklich nicht, was eine sinnvolle Lösung sein könnte.
Kann ich etwas verändern, was mir hier das Problem löst oder zumindest erleichtert? Oder sollte ich die Uni wechseln? Vielleicht gar das Studienfach? Oder sind die Probleme da eh überall die selben?
Auch den Gedanken an eine FH zu gehen hatte ich schon, allerdings ist das vermutlich auch nicht die richtige Lösung, allein schon unter dem Aspekt, dass ich vielleicht mal in die Forschung möchte und ganz sicher keinen klassischen Job in der Industrie.
Vielleicht sollte ich auch gar in einem anderen Land studieren? Das deutsche Bildungssystem ist ja weithin nich gerade als eines der besten bekannt.
Das Problem für mich ist, dass mir nichts einfällt, von dem ich glaube, dass es hier wo ich jetzt gerade bin das Problem lösen wird. Alle anderen Ideen hingegen sind viel aufwändiger und auch nicht so einfach mal zu probieren. Und auch bei ihnen bin ich nicht sicher, ob sie mein Problem lösen könnten.
Ich bin mal sehr gespannt, was euch dazu so einfällt. Hier gibt es ja viele Leute mit wesentlich mehr Lebenserfahrung als ich, vielleicht habt ihr noch andere Ansätze bzw. Ideen oder könnt mir mehr zu meinen Ideen sagen, habt vielleicht auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
seit ein paar Monaten zerbreche ich mir immer wieder den Kopf über dieses Thema. Vielleicht könnt ihr mir mit euren Tips, Meinungen und Erfahrungen ja dabei weiterhelfen.
In letzter Zeit ist mir mehr und mehr ein Problem bewusst geworden, welches ich schon länger mit mir herumtrage. Ich weiß nicht so recht, wie ich es nennen soll. Mir fallen etliche Dinge dazu ein, die es aber doch alle für sich nicht so wirklich auf den Punkt bringen. Hier mal eine Auswahl:
Ich fühle mich mit dem Uni(/Bildungs)-System unkompatibel, habe keine Lust mehr, Wissen unsinnig in mich hineinzustopfen, nur für Prüfungen zu lernen, zu lernen ohne Anwendung, ohne Ziel, Dinge zu lernen, die ich nie wieder brauchen werde, auch werden meine Interessen nur zum Teil im Studium angesprochen. Mir erscheint vieles an der Uni willkürlich, unsinnig, ineffizient.
Ich versuche mal, ein paar der Punkte genauer auf den Punkt zu bringen.
Erstens: Die Inkompatibilität. Ich bin ein Mensch, der gerne neues lernt. Ich habe mir vor kurzem mal die Frage gestellt, was ich am liebsten tun würde - die erste Antwort war "lernen". Da kann das Problem also nicht liegen. Das liegt mehr darin, wie gelernt wird.
An der Uni sitze ich in der Vorlesung, höre mir anderthalb Stunden in einem düsteren, stickigen Raum das an, was der Dozent erzählt. Manche machen das gut und interessant, stellen auch Fragen, beziehen die Studenten mit ein, zeigen eine ansteckende Begeisterung auf. Andere wiederholen sich, reden nur monoton vor sich hin, teils so schlimm, dass kaum noch jemand in die Vorlesung geht.
Zu den Vorlesungen kommen die Übungen. Die werden dann besprochen. Außerdem die Laborpraktika, welche recht unterschiedlich ausfallen. Manchmal ist sogar recht selbstständige Arbeit dabei - aber doch eher selten.
Und dnatürlich die Klausuren. Ein bis dreimal pro Semester muss man sich hinsetzen und das Wissen in sich reinstopfen, um es dann wieder "auszukotzen". Wenn man sich viel Mühe beim Reinstopfen gibt, hat man am Ende gute Noten, wenn man sich keine Mühe dabei gibt, schlechte. Das ist das Einzige was an der Uni am Ende zu zählen scheint. Wie auch zuvor schon viele Jahre in der Schule - nur in der Uni irgendwie noch mehr.
Wenn ich hingegen für mich selbst lerne, dann habe ich ein für mich sinnvolles Ziel. Ich lerne das, was ich dazu brauche - und das ist dann auch praktisch relevant. Ich lerne, was ich benötige, nicht irgendwas, wo ich zum teil sogar schon jetzt weiß, dass ich es nie brauchen werde.
Ein weiterer Teil des Problem ist, dass ich auch mit der Schule schon immer nicht wirklich kompatibel war, dabei war die Schule noch viel interaktiver, individueller als die Uni. Daher rührt auch der nächste Punkt.
Zweitens: Ich habe keine Lust mehr. Keine Lust, mich auf der einen Seite einschränken zu lassen, ausgebremst zu werden, auf der anderen aber Dinge tun und lernen zu müssen, in denen ich keinen Sinn erkennen kann. Das hatte ich schon 11 Jahre lang in der Schule, ich dachte, das wäre irgendwann mal vorbei - aber im Gegenteil, es ist jetzt sogar in mancher Hinsicht noch schlimmer.
Drittens: Meine Interessen werden in meinem derzeitigen Studiengang nur teilweise abgebildet. Nun ist mir natürlich klar, dass man nicht alles, was einen interessiert, im Studium wiederfinden kann. Aber mir ist kein Studiengang bekannt, der für sich alleine tatsächlich einen Großteil des Wissens vermittelt, welches ich für meine gewünschte berufliche Laufbahn benötige. Naja, es gibt einen Studiengang, der vielleicht noch ein wenig besser passen würde. Aber ich habe irgendwie die Befürchtung, dass das alleine auch nicht die Lösung des Problems wäre. Mein aktueller Studiengang passt eigentlich auch gut zu mir, die Themen interessieren mich.
Viertens: Vorwissen und bereits gemachte Erfahrungen. Ich habe bereits eine Berufsausbildung in meinem Fachbereich, ein dreiviertel Jahr Berufserfahrung, hatte das Fach 6-Stündig in der Schule, habe mich auch privat schon sehr intensiv damit beschäftigt. Jetzt bin ich im 2. Semester und noch immer bin ich mit Dingen konfrontiert, die nichts neues für mich sind. Und das dann auch noch gepaart teils mit ständigen Wiederholungen.
Mir fehlt definitiv eine Herausforderung im Studium, die über reines Auswendiglernen hinausgeht.
Ich bin momentan äußerst unzufrieden mit der Situation, weiß aber auch keinen Ausweg daraus. Ich bin gerade völlig demotiviert, sobald ich daran denke, etwas für die Uni zu tun, frage ich mich, wo der Sinn darin liegt. Es ist wie eine Blockade in meinem Kopf. Sobald ich etwas für die Uni mache, ist die Verknüpfung zum Lernen auf Klausuren da, zu den Noten. Der Gedanke: Ich weiß doch, dass ich es kann, also bringt es mir nichts, außer besseren Noten, die mich nicht interessieren, warum sollte ich also etwas tun? Das ist auch kein neues Problem, das gab es in der Schule schon. Der einzige Unterschied ist, dass ich in der Schule mit diesem Problem und dieser Einstellung einen Abischnitt von 1,9 geschafft habe, jetzt reicht es teils nur noch, um die Klausuren zu bestehen, teils nicht mal mehr das, anderswo allerdings auch noch für etwas mehr.
Gut, es ist nun auch nicht so, dass ich aufs Abi gar nichts gelernt hätte. Für mein Hauptfach habe ich zumindest den ganzen Stoff zusamengefasst. Das hat mir auch richtig Spaß gemacht - aber da hatte ich auch einen direkten Sinn darin. Das Problem ist für mich nicht, einmal die Zähne zusammenzubeißen und mal richtig zu lernen. Das Problem ist, dass ich das prinzipiell in der Form für total unsinnig halte und das im Studium Jahr für Jahr, Semester für Semester, Kurs für Kurs, Klausur für Klausur wieder und wieder auftritt.
Also, was soll ich nun tun? Dass sich etwas ändern muss, ist für mich keine Frage, nur weiß ich wirklich nicht, was eine sinnvolle Lösung sein könnte.
Kann ich etwas verändern, was mir hier das Problem löst oder zumindest erleichtert? Oder sollte ich die Uni wechseln? Vielleicht gar das Studienfach? Oder sind die Probleme da eh überall die selben?
Auch den Gedanken an eine FH zu gehen hatte ich schon, allerdings ist das vermutlich auch nicht die richtige Lösung, allein schon unter dem Aspekt, dass ich vielleicht mal in die Forschung möchte und ganz sicher keinen klassischen Job in der Industrie.
Vielleicht sollte ich auch gar in einem anderen Land studieren? Das deutsche Bildungssystem ist ja weithin nich gerade als eines der besten bekannt.
Das Problem für mich ist, dass mir nichts einfällt, von dem ich glaube, dass es hier wo ich jetzt gerade bin das Problem lösen wird. Alle anderen Ideen hingegen sind viel aufwändiger und auch nicht so einfach mal zu probieren. Und auch bei ihnen bin ich nicht sicher, ob sie mein Problem lösen könnten.
Ich bin mal sehr gespannt, was euch dazu so einfällt. Hier gibt es ja viele Leute mit wesentlich mehr Lebenserfahrung als ich, vielleicht habt ihr noch andere Ansätze bzw. Ideen oder könnt mir mehr zu meinen Ideen sagen, habt vielleicht auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
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