Mein Trainingstagebuch - Vorbereitung für einen 31km-Traditionslauf

jule-x3108
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  • #1
Hallo PL-Community,

ich bin Jule, der ein oder die andere wird vielleicht schon Beiträge von mir hier auf PL gelesen haben. Diesen Thread mache ich als eine Art Trainings-Tagebuch auf. Bisher habe ich immer den „Ich habe heute Sport gemacht-Thread“ genutzt (werde ich vermutlich auch weiter machen), habe aber für mich die Idee entwickelt, mein Training, meine Vorbereitung auf die nächst Challenge für mich zu dokumentieren. Nicht nur die nüchternen Zahlen, Daten, Fakten, sondern auch alles was sonst noch da reinspielt. Z.B. Psyche, Motivation, Motivation, Rückschläge, Gesundheit, Gedanken im Kopf, Ernährung,.. also was damit zu tun hat. In erster Linie möchte ich das für mich selbst machen. Aber natürlich sind Kommentare, Hinweise, Fragen, Tipps usw. gern gesehen, erwünscht und erlaubt. 😊

Vorweg vielleicht ein paar Infos zu meinem Hintergrund und meiner Motivation. Solange ich denken kann, habe ich Sport gemacht, Sport geliebt. Ich habe jahrelang für den – meinen – Sport gelebt. Habe dadurch viel erreichen, erleben dürfen. Habe dafür viel investiert, aber auch eben viel gekommen. Auf die Details möchte ich hier aus persönlichen Gründen nicht näher eingehen. Als ich es so gut wie geschafft hatte, meine Traum Wirklichkeit werden zu lassen, hat es mich erwischt. Verletzt. Das hat mir gezeigt, wie schnell es gehen kann. Zum Glück hatte ich megaviel Rückhalt und Unterstützung. Familie, Freunde, Trainier, Betreuer, Verein, Ärzte, das war top. Ich habe mich nach Monaten mit OP und viel Reha und Aufbautraining zurückgekämpft. Ich war wieder da, sogar noch weiter als ich vorher war. Mir standen verschiedene Türen, Möglichkeiten offen. Ich habe Chancen bekommen, die so jung sehr wenige Menschen kommen. Und ich habe sie genutzt. Dann kam der nächste Rückschlag, ein vergleichsweisekleinerer. Aber wieder eine OP, wieder eine Reha. Wieder gekämpft. Wieder „gewonnen“. Und genauso schnell verloren. Mitten in meine Rückkehr knallte es. Wieder das Knie. Dieses mal„alles“ kaputt. Drei Operationen sowie viele Schmerzen und Tränen später begann ich die nächste Reha, das nächste Aufbautraining. Perfekt unterstützt, organisiert. Alle waren mit dem Heilungsverlauf zufrieden, gaben mir regelmäßig grünes Licht für die nächsten Schritte und Belastungsstufen. Nur mein Kopf wollte kein grünes Licht geben. Ich bekam psychologische Hilfe, nicht um mich schnellstmöglich wieder sportlich fit zu bekommen, sondern um überhaupt wieder mental Selbstvertrauen in mich zurückzufinden. Das hat funktioniert. Ich schuftete, trainierte, arbeitete hart. Natürlich auch mit Schmerzen, mit Tränen. Denn ich hatte einen Trau, ein Ziel. Nach den OPs wurde mir seitens der Ärzte und Physiotherapeuten ein lange Reha- und Aufbau-Phase prognostiziert, im guten Fall 12, wahrscheinliche eher 14 Monate, bis ich wieder voll belastbar sein werde. Nach 10 Monaten kehrte ich im Jugendbereich zurück, nach 11 Monate war ich wieder bei den „Großen“ dabei. Ich war fit wie nie, ich war glücklich.

Nach einer Trainingseinheit lag ich abends im Bett und wachte auf. Mein Knie schmerzte. Anders als sonst. Innerhalb eines Augenblicks war da nur noch Leere. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass es „nur“ eine Entzündung mit Wasserbildung war, vermutlich aufgrund einer Belastungsreaktion. Zwei Spritzen, Das Wasser wurde abgezogen, nichts was einen normalerweise beunruhigen würde. In meinem Fall mit den Vorschädigungen bedeutete dies aber, dass ich dieses Niveau, diesen Level nicht dauerhaft halten, halten dar. Natürlich wollte ich das nicht wahrhaben und kämpfte weiter. Bis zu dem Tag, an dem ich das Idol meiner „Jugend“ wieder getroffenen habe. Danach wurde mir klar, dass ich so nicht weiter machen kann, weitermachen darf. Am nächsten Tag habe ich erst meine Eltern informiert, die schon fast erleichtert reagiert haben. Anschließend meine Trainier, Betreuer und Vereinsführung. Davor hatte ich am meisten Schiss. Natürlich waren sie geschockt, überrascht, haben mir aber volle Unterstützung bei allem was kommt zugesichert. Und so war und ist es auch jetzt noch. Mein Vertrag wurde nicht aufgehoben, sondern nur „ruhend“ gestellt. Aufgrund der Verletzungen und Schädigungen wurde mir eine Sportinvalidität im Zuge einer anteiligen Berufsinvalidität bescheinigt. Bis zu einem bestimmten Niveau dürfte ich so „meinen“ Sport wieder oder weiter betreiben, möchte ich aber gar nicht mehr. Nachdem das alles geregelt war, fiel mir eine Riesenlast von den Schultern ab. Gefolgt von einer großen Leere und einem großen Loch. Auch da hatte ich gute Unterstützung, hat gebraucht, aber hat sich alles sehr gut entwickelt.

Nachdem ich das alles für mich verarbeitet hatte, habe ich viele Dinge nachgeholt, die ich vorher aufgrund meiner Lebensweise, Disziplin, usw. nicht gemacht, erlebt habe. Da waren sehr schöne und gute Erfahrungen dabei, aber auch wie wohl jeder sie macht ein paar nicht so schöne. Auch nicht schön war, dass ich feststellen musste, dass mir meine Kleidung zu eng wurde… Also fing ich wieder an, regelmäßiger Sport zu machen. Mein damaliger bester Freund und jetziger Partner nahm mich mit auf ein paar Laufeinheiten. Erst nur so locker weg, dann auch erste „gezielte“ Läufe. Ausdauerläufe hatte ich früher immer gehasst, aber plötzlich fing es an Spass zu machen. Auch weil es offensichtlich mehr gab als nur einfach durch die Gegend zu laufen. Ich war nicht schnell und werde auch nie zu den richtig schnellen Läuferinnen zählen, dafür habe ich einfach nicht die richtigen körperlichen Voraussetzungen. Aber ich merkte, dass sich was tut. Mein Knie spielte auch mit und so fing ich an strukturierter zu laufen. Distanzen wurden länger, pace wurde schneller, HF ging runter, sogar die Hose ging wieder besser zu. So ging das bis Anfang diesen Jahres. Da habe ich mir überlegt, in diesem Jahr möchte ich meinen ersten Halbmarathon laufen und finishen. Schnell war klar, dass ich dafür anders trainieren muss. War eine schwierige Umstellung, vor allem zu lernen, langsam(er) zu laufenum im GA-Bereich wirklich effektiv arbeiten zu können. Trotz einiger kleiner Rückschläge habe ich dann im Oktober meinen ersten HM gelaufen und meine gesetzten Ziele erreicht.

Für 2022 habe ich mir jetzt ein neues Ziel gesetzt. Ursprünglich wollte ich kommendes Jahr den HM in Hamburg laufen, da ich den dieses Jahr krankheitsbedingt verpasst habe. Als ich vorletzte Woche in meinem Laufladen neue Schuhe gekauft habe, kamen wir dort ins Quatschen. Und die haben mir angeboten, ab Januar an deren Lauftreff teilzunehmen, inkl. Vorbereitung auf einen 31km-Traditionslauf Ende April. Ich kenne diesen Lauf und auch einige die den schon gelaufen sind. Sehr anspruchsvoll. Nicht nur 31 km. Sondern auch über 600 HM und viele verschiedene Untergründe (Kopfsteinpflaster, Wald, Sand, Schotter, Straße, Gras). Zuerst kam das für mich nicht in Frage, da a) der HM in HH geplant war und b) ich nicht weiss ob mein Knie das mitmacht. Nach ein paar Nächten und ein paar Testläufen wurde meine Neugier aber immer größer. Schließlich habe ich die Herausforderung angenommen und meine Teilnahme zugesagt. Meine Challenge 2022 steht damit fest. Und da es bis Ende April nicht mehr lang ist, geht die Vorbereitung auch direkt los. Auch dieses Mal wird es wieder eine Umstellung im Training sein. Ich muss sowohl Distanz von über 10km als auch Höhenmeter und vor allem Stabilität im Rumpf drauf packen. Das Primär-Ziel heisst: ANKOMMEN! Was die Zeit angeht, bin ich noch nicht so weit. Nach allem was ich bisher gehört habe, könnte eine Zeit zwischen 3:10 und 3:25 Stunden realistisch sein. Aber das nehme ich noch nicht als Sekundär-Ziel mit. Ich denke, meine Wunsch-/Ziel-Zeit werde ich nach den ersten Trainingswochen Ende Januar/Anfang Februar festlegen und dann hier auch veröffentlichen (und mich dran messen lassen).

Der erste gemeinsame Lauf in der Gruppe wird nach den Weihnachtsferien sein. Bis dahin steht individuelles Training auf dem Programm. Im Schnitt werden es wohl 4 Laufeinheiten die Woche werden, ergänzt durch 1-2 Kraft-/Stabilisierungseinheiten. Begonnen hat meine persönliche Vorbereitung auf die gemeinsame Vorbereitung schon. Die bereits absolvierten Einheiten poste ich in den nachfolgenden Beiträgen.

So, genug der langweiligen langen Einleitung. Wer Lust und Interesse hat, ist herzlich eingeladen meinen Weg hierzu begleiten, mitzulesen und gerne auch zu kommentieren.

Viele Spass

Eure Jule
 
jule-x3108
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  • #2
Die erste offizielle Einheit meiner Vorbereitung startete am Samstag, 18.12.2021. statt wie sonst nach Zeit und pace zu laufen, ging es dieses Mal nach HF. Sehr gewöhnungsbedürftig, Da es sehr anspruchsvoll ist, immer auf die HF zu achten, vor allem im Gelände. Ständige Pace-Anpassungen je nach Steigung oder Untergrund.
Ziel waren 75 Minuten laufen mit verschiedenen Belastungsintervallen an Steigungen. Herausgekommen ist:

- 12,5 km
- 77 Minuten
…..- 20 Minuten HF 125 - 138
…..- 10 Minuten HF 138 - 150
…..- 3 Minuten Erholungslaufen
…..- 10 Minuten HF 138 - 150
…..- 3 Minuten Erholungslaufen
…..- 10 Minuten HF 138 - 150
…..- 3 Minuten Erholungslaufen
…..- 18 Minuten HF 125 - 138
- durchschnittliche pace 6:10
- 180 HM
 
rowan
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  • #3
Mit vielen Steigungen ist nach HF nicht dauerhaft zufriedenstellend. Ich laufe nach Watt mit dem Stryd Pod, könnte auch für dich was sein?
 
jule-x3108
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  • #4
Sonntag, 19.12.2022
Heute stand eine kurze Einheit auf dem Programm. Knapp 50 Minuten laufen, wieder mit kurzen HF-Belastungsintervallen an Steigungen.

- 51 Minuten
- 8,3 km
- 20 Minuten Grundlagenausdauer
- 6 Intervalle je
……- 1 min mäßige HF
……- 2 min Erholung
- 13 Minuten Grundlagenausdauer
- 100 HM
- durchschnittliche pace 6:09
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
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  • #5
Am 20. und 21 war Ruhetag und aus persönlichen/beruflichen Gründen kein Training möglich.
Am 22. und 23. habe ich Abend jeweils ca. 40 Minuten Kraft- und Stabi-Training gemacht. Bunte Mischung aus:
- Planks
- Liegestütze
- Dips
- Seitstütz
- Supermann
- klassische Situps
- Situps mit Diagonalem Beinheben
- tiefe Kniebeugen
- Kniebeugensprung
- Ausfallschrittsprüngen
- Burpee
- Zehenspitzenübungen
 
jule-x3108
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  • #6
Am 24.12. habe ich - für mich eine ungewohnte Laufzeit - den Vormittag genutzt, für Tempohärte. Das Wetter passte zu einladenden Einheit. Kühl, windig, Nieselregen.

- 90 Minuten
- 15,5 km
- Lauf-ABC beim einlaufen
- 6 Intervalle je
…..- 5 Minuten mit pace 5:00-5:20 inkl. steigungen
…..- 2 min Erholung
- restliche Zeit GA-Bereich
- 200 HM
- durchschnittliche pace 5:48
 
jule-x3108
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  • #7
Der Lauf am ersten Weihnachtsfeiertag, 25.12.2021 stand im Fokus der GA mit HM. Klare Luft, Sonne, aber bibbernde -7 Grad standen auf dem Thermometer. Dafür ging es aber echt gut über den Schuh.

- 75 Minuten
- 12,8 km
- durchschnittliche pace 5:53
- 250 HM, verteilt auf 3 längere Anstiege (ca. 1km / 30HM, 1,5km/60HM, 2,5km/100HM) und 2 kurze knackige (300m/35HM, 200m/20HM)

Fazit; mit Ausnahme kleiner Ausreißer an den Klippen hat die HF gut mitgespielt.
 
jule-x3108
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  • #8
Am zweiten Weihnachtsfeiertag war keine Zeit mehr zum Laufen, dafür aber für sexuelles Ausdauertraining und für eine Einheit Kraft- und Stabi-Training:
- Planks
- Liegestütze
- Dips
- Seitstütz
- Supermann
- klassische Situps
- Situps mit Diagonalem Beinheben
- tiefe Kniebeugen
- Kniebeugensprung
- Ausfallschrittsprüngen
- Burpee
- Zehenspitzenübungen
 
jule-x3108
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  • #9
Heute mal wieder ein kleines Update. Gestern habe ich „nur“ Kraft- und Stabi-Training. Irgendwie war mir den Tag über unwohl, der Kopf hat gebrummt und überall hat es gezwickt. Daher bin ich nicht raus und hab den langsamen DA auf heute vertagt.

- Planks
- Liegestütze
- Dips
- Seitstütz
- Supermann
- klassische Situps
- Situps mit Diagonalem Beinheben
 
jule-x3108
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  • #10
Heute habe ich mich im Regen bei 5 Grad der Herausforderung eines laaaaangsamen Dauerlaufs gestellt. Vorgabe / Ziel war es, ca. 90 Minuten im leichten Gelände zu laufen und dabei die Herzfrequenz zwischen 120 und 130 zu halten… puuuuh…. Da ist nichts mit „locker“ und „entspannt“ los laufen. Selten war ich so konzentriert bei einer Einheit, weil ständig die HF im Blick hatte, versucht habe die pace der Stecke mit Steigungen vorausschauend anzupassen usw. ständige Rhythmuswechsel, pace-Anpassungen usw. waren nötig. Aber, es hat funktioniert, mit kleinen Ausreißern in den Steigungen. Aber die waren wirklich marginal. Die Durchschnitts-pace…. Darf man aber niemanden erzählen… unterirdisch… aber eben der HF und GA geschuldet. Psychisch aber echt deprimierend….

Zusammenfassung:
- 93 Minuten
- 14 km
- 200 HM
- durchschnittliche HF 125
- durchschnittliche pace 6:41
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #11
Mit vielen Steigungen ist nach HF nicht dauerhaft zufriedenstellend. Ich laufe nach Watt mit dem Stryd Pod, könnte auch für dich was sein?
Vielen Dank, rowan rowan für den Tipp. Das sagte mir in der Tat noch nichts, stryd pod hatte ich vorher noch nie gehört. Hab es mir mal angesehen und muss sagen, klingt sehr interessant. Konnte leider kaum Erfahrungsberichte dazu finden, nur Tests. In einem klang das Ganze sehr wissenschaftlich-analytisch mit Fokus auf sehr ambitionierte und Detailverliebte Läufer. Werde mal schauen, dass ich da noch mehr zu finde. Das Prinzip klingt auf jeden Fall einleuchtend.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Vielen Dank, rowan rowan für den Tipp. Das sagte mir in der Tat noch nichts, stryd pod hatte ich vorher noch nie gehört. Hab es mir mal angesehen und muss sagen, klingt sehr interessant. Konnte leider kaum Erfahrungsberichte dazu finden, nur Tests. In einem klang das Ganze sehr wissenschaftlich-analytisch mit Fokus auf sehr ambitionierte und Detailverliebte Läufer. Werde mal schauen, dass ich da noch mehr zu finde. Das Prinzip klingt auf jeden Fall einleuchtend.
Auf FB gibt es eine ganze Community dazu, da findest du reichlich Berichte. Es laufen viele Profis damit, Gwen Jorgensen zum Beispiel oder Molly Seidel.
Ich habe den Stryd seit ungefähr 10 Monaten und finde es viiiiiel besser als HR oder Pace, vor Allem Intervalle lassen sich präziser umsetzen.
Und Watt sind Watt, während HR durch zig Faktoren beeinflusst wird (Temperatur, Zyklus, Flüssigheitshaushalt,…). Für Zone 2 Training hat mir HR am Anfang schon getaugt, aber mit dem Stryd ist es einfach genauer und irgendwie entspannt.
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #13
Punkto Stryd - ich denke, es ist wichtig, ihn mit einer Uhr von Garmin zu verwenden.
Ich habe noch nie etwas Anderes gehabt als Polar, seit ich Sportuhren brauche (>20 Jahre), aber Polar hat hier eine Limitation:
Polar hat selbst eine Technik zur Schätzung der Wattzahl, und sie mischen ihre Schätzung mit der Messung von Stryd.
Garmin beschränkt sich dann nur auf den externen Sensor (als Stryd), wenn einer angeschlossen ist.

Wer also Stryd alleine haben will, fährt eigentlich besser mit Garmin, soviel ich weiss.

Die Stryd App selbst hatte früher viel mehr Gratis Features, jetzt muss man für m.E. vernünftigen Gebrauch der App zahlen, was mich stört. Ich verwende die App deshalb nicht mehr.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #14
Wer also Stryd alleine haben will, fährt eigentlich besser mit Garmin, soviel ich weiss.
Das ist interessant, danke!
Bzgl. Der Uhr bin ich dann wohl gut aufgestellt. Ich nutze inzwischen schon die zweite Garmin-Uhr, bin ich auch hoch zufrieden mit. Mit der Uhr und der einfachen intuitiven Bedienung, ihrer Robustheit, ihrem schlichten auch alltagstauglichen Design - aber auch mit der GarninConnect-App. Das ist schön transparent, einfach aber hilfreich.

Die Stryd App selbst hatte früher viel mehr Gratis Features, jetzt muss man für m.E. vernünftigen Gebrauch der App zahlen, was mich stört. Ich verwende die App deshalb nicht mehr.
Wenn die Daten an GarminConnect ind die Uhr übermittelt werden, brauche ich dann beide Apps, also ich die Stryd? Welche Mehrwerte liefert die dann noch? Und reicht dann die kostenfreie Version oder taugt die nichts?
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #15
Wenn die Daten an GarminConnect ind die Uhr übermittelt werden, brauche ich dann beide Apps, also ich die Stryd?
Für den täglichen Betrieb nicht.
Ich denke auch nicht, um den Stryd erstmalig in Betrieb zu nehmen, ich bin aber nicht sicher.
Als ich den Stryd in Betrieb nahm, hatte ich die App installiert.
Seither habe ich das Telefon gewechselt, und die Stryd App nicht wieder installiert.
Deshalb - täglicher Gebrauch geht sicher ohne, Installation habe ich ohne nie gemacht.
Die App selbst ist gratis, aber es braucht dann "in App Payments", ich gehe aber davon, dass die Installation, falls notwendig, gratis gehen müsste.

ich fand ein paar Graphen (die Powerkurve) und die laufenden Summen nützlich, ich verwende aber auch Training Peaks (und bezahle dafür), dort kann man auch sehr viel analysieren.

Was es genau noch gratis gibt bei Stryd, weiss ich nicht.
Vielleicht weiss rowan rowan mehr?
 
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jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #16
Und wieder eine Einheit bei Nieselregen. Dafür war es heute ungewohnt war, 12 Grad. Diese Temperaturschwankungen sind auch echt anstrengend. Heute waren kurze Tempoverschärfungen in HF-Bereichen im Gelände angesagt. Insgesamt wurden es 10,5km in 1:06. In Summe alles wieder bei niedriger HF und pace.
- 66 Minuten
- 10,5km
- 120 HM
- einlaufen mit Lauf-ABC
- 20min laaaangsamer DL in HF 120-130
- 8 Wiederholungen, Intervalle an Steigungen je
……- 60sec in HF 135-147
……- 120sec locker traben
- 20min laaaangsamer DL in HF 120-130
- auslaufen (was bei der pace echt schwer ist.
- durchschnittliche HF 130
- durchschnittliche pace 6:17

Die beste pace lag im Intervall bei knapp 4:00, bei dem laaaangsamen DL dagegen phasenweise bei 7:15 um wieder in den HF-Bereich zu kommen.
Die Intervalle hatte jeweils eine Länge zwischen 210 und 250 Metern, jede an Steigungen Höhenunterschieden zwischen 4 und 10 Metern. Klingt nicht nach viel, auf die kurze Distanz haut das doch etwas rein.

Bevor ich losgegangen bin habe ich mir trottelig barfuß den kleinen Zeh am Stuhlbein gestoßen. Hat kurz gezwiebelt, aber als ich Laufsocken angezogen habe, ging es schon wieder. Seit dem ich die Schuhe wieder aus, zwiebelt der kleine wie ein ganz großer. Seit dem Sockenausziehen weiß ich auch warum: er ist so dick wie ein größere Zeh…. Die gute Nachricht ist aber: das Stuhlbein ist heil.
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #17
Ich benutze auch eine Garmin Uhr, man muss darauf achten das sie „Full compatibility“ mit Stryd hat wenn man zB strukturierte Workouts benutzen möchte (wo einem dann die Uhr Intervalle ansagt usw.). Das mache ich ziemlich viel - mein Trainingsplan ist immer in TrainingPeaks (Bezahlversion) drin und synchronisiert automatisch mit Garmin Connect, die Workouts lade ich dann über die Stryd Workout App runter. Die Stryd App benutze ich so gut wie nie. Ich habe noch eine komische Zwischen-Version weil ich Mitglied war bevor die Bezahlversion auf den Markt kam, kann also Funktionen nutzen für die man wohl sonst bezahlen muss, aber ehrlich gesagt reichen mir die Watt-Kurven auf TrainingPeaks völlig aus.
Strava importiert ja inzwischen die Watt-Daten auch.
Bei paceheads.de kann man das Ding einfach einen Monat (oder drei) mieten und dann entweder versandkostenfrei zurück schicken oder kaufen, der Mietpreis für den Monat wird dann angerechnet. So habe ich es gemacht.

Grade bei so Intervallen - den Zielbereich der HF erreicht man in 60sek ja eher am Ende. Meistens laufe ich dann entweder zu schnell (zu schnell, um 10 Intervalle jedes Mal im gleichen Bereich zu laufen) oder zu langsam. Mit dem Stryd laufe ich jedes Intervall nahezu exakt gleich, weil ich ja sofort im richtigen Wattbereich laufen kann. Auch bei der Erholung, ich laufe dann einfach im Z2 Wattbereich, die HF ist in der Regel bei kurzen Recoveries erst gegen Ende der Zeit wieder auf Z2 Niveau.

Mir macht es das Leben beim Training einfacher. Ich steige nicht so sehr in irgendwelche Analysen ein, ehrlich gesagt. Nutze das als praktisches Tool.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #18
Ich benutze auch eine Garmin Uhr, man muss darauf achten das sie „Full compatibility“ mit Stryd hat wenn man zB strukturierte Workouts benutzen möchte (wo einem dann die Uhr Intervalle ansagt usw.). Das mache ich ziemlich viel - mein Trainingsplan ist immer in TrainingPeaks (Bezahlversion) drin und synchronisiert automatisch mit Garmin Connect, die Workouts lade ich dann über die Stryd Workout App runter. Die Stryd App benutze ich so gut wie nie. Ich habe noch eine komische Zwischen-Version weil ich Mitglied war bevor die Bezahlversion auf den Markt kam, kann also Funktionen nutzen für die man wohl sonst bezahlen muss, aber ehrlich gesagt reichen mir die Watt-Kurven auf TrainingPeaks völlig aus.
Strava importiert ja inzwischen die Watt-Daten auch.
Bei paceheads.de kann man das Ding einfach einen Monat (oder drei) mieten und dann entweder versandkostenfrei zurück schicken oder kaufen, der Mietpreis für den Monat wird dann angerechnet. So habe ich es gemacht.

Grade bei so Intervallen - den Zielbereich der HF erreicht man in 60sek ja eher am Ende. Meistens laufe ich dann entweder zu schnell (zu schnell, um 10 Intervalle jedes Mal im gleichen Bereich zu laufen) oder zu langsam. Mit dem Stryd laufe ich jedes Intervall nahezu exakt gleich, weil ich ja sofort im richtigen Wattbereich laufen kann. Auch bei der Erholung, ich laufe dann einfach im Z2 Wattbereich, die HF ist in der Regel bei kurzen Recoveries erst gegen Ende der Zeit wieder auf Z2 Niveau.

Mir macht es das Leben beim Training einfacher. Ich steige nicht so sehr in irgendwelche Analysen ein, ehrlich gesagt. Nutze das als praktisches Tool.
Vielen Dank, rowan rowan
Gut zu wissen, dass man da doch nicht so wissenschaftlich ran gehen muss.

Bei HF-basierten TE stimme ich dir voll zu, ist auch meine aktuelle Erfahrung. In den Belastungsintervallen erreiche ich die Ziel-HF verzögert. Je nach dem mit welcher Intensität ich in sie einsteige. Inzwischen weiß ich ganz gut, wie viel ich die pace steigern muss um da rein zu kommen. Aber ja, jeder kleine Anstieg oder bergab-Stück Macht bringt das ganze wieder durcheinander.
Und in den Erholungsphase geht die HF auch bei mir immer erst gegen Ende in den Zielbereich. Oder ich verlangsame so stark, das ich gegen Ende der Phase schon wieder das Tempo anziehen muss um im Bereich zu bleiben. Ich glaube aber auch, dass mir hier einfach auch noch einiges an Erfahrung fehlt.
Wenn kommende Woche die erste gemeinsame TE mit der LG ansteht werd ich mal schauen, ob dort auch einer mit Stryd trainiert. Bin gespannt.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #20
PS: ich habe das Gefühl, dass Du zu viel Respekt hast vor den 31km.
Nicht ZU viel. Aber ja, ich habe gewaltigen Respekt vor diesem Lauf und der Strecke. Hauptsächlich weil ich insbesondere auch gucken muss, wie mein Körper, va mein vorgeschädigtes Knie Belastungen verträgt und mitmacht. Aber auch weil fast alle, die dort schon mitgelaufen sind sagen, dass der Lauf wegen der Höhenmeter, der steilen Anstiege, der wechselnden Böden usw. mindestens genauso anspruchsvoll sei sie ein Marathon. Und das wer diesen Lauf finished, auch einen Marathon Finishen kann. Daher ist Respekt mE durchaus angebracht. Distanz in die Beine zu bekommen, ist eine Sache. Höhenmeter und Tempo parallel auch eine ganze andere Herausforderung.

Es gibt Tabellen, die zeigen sehr genau, wie die Zeiten extrapoliert werden können *wenn das Training für die längere Distanz perfekt war*
"Perfekt" von 21 auf 31km heisst m.E. aber nicht viel mehr als ein paar längere DLs.
Wie schon geschrieben. Aktuell geht es erstmal wieder nur darum, km zu sammeln und in die Beine zu bekommen. Ohne Tempo, ohne Intensität. aber dafür schon mit Höhenmetern, alleine schon um mich an die dafür notwendige. Rhythmuswechel zu gewöhnen und einstellen zu können.
In 2-3 Wochen wird es dann richtig losgehen. Erst danach werde ich mich zwei zeitliche Ziele setzen. Ankommen alleine ist ok, reicht mir aber nicht. Wo mein Mindest- und mein Wunsch-Zeitziel liegen werden, sehe ich wenn ich die ersten „richtigen“ Einheiten in den Beinen hab.
Zeit-Prognose auf Basis von Hochrechnungen - naja, die sind hier mMn nicht realistisch wegen dem Einmaligen und außergewöhnlichen Streckenprofil. Daher gucke ich mir das nicht an, verlasse mich darauf nicht sondern konzentriere mich allein auf mich.

Ich denke, wenn Du 17, 20, 23, 26, 23, 17 machst, mit ähnlichem Profil, den 17er zwei Wochen vor dem Wettkampf, kommst Du auf jeden Fall gut ins Ziel.
Ist bestimmt nicht der optimalst auf Dich zugeschnittene Trainingsplan, aber es reicht, mit durchschnittlichen Wochenkilometern im Bereich von ~40-45.

Oder kommt Dein Plan zu einem ganz anderen Schluss?
Der finale Trainingsplan steht noch nicht. Erst sammle ich noch KM im GA-Bereich mit „nur“ moderaten Belasungsintervallen. Der eigentliche Plan folgt dann in 1-2 Wochen. Tendenziell gehe ich auch davon aus, dass dann 40-50 Wochen-Kilometer anstehen werden. Vermutlich Mitte/Ende März auch mal zwei Wochen mit 50-60km.
Immer unter der Prämisse, dass mein Körper mitmacht.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #24
Nachdem es gestern so gut lief, ging es heute direkte weiter. Aber ich wollte heute mal wieder einfach nur laufen, ohne Vorgaben oder Zielbereiche für pace, Herzfrequenz, Schrittfrequenz, Intervalle oder so.
Also hab ich meiner Partner gebeten, mir eine Strecke für 100-120 Minuten Laufzeit mit paar Höhenmetern zu suchen. Hat er gemacht. Als ich bereit war, hat er mich plötzlich ins Auto gesetzt und wir sind raus gefahren. Angenommen an seinem Zielort hat er mir dir Laufstrecke in die App geschickt, dann durfte ich los. Joah…. ist mal was anderes. Ich wusste zwar wo ich war und hätte auch so eine Strecke nach Hause gefunden. Aber loszulaufen ohne die Charakteristik, Anzahl und Intensität der Steigungen, usw. zu kennen… spannend… aber auch cool.
Unterwegs war ich dann froh dass ich nen Plättchen Dextro und ein AeroBee-Gel dabei hatte. Die Strecke hatte es in sich, war ein netter Wochenabschluss mit starkem und zeitweisen sehr böigen Seiten-/Gegenwind und körnerfressenden Anstiegen. Allein die ersten 1,5 km gingen nur stetig bergauf. Hier die Zusammenfassung in Zahlen und Fakten:

- Laufzeit: 1:41 Stunde
- 16,5 km, hauptsächlich asphaltierte Wege, aber auch einige Schotter- und Feldwege
- 400 HM, hauptsächlich verteilt auf zwei moderate Anstiege je 0,5-1,0 km und 3 anspruchsvolle Anstiege mit 1,5-2,2 km Länge
- durchschnittliche pace 6:08
- durchschnittliche HF 135

Nach dem Lauf gestern ging das heute erstaunlich gut. Bin alles ruhig gelaufen, das zeigt sich auch in der guten Sehr moderaten HF. Natürlich ging das zulasten der pace, aber die ist aktuelle ja auch noch total nebensächlich. Es geht ja „nur“ darum, Kilometer und Höhenmeter in die Beine zu bekommen. Muss ich mir selber immer wieder sagen, um diszipliniert zu bleiben.
Und jetzt werden für den restlichen Tag heute die Beine hochgelegt. 😁
 
rowan
Benutzer39498  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Mein erster Trail-Wettkampf war letzten Oktober der 30km Trailrun in Heidelberg, das sind knapp 1200hm und teilweise ganz ordentlich anspruchsvolles Terrain, vor Allem bergab. Ich fand es jetzt nicht unglaublich krass. ☺️ Aber ich habe mir auch etwas mehr Zeit gelassen als du vorhast (4:17h) - hatte am Ende noch Reserven und nächstes Mal würde ich wohl mehr auf der Strecke lassen.
Mal so zur Einordnung: mit deiner Zielzeit 3:10 wärst du in Heidelberg in einem recht kompetitiven Feld 4. geworden. 👌
Das ich nach 5km bergab ein Mal heftig umgeknickt bin hat mir leider etwas den Wind aus den Segeln genommen und ich bin den Rest der Downhills nicht mehr so geballert wie ich es normalerweise mache um Zeit reinzuholen. Ist auch immer noch nicht wieder so richtig heil, Dienstag MRT deswegen.

Ich fand es im Übrigen weniger anspruchsvoll als einen Marathon auf Asphalt. Ich bin im Gelände viel konzentrierter und bin auch einfach lieber in der Natur. Es ist abwechslungsreicher und man läuft halt doch weicher als auf Asphalt.

Auf den 50km Trail Mitte Dezember hatte ich über 1600hm, das ist schon ein Wort. Am Ende war bergab laufen das anstrengendste, meine Hüftbeuger hatten keinen Elan mehr. 😜
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #31
Gestern morgen war es dann endlich soweit. Die erste gemeinsame Trainingseinheit mit der Laufgruppe des Laufladens meines Vertrauens. Treffpunkt war ein Parkplatz am Waldrand außerhalb der Stadt. Dort angenommen wurden erstmal ein paar organisatorische Dinge geklärt uns die 2G-Kontrolle gemacht. Danach kann die Gruppeneinteilung. Insgesamt fünf Gruppen, orientiert an den Zielzeiten. Ich hätte keine „Wunschzeit“ oder Zeitziel angegeben, weil ich ja noch nicht soweit war. Als ich meinen bisherigen Zeiten und Erfahrungen genannt hatte, wurde ich direkt in eine Gruppe gesteckt….und damit auch in einen Zeitbereich. Allerdings kann man jederzeit die Gruppe wechseln wenn es dort zu Schnell oder zu langsam für einen geht.
Dann ging es direkt los. Es war kalt. 2 Grad. Und es begann zu regnen. In unserer Gruppe liefen wir zu siebt los. Wie verließen den Parkplatz, überquerten die Straßen, liegen ca. 300m den Gehweg entlang, dann bogen wir ab Richtung Wald. Direkt begann der erste Anstieg. Unterwegs durfte ich feststellen, dass ich nicht nur das einzige Mädel in der Gruppe bin, sondern auch mit Abstand die jüngste. Alle anderen laufen bereits seit zig Jahren, haben den Traditionslauf alle schon mindestens 4 mal, der erfahrenste schon 11 mal absolviert. Alle anderen „Ersttäter“ waren also in den anderen Gruppen…So bekam ich schon direkt auf der ersten halben Stunde ganz viele Infos…. Wie viele Marathons einige aus meiner Gruppe schon absolviert haben und mit welchen Zeiten, wie lange sie laufen, welche Erfahrungen sie mit dem Lauf haben und und und…. Tja, und ich stand (bzw. Lief da mit und konnte von einem HM und einen 10k Lauf berichten…
Wir liefen eine kurvige Strecke, anfangs fest me Böden, 20-25 Minuten nur bergauf mit kleinen Wellen drin. Alles in langsamer pace. Inzwischen war aus den Regen nur Nieselregen geworden. Wir liefen runter ins“Tal“, über einen Feldweg zu anderen Waldseite. Der Feldweg war total matschig, spätestens jetzt waren die Füße bis zum Knöchel total nass. Und es wurde rutschig. Wir bogen ab nahmen den Anstieg in den andern Wald in Angriff. Unser Trainer meinte dann, „die nächsten 1,5km gehts bergauf“…. Es wurden 2 km raus… der Boden war streckenweise vom Regen so aufgeweicht, rutschig, matschig, dass man keinen Druck auf den Schuh geben konnte. Entsprechend langsam und vorsichtig kämpften wir uns dadurch. Auch wenn es langsamer als geplant waR, war es anstrengender da die Beine im Schlamm natürlicher Schwerer waren. Daher auch der 0,5km Umweg, nicht gerade hoch, sondern rundherum über den Nachbarberg nach oben.
Wenn ich nicht so konzentriert hätte aufpassen müssen wo ich hintrete, hätte ich Wahnsinns Ausblicke genießen können. Nach knapp 75 Minuten wurden die Wege wieder deutlich besser. Ehrlich gesagt wusste ich inzwischen nicht mehr wo wir waren. Da Gebiet kannte ich eh nicht, war noch nie da gewesen. Meine normal ganz guter Orientierungssinn hatte bei den ganzen Abzweigungen abgeschaltet. Insofern konnte ich gar nicht einschätzen, wie weit es zum Treffpunkt zurück ist. Geplant waren ja 90 Minuten für die erste Einheit, also sollte es langsam zurück gehen. Passend zu den Gedanken kam auch die Ansage vom Trainer „jetzt gehts zurück zum Treffpunkt“ ergänzt um „wir müssen bisschen pace erhöhen….“ und los ging’s.. waren wir bisher als Gruppe immer eng zusammen zogen wir uns innerhalb weniger Minuten wie eine Perlenkette auseinander. Die Tempoverschärfung mussten erst mal alle hinkriegen. Nach 95 Minuten erreichten wir den Treffpunkt. Die letzten Meter hatten wir zwischen 5:15 und 5:30 gelaufen….
Insgesamt hatten wir über 14km abgespult, die Gesamtpace von 6:37 klingt langsam, in Anbetracht der matschigen und sehr rutschigen Bodenverhältnisse und der 310 HM aber dann voll ok.
Bei einem heissen Tee gab es dann noch die Trainingsempfehlungen für die nächsten Tage und den Treffpunkt für nächste Woche. Gut dass ich Wechselklamotten im Auto hatte. Schnell die dreckigen Schuhe und Hose gewechselt und nen trockenes Oberteil angezogen, dann ging’s mit Sitzheizung ab nach Hause und dort gab es erst Mal ein heisses Bad.
 
jule-x3108
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  • #33
Wenn auch spät, aber hier kommt die Nachlieferung der gestrigen Laufeinheit. Angesagt war eine Kombination aus Grundlagenausdauer mit vier kleinen Intervallen im intensiven HF-Bereich. Wenn möglich. Sollten sie Intervalle an Steigungen eingebaut werden. Hat geklappt. aber ne 5 Minuten Steigung kann anspruchsvoll werden. Und wenn es zwischendrin etwas bergab geht… wird’s schwer da sie Ziel-HF zu halten. Zu 95% hat es aber geklappt.
- 3 Minuten einlaufen mit Lauf-ABC
- 30 Minuten locker laufen bei niedriger HF, reiner GA-Bereich, sehr langsam
- 4 Wiederholungen je
….- 5 Minuten mit mäßiger bis intensiver HF Inkl. Steigungen, lief auf pace 4:15-5:00 raus je nach Steigubg
….- 2 Minuten locker traben
- 20 locker laufen bei niedriger HF, reiner GA-Bereich, sehr langsam
- auslaufen
Am Ende standen etwas mehr als 14 km mit einer durchschnittlichen pace von 6:15 auf der Sohle.
So hat alles gut geklappt. Nur mein Zeh nervt. Ob der entzündet ist oder irgendwie sowas. Jedenfalls ist die Kuppe und um den Nagel alles rot, empfindlich, schmerzt beim Berührung, Kontakt. Das muss dringend besser werden.
 
Die ersten km auf der Original-Strecke
jule-x3108
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  • #35
Überraschung. Schon heute beim 2. gemeinsamen Lauf ging es fast 10 km über die Original-Strecke. Das war schon cool… aber auch ernüchternd, anstrengend, respekteinflössend.

Um Punkt 9:00 Uhr setzte sich unsere Laufgruppe zu sechst in Bewegung. Nachdem es letzte Woche regnerisch, nasskalt und vor allem matschig und super rutschig war, spielte das Wetter überwiegend besser mit. Zwar war es mit 1-2 Grad kalt, aber die Luft war gut und klar. Und es war trocken, wenn auch neblig. Die ersten 2-3 km gingen - wie zu erwarten war - wieder fast stetig bergauf. Das Tempo war anspruchsvoll, aber ok. Nach dem Aufstieg plätscherte die Stecke so dahin, kleine Steigungen, aber auch sanfte bergab Abschnitte. Nach KM6 kam die Ankündigung, dass es jetzt noch etwa 1 km bergab geht und wie dann auf die Original-Laufstrecke abbiegen werden. Gesagt getan. Ich war gespannt, da ich dort nichts von kannte, nur aus Erzählungen und Berichten. Standesgemäße Bogen wir von einem Feldweg auf einen steil ansteigen Waldweg ab… jetzt ging’s los. Es kam die Ansage, dass nun 6 schön Anstiege auf uns warten. Beim eigentlich Lauf wären wir jetzt bei KM20…. Und bei KM20 fängt der Lauf erst richtig an, da jetzt die Klippen, Treppen, Zahnzieheranstiege kommen. Das waren ja schöne Aussichten. Also, auf gehts… und so war es auch. Der erste Anstieg… wie dachte ich… nett… steil… und geschafft… weiter ging’s mit immer wieder kleinen aber kräftezehrenden Steigungen, die aber in der 6-Berge-Zählung nicht als Berge gezählt wurden. Wieder kamen wir zu einer Abzweigung, dahinter folge Anstieg Nummer 2. nicht länger als der erste, aber Steiler…. Und dann ging’s bergab… noch steiler… Ok… kann man machen… lass laufen, aber kleine Schritte….unten in der Senke angekommen liefen wir tatsächlich über festen Boden an einer Siedlung vorbei, um direkt dahinter wieder Richtung Wald abzubiegen. Hinter der Abzweigung, 200m Straße leicht bergauf, Sackgasse, am Ende waren SIE direkt zu sehen. Pünktlich setzte nun leichter Nieselregen ein. Treppen. Viele Treppenstufen. Alle unterschiedlich hoch, unterschiedliche Abstände.. aber viele… sehr viele… Berg Nummer 3. es dauerte nicht lange und ich merkte wie die HF schnell hochging. Wie bezwangen sie Treppen mit einer Mischung aus schnellem Gehen und gaaaaanz langsamen Laufen. Hinter den Treppen ging’s es scharf um die Kurve, natürlich bergauf. Wollte grade nen Haken gedanklich an Berg Nr. 3 machen, als nach einer leichten Rechtskurve weitere Treppen im Weg standen… na gut… muss ja…. Irgendwie auch geschafft. Der sanfte Anstieg danach war tatsächlich Erholung. Kurz danach ging es kurvig bergab. Nicht sehr steil, aber naja, steil genug dass die Beine schneller wollen als der Körper. Sch*** auf HF-Erholung bergab, also laufen lassen so locker und gut es ging. Bis Berg Nummer 4. Nicht so lang, aber extrem steil. War überrascht dass dieser Berg ganz gut von der Sohle ging. Oben angekommen waren wir am höchsten Punkt der Stecke. Passend wurde aus dem leichten Regen immer mal wieder etwas Hagel.
Die nächsten Meter ging es wieder angenehm bergab, gespickt mit ein paar knackigen Wellen drin, aber die Höhenmeter ging deutlich nach unten. Die pace ging hoch… laufen lassen hieß die Devise. Berg Nr. 5 musste jetzt bald kommen. Wir überquerten eine Straße, liefen über einen Parkplatz… der Einzige „Ausweg“ vom. Parkplatz… eine TREPPE! Uff. Als die Treppe geschafft war, folgte der härteste Anstieg überhaupt. Mit den Treppen in Beinen folgte eine Steigung… wow… kämpfen war angesagt. Waren vielleicht nur 300-400 Meter, aber die haben Hammerhart reingehauen. Kurz vor der Kuppe habe ich nicht nur meine HF gespürt sondern auch meine Oberschenkel… aber auch Anstieg Nr. 6 war dann geschafft. Durchatmen. Erholen. Laufen lassen. Und mit Schwung in den letzten sechsten Anstieg. Der war nicht steil, zog sich aber noch mal schön hin. An der Stelle war ich doppelt überrascht. Zum eben weil die paar Meter zwischen 5 und 6 ausgereicht hatten um die nötige Erholung in die Beine zu bekommen und wir den letzten Anstieg wirklich in guter pace nehmen konnten. Zum anderen auch deshalb, weil wir kurz danach wieder am Treffpunkt waren. Damit hatte ich noch nicht gerechnet. Da ich die ganze Zeit über kaum auf meine Uhr geschaut hatte, hatte ich auch fein Gefühl wie lange oder wie weit wir unterwegs waren.

Dort gab es dann erst mal einen heissen Tee und ein kurzes Resümee.

Mein Fazit des Laufes:
anstrengend aber hat jede menge Spaß gemacht.
Und: Wechselklamotten sind Goldwert wenn man nass geschwitzt, vom Regen durchnässt und vermarscht wieder in der Kälte am Treffpunkt ankommt. (Weitere Erkenntnis: Eine Frau im BH zieht noch immer Blicke von Spaziergängern an…)

Zahlen, Daten, Fakten:
- knapp 18 km
- etwa 1 Stunde 52 Minuten
- durchschnittliche pace 6:15
- knapp 400 positiv Höhenmeter

Zuhause gab es ein schönes heißes Bad, dass sogar schon vorbereitet war. Jetzt kommt langsam der Hunger. Morgen ist entweder Ruhetag oder Stabi-Training für den Rumpf angesagt.

Ergänzung:
Meine Kopfschmerzen waren zum Glück so gut wie weg. Und der Zeh, naja nicht perfekt, aber „ok“. Aber was wäre Training und Vorbereitung und Zimperleins….
 
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jule-x3108
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  • #36
Nachdem die ganze Woche hier nicht viel geschrieben habe, möchte ich meinen Wochenbericht nun nachholen. Am Montag war Ruhetag und Dienstag konnte ich aus beruflichen und privaten Gründen nicht trainieren. Die Einheit habe ich dann auf Mittwoch verschoben.

Mittwoch, 19.01.2022
Nachdem langen Lauf am Sonntag stand auch am Mittwoch ein langsamer Dauerlauf auf dem Programm Eine gute Stunde bin ich bei 3 Grad im Regen durch die Gegen gelaufen und habe dabei ein paar schöne Anstiege mitgenommen. Insgesamt war die Einheit recht unspektakulär. Ziel war es, die HF unten zu halten, egal auf welchem Streckenabschnitt. Dementsprechend laaaaangsam war die pace.

- 61 Minuten gelaufen
- 9,5 km
- durchschnittliche pace 6:30
- 180 positive Höhenmeter über vier Steigungen

Zuhause habe ich erstmal kurz geduscht, danach ging es direkt in eine „Videokonferenz" unserer Laufgruppe. Die hatten eine Trainerin vom DSOB organisiert, die mit uns eine 90-minütige Einheit Kraft- und Stabi-Training gemacht hat. Ich dachte, ich kenne viele Übungen, aber was sie für Variationen und Kombinationen ausgepackt hat… Sagen wir mal so: Ich war nicht die Einzige, die nicht alle Übungen immer bis zum Ende halten oder durchziehen konnte… irgendwie gab es keinen, der alles komplett durchpowern konnte. Aber es war sau gut. Interessant war auch, dass wir die meisten Übungen nicht nach Wiederholungen gemacht haben, sondern nach Zeit und in Kombination mit anderen Übungen, sodass mehrere Übungen direkt ohne Pause ineinander übergegangen sind. Oft wurde auch eine Kraft-Übung direkt in eine Dehnung übergeleitet und vor dort wieder weiter in eine neue ergänzende Kraftposition. Dazwischen gab es auch immer mal Pausen, aber die meiste Zeit waren wir eigentlich immer in Action. Den genauen Ablauf, Wiederholungszahlen, Zeiten und Namen konnte ich mir nicht merken. Daher schreibe ich hier nur mal die „Basisübungsformen" mit leichten Ergänzungen auf.

- diverse Situp-Varianten: normale, mit Beinen halbhoch, Beine ganz hoch, verdreht, …
- Rückenstecker, Supermann: schön mit vielen Arm- und Beinbewegungen
- Seitstütz mit Übergängen
- Kniebeugen in verschiedenen Variationen
- Vierfüßlerstand: etliche Variationen, Übergänge, Kombinationen mit Armen und Beinen drehen, strecken, heben, usw.
- Bridge-Variationen
- Liegestütze und Übungen aus der Liegestützposition
- Ausfallschritt-Übungen
- Planks und Plank-Varianten und Plank-Übergänge in andere Übungen

Das meist gesprochene Wort an dem Abend war „haaaaaaaaaaaaaaaaalten"…

Danach gab es keinen, der nicht fix und foxy fertig war. Aber es hat Spass gemacht und ich freue mich auf das nächste gemeinsame Meeting.
 
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G
Benutzer Gast
  • #110
Bei dem Scheißwetter ? Da muß man schon masochistisch veranlagt sein. Aber trotzdem Viel Glück !
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
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  • #111
G
Benutzer Gast
  • #112
Aha. Na dann hoffe ich, dass es so bleibt und drücke Dir die Daumen. Ich hab in Deinem Alter auch so Läufe mitgemacht. War Klasse und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Heute machen es meine Gelenke leider nicht mehr mit. Nur noch Nordic Walking drin. Aber immerhin besser als gar nichts.
 
Federleicht
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  • #113
Viel Erfolg jule-x3108 jule-x3108
Wie BlackAskavi BlackAskavi geschrieben hat, du bist super vorbereitet und egal welche der beiden Zeiten du erreichst, du kannst stolz auf dich sein 👍
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #114
Und? :smile:
 
BlackAskavi
Benutzer174060  Meistens hier zu finden
  • #115
jule-x3108 jule-x3108 hab ich es irgendwie überlesen?
Wie war dein Lauf? Hat alles so funktioniert wie du dir das gewünscht hast? Das du willenstark bist hast du letztes Jahr beim HM ja schon bewiesen!
Hab dir auf jedenfall die Daumen gedrückt
 
Zusammengefasst: Frust, Enttäuschung, Kotz* und ein wenig Stolz
jule-x3108
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  • Themenstarter
  • #116
Als erstes erst mal ein gosses SORRY, dass ich erst heute einen Bericht einstelle. Das hat zwei Gründe.
Grund Nr. 1 ist, dass ich von Mittwoch bis gestern Abend beruflich unterwegs war und da keine Zeit war.
Die Ursache für Grund Nr. 2 werdet ihr gleich im Bericht nachlesen bzw. Vielleicht nachvollziehen können.
Spoiler vorweg: Ich habe ein paar Tage gebraucht, um zu verstehen, was Sonntag passiert ist und das ganze zu verdauen, zu verarbeiten. Aber fangen wir mal ganz von vorne an…

Sonntag, 24. April 2022
Gut eine Stunde vor dem Start kam ich an und hab mich erst mal orientiert. Es war schon richtig voll. Ich traf mich mit ein paar Leuten vom Lauftreff, wir quatschten noch kurz, ich aß ein Banane und trank noch was. Dann wurde es Zeit, sich umzuziehen und vorzubereiten. Gesagt, getan. Kleiderbeutel abgegeben, etwas aufgewärmt, kurz angedehnt, usw. abschließend noch kurz aufs Klöchen, dann langsam ab in den Startbereich. Da war die Stimmung irre. Ich war in den Zweiten Startblock gerutscht, der war schon recht voll, aber ich fand einen guten Platz. Das Wetter war gut, Sonne, kühler Wind, in der Sonne 16-18 Grad.
Kurz danach fiel der Startschuss für die erste Startgruppe. Die Stimmung im Block stieg, gleich gehts los. Paar Minuten später war es soweit.

Der Countdown wurde runter gezählt, Startschuss, laute Musik, und die Menge setze sich langsam in Bewegung. Alle trabten an, es dauerte etwas bis sich alles einigermaßen sortiert hatte. Dann ging es erst einmal bergab die Straße runter. Nach etwa 1,5 km ging es in den Wald, immer noch meist bergab, aber langsam wurde es ebener. Jetzt hat sich alles soweit sortiert, dass man auch etwas mehr Platz hatte. Hatte ich mich oben am Start noch gut gefühlt, stellte sich jetzt das Gefühl ein, dass irgendwas nicht stimmte. Mir lief der Schweiß den Kopf runter, über die Stirn in die Augen. Nach nicht mal 2 km war ich so am schwitzen?

Ich blickte auf meine Laufuhr - shit - meine HF lag bergab 10-15 Schläge über meiner „üblichen" HF bei dieser Pace auf ebener Strecke! WTF - was ist hier los? Ich nahm etwas Tempo raus, aber die HF blieb oben, mir war heiss, ich schwitzte wie bekloppt. Irgendwas passte hier vorne und hinten nicht. Das war ein ganz komisches Gefühl und das machte mir Sorgen… das beschäftigte mich die nächsten Minuten, ich versuchte erfolglos die HF runter zubekommen. Der erste echte Anstieg stand bei KM6/7 kurz bevor. An der Verpflegungsstation nahm ich direkt einen Becher Wasser noch mit. Als ich in den Anstieg rein lief hatte ich das Gefühl, schon 15km oder mehr in Beinen zu haben. Die HF spielte weiter verrückt, ich nahm den Berg langsamer als geplant. Kurz hinter der Kuppe verspürte ich das erste mal leichten Schwindel.

Die nächsten KM vergingen, irgendwie fühlte ich mich wie im falschen Film, neben der Spur. Langsam wurde der Boden auch anstrengender, nicht mehr lange bis zum Hammeranstieg. In der Zwischenzeit machte sich immer wieder leichtes Schwindelgefühl bemerkbar. Kurz vor der Verpflegung schaute ich bei KM12 wieder auf die Uhr. Die HF war über der Schwelle, die Zeit wäre aber noch „ok" gewesen. An der Verpflegungsstation griff ich gut zu, trank Schorle und aß Banane und Apfel. Weiter ging’s. Es sollte ein leichter Anstieg folgen, daran anschließend der steile knapp ein Kilometer lange Hammeranstieg.


Hinter der Kurve ging's los. Ich lief in die leichte Steigung rein… und alles drehte sich. Ich nahm Tempo raus, half nichts. Der Schwindel blieb. Ich ging ein paar Meter, das „half", also trabte ich weiter. Dann die Abzweigung und los ging's nach oben. Oder auch nicht. Wieder Schwindel, wieder drehte sich alles. Es ging nicht. Ich stoppte, atmete tief und gleichmäßig, bis der Schwindel nachließ. Dann ging ich weiter. Ich ging den ganzen Anstieg nach oben, war damit nicht alleine, nur ganz wenige liefen hier. Unterwegs nahm ich noch ein Gel zu mir. Oben angekommen setzte ich wieder den Trab an. Es war „ok". Aber immer wieder kurze Schwindelmomente. Der Frust in mir stieg. Und noch mehr, als zwischen KM16 und KM17 Magenkrämpfe noch dazu kamen. Erst nur ganz kurz, als dann die Bergab-Passage begann wurde die Magenkrämpfe immer länger und schlimmer. Die nächsten knapp 2km quälte und schleppte ich mich über die Strecke. An der nächsten Verpflegungsstation griff ich zu einem Elektrolytgetränk, Apfel- und Bananenstücken. Half alles nichts, der Schwindel wurde stärker, die Magenkrämpfe brannten und stachen durch meinen Bauch.

In einem kleinen Waldstück folgte nach einem kurzen ebenen Abschnitt eine kurze knackige Steigung. Laufen machte keinen Sinn. Ich ging in den Anstieg. Nach 20-25 Metern wunderte ich mich, warum sich der Boden unter meinen Füßen nicht mehr bewegte, ich nicht vorwärts kam. Einfache Erklärung: ich STAND! Aber ich wollte noch gehen. „Jule, geh. Jetzt geh schon weiter!" Das war unheimlich. Ich sah mich quasi selber da im Anstieg auf dem Weg stehen, wollte gehen, aber es ging nichts. Mein Kopf sagte, befahl, weiter zu gehen. Aber Mein Körper reagierte nicht, hörte nicht. Meine Beine bewegten sich keinen Millimeter. Das einzige was ich merkte war der Sche*** Schwindel und die stechenden Magenkrämpfe. Gefühl stand ich mehrte Minuten da und verstand nicht warum ich mich nicht bewegen konnte. Dann kam die Erkenntnis: DAS WARS - es ist vorbei!

Ich setzte mich neben die Strecke, lehnte Mich an einen Baum, schloss die Augen. Alles drehte sich, mein Bauch war steinhart. So saß ich da, überlegte mir von wo ich mich abholen lassen sollte. Ich wollte aufgeben, wollte schon die Startnummer abnehmen. Der Magen krampfte weiter, mir wurde übel. Zu übel. Würgen. Schnell noch hinter den Baum… es folgte ein angemessenes Rückwärtsessen🤮.
Ich lehnte mich wieder sitzend gegen einen Baum, schloss die Augen. Zum Glück hatte ich etwas eigenes Trinken dabei. Erst mal den Geschmack loswerden. So sass ich da, insgesamt über 15 Minuten. Um
Mich herum nahm ich nichts wahr, auch nicht andere Läufer die mich wohl angesprochen haben und denen ich wohl sagte „alles schon ok". So sehr war in mit mir selber beschäftigt, in meinem Tunnel. Irgendwann stand ich auf, Ging ganz langsam nach oben mit dem Gedanken, vielleicht die nächste Verpflegungsstation zu erreichen, an der es auch ne Cola geben sollte. Das wäre ein guter Ort sich abholen zu lassen.

So ging ich den nächste Kilometer langsam weiter und realisierte, dass irgendwann der Schwindel und die Magenkrämpfe weg waren, dafür fühlte sich alles andere wie Pudding an. Es waren noch etwa 2 km bis zu Verpflegung und noch 12-13km bis zum Ziel. Aber ich konnte wieder besser denken. Und plötzlich war er (wieder): mein Dickkopf. Mein Kampfgeist. Mein WILLE: „NEIN Jule, Du gibst NICHT auf! Du gibst nicht auf. Du bringst das zu Ende!"
Ich versuchte zu traben, anzulaufen. Das ging 200-300m gut, dann setzten sofort Wadenkrämpfe ein, Kein Wunder, es war ja auch nichts mehr im Körper drin. Ich trank wieder was, nahm ein weiteres Gel ein, ging weiter. Zwischendurch versuchte ich ein Meter zu laufen, wurde aber immer wieder von einsetzenden Krämpfen Gestoppt. Dennoch erreichte ich „bald" die Verpflegungsstation. Erleichterung. Ich nahm mir Zeit. Trank einen Tee, eine Cola. Ich aß Äpfel, Banane. Packte mir die Hände mit Stühlen und einem Wasserbecher voll und ging langsam gemütlich weiter. Ich wollte nur was zu mir nehmen, meinen Körper wieder was zu führen. Jetzt kam der eigentliche Willensbrecher-Anstieg. Egal. Ich ging ihn hoch, aß und trank dabei. Oben angekommen versuchte ich zu laufen. Naja. Langsam laufen. 400-500m
Waren wieder drin. Dann wieder gehen. So wechselten sich von dahin die nächsten Passagen immer wieder ab. Steigungen bin ich gegangen, auf Ebenen und leicht abschüssigen Passagen auch gelaufen. So verging, wenn auch quälend langsam, Kilometer für Kilometer. An der letzten Verpflegungsstation wieder das gleiche Spiel wie zuvor. Und das tat gut. Wollte ich vorhin noch aufgeben und war total gefrustet. Jetzt war immer noch Frust in mir, aber mein Wille trieb mich voran. Und jetzt wollte ich dieses blöde Finisher-Shirt mir verdienen, die blöde Medaille bekommen, nur noch ankommen, einfach nur noch Finishen.

Die letzten 3 Kilometer. Cola, Äpfel, Birnen, Bananen, Tee, usw. zeigten jetzt leichte Wirkung. Ich lief. Und lief weiter. Mit Ausnahme der letzten kurzen Steigung konnte ich die letzten 3km wieder joggen. Ansich fühlte sich das sooooo gut an. Wenn nicht die 10-15 KM vorher gewesen wären. Dann war es soweit. Noch eine Kurve, dann folgte leichte abschüssig die knapp 600-700m lange Zielgrade. Wahnsinn, wie voll und lauf das war. Eigentlich zum genießen. Aber nach all dem sch… nee, sch*** drauf. Jetzt darfst du trotzdem genießen. 500m, 300m, 200m, das steht C., da sind meine Eltern… jawoll… Lächeln. 100m, oh, die Trainer von Lauftreff haben auch gewartet, geil.

Und dann… ab ins ZIEL!!!!

Geschafft. Gefinished. Das ist das Ding, die Medaille. Oh ja…. Essen. Trinken. Gebt mir alles. Kalte Bockwürste? Lecker. Alkoholfreies Weizen? Her damit. Ich suche mir ein freies Plätzen Am Sperrgitter, holte mir Trinken, essen, von allem etwas, und setze mich dahin. Wütend auf mich selbst. Gefrustet. Keine Ahnung was und wie das passiert ist. Aber stolz auf meinen Willen.
Plötzlich standen C. Und meine Eltern hinter mir. Ja, da sind Tränen geflossen. Das Aufstehen fiel mir schwer, mein Kreislauf war jetzt echt im Untergeschoss. Musste mich kurz festhalten aber dann ging's. Ich verließ den Zielbereich und wir setzten uns auf eine Decke auf den Rasen. Zwei Trainer kamen vorbei, aber ich konnte nicht erklären was passiert war. Langsam holte ich meinen Kleiderbeutel Ab, zog mich um, trockene warme Sachen an. Dann ging's nach Hause in die Badewanne.

Tja, ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht was da passiert, schief gelaufen ist und warum. Ich kann es mir nicht erklären. Vermutlich war es nicht ein Grund sondern mehrere:
  • andere Tagesablauf in der Woche davor
  • Die letzten 2-3 Nächte schlechter geschlafen als sonst
  • Jeden Longrun in diesem Jahr vorher bei Temperaturen zwischen -3 und 8 Grad gemacht, jetzt waren es 15-18
  • Irgendein Infekt muss im Körper gesteckt haben, sonst wäre die HF nicht direkt nach wenigen Minuten schon durch den Decke gegangen
Insgesamt habe ich jetzt 40-45 Minuten länger gebraucht als ich „wollte". Das fühlt sich extrem besch*** an, vor allem weil Ich weiß, dass ich das drin und drauf hatte. Dementsprechend gross waren und sind Frust und Enttäuschung.
Auf der anderen Seite - unter diesen Umständen, Schwindel, Magenkrämpfe, gekotz**, schon innerlich aufgegeben… und doch den Hintern wieder hoch bekommen und nur mit Willen doch noch ins Ziel gekommen. Schon am Ziel aber auch in den Tagen jetzt danach haben andere mir gesagt, dass sie mich am Berg sitzen gesehen hätte. Und daraufhin niemals mehr erwartet oder damit gerechnet hätte , mich ins Ziel kommen zu sehen. Und doch, ich hab es gewollt und gepackt. Darauf bin ich dann doch etwas stolz.

Aber was überwiegt? Schwer zu sagen. Auch eine Woche danach hab ich das noch nicht verarbeitet und auch nicht verstanden. Das wird wohl noch dauern. Im Moment überwiegt wohl (noch?) die Enttäuschung und der Frust. Dass auch sehr viele Top-Läufer und andere Läufer dieses Jahr aussteigen mussten, hilft da auch nicht.
Die richtigen Worte zu finden ist dafür echt schwer. Mal sehen.

Ob ich es nächstes Jahr wieder versuche? Gute Frage. Um die beantworten zu können werde ich wohl noch einige Zeit benötigen.

Wie es weiter geht? Auch eine gute Frage. Ich werde bestimmt hier darüber berichten.

Bis dahin, euch alles gute und DANKE fürs lesen, für eure Kommentare, Tipp, Fragen, usw., bis bald!
 
G
Benutzer Gast
  • #117
Tut mit leid, dass Du so einen schlechten Tag hattest. Aber es ist, was es ist. Ein schlechter Tag. Weiter gar nichts. Das sooo überzubewerten, wie Du das anscheinend tust, bringt Dich auch nicht weiter. Ich würde an Deiner Stelle einfach weitertrainieren wie bisher und es dann wieder versuchen.

Auch scheint mir das Ganze irgendwie vielleicht zu sehr durchgeplant gewesen zu sein. Nur weil der Puls irgendwann nicht so war, wie er wohl hätte sein sollen, bist Du anscheinend schon in Panik geraten. Als ich vor 30 oder 40 Jahren diese Läufe gemacht habe, hatten wir nichtmal einen Pulsmesser. Ich wußte nie, wie mein Puls gerade ist. Und ich habs auch überlebt.

Du hattest mal eine Kommentar zu meinem Thema „ Sex am Strand„ geschrieben:

“Meiner Meinung nach hast bist du aber dabei dich total on diese Idee zu verbohren. So wie du das planst, die quasi ne Checkliste machst…“.

Aber hast Du hier vielleicht auch einen ähnliche Fehler gemacht ? Ich weiß es nicht. Vielleicht warst Du einfach auch nur schlecht drauf oder krank an dem Tag. Ich würde es nicht überbewerten und mich nicht entmutigen lassen !
 
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #118
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G
Benutzer Gast
  • #119
Ich blickte auf meine Laufuhr - shit - meine HF lag bergab 10-15 Schläge über meiner „üblichen" HF bei dieser Pace auf ebener Strecke! WTF - was ist hier los? Ich nahm etwas Tempo raus, aber die HF blieb oben, mir war heiss, ich schwitzte wie bekloppt. Irgendwas passte hier vorne und hinten nicht.
Klingt für mich wie eine ganz normale körperliche Reaktion auf psychischen Streß. Der Puls kann extrem steigen bei sowas. Da muß man sich noch nichtmal irgendwie körperlich betätigen dafür. Ich würde versuchen, das mit dem Pulsmessen zumindest bei den Wettkämpfen dann zu lassen und nur nach Gefühl laufen. Das mit dem Schwitzen kann auch schon psychischer Streß gewesen sein oder irgendeine Infektion. Willst Du irgendwem irgendwas beweisen ? Der ganze Bericht klingt für mich wie bei einem Leistungssportler der zum ersten und letzten Mal in seinem Leben die Chance hat, bei Olympia teilzunehmen und was zu gewinnen.
 
M
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  • #120
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  • #121
Vielen Dank für Euer Feedback und Eure Meinungen. Gerne möchte ich dazu auf den ein oder anderen Punkt eingehen.

Nur weil der Puls irgendwann nicht so war, wie er wohl hätte sein sollen, bist Du anscheinend schon in Panik geraten
Wenn man Angst bekommt vor den Rennen, ist es nicht mehr lustig.

In Panik bin ich ganz sicher nicht geraten. Auch glaube ich nicht, dass Nervosität oder Aufregung eine plausible Erklärung sind.

Allerdings halte ich es für sehr viel wahrscheinlicher, dass Dir Deine Psyche hier einen Streich gespielt hat.
Anderen hilft explizites Mentaltraining.
Klingt für mich wie eine ganz normale körperliche Reaktion auf psychischen Streß. Der Puls kann extrem steigen bei sowas.
Für mich, wie gesagt, alles eine Stressreaktion. An Prüfungen an der Hochschule habe ich auch massiv geschwitzt.

Ich kenne meinen Körper und ich kenne mich mit Druck- und Stresssituationen sehr gut aus. Darin bin ich „geübt" und auch ausgebildet worden. Ich hatte damit auch nie Probleme bei Prüfungen, Klausuren, oder in meinem sportlichen Vorleben.

Klar war ich etwas gespannt, aber eher vor Freude. Körperlich und mental war ich auch direkt am Start noch total entspannt. Meine HF am Start lag im ganz normalen Bereich.

Du hattest mal eine Kommentar zu meinem Thema „ Sex am Strand„ geschrieben:
Den Vergleich mit Sex am Strand finde ich nicht passend, das sind schon sehr unterschiedliche Dinge von denen wir hier reden.


Und hier ist etwas, das mich an den Trainingsplänen stört: es wird empfohlen, die langen Läufe auf leeren Magen zu machen (um die Fettverbrennung zu fördern.)
Ich stehe dem skeptisch gegenüber, es kann zu Verlust an Muskelmasse führen, und noch wichtiger:
Man rennt langsam und ohne etwas im Bauch zu haben.
Hmm, meine Longruns habe ich eigentlich nie nüchtern auf leeren Magen gemacht. Daher verstehe ich Deinen Beitrag in diesem Sinne ehrlich gesagt nicht. Läufe auf nüchternen Magen machen Sinn, aber keine Longruns, da hast Du Recht. Aber am Morgen nach einem Longrunm nachdem man gut gegessen hat, kann ein 30-60min Nüchtern-Lauf schon sehr wohl Sinn ergeben. Habe ich aber nur 3-4 mal gemacht in der Vorbereitung. Und das dürfte auch nichts hiermit (mehr) zu tun haben.

Willst Du irgendwem irgendwas beweisen ? Der ganze Bericht klingt für mich wie bei einem Leistungssportler der zum ersten und letzten Mal in seinem Leben die Chance hat, bei Olympia teilzunehmen und was zu gewinnen.
Nein, ich muss und möchte niemandem mehr etwas beweisen. Ich habe lang genug Leistungssport mit allem was dazu gehört, was das bedeutet, was das erfordert gemacht. Das ist vorbei. Bei dem, was ich jetzt sportlich mache, geht es nur noch um und für mich selber. Aber wenn ich es mache, mache ich es richtig. Nicht halbherzig. So gesehen will ich höchstens mir selber und meinem inneren Schweinehund noch was „beweisen".
Oder nach Pace.
Aber der Puls ist da nicht zuverlässig.
und nur nach Gefühl laufen
Welche Trainingsmethode nun die beste ist, darüber lässt sich sicherlich gut und breit diskutieren. Dass Trainingsmethoden von vor 5, 10 oder 20 Jahren heute nicht immer noch aktuell sind, sollte auch akzeptiert sein. Lauftraining nach pace, HF, Watt, etc. sind unterschiedliche Methoden, verfolgen aber die gleichen Ziele. Was für einen die „richtige" oder bessere oder einfachere Methode ist, ist bestimmt auch Geschmacksache. Für ein effizientes Training der Grundlagenausdauer aber auch für Intervalle und Tempoläufe sollte man aber seine HF-Bereiche aber schon kennen und auch entsprechend berücksichtigen.


Für mich, wie gesagt, alles eine Stressreaktion. An Prüfungen an der Hochschule habe ich auch massiv geschwitzt.
Infekt kann ich natürlich nicht ausschliessen, aber typischerweise geht es einem nach einer solchen Leistung unter Infekt nicht so rasch wieder besser. Da breitet sich der Infekt dann erst mal schön aus.

Im Nachgang ist es jetzt schwer, die genauen Ursachen zu identifizieren. Ist eh nicht mehr zu ändern. Wie schon gesagt, ich denke, es sind hier mehrere Faktoren zusammengekommen. Vergangene Woche habe ich mich mit einigen Leuten ausgetauscht und um auch von deren Erfahrungen und Meinungen was mitnehmen zu können. Aktuell bleiben für mich drei Hauptursachen stehen. Weniger Schlaf in den Tagen vor dem Lauf sowie die 10-12 Grad mehr als bei allen andern Longruns in diesem Jahr haben sicher auch eine Rolle gespielt. Meine körperlichen Symptome (HF, Schwindel, Magenkrämpfe, Übelkeit, usw.), sowie deren Auswirkungen im Lauf deuten aber eben ganz stark auf einen Infekt o.ä. im Körper hin. Was auch immer es war, muss an sich gar keine große Sache gewesen sein, aber bei der körperlichen Belastung hat das/der eben reingehauen. Dafür spricht auch, dass es nach dem auskotz*** direkt besser wurde, als alles aus dem Körper raus war.


Also Kopf auch wieder hoch
Ich würde es nicht überbewerten und mich nicht entmutigen lassen !
Natürlich stecke ich den Kopf jetzt nicht in den Sand und lasse mich natürlich auch nicht davon entmutigen. Wenn ich so gestrickt wäre, hätte ich den lauf nicht zu Ende gebracht. Dass ich dennoch auch etwas enttäuscht bin, sollte aber nachvollziehbar sein.

Natürlich werde ich weiter laufen, weitere Erfahrungen sammeln, mich weiter entwickeln. Ob ich den gleichen Lauf nächsten Jahr noch einmal mache, werde ich sehen. Nicht weil ich davor jetzt Angst hätte oder so, sondern weil ich einfach abwarten möchte, was bis nächstes Jahr alles passiert und wie es dann zeitlich auch in alle anderen beruflichen und privaten Planungen hineinpasst.

Nun werde ich erst mal schauen, ob ich mir für dieses Jahr noch andere Ziele setze, an anderen Läufen teilnehmen möchte. Die nächsten Tage, Woche wird aber erst einmal „nur" das Laufen nach Gefühl, Genusslaufen im Vordergrund stehen. Ohne konkrete Trainingsziele oder Trainingspläne. Danach sehe ich dann weiter. Wenn es neue Ziele zu berichten gibt, werde ich das hier in diesem Thread ganz sicher berichten.
 
Auf zu neuen Zielen - und einer Revanche
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
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  • #122
Die letzten Wochen sind sportlich eher semioptimal gelaufen: Krankheit, Blessuren, kleinen Verletzungen, Kniepunktion, usw. hoffe ich jetzt wieder konstanter und gezielter einsteigen zu können. Nach der Freigabe meines Arztes konnte ich in letzten 12 Tagen insgesamt 9 teils recht intensive Laufeinheiten (lDL, iDL, Steigerungsläufe, Tempoläufe, etc.) absolvieren. Das stimmt mich ganz zuversichtlich.
Daher habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob und welche „Wettkämpfe" ich in der Zukunft machen oder anstreben möchte. Und vor allem ob ich im nächsten Jahr vom 31KM-Lauf eine Revanche einfordere… dabei rausgekommen ist folgende Idee:
- September: Start bei einem 10km-Lauf in der Nachbarstadt mit setzen eines persönlichen Zeitziels
- November: Halbmarathon ohne große Höhenmeter als Longrun im soliden Tempo unter WK-Bedingungen
- Anfang Dezember 15km-Trail-Berglauf
- Mitte Dezember bis Mitte Januar (aktive) Regeneration
- ab Mitte Januar langsam steigernd Kilometer und Höhenmeter sammeln
- ab März Tempotraining auf der Bahn einbauen
- März: Halbmarathon mit 700 HM als Standortbestimmung mitnehmen, Ziel: ankommen
- im April: die Revanche

So die Idee. Mal sehen, was mein Körper dazu sagt und wie der mitmacht. Versuche das ganze aber ganz entspannt anzugehen. Alles was geht ist ein Geschenk, die Kür. Und so werde ich auch versuchen, zu trainieren. Ob das alles so klappt, warten wir es einfach ab. Ich werde hier immer mal wieder Zwischenberichte as der „Vorbereitung“ Posten.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #123
Hey @all,
So, wie versprochen gibt es auch mal wieder einen Zwischenbericht. Die „Idee“ ist immer noch aktuell. Anmeldungen zu verschiedenen Laufveranstaltungen sind raus. Das Training läuft eigentlich ganz gut. Speziell Angesicht des Wetters mit den heissen Temperaturen bin ich ganz zufrieden mit den Leistungen.
Allerdings zeigt sich mal wieder, dass man nicht alles haben und gleichzeitig trainieren kann. Richtig lange Läufe im GA-Bereich kommen derzeit zu kurz. Das liegt daran, dass ich aktuell versuche meine Grundpace zu verbessern. Dementsprechend liegen meine langen Läufe bei max 80-90min statt bei 120-150min. Stattdessen ist der Anteil an Einheiten mit Tempoläufe, Intervallen, Crescendos sehr hoch. Das merke ich auch körperlich. Die Belastung ist gefühlt höher, die Beine öfter schwerer, das Knie zwickt ab und an immer mal wieder. Ich hoffe, die Temposchinderei zahlt sich nach hinten raus aus…

Nächste Woche laufe ich einen 10km-Testlauf unter Wettkampfbedingungen zum Test. Bin gespannt, wie sich anfühlt. Angesicht der vielen Trainingsläufe wird das Ergebnis, also die Zeit aber zweitrangig sein. In drei Wochen steht dann der erste Lauf, auch über 10km, meiner geplanten Laufserie an. Je nach dem wie der Test kommende Woche verläuft entscheide ich dann, ob ich noch zwei weitere Wochen den Schwerpunkt auf die Grundpace lege, oder schon wieder auf die langen Läufe gehe, denn Anfang November soll’s dann ja evtl. ein HM werden.
So, dass war’s mal fürs erste.
Keep Running!
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • Themenstarter
  • #124
Es ist mal wieder Zeit für ein Update.
Der geplante 10km-Testlauf Ende August ist leider wegen Unwetter im wahrsten Sinne es Wortes ins Wasser gefallen. Wenige Minuten vor dem Start begann es wir aus Kübeln zu schütten, der Himmel war schwarz und erste Donner waren zu hören. Daher wurde die Veranstaltung dann komplett abgebrochen. War auch die richtige Entscheidung, denn an einiges Stellen der Laufstrecke wäre es auf Kopfsteinpflaster zu rutschig/gefährlich gewesen, einige Stellen standen unter Wasser und an andere Stellen sind Äste auf den Weg gefallen.

So ging es gestern ohne vorherigen Test direkt in 11KM-Stadtlauf. Die letzten zwei Wochen hatte ich eigentlich durchgängig schwere Beine. Daher bin ich ohne ambitionierte Ziele in diesen Lauf gegangen. Da die vergangene Woche arbeitstechnisch anstrengend war und ich in den letzten Tagen auch nicht gut schlafen konnte, hatte ich gehofft, die 11KM möglichst in unter 60min zu wuppen.

Vor und zum Start war es mit 15-16 Grad im Vergleich zu den Vortagen recht frisch, es war diesig und die Luft war sehr feucht. So gings es auch los. Die Streckenführung nach dem Start auf den ersten 200 Metern war etwas unglücklich, da direkt hinter dem Start eine scharfe Kurve kam und hinter der Kurve eine Verengung aufgrund Verkehrsinsel mit Baustelle. Dies führte da, dass alle losgelaufen sind und abrupt abbremsen mussten, weil : Stau. Aber danach entzerrte es sich und es ging richtig los. Bei KM1 standen 5:10 auf dem Tacho, also eigentlich viel zu schnell. In meinem Kopf bremste ich mich ein, kam aber anscheinend nicht bei meinen Beinen an. Ohnehin wollte ich nicht auf die Zeit schauen, sondern habe lediglich paarmal meine HF kontrolliert. Und die war ganz ok für so einen Lauf. Die letzten drei KM konnte ich jeden KM noch mal etwas beschleunigen, das fühlte sich gut an. Die letzten 500 Meter wurden dann schwer, aber auch ein kurzer Endspurt waren noch drin. Im Ziel war ich von mir selbst überrascht: 53:40 Minuten, durchschnittliche pace 4:54. Deutlich besser als erwartet. Und meine HF ging erst auf den letzten 2,5KM wirklich hoch. Und noch erstaunter war ich, dass es mir direkt danach im Ziel so ging, dass ich direkt gut trinken, was essen und mich ganz locker unterhalten konnte.

Ist also wirklich gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden. Gleichzeit hat damit jetzt auch die Vorbereitung auf meine ganz persönliche Trail-Revanche im April 2023 begonnen. Ab jetzt geht es wieder auf längere Distanzen. Nächster Zwischenstopp wird ein Halbmarathon im November sein. Der wird auch noch recht flach sein. Danach geht's dann auch wieder los mit Höhenmeter keulen.
 
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